Dispositionskredit beim Girokonto: Funktion, Kosten & Tipps

Artikel anhören
0:00

-0:00


Das wichtigste in Kürze:

Der Dispositionskredit ist für viele Kontoinhaber ein wichtiger finanzieller Puffer, wenn das Geld mal knapp wird. Doch was genau verbirgt sich hinter dem umgangssprachlichen „Überziehen“ des Kontos? Dieser Ratgeber erklärt, wie der Dispo funktioniert, welche Kosten entstehen und worauf Sie achten sollten, um nicht in die Schuldenfalle zu tappen. Von der Beantragung über die Zinsberechnung…

Themen in diesem Artikel:

  • Was genau ist ein Girokonto-Dispo?: Kurzform für Dispositionskredit; eingeräumte Überziehungsmöglichkeit beim Girokonto. :contentReference[oaicite:1]{index=1}
  • Wie hoch sind Dispo und Kosten?: Höhe des Rahmens abhängig von Bank, Bonität und Einnahmen; Zinsen meist deutlich höher als bei Ratenkrediten. :contentReference[oaicite:2]{index=2}
  • Zinsberechnung beim Dispo:: Zinsen werden tageweise berechnet auf den überzogenen Betrag; Beispielrechnung zeigt die Wirkung. :contentReference[oaicite:3]{index=3}
  • Weitere Tipps zum Dispokredit:: Dispo nur für kurzfristige Überbrückung, Vergleich mit günstigeren Alternativen empfohlen. :contentReference[oaicite:4]{index=4}
  • Häufige Fragen zum Dispositionskredit:: Was ist ein Dispo, wie hoch kann er sein, wie werden Zinsen berechnet, was passiert bei Überziehung etc. :contentReference[oaicite:5]{index=5}

Welche Kreditkarte passt zu dir?

So funktioniert der Dispo beim Girokonto

Der Dispositionskredit beim Girokonto ermöglicht es dir, dein Konto bis zu einer vereinbarten Grenze zu überziehen und dabei weiterhin zahlungsfähig zu bleiben. Wenn dein Kontostand gefährlich schnell nach unten sinkt, bietet dir dieser Kredit eine schnelle und unbürokratische Lösung. Was umgangssprachlich etwas verharmlosend „überziehen“ heißt, ist in Wirklichkeit ein echter Kredit mit finanziellen Konsequenzen in Form von Zinsen.

Was genau ist ein Girokonto-Dispo?

Dispo ist die Kurzform für Dispositionskredit. Das aus dem Lateinischen stammende Wort drückt im Finanzwesen aus, dass ein Darlehen zur freien Verfügung steht. Du kannst das so geliehene Geld ohne Zweckbindung einsetzen. Die Möglichkeit von Dispo-Krediten ist bei Banken immer an ein dort vorhandenes Girokonto gekoppelt.

Das Girokonto selbst ist für die meisten Menschen das wichtigste Bankkonto. Das Wort „Giro“ kommt aus dem Italienischen und bedeutet so viel wie „Umlauf“. Auf diesem Konto gehen Dinge wie Gehalt oder Rente ein und Ausgaben für Einkäufe oder Mieten davon ab. Dabei ist über Bankkarten ein bargeldloser Zahlungsverkehr möglich, und als Kontoinhaber:in kannst du auch Bargeld abheben.

Wenn du ein Girokonto hast, kannst du mit deiner Bank in der Regel eine Vereinbarung treffen, um bis zu einer gewissen Grenze ins Minus rutschen zu können. So bleiben Zahlungen weiter möglich, obwohl du über kein eigenes Guthaben mehr verfügst. Siehst du also zum Beispiel auf deinem Konto einen Stand von -200 Euro, hast du dir 200 Euro von der Bank geliehen. Banken gewähren einen Dispo aber nicht aus Wohltätigkeit – sie verlangen dafür Zinsen. Die sogenannten Dispozinsen liegen in der Regel deutlich über anderen Zinsarten wie beispielsweise für Verbraucherkredite. Je schneller du den Minusbetrag wieder ausgleichen kannst, desto besser für deine Finanzen.

Geschichte des Girokontos

Das heutige Girokonto hat seine Ursprünge im mittelalterlichen Italien bei den sogenannten bancherii (von „bancus“: Tisch). Bei diesen Finanzdienstleistern konnten Geschäftsleute in Europa über weite Entfernungen hinweg bargeldlose Zahlungen tätigen.

Wie hoch sind Dispo und Kosten?

Nicht jeder Dispo ist gleich und nicht jedes Girokonto erlaubt einen. Das Bankinstitut, die vertraglichen Bedingungen und deine Kreditwürdigkeit spielen dabei eine entscheidende Rolle.

Bevor die Bank dir die Möglichkeit eines Dispokredites einräumt, prüft sie in der Regel deine Kreditwürdigkeit. Einerseits kennt sie die regelmäßigen Zahlungseingänge wie dein Gehalt, die jeden Monat auf das Konto kommen. Anderseits fragen Banken Bonitäts-Auskunfteien wie die Schufa ab, um deine finanzielle Zuverlässigkeit zu überprüfen.

Erfüllst du alle Voraussetzungen für einen Dispokredit auf dem Girokonto, steht dir zunächst eine begrenzte Höhe zur Verfügung. Nach drei Gehaltseingängen ist in der Regel ein Maximalwert des zwei- bis dreifachen Gehalts wählbar. Sobald du dein Konto überziehst und in den negativen Bereich rutschst, wird der Dispo automatisch aktiviert und die Zinsen auf den entsprechenden Betrag angewandt.

Die Zinshöhe variiert stark unter den Finanzinstituten und verschiedenen Kontovarianten und liegt meist zwischen vier und 15 Prozent. In einer besonders schwierigen finanziellen Situation kann es passieren, dass du sogar den Dispo überziehst. In diesem Fall kann die Bank noch höhere Zinsen berechnen oder im schlimmsten Fall sogar dein Konto sperren.

Zinsberechnung beim Dispo

Die Dispozinsen beziehen sich auf das Jahr, finden aber meist tageweise Anwendung. Eine Beispielrechnung zeigt dir, wie hoch die Kosten für den Dispo sein können:

Angenommen der Dispozins beträgt zehn Prozent pro Jahr und dein Konto ist für 15 Tage um 800 Euro überzogen. Die Formel zur Berechnung lautet: Saldo x Zinssatz x Dispotage / (Tage im Jahr x 100). In diesem Fall also: 800 x 10 x 15 / 36500 = 3,29. Der Dispo kostet dich in diesem Beispiel also 3,29 Euro.

Weitere Tipps zum Dispokredit

Die Zinsen für einen Dispo variieren sehr stark von Bank zu Bank, weshalb ein Vergleich durchaus Sinn ergibt. Daneben solltest du noch eine Reihe weiterer Dinge beachten.

Wenn du dein Girokonto regelmäßig überziehst, solltest du ein Finanzinstitut mit niedrigen Dispozinsen suchen, selbst wenn die Kontoführungsgebühr dafür etwas höher ist. Das kann sich langfristig für dich auszahlen.

Achte im Kleingedruckten genau auf die verwendeten Formulierungen. Manche Banken versuchen, die wahren Kosten ihres Dispos zu verstecken. Sie müssen zwar laut Gesetz den Referenzwert angeben, von denen sich die Dispozinsen ableiten – zum Beispiel den Leitzins der Europäischen Zentralbank. Einige berechnen jedoch zusätzlich noch Aufschläge, ohne diese transparent zu benennen.

Dispokredite haben im Vergleich zu Ratenkrediten oft deutlich höhere Zinsen und sind deshalb nur für kurze Zeiträume gedacht. Banken sind sogar gesetzlich dazu verpflichtet, dich über günstigere Alternativen aufzuklären. Das gilt, wenn du mehr als sechs Monate lang mindestens drei Viertel deines Disporahmens ausgeschöpft hast.

Überziehungszinsen

Inzwischen haben viele Finanzinstitute ihre Überziehungszinsen abgeschafft und berechnen in diesem Fall die normalen Dispozinsen. Allerdings droht bei einer Überziehung des Disporahmens weiterhin die Gefahr einer Kontosperrung.

Häufige Fragen zum Dispositionskredit

Was ist ein Dispositionskredit beim Girokonto?

Ein Dispositionskredit ist ein Überziehungsrahmen für dein Girokonto, der dir erlaubt, bis zu einer vereinbarten Grenze ins Minus zu gehen. Die Bank verlangt dafür Zinsen, die meist zwischen vier und 15 Prozent liegen.

Wie hoch kann mein Dispo maximal sein?

Nach drei regelmäßigen Gehaltseingängen kannst du in der Regel einen Dispo in Höhe des zwei- bis dreifachen Monatsgehalts beantragen. Die genaue Höhe hängt von deiner Bonität und den Bankbedingungen ab.

Wie werden die Dispozinsen berechnet?

Die Zinsen werden täglich auf den überzogenen Betrag berechnet. Die Formel lautet: Saldo x Zinssatz x Dispotage / (Tage im Jahr x 100). Bei 800 Euro für 15 Tage mit 10% Jahreszins zahlst du 3,29 Euro.

Was passiert, wenn ich den Dispo überziehe?

Bei einer Überziehung des Disporahmens kann die Bank noch höhere Zinsen berechnen oder im schlimmsten Fall dein Konto sperren. Viele Banken haben aber die Überziehungszinsen abgeschafft und berechnen normale Dispozinsen.

Wann muss die Bank mich über Alternativen informieren?

Banken sind gesetzlich verpflichtet, dich über günstigere Kreditoptionen aufzuklären, wenn du länger als sechs Monate mindestens drei Viertel deines Disporahmens ausschöpfst.

Prüft die Bank meine Kreditwürdigkeit für einen Dispo?

Ja, die Bank prüft deine regelmäßigen Zahlungseingänge wie dein Gehalt und fragt Bonitäts-Auskunfteien wie die Schufa ab, bevor sie dir einen Dispokredit einräumt.

Sind Dispokredite teurer als normale Ratenkredite?

Dispokredite haben oft deutlich höhere Zinsen als Ratenkredite und sind deshalb nur für kurze Zeiträume gedacht. Ein Vergleich verschiedener Kreditoptionen lohnt sich bei längerer Nutzung.

Worauf sollte ich im Kleingedruckten achten?

Achte auf versteckte Aufschläge zusätzlich zum angegebenen Referenzwert wie dem EZB-Leitzins. Manche Banken berechnen diese Aufschläge, ohne sie transparent zu benennen.


Weitere News



Beliebteste Ratgeber


Du brauchst Hilfe?

Wir sind da und helfen wir weiter. Vielleicht findest du deine Frage direkt unter unseren FAQ:

Wie vergleiche ich die Kreditkarten richtig?

Dies ist ein Typoblindtext. An ihm kann man sehen, ob alle Buchstaben da sind und wie sie aussehen. Manchmal benutzt man Worte wie Hamburgefonts, Rafgenduks oder Handgloves, um Schriften zu testen. Manchmal Sätze, die alle Buchstaben des Alphabets enthalten – man nennt diese Sätze »Pangrams«. 

Welche Kreditkarte ist die beste für mich?

An ihm kann man sehen, ob alle Buchstaben da sind und wie sie aussehen. Manchmal benutzt man Worte wie Hamburgefonts, Rafgenduks oder Handgloves, um Schriften zu testen. Manchmal Sätze, die alle Buchstaben des Alphabets enthalten – man nennt diese Sätze »Pangrams«. 


Wie beantrage ich eine Kreditkarte?

Dies ist ein Typoblindtext. An ihm kann man sehen, ob alle Buchstaben da sind und wie sie aussehen. Manchmal benutzt man Worte wie Hamburgefonts, Rafgenduks oder Handgloves, um Schriften zu testen. Manchmal Sätze, die alle Buchstaben des Alphabets enthalten – man nennt diese Sätze »Pangrams«.