Themen in diesem Artikel:
- Heilfürsorge und Versorgungslücken: Die beitragsfreie truppenärztliche Versorgung deckt nur Grundleistungen ab und endet mit 55 Jahren
- Pflegepflichtversicherung für Bundeswehrangehörige: Soldat:innen müssen eine eigene Pflegeversicherung abschließen und selbst finanzieren
- Kleine und große Anwartschaft: Sichert den späteren PKV-Eintritt ohne neue Gesundheitsprüfung und ermöglicht günstigere Beiträge
- Krankenversicherung für Soldatenkinder: Der Bund übernimmt 80 Prozent der Kosten, die restlichen 20 Prozent erfordern eine Restkostenversicherung
- Wichtige PKV-Leistungen: Welche ergänzenden Versicherungsleistungen für Soldat:innen sinnvoll sind

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Als Soldat:in der deutschen Bundeswehr profitierst du von der beitragsfreien Heilfürsorge des Bundes. Diese truppenärztliche Versorgung deckt alle Behandlungskosten während deiner aktiven Dienstzeit ab. Doch die Heilfürsorge entspricht lediglich einer Grundversorgung – ähnlich einer gesetzlichen Krankenversicherung. Die daraus entstehende Versorgungslücke kannst du mit einer privaten Krankenversicherung schließen. Besonders wichtig wird dieser Schutz, wenn du das 55. Lebensjahr erreichst und aus der Bundeswehr ausscheidest. Dann erlischt dein Anspruch auf Heilfürsorge, und du erhältst nur noch eine Beihilfe, die 50 bis 70 Prozent deiner Behandlungskosten abdeckt.
Warum brauchen Soldat:innen eine private Krankenversicherung?
Ob du als freiwillige:r Wehrdienstleistende:r (FWD), Zeit- oder Berufssoldat:in dienst – während deiner aktiven Zeit bei der Bundeswehr bist du über die unentgeltliche truppenärztliche Versorgung des Bundes krankenversichert. Im allgemeinen Sprachgebrauch ist diese als freie Heilfürsorge bekannt.
Der Leistungsumfang der Heilfürsorge entspricht etwa dem einer gesetzlichen Krankenversicherung. Das bedeutet: Du musst mit den üblichen Versorgungslücken rechnen, etwa bei Zahnersatz, heilpraktischen Behandlungen oder der Erstattung von Sehhilfen. Diese Lücken kannst du mit einer privaten Restkostenversicherung schließen.
📌 Gut zu wissen
Die Heilfürsorge deckt nur Grundleistungen ab. Hochwertige Zahnbehandlungen, Sehhilfen oder heilpraktische Behandlungen musst du meist selbst zahlen. Mit Erreichen des 55. Lebensjahres endet zudem dein Anspruch komplett – ohne private Vorsorge stehst du dann nur mit einer teilweisen Beihilfe da.
Ein weiterer wichtiger Aspekt betrifft deine Zukunft nach der Bundeswehr. Mit Erreichen des 55. Lebensjahres erlischt dein Anspruch auf Heilfürsorge, da du zu diesem Zeitpunkt aus der Bundeswehr ausscheidest. Der Bund gewährt pensionierten Truppenangehörigen zwar die sogenannte Beihilfe, diese deckt jedoch lediglich 50 bis 70 Prozent der Kosten zur ärztlichen Versorgung ab. Die verbleibenden Kosten musst du selbst tragen oder durch eine private Versicherung absichern.
Private Versicherungsanbieter haben für diese Situation eine spezielle Police entwickelt: Mit der sogenannten Restkostenversicherung kannst du Versicherungslücken sowohl in deiner aktiven Dienstzeit als auch im Ruhestand schließen. Diese Police ist speziell auf die Bedürfnisse von Soldatinnen und Soldaten zugeschnitten.
Pflicht: Pflegepflichtversicherung
Obwohl du als Bundeswehrangehörige:r beitragsfreien Anspruch auf truppenärztliche Versorgung im Rahmen der Heilfürsorge hast, bist du weder automatisch pflegeversichert, noch übernimmt der Bund die Beiträge zur Pflegeversicherung für dich.
Du musst deshalb eine Pflegepflichtversicherung abschließen und die Beiträge dafür selbst zahlen. Diese Versicherung ist für Truppenangehörige verpflichtend. Wenn du ohne Pflegeversicherung in die Bundeswehr eintrittst, drohen dir nicht nur Beitragsnachzahlungen, sondern auch Bußgelder. Die Pflegeversicherung ist ein eigenständiger Versicherungsschutz, der unabhängig von der Heilfürsorge besteht.
💡 Tipp
Schließe deine Pflegepflichtversicherung bei einem privaten Anbieter ab. Die Beiträge sind dort meist deutlich günstiger als in der gesetzlichen Pflegeversicherung und du kannst den Tarif flexibler an deine Bedürfnisse anpassen. Voraussetzung dafür ist eine Anwartschaftsversicherung.
Du hast die Wahl, deine Pflegeversicherung bei einer gesetzlichen Kasse oder einem privaten Anbieter abzuschließen. Weil die Beiträge bei gesetzlichen Kassen oftmals deutlich höher sind, entscheiden sich die meisten Bundeswehrangehörigen für eine private Pflegepflichtversicherung. Diese bietet in der Regel ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis und lässt sich flexibler an deine individuellen Bedürfnisse anpassen.
Quick-Tipp: Die Anwartschaftsversicherung
Voraussetzung für den Abschluss einer privaten Pflegepflichtversicherung ist eine sogenannte Anwartschaftsversicherung. Diese sichert dir wichtige Rechte für deine Zukunft. Dabei wird zwischen der kleinen und der großen Anwartschaft unterschieden, die jeweils unterschiedliche Vorteile bieten.
Die kleine Anwartschaft ermöglicht dir den Eintritt in die PKV zu einem späteren Zeitpunkt innerhalb deiner aktiven Dienstzeit – und zwar ohne eine neue Gesundheitsprüfung. Das bedeutet konkret: Dein aktueller Gesundheitszustand zum Zeitpunkt des Abschlusses der Anwartschaft ist Grundlage für eine spätere Aufnahme in eine private Krankenversicherung. Dies ermöglicht dir in der Regel günstigere Tarife, da eventuelle gesundheitliche Veränderungen in der Zukunft keine Rolle mehr spielen.
Die große Anwartschaft geht noch einen Schritt weiter. Zusätzlich zu den Vorteilen der kleinen Anwartschaft werden während deiner aktiven Dienstzeit bereits Rückstellungen fürs Alter gebildet. Du kannst so beim späteren Eintritt in eine private Krankenversicherung von niedrigeren Beiträgen profitieren – sowohl in der aktiven Dienstzeit als auch im Ruhestand. Diese Altersrückstellungen sorgen dafür, dass deine Beiträge im Alter nicht stark ansteigen, was bei einer PKV ohne solche Rückstellungen der Fall wäre.
💡 Tipp
Entscheide dich für die große Anwartschaft, wenn du langfristig bei der Bundeswehr bleiben möchtest. Die höheren monatlichen Beiträge zahlen sich durch die Altersrückstellungen aus – du sparst später bei deiner PKV oft mehrere hundert Euro pro Monat.
Wie sind Kinder von Soldat:innen krankenversichert?
Die Kinder von Soldat:innen haben Anspruch auf Beihilfe: Der Bund übernimmt für sie 80 Prozent der ärztlichen Versorgungskosten. Allerdings muss in Deutschland jede Bürgerin und jeder Bürger einen hundertprozentigen Krankenversicherungsschutz vorweisen. Diese gesetzliche Vorgabe gilt auch für Soldatenkinder.
Für die offenen 20 Prozent musst du deshalb für deine Kinder eine Restkostenversicherung abschließen. Aufgrund der tariflichen Vorteile gegenüber einer freiwilligen GKV handelt es sich dabei in der Regel um eine private Krankenversicherung. Je nach Anbieter und gewähltem Tarif belaufen sich die monatlichen Kosten für eine private Restkostenversicherung für Soldatenkinder auf etwa 40 bis 50 Euro pro Monat und Kind. Diese Kosten können je nach Leistungsumfang und Versicherungsanbieter variieren.
📌 Gut zu wissen
Die Anwartschaftsversicherung sichert dir ein garantiertes Recht auf Kindesnachversicherung ohne Gesundheitsprüfung. Neugeborene können innerhalb der ersten acht Wochen in die PKV aufgenommen werden – unabhängig von ihrem Gesundheitszustand bei der Geburt. Dies ist besonders wertvoll bei Frühgeburten oder angeborenen Erkrankungen.
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Diese Leistungen sollte eine PKV für Soldat:innen enthalten
Im Unterschied zu privaten Krankenversicherungen für übliche Arbeitnehmer:innen, die meist vollumfängliche Leistungen beinhalten, hat die PKV bei Soldatinnen und Soldaten nur eine ergänzende Funktion. Daraus resultiert, dass deine private Krankenversicherung als Soldat:in speziell auf die Lücken der Heilfürsorge zugeschnitten sein sollte.
Die Restkostenversicherung sollte vor allem jene Bereiche abdecken, die von der Heilfürsorge nicht oder nur teilweise übernommen werden. Dazu gehören insbesondere hochwertige Zahnbehandlungen und Zahnersatz, heilpraktische Behandlungen sowie die Erstattung von Sehhilfen wie Brillen oder Kontaktlinsen. Auch Behandlungen im Ausland, die über die Grundversorgung hinausgehen, sollten in deinem Tarif enthalten sein.
💡 Tipp
Achte bei der Tarifwahl besonders auf Zahnleistungen und Auslandskrankenversicherung. Diese Bereiche werden von der Heilfürsorge kaum abgedeckt. Ein guter PKV-Tarif erstattet mindestens 80% für Zahnersatz und bietet weltweiten Schutz ohne zeitliche Begrenzung bei Auslandseinsätzen.
Für die Zeit nach deiner aktiven Dienstzeit ist es wichtig, dass deine PKV nahtlos an die Beihilfe anschließt und die verbleibenden 30 bis 50 Prozent der Behandlungskosten abdeckt. Achte darauf, dass dein Tarif auch im Ruhestand bezahlbar bleibt und keine unverhältnismäßigen Beitragssteigerungen vorsieht. Die große Anwartschaft mit ihren Altersrückstellungen kann hier einen entscheidenden Unterschied machen.
❔ Häufig gestellte Fragen
Ist eine private Krankenversicherung für Soldat:innen Pflicht?
Nein, die PKV ist nicht verpflichtend. Pflicht ist nur die Pflegepflichtversicherung. Eine private Krankenversicherung als Restkostenversicherung ist jedoch sinnvoll, um Versorgungslücken der Heilfürsorge zu schließen und für die Zeit nach dem 55. Lebensjahr vorzusorgen.
Was kostet eine Restkostenversicherung für Soldatenkinder?
Die monatlichen Kosten für eine private Restkostenversicherung für Soldatenkinder liegen je nach Anbieter und Tarif bei etwa 40 bis 50 Euro pro Monat und Kind. Diese deckt die 20 Prozent ab, die nicht durch die Beihilfe des Bundes übernommen werden.
Was ist der Unterschied zwischen kleiner und großer Anwartschaft?
Die kleine Anwartschaft sichert den PKV-Eintritt ohne neue Gesundheitsprüfung. Die große Anwartschaft bildet zusätzlich Altersrückstellungen, wodurch du sowohl während der Dienstzeit als auch im Ruhestand von niedrigeren Beiträgen profitierst.
Wann endet die Heilfürsorge für Soldat:innen?
Der Anspruch auf Heilfürsorge erlischt mit Erreichen des 55. Lebensjahres und dem damit einhergehenden Ausscheiden aus der Bundeswehr. Danach erhältst du als pensionierte:r Truppenangehörige:r eine Beihilfe, die nur 50 bis 70 Prozent der Versorgungskosten abdeckt.
Welche Leistungen deckt die Heilfürsorge nicht ab?
Die Heilfürsorge entspricht einer Grundversorgung ähnlich der GKV. Nicht oder nur teilweise abgedeckt sind hochwertiger Zahnersatz, heilpraktische Behandlungen, Sehhilfen wie Brillen oder Kontaktlinsen sowie Behandlungen im Ausland über die Grundversorgung hinaus.
Können Neugeborene ohne Gesundheitsprüfung versichert werden?
Ja, durch die Anwartschaftsversicherung hast du ein garantiertes Recht auf Kindesnachversicherung. Neugeborene können innerhalb der ersten acht Wochen ohne Gesundheitsprüfung in die PKV des versicherten Elternteils aufgenommen werden, unabhängig vom Gesundheitszustand bei der Geburt.







