Themen in diesem Artikel:
- Was ist UCITS?: Europäische Richtlinie für Investmentfonds, die einheitliche Schutzstandards für Anleger:innen in der EU festlegt und grenzüberschreitende Investitionen erleichtert.
- Risikostreuung bei UCITS: Die 5-10-40-Regel sorgt für Diversifikation und begrenzt Investitionen in Einzelpositionen auf maximal 10 Prozent des Fondsvermögens.
- UCITS-ETF und Anlegerschutz: ETFs mit UCITS-Siegel bieten kostengünstige Indexabbildung mit strengen Sicherheitsvorgaben und maximal 20 Prozent Einzelpositionsanteil.
- Vorteile von UCITS: Qualitätsmerkmal für Sicherheit, Transparenzpflichten und Europa-Pass für grenzüberschreitenden Vertrieb in allen EWR-Staaten.
- UCITS-Produkte erkennen: Echte UCITS-Kennzeichnung im Fondsprospekt prüfen und Vorsicht bei Formulierungen wie „UCITS-geeignet“ oder „UCITS-konform“.

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UCITS: Darauf musst du beim Anlegen achten
Die Welt der Finanzprodukte ist riesig – und UCITS hilft dir dabei, sichere Investmentfonds zu erkennen. Diese europäische Richtlinie schützt dich als Anleger:in durch klare Regeln zur Risikostreuung und Transparenz. Ob du in klassische Fonds oder ETFs investieren möchtest: UCITS gibt dir die Sicherheit, dass dein Investment strengen Qualitätsstandards entspricht und du alle wichtigen Informationen erhältst.
UCITS: Was ist das?
UCITS steht für Undertakings for the Collective Investment in Transferable Securities – auf Deutsch: Organismus für gemeinsame Anlagen in Wertpapieren, kurz OGAW. Diese europäische Vorschrift wurde geschaffen, um dich als Anleger:in besser zu schützen, wenn du dein Geld in Investmentfonds innerhalb der EU anlegst. Gleichzeitig macht sie es dir leichter, über Staatsgrenzen hinweg in seriöse Fonds zu investieren.
Die UCITS-Richtlinie regelt einheitliche Standards für den gesamten europäischen Raum. Sie legt genau fest, welche Pflichtinformationen du als Anleger:in erhalten musst und in welche Vermögensgegenstände ein UCITS-Fonds investieren darf. Finanzprodukte, die nach diesen Vorgaben eingerichtet wurden, erhalten einen sogenannten Europa-Pass. Mit diesem Pass darf das Produkt in allen Staaten des Europäischen Wirtschaftsraumes angeboten werden – das sind die 27 EU-Mitgliedsstaaten plus Norwegen, Liechtenstein und Island.
📌 Gut zu wissen
Die erste UCITS-Richtlinie stammt aus dem Jahr 1985. Seitdem wird das Regelwerk regelmäßig überarbeitet und an aktuelle Marktentwicklungen angepasst, um deinen Schutz als Anleger:in kontinuierlich zu verbessern.
Als Anleger:in eines UCITS-Produkts hast du Anspruch auf umfassende Informationen: Du erhältst einen ausführlichen und vereinfachten Verkaufsprospekt sowie die Jahres- und Halbjahresberichte. Darüber hinaus gibt es klare Vorgaben zur Risikostreuung und Risikobegrenzung des Fonds, und eine gewisse Liquidität wird gefordert.
Kurz erklärt: Risikostreuung bei UCITS-Produkten
Die UCITS-Richtlinie schreibt Produktanbietern die sogenannte 5-10-40-Regel vor, um eine breite Diversifikation zu gewährleisten. Diese Regel schützt dich vor zu großen Konzentrationsrisiken in deinem Investment. Konkret bedeutet das: Höchstens 10 Prozent des Fondsvermögens dürfen in eine Einzelposition investiert sein – also in Wertpapiere eines einzigen Emittenten.
Die Regel geht aber noch weiter: Wenn der Fonds mehr als 5 Prozent der Aktien eines Unternehmens hält, dürfen diese Investitionen in der Summe maximal 40 Prozent des gesamten Portfolios ausmachen. Diese Vorgaben sorgen dafür, dass dein Geld nicht zu stark von der Entwicklung einzelner Unternehmen abhängt. Durch diese Streuung wird das Verlustrisiko deutlich reduziert, selbst wenn einzelne Positionen im Fonds an Wert verlieren sollten.
💡 Tipp
Achte bei der Fondsauswahl darauf, ob die 5-10-40-Regel eingehalten wird. Diese Information findest du im Fondsprospekt unter „Anlagebeschränkungen“. So stellst du sicher, dass dein Investment breit gestreut und damit risikoärmer ist.
Anlegerschutz bei UCITS-ETF
Als Privatanleger:in solltest du darauf achten, dass entsprechende Finanzprodukte als UCITS-Wertpapiere gekennzeichnet sind und somit die strengen Vorgaben erfüllen. Viele Fonds tragen das UCITS-Siegel, darunter auch zahlreiche ETFs. Der Unterschied zwischen klassischen Investmentfonds und ETFs liegt in der Verwaltung: Während bei einem Investmentfonds Fondsmanager:innen aktiv Anlageentscheidungen treffen, bildet ein ETF einen Index eins zu eins nach – und ist dadurch deutlich kostengünstiger.
ETFs gibt es beispielsweise auf den DAX und andere wichtige Indizes. Sie bieten dir die Möglichkeit, direkt an der Kursentwicklung eines Index zu partizipieren, ohne einzelne Aktien kaufen zu müssen. Bei UCITS-ETFs gelten besondere Schutzregeln: Maximal 20 Prozent des ETF-Vermögens dürfen in eine Einzelposition fließen – also beispielsweise in die Wertpapiere eines DAX-Unternehmens wie BMW. Diese Regelung ist etwas großzügiger als bei klassischen UCITS-Fonds, bietet dir aber dennoch einen soliden Schutz vor Konzentrationsrisiken.
📌 Gut zu wissen
Die höhere Einzelpositionsgrenze von 20 Prozent bei UCITS-ETFs wurde eingeführt, um die exakte Nachbildung von Indizes zu ermöglichen. In manchen Indizes haben einzelne Unternehmen ein Gewicht von über 10 Prozent.
Welche Vorteile bietet UCITS?
UCITS funktioniert wie ein Qualitätsmerkmal, auf das du dich verlassen kannst. Wenn ein Produkt mit UCITS gekennzeichnet ist, erfüllt es bestimmte Sicherheitsanforderungen, die europaweit einheitlich sind. Nur Investmentfonds, die die UCITS-Vorgaben tatsächlich erfüllen, dürfen auch so heißen. Hier ist jedoch Vorsicht geboten: Manche Investmentfonds werben mit den Angaben „UCITS-geeignet“ oder „UCITS-konform“. Diese Formulierung bedeutet lediglich, dass das Finanzprodukt theoretisch unter diesen Vorgaben laufen könnte – es aber nicht tut.
Solche Anbieter bedienen sich der Strahlkraft des Begriffes, ohne sich den strengen Anforderungen selbst zu unterwerfen. Das ist ein wichtiger Unterschied, den du kennen solltest. Ob es sich wirklich um ein UCITS-Finanzprodukt handelt, kannst du im Fondsprospekt nachlesen. Zusätzlich führt die BaFin eine Fondsdatenbank, in der du gezielt nach UCITS-Fonds und Nicht-UCITS-Fonds filtern kannst. Diese Transparenz gibt dir die Sicherheit, dass du genau weißt, in was du investierst.
💡 Tipp
Prüfe immer den Fondsprospekt und nutze die BaFin-Fondsdatenbank für deine Recherche. Nur die eindeutige Bezeichnung „UCITS“ ohne Zusätze wie „geeignet“ oder „konform“ garantiert dir den vollen Anlegerschutz nach europäischen Standards.
UCITS für Anlegerschutz und grenzüberschreitende Fondsangebote
UCITS ist eine Richtlinie zu Investmentfonds, die europäische Auflagen zum Anlegerschutz vorgibt – etwa zur Risikostreuung und Vermögensstruktur. Sie schützt dich, wenn du dein Kapital in der EU in Investmentfonds investierst. Die Richtlinie schreibt unter anderem vor, welche Informationen du als Anleger:in ausgehändigt bekommen musst und dass das Fondsvermögen gestreut sein muss, um das Verlustrisiko möglichst kleinzuhalten.
Zudem erleichtert die UCITS-Richtlinie dir, über Staatsgrenzen hinaus seriös in Fonds zu investieren. Der Europa-Pass ermöglicht es, dass geprüfte Produkte in allen EWR-Staaten angeboten werden können, ohne dass du dir Sorgen um unterschiedliche nationale Regelungen machen musst. Diese Harmonisierung schafft Vertrauen und macht grenzüberschreitende Investitionen deutlich einfacher und sicherer für dich.
❔ Häufig gestellte Fragen
Was ist ein UCITS-Fonds?
Ein UCITS-Fonds ist ein Investmentfonds, der den UCITS-Regularien unterliegt. UCITS steht für Undertakings for the Collective Investment in Transferable Securities. UCITS-regulierte Fonds können leichter grenzüberschreitend in Europa vertrieben werden und beinhalten einen besseren Anlegerschutz durch einheitliche Standards.
Welche Vorteile bietet UCITS für Anleger:innen?
UCITS bietet dir als Qualitätsmerkmal Sicherheit durch strenge Vorgaben zur Risikostreuung, Transparenzpflichten und umfassende Informationsrechte. Du erhältst Verkaufsprospekte und regelmäßige Berichte. Zudem ermöglicht der Europa-Pass grenzüberschreitende Investitionen in allen EWR-Staaten mit einheitlichen Schutzstandards.
Was bedeutet die 5-10-40-Regel bei UCITS?
Die 5-10-40-Regel sorgt für Diversifikation: Maximal 10 Prozent des Fondsvermögens dürfen in eine Einzelposition investiert sein. Wenn der Fonds mehr als 5 Prozent der Aktien eines Unternehmens hält, dürfen diese Investitionen zusammen höchstens 40 Prozent des Portfolios ausmachen.
Wie erkenne ich echte UCITS-Produkte?
Echte UCITS-Produkte sind im Fondsprospekt eindeutig als solche gekennzeichnet. Vorsicht bei Formulierungen wie „UCITS-geeignet“ oder „UCITS-konform“ – diese erfüllen die Standards nicht tatsächlich. Die BaFin-Fondsdatenbank ermöglicht dir eine gezielte Suche nach zertifizierten UCITS-Fonds.
Was ist der Unterschied zwischen UCITS-Fonds und UCITS-ETF?
UCITS-Fonds werden aktiv von Fondsmanager:innen verwaltet, während UCITS-ETFs passiv einen Index nachbilden und dadurch kostengünstiger sind. Bei UCITS-ETFs dürfen maximal 20 Prozent des Vermögens in eine Einzelposition fließen, bei klassischen UCITS-Fonds sind es nur 10 Prozent.
In welchen Ländern gelten UCITS-Regelungen?
UCITS-Regelungen gelten im gesamten Europäischen Wirtschaftsraum. Das umfasst alle 27 EU-Mitgliedsstaaten sowie Norwegen, Liechtenstein und Island. Der Europa-Pass ermöglicht den grenzüberschreitenden Vertrieb von UCITS-Produkten in allen diesen Staaten mit einheitlichen Schutzstandards.







