Themen in diesem Artikel:
- Was ist ein Börsenindex?: Grundlagen zu Definition, Zweck und Funktionsweise von Börsenindizes.
- Wichtige internationale Indizes: Überblick über bedeutende Leitindizes wie Dow Jones, S&P 500, Nasdaq 100, DAX, EURO STOXX 50 und Nikkei 225.
- Investieren in Indizes: Möglichkeiten der Geldanlage über ETFs und Fonds sowie Hinweise zu Chancen und Risiken.
- Gewichtungsmethoden von Indizes: Unterschiede zwischen preisgewichteten, marktkapitalisierungsgewichteten und gleichgewichteten Indizes.
- Häufige Fragen: Antworten auf typische Anlegerfragen zu Funktionsweise, Schwankungen und Investitionsmöglichkeiten in Indizes.

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Der Deutsche Aktienindex, kurz DAX, ist Deutschlands wichtigster Börsenindex und bildet mit seinen 40 größten börsennotierten Unternehmen die gesamtwirtschaftliche Lage des Landes ab. Seit seiner Einführung 1988 hat sich der DAX vom ergänzenden Index zum deutschen Leitindex entwickelt und gibt dir als Anleger:in einen schnellen Überblick über die Performance der deutschen Wirtschaft. Die im DAX enthaltenen Unternehmen repräsentieren verschiedenste Branchen – von Chemie und Pharma über Finanzen bis hin zu Technologie und Maschinenbau.
Als Börsenindex veranschaulicht der DAX die Wertentwicklung des deutschen Aktienmarktes und dient dir als wichtiger Indikator für Investitionsentscheidungen. Die Zusammensetzung erfolgt nach klaren Kriterien, wobei die Marktkapitalisierung der frei handelbaren Aktien die entscheidende Rolle spielt. Seit der Reform 2021 umfasst der Index 40 statt zuvor 30 Unternehmen, was eine breitere Diversifizierung ermöglicht und die deutsche Wirtschaft noch besser abbildet.
Der DAX als Börsenindex
Die Abkürzung DAX steht für Deutscher Aktienindex. Seine Geschichte beginnt am 1. Juli 1988, als er durch eine Gemeinschaftsarbeit der Deutschen Wertpapierbörsen, der Frankfurter Wertpapierbörse und der Börsen-Zeitung ins Leben gerufen wurde. Dabei setzte er den bereits 1959 gestarteten Index der Börsen-Zeitung fort und schuf damit eine Kontinuität in der deutschen Börsengeschichte.
Ursprünglich war der DAX lediglich als Ergänzung zu den bereits bestehenden deutschen Indizes gedacht. Doch diese bescheidene Rolle hat er längst hinter sich gelassen. Heute ist er als deutscher Leitindex fest etabliert und liefert dir einen präzisen Überblick über die wirtschaftliche Lage Deutschlands. Seine Bedeutung reicht weit über die Grenzen Deutschlands hinaus und macht ihn zu einem der meistbeachteten Börsenbarometer Europas.
📌 Gut zu wissen
Von seinem Start 1988 bis zum Herbst 2021 umfasste der DAX die 30 bedeutendsten börsennotierten deutschen Unternehmen. Diese Zahl hatte fast 33 Jahre Bestand, bis eine wichtige Reform den Index grundlegend veränderte. Die Erweiterung auf 40 Werte war eine direkte Reaktion auf die gewachsene Bedeutung mittelgroßer Unternehmen in der deutschen Wirtschaft.
Die DAX-Familie
Neben dem DAX 40 existieren noch weitere Indizes in der DAX-Familie, die verschiedene Segmente des deutschen Aktienmarktes abbilden. Der MDAX steht für Mid-Cap-DAX und enthält 50 deutsche mittelgroße Unternehmen. Diese Firmen folgen mit ihrer Marktkapitalisierung direkt auf die 40 im DAX enthaltenen Unternehmen und repräsentieren den starken deutschen Mittelstand an der Börse.
Der SDAX, der Small-Cap-DAX, umfasst 70 weitere, kleinere Unternehmen und bildet damit das untere Segment der börsennotierten deutschen Firmen ab. Alle im DAX, MDAX und SDAX enthaltenen Firmen werden gesammelt im HDAX dargestellt. Das H steht für Hundert – zum Zeitpunkt der Entstehung notierten in den drei Indizes insgesamt 100 Unternehmen, was die Namensgebung erklärt.
💡 Tipp
Für eine breite Streuung deiner Investments kannst du ETFs nutzen, die verschiedene DAX-Indizes abbilden. Eine Kombination aus DAX- und MDAX-ETFs gibt dir Zugang zu 90 deutschen Unternehmen unterschiedlicher Größe und reduziert gleichzeitig dein Klumpenrisiko.
Der TecDAX nimmt eine Sonderstellung ein und enthält 30 große deutsche Technologiewerte. Er wird parallel zu MDAX und SDAX geführt und ermöglicht dir einen fokussierten Blick auf die deutsche Tech-Branche. Der DivDAX wiederum führt 15 Aktien aus dem DAX, die die höchsten Dividendenrenditen aufweisen. Dieser Index ist besonders interessant für dich, wenn du auf regelmäßige Ausschüttungen Wert legst und eine dividendenorientierte Anlagestrategie verfolgst.
Wie sich der DAX zusammensetzt
Die 40 Mitglieder des DAX beeinflussen den Indexwert nicht alle gleichermaßen. Ihre Gewichtung richtet sich nach dem Wert der frei handelbaren Aktien, dem sogenannten Free Float. Je höher dieser Wert ist, desto höher ist auch der Rang im Index und desto stärker wirken sich Kursbewegungen dieser Aktie auf den Gesamtindex aus. Diese Methode stellt sicher, dass die tatsächliche Marktbedeutung eines Unternehmens im Index widergespiegelt wird.
📌 Gut zu wissen
Einzelne Werte können keinen höheren Anteil als zehn Prozent am Indexgewicht erhalten, selbst wenn ihre Marktkapitalisierung eine höhere Gewichtung zulassen würde. Diese Obergrenze schützt den Index vor einer zu starken Dominanz einzelner Unternehmen und sorgt für eine ausgewogenere Risikoverteilung für dich als Anleger:in.
Wie funktioniert die Aufnahme in den DAX?
Um für eine Aufnahme in den DAX in Betracht gezogen werden zu können, muss ein Unternehmen mehrere strenge Kriterien erfüllen. Der operative Hauptsitz oder juristische Sitz muss in Deutschland liegen, was die nationale Ausrichtung des Index unterstreicht. Zudem muss die Firma im Regulierten Markt, auch Prime Standard genannt, der Frankfurter Wertpapierbörse gelistet sein und am fortlaufenden Handel auf Xetra teilnehmen.
Ein weiteres wichtiges Kriterium ist ein positives EBITDA – also ein Unternehmensgewinn vor Abzügen – in den vergangenen zwei Jahren. Diese Anforderung stellt sicher, dass nur wirtschaftlich gesunde Unternehmen in den Leitindex aufgenommen werden. Die Aktie muss bereits mehr als 30 Handelstage gelistet sein, und mindestens zehn Prozent der Marktkapitalisierung müssen auf frei handelbare Aktien entfallen.
Die Aufnahme selbst wird allein von der Marktkapitalisierung der frei handelbaren Aktien bestimmt. Seit der Indexreform im September 2021 spielt das Orderbuch keine Rolle mehr, was den Prozess transparenter und nachvollziehbarer macht. Es gibt zwei Aufnahmemöglichkeiten: den regulären Beitritt, auch als Regular Entry bezeichnet, und den schnellen Beitritt, den Fast Entry.
💡 Tipp
Behalte die quartalsweisen DAX-Überprüfungen im Blick! Kandidaten für einen Aufstieg findest du oft schon Wochen vorher in den Top-Positionen des MDAX. Diese Unternehmen können nach einer DAX-Aufnahme oft kurzfristig von erhöhter Aufmerksamkeit und Käufen durch Index-Fonds profitieren.
Nach der Fast-Entry-Regel wird ein Unternehmen in den DAX aufgenommen, wenn es sich hinsichtlich der Marktkapitalisierung unter den 33 stärksten DAX-Unternehmen befindet. Diese Regel gilt unabhängig davon, ob das Unternehmen bereits in einem der DAX-Indizes gelistet ist. Beim Regular Entry reicht bereits das Erreichen von Rang 40 für eine potenzielle Aufnahme. Allerdings muss dabei ein bestehendes DAX-Mitglied ersetzt werden, das im Gesamtranking auf Rang 47 oder tiefer abgerutscht ist und somit in den MDAX aufgenommen wird.
Von DAX 30 zu DAX 40
Neben der Einführung von strengeren Regeln und häufigeren Überprüfungen wurde der DAX im September 2021 von den bisherigen 30 Werten auf 40 erweitert. Die Indexformel zur Berechnung des DAX blieb davon unberührt, was die Vergleichbarkeit mit historischen Daten gewährleistet. Diese Reform war eine der bedeutendsten Veränderungen in der Geschichte des deutschen Leitindex.
Durch das erweiterte Spektrum ist eine breitere Diversifizierung möglich, was das Risiko für dich als Anleger:in reduziert. Zudem wird die deutsche Gesamtwirtschaft besser abgebildet, da nun mehr Branchen und Geschäftsmodelle im Index vertreten sind. Für zehn weitere Unternehmen sorgt die Mitgliedschaft im DAX für eine größere Bekanntheit, was das Interesse auch internationaler Anleger:innen fördert und den Zugang zu Kapital erleichtert.
Die Unternehmen im DAX
Im Oktober 2022 bestand der DAX aus 40 Unternehmen, die verschiedenste Branchen der deutschen Wirtschaft repräsentieren. Die Firmen aus dem Bereich Chemie, Pharma, Bio- und Medizintechnik bilden mit 13 Unternehmen das größte Segment. Dazu gehören BASF, Bayer, Brenntag, Covestro, Fresenius, Fresenius Medical Care, Henkel, Linde PLC, Merck KGaA, Sartorius, Siemens Healthineers, Symrise und Qiagen. Diese starke Vertretung unterstreicht die Bedeutung der Life-Sciences-Branche für die deutsche Wirtschaft.
Aus den Branchen Energie und Rohstoffe sind E.ON, RWE und Siemens Energy vertreten. Diese drei Unternehmen spielen eine zentrale Rolle bei der Energiewende und der Transformation zu nachhaltiger Energieversorgung. DAX-Unternehmen aus dem Finanzsektor sind Allianz, Deutsche Bank, Deutsche Börse, Hannover Rück, Münchener Rück und Vonovia. Sie repräsentieren das breite Spektrum von Versicherungen über Banken bis hin zu Immobilienunternehmen.
📌 Gut zu wissen
Die Branchenzusammensetzung des DAX kann sich im Laufe der Zeit verschieben. Technologieunternehmen haben in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen, während traditionelle Industrieunternehmen teilweise an Gewicht verloren haben. Diese Dynamik spiegelt den strukturellen Wandel der deutschen Wirtschaft wider.
Aus der Branche Handel und Konsum sind Adidas, Beiersdorf, Puma und Zalando im DAX enthalten. Diese Unternehmen stehen für die Konsumfreude und das Markenbewusstsein deutscher Verbraucher:innen. Die Branche Maschinenbau, Verkehr und Logistik ist mit neun Unternehmen stark vertreten: Airbus, BMW St, Continental, Daimler Truck, die Deutsche Post, die Mercedes-Benz Group (ehemals Daimler), MTU Aero Engines, Porsche und Volkswagen. Dieses Segment zeigt die traditionelle Stärke Deutschlands in der Automobilindustrie und im Maschinenbau.
❔ Häufig gestellte Fragen
Was bedeutet die Abkürzung DAX und wofür steht sie?
DAX steht für Deutscher Aktienindex. Er ist der wichtigste deutsche Börsenindex und wurde am 1. Juli 1988 eingeführt. Der DAX bildet die Wertentwicklung der 40 größten und umsatzstärksten deutschen Unternehmen ab, die an der Frankfurter Wertpapierbörse gelistet sind.
Warum wurde der DAX von 30 auf 40 Unternehmen erweitert?
Die Erweiterung im September 2021 erfolgte, um eine bessere Diversifizierung zu erreichen und die deutsche Wirtschaft umfassender abzubilden. Mit 40 Unternehmen sind nun mehr Branchen und Geschäftsmodelle vertreten, was das Risiko für Anleger reduziert und die Bedeutung mittelgroßer Unternehmen in der deutschen Wirtschaft besser widerspiegelt.
Wie oft wird die Zusammensetzung des DAX überprüft?
Die Zusammensetzung des DAX wird quartalsweise überprüft, also viermal im Jahr. Bei diesen regulären Überprüfungen können Unternehmen nach dem Regular-Entry-Prinzip aufgenommen oder ausgeschlossen werden. Zusätzlich gibt es die Fast-Entry-Regel, die auch außerhalb der regulären Termine eine schnelle Aufnahme ermöglicht, wenn ein Unternehmen zu den 33 größten nach Marktkapitalisierung gehört.
Kann ein ausländisches Unternehmen in den DAX aufgenommen werden?
Nein, für die Aufnahme in den DAX muss ein Unternehmen seinen operativen Hauptsitz oder juristischen Sitz in Deutschland haben. Diese Regelung stellt sicher, dass der DAX die deutsche Wirtschaft abbildet. Zusätzlich muss das Unternehmen im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse gelistet sein und am fortlaufenden Handel auf Xetra teilnehmen.
Was passiert mit einem DAX-Unternehmen bei schlechter Performance?
Wenn ein DAX-Unternehmen bei der Marktkapitalisierung auf Rang 47 oder tiefer fällt, kann es bei der nächsten Überprüfung aus dem Index ausscheiden und in den MDAX absteigen. Die Entscheidung basiert allein auf der Marktkapitalisierung der frei handelbaren Aktien. Das Unternehmen muss außerdem weiterhin ein positives EBITDA über zwei Jahre vorweisen können.
Wie kann ich als Privatanleger in den DAX investieren?
Als Privatanleger kannst du über ETFs (Exchange Traded Funds) kostengünstig in den gesamten DAX investieren. Diese bilden den Index 1:1 ab und streuen dein Investment automatisch über alle 40 Unternehmen. Alternativ kannst du auch einzelne DAX-Aktien kaufen oder in aktiv gemanagte Fonds investieren, die sich am DAX orientieren.







