Themen in diesem Artikel:
- Was sind Depotgebühren: Entgelte für die Bereitstellung, Verwahrung und Verwaltung von Wertpapieren bei Banken und Onlinebrokern – variieren stark je nach Anbieter
- Höhe der Depotgebühren: Private Anleger:innen sollten maximal 50 Euro jährlich zahlen, bei höheren Depotwerten können mehrere Hundert Euro anfallen
- Nachhaltige Banken: Auch grüne Banken bieten kostenlose Depots an, teuerste nachhaltige Option kostet etwa 179 Euro pro Jahr
- Für wen sich kostenlose Depots lohnen: Bei einmaligen Investments sind niedrige Depotgebühren entscheidend, bei häufigem Handel zählen vor allem Transaktionskosten
- Weitere wichtige Aspekte: Handelbare Anlageklassen, Prämien für Neukunden und Orderkosten sollten bei der Depotauswahl berücksichtigt werden

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Depotgebühren können je nach Anbieter unterschiedlich hoch ausfallen, doch viele Direktbanken und Onlinebroker verzichten mittlerweile komplett auf diese Kosten. Für die Aufbewahrung von Wertpapieren musst du bei einigen Anbietern zahlen, während andere dir die Depotführung kostenfrei anbieten. Entscheidend für deine Rendite ist jedoch nicht nur die Depotgebühr selbst, sondern das Gesamtpaket aus allen anfallenden Kosten beim Wertpapierhandel.
Was sind Depotgebühren?
Wenn du Aktien oder andere Wertpapiere kaufst, benötigst du ein Depot – eine Art virtuelles Konto für deine Anteilsscheine. Dieses Depot wird bei einer Bank oder einem Onlinebroker geführt. Für die Bereitstellung, Verwahrung und Verwaltung deiner Aktien und anderen Anlagen verlangen viele Anbieter ein Entgelt, die sogenannte Depotgebühr.
Die Höhe dieser Gebühren variiert je nach Anbieter oft deutlich, und auch die Berechnungsmethoden unterscheiden sich erheblich. Besonders Direktbanken und Onlinebroker verzichten häufig gänzlich auf Depotgebühren und bieten dir damit eine kostenfreie Möglichkeit, deine Wertpapiere zu verwahren.
📌 Gut zu wissen
Ein kostenloses Depot bedeutet nicht automatisch kostenlose Wertpapiergeschäfte. Bei jedem An- und Verkauf fallen Orderkosten an, die von Anbieter zu Anbieter stark variieren können. Manche Banken locken mit gebührenfreien Depots, verlangen dafür aber hohe Transaktionsgebühren.
Du solltest daher immer das Gesamtkostenpaket im Blick behalten, nicht nur die Depotführungsgebühr isoliert betrachten.
Depotgebühren bei nachhaltigen Banken
Nachhaltigkeit gewinnt für viele Verbraucher:innen zunehmend an Bedeutung – auch im Finanzbereich. Nachhaltige Banken zeichnen sich dadurch aus, dass sie keine Geschäfte mit Unternehmen eingehen, die nicht nach Nachhaltigkeitsrichtlinien agieren. Stattdessen investieren sie vorrangig in Firmen, die zum Klimaschutz beitragen oder soziale Projekte fördern.
Auch im Segment der grünen Banken findest du kostenlose Depotanbieter. Laut einer Untersuchung von ECOreporter kostet ein Onlinedepot mit Aktien oder Fonds im Wert von 100.000 Euro bei der teuersten nachhaltigen Bank etwa 179 Euro Gebühr im Jahr. Gleichzeitig gibt es mehrere nachhaltige Geldinstitute, die überhaupt keinen Kostenbeitrag für die Depotführung verlangen. Du musst also nicht zwischen Nachhaltigkeit und günstigen Konditionen wählen – beides lässt sich vereinbaren.
Wie hoch sind Depotgebühren?
Die Depotgebühren können einen erheblichen Einfluss auf deine Rendite haben, besonders wenn du mit kleineren Anlagebeträgen arbeitest. Verschiedene Geldinstitute nutzen unterschiedliche Berechnungsmethoden, manche arbeiten sogar mit mehreren Gebührenmodellen gleichzeitig.
Entscheidenden Einfluss auf die Berechnung hat das Depotvolumen – also der Gesamtwert der Aktien und anderen Investments, die durchschnittlich in deinem Depot verwaltet werden. Je höher dieser Wert ausfällt, desto höher sind meist auch die Kosten, die dir berechnet werden.
💡 Tipp
Als private:r Anleger:in solltest du maximal 50 Euro pro Jahr an Depotgebühren zahlen. Prüfe regelmäßig, ob dein Anbieter noch wettbewerbsfähig ist, und scheue dich nicht vor einem Depotwechsel zu einem günstigeren Anbieter – der Übertrag ist in der Regel kostenfrei.
Bei höheren Depotwerten können bei einigen Banken jedoch mehrere Hundert Euro pro Jahr anfallen. Die Gebühren werden in der Regel jährlich abgebucht, vereinzelt sind aber auch vierteljährliche oder monatliche Abbuchungen üblich.
Wenn du gänzlich auf Depotführungsgebühren verzichten möchtest, kannst du auf kostenlose Anbieter zurückgreifen. Für einen aussagekräftigen Gesamtvergleich solltest du jedoch sämtliche anfallenden Kosten berücksichtigen. Neben den bereits erwähnten Ordergebühren können auch Limitgebühren für das Setzen eines Kurslimits oder zusätzliche Kosten für Transaktionen anfallen, die du nicht selbstständig über das Internet ausführst.
Für wen sich kostenlose Depots lohnen
Vor dem Einrichten eines Depots solltest du unbedingt verschiedene Angebote einholen und vergleichen. Auch deine persönlichen Vorhaben und deine Kenntnisse im Wertpapierhandel solltest du in die Entscheidung einbeziehen. Die Stiftung Warentest hat beispielsweise im Jahr 2022 einen umfassenden Depotvergleich vorgenommen, der dir als Orientierung dienen kann.
Generell gilt: Für einmalige Investments spielt die Ordergebühr nur eine untergeordnete Rolle. Hier sind niedrige oder gar nicht erst anfallende Gebühren für die Wertpapierdepotführung das ausschlaggebende Argument. Wenn du jedoch ständig kaufst und verkauft, solltest du auf niedrige Transaktionskosten achten oder eine sogenannte Flat Fee buchen, mit der Orderkosten pauschal abgerechnet werden.
📌 Gut zu wissen
Onlinebroker mit kostenlosen Depots bieten oft keine persönliche Beratung an. Eine gewisse Erfahrung im Wertpapierhandel ist bei dieser Wahl also von Vorteil. Anfänger:innen sollten abwägen, ob moderate Gebühren bei einer Bank mit Beratungsangebot nicht die bessere Wahl sind.
Was bei Depots noch zu beachten ist
Wie bei allen anderen Handelsgütern gilt auch bei Depots: Der Preis ist nicht alles. Du solltest vor der Depoteröffnung prüfen, ob bei dem auserkorenen Broker die gewünschten Anlageklassen und Wertpapiere auch handelbar sind. Das ist auch wichtig, wenn du ein Depot von einem Anbieter zum anderen übertragen möchtest.
Zudem bieten einige Depotanbieter attraktive Prämien an, die zumeist Erstkunden vorbehalten sind. Ein gängiges Beispiel sind Geldprämien, die dir überwiesen oder mit der Depotgebühr verrechnet werden, wenn du bis zu einem definierten Datum ein bestimmtes Volumen an Wertpapieren kaufst. Diese Prämien fallen oft so hoch aus, dass sie die Depotgebühren für das erste Jahr oder sogar länger kompensieren können.
💡 Tipp
Erstelle vor der Depoteröffnung eine Checkliste mit deinen Anforderungen: Welche Wertpapiere möchtest du handeln? Wie oft planst du zu handeln? Benötigst du Beratung? So findest du den Anbieter, der optimal zu deinem Anlageverhalten passt.
❔ Häufig gestellte Fragen
Was genau versteht man unter Depotgebühren?
Depotgebühren sind Entgelte, die Banken oder Onlinebroker für die Bereitstellung, Verwahrung und Verwaltung deiner Wertpapiere berechnen. Die Höhe variiert stark je nach Anbieter und kann von kostenlos bis zu mehreren Hundert Euro jährlich reichen.
Wie viel sollte ich maximal an Depotgebühren zahlen?
Als Privatanleger:in ohne sechs- oder siebenstellige Beträge solltest du nicht mehr als 50 Euro pro Jahr an Depotgebühren zahlen. Viele Direktbanken und Onlinebroker bieten sogar komplett kostenlose Depotführung an.
Sind bei einem kostenlosen Depot alle Transaktionen gebührenfrei?
Nein, ein kostenloses Depot bezieht sich nur auf die Depotführungsgebühren. Bei jedem Kauf und Verkauf von Wertpapieren fallen Orderkosten an, die je nach Anbieter unterschiedlich hoch sind. Zusätzlich können Limitgebühren und andere Transaktionskosten anfallen.
Bieten auch nachhaltige Banken kostenlose Depots an?
Ja, auch im Bereich der nachhaltigen Banken gibt es kostenlose Depotanbieter. Die Preisspanne reicht von kostenlos bis zu etwa 179 Euro jährlich bei der teuersten nachhaltigen Bank für ein Depot mit 100.000 Euro Volumen.
Wann lohnt sich ein kostenloses Depot besonders?
Kostenlose Depots eignen sich besonders für einmalige oder seltene Investments, bei denen die Depotgebühr stärker ins Gewicht fällt als Orderkosten. Bei häufigem Handel solltest du dagegen mehr auf niedrige Transaktionskosten oder Flat-Fee-Modelle achten.
Kann ich mein Depot zu einem günstigeren Anbieter wechseln?
Ja, ein Depotwechsel ist jederzeit möglich und in der Regel kostenfrei. Der neue Anbieter übernimmt meist die Übertragung deiner Wertpapiere. Prüfe vorher, ob alle deine Wertpapiere beim neuen Broker handelbar sind.







