Themen in diesem Artikel:
- Versicherungspflicht im Studium: Studierende werden mit Immatrikulation gesetzlich versicherungspflichtig, können sich aber unter bestimmten Bedingungen privat versichern lassen.
- Familienversicherung und Kosten: Bis zum 25. Lebensjahr sind Studierende über die Eltern kostenfrei mitversichert, danach zahlen sie etwa 100 Euro monatlich.
- Befreiung von der GKV: Der Wechsel zur PKV ist nur zu drei Zeitpunkten möglich – diese Entscheidung gilt bis zum Studienende.
- Wann ist die PKV sinnvoll: Junge, gesunde Studierende profitieren von besseren Leistungen und günstigen Beiträgen, besonders bei Beihilfeanspruch der Eltern.
- Ende der Versicherungspflicht: Die gesetzliche Versicherungspflicht endet mit 30 Jahren, bei Jobwechsel oder bestimmten Nebentätigkeiten auch früher.

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Private Krankenversicherung für Studenten:innen: Ist das wirklich sinnvoll?
Als Student:in stehst du vor einer wichtigen Entscheidung: Private oder gesetzliche Krankenversicherung? Die private Krankenversicherung bietet dir sehr gute Leistungen und kann für junge, gesunde Menschen sogar günstiger sein als die gesetzliche Alternative. Doch Vorsicht – diese Wahl begleitet dich durchs gesamte Studium und möglicherweise weit darüber hinaus. Ein Wechsel zurück in die gesetzliche Krankenkasse ist während des Studiums ausgeschlossen und auch danach nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich.
Krankenversicherung für Student:innen: Was du wissen musst
Mit deiner Einschreibung an einer staatlichen oder staatlich anerkannten Hochschule wirst du automatisch in der gesetzlichen Krankenversicherung versicherungspflichtig. Das gilt selbst dann, wenn du zuvor Mitglied in einer privaten Krankenversicherung warst. Diese Versicherungspflicht ist der Ausgangspunkt für alle weiteren Überlegungen zur Krankenversicherung im Studium.
Familienversicherung: Die kostenfreie Option bis 25
Sind deine Eltern Mitglied in der gesetzlichen Krankenkasse, profitierst du von einem besonderen Vorteil: Du bist bis zum 25. Lebensjahr über die Familienversicherung mitversichert und zahlst keinen einzigen Euro für deinen Versicherungsschutz. Diese Regelung gilt allerdings nicht, wenn deine Eltern privat versichert sind oder du parallel zum Studium einem sozialversicherungspflichtigen Nebenjob nachgehst.
In diesen Fällen musst du dich in der studentischen Krankenversicherung versichern. Die gute Nachricht: Die Beiträge sind bezuschusst und deswegen besonders günstig. Je nach Krankenkasse und Zusatzbeitrag liegt dein monatlicher Versicherungsbeitrag bei etwa 100 Euro – ein überschaubarer Betrag für umfassenden Gesundheitsschutz.
💡 Tipp
Prüfe rechtzeitig vor deinem 25. Geburtstag deine Versicherungsoptionen! Vergleiche mindestens 3-4 verschiedene Krankenkassen und deren Zusatzbeiträge. Selbst kleine Unterschiede von 0,5% können über die Jahre mehrere hundert Euro ausmachen. Nutze Online-Vergleichsportale und achte dabei besonders auf Zusatzleistungen wie Zahnreinigung oder alternative Heilmethoden.
Auch wenn du länger als die Regelstudienzeit an der Uni eingeschrieben bist, bleibst du gesetzlich krankenversichert. Mit Erreichen des 30. Lebensjahrs endet zwar die studentische Krankenversicherung, danach wirst du jedoch freiwillig gesetzlich versichert. In Ausnahmefällen ist die studentische Versicherung sogar bis zum 37. Lebensjahr möglich. Die freiwillige Versicherung ist allerdings etwas teurer – der Pflichtbeitrag lag 2022 bei 170 Euro monatlich.
Die Notwendigkeit einer privaten Krankenversicherung besteht für dich als Student:in also nicht grundsätzlich, da du über die gesetzliche Krankenversicherung abgesichert bist. Dennoch steht es allen Student:innen frei, sich in einer privaten Krankenversicherung zu versichern.
Befreiung von der gesetzlichen Krankenversicherung: Deine drei Zeitfenster
Du kannst dich von der Versicherungspflicht in der gesetzlichen Krankenkasse befreien lassen, wenn du eine alternative Absicherung nachweist – also eine private Krankenversicherung abschließt. Als Student:in privat versichert zu sein, ist jedoch nur zu drei spezifischen Zeitpunkten möglich.
Zu Beginn des Studiums hast du ab Immatrikulation drei Monate Zeit, passende Angebote zu suchen und einen Versicherungsvertrag abzuschließen. Dieses Zeitfenster solltest du nutzen, um verschiedene Tarife zu vergleichen und die beste Option für deine Situation zu finden.
Bei Ende der Familienversicherung öffnet sich ein weiteres Zeitfenster. Auch in diesem Fall hast du drei Monate lang die Möglichkeit, in die private Krankenversicherung zu wechseln. Dieser Zeitpunkt tritt typischerweise mit dem 25. Lebensjahr ein.
Zum Ende der studentischen Versicherungspflicht, wenn mit Erreichen des 30. Lebensjahrs deine gesetzliche studentische Versicherung endet, kannst du dich für die Weiterversicherung in der gesetzlichen oder den Wechsel zu einem privaten Anbieter entscheiden.
📌 Gut zu wissen
Die Befreiung von der gesetzlichen Versicherungspflicht ist unwiderruflich und gilt für dein gesamtes Studium! Selbst wenn sich deine finanzielle Situation verschlechtert oder du gesundheitliche Probleme bekommst, kannst du nicht mehr zurück in die GKV wechseln. Diese Entscheidung kann dich noch Jahre nach dem Studium beeinflussen – überlege sie dir deshalb sehr gut.
Alle Student:innen müssen bei Immatrikulation einen gültigen Versicherungsschutz nachweisen. Private Krankenkassen stellen nach Vertragsabschluss eine Befreiungsbescheinigung aus. Diese legst du bei Immatrikulation der Hochschule vor und stellst damit gleichzeitig den Befreiungsantrag bei der gesetzlichen Krankenkasse.
Für wen ist die PKV im Studium wirklich sinnvoll?
Eine private Krankenversicherung kann für dich sinnvoll sein, wenn du dir die besseren Leistungen gegenüber der GKV frühzeitig sichern willst. Junge Menschen haben in der Regel keine Vorerkrankungen und damit gute Chancen, die Gesundheitsprüfung problemlos zu passieren. Je später du in die private Krankenversicherung eintrittst, desto teurer sind in der Regel die Beiträge – der frühe Einstieg kann sich also langfristig auszahlen.
Für Student:innen, die nicht familienversichert sind, können die Studententarife der privaten Versicherer attraktiver sein als die freiwillige Krankenversicherung. Voraussetzung dafür ist allerdings ein guter Gesundheitszustand, der bei der Gesundheitsprüfung nachgewiesen werden muss.
💡 Tipp
Bist du Beamtenkind? Dann prüfe unbedingt deinen Beihilfeanspruch bevor du dich entscheidest! Der Beihilfetarif in der PKV kostet oft nur 20-30 Euro monatlich, da die Beihilfe 80% der Kosten übernimmt. Ein Wechsel in die GKV würde diesen wertvollen Anspruch unwiederbringlich zerstören. Hole dir eine schriftliche Bestätigung über deinen Beihilfeanspruch von der zuständigen Beihilfestelle.
Besonders relevant wird die private Krankenversicherung, wenn deine Eltern in der privaten Krankenversicherung für Beamt:innen versichert sind. In diesem Fall würde der Beihilfeanspruch für Beamtenkinder beim Wechsel in die gesetzliche Versicherung verloren gehen. Der Beihilfetarif der privaten Krankenversicherung kann dann die deutlich bessere Alternative sein, da er speziell auf die Beihilfestruktur abgestimmt ist und die Lücken optimal schließt.
Was passiert nach dem Studium?
Das Ende deiner Studienzeit markiert auch das Ende der gesetzlichen Versicherungspflicht für Student:innen. Doch auch während des Studiums kann die Versicherungspflicht unter bestimmten Umständen vorzeitig enden. Mit Vollendung des 30. Lebensjahrs zum Semesterende tritt dieser Fall automatisch ein, sofern keine Ausnahmeregelung greift.
Auch ein Wechsel an eine private oder duale Hochschule sowie der Beginn eines berufsbegleitenden Studiums beenden die studentische Versicherungspflicht. Gleiches gilt, wenn du einem Nebenjob von mehr als 20 Stunden wöchentlich nachgehst oder einen Minijob mit einem Monatsverdienst von mehr als 520 Euro ausübst. Als Werkstudent:in mit entsprechendem Monatsverdienst ändert sich dein Versicherungsstatus ebenfalls.
📌 Gut zu wissen
Die 20-Stunden-Regel gilt nur während der Vorlesungszeit! In den Semesterferien darfst du ohne Auswirkungen auf deinen Versicherungsstatus auch mehr arbeiten. Achte aber darauf, dass du im Jahresdurchschnitt unter 20 Wochenstunden bleibst. Dokumentiere deine Arbeitszeiten sorgfältig, um bei Nachfragen der Krankenkasse Belege vorlegen zu können.
Diese Regelungen zeigen, wie wichtig es ist, deine Versicherungssituation regelmäßig zu überprüfen und bei Veränderungen in deinem Studien- oder Arbeitsleben entsprechend zu reagieren. Die Entscheidung für oder gegen eine private Krankenversicherung sollte immer deine aktuelle und zukünftige Lebenssituation berücksichtigen.
❔ Häufig gestellte Fragen
Kann ich als Student:in jederzeit in die private Krankenversicherung wechseln?
Nein, der Wechsel ist nur zu drei Zeitpunkten möglich: zu Beginn des Studiums (innerhalb von 3 Monaten nach Immatrikulation), bei Ende der Familienversicherung (meist mit 25 Jahren) und zum Ende der studentischen Versicherungspflicht (mit 30 Jahren). Jeweils hast du ein dreimonatiges Zeitfenster für den Wechsel.
Was kostet die studentische Krankenversicherung in der GKV genau?
Die studentische Krankenversicherung kostet je nach Krankenkasse und individuellem Zusatzbeitrag etwa 100 Euro monatlich. Der Grundbeitrag ist einheitlich, aber die Zusatzbeiträge variieren zwischen 0,6% und 2,5%. Bis zum 25. Lebensjahr kannst du über die Familienversicherung deiner Eltern kostenfrei mitversichert sein, sofern diese gesetzlich versichert sind.
Kann ich nach dem Studium wieder zurück in die gesetzliche Krankenversicherung?
Eine Rückkehr in die GKV nach dem Studium ist nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich, etwa wenn du ein sozialversicherungspflichtiges Angestelltenverhältnis mit einem Jahresgehalt unter der Versicherungspflichtgrenze (2024: 69.300 Euro) aufnimmst. Die Entscheidung für die PKV während des Studiums ist bindend und kann langfristige Konsequenzen haben.
Was passiert mit meiner Versicherung bei Überschreitung der Regelstudienzeit?
Du bleibst weiterhin gesetzlich krankenversichert, solange du eingeschrieben bist. Mit Vollendung des 30. Lebensjahrs endet die vergünstigte studentische Krankenversicherung und du wirst automatisch freiwillig gesetzlich versichert. Der Beitrag steigt dann auf etwa 170 Euro monatlich. In begründeten Ausnahmefällen (z.B. Kindererziehung, Pflege Angehöriger) ist eine Verlängerung der studentischen Versicherung bis maximal 37 Jahre möglich.
Für wen lohnt sich die private Krankenversicherung als Student:in wirklich?
Die PKV lohnt sich besonders für Beamtenkinder mit Beihilfeanspruch (Beiträge oft nur 20-30 Euro/Monat), junge gesunde Studierende ohne Vorerkrankungen, die langfristig privat versichert bleiben möchten, und Student:innen, die nach dem Studium selbstständig tätig werden wollen. Auch bei spätem Studienbeginn über 25 Jahre können PKV-Studententarife günstiger sein als die GKV.
Welche Unterlagen benötige ich für den Wechsel in die PKV als Student:in?
Du benötigst eine Immatrikulationsbescheinigung, einen ausgefüllten Gesundheitsfragebogen der PKV, eventuell ärztliche Atteste bei Vorerkrankungen und nach Vertragsabschluss erhältst du eine Befreiungsbescheinigung von der PKV. Diese legst du bei der Hochschule vor und stellst damit automatisch den Befreiungsantrag bei der gesetzlichen Krankenkasse. Der gesamte Prozess sollte innerhalb der 3-Monats-Frist abgeschlossen sein.







