Themen in diesem Artikel:
- Grundlagen von Optionsscheinen: Derivate ermöglichen Wetten auf steigende oder fallende Kurse von Basiswerten wie Aktien, Anleihen oder Indizes.
- Unterschied zu Optionen: Optionsscheine werden auch außerbörslich gehandelt, haben intransparente Preisbildung und bergen ein Emittentenrisiko.
- Hebel und Funktionsweise: Der Hebel verstärkt Kursbewegungen überproportional, was zu hohen Preisschwankungen und erhöhtem Risiko führt.
- Call- und Put-Optionsscheine: Mit Call-Optionsscheinen setzt du auf steigende, mit Put-Optionsscheinen auf fallende Kurse des Basiswerts.
- Risiken und Alternativen: Turbozertifikate bieten durch regulierten Börsenhandel und Knock-out-Levels mehr Transparenz und Sicherheit als Optionsscheine.
- Handel mit Optionsscheinen: Erwerb direkt beim Emittenten oder an Terminbörsen möglich, erfordert jedoch Erfahrung und hohe Risikotoleranz.

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Optionsscheine ermöglichen dir, auf steigende oder fallende Kurse von Basiswerten zu setzen. Diese Derivate werden sowohl an regulierten Terminbörsen als auch außerbörslich gehandelt, was jedoch bedeutet: Kontrakte sind oftmals nicht abgesichert. Die Preisbildung bleibt häufig intransparent, was den Handel besonders risikoreich macht. Bevor du dich für Optionsscheine entscheidest, solltest du die wichtigsten Mechanismen, Risiken und Alternativen kennen.
Was sind Optionsscheine?
Optionsscheine gehören zur Familie der Derivate – Finanzinstrumente, deren Preisentwicklung sich von einem Basiswert ableitet. Du kannst damit auf steigende oder fallende Kurse spekulieren. Als Basiswerte kommen Waren infrage, aber auch Finanzinstrumente wie Aktien, Anleihen oder Indizes.
Ein Optionsschein sichert dir als Käufer:in oder Verkäufer:in das handelbare Recht, ein Produkt mit festem Basiswert zu einem festgelegten Preis zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft kaufen oder verkaufen zu können. Dieses Recht ist handelbar und kann vor Ablauf weiterverkauft werden. Die Flexibilität macht Optionsscheine für spekulative Anlagestrategien interessant, birgt aber gleichzeitig erhebliche Risiken.
📌 Gut zu wissen
Optionsscheine sind keine Anlageform für Anfänger. Die Komplexität der Preisbildung, die vielfältigen Einflussfaktoren und das hohe Verlustrisiko erfordern fundierte Marktkenntnisse. Selbst erfahrene Anleger:innen sollten nur einen kleinen Teil ihres Portfolios in Optionsscheine investieren.
Worin unterscheiden sich Optionsscheine von Optionen?
Wenn du dich in der Börsenwelt bewegst oder dich dafür interessierst, solltest du die fundamentalen Unterschiede zwischen Optionsscheinen und Optionen kennen. Diese Unterscheidung ist entscheidend für deine Handelsstrategie und dein Risikomanagement.
Im Gegensatz zu Optionen werden Optionsscheine sowohl an regulierten Handelsplätzen als auch außerbörslich gehandelt. Diese Doppelstruktur führt dazu, dass Verträge über Optionsscheine oftmals nicht abgesichert sind. Die Preisbildung durch den Emittenten bleibt dabei selten nachvollziehbar, was zusätzliche Unsicherheit schafft.
Die Herausgeber eines Optionsscheins sind ausschließlich Banken oder Onlinebroker. Bei Optionen hingegen können sämtliche Marktteilnehmer:innen als Emittenten auftreten. Diese breitere Basis sorgt für mehr Wettbewerb und Transparenz.
Bei Optionsscheinen besteht ein Emittentenrisiko, bei Optionen nicht. Während bei Optionsscheinen die Preisbildung im Ermessen des Emittenten liegt, entsteht der Preis bei Optionen durch das natürliche Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage. Diese Marktmechanik macht Optionen deutlich transparenter und berechenbarer.
Kurz erklärt: Emittentenrisiko bei Optionsscheinen
Weil Optionsscheine sowohl an regulierten Börsen als auch außerbörslich gehandelt werden – im Englischen Over the Counter oder kurz OTC genannt –, gibt es keine Standardisierung. Diese fehlende Einheitlichkeit führt bei Optionsscheinen häufig zu einer intransparenten Preisbildung. Dadurch gehst du beim Handel mit Optionsscheinen ein Emittentenrisiko ein: Sollte der Optionsscheinherausgeber, etwa die ausgebende Bank, ihre Verpflichtungen nicht einhalten können, bekommst du als Anleger:in kein Geld. Dieses Risiko besteht unabhängig davon, wie sich der Basiswert entwickelt hat.
Was ist ein Hebel bei Optionsscheinen?
Der Hebel bei einem Optionsschein bezieht sich auf den Handel mit Aktien- oder Rohstoffkursen und ist das zentrale Element, das Optionsscheine so risikoreich macht. Er sagt aus, wie viele Optionsscheine du als Investor:in für den aktuellen Kurs eines Basiswerts kaufen könntest. Der Hebel ist somit der maßgebliche Faktor, um den sich die zugrundeliegende Kursentwicklung eines Basiswerts verstärkt.
Durch diese Verstärkung wird die Wertentwicklung des Basiswerts nicht eins zu eins abgebildet, sondern überproportional. Ein Hebel von fünf bedeutet beispielsweise: Steigt der Basiswert um ein Prozent, steigt dein Optionsschein um fünf Prozent. Das klingt verlockend, funktioniert aber auch in die andere Richtung. Diese Mechanik führt dazu, dass es bei Optionsscheinen zu extremen Preisschwankungen kommen kann. Aufgrund dessen gelten Optionsscheine als hochriskant und sind nur für erfahrene Anleger:innen mit entsprechender Risikotoleranz geeignet.
💡 Tipp
Berechne vor jedem Investment den maximalen Verlust, den du verkraften kannst. Bei Optionsscheinen kann dieser schnell bei 100% liegen. Setze niemals Geld ein, dessen Verlust deine finanzielle Situation gefährden würde. Eine Faustregel: Maximal 5% deines Gesamtvermögens sollten in hochspekulative Anlagen wie Optionsscheine fließen.
Optionsschein oder Option: Was ist die bessere Option?
Generell ist der Handel mit Optionsscheinen nur etwas für erfahrene Händler:innen mit einer hohen Risikotoleranz. Eines der Hauptrisiken bleibt das bereits erwähnte Emittentenrisiko, das bei jeder Transaktion mitschwingt. Du bist als Anleger:in direkt von der Zahlungsfähigkeit des Emittenten abhängig.
Dagegen bieten Optionen ein valides Netz aus regulierten Sicherheitsmaßnahmen. Im Vergleich zu Optionsscheinen macht das den Handel mit Optionen für Börsianer:innen deutlich sicherer. Optionen werden standardisiert gehandelt hinsichtlich vertraglicher Spezifikationen und haben kein Emittentenrisiko. Die Preise für Optionen entstehen durch das transparente Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage, was dir als Anleger:in eine bessere Kalkulationsgrundlage bietet.
Was sind Call- und Put-Optionsscheine?
Bei einem Call-Optionsschein setzt du als Anleger:in darauf, dass für einen bestimmten Basiswert, den du kaufen willst, die künftigen Kurse – und damit auch die Preise – steigen. Diese Strategie wird Call-Option genannt. Die Verkäufer:innen gehen indes davon aus, dass der Kurs des Basiswerts nicht steigen wird. Du profitierst also von steigenden Märkten.
Umgekehrt verhält es sich bei einem Put-Optionsschein: Du setzt auf fallende Kurse bei einem Basiswert, die Put-Option, den du verkaufen willst. Im Gegensatz dazu gehen die Käufer:innen von steigenden Kursen aus. Mit Put-Optionsscheinen kannst du also auch von fallenden Märkten profitieren oder dein Portfolio gegen Kursverluste absichern. Diese Flexibilität macht Optionsscheine für verschiedene Marktszenarien einsetzbar.
💡 Tipp
Nutze Put-Optionsscheine als Absicherungsinstrument für dein Portfolio. Wenn du beispielsweise Aktien besitzt und einen Kursrückgang befürchtest, kannst du mit Put-Optionsscheinen mögliche Verluste teilweise kompensieren. Achte dabei auf das Verhältnis zwischen Absicherungskosten und potenziellem Verlust.
Alternativen zu Optionsscheinen
Eine gängige Alternative zu Optionsscheinen sind sogenannte Turbozertifikate. Der Handel damit funktioniert ähnlich wie bei Optionsscheinen, bietet aber einige Vorteile. Du kannst als Trader:in das Risiko durch sogenannte Knock-out-Levels minimieren, bei dessen Erreichen das Zertifikat verfällt. Diese Schwelle gibt dir eine klare Risikobegrenzung.
Zudem werden Turbozertifikate ausschließlich an regulierten Terminbörsen gehandelt, was für zusätzliche Sicherheit sorgt. Dadurch verfügen Turbozertifikate über Orderbücher, die für alle Marktteilnehmer:innen einsehbar sind. So kannst du als Anleger:in jederzeit Einblick in die Preisentwicklung von Turbozertifikaten nehmen. Diese Transparenz macht die Preisbildung nachvollziehbar und reduziert das Risiko unerwarteter Preisbewegungen durch intransparente Emittentenentscheidungen.
📌 Gut zu wissen
Turbozertifikate haben trotz ihrer Vorteile gegenüber Optionsscheinen ebenfalls ein Totalverlustrisiko. Der Knock-out-Level kann bei starken Marktbewegungen schnell erreicht werden, wodurch das Zertifikat wertlos verfällt. Die höhere Transparenz bedeutet nicht automatisch ein geringeres Risiko.
Wie kann mit Optionsscheinen gehandelt werden?
Optionsscheine kannst du direkt bei einem Emittenten oder an einer Terminbörse erwerben. Für den Handel benötigst du ein Depot bei einer Bank oder einem Onlinebroker, der den Zugang zu diesen Finanzinstrumenten ermöglicht. Die Wahl des richtigen Handelsplatzes beeinflusst dabei sowohl die Kosten als auch die Transparenz deiner Transaktionen.
❔ Häufig gestellte Fragen
Was ist der Hauptunterschied zwischen Optionsscheinen und Optionen?
Optionsscheine werden auch außerbörslich gehandelt und haben ein Emittentenrisiko mit intransparenter Preisbildung. Optionen werden standardisiert an regulierten Börsen gehandelt, haben kein Emittentenrisiko und transparente Preisbildung durch Angebot und Nachfrage.
Was bedeutet Emittentenrisiko bei Optionsscheinen?
Das Emittentenrisiko bedeutet, dass du als Anleger:in kein Geld erhältst, wenn der Herausgeber des Optionsscheins, etwa eine Bank, seine Verpflichtungen nicht einhalten kann. Dieses Risiko besteht unabhängig von der Entwicklung des Basiswerts.
Wie funktioniert der Hebel bei Optionsscheinen?
Der Hebel verstärkt die Kursbewegung des Basiswerts überproportional. Bei einem Hebel von fünf steigt der Optionsschein um fünf Prozent, wenn der Basiswert um ein Prozent steigt. Dies funktioniert auch bei Kursverlusten entsprechend.
Sind Optionsscheine für Anfänger geeignet?
Nein, Optionsscheine sind ausschließlich für erfahrene Händler:innen mit hoher Risikotoleranz geeignet. Die intransparente Preisbildung, das Emittentenrisiko und die hohen Preisschwankungen durch den Hebel machen sie zu hochriskanten Finanzinstrumenten, die fundierte Marktkenntnisse erfordern.
Wie viel sollte ich maximal in Optionsscheine investieren?
Als Faustregel gilt: Maximal 5% deines Gesamtvermögens sollten in hochspekulative Anlagen wie Optionsscheine fließen. Du solltest nur Geld einsetzen, dessen Totalverlust deine finanzielle Situation nicht gefährden würde.
Welche Alternative zu Optionsscheinen gibt es?
Turbozertifikate sind eine gängige Alternative. Sie werden ausschließlich an regulierten Börsen gehandelt, bieten transparente Orderbücher und ermöglichen Risikobegrenzung durch Knock-out-Levels, bei deren Erreichen das Zertifikat verfällt.
*Detaillierte Informationen zu Leistungen, insbesondere zu Ausschlüssen, kannst du den jeweiligen Bedingungen des Kartenproduktes entnehmen.







