Karenzzeit bei der BU: So sparst du Beiträge richtig

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Das wichtigste in Kürze:

Die Karenzzeit bei der Berufsunfähigkeitsversicherung bestimmt, wann du nach Feststellung deiner Berufsunfähigkeit tatsächlich die monatliche Rente erhältst. Diese leistungsfreie Zeit beträgt üblicherweise drei bis sechs Monate und kann deine Versicherungsbeiträge deutlich senken. Doch der Verzicht auf sofortige Leistungen birgt auch finanzielle Risiken, die du genau abwägen solltest.

Themen in diesem Artikel:

  • Was Karenzzeit bedeutet: Die leistungsfreie Zeit nach Schadenseintritt, in der du auf Versicherungsleistungen verzichtest – meist drei bis sechs Monate bei der BU.
  • Leistungsfreie Zeiten in der BU: Versicherer nutzen diese Zeit zur Prüfung der Berufsunfähigkeit und bieten dafür günstigere Beiträge an.
  • Unterschied zur Wartezeit: Während die Wartezeit nach Vertragsabschluss gilt, greift die Karenzzeit erst nach Eintritt des Leistungsfalls.
  • Längere Karenzzeit vereinbaren: Kann Beiträge senken, birgt aber finanzielle Risiken durch Lücken zwischen Krankengeld und BU-Rente.

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Die Karenzzeit bei der Berufsunfähigkeitsversicherung bestimmt, wann du nach Feststellung deiner Berufsunfähigkeit tatsächlich die monatliche Rente erhältst. Diese leistungsfreie Zeit beträgt üblicherweise drei bis sechs Monate und kann deine Versicherungsbeiträge deutlich senken. Doch der Verzicht auf sofortige Leistungen birgt auch finanzielle Risiken, die du genau abwägen solltest.

Bei Versicherungen kann es sein, dass du im Leistungsfall einige Zeit auf die Auszahlung warten musst. Dahinter steckt die sogenannte Karenzzeit, die von vornherein vertraglich festgelegt ist. Wer will, kann die Karenzzeit sogar für sich nutzen, denn je länger sie ist, desto günstiger werden die Beiträge. Das birgt jedoch auch Risiken, die du kennen solltest, bevor du dich für eine längere Karenzzeit entscheidest.

Was bedeutet Karenzzeit?

Das Wort Karenz stammt vom lateinischen carere und bedeutet verzichten. Unter welchen Bedingungen jemand auf etwas verzichtet – und auf was genau – ist je nach Kontext ganz verschieden. Im Versicherungsbereich ist unter Karenzzeit eine leistungsfreie Zeit nach Schadenseintritt zu verstehen. Die Versicherten verzichten also im Leistungsfall für einen bestimmten Zeitraum auf die Auszahlung der vereinbarten Leistung.

Karenzzeiten sind im Versicherungsbereich üblich, doch gerade bei der Berufsunfähigkeitsversicherung, abgekürzt mit BU, spielen die leistungsfreien Zeiten eine große Rolle für den Beginn der monatlichen Rentenzahlung. In der Berufsunfähigkeitsversicherung beträgt die Karenzzeit meist drei bis sechs Monate. In diesem Fall zahlt die Versicherung die monatliche Berufsunfähigkeitsrente nicht sofort aus, nachdem die Berufsunfähigkeit festgestellt wurde.

📌 Gut zu wissen

Karenzzeiten sind aus den Bereichen Finanzen, Wirtschaft und Politik bekannt: Bei Kreditverträgen beschreibt die Karenzzeit die Pause zwischen Auszahlung des Kreditbetrags und erster Ratenzahlung. In der Politik nennt sich der Zeitraum zwischen Ausscheiden aus einem politischen Amt und anschließender Tätigkeit im wirtschaftlichen Bereich ebenfalls Karenzzeit. Vor dem Börsengang eines Unternehmens ist eine Karenzzeit, die auch stille Phase genannt wird, vorgeschrieben, in der dieses keine Werbemaßnahmen durchführen oder Einschätzungen zum Unternehmenswert veröffentlichen darf.

Leistungsfreie Zeiten: In der BU üblich

Vor allem im Falle einer Berufsunfähigkeit ist es für Versicherer oft schwierig zu beurteilen, ob und wann ein Leistungsfall eingetreten ist. Sie vereinbaren deswegen eine Karenzzeit, in der sie die Feststellung der Berufsunfähigkeit sowie mögliche Reha-Maßnahmen oder Wiedereingliederungsmöglichkeiten in den früheren Beruf prüfen. Diese Zeit verschafft den Versicherern nicht nur Raum zur gründlichen Bearbeitung, sondern schützt sie auch davor, dass Antragsteller:innen bewusst Versicherungsleistungen ausnutzen.

Versicherte können neben den üblichen drei bis sechs Monaten eine längere Karenzzeit von bis zu zwei Jahren vereinbaren. Ohne diese Wartefrist könnten Versicherte rückwirkend ihre Risiken absichern, indem sie sich erst bei absehbarer Berufsunfähigkeit versichern. Mit der Karenzzeit stellen die Anbieter also sicher, dass sie Versicherungsleistungen erst erbringen müssen, wenn sie vorher auch Beiträge der Versicherten erhalten haben.

Die Karenzzeit hat aber auch für Versicherte einen klaren Vorteil: Sie macht die Versicherungsbeiträge günstiger. Wenn der Versicherer die BU-Rente nicht direkt ab Eintritt der Berufsunfähigkeit, sondern erst später zahlt, spart er Geld und honoriert dies mit günstigeren Beiträgen. Je länger die Karenzzeiten, desto reduzierter sind die monatlichen Beiträge in der Regel. Diese Ersparnis kann über die Laufzeit der Versicherung durchaus beträchtlich sein.

Wartezeit und Karenzzeit: Das ist der Unterschied

Die Karenzzeit ist nicht mit der Wartezeit bei Versicherungen zu verwechseln: Die Wartezeit bezieht sich auf den Zeitraum nach Abschluss der Versicherung. Du musst also eine bestimmte Zeit warten, bevor du bestimmte Leistungen in Anspruch nehmen kannst. Ein klassisches Beispiel sind Leistungen für Zahnersatz, bei denen viele Krankenversicherungen Wartezeiten von mehreren Monaten bis hin zu Jahren vereinbaren.

Bei den meisten Berufsunfähigkeitsversicherungen gibt es keine Wartezeit. Du bist direkt nach Abschluss der Versicherung abgesichert. Die Karenzzeit hingegen greift erst, wenn der Leistungsfall tatsächlich eintritt – also wenn deine Berufsunfähigkeit festgestellt wurde. Dieser fundamentale Unterschied ist wichtig für deine Absicherungsplanung.

Längere Karenzzeit vereinbaren: Sinnvoll oder nicht?

In der Berufsunfähigkeitsversicherung ist eine Karenzzeit häufig sinnvoll, da im Krankheitsfall zuerst andere finanzielle Absicherungen greifen. Arbeitnehmer:innen haben im Krankheitsfall zunächst sechs Wochen lang das Recht auf Lohnfortzahlung. Gesetzlich Sozialversicherte erhalten danach noch bis zu 18 Monate Krankengeld von ihrer Krankenversicherung. Diese zeitliche Staffelung kann eine Karenzzeit von drei bis sechs Monaten durchaus rechtfertigen.

📌 Gut zu wissen

Wenn die Karenzzeit mit Feststellung der BU greift, entfällt das Krankengeld ab diesem Zeitpunkt für Versicherte. Das Krankengeld beträgt nur 70 Prozent deines letzten beitragspflichtigen Gehalts, jedoch maximal 90 Prozent des Nettogehalts. Das kann unter Umständen nicht genug sein, um den Lebensstandard zu erhalten.

Bei den meisten BU-Tarifen muss der Versicherungsbeitrag während der Karenzzeit weitergezahlt werden. Und wenn du einen Immobilienkredit abbezahlst oder anderweitige größere Ausgaben hast, kann es in der Karenzzeit finanziell eng werden. Diese finanzielle Lücke solltest du realistisch einschätzen, bevor du dich für eine längere Karenzzeit entscheidest. Die Beitragsersparnis mag verlockend sein, doch im Ernstfall können die fehlenden Einnahmen existenzbedrohend werden.

💡 Tipp

Kalkuliere genau, wie lange du im Ernstfall ohne BU-Rente finanziell durchhalten kannst. Berücksichtige dabei Lohnfortzahlung, Krankengeld, Rücklagen und laufende Verpflichtungen. Erst wenn du diese Lücke sicher überbrücken kannst, solltest du eine längere Karenzzeit in Betracht ziehen. Erstelle dafür am besten eine detaillierte Aufstellung deiner monatlichen Fixkosten und prüfe, wie viel Puffer deine Rücklagen bieten.

❔ Häufig gestellte Fragen

Q

Was genau ist die Karenzzeit bei der Berufsunfähigkeitsversicherung?

Die Karenzzeit ist die leistungsfreie Zeit nach Feststellung der Berufsunfähigkeit, in der du noch keine BU-Rente erhältst. Sie beträgt üblicherweise drei bis sechs Monate und dient Versicherern zur Prüfung des Leistungsfalls.

Q

Wie unterscheidet sich die Karenzzeit von der Wartezeit?

Die Wartezeit beginnt nach Vertragsabschluss und bestimmt, wann Versicherungsschutz greift. Die Karenzzeit startet erst nach Eintritt des Leistungsfalls und verzögert die Auszahlung der vereinbarten Leistung um einen festgelegten Zeitraum.

Q

Warum sollte ich eine längere Karenzzeit vereinbaren?

Eine längere Karenzzeit senkt deine monatlichen Versicherungsbeiträge deutlich. Wenn du über ausreichende Rücklagen verfügst und die Zeit durch Lohnfortzahlung und Krankengeld überbrücken kannst, sparst du langfristig Geld bei gleichem Versicherungsschutz.

Q

Welche finanziellen Absicherungen greifen während der Karenzzeit?

Arbeitnehmer:innen erhalten zunächst sechs Wochen Lohnfortzahlung vom Arbeitgeber. Danach zahlt die gesetzliche Krankenversicherung bis zu 18 Monate Krankengeld in Höhe von 70 Prozent des beitragspflichtigen Gehalts, maximal 90 Prozent des Nettogehalts.

Q

Muss ich während der Karenzzeit weiter Versicherungsbeiträge zahlen?

Bei den meisten BU-Tarifen musst du die Versicherungsbeiträge während der Karenzzeit weiterzahlen. Diese zusätzliche finanzielle Belastung solltest du bei der Entscheidung für eine längere Karenzzeit unbedingt berücksichtigen und einkalkulieren.

Q

Wie lange kann die Karenzzeit maximal sein?

Versicherte können neben den üblichen drei bis sechs Monaten eine längere Karenzzeit von bis zu zwei Jahren vereinbaren. Je länger die Karenzzeit, desto günstiger die Beiträge, aber desto größer auch das finanzielle Risiko.

*Detaillierte Informationen zu Leistungen, insbesondere zu Ausschlüssen, kannst du den jeweiligen Bedingungen des Kartenproduktes entnehmen.


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