Stop-Loss-Order: Automatischer Verlustschutz für dein Depot

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Das wichtigste in Kürze:

Eine Stop-Loss-Order ist dein automatischer Sicherheitsmechanismus beim Aktienhandel. Du legst eine Kursuntergrenze fest, bei deren Erreichen automatisch ein Verkaufsauftrag ausgelöst wird – ohne dass du ständig die Kurse überwachen musst. Dieser intelligente Schutzmechanismus begrenzt nicht nur Verluste, sondern sichert auch bereits erzielte Gewinne ab. In diesem Guide erfährst du, wie du Stop-Loss-Orders optimal einsetzt und…

Themen in diesem Artikel:

Welche Kreditkarte passt zu dir?

Eine Stop-Loss-Order ist dein automatischer Sicherheitsmechanismus an der Börse. Du legst eine Kursuntergrenze fest, und sobald deine Aktie diesen Wert erreicht oder unterschreitet, wird automatisch ein Verkaufsauftrag zum nächsten verfügbaren Preis ausgelöst. Damit kannst du Verluste begrenzen und bereits erzielte Gewinne absichern, ohne dein Depot ständig überwachen zu müssen.

Der Mechanismus funktioniert simpel: Du bestimmst eine Stop-Loss-Marke unterhalb des aktuellen Aktienkurses. Fällt der Kurs auf oder unter diese Schwelle, verwandelt sich deine Order automatisch in eine Market-Order – eine Anweisung an deinen Broker, die Aktie sofort zum bestverfügbaren Preis zu verkaufen. So schützt du dich vor größeren Kursabstürzen und kannst ruhiger schlafen, auch wenn die Märkte turbulent werden.

Was ist eine Stop-Loss-Order?

Bei einer Stop-Loss-Order definierst du zunächst deine persönliche Schmerzgrenze: die Stop-Loss-Marke. Diese Kursuntergrenze markiert den Punkt, an dem du bereit bist, deine Position aufzugeben, um größere Verluste zu vermeiden. Der entscheidende Vorteil liegt in der Automatisierung – du musst nicht permanent die Kurse beobachten oder emotional unter Druck Entscheidungen treffen.

Sobald der Aktienkurs deine festgelegte Marke erreicht, springt der Mechanismus an. Deine Stop-Loss-Order löst eine Market-Order aus, die deinem Broker den Auftrag erteilt, die Aktie unverzüglich zum besten aktuell verfügbaren Preis zu verkaufen. Dieser Prozess läuft vollautomatisch ab und gibt dir die Kontrolle über dein maximales Verlustrisiko. Gleichzeitig kannst du damit auch Gewinne sichern, indem du die Stop-Loss-Marke nach oben anpasst, wenn der Kurs gestiegen ist.

💡 Tipp

Nutze Stop-Loss-Orders besonders bei volatilen Wachstumsaktien oder vor längeren Urlauben. So musst du nicht ständig dein Smartphone checken und bist trotzdem gegen plötzliche Kurseinbrüche geschützt. Setze die Order direkt nach dem Kauf und passe sie bei Kursgewinnen regelmäßig nach oben an.

Platzierung der Order

Die richtige Positionierung deiner Stop-Loss-Marke erfordert ein ausgewogenes Fingerspitzengefühl. Zwei zentrale Überlegungen solltest du dabei berücksichtigen: Einerseits darf die Marke nicht zu nah am aktuellen Kurs liegen, sonst verkaufst du möglicherweise bei einer harmlosen Kursschwankung, obwohl sich der Kurs schnell wieder erholen könnte. Andererseits sollte die Kursuntergrenze auch nicht zu weit entfernt sein, damit die Verluste beim Erreichen dieser Grenze für dich noch verkraftbar bleiben.

Für die praktische Umsetzung haben sich bewährte Richtwerte etabliert. Bei Standardwerten oder Aktien großer Unternehmen – den sogenannten Large Caps – setzen erfahrene Trader:innen häufig eine Stoppmarke zwischen 10 und 15 Prozent unter dem aktuellen Aktienkurs. Diese Aktien zeigen in der Regel stabilere Kursbewegungen und benötigen daher weniger Spielraum.

Für volatilere Wertpapiere, die stärkeren Kursschwankungen unterliegen, empfiehlt sich ein großzügigeres Limit von 20 bis 25 Prozent unter dem aktuellen Kurs. Dieser erweiterte Puffer berücksichtigt die natürliche Unruhe dieser Papiere und verhindert vorschnelle Verkäufe bei normalen Marktbewegungen.

📌 Gut zu wissen

Die historische Volatilität deiner Aktie findest du in den meisten Broker-Apps unter den Kennzahlen. Je höher die Volatilität (über 30%), desto weiter sollte deine Stop-Loss-Marke vom aktuellen Kurs entfernt sein. Bei DAX-Werten reichen meist 10-15%, bei Tech-Aktien sollten es mindestens 20% sein.

Eine besonders clevere Strategie bietet sich an, wenn deine Aktie seit dem Kauf im Wert gestiegen ist. In diesem Fall kannst du dein Verlustrisiko komplett eliminieren, indem du die Stop-Loss-Order beim ursprünglichen Einstandskurs platzierst. So sicherst du dir mindestens einen Nullsummen-Ausstieg und schützt bereits erzielte Gewinne.

Wann und wo eine Stop-Loss-Order platziert werden kann

Du kannst deine Stop-Loss-Order grundsätzlich an allen Börsen platzieren. Dort wird der Verkauf deiner Aktie zur festgelegten Stop-Loss-Marke mittels Market-Order an den jeweiligen Handelsplatz gesendet und zum nächsten handelbaren Aktienkurs ausgeführt. Diese breite Verfügbarkeit macht das Instrument besonders praktikabel für verschiedene Anlagestrategien.

Eine wichtige Einschränkung betrifft allerdings Aktien sehr kleiner Unternehmen, die nicht im DAX oder einem Index der DAX-Familie vertreten sind und nur in geringem Umfang gehandelt werden. Bei diesen sogenannten illiquiden Papieren kann es passieren, dass deine Stop-Loss-Order nicht sofort ausgeführt wird, weil sich keine Käufer:innen finden. Sinkt der Aktienkurs während dieser Wartezeit weiter, entstehen zusätzliche Verluste, die über deine ursprünglich kalkulierte Grenze hinausgehen.

📌 Gut zu wissen

Bei Nebenwerten und Small Caps kann es zu sogenannten „Gap-Downs“ kommen – der Kurs springt über Nacht unter deine Stop-Loss-Marke. In diesem Fall wird deine Order erst zum nächsten verfügbaren Kurs ausgeführt, der deutlich unter deiner Marke liegen kann. Prüfe daher immer das durchschnittliche Handelsvolumen deiner Aktie.

Dieses Ausführungsrisiko ist bei liquiden, also häufig gehandelten Aktien meist bekannter Unternehmen deutlich geringer. Hier findest du in der Regel schnell Abnehmer:innen, und deine Order wird zeitnah zum gewünschten Preis ausgeführt. Die Liquidität des Wertpapiers solltest du daher bei der Entscheidung für eine Stop-Loss-Order unbedingt berücksichtigen.

Bei der zeitlichen Gültigkeit deiner Order hast du zwei Hauptoptionen. Eine tagesgültige Stop-Loss-Order wird entweder am selben Handelstag ausgeführt oder verfällt am Ende des Börsentages, wenn die Stoppmarke nicht erreicht wurde. Diese Variante eignet sich für kurzfristige Absicherungen oder wenn du den Markt aktiv beobachtest.

Alternativ kannst du eine Stop-Loss-Order mit ultimo platzieren, die bis zum letzten Tag eines von dir gewählten Monats gültig bleibt. Welcher Monat das ist, richtet sich danach, wie lange du die Order aktiv haben möchtest. Bei sehr langen Orderzeiträumen solltest du das Marktgeschehen im Auge behalten und die Stop-Loss-Marke regelmäßig an veränderte Bedingungen anpassen, um optimal geschützt zu bleiben.

Kurz erklärt: Die Trailing-Stop-Order

Die Trailing-Stop-Order bietet dir eine dynamische Alternative zur klassischen Stop-Loss-Order. Sie passt sich automatisch an Aktienkursentwicklungen an – sowohl nach oben als auch nach unten. Dafür definierst du im Vorfeld eine fixe oder prozentuale Ober- beziehungsweise Untergrenze in Euro oder Prozent.

Der Verkauf deiner Aktien wird beispielsweise ausgelöst, wenn der Kurs um 15 Euro oder um 10 Prozent steigt oder fällt. Der besondere Vorteil liegt in der Flexibilität: Bei einem plötzlichen Aufwärtstrend der Aktie steigt die gesetzte Stoppmarke automatisch mit. So kannst du von positiven Kursentwicklungen profitieren, während dein Schutz nach unten erhalten bleibt. Die Trailing-Stop-Order kombiniert damit Gewinnmaximierung mit Verlustbegrenzung in einem intelligenten Mechanismus.

💡 Tipp

Setze Trailing-Stops besonders bei Trendfolge-Strategien ein. Ein Trailing-Stop von 15-20% lässt deinen Gewinnen Raum zum Wachsen, während du automatisch ausgestoppt wirst, wenn der Trend dreht. Ideal für Aktien in stabilen Aufwärtstrends ohne ständige Überwachung.

Good to know: Stop-Loss vs. Stop-Limit

Eine Stop-Limit-Order funktioniert ähnlich wie eine Stop-Loss-Order, unterscheidet sich jedoch in einem entscheidenden Detail: Sie gibt dir die Kontrolle über einen Mindestverkaufspreis. Während bei der Stop-Loss-Order nach Erreichen der Kursuntergrenze eine Market-Order ausgelöst wird, die zum nächsten verfügbaren Preis verkauft, aktiviert die Stop-Limit-Order stattdessen eine sogenannte Limit-Order.

Diese Limit-Order definiert eine Preisgrenze, die beim Verkauf nicht unterschritten werden darf. Du bestimmst also nicht nur, wann verkauft wird, sondern auch zu welchem Mindestpreis. Der Vorteil liegt in der Preissicherheit – du weißt genau, dass du nicht unter einem bestimmten Wert verkaufst. Der Nachteil zeigt sich in der Ausführungsgeschwindigkeit: Die Durchführung des Verkaufs kann bei einer Stop-Limit-Order länger dauern, weil sich erst Käufer:innen finden müssen, die bereit sind, deinen Mindestpreis zu zahlen. Im Extremfall wird deine Order gar nicht ausgeführt, wenn der Kurs zu schnell fällt und niemand zu deinem Limitpreis kaufen möchte.

Vorteile und Nachteile

Mit einer Stop-Loss-Order verschaffst du dir einen wertvollen Automatismus für dein Portfolio. Du musst dein Depot nicht täglich überprüfen und kannst dennoch deine Verluste durch Aktienkursabstürze verringern. Die festgelegte Untergrenze sorgt dafür, dass deine Aktie automatisch verkauft wird, sobald der Kurs diese Marke erreicht – vorausgesetzt, es finden sich Käufer:innen, was bei in bekannten Indizes vertretenen Aktien normalerweise der Fall ist.

Ein weiterer Pluspunkt ist die Flexibilität: Du kannst die gesetzte Kursuntergrenze jederzeit an veränderte Marktbedingungen oder deine persönliche Risikobereitschaft anpassen. Steigt der Kurs deiner Aktie, ziehst du einfach die Stop-Loss-Marke nach oben und sicherst so bereits erzielte Gewinne ab. Diese Anpassungsfähigkeit macht die Stop-Loss-Order zu einem dynamischen Werkzeug für verschiedene Marktphasen.

Die Kehrseite der Medaille liegt in der Schwierigkeit, normale Aktienkursschwankungen angemessen zu berücksichtigen. Eine zu nah am aktuellen Kurs gesetzte Untergrenze kann dazu führen, dass die Verkaufsorder bei harmlosen Tagesschwankungen ausgelöst wird. Du verkaufst dann möglicherweise zu früh, obwohl sich der Kurs kurz darauf wieder erholt hätte. Umgekehrt drohen bei einem zu weit unten gewählten Stoppkurs entsprechend hohe Verluste, bevor der Schutzmechanismus greift. Die richtige Balance zu finden, erfordert Erfahrung und eine realistische Einschätzung der Volatilität deiner Aktien.

❔ Häufig gestellte Fragen

Q

Wie funktioniert eine Stop-Loss-Order genau?

Du legst eine Kursuntergrenze fest. Erreicht oder unterschreitet die Aktie diesen Wert, wird automatisch ein Verkaufsauftrag zum nächsten verfügbaren Preis ausgelöst, um deine Verluste zu begrenzen.

Q

Wo sollte ich meine Stop-Loss-Marke bei Standardwerten setzen?

Bei Large Caps empfehlen erfahrene Trader:innen eine Stoppmarke von 10 bis 15 Prozent unter dem aktuellen Aktienkurs, um normale Schwankungen zu berücksichtigen und dennoch geschützt zu sein.

Q

Was ist der Unterschied zwischen Stop-Loss und Stop-Limit?

Stop-Loss verkauft sofort zum nächsten Preis. Stop-Limit definiert einen Mindestverkaufspreis, der nicht unterschritten werden darf, was die Ausführung verzögern kann, aber Preissicherheit bietet.

Q

Kann ich eine Stop-Loss-Order nachträglich anpassen?

Ja, du kannst die Stop-Loss-Marke jederzeit ändern oder die Order komplett löschen. Bei Kursgewinnen solltest du die Marke nach oben anpassen, um bereits erzielte Gewinne abzusichern.

Q

Kostet eine Stop-Loss-Order zusätzliche Gebühren?

Die meisten Broker verlangen keine Extra-Gebühren für das Setzen einer Stop-Loss-Order. Kosten fallen erst beim tatsächlichen Verkauf als normale Ordergebühren an, wenn die Stop-Loss-Marke erreicht wird.

Q

Funktionieren Stop-Loss-Orders auch außerhalb der Handelszeiten?

Nein, Stop-Loss-Orders werden nur während der Handelszeiten der jeweiligen Börse überwacht und ausgeführt. Bei Kurslücken (Gaps) zwischen Handelsschluss und -eröffnung kann der Ausführungskurs deutlich von deiner Stop-Loss-Marke abweichen.


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Wie vergleiche ich die Kreditkarten richtig?

Dies ist ein Typoblindtext. An ihm kann man sehen, ob alle Buchstaben da sind und wie sie aussehen. Manchmal benutzt man Worte wie Hamburgefonts, Rafgenduks oder Handgloves, um Schriften zu testen. Manchmal Sätze, die alle Buchstaben des Alphabets enthalten – man nennt diese Sätze »Pangrams«. 

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