Versteckte Gebühren beim Girokonto: Diese Kosten lauern im Kleingedruckten

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Das wichtigste in Kürze:

Dein vermeintlich kostenloses Girokonto kann schnell zur Kostenfalle werden. Während Überziehungszinsen und Kontoführungsgebühren bekannt sind, verstecken sich andere Gebühren geschickt im Kleingedruckten. Besonders tückisch: Kosten für die Girokarte, Buchungsgebühren bei jeder Kartenzahlung oder Fremdgebühren beim Geldabheben können sich auf über 100 Euro pro Jahr summieren. Wir zeigen dir, welche versteckten Gebühren du kennen solltest.

Themen in diesem Artikel:

Welche Kreditkarte passt zu dir?

Diese versteckten Gebühren beim Girokonto solltest du kennen

Banken verlangen für ein Girokonto verschiedene Gebühren – und längst nicht alle sind auf den ersten Blick erkennbar. Während Überziehungszinsen oder monatliche Kontoführungsgebühren bekannt sind, verstecken sich andere Kosten geschickt im Kleingedruckten. Besonders tückisch: Gebühren für die Girokarte selbst, Buchungsgebühren bei jeder Kartenzahlung oder Kosten für Kontoauszüge können dein vermeintlich kostenloses Girokonto schnell teuer machen. In diesem Artikel erfährst du, welche versteckten Gebühren du unbedingt kennen solltest und wie du diese Kostenfallen gezielt vermeidest.

Versteckte Gebühren beim Girokonto

Wenn Banken mit einem vermeintlich kostenlosen Girokonto werben, lohnt sich der Blick ins Kleingedruckte besonders. Denn die Gebühren verstecken sich oft dort, wo du sie nicht vermutest. Es geht dabei nicht um die üblichen Verdächtigen wie Überziehungszinsen oder klassische Kontogebühren, sondern um Kosten, die erst bei genauerer Betrachtung sichtbar werden.

Zu diesen versteckten Gebühren zählen beispielsweise Kosten für die girocard selbst, die viele als selbstverständlich kostenlosen Bestandteil des Kontos betrachten. Auch Zahlungen mit der Girokarte können gebührenpflichtig sein – eine Tatsache, die vielen Kontoinhaber:innen nicht bewusst ist. Geldabheben mit der Girokarte außerhalb des eigenen Bankenverbunds kann ebenfalls teuer werden, ebenso wie SMS-TANs bei Auslandsüberweisungen.

📌 Gut zu wissen

Viele der versteckten Gebühren fallen erst auf, wenn sie bereits auf dem Kontoauszug erscheinen. Besonders tückisch: Manche Kosten werden nur einmal jährlich abgebucht, wodurch sie lange Zeit unbemerkt bleiben können.

Weitere Kostenfallen lauern beim Online-Banking selbst: Manche Institute berechnen Gebühren für Überweisungen, die du digital tätigst, oder für das Abrufen von Kontoauszügen. Besonders überraschend sind Gebühren, die bei Unterschreitung eines Mindestgeldeingangs oder bei mangelnden Kontobewegungen anfallen. Auch der Widerruf einer Lastschrift oder die Bestellung von Ersatzkarten für Girokarte oder Kreditkarte kann mit zusätzlichen Kosten verbunden sein.

Gebühren für die Girokarte (EC-Karte)

Die Girokarte gehört für die meisten Menschen selbstverständlich zum Girokonto dazu. Tatsächlich erhalten Kund:innen bei der Kontoeröffnung in aller Regel eine Girokarte gratis. Doch immer mehr Institute erheben mittlerweile Gebühren für die Ausgabe und Nutzung der girocard – entweder als monatliche oder als jährliche Gebühr.

Die monatlichen Kosten für eine Girokarte liegen häufig bei 0,99 Euro, was auf den ersten Blick überschaubar wirkt. Hochgerechnet auf ein Jahr summiert sich dieser Betrag jedoch auf knapp zwölf Euro. Einige Banken verlangen direkt eine Jahresgebühr, die ebenfalls bei etwa zwölf Euro liegt. Diese Kosten werden oft nicht prominent kommuniziert, sondern finden sich nur in den detaillierten Preisinformationen.

💡 Tipp

Um die tatsächlichen Kosten deiner Girokarte zu finden, suche auf der Website deiner Bank gezielt nach den Begriffen „Pflichtinformationen“, „Entgeltinformationen“ oder „ZKG“ (Zahlungskontengesetz). Dort findest du eine vollständige Auflistung aller Gebühren, die oft auf der normalen Produktseite nicht erwähnt werden.

Seit dem Jahr 2015 verpflichtet das Zahlungskontengesetz (ZKG) Sparkassen und Banken dazu, alle Kosten für Girokonten transparent auf ihrer Website zu veröffentlichen. Allerdings sind diese Übersichten meist gut versteckt und nicht leicht zu finden. Wenn du nach den tatsächlichen Kosten deines Kontos suchst, solltest du gezielt nach Begriffen wie Pflichtinformationen, Entgeltinformationen oder direkt nach Zahlungskontengesetz beziehungsweise der Abkürzung ZKG suchen. Dort findest du die vollständige Auflistung aller Gebühren, die dein Institut berechnet.

Kartengebühr verweigern – geht das?

Das Gebührenurteil des Bundesgerichtshofs (BGH) vom April 2021 hat die Rechte von Bankkund:innen gestärkt. Seitdem dürfen Banken ihre Geschäftsbedingungen nicht mehr einseitig ändern, sondern müssen vorher die ausdrückliche Einwilligung ihrer Kund:innen einholen. Das bedeutet konkret: Wenn deine Bank neue Gebühren einführen oder bestehende erhöhen möchte, muss sie dich um Zustimmung bitten.

Die meisten Banken fordern diese Zustimmung mittlerweile über die Banking-App oder das Online-Banking ein. Du hast grundsätzlich das Recht, diese Zustimmung zu verweigern und die Kartengebühr nicht zu akzeptieren. Allerdings hat diese Entscheidung Konsequenzen: Banken haben in diesem Fall das Recht, dein Konto mit einer Frist von acht Wochen zu kündigen.

📌 Gut zu wissen

Die Verweigerung von Gebührenerhöhungen ist rechtlich zwar möglich, führt aber häufig zur Kontokündigung durch die Bank. Wichtig: Du hast dann nur acht Wochen Zeit, ein neues Konto zu eröffnen und alle Daueraufträge und Lastschriften umzustellen.

Das heißt konkret: Du kannst die Kartengebühr zwar verweigern, musst aber damit rechnen, dass dein Konto gekündigt wird. In diesem Fall bleibt dir nur der Wechsel zu einem anderen Institut, das günstigere Konditionen bietet. Diese rechtliche Situation zeigt, wie wichtig es ist, bereits bei der Kontowahl auf transparente und faire Gebührenstrukturen zu achten.

Buchungsgebühren bei Girokarten-Zahlungen

Eine besonders versteckte Gebühr, die vielen Inhaber:innen einer Girokarte nicht bekannt ist, sind sogenannte Buchungsgebühren. Diese fallen beim kontaktlosen Bezahlen mit der girocard an und werden von einigen Banken pro Transaktion berechnet. Eine Untersuchung der Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt aus dem Jahr 2021 hat diese Praxis aufgedeckt und durchschnittliche Kosten von 35 Cent pro Zahlung ermittelt.

Die tatsächliche Höhe der Buchungsgebühren variiert je nach Kreditinstitut erheblich. Die Spanne reicht von zwei Cent bis zu 75 Cent pro Kartenzahlung. Das bedeutet: Jedes Mal, wenn du im Supermarkt, an der Tankstelle oder im Restaurant mit deiner Girokarte bezahlst, kassiert deine Bank möglicherweise mit. Bei häufiger Kartennutzung summieren sich diese Kleinstbeträge schnell zu einem beachtlichen Betrag.

💡 Tipp

Prüfe im Preisleistungsverzeichnis deiner Bank, ob Buchungsgebühren anfallen. Falls ja, rechne aus, was dich das pro Monat kostet: Bei 20 Kartenzahlungen und 35 Cent Gebühr sind das bereits 7 Euro monatlich oder 84 Euro im Jahr! Ein Kontowechsel zu einer Bank ohne Buchungsgebühren kann sich schnell lohnen.

Um herauszufinden, ob bei deinem Kontomodell Buchungsgebühren anfallen, solltest du auf der Website deiner Bank gezielt nach bestimmten Begriffen suchen. Der Preisaushang, die Rubrik Buchungsgebühren oder das Preisleistungsverzeichnis geben Aufschluss über diese versteckten Kosten. Falls du dort fündig wirst und feststellst, dass deine Bank Buchungsgebühren erhebt, lohnt sich ein Kontowechsel. Eine erste Orientierung bietet dir ein kostenloser Girokonto-Vergleich, beispielsweise von der Stiftung Warentest, der dir hilft, ein wirklich gebührenfreies Konto zu finden.

Fremdgebühren beim Geldabheben

Bargeld am Automaten abheben gehört zum Alltag vieler Kontoinhaber:innen. Doch nicht jeder Geldautomat ist kostenfrei nutzbar. Während das Abheben von Bargeld mit der Girokarte am Automaten der eigenen Hausbank in der Regel kostenlos ist, können bei fremden Instituten Fremdgebühren anfallen. Diese Kosten werden oft erst auf dem Kontoauszug sichtbar und überraschen viele Kund:innen unangenehm.

Zwar kooperieren viele Banken mit anderen Instituten, um ihren Kund:innen ein größeres Automatennetz zur Verfügung zu stellen. Allerdings handelt es sich dabei häufig um regionale Kooperationen. Das bedeutet: Du kannst innerhalb deiner Region kostenlos Geld abheben, außerhalb davon werden jedoch Gebühren fällig. Diese regionale Beschränkung ist vielen Kontoinhaber:innen nicht bewusst und führt besonders auf Reisen zu unerwarteten Kosten.

📌 Gut zu wissen

Die vier großen Automatenverbünde in Deutschland sind: Sparkassenverbund (alle Sparkassen), BankCard ServiceNetz (Volks- und Raiffeisenbanken), Cash Group (Deutsche Bank, Commerzbank, Postbank, HypoVereinsbank) und Cashpool (Santander, Degussa Bank). Merke dir, zu welchem Verbund deine Bank gehört!

Um Fremdgebühren beim Geldabheben zu vermeiden, solltest du vor jeder Abhebung prüfen, welche Entgelte anfallen. Hinweissticker neben dem Bildschirm des Automaten informieren über mögliche Kosten. Außerdem solltest du darauf achten, ob es sich um einen Automaten deiner Hausbank oder eines kooperierenden Instituts handelt. Im besten Fall nutzt du von vornherein nur Automaten aus dem Verbund deiner Bank.

💡 Tipp

Lade dir die App deiner Bank herunter – die meisten Institute bieten eine Geldautomaten-Suche an, die dir kostenfreie Automaten in deiner Nähe anzeigt. Alternativ findest du auf den Websites der Bankenverbünde interaktive Karten mit allen verfügbaren Automaten.

Die vier gängigsten Automatenverbünde in Deutschland sind der Sparkassenverbund, das BankCard ServiceNetz der Volks- und Raiffeisenbanken, die Cash Group für Kund:innen von Deutsche Bank, Commerzbank, Postbank und Hypovereinsbank sowie der Cashpool für Kund:innen der Santander Bank und der Degussa Bank. Wenn du weißt, zu welchem Verbund deine Bank gehört, kannst du deutschlandweit kostenfrei Bargeld abheben und Fremdgebühren komplett vermeiden.

❔ Häufig gestellte Fragen

Q

Welche versteckten Gebühren gibt es beim Girokonto?

Zu den versteckten Gebühren zählen Kosten für die Girokarte (bis zu 12€/Jahr), Buchungsgebühren bei Kartenzahlungen (2-75 Cent pro Zahlung), Fremdgebühren beim Geldabheben, SMS-TAN-Gebühren, Kosten für Kontoauszüge am Automaten und Gebühren bei Unterschreitung des Mindestgeldeingangs.

Q

Wo finde ich alle Gebühren meines Girokontos?

Seit 2015 müssen Banken laut Zahlungskontengesetz alle Gebühren transparent auf ihrer Website veröffentlichen. Suche nach „Pflichtinformationen“, „Entgeltinformationen“, „ZKG“ oder „Preisleistungsverzeichnis“. Diese Dokumente enthalten die vollständige Gebührenübersicht.

Q

Kann ich Gebührenerhöhungen meiner Bank ablehnen?

Ja, seit dem BGH-Urteil von 2021 kannst du neuen Gebühren widersprechen. Banken benötigen deine ausdrückliche Zustimmung für Änderungen. Allerdings kann die Bank dann dein Konto mit 8 Wochen Frist kündigen, weshalb ein Kontowechsel oft sinnvoller ist.

Q

Wie vermeide ich Fremdgebühren beim Geldabheben?

Nutze nur Automaten deiner Hausbank oder des Bankenverbunds (Sparkassen, Cash Group, Cashpool, BankCard ServiceNetz). Prüfe vor der Abhebung die Hinweissticker am Automaten und verwende die Geldautomaten-Suche in deiner Banking-App.

Q

Lohnt sich ein Kontowechsel wegen versteckter Gebühren?

Bei Buchungsgebühren von 35 Cent und 20 Kartenzahlungen monatlich zahlst du bereits 84€ im Jahr. Zusätzlich 12€ Kartengebühr ergibt fast 100€ jährlich. Ein Wechsel zu einem kostenlosen Konto lohnt sich meist schon ab 50€ Gebühren pro Jahr.

Q

Welche Banken haben keine Buchungsgebühren?

Die meisten Direktbanken wie ING, DKB oder Comdirect erheben keine Buchungsgebühren. Auch viele Online-Konten traditioneller Banken verzichten darauf. Prüfe dies im Girokonto-Vergleich der Stiftung Warentest oder direkt im Preisverzeichnis der jeweiligen Bank.


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Wie vergleiche ich die Kreditkarten richtig?

Dies ist ein Typoblindtext. An ihm kann man sehen, ob alle Buchstaben da sind und wie sie aussehen. Manchmal benutzt man Worte wie Hamburgefonts, Rafgenduks oder Handgloves, um Schriften zu testen. Manchmal Sätze, die alle Buchstaben des Alphabets enthalten – man nennt diese Sätze »Pangrams«. 

Welche Kreditkarte ist die beste für mich?

An ihm kann man sehen, ob alle Buchstaben da sind und wie sie aussehen. Manchmal benutzt man Worte wie Hamburgefonts, Rafgenduks oder Handgloves, um Schriften zu testen. Manchmal Sätze, die alle Buchstaben des Alphabets enthalten – man nennt diese Sätze »Pangrams«. 


Wie beantrage ich eine Kreditkarte?

Dies ist ein Typoblindtext. An ihm kann man sehen, ob alle Buchstaben da sind und wie sie aussehen. Manchmal benutzt man Worte wie Hamburgefonts, Rafgenduks oder Handgloves, um Schriften zu testen. Manchmal Sätze, die alle Buchstaben des Alphabets enthalten – man nennt diese Sätze »Pangrams«.