Themen in diesem Artikel:
- Bedeutung des Dispo-Ausgleichs: Erfahre, was es heißt, den Dispokredit mit einer Kreditkarte auszugleichen und welche Methoden dafür zur Verfügung stehen.
- Gründe für den Ausgleich: Warum Menschen ihren überzogenen Dispo mit einer Kreditkarte ausgleichen und welche Motive dahinterstehen.
- Vor- und Nachteile: Detaillierte Analyse der Vorteile und Risiken dieser Finanzstrategie.
- Kostenvergleich: Gegenüberstellung der tatsächlichen Kosten von Dispokrediten und Kreditkarten anhand konkreter Beispiele.
- Bessere Alternativen: Sinnvollere Lösungswege für finanzielle Engpässe als der Ausgleich mit der Kreditkarte.
- Langfristige Strategien: Tipps zur nachhaltigen Verbesserung deiner finanziellen Situation und Vermeidung von Dispokrediten.

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Wenn das Girokonto ins Minus rutscht, kann der Dispokredit schnell zu einer teuren Angelegenheit werden. Viele Menschen ziehen dann in Erwägung, den überzogenen Dispo mit ihrer Kreditkarte auszugleichen. Doch ist das wirklich eine kluge Lösung oder eher der Beginn einer gefährlichen Schuldenspirale?
In diesem Ratgeber erfährst du, wie der Ausgleich eines Dispokredits mit der Kreditkarte funktioniert, welche Vor- und Nachteile diese Methode bietet und welche Alternativen deutlich sinnvoller sein können. Wir vergleichen die tatsächlichen Kosten und zeigen dir Strategien, wie du langfristig finanzielle Engpässe vermeiden kannst.
Was bedeutet es, den Dispo mit der Kreditkarte auszugleichen?
Wenn du dein Girokonto überzogen hast und im Dispokredit steckst, bedeutet der Ausgleich mit der Kreditkarte, dass du im Grunde einen Kredit (die Kreditkarte) nutzt, um einen anderen Kredit (den Dispokredit) zu bezahlen. Du verschiebst damit deine Schulden von einem Finanzprodukt zu einem anderen – oft in der Hoffnung, dadurch Kosten zu sparen oder Zeit für die Rückzahlung zu gewinnen.
So funktioniert der Ausgleich des Dispos mit der Kreditkarte
Es gibt verschiedene Methoden, um einen Dispokredit mit der Kreditkarte auszugleichen:
1. Bargeldabhebung mit der Kreditkarte: Du hebst am Geldautomaten mit deiner Kreditkarte Bargeld ab und zahlst es auf dein überzogenes Girokonto ein. Diese Methode ist allerdings mit zusätzlichen Gebühren verbunden, da Bargeldabhebungen mit Kreditkarten meist teurer sind als normale Kartentransaktionen.
2. Überweisung vom Kreditkartenkonto: Bei manchen Kreditkarten kannst du Geld vom Kreditkartenkonto direkt auf dein Girokonto überweisen. Dies wird oft als „Geld-Transfer“ oder „Cash-Transfer“ bezeichnet. Auch hier fallen in der Regel Gebühren an, die zwischen 2-4% des überwiesenen Betrags liegen können.
3. Teilzahlungsoption der Kreditkarte: Du bezahlst deine regulären Ausgaben mit der Kreditkarte und nutzt das freibleibende Geld auf deinem Girokonto, um den Dispokredit zu reduzieren. Diese indirekte Methode vermeidet zwar zusätzliche Abhebungs- oder Überweisungsgebühren, führt aber dazu, dass du die Kreditkartenschuld später in Raten zurückzahlen musst.
💡 Tipp
Bevor du einen Dispokredit mit der Kreditkarte ausgleichst, solltest du immer die genauen Konditionen deiner Kreditkarte prüfen. Die Gebühren für Bargeldabhebungen oder Überweisungen vom Kreditkartenkonto können deinen vermeintlichen Zinsvorteil schnell zunichtemachen.
Gründe, warum Menschen ihren Dispo mit der Kreditkarte ausgleichen
Es gibt verschiedene Gründe, warum Menschen zu dieser Methode greifen:
– Hohe Dispozinsen vermeiden: Der durchschnittliche Dispozins liegt in Deutschland bei etwa 9-12%, bei manchen Banken sogar bei bis zu 15%. Im Vergleich dazu bieten einige Kreditkarten günstigere Zinssätze für Teilzahlungen an.
– Zahlungsengpässe überbrücken: Wenn am Ende des Monats das Geld knapp wird, kann die Kreditkarte kurzfristig Entlastung bringen, da die Abrechnung erst später erfolgt.
– Finanzielle Flexibilität gewinnen: Während der Dispokredit jederzeit von der Bank gekündigt werden kann, bieten Kreditkarten oft festgelegte Rückzahlungsbedingungen, die mehr Planungssicherheit geben können.
– Vermeidung von Rücklastschriftgebühren: Wer seinen Dispo überreizt hat, riskiert abgelehnte Lastschriften und hohe Rücklastschriftgebühren. Der Ausgleich mit der Kreditkarte kann diese Gebühren vermeiden.
Dispokredite sind nur für kurzfristige finanzielle Engpässe gedacht, nicht als langfristige Finanzierungslösung. Die Nutzung einer Kreditkarte zum Ausgleich kann bei richtigem Einsatz sinnvoll sein, birgt aber auch erhebliche Risiken.
Vor- und Nachteile des Dispo-Ausgleichs mit der Kreditkarte
Bevor du dich entscheidest, deinen Dispokredit mit der Kreditkarte auszugleichen, solltest du die Vor- und Nachteile dieser Strategie sorgfältig abwägen.
Mögliche Vorteile
– Niedrigere Zinsen bei manchen Kreditkarten: Einige Kreditkarten bieten niedrigere Zinssätze als typische Dispokredite, besonders wenn es sich um Einführungsangebote handelt.
– Längere Rückzahlungsfristen: Während der Dispokredit theoretisch jederzeit von der Bank zurückgefordert werden kann, bieten Kreditkarten oft feste Rückzahlungspläne mit längeren Fristen.
– Vermeidung von Mahngebühren bei der Bank: Wenn du deinen Dispokredit überreizt, können zusätzliche Gebühren und Mahnungen anfallen. Durch den Ausgleich mit der Kreditkarte vermeidest du diese unmittelbaren Kosten.
– Bonuspunkte oder Cashback: Bei manchen Kreditkarten sammelst du Bonuspunkte oder Cashback auf Umsätze, was einen kleinen finanziellen Vorteil bieten kann.
Risiken und Nachteile
– Gefahr einer Schuldenspirale:Der größte Nachteil ist die Gefahr, in eine Schuldenspirale zu geraten. Du löst ein Schuldenproblem nicht, sondern verschiebst es nur und riskierst, dass es sich verschlimmert.
– Versteckte Gebühren bei Bargeldabhebungen: Bargeldabhebungen mit Kreditkarten kosten oft 3-4% Gebühren und werden sofort verzinst – ohne zinsfreien Zeitraum.
– Negative Auswirkung auf die Bonität: Die Nutzung von mehreren Kreditquellen kann sich negativ auf deine Schufa-Bewertung auswirken, besonders wenn beide Kreditlinien stark ausgereizt sind.
– Höhere Zinsen bei Teilzahlung: Während Kreditkarten einen zinsfreien Zeitraum für Einkäufe bieten, fallen bei Bargeldabhebungen oder Überweisungen meist sofort Zinsen an, die oft höher sind als bei normalen Kartenumsätzen.
📌 Gut zu wissen
Bei Kreditkarten fallen für Bargeldabhebungen meist sofort Zinsen an – ohne den üblichen zinsfreien Zeitraum, den du bei normalen Einkäufen genießt. Zusätzlich werden oft Gebühren von 2-4% des abgehobenen Betrags berechnet. Diese Kosten können den potenziellen Zinsvorteil gegenüber dem Dispokredit schnell zunichtemachen.
Kostenvergleich: Dispo vs. Kreditkarte
Um besser zu verstehen, ob sich der Ausgleich des Dispokredits mit der Kreditkarte finanziell lohnt, vergleichen wir die tatsächlichen Kosten beider Optionen.
Typische Zinssätze und Gebühren
Dispokredite:
– Durchschnittlicher Zinssatz: 9-12% p.a.
– Bei vielen Banken: bis zu 15% p.a.
– Keine Abhebungsgebühren
– Keine Jahresgebühren speziell für den Dispo
– Überziehungszinsen (bei Überschreitung des Dispolimits): oft zusätzliche 5-7% auf den Dispozins
Kreditkarten:
– Zinssatz für Teilzahlungen: durchschnittlich 15-20% p.a.
– Bargeldabhebungsgebühren: meist 3-4% (Mindestbetrag 5-10€)
– Auslandsgebühren: ca. 1,5-2,5% (bei Nicht-Euro-Währungen)
– Mögliche Jahresgebühr: 0-100€ (abhängig vom Kartentyp)
– Überweisungsgebühren vom Kreditkartenkonto: 2-4% des Betrags
Rechenbeispiel: Kosten für 1.000€ über 3 Monate
Vergleichen wir die Kosten für einen überzogenen Betrag von 1.000€ über einen Zeitraum von 3 Monaten:
| Kreditoption | Zinssatz | Zusatzgebühren | Gesamtkosten nach 3 Monaten |
|---|---|---|---|
| Dispokredit | 12% p.a. | Keine | 30€ |
| Kreditkarte (Bargeldabhebung) | 18% p.a. | 3% Abhebungsgebühr (30€) | 75€ |
| Kreditkarte (Überweisung) | 18% p.a. | 2,5% Überweisungsgebühr (25€) | 70€ |
| Kreditkarte mit 0%-Finanzierung (für 6 Monate) | 0% p.a. (Aktionsangebot) | Evtl. Jahresgebühr (nicht eingerechnet) | 0€ |
Dieses Beispiel zeigt deutlich: In den meisten Fällen ist der Dispokredit trotz hoher Zinsen günstiger als der Ausgleich mit einer regulären Kreditkarte. Die einzige Ausnahme bilden spezielle 0%-Finanzierungsangebote, die manche Kreditkartenanbieter zeitlich begrenzt anbieten.
Die hohen Dispozinsen können erheblich reduziert werden, wenn du mit deiner Bank verhandelst oder alternative Finanzierungsmöglichkeiten in Betracht ziehst.
Bessere Alternativen zum Dispo-Ausgleich mit der Kreditkarte
Statt den Dispokredit mit der Kreditkarte auszugleichen, gibt es mehrere Alternativen, die finanziell sinnvoller sind:
Ratenkredit zur Umschuldung
Ein gezielter Ratenkredit zur Ablösung des Dispokredits ist oft die günstigste Option:
– Niedrigere Zinsen: Ratenkredite haben typischerweise Zinssätze von 3-8%, deutlich niedriger als Dispo- oder Kreditkartenzinsen.
– Planbare monatliche Raten: Du weißt genau, wie viel du jeden Monat zurückzahlen musst und wann die Schuld getilgt sein wird.
– Fester Tilgungsplan: Der strukturierte Tilgungsplan sorgt dafür, dass du deine Schulden tatsächlich abbaust, statt sie nur zu verschieben.
Verhandlung mit der Bank
Viele Bankkund:innen wissen nicht, dass sie über die Konditionen ihres Dispokredits verhandeln können:
– Reduzierung der Dispozinsen: Besonders für Langzeitkund:innen mit guter Bonität sind Banken oft bereit, die Dispozinsen zu senken.
– Umwandlung in einen günstigeren Ratenkredit: Viele Banken bieten ihren Kund:innen an, den Dispokredit in einen günstigeren Ratenkredit umzuwandeln.
– Individuelle Rückzahlungspläne: Vereinbare mit deiner Bank einen realistischen Rückzahlungsplan für deinen überzogenen Dispo.
0%-Finanzierung bei bestimmten Kreditkarten
Einige Kreditkartenanbieter haben spezielle Angebote für Neukund:innen:
– Spezialangebote für Neukund:innen: Manche Kreditkarten bieten für einen begrenzten Zeitraum von 6-12 Monaten eine 0%-Finanzierung an.
– Temporäre zinsfreie Perioden: Diese können eine gute Möglichkeit sein, den Dispokredit zinsfrei zu überbrücken, während du einen Tilgungsplan erstellst.
– Bedingungen und Einschränkungen beachten: Achte auf das Kleingedruckte – oft gelten die 0%-Angebote nicht für Bargeldabhebungen oder Überweisungen.
Bei der Auswahl eines Girokontos spielen die Dispozinsen eine wichtige Rolle, besonders wenn du regelmäßig auf den Dispo zurückgreifst. Ein Kontowechsel zu einer Bank mit günstigeren Dispozinsen könnte langfristig sinnvoll sein.
Langfristige Strategien zur Vermeidung von Dispokrediten
Der beste Weg, Probleme mit dem Dispokredit zu vermeiden, ist eine langfristige Finanzstrategie:
Budgetplanung und Ausgabenkontrolle
Eine solide Finanzplanung ist der Schlüssel zur Vermeidung von Dispokrediten:
– Erstellung eines realistischen Haushaltsplans: Analysiere deine Einnahmen und Ausgaben und erstelle einen Plan, der zu deiner finanziellen Situation passt.
– Nutzung von Budget-Apps: Apps wie YNAB, Finanzguru oder Outbank können dir helfen, den Überblick über deine Finanzen zu behalten.
– Notgroschen aufbauen: Versuche, einen Notfallfonds anzusparen, der mindestens drei Monatsgehälter umfasst. Dies schützt dich vor unerwarteten finanziellen Engpässen.
Ein effektives Budget folgt oft der 50-30-20-Regel:
– 50% für notwendige Ausgaben (Miete, Lebensmittel, Versicherungen)
– 30% für persönliche Wünsche (Freizeit, Hobbys, Restaurantbesuche)
– 20% für Sparen und Schuldenabbau
Wann ist professionelle Hilfe sinnvoll?
Wenn du dauerhaft im Dispokredit steckst und keinen Ausweg siehst, solltest du professionelle Hilfe in Anspruch nehmen:
– Anzeichen für ernsthafte finanzielle Probleme: Dauerhafte Nutzung des Dispokredits, Zahlungsrückstände, Mahnungen oder die regelmäßige Nutzung mehrerer Kreditquellen.
– Schuldnerberatungsstellen: In Deutschland gibt es kostenlose Schuldnerberatungsstellen, die dir helfen können, einen Weg aus der Schuldenspirale zu finden.
– Finanzcoaching-Angebote: Ein professionelles Finanzcoaching kann dir helfen, dein Ausgabeverhalten zu verstehen und langfristig zu ändern.
❔ Frequently Asked Questions
Ist es sinnvoll, den Dispo mit der Kreditkarte auszugleichen?
In den meisten Fällen nicht, da Kreditkartenzinsen plus Gebühren für Bargeldabhebungen/Überweisungen oft höher sind als Dispozinsen. Besser sind Ratenkredite oder Verhandlungen mit der Bank.
Welche Kosten entstehen beim Ausgleich des Dispos mit der Kreditkarte?
Neben den Kreditkartenzinsen (15-20% p.a.) fallen meist Bargeldabhebungsgebühren (3-4%) oder Überweisungsgebühren (2-4%) an. Zudem werden Bargeldabhebungen oft sofort verzinst, ohne zinsfreien Zeitraum.
Was ist die günstigste Methode, einen Dispokredit abzulösen?
Ein Ratenkredit ist meist am günstigsten mit Zinssätzen von 3-8%. Alternativ kann die Verhandlung mit der Bank über einen individuellen Rückzahlungsplan oder reduzierte Dispozinsen sinnvoll sein.
Kann ich mit meiner Bank über niedrigere Dispozinsen verhandeln?
Ja, besonders Langzeitkund:innen mit guter Bonität können oft erfolgreich über niedrigere Dispozinsen verhandeln. Viele Banken bieten auch die Umwandlung in günstigere Ratenkredite an.
Wann lohnt sich eine 0%-Finanzierung mit der Kreditkarte?
Eine 0%-Finanzierung lohnt sich, wenn das Angebot tatsächlich für Bargeldabhebungen oder Überweisungen gilt und du einen klaren Tilgungsplan hast, um den Betrag vor Ende der zinsfreien Periode zurückzuzahlen.
Wie wirkt sich der Ausgleich des Dispos mit der Kreditkarte auf meine Bonität aus?
Die Nutzung mehrerer Kreditquellen kann sich negativ auf deine Schufa-Bewertung auswirken. Besonders wenn sowohl Dispo als auch Kreditkarte stark ausgereizt sind, signalisiert dies finanzielle Probleme.
Welche Warnsignale zeigen, dass ich professionelle Hilfe bei finanziellen Problemen brauche?
Dauerhafte Nutzung des Dispokredits, gleichzeitige Nutzung mehrerer Kreditarten, Zahlungsrückstände und Mahnungen sind deutliche Warnsignale. Kostenlose Schuldnerberatungsstellen können dann helfen.







