Themen in diesem Artikel:
- Was steht auf dem Kontoauszug: Alle wichtigen Informationen von Kontostand über Transaktionen bis zu IBAN und Dispositionsrahmen auf einen Blick
- So kommst du an deinen Kontoauszug: Verschiedene Wege vom Bankdrucker über Geldautomaten bis zum elektronischen Abruf im Online-Banking
- Abkürzungen auf dem Kontoauszug: Bedeutung von EC, ELV, ABB, GA, DA und TAN verständlich erklärt
- Pflichten der Banken: Gesetzliche Informations- und Aufbewahrungspflichten der Kreditinstitute für Kontoauszüge über zehn Jahre
- Aufbewahrung für Verbraucher:innen: Warum und wie lange du deine Kontoauszüge digital oder in Papierform sichern solltest

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Kontoauszüge bieten dir einen vollständigen Überblick über alle Aktivitäten auf deinem Bankkonto. Sie dokumentieren Gehaltseingänge, Mietabbuchungen und Daueraufträge an Strom- und Gasversorger übersichtlich in einem Dokument. Neben dem aktuellen Kontostand und allen Kontobewegungen erhältst du auch relevante Informationen zu laufenden Krediten und deinem Dispositionsrahmen.
Ob Gehaltszahlungen, Abbuchungen für die Miete oder Daueraufträge an Strom- und Gasversorger – auf einem Konto ist immer was los. Einen guten Überblick über alle Aktivitäten schafft der Kontoauszug. Warum und wie lange du die Nachweise digital oder in Papierform aufbewahren solltest, welche Pflichten Kreditinstitute diesbezüglich haben und was die Abkürzungen auf Kontoauszügen bedeuten, erfährst du in diesem Artikel.
Das steht auf dem Kontoauszug
Ein Kontoauszug ist ein offizielles Schriftstück deines Bankinstituts, auf dem du alle Informationen zu deinem Bankkonto findest. Er belegt alle ein- und ausgehenden Transaktionen und fasst deine Kontoaktivitäten über einen bestimmten Zeitraum zusammen – in der Regel einen Monat. Damit sind Kontoauszüge wichtige Hilfsmittel, um alle Aktivitäten im Blick zu behalten, deine Finanzen und Ausgabegewohnheiten zu überprüfen sowie betrügerische Abbuchungen oder Zahlungsfehler zu erkennen.
📌 Gut zu wissen
Buchungen werden erst dann auf dem Kontoauszug aufgelistet, nachdem sie vollständig ausgeführt wurden. Es ist also möglich, dass ein Betrag, den du gerade erst mit der EC-Karte gezahlt hast, noch nicht auf dem aktuellen Kontoauszug erscheint. Dies ist besonders bei Wochenend-Transaktionen oder Zahlungen am späten Abend zu beachten.
Dein Girokontoauszug enthält umfassende Informationen zu deinem Konto. Du findest dort die Kontonummer und Bankleitzahl deines Geldinstituts sowie die internationale Bankkontonummer (IBAN) und den Business Identifier Code (BIC). Der alte Kontostand, mit dem der vorangegangene Kontoauszug abgeschlossen hat, wird ebenso ausgewiesen wie der neue Kontostand mit aktuellem Datum.
Besonders wichtig sind die detaillierten Umsätze inklusive Verwendungszwecken und Informationen, um welche Art der Transaktion es sich jeweils handelt – beispielsweise Überweisung, Zahlungseingang, Kartenzahlung, Lastschrift oder die Abrechnung der Kreditkarte. Einzahlungen (Gutschriften) und Auszahlungen (Belastungen) werden oft mit einem „+“ beziehungsweise „-“ gekennzeichnet, manchmal werden sie auch farblich markiert, etwa grün und rot. Zusätzlich findest du Angaben über die Höhe des Dispositionsrahmens, der dir zur Verfügung steht.
So kommst du an deinen Kontoauszug
Es gibt mehrere Wege, wie du an deine Kontoauszüge gelangst. In den Filialen vieler Geldinstitute stehen spezielle Drucker bereit, an denen du deine Auszüge selbst ausdrucken kannst. Oft ist es auch möglich, die Dokumente direkt am Geldautomaten zu erhalten.
Wer sich den Weg zur Bank oder an den Automaten sparen möchte, sollte bei seinem Geldinstitut nach elektronischen Kontoauszügen fragen. Auf ihnen stehen dieselben Informationen wie auch auf den klassischen Kontoauszügen. Diese digitalen Varianten stehen im Postfach deines persönlichen Online-Banking-Bereichs zur Verfügung, meistens für einen Zeitraum von zwölf Monaten.
💡 Tipp
Lade deine elektronischen Kontoauszüge monatlich herunter und speichere sie in einem übersichtlichen Ordnersystem auf deinem Computer oder in der Cloud. Benenne die Dateien nach dem Schema „JJJJ-MM_Kontoauszug“, damit du sie später schnell wiederfindest. So stellst du sicher, dass du auch nach Ablauf der Speicherfrist im Online-Banking noch Zugriff auf alle wichtigen Dokumente hast.
Fehlt ein – elektronischer oder klassischer – Kontoauszug, kann er beim Geldinstitut erneut angefordert werden. Oft wird dafür aber ein Entgelt fällig.
Die wichtigsten Abkürzungen auf dem Kontoauszug
Auf Kontoauszügen finden sich viele Abkürzungen, die nicht immer selbsterklärend sind. Hier die wichtigsten im Überblick:
- EC = Electronic Cash: Du hast mit deiner EC-Karte bezahlt.
- ELV = Elektronisches Lastschriftverfahren: Du hast eine Kartenzahlung getätigt.
- ABB = Abbuchungsauftrag: Du erteilst der Bank den Auftrag und die Ermächtigung, bei Vorlage einer Abbuchungsermächtigung die geforderte Summe dem:der Zahlungsempfänger:in gutzuschreiben.
- GA = Geldautomat: Du hast an einem Automaten Geld abgehoben. Hierbei werden auch Automatennummer, Datum und Uhrzeit angegeben.
- DA = Dauerauftrag: Du hast regelmäßig wiederkehrende Zahlungen angewiesen, die an einem bestimmten Tag vom eigenen Konto abgebucht und anschließend dem Empfänger gutgeschrieben werden.
- TAN = Transaktionsnummer: Du hast Zahlungen über das Online-Banking vorgenommen.
Kontoauszüge: Pflichten der Banken
Banken sind gemäß Artikel 248 § 8 Einführungsgesetz zum Bürgerlichen Gesetzbuche (EGBGB) dazu verpflichtet, ihre Kund:innen regelmäßig über Veränderungen auf ihren Konten zu informieren. Das bedeutet, dass nach jedem Zahlungsvorgang die neuen Aktivitäten auf den Kontoauszügen ersichtlich sein müssen.
Außerdem haben Banken die Pflicht, Kontoauszüge aufzubewahren. Laut § 257 HGB ist jeder zur Aufbewahrung wichtiger Dokumente verpflichtet, der nach dem Steuer- und Handelsrecht zum Führen von Büchern und Aufzeichnungen angehalten ist. Die Mindestdauer beträgt zehn Jahre. Eine Pflicht zur Aufbewahrung lässt sich ebenfalls aus der Abgabenordnung entnehmen: Gemäß § 147 gibt es eine steuerrechtliche Aufbewahrungspflicht von Kontoauszügen von ebenfalls zehn Jahren.
Zwangsauszüge
Rufen Kontoinhaber:innen ihre Kontoauszüge nicht regelmäßig ab, müssen die Kreditinstitute ihnen auf postalischem Weg Zwangsauszüge zusenden. Nur so können sie ihrer Informationspflicht nachkommen. Dafür wird oft eine Gebühr fällig, die das Geldinstitut für den zusätzlichen Aufwand berechnet.
📌 Gut zu wissen
Zwangsauszüge können erhebliche Kosten verursachen – oft zwischen 5 und 15 Euro pro Zusendung. Rufe deine Kontoauszüge daher regelmäßig ab, um diese zusätzlichen Gebühren zu vermeiden. Bei elektronischen Kontoauszügen entfällt diese Problematik komplett, da sie automatisch im Online-Banking bereitgestellt werden.
Aufbewahrung für Verbraucher:innen
Auch wenn es für Privatpersonen keine gesetzliche Aufbewahrungspflicht für Kontoauszüge gibt, ist es dennoch ratsam, diese Dokumente sorgfältig aufzubewahren. Experten empfehlen eine Aufbewahrungsdauer von mindestens drei Jahren. Dies gibt dir genügend Zeit, um eventuelle Fehler zu entdecken und Reklamationen geltend zu machen.
💡 Tipp
Nutze die monatliche Kontrolle deiner Kontoauszüge für einen persönlichen Finanzcheck: Markiere wiederkehrende Ausgaben, identifiziere Sparpotenziale und überprüfe, ob alle Abbuchungen korrekt sind. So erkennst du nicht nur Fehler frühzeitig, sondern behältst auch deine finanzielle Situation besser im Griff und kannst dein Budget optimieren.
Für bestimmte Dokumente gelten jedoch längere Aufbewahrungsfristen: Kontoauszüge, die als Nachweis für größere Anschaffungen oder steuerlich relevante Ausgaben dienen, solltest du entsprechend länger aufbewahren. Bei Immobilienkäufen oder größeren Renovierungen kann eine Aufbewahrung von bis zu 30 Jahren sinnvoll sein.
❔ Häufig gestellte Fragen
Was kostet es, wenn ich einen Kontoauszug nachträglich anfordere?
Die Kosten für nachträglich angeforderte Kontoauszüge variieren je nach Bank zwischen 1,50 und 5 Euro pro Auszug. Bei älteren Dokumenten, die aus dem Archiv geholt werden müssen, können die Gebühren auch höher ausfallen.
Sind elektronische Kontoauszüge rechtlich genauso gültig wie Papierauszüge?
Ja, elektronische Kontoauszüge sind rechtlich gleichwertig mit Papierauszügen. Sie gelten als offizielle Dokumente und werden von Behörden, Finanzämtern und anderen Institutionen als Nachweis anerkannt, sofern sie unverändert im Original-PDF-Format vorliegen.
Wie lange dauert es, bis eine Transaktion auf dem Kontoauszug erscheint?
In der Regel erscheinen Transaktionen innerhalb von 1-2 Werktagen auf dem Kontoauszug. Bei Wochenenden oder Feiertagen kann es länger dauern. Kartenzahlungen im Ausland können manchmal erst nach 3-5 Tagen verbucht werden.
Kann ich Kontoauszüge auch per E-Mail erhalten?
Aus Sicherheitsgründen versenden die meisten Banken keine Kontoauszüge per E-Mail. Stattdessen werden sie im geschützten Online-Banking-Bereich bereitgestellt, wo du sie sicher herunterladen kannst. Einige Banken bieten Push-Benachrichtigungen an, wenn neue Auszüge verfügbar sind.
Was passiert mit meinen Kontoauszügen, wenn ich die Bank wechsle?
Bei einem Bankwechsel solltest du alle verfügbaren Kontoauszüge herunterladen und sichern, bevor das alte Konto geschlossen wird. Die alte Bank ist zwar verpflichtet, die Auszüge 10 Jahre aufzubewahren, aber der nachträgliche Abruf kann gebührenpflichtig und umständlich sein.
Muss ich als Selbstständiger Kontoauszüge länger aufbewahren?
Ja, als Selbstständiger oder Gewerbetreibender musst du Kontoauszüge 10 Jahre lang aufbewahren. Dies gilt für alle geschäftlich genutzten Konten. Die Aufbewahrungsfrist beginnt mit dem Schluss des Kalenderjahres, in dem der letzte Eintrag im Kontoauszug gemacht wurde.







