Themen in diesem Artikel:
- Beitragsberechnung in der PKV: Anders als in der GKV orientiert sich dein PKV-Beitrag nicht am Einkommen, sondern an Leistungen und Eintrittsalter.
- Wichtige Leistungen: Ein guter PKV-Tarif sollte mindestens GKV-Niveau bieten, idealerweise mit Chefarztbehandlung und hoher Zahnkostenerstattung.
- Auswahl der Versicherung: Die finanzielle Stabilität und Marktposition des Versicherers sind entscheidend für eine langfristige Bindung.
- Individuelle Kostenrechnung: Berücksichtige Arbeitgeberzuschuss, Familienplanung und Vorerkrankungen, bevor du wechselst.
- Professionelle Beratung: Vergleichsportale liefern nur Anhaltspunkte – eine unabhängige Beratung hilft dir, den optimalen Tarif zu finden.

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Private Krankenversicherung vergleichen
Das Angebot an Tarifen in der privaten Krankenversicherung ist riesig, und die richtige Wahl zu treffen, kann überwältigend sein. Der beste PKV-Tarif für dich orientiert sich nicht nur am Preis, sondern an deinen individuellen Bedürfnissen und deiner Lebenssituation. In diesem Artikel erfährst du, worauf du beim Vergleichen wirklich achten musst, um den optimalen Schutz für dich und deine Familie zu finden – heute und in Zukunft.
PKV-Vergleich: Nicht vom Sparpotenzial ausgehen
Die private Krankenversicherung funktioniert grundlegend anders als die gesetzliche. Dein Beitrag richtet sich nicht nach deinem Einkommen, sondern nach den gewählten Leistungen und deinem Eintrittsalter. Das bedeutet: Wer gut verdient, zahlt oft weniger als in der GKV, wo ein prozentualer Anteil des Einkommens abgezogen wird. Doch dieses Sparpotenzial sollte niemals dein einziges Argument für den Wechsel sein.
Denn die PKV bringt besondere Verpflichtungen mit sich. Als Privatversicherte:r gehst du in Vorleistung – Arztrechnungen gehen direkt an dich, und du musst sie zunächst selbst bezahlen. Erst danach reichst du die Rechnung bei deiner Krankenversicherung ein und erhältst die Kosten erstattet. Das erfordert finanzielle Liquidität und organisatorisches Geschick.
📌 Gut zu wissen
In der gesetzlichen Krankenversicherung kannst du Kinder sowie deine:n Lebens- oder Ehepartner:in im Rahmen einer Familienversicherung kostenfrei mitversichern, sofern diese kein eigenes Einkommen erzielen. In der PKV benötigt jedes Familienmitglied einen eigenen Vertrag mit eigenem Beitrag. Das kann die Kosten erheblich erhöhen, besonders wenn du eine Familie gründen möchtest.
Ein weiterer wichtiger Unterschied betrifft deine Familie. In der gesetzlichen Krankenversicherung kannst du Kinder sowie deine:n Lebens- oder Ehepartner:in im Rahmen einer Familienversicherung kostenfrei mitversichern, sofern diese kein eigenes Einkommen erzielen. In der PKV benötigt jedes Familienmitglied einen eigenen Vertrag mit eigenem Beitrag. Das kann die Kosten erheblich erhöhen, besonders wenn du eine Familie gründen möchtest.
Denke auch an deine Zukunft. Mit zunehmendem Alter wirst du vermutlich häufiger medizinische Leistungen in Anspruch nehmen und möglicherweise länger dauernde Behandlungen benötigen. Dein Beitrag bleibt dabei unabhängig von deinem Einkommen gleich – auch wenn du in Rente gehst und dein Einkommen sinkt. Gleichzeitig musst du höhere und häufigere Arztrechnungen vorfinanzieren. Deine Motivation sollte also nicht sein, heute kurzfristig Geld zu sparen, sondern dir die beste mögliche Krankenversorgung zu sichern, die du dir langfristig leisten willst und kannst.
Welche Leistungen sollte ein PKV-Tarif bieten?
Es wäre nicht sinnvoll, sich nach dem Wechsel in die private Krankenversicherung mit geringeren Leistungen zufriedenzugeben, als sie in der gesetzlichen Krankenversicherung üblich sind. Ein guter PKV-Tarif sollte mindestens GKV-Niveau bieten und idealerweise darüber hinausgehen.
Achte darauf, dass dein Tarif Arzthonorare bis zum Höchstsatz der Ärztlichen Gebührenordnung abdeckt. Vorsorgeuntersuchungen sollten mindestens im Umfang der GKV enthalten sein, besser noch umfangreicher. Die Kostenübernahme verschreibungspflichtiger Medikamente ist selbstverständlich, ebenso wie die Übernahme von Krankentransporten.
💡 Tipp
Achte bei der Tarifwahl besonders auf die Psychotherapie-Leistungen. Mindestens 50 Sitzungen pro Jahr sollten abgedeckt sein. Dieser Aspekt wird oft unterschätzt, gewinnt aber zunehmend an Bedeutung. Prüfe auch, ob der Tarif freie Therapeutenwahl ermöglicht oder nur Kassenzugelassene erstattet.
Im Krankenhaus solltest du Anspruch auf ein Zweibettzimmer inklusive Chefarztbehandlung haben. Das verschafft dir nicht nur mehr Komfort, sondern auch Zugang zu erfahrenen Spezialist:innen. Bei der Zahnbehandlung sollte die Kostenübernahme mindestens 90 Prozent betragen, für Zahnersatz, Inlays sowie Material- und Laborkosten wenigstens 65 Prozent. Psychotherapie sollte mit mindestens 50 Sitzungen pro Jahr abgedeckt sein – ein Aspekt, der oft unterschätzt wird, aber zunehmend wichtiger wird.
📌 Gut zu wissen
In Deutschland zeigt sich die Entwicklung der Mitgliedszahlen in der PKV seit Jahren konstant. Etwas mehr als 8,7 Millionen Menschen haben eine Vollversicherung in der PKV – ein Zeichen für die etablierte Position dieser Versicherungsform.
Sieh dir beim PKV-Vergleich die Versicherungsgesellschaft an
Ein Aspekt, der dich vielleicht überrascht, aber entscheidend ist: Bevor du einen Vertrag unterschreibst, an den du dich vermutlich über viele Jahrzehnte binden wirst, solltest du dir das Unternehmen genauer ansehen. Die Wahl der richtigen Versicherungsgesellschaft ist mindestens genauso wichtig wie die Wahl des richtigen Tarifs.
Wie ist das Unternehmen finanziell aufgestellt? Agiert es stabil am Markt und ist schon länger dabei? Diese Fragen sind nicht trivial, denn du möchtest sicher sein, dass dein Versicherer auch in 20 oder 30 Jahren noch existiert und leistungsfähig ist. Informiere dich im Internet über Finanzratings und Bewertungen unabhängiger Institute. Eine solide finanzielle Basis des Versicherers gibt dir die Sicherheit, dass du dauerhaft bei diesem Unternehmen bleiben kannst und nicht irgendwann gezwungen bist, unter ungünstigen Bedingungen zu wechseln.
💡 Tipp
Prüfe die Beitragsstabilität der letzten 10 Jahre beim gewünschten Versicherer. Unternehmen mit häufigen und hohen Beitragsanpassungen solltest du meiden. Gute Anhaltspunkte liefern die jährlichen PKV-Rankings von Finanztest oder Focus Money.
Vor dem PKV-Vergleich rechnen
Mit Vergleichsrechnern aus dem Internet kannst du dir eine erste Indikation holen, wie hoch dein monatlicher Beitrag in der PKV sein wird. Diese Tools sind hilfreich für einen ersten Überblick, aber sie ersetzen nicht deine individuelle Kalkulation. Anschließend solltest du genau nachrechnen, ob sich der Wechsel für dich persönlich wirklich lohnt.
Bist du angestellt, zahlt dein Arbeitgeber die Hälfte deiner Prämie – allerdings nur bis zum Höchstsatz von gesetzlich Versicherten. Liegt dein Beitrag darüber, trägst du die Differenz allein. Beamt:innen können sich auf die Beihilfe oder Heilfürsorge verlassen, was die PKV besonders attraktiv macht. Du hast gerade ein Unternehmen gegründet und alles läuft so gut, dass du in die private Krankenversicherung wechseln möchtest? Vollziehen solltest du den Wechsel dennoch erst dann, wenn du Erfahrungen gesammelt hast, wie stabil deine Umsatzsituation tatsächlich ist.
📌 Gut zu wissen
Nicht jede:r kann einfach in die PKV wechseln. Für Beamt:innen, Selbstständige, Freiberufler:innen sowie Student:innen ist der Wechsel ohne besondere Voraussetzungen möglich. Wer angestellt arbeitet, muss mehr als 66.600 Euro pro Jahr brutto (Stand 2023) verdienen, um die Versicherungspflichtgrenze zu überschreiten.
Wenn du schon jetzt weißt, dass sich deine Familie vergrößern wird, spiele die Beiträge auch bereits für Kinder durch. Jedes Kind benötigt einen eigenen Vertrag, was die Gesamtkosten erheblich erhöhen kann. Sofern du heute unter einer Vorerkrankung leidest, sollte der Schritt in die PKV ebenfalls gut überlegt sein. Vorerkrankungen können zu Risikozuschlägen oder Leistungsausschlüssen führen, die deine Versicherung verteuern oder einschränken.
Warum du dich besser beraten lassen solltest
Natürlich kannst du dir auch direkt nach dem Besuch eines Vergleichsportals einen Antrag schicken lassen. Allerdings können die Rechentools lediglich einen Anhaltspunkt liefern und schon gar nicht sämtliche Details der Tarifbausteine abbilden. Die Unterschiede zwischen den Tarifen stecken oft im Kleingedruckten – bei Wartezeiten, Erstattungsgrenzen oder speziellen Leistungsausschlüssen.
Deswegen ist es meist sinnvoller, sich an unabhängige Versicherungsberater:innen zu wenden. Diese können deine individuelle Situation analysieren, deine Bedürfnisse ermitteln und dir Tarife empfehlen, die wirklich zu dir passen. Eine professionelle Beratung kostet dich in der Regel nichts extra, da die Berater:innen über Provisionen der Versicherungen vergütet werden. Du profitierst von Expertenwissen und einer maßgeschneiderten Lösung, ohne dafür zusätzlich zahlen zu müssen.
💡 Tipp
Dokumentiere alle Beratungsgespräche und Angebote sorgfältig. Erstelle eine Vergleichstabelle mit den wichtigsten Leistungen und Kosten. So kannst du später in Ruhe vergleichen und hast alle wichtigen Informationen griffbereit, wenn du deine Entscheidung triffst. Lass dir auch immer die vollständigen Versicherungsbedingungen aushändigen.
❔ Häufig gestellte Fragen
Wie berechnet sich der Beitrag in der PKV?
Der PKV-Beitrag orientiert sich nicht am Einkommen, sondern an deinen gewählten Leistungen und deinem Eintrittsalter. Je jünger du beim Eintritt bist und je weniger Leistungen du wählst, desto günstiger wird dein Beitrag. Zusätzlich spielen dein Gesundheitszustand und eventuelle Vorerkrankungen eine Rolle.
Kann ich meine Familie in der PKV kostenlos mitversichern?
Nein, in der PKV benötigt jedes Familienmitglied einen eigenen Vertrag mit eigenem Beitrag. Eine kostenlose Familienversicherung wie in der GKV gibt es nicht, was die Gesamtkosten erheblich erhöhen kann. Für Kinder gibt es allerdings oft vergünstigte Tarife ohne Altersrückstellungen.
Welche Mindestleistungen sollte ein PKV-Tarif bieten?
Ein guter PKV-Tarif sollte mindestens GKV-Niveau bieten: Arzthonorare bis zum Höchstsatz, Vorsorgeuntersuchungen, verschreibungspflichtige Medikamente, Zweibettzimmer mit Chefarztbehandlung, mindestens 90 Prozent Zahnbehandlung und 65 Prozent Zahnersatz sowie 50 Psychotherapie-Sitzungen jährlich.
Wer kann in die private Krankenversicherung wechseln?
Beamt:innen, Selbstständige, Freiberufler:innen und Student:innen können ohne besondere Voraussetzungen wechseln. Angestellte müssen die Versicherungspflichtgrenze von mehr als 66.600 Euro Jahresbrutto (Stand 2023) überschreiten. Diese Grenze muss in der Regel zwei Jahre in Folge überschritten werden.
Kann ich später wieder in die gesetzliche Krankenversicherung zurückwechseln?
Der Wechsel zurück in die GKV ist nur unter bestimmten Bedingungen möglich. Als Angestellte:r musst du unter die Versicherungspflichtgrenze rutschen, was oft einen Jobwechsel oder Teilzeit bedeutet. Ab 55 Jahren ist der Wechsel praktisch unmöglich. Selbstständige müssen eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung aufnehmen.
Was passiert mit meinem PKV-Beitrag im Rentenalter?
Dein PKV-Beitrag bleibt auch im Rentenalter bestehen und orientiert sich weiterhin an deinem Tarif, nicht an deinem Einkommen. Allerdings entfällt der Krankentagegeld-Baustein und durch die angesparten Altersrückstellungen sollte der Beitrag stabil bleiben. Ein Zuschuss der Rentenversicherung ist möglich, deckt aber meist nur einen Teil ab.







