Themen in diesem Artikel:
- Das Girokonto als Basis: Erfahre, warum das Girokonto die zentrale Instanz im bargeldlosen Zahlungsverkehr ist und wie es funktioniert.
- Bargeldloser Zahlungsverkehr in Deutschland: Entdecke beeindruckende Zahlen: 109 Millionen Konten und über sieben Billionen Überweisungen jährlich in Deutschland.
- Girokonto für Unternehmen: Lerne, warum Selbstständige und Unternehmen geschäftliche von privaten Transaktionen trennen sollten.
- Sparkonto, Tagesgeld und Festgeld: Verstehe die Unterschiede zwischen verschiedenen Kontoarten und ihre jeweiligen Einsatzmöglichkeiten für dein Geld.
- Abschied vom Bargeld: Erfahre, wie sich Deutschland vom Bargeldland zur digitalen Zahlungsnation entwickelt und was die Zukunft bringt.

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Zentraler Faktor: Girokonto im Zahlungsverkehr
Das Girokonto ist die unverzichtbare Grundlage für deinen finanziellen Alltag. In unserem Wirtschaftssystem zirkuliert ständig Geld zwischen Personen, Unternehmen und Behörden – und das Girokonto steht im Zentrum dieses Kreislaufs. Ob Gehalt, Miete oder Online-Shopping: Ohne Girokonto kommst du im modernen Zahlungsverkehr nicht weit. Mit über 109 Millionen Konten in Deutschland und mehr als sieben Billionen Überweisungen jährlich zeigt sich die enorme Bedeutung dieser Finanzinfrastruktur.
Das Girokonto: Dein Tor zum bargeldlosen Zahlungsverkehr
Das Girokonto bildet die Grundlage des bargeldlosen Zahlungsverkehrs. Der Begriff „Giro“ stammt aus dem Italienischen und bedeutet Kreis, Umkreis oder Runde – eine treffende Beschreibung für den ständigen Kreislauf des Geldes zwischen Personen, Unternehmen und Institutionen über ihre Konten.
Über dein Girokonto wickelst du alle wichtigen Instrumente des bargeldlosen Zahlungsverkehrs ab: Überweisungen, Lastschriften, Kartenzahlungen sowie Bargeldabhebungen und -einzahlungen. Eine Kontoverbindung ist für Privatpersonen und Unternehmen die absolute Grundvoraussetzung, um am bargeldlosen Zahlungsverkehr teilnehmen zu können. Dein Girokonto – auch Zahlungsverkehrskonto, Sichtkonto oder laufendes Konto genannt – ist die zentrale Anlaufstelle für alle Geldeingänge wie Gehalt, Rente oder Kindergeld und alle Geldausgänge wie Miete, Stromkosten oder Handyverträge.
📌 Gut zu wissen
Jede Person, die sich rechtmäßig in der Europäischen Union aufhält, hat das Recht auf ein Basiskonto mit den Grundfunktionen. Banken können zwar einen Antrag auf Eröffnung eines Girokontos ablehnen, müssen dann aber wenigstens ein Basiskonto anbieten. Dies sichert dir den Zugang zum bargeldlosen Zahlungsverkehr, selbst wenn deine Bonität nicht optimal ist.
Standardmäßig erhältst du zu deinem Girokonto eine Girocard – oft noch unter dem alten Namen EC-Karte bekannt – um damit im Handel bargeldlos bezahlen zu können. Daneben gibt es weitere Kartentypen wie Kreditkarten, Debit-Karten oder Prepaid-Kreditkarten, die mit deinem Girokonto verknüpft sein können.
Bargeldloser Zahlungsverkehr: Beeindruckende Zahlen aus Deutschland
Deutschland verfügt über mehr Girokonten als Einwohner:innen – nämlich 109 Millionen Konten, Stand 2020. Mehr als 1.500 Banken und Sparkassen sind in Deutschland registriert und bieten Konten und Kredite für ihre Kund:innen an. Im Jahr 2021 fanden mehr als sieben Billionen Überweisungen im bargeldlosen Zahlungsverkehr statt. Allein aufgrund dieser enormen Anzahl müssen diese Prozesse voll automatisiert und computergesteuert ablaufen.
Die Dimension des bargeldlosen Zahlungsverkehrs wird noch deutlicher, wenn man die Gesamtzahl aller Transaktionen betrachtet: 26.193 Millionen bargeldlose Transaktionen wie Lastschriften, Abbuchungen oder Überweisungen fanden 2021 in Deutschland statt. Dabei wurden 65,8 Billionen Euro durch bargeldlose Zahlungen umgesetzt – so viel wie in keinem anderen Land der EU. Diese beeindruckenden Zahlen zeigen, wie zentral das Girokonto für unsere Wirtschaft geworden ist.
📌 Gut zu wissen
Deutschland ist europäischer Spitzenreiter beim bargeldlosen Zahlungsvolumen: Mit 65,8 Billionen Euro Umsatz im Jahr 2021 liegt Deutschland vor allen anderen EU-Ländern. Die vollautomatisierte Abwicklung macht dieses enorme Volumen überhaupt erst möglich. Ohne moderne IT-Systeme wäre diese Menge an Transaktionen nicht zu bewältigen.
Ein Girokonto für Unternehmen: Trennung von privat und geschäftlich
Ab einer bestimmten Rechtsform wie einer UG oder GmbH ist es notwendig, ein Geschäftskonto zu führen. Selbstständige wie Gewerbetreibende oder Freiberufler:innen könnten theoretisch ihr Privatkonto für geschäftliche Transaktionen nutzen. Sinnvoll ist dies jedoch nicht.
💡 Tipp
Trenne geschäftliche und private Transaktionen konsequent durch separate Konten. Das erleichtert nicht nur deine Buchhaltung erheblich, sondern vermeidet auch Probleme mit dem Finanzamt. Viele Banken bieten spezielle Geschäftskonten mit Features wie Unterkonten, Lastschrifteinzug oder Multibanking-Fähigkeit an. Vergleiche die Konditionen verschiedener Anbieter, da Geschäftskonten oft höhere Gebühren haben als Privatkonten.
Ein separates Geschäftskonto sorgt für klare Strukturen bei der Steuererklärung. Du behältst den Überblick über deine geschäftlichen Einnahmen und Ausgaben, ohne dass private Transaktionen dazwischenfunken. Außerdem verlangen viele Banken in ihren AGB ohnehin, dass du geschäftliche Transaktionen nicht über dein Privatkonto abwickelst.
Sparkonto, Tagesgeldkonto und Festgeldkonto: Alternativen zum Girokonto
Neben der gängigsten Form eines Bankkontos, dem Girokonto, gibt es noch weitere Kontoarten mit unterschiedlichen Funktionen. Das Sparkonto ist nicht für den täglichen Zahlungsverkehr zugelassen, sondern zum Sparen gedacht. Auf ein und von einem Sparkonto kannst du keine Überweisung senden oder erhalten oder es mit einer Bankkarte verknüpfen. Das Guthaben auf dem Sparkonto wird in der Regel verzinst, was es für längerfristiges Sparen attraktiv macht.
Ein Tagesgeldkonto ermöglicht dir, kurzfristig Geld zu parken. Du kannst täglich über das Geld verfügen und Geld von deinem Tagesgeldkonto auf dein Girokonto transferieren. Häufig wird das Guthaben auf Tagesgeldkonten verzinst. Dein Sparen auf einem solchen Tagesgeldkonto ist nicht mit einer festen Laufzeit verbunden, was dir maximale Flexibilität bietet.
💡 Tipp
Nutze die 3-Konten-Strategie für optimales Finanzmanagement: Ein Girokonto für den täglichen Zahlungsverkehr, ein Tagesgeldkonto als Notfallreserve (3-6 Monatsgehälter) und ein Festgeldkonto für langfristige Sparziele. So profitierst du von Flexibilität im Alltag und höheren Zinsen bei deinen Rücklagen. Achte dabei auf die Einlagensicherung von 100.000 Euro pro Bank und Kunde.
Festgelder eignen sich für langfristige Anlagen ab 30 Tage. Ein Festgeldkonto wird mit einem vorher vereinbarten Zins über eine festgelegte Laufzeit eröffnet. Über das Geld kannst du während der Laufzeit nicht verfügen, dafür wird es in der Regel höher verzinst als Geld auf einem Girokonto, auf das du jederzeit zugreifen kannst. Die Zinsen werden meist jährlich oder am Ende der Laufzeit ausgezahlt.
Abschied von Scheinen und Münzen: Die digitale Zukunft des Zahlens
Weiterhin gilt Deutschland als Land der Bargeldliebhaber:innen, aber die Liebe bröckelt: Im Jahr 2019 wurde im Handel erstmalig häufiger mit Girocard als mit Bargeld bezahlt. Dieser Wendepunkt markiert einen bedeutenden Wandel im deutschen Zahlungsverhalten. Die Nachbarländer sind bereits viel digitaler aufgestellt.
In Schweden etwa läuft der Umsatz im Einzelhandel bereits zu 95 Prozent bargeldlos. Das skandinavische Land geht noch weiter: 2030 soll das Bargeld in Schweden sogar komplett abgeschafft werden und nur noch Bezahlung per Karte oder App möglich sein. Auch in Deutschland und anderen Teilen Europas wird die Abschaffung des Bargeldes immer mal wieder diskutiert, unter anderem mit dem Argument, dadurch besser die Kriminalität bekämpfen zu können.
📌 Gut zu wissen
Trotz der zunehmenden Digitalisierung ist eine komplette Bargeldabschaffung in Deutschland in den nächsten Jahren unwahrscheinlich. Das Bundesverfassungsgericht könnte dies als Eingriff in die Handlungsfreiheit werten. Zudem sind noch nicht alle gesellschaftlichen Gruppen digital aufgestellt. Bereite dich dennoch auf eine zunehmend bargeldlose Zukunft vor, indem du digitale Zahlungsmethoden wie Mobile Payment oder kontaktloses Bezahlen nutzt.
Die Entwicklung zeigt deutlich: Das Girokonto wird als zentrale Instanz im Zahlungsverkehr noch wichtiger. Während Bargeld zunehmend an Bedeutung verliert, steigt die Relevanz digitaler Zahlungsmethoden kontinuierlich. Dein Girokonto bleibt dabei der unverzichtbare Dreh- und Angelpunkt für alle finanziellen Transaktionen.
Girokonto: Die unverzichtbare Basis des modernen Zahlungsverkehrs
Ein Großteil des Geldflusses zwischen Personen, Unternehmen und Institutionen findet in Deutschland bargeldlos statt, Tendenz steigend. Selbst die komplette Abschaffung des Bargeldes wird diskutiert, wird vermutlich im nächsten Jahrzehnt aber nicht umgesetzt. Ohne Girokonto ist die Teilnahme am modernen Wirtschaftsleben praktisch unmöglich geworden. Das Girokonto bleibt die zentrale Instanz im Zahlungsverkehr – als Grundlage für Überweisungen, Lastschriften und Kartenzahlungen. Mit über 109 Millionen Konten und einem jährlichen Transaktionsvolumen von 65,8 Billionen Euro zeigt sich die fundamentale Bedeutung dieser Finanzinfrastruktur für unsere Gesellschaft.
❔ Häufig gestellte Fragen
Was ist ein Girokonto und wozu brauche ich es?
Ein Girokonto ist die Grundlage des bargeldlosen Zahlungsverkehrs. Du benötigst es für Überweisungen, Lastschriften, Kartenzahlungen und Bargeldabhebungen. Es ist die zentrale Anlaufstelle für alle Geldeingänge wie Gehalt und alle Geldausgänge wie Miete oder Versicherungen.
Kann meine Bank die Eröffnung eines Girokontos ablehnen?
Ja, Banken können die Eröffnung eines regulären Girokontos ablehnen, müssen dann aber ein Basiskonto anbieten. Jede Person mit rechtmäßigem Aufenthalt in der EU hat Anspruch auf ein Basiskonto mit Grundfunktionen. Eine Ablehnung des Basiskontos ist nur in Ausnahmefällen möglich, etwa bei Geldwäsche-Verdacht.
Wie viele Girokonten darf ich haben?
Es gibt keine gesetzliche Begrenzung für die Anzahl der Girokonten. Du kannst bei verschiedenen Banken mehrere Konten führen. Dies kann für die Trennung von privaten und geschäftlichen Ausgaben oder für unterschiedliche Sparziele sinnvoll sein. Beachte jedoch mögliche Kontoführungsgebühren und den Verwaltungsaufwand.
Was kostet ein Girokonto durchschnittlich?
Die Kosten variieren stark je nach Bank und Kontomodell. Es gibt kostenlose Girokonten ohne Grundgebühr (oft mit Bedingungen wie Mindestgeldeingang) und Premium-Konten mit Gebühren zwischen 5-20 Euro monatlich. Zusatzkosten können für Kreditkarten, Überweisungen oder Bargeldabhebungen anfallen. Ein Vergleich lohnt sich.
Ist mein Geld auf dem Girokonto sicher?
Ja, dein Guthaben ist durch die gesetzliche Einlagensicherung bis zu 100.000 Euro pro Bank und Kunde geschützt. Bei Bankenpleiten springt der Einlagensicherungsfonds ein. Viele deutsche Banken bieten zusätzlich eine erweiterte freiwillige Einlagensicherung, die noch höhere Beträge absichert.
Welche Alternativen zum klassischen Girokonto gibt es?
Neben klassischen Bankkonten gibt es digitale Alternativen wie Online-Banken (N26, Revolut) oder Smartphone-Konten ohne Filialen. Für spezielle Zwecke eignen sich Tagesgeldkonten (flexibles Sparen), Festgeldkonten (höhere Zinsen) oder Sparkonten. Prepaid-Kreditkarten bieten bargeldlose Zahlung ohne Girokonto.
*Detaillierte Informationen zu Leistungen, insbesondere zu Ausschlüssen, kannst du den jeweiligen Bedingungen des Kartenproduktes entnehmen.







