Kategorie: Versicherungen

  • BU kündigen: Fristen, Ablauf & wichtige Alternativen

    BU kündigen: Fristen, Ablauf & wichtige Alternativen

    Themen in diesem Artikel:

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Berufsunfähigkeitsversicherung kündigen: So geht’s

    Du möchtest deine Berufsunfähigkeitsversicherung kündigen? Die gute Nachricht: Das ist jederzeit möglich, wenn du die Kündigungsfristen einhältst. Wer sich gegen die finanziellen Folgen einer Berufsunfähigkeit absichern will, schließt am besten eine BU ab. Umso wichtiger ist es, die individuell passende Versicherung zu wählen. Hält die Versicherung im Nachhinein nicht, was sie versprochen hat, kannst du deine BU kündigen – etwa dann, wenn sich der Versicherer den Einschluss einer abstrakten Verweisung vorbehält.

    So kündigst du deine Berufsunfähigkeitsversicherung

    Eine Berufsunfähigkeitsversicherung kannst du auf zwei Wegen beenden: durch ordentliche oder außerordentliche Kündigung. Beide Varianten unterscheiden sich vor allem in den Fristen, die du einhalten musst.

    Bei der ordentlichen Kündigung kündigst du deine BU je nach der im Versicherungsvertrag genannten Kündigungsfrist spätestens einen Monat vor Ende des aktuellen Versicherungsjahres. Laut Versicherungsvertragsgesetz beträgt die Länge der Frist zwischen einem und drei Monaten. Diese Regelung gibt dir Planungssicherheit und ermöglicht einen geordneten Ausstieg aus dem Vertrag.

    Die außerordentliche Kündigung mit Sonderkündigungsfrist bietet dir mehr Flexibilität. Bei dieser Variante musst du die vertraglich geregelte Kündigungsfrist nicht einhalten. Voraussetzung dafür: Dein Versicherer hat die Beiträge deiner BU erhöht, nicht aber den Leistungsumfang. Ist das der Fall, muss deine Kündigung spätestens einen Monat nach der Prämienerhöhung dem Versicherer zugehen. Dieses Sonderkündigungsrecht schützt dich vor einseitigen Vertragsänderungen zu deinem Nachteil.

    💡 Tipp

    Notiere dir das genaue Datum der Beitragserhöhung sofort in deinem Kalender und setze dir eine Erinnerung für 14 Tage später. So hast du genug Zeit für die Kündigung und verpasst die einmonatige Sonderkündigungsfrist nicht. Viele Versicherte verschenken dieses Recht, weil sie die kurze Frist übersehen.

    Kündigen mit Musterschreiben und Einschreiben

    Damit deine Kündigung rechtssicher und fristgerecht beim Versicherer ankommt, solltest du einige formale Anforderungen beachten. Generell gilt, dass deine Kündigung schriftlich und vor Ablauf der Kündigungsfrist bei deinem Versicherer eingehen muss.

    Der erste Schritt: Nutze ein Musterschreiben zur Kündigung deiner BU. Das findest du auf zahlreichen Vergleichsplattformen zu Finanzen und Versicherungen im Netz. Diese Vorlagen enthalten alle notwendigen Angaben und helfen dir, keine wichtigen Informationen zu vergessen.

    Der zweite Schritt: Schick dein ausgefülltes Kündigungsschreiben per Einschreiben an deinen Versicherer. Dieser Versandweg ist nicht nur empfehlenswert, sondern bietet dir rechtliche Sicherheit. Im Jahr 2012 hat der Bundesgerichtshof entschieden, dass ein Einschreiben als Zustellungsnachweis gilt. Dadurch kannst du im Zweifel nachweisen, dass dein Schreiben fristgemäß losgeschickt und zugestellt wurde. Diese Absicherung kann im Streitfall entscheidend sein.

    📌 Gut zu wissen

    Eine E-Mail oder ein Fax reichen für die Kündigung nicht aus, selbst wenn du eine Lesebestätigung erhältst. Laut Versicherungsvertragsgesetz muss die Kündigung in Textform erfolgen – das bedeutet schriftlich mit deiner Unterschrift. Nur so ist die Kündigung rechtswirksam.

    Kurz erklärt: Die Berufsunfähigkeitsversicherung

    Du giltst als berufsunfähig, wenn du mindestens 50 Prozent deiner Arbeit nicht mehr ausüben kannst. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung sichert dich gegen die finanziellen Folgen ab und sollte bestimmte Leistungen enthalten, während andere Klauseln unbedingt zu vermeiden sind.

    Diese zwei Leistungen sollte eine BU enthalten: Mit einer Nachversicherungsgarantie sind Anpassungen der Versicherungsleistung bei Lebensereignissen wie Geburt der Kinder oder Heirat ohne erneute Gesundheitsprüfung möglich. Diese Flexibilität ist wichtig, da sich dein Absicherungsbedarf im Laufe des Lebens verändert. Nur wenn du eine BU mit Arbeitsunfähigkeitsklausel abschließt, hast du mit psychosomatischen Vorerkrankungen wie Burnout oder Depressionen später auch Anspruch auf eine BU-Rente. Gerade in der heutigen Arbeitswelt sind psychische Erkrankungen eine der Hauptursachen für Berufsunfähigkeit.

    Nicht enthalten sollte eine BU hingegen: Eine abstrakte Verweisungspflicht ist eine der problematischsten Klauseln. Mit dieser Klausel könnte der Versicherer dich im Falle einer Erkrankung oder eines Unfalls auf einen anderen als den von dir ausgeübten Beruf verweisen. Das bedeutet: Selbst wenn du deinen erlernten Beruf nicht mehr ausüben kannst, müsstest du eine andere Tätigkeit annehmen, bevor du Leistungen erhältst.

    Ebenso kritisch ist der Leistungsausschluss bei fahrlässigen Verstößen. Diese Klausel bezieht sich auf fahrlässige Verstöße im Straßenverkehr. Verursachst du einen Unfall und wirst dadurch berufsunfähig, kann dir dein Versicherer mit dem Leistungsausschluss bei fahrlässigen Verstößen die Auszahlung der BU-Rente verweigern. Solche Ausschlüsse können im Ernstfall deine gesamte Absicherung zunichtemachen.

    💡 Tipp

    Prüfe vor einer Kündigung genau, welche Klauseln dein aktueller Vertrag enthält. Manchmal ist ein älterer Vertrag trotz höherer Beiträge wertvoller als ein neuer, weil er bessere Bedingungen hat oder keine Gesundheitsprüfung mehr nötig ist. Lass dich im Zweifel von einem unabhängigen Versicherungsberater beraten.

    Kein Geld zurück bei BU-Kündigung

    Eine wichtige Information vorweg: Kündigst du deine Berufsunfähigkeitsversicherung, bekommst du gezahlte Beiträge nicht zurück. Das gilt auch für den Fall, dass du bis zum Renteneintritt nicht berufsunfähig geworden bist. Grund dafür ist, dass eine BU eine Risikoabsicherung und keine Vorsorgeabsicherung ist, wie beispielsweise eine Lebensversicherung.

    Was ist der Rückkaufswert? Der Rückkaufswert ist der Beitrag, den Versicherer auszahlen, wenn Versicherte ihren Vertrag vor Laufzeitende und unter Einhaltung der Kündigungsfrist auflösen. Den Rückkaufswert gibt es nur bei Verträgen, bei denen Versicherte Geld anlegen, beispielsweise bei der Vorsorgeabsicherung. Da die BU eine reine Risikoversicherung ist, entfällt dieser Anspruch.

    Eine Ausnahme bildet die Beitragsrückgewähr: Anbieter, die mit einer Beitragsrückgewähr bei einer Berufsunfähigkeitsversicherung werben, bieten in der Regel eine Kombination aus Sparvertrag und BU an. Dabei dient ein Teil der Prämie der Risikoabsicherung und ein Teil wird angespart. Diese Variante ist allerdings deutlich teurer als eine reine Risikoversicherung und lohnt sich nur in bestimmten Konstellationen.

    📌 Gut zu wissen

    Die Beitragsrückgewähr macht deine BU oft 30-50% teurer. Das angesparte Geld wird meist nur mit 1-2% verzinst. Besser fährst du in der Regel mit einer günstigen BU ohne Rückgewähr und einer separaten Geldanlage mit höherer Rendite, zum Beispiel einem ETF-Sparplan.

    Gründe für BU-Kündigung – und Alternativen

    Die wichtigsten Gründe für die Kündigung einer Berufsunfähigkeitsversicherung sind in der Regel Zahlungsschwierigkeiten, die abstrakte Verweisung oder ein besserer Tarif bei einem anderen Versicherer. Bevor du jedoch kündigst, solltest du die verfügbaren Alternativen prüfen.

    Die Beitragsfreistellung gibt es für den Fall, dass du in Zahlungsschwierigkeiten bist und die monatlichen Raten deiner BU nicht mehr bedienen kannst. In diesem Fall zahlst du über einen gewissen Zeitraum oder bis zum Ende deines Vertrags keine Beiträge mehr. Im Gegenzug erhältst du auch nur eine geringe BU-Rente, falls du berufsunfähig wirst. Diese Option ist besonders sinnvoll, wenn du vorübergehende finanzielle Engpässe hast, aber den Versicherungsschutz nicht komplett aufgeben möchtest. Der Vorteil: Du behältst einen Grundschutz und kannst die Beitragszahlung später wieder aufnehmen, wenn sich deine finanzielle Situation verbessert hat.

    💡 Tipp

    Bevor du kündigst, prüfe diese drei Alternativen: 1) Beitragsfreistellung für vorübergehende Engpässe, 2) Reduzierung der versicherten BU-Rente zur Beitragssenkung, 3) Verlängerung der Karenzzeit (Wartezeit bis zur ersten Rentenzahlung). Oft reicht eine dieser Optionen aus, um deine monatliche Belastung deutlich zu senken, ohne den wichtigen Schutz komplett zu verlieren.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Welche Kündigungsfrist gilt bei einer Berufsunfähigkeitsversicherung?

    Bei ordentlicher Kündigung beträgt die Frist laut Versicherungsvertragsgesetz zwischen einem und drei Monaten vor Ende des Versicherungsjahres. Die genaue Frist steht in deinem Versicherungsvertrag. Bei außerordentlicher Kündigung nach Beitragserhöhung hast du einen Monat Zeit ab Erhalt der Mitteilung.

    Q

    Bekomme ich meine Beiträge zurück, wenn ich die BU kündige?

    Nein, bei Kündigung einer reinen Berufsunfähigkeitsversicherung gibt es keine Beitragsrückerstattung. Die BU ist eine Risikoabsicherung und keine Vorsorgeabsicherung wie eine Lebensversicherung, daher entfällt ein Rückkaufswert. Nur bei BU-Tarifen mit Beitragsrückgewähr erhältst du einen Teil zurück.

    Q

    Kann ich meine BU auch per E-Mail kündigen?

    Nein, eine E-Mail reicht nicht aus. Die Kündigung muss schriftlich in Textform mit deiner eigenhändigen Unterschrift erfolgen. Versende das Kündigungsschreiben am besten per Einschreiben, um einen rechtssicheren Zustellungsnachweis zu haben. Seit 2012 gilt das Einschreiben laut BGH als gültiger Nachweis.

    Q

    Was passiert mit meinem Versicherungsschutz bei einer Beitragsfreistellung?

    Bei einer Beitragsfreistellung zahlst du keine Beiträge mehr, behältst aber einen reduzierten Versicherungsschutz. Die Höhe der BU-Rente verringert sich entsprechend. Du kannst die Beitragszahlung später wieder aufnehmen und den vollen Schutz reaktivieren, wenn sich deine finanzielle Situation verbessert.

    Q

    Sollte ich meine alte BU kündigen, bevor ich eine neue abschließe?

    Nein, kündige niemals deine alte BU, bevor die neue definitiv zustande gekommen ist. Erst wenn du die Annahmebestätigung der neuen Versicherung hast und eventuelle Wartezeiten abgelaufen sind, solltest du die alte kündigen. Sonst riskierst du eine Versicherungslücke oder Ablehnung aufgrund verschlechterter Gesundheit.

    Q

    Was bedeutet abstrakte Verweisung und warum sollte ich deswegen kündigen?

    Mit einer abstrakten Verweisungsklausel kann der Versicherer dich auf jeden anderen Beruf verweisen, den du theoretisch ausüben könntest. Das bedeutet: Selbst als berufsunfähiger Chirurg müsstest du beispielsweise als Verwaltungsangestellter arbeiten, bevor du Leistungen erhältst. Diese Klausel macht die BU oft wertlos.

  • Erwerbsminderungsrente und BU: Doppelte Absicherung möglich

    Erwerbsminderungsrente und BU: Doppelte Absicherung möglich

    Themen in diesem Artikel:

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Erwerbsminderungsrente bei Berufsunfähigkeitsversicherung: So geht’s

    Wenn du aufgrund von Krankheit oder Behinderung nicht mehr dauerhaft arbeiten kannst, sichern dich zwei Systeme finanziell ab: die gesetzliche Erwerbsminderungsrente und die private Berufsunfähigkeitsversicherung. Die EM-Rente ist jedoch an strenge Voraussetzungen geknüpft und reicht in ihrer Höhe meist nicht aus, um deinen gewohnten Lebensstandard zu halten. Deshalb empfiehlt sich der ergänzende Abschluss einer BU. In diesem Artikel erfährst du, wie hoch die Erwerbsminderungsrente aktuell ausfällt, nach welchen Kriterien sie berechnet wird und warum die Kombination beider Absicherungen sinnvoll ist.

    Der entscheidende Unterschied zwischen Erwerbsminderungsrente und Berufsunfähigkeitsversicherung

    Wer im Laufe seines Berufslebens berufsunfähig wird, hat eventuell Anspruch auf die gesetzliche Erwerbsminderungsrente. Doch selbst wenn die EM-Rente bewilligt wird, reicht sie kaum aus, um den Lebensstandard zu halten. Deshalb schließen viele Arbeitende ergänzend eine private Berufsunfähigkeitsversicherung ab.

    Auf den ersten Blick verfolgen beide Systeme das gleiche Ziel: Sie zahlen Menschen eine Rente, die aufgrund von Krankheit oder Behinderung nicht mehr dauerhaft arbeiten können. Der entscheidende Unterschied liegt jedoch in der Definition. Berufsunfähigkeit bedeutet, dass du wegen Krankheit oder Behinderung deinen konkreten Beruf dauerhaft nicht mehr ausüben kannst. Erwerbsminderung hingegen liegt vor, wenn du wegen Krankheit oder Behinderung dauerhaft nicht nur deinem Beruf, sondern gar keiner Arbeit für mehr als drei Stunden täglich nachgehen kannst.

    📌 Gut zu wissen

    Die Hürden für eine Erwerbsminderungsrente sind deutlich höher als bei der Berufsunfähigkeitsversicherung. Etwa jeder zweite Antrag auf EM-Rente wird abgelehnt, weil die Antragsteller:innen noch mehr als drei Stunden täglich arbeiten könnten – auch wenn sie ihren eigentlichen Beruf nicht mehr ausüben können.

    Diese unterschiedlichen Definitionen führen zu verschiedenen Leistungsvoraussetzungen. Die volle BU-Rente erhältst du bereits, wenn du deinen Beruf nur noch zu maximal 50 Prozent ausüben kannst. Die volle EM-Rente bekommst du dagegen erst, wenn du weniger als drei Stunden pro Tag arbeitsfähig bist. Diese Hürde ist deutlich höher und erklärt, warum viele Anträge auf Erwerbsminderungsrente abgelehnt werden.

    Die vier Arten der Erwerbsminderungsrente im Überblick

    Die Deutsche Rentenversicherung unterscheidet insgesamt vier verschiedene Arten der Erwerbsminderungsrente, die sich nach dem Grad deiner Arbeitsfähigkeit richten.

    Volle Erwerbsfähigkeit liegt vor, wenn du trotz Krankheit oder Behinderung weiterhin mehr als sechs Stunden täglich arbeiten kannst. In diesem Fall hast du keinen Anspruch auf eine Erwerbsminderungsrente. Die teilweise Erwerbsminderung greift, wenn du mehr als drei Stunden, jedoch weniger als sechs Stunden täglich arbeiten kannst. Dann zahlt dir die gesetzliche Rentenversicherung eine teilweise Erwerbsminderungsrente aus.

    Die volle Erwerbsminderung tritt ein, wenn du wegen Krankheit oder Behinderung mindestens sechs Monate nicht in der Lage bist, mindestens drei Stunden täglich zu arbeiten. Eine Sonderform stellt die teilweise Erwerbsminderung wegen Berufsunfähigkeit dar, die ausschließlich für Berufstätige gilt, die vor dem 2. Januar 1961 geboren wurden. Für diese Gruppe muss die Deutsche Rentenversicherung einen ähnlichen zumutbaren Beruf finden, wenn sie in ihrem erlernten Beruf nicht mehr arbeiten können. Ist eine solche Verweisung nicht machbar, erhalten Betroffene eine teilweise Erwerbsminderungsrente.

    💡 Tipp

    Dokumentiere deine gesundheitlichen Einschränkungen lückenlos mit ärztlichen Attesten. Führe ein Schmerztagebuch und lasse dir von verschiedenen Fachärzten bestätigen, wie sich deine Erkrankung auf deine Arbeitsfähigkeit auswirkt. Diese Unterlagen sind entscheidend für einen erfolgreichen Antrag auf Erwerbsminderungsrente.

    Wie hoch fällt die Erwerbsminderungsrente aktuell aus?

    Die durchschnittlich ausgezahlte Erwerbsminderungsrente betrug 2021 bei Neurentner:innen 917 Euro pro Monat. Bestandsrentner:innen erhielten mit durchschnittlich 877 Euro monatlich etwas weniger. Diese Beträge verdeutlichen, warum die EM-Rente allein nicht ausreicht, um den gewohnten Lebensstandard zu halten. Die gute Nachricht: Ab dem Jahr 2024 soll die Erwerbsminderungsrente um bis zu 7,5 Prozent steigen.

    📌 Gut zu wissen

    Die durchschnittliche EM-Rente von 917 Euro liegt deutlich unter der Armutsgrenze in Deutschland. Zum Vergleich: Die Armutsgefährdungsschwelle liegt für Alleinstehende bei etwa 1.250 Euro netto im Monat. Ohne zusätzliche private Absicherung droht vielen Erwerbsgeminderten ein finanzieller Abstieg.

    Die Höhe der Erhöhung hängt davon ab, wann du in EM-Rente gegangen bist. Bezieher:innen von Erwerbsminderungsrente, die bis Juni 2014 in EM-Rente gegangen sind, erhalten ein Plus von 7,5 Prozent. Für diejenigen, die zwischen Juli 2014 und Dezember 2018 in EM-Rente gegangen sind, gibt es ein EM-Rentenplus von 4,5 Prozent. Diese gestaffelte Erhöhung soll Ungerechtigkeiten aus der Vergangenheit ausgleichen und die finanzielle Situation von Erwerbsgeminderten verbessern.

    Nach welchen Kriterien wird die Erwerbsminderungsrente berechnet?

    Die Berechnung der Erwerbsminderungsrente erfolgt nach dem gleichen Prinzip wie die gesetzliche Altersrente. Je mehr Jahre du Rentenbeiträge in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt hast, desto höher fällt deine Erwerbsminderungsrente am Ende aus. Vier Komponenten sind für die Berechnung maßgeblich.

    Die Entgeltpunkte bilden die Grundlage. Das sind die Punkte, die du über deinen Lohn und deine Zurechnungszeiten auf deinem Rentenkonto erworben hast. Der Rentenwert gibt an, welcher Betrag einer ungeminderten Monatsrente aus deinen Rentenbeiträgen für ein volles Jahr entspricht. Der Zugangsfaktor berücksichtigt, ob du bei Rentenbeginn das gesetzlich festgelegte Rentenalter erreicht hast. Der Rentenfaktor schließlich legt fest, wie viel private Rente eine Versicherungsgesellschaft für die eingezahlten Beiträge mit Beginn des Renteneintritts auszahlt.

    💡 Tipp

    Lass dir von der Deutschen Rentenversicherung eine kostenlose Rentenauskunft zusenden. Diese zeigt dir, mit welcher EM-Rente du aktuell rechnen könntest. So erkennst du frühzeitig deine Versorgungslücke und kannst mit einer passenden BU-Versicherung gegensteuern. Die Auskunft kannst du online unter www.deutsche-rentenversicherung.de beantragen.

    Erwerbsminderungsrente und Berufsunfähigkeitsrente kombinieren

    Eine wichtige Information für alle, die sowohl eine private Berufsunfähigkeitsversicherung als auch Anspruch auf Erwerbsminderungsrente haben: Die beiden Renten werden nicht miteinander verrechnet. Du kannst also beide Leistungen parallel beziehen, ohne dass die eine die andere mindert. Zwar gelten für den Bezug einer EM-Rente strenge Einkommensgrenzen, die BU-Rente zählt jedoch nicht als anzurechnendes Einkommen.

    Diese Regelung macht die Kombination aus gesetzlicher Erwerbsminderungsrente und privater Berufsunfähigkeitsversicherung besonders attraktiv. Während die EM-Rente eine Grundabsicherung bietet, schließt die BU-Rente die Lücke zu deinem bisherigen Einkommen. So kannst du deinen Lebensstandard auch bei Berufsunfähigkeit oder Erwerbsminderung weitgehend aufrechterhalten.

    💡 Tipp

    Achte beim Abschluss einer BU-Versicherung auf die Verzichtsklausel auf abstrakte Verweisung. Damit stellst du sicher, dass der Versicherer dich nicht auf einen anderen Beruf verweisen kann. So erhältst du die BU-Rente bereits, wenn du deinen aktuellen Beruf nicht mehr ausüben kannst – unabhängig davon, ob die Deutsche Rentenversicherung dir eine EM-Rente bewilligt.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Was ist der Unterschied zwischen Berufsunfähigkeit und Erwerbsminderung?

    Berufsunfähigkeit bedeutet, dass du deinen konkreten Beruf nicht mehr ausüben kannst. Erwerbsminderung liegt vor, wenn du weniger als drei Stunden täglich irgendeiner Arbeit nachgehen kannst. Die Hürden für eine EM-Rente sind damit deutlich höher.

    Q

    Wie hoch ist die durchschnittliche Erwerbsminderungsrente?

    Die durchschnittliche Erwerbsminderungsrente betrug 2021 bei Neurentner:innen 917 Euro monatlich. Bestandsrentner:innen erhielten durchschnittlich 877 Euro. Ab 2024 sind Erhöhungen um bis zu 7,5 Prozent geplant, je nach Rentenbeginn.

    Q

    Wann bekomme ich die volle Erwerbsminderungsrente?

    Die volle Erwerbsminderungsrente erhältst du, wenn du wegen Krankheit oder Behinderung mindestens sechs Monate lang weniger als drei Stunden täglich arbeiten kannst. Zusätzlich musst du die Wartezeit von fünf Jahren erfüllt und in den letzten fünf Jahren mindestens drei Jahre Pflichtbeiträge gezahlt haben.

    Q

    Wird die BU-Rente auf die Erwerbsminderungsrente angerechnet?

    Nein, die Berufsunfähigkeitsrente und die Erwerbsminderungsrente werden nicht miteinander verrechnet. Du kannst beide Leistungen parallel beziehen, ohne dass eine die andere mindert. Die BU-Rente gilt nicht als anzurechnendes Einkommen bei der EM-Rente.

    Q

    Wie wird die Höhe der Erwerbsminderungsrente berechnet?

    Die Berechnung erfolgt wie bei der Altersrente über Entgeltpunkte, Rentenwert, Zugangsfaktor und Rentenfaktor. Je mehr Rentenbeiträge du eingezahlt hast, desto höher fällt deine EM-Rente aus. Die Zurechnungszeit bis zum 67. Lebensjahr wird dabei berücksichtigt.

    Q

    Warum sollte ich zusätzlich zur EM-Rente eine BU abschließen?

    Die durchschnittliche EM-Rente von 917 Euro reicht nicht aus, um den Lebensstandard zu halten und liegt unter der Armutsgrenze. Eine private BU schließt diese Versorgungslücke und sichert dein Einkommen umfassender ab. Zudem sind die Hürden für eine BU-Rente deutlich niedriger als bei der EM-Rente.

  • Betriebsrente: So sicherst du dir die Zusatzrente vom Arbeitgeber

    Betriebsrente: So sicherst du dir die Zusatzrente vom Arbeitgeber

    Themen in diesem Artikel:

    • Was ist eine Betriebsrente: Staatlich geförderte Zusatzrente vom Arbeitgeber zur Ergänzung der gesetzlichen Rente, auf die Arbeitnehmer:innen einen gesetzlichen Anspruch haben
    • Formen der Betriebsrente: Direktversicherung für kleinere Unternehmen und Pensionszusagen für größere Firmen mit unterschiedlichen Finanzierungsmodellen und Anlageformen
    • Lohnt sich eine Betriebsrente: Rentabilität hängt vom Arbeitgeberanteil ab, ideal bei mindestens 20 Prozent Zuschuss, mit steuerlichen Vorteilen während der Einzahlungsphase
    • Steuerliche Aspekte: Entgeltumwandlung spart Steuern und Sozialabgaben während der Einzahlung, reduziert aber gleichzeitig die Einzahlungen in die gesetzliche Rentenkasse

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Betriebsrente: Altersvorsorge vom Chef

    Die Betriebsrente ist eine staatlich geförderte Zusatzrente, die deine gesetzliche Altersvorsorge ergänzt und aufstockt. Der Gesetzgeber verpflichtet Unternehmen dazu, eine betriebliche Altersvorsorge anzubieten, wenn sich Arbeitnehmer:innen finanziell daran beteiligen. Je früher du mit dieser zusätzlichen Altersvorsorge beginnst, desto mehr Geld steht dir später im Ruhestand zur Verfügung.

    Wer mitten im Arbeitsleben steht, denkt vermutlich selten an die eigene Rente. Dabei lohnt es sich, frühzeitig über Vorsorgemaßnahmen nachzudenken. Die betriebliche Altersvorsorge, kurz bAV genannt, bietet dir als Arbeitnehmer:in eine attraktive Möglichkeit, systematisch für das Alter vorzusorgen. In größeren Unternehmen wird diese Form der Vorsorge häufig ganz selbstverständlich angeboten, während du in kleineren Betrieben eventuell aktiv nachfragen musst.

    Was ist eine Betriebsrente?

    Eine Betriebsrente funktioniert als Zusatzrente für das Alter mit staatlicher Förderung. Sie soll die Versorgung aus der gesetzlichen Rente ergänzen und aufstocken. Der Gesetzgeber hat Unternehmen dazu verpflichtet, eine bAV für die Mitarbeitenden abzuschließen. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist allerdings, dass sich auch die Arbeitnehmer:innen finanziell an der Vorsorge beteiligen.

    Die betriebliche Altersvorsorge stellt einen wichtigen Vorsorgebaustein dar, der dir hilft, deinen Lebensstandard im Ruhestand zu sichern. Während größere Unternehmen diese Leistung oft automatisch in ihr Vergütungspaket integrieren, solltest du in kleineren Betrieben proaktiv das Gespräch mit deinem Arbeitgeber suchen. Dein gesetzlicher Anspruch auf eine betriebliche Altersvorsorge gibt dir dabei eine starke Verhandlungsposition.

    💡 Tipp

    Frage bei deinem Arbeitgeber aktiv nach der betrieblichen Altersvorsorge, besonders wenn du in einem kleineren Unternehmen arbeitest. Du hast einen gesetzlichen Anspruch darauf, und je früher du beginnst, desto höher fällt deine spätere Zusatzrente aus. Nutze am besten das nächste Mitarbeitergespräch, um das Thema anzusprechen.

    Welche Formen der Betriebsrente gibt es?

    Um der Verpflichtung zur betrieblichen Altersvorsorge nachzukommen, haben Unternehmen verschiedene Möglichkeiten. Dabei hast du als Arbeitnehmer:in allerdings keine Wahl, denn das Unternehmen entscheidet darüber, welche Absicherung es wählt.

    Direktversicherung nutzen meist kleinere Unternehmen, da sie wenig Mühe macht. Dabei schließen die Arbeitgeber eine Versicherung für ihre Beschäftigten bei einem Versicherungsunternehmen ab. Diese Versicherungen garantieren dann in der Regel eine Mindestverzinsung und Mindestrente. Der Arbeitgeber kann freiwillig die gesamten Beiträge übernehmen oder er gibt einen Anteil dazu. Den Rest trägst dann du direkt aus Lohn und Gehalt. Auf diesen Teil des Einkommens zahlst du allerdings keine Steuern und keine Sozialversicherungsbeiträge.

    Bei der Direktversicherung gibt es zahlreiche Varianten. So ist in manchen Policen auch gleich eine Berufsunfähigkeitsversicherung enthalten, was dir zusätzlichen Schutz bietet. Für die Geldanlage werden die gleichen Optionen angeboten wie beim Abschluss einer eigenen Versicherung. Entweder handelt es sich um eine klassische Lebensversicherung oder sie ist an einen Fonds gebunden. Bei der Rendite hängt viel davon ab, wie sich die Aktienmärkte über die Laufzeit entwickeln.

    📌 Gut zu wissen

    Eine Betriebsrente kannst du nicht einfach kündigen. Wenn du keine weiteren Beiträge mehr einzahlen möchtest, wird der Vertrag ruhend gestellt. Das bereits eingezahlte Geld bleibt erhalten und wird dir später als Rente ausgezahlt. Diese Regelung schützt deine Altersvorsorge vor impulsiven Entscheidungen.

    Pensionszusage und Vorsorgeplan haben in der Regel große Unternehmen gewählt. Hier zahlt der Arbeitgeber die Kosten für die Absicherung allein. Es gibt verschiedene Formen wie Pensionsfonds, Pensionskassen und Unterstützungskassen, die sich unter anderem durch die Form unterscheiden, wie das Geld angelegt wird. Der Mechanismus bleibt aber der gleiche: Das Unternehmen investiert in die Altersvorsorge der Beschäftigten.

    Selten sind Verträge, die einen festen Betrag nennen, der später als Rente gezahlt wird. Häufiger garantieren die Firmen die Einzahlung eines festen Betrags oder eine Mindestverzinsung. Wie viel Geld dabei am Ende für dich herauskommt, hängt dann stark von der Entwicklung an den Kapitalmärkten ab.

    Lohnt sich der Abschluss einer Betriebsrente?

    Ob sich der Abschluss einer Betriebsrente oder Direktversicherung tatsächlich lohnt, lässt sich nicht generell beantworten, weil zahlreiche Faktoren eine Rolle spielen. Prinzipiell handelt es sich um langfristige Investitionen, bei denen Verträge mit fester Rentenhöhe heute sehr selten sind. Das liegt auch an der Volatilität der Kapitalmärkte.

    Die Zins- und Kursentwicklungen an den Märkten spielen die entscheidende Rolle, wenn es um die Frage nach der Rentenhöhe geht. Wenn das Unternehmen eine eigene bAV in Form eines Pensionsfonds oder Pensionskasse anbietet und die Kosten trägt, solltest du das Geld auf jeden Fall mitnehmen. Hier profitierst du von einer vollständig arbeitgeberfinanzierten Altersvorsorge ohne eigene finanzielle Belastung.

    Bei einer Direktversicherung lohnt sich der Abschluss auf lange Sicht dann, wenn der Anteil des Arbeitgebers bei 20 Prozent oder mehr der monatlichen Beiträge liegt. Bedenken solltest du auf jeden Fall, dass die steuerlichen Vorteile während der Einzahlungsphase die Steuerzahlungen nur verschieben – auf die Zeit des Ruhestands. Allerdings ist die Steuerlast im Alter geringer, auch wenn Beiträge für die gesetzliche Krankenkasse erhoben werden.

    💡 Tipp

    Verhandle mit deinem Arbeitgeber über den Arbeitgeberzuschuss. Seit 2022 sind Arbeitgeber verpflichtet, mindestens 15 Prozent zuzuschießen, wenn du per Entgeltumwandlung in die Betriebsrente einzahlst. Viele Arbeitgeber sind aber bereit, mehr zu geben – frage nach 20 Prozent oder mehr, dann lohnt sich die bAV richtig.

    Wenn ein Teil des Gehalts in die Direktversicherung fließt

    Für den Teil des Monatsgehalts, der in die Direktversicherung fließt, musst du keine Steuern und keine Sozialabgaben zahlen. Die Steuern werden erst später fällig, wenn die Rente gezahlt wird. Allerdings sind hier die prozentualen Abgaben im Vergleich zur Beschäftigung in Vollzeit niedriger, was dir im Ruhestand zugutekommt.

    Die Entgeltumwandlung, also der Abzug vom Bruttogehalt, der direkt in die Versicherung fließt, schmälert das Bruttogehalt, auf dessen Basis die Sozialversicherungen ihren Anteil berechnen. Mit anderen Worten: Auf diese Weise zahlst du weniger in die Rentenkasse ein. Dieser Aspekt sollte bei deiner Entscheidung für oder gegen eine Betriebsrente unbedingt berücksichtigt werden, da er langfristige Auswirkungen auf deine gesetzliche Rentenansprüche hat.

    📌 Gut zu wissen

    Durch die Entgeltumwandlung reduzierst du deine Einzahlungen in die gesetzliche Rentenkasse. Das bedeutet: Deine gesetzliche Rente fällt später etwas niedriger aus. Dieser Effekt sollte durch die Betriebsrente mehr als ausgeglichen werden – kalkuliere das aber bei deiner Entscheidung mit ein.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Was ist der Unterschied zwischen Betriebsrente und privater Altersvorsorge?

    Die Betriebsrente wird über den Arbeitgeber organisiert und ist staatlich gefördert. Du profitierst von Steuervorteilen und einem verpflichtenden Arbeitgeberzuschuss von mindestens 15 Prozent. Bei der privaten Altersvorsorge schließt du selbst Verträge ab und trägst die Kosten allein, hast dafür aber mehr Flexibilität bei der Produktwahl.

    Q

    Was passiert mit meiner Betriebsrente bei einem Jobwechsel?

    Bei einem Jobwechsel hast du mehrere Optionen: Du kannst den Vertrag zum neuen Arbeitgeber mitnehmen, privat weiterführen oder ruhend stellen. Die bereits erworbenen Ansprüche bleiben dir in jedem Fall erhalten. Nach einer Wartezeit von meist fünf Jahren sind die Ansprüche unverfallbar.

    Q

    Wie hoch ist der maximale steuerfreie Betrag für die Betriebsrente?

    Im Jahr 2024 können bis zu 7.008 Euro jährlich (584 Euro monatlich) steuerfrei in die Betriebsrente eingezahlt werden. Das entspricht 8 Prozent der Beitragsbemessungsgrenze West. Sozialversicherungsfrei sind bis zu 3.504 Euro jährlich (292 Euro monatlich), was 4 Prozent der Beitragsbemessungsgrenze entspricht.

    Q

    Muss ich auf die Betriebsrente Krankenversicherungsbeiträge zahlen?

    Ja, gesetzlich Krankenversicherte müssen auf Betriebsrenten den vollen Beitragssatz zur Kranken- und Pflegeversicherung zahlen (etwa 18-20 Prozent). Es gibt jedoch einen Freibetrag von 176,75 Euro monatlich (2024). Erst wenn deine Betriebsrente diesen Betrag übersteigt, werden Beiträge fällig.

    Q

    Kann ich meine Betriebsrente als Einmalauszahlung erhalten?

    Das hängt vom Vertrag ab. Viele Betriebsrenten erlauben eine Kapitalauszahlung von bis zu 30 Prozent des angesparten Kapitals. Eine vollständige Einmalauszahlung ist seltener möglich. Bedenke, dass bei einer Einmalauszahlung die gesamte Steuerlast auf einmal anfällt.

    Q

    Ist die Betriebsrente vor Insolvenz des Arbeitgebers geschützt?

    Ja, deine Betriebsrente ist geschützt. Bei Direktversicherungen, Pensionskassen und Pensionsfonds liegt das Geld außerhalb des Unternehmens. Bei Pensionszusagen und Unterstützungskassen greift der Pensions-Sicherungs-Verein (PSVaG), der deine Ansprüche im Insolvenzfall übernimmt.

  • Direktversicherung: Betriebliche Altersvorsorge einfach erklärt

    Direktversicherung: Betriebliche Altersvorsorge einfach erklärt

    Themen in diesem Artikel:

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Direktversicherung: Altersvorsorge vom Arbeitgeber

    Die Direktversicherung bietet dir als Angestellte:r eine zusätzliche Einkommensquelle im Alter neben der gesetzlichen Rente. Dabei schließt dein Arbeitgeber eine Lebens- oder Rentenversicherung für dich ab, die später als Betriebsrente ausgezahlt wird. Besonders interessant wird diese Form der betrieblichen Altersvorsorge, wenn dein Unternehmen sich finanziell beteiligt oder sogar die kompletten Beiträge übernimmt.

    Wie funktioniert eine Direktversicherung?

    Eine Direktversicherung ist eine besondere Form der betrieblichen Altersvorsorge, kurz bAV. Dein Arbeitgeber schließt dabei zum Beispiel eine klassische Kapitallebensversicherung für dich als Angestellte:n ab. Im Ruhestand erhältst du dann die Erträge als lebenslange Rente, die deine Versorgung aus der gesetzlichen Rentenversicherung ergänzt.

    Manche Policen sehen statt der monatlichen Rente auch die Auszahlung einer einmaligen Summe am Vertragsende vor. Die Auswahl an Versicherungsformen im Rahmen der betrieblichen Altersvorsorge ist vielfältig. Du kannst zwischen klassischen Lebens- oder Rentenversicherungen wählen, die eine garantierte Verzinsung bieten. Fondsgebundene Versicherungen ermöglichen dir, einen Teil der Sparbeträge in Aktienfonds zu investieren und so von Marktchancen zu profitieren. Moderne Versicherungen mit ETF-Bausteinen investieren deine Sparbeträge in kostengünstige ETFs.

    Vor allem kleinere und mittelgroße Unternehmen entwickeln keine eigenen Formen der bAV, sondern greifen gern zu Direktversicherungen. Der Grund liegt auf der Hand: Diese Lösung bedeutet für die Unternehmen deutlich weniger Verwaltungsaufwand. Allerdings gibt es eine wichtige Einschränkung – versichert werden können nur berufliche Haupttätigkeiten. Wenn du in einem Unternehmen als Aushilfe arbeitest, hast du keine Möglichkeit, die Direktversicherung zu nutzen.

    📌 Gut zu wissen

    Direktversicherungen sind nur für Hauptbeschäftigungsverhältnisse möglich. Als Minijobber:in oder Aushilfe kannst du diese Form der betrieblichen Altersvorsorge leider nicht nutzen. Prüfe bei einem Nebenjob daher immer, welche Alternativen dir zur Verfügung stehen.

    Für Versicherer sind Direktversicherungen besonders attraktiv, weil sie im Rahmen von Kollektivrahmenverträgen die gesamte Belegschaft als Kund:innen gewinnen können. Diesen Vorteil geben sie dann auch in Form von höherer Leistung bei gleichbleibenden Kosten an dich weiter.

    Wie werden Beiträge zur Direktversicherung gezahlt?

    Bei der Zahlung der Beiträge stehen dir drei verschiedene Varianten zur Verfügung. Das Unternehmen kann die Beiträge komplett allein übernehmen, was für dich natürlich die beste Lösung darstellt. Alternativ zahlen Unternehmen und Beschäftigte gemeinsam in die Versicherung ein, wodurch sich die Belastung für beide Seiten verteilt. In der dritten Variante übernimmst du als Arbeitnehmer:in die Beiträge allein.

    💡 Tipp

    Frage bei deinem Arbeitgeber aktiv nach einer höheren Beteiligung an den Beiträgen. Viele Unternehmen sind bereit, mehr als die gesetzlichen 15 Prozent beizusteuern, sprechen dies aber nicht von sich aus an. Ein Zuschuss von 20-30 Prozent ist durchaus realistisch und macht deine Direktversicherung deutlich rentabler.

    Die Entgeltumwandlung und ihre Besonderheiten

    Bei einer Gehaltsumwandlung ist dein Arbeitgeber allerdings zur Zahlung eines Anteils von 15 Prozent des Wandlungsbetrags verpflichtet. Sich selbst an der Versicherung zu beteiligen, kann für dich sinnvoll sein, weil sich dadurch die eingezahlten Beiträge erhöhen. Höhere Beiträge steigern die Rendite und somit später die Auszahlung.

    Im Fall der Entgeltumwandlung wird dein Bruttoeinkommen um den gewünschten Beitrag zur bAV gemindert. Auf diesen direkt abgezogenen Anteil des Gehalts fallen bis zu festgelegten Obergrenzen keine Steuern und Sozialabgaben an. Das bedeutet konkret: Du zahlst weniger Steuern und Sozialversicherungsbeiträge, weil sich dein zu versteuerndes Einkommen reduziert.

    Sofern die Firma lediglich den Vertrag abschließt, aber selbst nichts beisteuern will, solltest du unbedingt nachfragen. Je höher der Anteil an den Monatsbeiträgen, die das Unternehmen übernimmt, umso mehr lohnt sich später die Versicherung für dich. Ein Arbeitgeberzuschuss von 20 Prozent oder mehr macht die Direktversicherung deutlich attraktiver als eine privat abgeschlossene Versicherung.

    📌 Gut zu wissen

    Bei der Entgeltumwandlung sinkt dein offizielles Bruttoeinkommen, was sich auf deine späteren Ansprüche bei der gesetzlichen Rente, dem Arbeitslosengeld und dem Elterngeld auswirkt. Rechne daher genau durch, ob sich die Steuerersparnis heute gegen die niedrigeren Sozialleistungen später aufwiegt.

    Vor- und Nachteile einer Direktversicherung

    Wie alle Versicherungsprodukte vereint auch eine Direktversicherung Vor- und Nachteile, die du sorgfältig abwägen solltest. Die Vorteile können sich für dich erheblich auszahlen, während die Nachteile vor allem langfristige Auswirkungen haben.

    Die Vorteile im Detail

    Höhere Renditechancen ergeben sich insbesondere, wenn das Unternehmen die Beiträge mit 20 Prozent oder mehr bezuschusst. In diesem Fall dürfte die Rendite höher liegen, als wenn du eine solche Versicherung selbst abgeschlossen hättest. Der Arbeitgeberzuschuss wirkt wie ein sofortiger Gewinn auf deine Einzahlungen.

    Steuerfreie Beiträge stellen einen weiteren wichtigen Vorteil dar. Es entfallen auf die Beiträge bis zu bestimmten Höchstgrenzen keine Steuern und Sozialabgaben. Allerdings müssen auf die später ausgezahlte Rente Steuern und von gesetzlich Versicherten der Krankenversicherungsbeitrag gezahlt werden. Die Steuersätze im Alter liegen jedoch niedriger als im Erwerbstätigenalter, sodass sich dieser Effekt für dich meist positiv auswirkt.

    Sichere Einzahlungen garantieren dir, dass das Angesparte unverfallbar ist, wie Versicherungen das nennen. Das gilt auch, wenn du den Arbeitgeber wechselst. Deine Ansprüche bleiben bestehen und gehen nicht verloren. Oftmals lässt sich auch eine Berufsunfähigkeitsversicherung einfach integrieren, was dir zusätzlichen Schutz bietet.

    Die Nachteile in der Übersicht

    Spätere Sozialabgaben belasten dich als Rentner:in, wenn du in der gesetzlichen Krankenversicherung versichert bist. Du musst im Alter auf die Auszahlungen aus der Direktversicherung Beiträge zur Krankenkasse und Pflegeversicherung zahlen. Diese Abgaben können die Nettoauszahlung spürbar reduzieren.

    Niedrigere Sozialansprüche entstehen, weil durch die Entgeltumwandlung dein Bruttoeinkommen sinkt. Die Sozialversicherungen beziehen sich immer auf dieses Bruttoeinkommen, sodass deine Ansprüche etwa bei der gesetzlichen Renten- oder Arbeitslosenversicherung sinken. Dieser Effekt sollte bei deiner Entscheidung berücksichtigt werden.

    Kein Mitspracherecht hast du, weil der Arbeitgeber die Versicherung für seine Mitarbeitenden abschließt und direkt mit der Versicherung kommuniziert. Es kann also sein, dass die genauen Bedingungen des Vertrags oder ob etwa eine andere Versicherung günstiger gewesen wäre, für dich als Angestellte:r nicht eindeutig nachzuvollziehen sind.

    💡 Tipp

    Verlange von deinem Arbeitgeber eine schriftliche Aufstellung aller Konditionen der Direktversicherung. Lass dir genau erklären, welche Kosten anfallen, wie hoch die garantierte Verzinsung ist und welche Optionen du bei Jobwechsel oder Kündigung hast. Diese Transparenz ist dein gutes Recht und hilft dir, die richtige Entscheidung zu treffen.

    Deine Rechte als Arbeitnehmer:in

    Die betriebliche Altersvorsorge anzubieten ist keine freiwillige Leistung, sondern eine gesetzliche Verpflichtung für jeden Arbeitgeber. Wenn du den Betrieb wechselst, kannst du im Rahmen eines Vorstellungsgesprächs aktiv nachfragen, welche bAV das neue Unternehmen anbietet. Diese Information hilft dir, verschiedene Jobangebote besser zu vergleichen und die Gesamtvergütung realistisch einzuschätzen.

    📌 Gut zu wissen

    Seit 2002 hast du einen Rechtsanspruch auf betriebliche Altersvorsorge durch Entgeltumwandlung. Dein Arbeitgeber muss dir diese Möglichkeit anbieten und darf sie nicht verweigern. Bei Neuverträgen ab 2019 ist er zudem verpflichtet, mindestens 15 Prozent deines Umwandlungsbetrags als Zuschuss zu zahlen.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Was ist eine Direktversicherung genau?

    Eine Direktversicherung ist eine Form der betrieblichen Altersvorsorge, bei der dein Arbeitgeber eine Lebens- oder Rentenversicherung für dich abschließt. Die Auszahlung erfolgt später als zusätzliche Rente oder Einmalzahlung, die deine gesetzliche Rente ergänzt.

    Q

    Wie hoch ist der maximale steuerfreie Beitrag zur Direktversicherung?

    Aktuell können bis zu 8 Prozent der Beitragsbemessungsgrenze der gesetzlichen Rentenversicherung steuerfrei in die Direktversicherung eingezahlt werden. Das entspricht 2024 einem Betrag von 604 Euro monatlich oder 7.248 Euro jährlich. Sozialversicherungsfrei sind davon 4 Prozent, also 302 Euro monatlich.

    Q

    Was passiert mit meiner Direktversicherung bei Arbeitgeberwechsel?

    Deine Ansprüche sind unverfallbar und bleiben bestehen. Du hast drei Optionen: Den Vertrag privat weiterführen, zum neuen Arbeitgeber übertragen lassen oder beitragsfrei stellen. Die bereits eingezahlten Beiträge und erworbenen Ansprüche gehen in keinem Fall verloren.

    Q

    Lohnt sich eine Direktversicherung für Geringverdiener?

    Bei niedrigen Einkommen ist Vorsicht geboten. Die eingesparten Sozialabgaben können später zu deutlich niedrigeren Renten- und Arbeitslosengeldansprüchen führen. Eine Direktversicherung lohnt sich hier meist nur bei hohen Arbeitgeberzuschüssen von mindestens 20-30 Prozent.

    Q

    Welche Alternativen zur Direktversicherung gibt es in der bAV?

    Neben der Direktversicherung gibt es vier weitere Durchführungswege: Pensionskasse, Pensionsfonds, Unterstützungskasse und Direktzusage. Jede Form hat unterschiedliche Vor- und Nachteile bezüglich Sicherheit, Rendite und Flexibilität. Große Unternehmen bieten oft mehrere Optionen an.

    Q

    Muss ich im Alter Krankenversicherungsbeiträge auf die Direktversicherung zahlen?

    Ja, als gesetzlich Versicherter musst du auf die Auszahlungen den vollen Beitragssatz zur Kranken- und Pflegeversicherung zahlen – aktuell etwa 18,5 Prozent. Privatversicherte sind davon nicht betroffen. Diese Abgaben mindern die Nettoauszahlung erheblich und sollten bei der Entscheidung berücksichtigt werden.

  • BU-Alternativen: Erwerbsunfähigkeit, Grundfähigkeit & Co.

    BU-Alternativen: Erwerbsunfähigkeit, Grundfähigkeit & Co.

    Themen in diesem Artikel:

    • Erwerbsunfähigkeitsversicherung: Zahlt nur bei weniger als drei Stunden Arbeitsfähigkeit pro Tag, unabhängig vom konkreten Beruf, günstigere Alternative mit eingeschränktem Schutz
    • Dread-Disease- und Multi-Risk-Versicherungen: Einmalzahlung bei definierten schweren Krankheiten oder Kombination verschiedener Risiken, jedoch ohne Absicherung psychischer Erkrankungen
    • Grundfähigkeitsversicherung: Versichert konkrete körperliche und geistige Fähigkeiten wie Sehen, Laufen oder Sprechen, Schutz unabhängig vom beruflichen Einsatz
    • Häufigste Ursachen für Berufsunfähigkeit: Psychische Erkrankungen führen mit 33 Prozent, gefolgt von Skelett- und Bewegungsbeschwerden mit 20 Prozent – Unfälle spielen nur untergeordnete Rolle
    • Risikoreiche Berufe und Kosten: Gerüstbauer:innen, Dachdecker:innen und Bergleute zahlen höchste Beiträge aufgrund erhöhter Gefährdung im Berufsalltag

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Eine private Berufsunfähigkeitsversicherung bietet dir grundsätzlich das beste Leistungspaket, wenn du dich gegen den Ausfall deines beruflichen Einkommens durch gesundheitliche Probleme absichern möchtest. Doch nicht allen Erwerbstätigen steht diese Option offen. Versicherungen können einen Schutz wegen Vorerkrankungen oder eines zu gefährlichen Berufes ablehnen – oder der Tarif ist schlichtweg zu teuer. Für genau diesen Fall gibt es aber noch einige Alternativen, die dir zumindest einen gewissen finanziellen Schutz bieten können.

    Die Erwerbsunfähigkeitsversicherung als nächstbeste Stufe

    Wenn du keine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen kannst, findest du in der Erwerbsunfähigkeitsversicherung die nächstbeste Stufe. Der wichtige Unterschied liegt hier in den Wörtern „Beruf“ und „Erwerb“. Eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung zahlt grundsätzlich nur dann eine volle Rente aus, wenn aus gesundheitlichen Gründen weniger als drei Stunden Arbeit pro Tag möglich sind – und zwar egal in welchem Beruf.

    Das ist vor allem für Menschen problematisch, die einen körperlichen Beruf ausüben, zum Beispiel im handwerklichen Bereich. Diese könnten beispielsweise wegen Schmerzen beim Heben nicht mehr in ihrem bisherigen Beruf arbeiten, aber theoretisch noch im Büro. Ob sie dafür qualifiziert sind oder einen solchen Job finden, interessiert die Versicherung dabei nicht – sie wird in diesem Fall keine Rente auszahlen.

    📌 Gut zu wissen

    Die Erwerbsunfähigkeitsversicherung orientiert sich an der gesetzlichen Erwerbsminderungsrente, bietet aber meist bessere Leistungen. Die Gesundheitsprüfung ist oft weniger streng als bei der klassischen BU, dafür sind die Hürden für eine Rentenzahlung deutlich höher.

    Grundsätzlich ähnelt diese Versicherungsform der gesetzlichen Erwerbsminderungsrente. Diese ist aber gering und hat außerdem vergleichsweise strenge Hürden für eine Auszahlung. Eine private Alternative kann sich deshalb immer noch lohnen, auch wenn der Schutz nicht an eine Berufsunfähigkeitsversicherung heranreicht.

    Dread-Disease- und Multi-Risk-Versicherungen für spezifische Risiken

    Diese weniger bekannten Versicherungsarten können ebenfalls eine Alternative zur Berufsunfähigkeitsversicherung sein oder immerhin einen gewissen Mindestschutz bieten. Die sogenannte Dread-Disease-Versicherung (Englisch für: „schwere oder schlimme Krankheit“) ist von der Erwerbstätigkeit unabhängig und bietet auch keine monatliche Rente. Sie zahlt beim Eintritt einer konkret definierten schweren Krankheit wie Schlaganfall, Krebs oder Herzinfarkt eine vertraglich vereinbarte Einmalzahlung. Universellere oder weniger klar definierte Leiden wie Rückenschmerzen sind hingegen meistens nicht versicherbar.

    Multi-Risk-Versicherungen wollen durch die Kombination unterschiedlicher Versicherungen eine hohe Zahl an Risiken absichern. Das können konkrete schwere Krankheiten sein, aber auch Behinderung nach Unfällen oder Pflegebedürftigkeit. Oft sind die Leistungen aber schlechter als bei spezialisierten Einzelversicherungen und die Hürden für eine Renten-Auszahlung sind hoch.

    📌 Gut zu wissen

    Dread-Disease- und Multi-Risk-Versicherungen decken in der Regel keine psychischen Erkrankungen wie Depression oder Burnout ab. Das ist ein erheblicher Nachteil, da psychische Leiden mit 33% die häufigste Ursache für Berufsunfähigkeit darstellen.

    Die häufigsten Ursachen für Berufsunfähigkeit

    Die häufigsten Ursachen für Berufsunfähigkeit sind laut Morgen & Morgen psychische Erkrankungen mit rund 33 Prozent, gefolgt von Körperbeschwerden im Zusammenhang mit Skelett und Bewegung mit rund 20 Prozent. Unfälle sind mit unter acht Prozent hingegen eine vergleichsweise seltene Ursache dafür, dass jemand seinen Beruf nicht mehr ausüben kann.

    💡 Tipp

    Berücksichtige bei der Wahl deiner Versicherung unbedingt die Statistik der Berufsunfähigkeitsursachen. Eine reine Unfallversicherung deckt nur 8% der Fälle ab. Achte darauf, dass auch psychische Erkrankungen und Rückenleiden abgesichert sind – diese machen zusammen über 50% aller Fälle aus.

    Diese Statistik zeigt deutlich, wie wichtig ein umfassender Versicherungsschutz ist, der auch psychische Erkrankungen einschließt – ein Aspekt, den viele alternative Versicherungsformen leider nicht abdecken.

    Leistungen der Grundfähigkeitsversicherung im Detail

    Auch diese Nischenversicherung kann unter Umständen die negativen finanziellen Folgen schlechter Gesundheit für die Berufsfähigkeit abfedern. Als Grundfähigkeiten sind bei dieser Versicherungsart bestimmte körperliche und geistige Fähigkeiten definiert, zum Beispiel Sehen, Laufen, Sprechen, Hören oder der Gebrauch der Hände.

    Das ist ein Unterschied zur Berufsunfähigkeitsversicherung, da hier nicht die Arbeitskraft, sondern die Fähigkeit unabhängig vom beruflichen Einsatz versichert ist. Diese muss für einen voraussichtlich längeren Zeitraum beeinträchtigt sein, damit die Versicherung zahlt, zum Beispiel für mindestens sechs Monate.

    Wann genau eine Versicherung eine Rente auszahlt, hängt aber vom Anbieter und den Vertragsbedingungen ab. Oft ist das konkret im Vertragstext definiert, zum Beispiel eine Restsehstärke von unter zehn Prozent oder die Unfähigkeit, für länger als 30 Minuten auf einem Stuhl zu sitzen. Manche Tarife zahlen außerdem erst, wenn mehrere Grundfähigkeiten gleichzeitig ausgefallen sind.

    💡 Tipp

    Prüfe bei einer Grundfähigkeitsversicherung die Vertragsbedingungen besonders genau. Achte darauf, welche konkreten Fähigkeiten versichert sind und ab welchem Grad der Beeinträchtigung gezahlt wird. Vergleiche diese Bedingungen mit den typischen Anforderungen deines Berufs – nur so kannst du einschätzen, ob der Schutz für dich ausreichend ist.

    Im Vergleich zu einer Berufsunfähigkeitsversicherung ist der Schutz hierbei schlechter. Wenn eine Person zum Beispiel nicht länger als drei Stunden auf einem Stuhl sitzen kann, ist sie meist auch berufsunfähig. Wenn aber im Vertrag eine maximale Sitz-Dauer von 30 Minuten steht, wird die Grundfähigkeitsversicherung nicht zahlen.

    Risikoreiche Berufe und ihre Auswirkungen auf Versicherungsbeiträge

    Die gefährlichsten Berufe in den Augen der Versicherer haben in Deutschland Gerüstbauer:innen, Dachdecker:innen oder Bergleute. Diese Berufsgruppen müssen bei Berufsunfähigkeitsversicherungen mit hohen Monatsbeiträgen rechnen. Für sie können die vorgestellten Alternativen besonders relevant sein, da eine klassische BU oft finanziell nicht darstellbar ist oder von Versicherungen gar nicht erst angeboten wird.

    📌 Gut zu wissen

    Auch in risikoreichen Berufen solltest du nicht auf jeglichen Schutz verzichten. Eine Kombination aus verschiedenen Alternativen – etwa Erwerbsunfähigkeits- und Grundfähigkeitsversicherung – kann einen besseren Schutz bieten als eine einzelne Alternative allein.

    💡 Tipp

    Nutze unabhängige Versicherungsberatung, um die für deine Situation passende Lösung zu finden. Berücksichtige dabei deinen konkreten Beruf, deinen Gesundheitszustand und dein verfügbares Budget. Ein Versicherungsmakler kann dir auch Anbieter nennen, die für deinen speziellen Beruf noch bezahlbare Tarife anbieten.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Was ist der Hauptunterschied zwischen Berufs- und Erwerbsunfähigkeitsversicherung?

    Die Erwerbsunfähigkeitsversicherung zahlt nur, wenn du weniger als drei Stunden täglich in irgendeinem Beruf arbeiten kannst. Die Berufsunfähigkeitsversicherung zahlt bereits, wenn du deinen konkreten Beruf nicht mehr ausüben kannst, selbst wenn du theoretisch noch andere Tätigkeiten ausführen könntest.

    Q

    Welche Krankheiten deckt eine Dread-Disease-Versicherung ab?

    Eine Dread-Disease-Versicherung zahlt bei konkret definierten schweren Krankheiten wie Schlaganfall, Krebs oder Herzinfarkt eine Einmalzahlung. Psychische Erkrankungen und unspezifische Leiden wie Rückenschmerzen sind meist nicht versichert. Die exakte Liste der versicherten Krankheiten variiert je nach Anbieter.

    Q

    Für wen eignet sich eine Grundfähigkeitsversicherung besonders?

    Eine Grundfähigkeitsversicherung eignet sich besonders für Menschen, die keine BU-Versicherung bekommen oder sich diese nicht leisten können. Auch für körperlich arbeitende Menschen kann sie sinnvoll sein, da wichtige motorische Fähigkeiten abgesichert werden. Die Beiträge sind meist günstiger als bei einer BU.

    Q

    Kann ich mehrere Alternativen zur BU kombinieren?

    Ja, du kannst verschiedene Versicherungen kombinieren, um einen umfassenderen Schutz zu erreichen. Beispielsweise könntest du eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung mit einer Dread-Disease-Versicherung kombinieren. Beachte aber, dass die Gesamtkosten dann höher ausfallen und prüfe, ob nicht doch eine günstige BU-Versicherung möglich wäre.

    Q

    Wie hoch sollte die Versicherungssumme bei BU-Alternativen sein?

    Die Versicherungssumme sollte mindestens 60-80% deines Nettoeinkommens abdecken. Bei Einmalzahlungen (wie bei Dread-Disease) solltest du das 3-5-fache deines Jahresnettoeinkommens ansetzen. Berücksichtige auch laufende Verpflichtungen wie Miete, Kredite und Lebenshaltungskosten bei der Berechnung.

    Q

    Gibt es eine Gesundheitsprüfung bei BU-Alternativen?

    Ja, auch bei den meisten BU-Alternativen gibt es eine Gesundheitsprüfung, diese fällt aber oft weniger streng aus als bei der klassischen Berufsunfähigkeitsversicherung. Bei der Grundfähigkeitsversicherung und Erwerbsunfähigkeitsversicherung sind die Gesundheitsfragen meist reduzierter. Dennoch müssen Vorerkrankungen wahrheitsgemäß angegeben werden.

  • Entgeltumwandlung: So sparst du clever mit der betrieblichen Altersvorsorge

    Entgeltumwandlung: So sparst du clever mit der betrieblichen Altersvorsorge

    Themen in diesem Artikel:

    • Aufbau der Betriebsrente durch bAV: Wie Angestellte durch Entgeltumwandlung elegant ihre Altersvorsorge aufbauen und dabei von steuerlichen Vorteilen profitieren können.
    • Direktversicherung als Durchführungsweg: Der Arbeitgeber schließt eine Lebens- oder Rentenversicherung ab, bei der du als Angestellte:r versicherte Person und bezugsberechtigt bist.
    • So funktioniert die Entgeltumwandlung: Ein Teil deines Bruttogehalts fließt direkt in die Betriebsrente, wodurch sich Steuern und Sozialabgaben reduzieren – mit konkretem Rechenbeispiel erklärt.
    • Vor- und Nachteile der bAV: Steuerliche Vorteile und Arbeitgeberzuschuss während der Ansparphase stehen späteren Abgaben auf die Rentenzahlung und reduziertem gesetzlichen Rentenanspruch gegenüber.
    • Dein gesetzlicher Anspruch: Seit 2002 haben alle Arbeitnehmer:innen einen rechtlichen Anspruch auf betriebliche Altersvorsorge durch Entgeltumwandlung.

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Entgeltumwandlung bei betrieblicher Altersvorsorge

    Als Angestellte oder Angestellter kannst du durch Entgeltumwandlung bei der betrieblichen Altersvorsorge zusätzlich fürs Alter vorsorgen – und dein Chef oder deine Chefin hilft sogar beim Aufbau deiner Betriebsrente mit. Was zunächst nach kompliziertem Fachchinesisch aus der Finanzbranche klingt, bedeutet vereinfacht gesagt: Du kannst dadurch recht elegant deine Rente erhöhen. Dabei zahlst du einen Teil deines Bruttogehaltes in einen Vertrag zur betrieblichen Altersvorsorge ein und profitierst von steuerlichen Vorteilen sowie einem verpflichtenden Arbeitgeberzuschuss.

    So baust du deine Betriebsrente auf: Die bAV

    Bei der Entgeltumwandlung, auch Gehaltsumwandlung genannt, zahlen Arbeitnehmer:innen einen Teil ihres Bruttogehaltes in einen Vertrag zur betrieblichen Altersvorsorge, kurz bAV. Für diese bAV gibt es verschiedene Durchführungswege, wobei in diesem Artikel vorrangig der Weg über die Direktversicherung im Fokus steht.

    Am Ende der Laufzeit, also mit Eintritt ins Rentenalter, profitierst du von diesem bAV-Vertrag durch eine Betriebsrente, die du dein restliches Leben lang erhältst. Diese Betriebsrente bildet eine weitere Säule neben der Rente aus der gesetzlichen Rentenversicherung und gegebenenfalls Zahlungen aus einer privaten Altersvorsorge. Damit setzt du auf das bewährte Drei-Säulen-Modell der Altersvorsorge und sicherst deine finanzielle Zukunft breiter ab.

    Quick-Info: Das Drei-Säulen-Modell der Altersvorsorge

    Für deine spätere finanzielle Absicherung solltest du auf das Drei-Säulen-Modell der Altersvorsorge setzen. Die 1. Säule ist die gesetzliche Rentenversicherung, in die alle Angestellten pflichtmäßig einzahlen. Die 2. Säule ist die betriebliche Altersvorsorge. Die 3. Säule ist die private Altersvorsorge wie Riester- oder Rürup-Verträge und private Rentenversicherungen.

    💡 Tipp

    Nutze alle drei Säulen der Altersvorsorge für eine optimale Absicherung. Die betriebliche Altersvorsorge durch Entgeltumwandlung ist dabei besonders attraktiv, da du durch den Arbeitgeberzuschuss von mindestens 15 Prozent und die Steuervorteile effektiv mehr für deine Rente sparst, als du netto aufwendest.

    Direktversicherung bei der betrieblichen Altersversorgung

    Bei der bAV sind nicht die Angestellten die Vertragspartner:innen des jeweiligen Versicherungsunternehmens oder bAV-Anbieters, sondern der Arbeitgeber. Dieser hat fünf Durchführungswege zur Auswahl: Direktzusage, Unterstützungskasse, Direktversicherung, Pensionskasse und Pensionsfonds.

    Die Direktversicherung wird dabei häufig gewählt. Bei diesem Durchführungsweg schließt der Arbeitgeber eine Lebens- oder Rentenversicherung bei einem Anbieter seiner Wahl ab. Die Arbeitnehmer:innen sind die versicherten Personen und bezugsberechtigt – das bedeutet konkret, dass sie bei Renteneintritt die entsprechenden Leistungen aus diesem Vertrag erhalten. Der Arbeitgeber bleibt zwar formaler Vertragspartner, doch die Ansprüche aus dem Vertrag stehen dir als Angestellte:r zu.

    So funktioniert die Entgeltumwandlung bei der bAV

    Bei der Entgeltumwandlung wird zwischen Angestellten und Arbeitgeber vereinbart, dass ein Teil des Bruttogehaltes nicht ausgezahlt wird, sondern in die Betriebsrente fließt – in den meisten Fällen in eine Direktversicherung. Da dein Brutto sinkt, sinken bis zu einem gewissen Höchstsatz auch die Sozialversicherungsanteile von Arbeitgeber und Angestellten. Du als Arbeitnehmer:in zahlst ebenfalls bis zu einem Höchstsatz auch weniger Steuern.

    Das klingt zunächst abstrakt, wird aber durch ein konkretes Rechenbeispiel schnell verständlich: Nehmen wir einen 30-jährigen Angestellten, Single, Steuerklasse I, keine Kinder, Wohnort Berlin, mit Kirchensteuer. Bei einem Bruttogehalt von 3.500 Euro ohne bAV-Zahlung bleiben ihm 2.186,48 Euro netto. Zahlt er nun 100 Euro in die bAV ein, reduziert sich sein Bruttogehalt auf 3.400 Euro, und sein Nettogehalt beträgt 2.134,96 Euro.

    Ein Rechenbeispiel: Angestellter, 30 Jahre, Single, Steuerklasse I, keine Kinder, Wohnort Berlin, mit Kirchensteuer; Angaben in Euro

    Ohne bAV-Zahlung Mit bAV-Zahlung
    Bruttogehalt 3.500,00 3.400,00
    Lohnsteuer -545,75 -517,91
    Solidaritätszuschlag 0,00 0,00
    Kirchensteuer -49,11 -46,61
    Rentenversicherung -325,50 -316,20
    Arbeitslosenversicherung -42,00 -40,80
    Krankenversicherung -280,00 -272,00
    Pflegeversicherung -71,16 -69,48
    Nettogehalt 2.186,48 2.134,96

    Quelle: www.nettolohn.de

    Durch die 100 Euro bAV-Zahlung verändert sich die Rechengröße für Steuern und Sozialabgaben grundlegend – es werden nicht mehr 3.500 Euro, sondern nur noch 3.400 Euro angesetzt. Der Angestellte hat also nur 51,52 Euro im Monat netto weniger zur Verfügung, spart aber monatlich 100 Euro für die Betriebsrente. Das bedeutet: Fast die Hälfte der Sparleistung wird durch die Steuer- und Sozialversicherungsersparnis finanziert.

    📌 Gut zu wissen

    Die tatsächliche Ersparnis bei der Entgeltumwandlung hängt von deinem individuellen Steuersatz und deiner persönlichen Situation ab. Je höher dein Einkommen und damit dein Steuersatz, desto größer ist der Steuervorteil bei der Entgeltumwandlung. Lass dir am besten eine individuelle Berechnung von deinem Arbeitgeber oder einem Steuerberater erstellen.

    Vor- und Nachteile der betrieblichen Altersvorsorge

    Entscheiden sich Arbeitnehmer:innen für die Direktversicherung oder die anderen Formen der bAV, zahlen sie weniger Steuern und Sozialabgaben. Je höher der bAV-Beitrag ist, desto höher wird diese Ersparnis. Wobei die Zahlungen in den bAV-Vertrag ab einer gewissen Höhe nicht mehr steuer- beziehungsweise sozialversicherungsfrei sind.

    Die Höchstgrenze bemisst sich nach der Beitragsbemessungsgrenze West in der allgemeinen Rentenversicherung und beträgt acht beziehungsweise vier Prozent davon. Der steuerfreie Höchstbetrag liegt für 2023 also bei 7.008 Euro, der sozialversicherungsfreie Höchstbetrag bei 3.504 Euro. Ein weiterer wichtiger Vorteil: Seit 2022 müssen Arbeitgeber zu allen Entgeltumwandlungen einen Zuschuss von mindestens 15 Prozent zahlen.

    Doch es gibt auch einige Nachteile der bAV, die du kennen solltest. Wenn die Betriebsrente im Alter ausgezahlt wird, musst du dafür vergleichsweise hohe Abgaben zahlen. Für Rentner:innen, die gesetzlich krankenversichert sind, wird der volle Beitrag für die Kranken- und Pflegeversicherung fällig.

    Auch Einkommensteuer ist auf Rentenzahlungen fällig. Zudem sinkt der Anspruch aus der gesetzlichen Rentenversicherung, denn maßgeblich für deinen Rentenanspruch ist dein Bruttoeinkommen – und das sinkt ja durch die bAV. Diese nachgelagerte Besteuerung und die Sozialversicherungsbeiträge im Alter solltest du bei deiner Entscheidung für oder gegen eine bAV unbedingt berücksichtigen und in deine Kalkulation einbeziehen.

    💡 Tipp

    Lass dir von deinem Arbeitgeber oder einem unabhängigen Berater eine Netto-Vorher-Nachher-Rechnung erstellen, die auch die späteren Abgaben im Rentenalter berücksichtigt. So erhältst du einen realistischen Überblick über die tatsächlichen Vorteile der bAV in deiner individuellen Situation. Bedenke dabei: Trotz späterer Abgaben lohnt sich die bAV oft durch den Arbeitgeberzuschuss und die Zinseszinseffekte über die lange Laufzeit.

    Dein gesetzlicher Anspruch auf betriebliche Altersvorsorge

    Seit 2002 haben alle Arbeitnehmer:innen einen gesetzlichen Anspruch auf betriebliche Altersvorsorge durch Entgeltumwandlung. Allerdings können die Arbeitgeber entscheiden, welche Anlageform beziehungsweise welchen Durchführungsweg sie wählen. Bietet dein Arbeitgeber keine bAV an, frage aktiv nach – es ist dein gutes Recht.

    📌 Gut zu wissen

    Der gesetzliche Anspruch auf Entgeltumwandlung gilt für alle Arbeitnehmer:innen, die in der gesetzlichen Rentenversicherung pflichtversichert sind. Ausgenommen sind nur geringfügig Beschäftigte (Minijobber) und Beamte. Der Arbeitgeber kann dir die Entgeltumwandlung nicht verweigern, hat aber das Recht, den Durchführungsweg und den Anbieter zu bestimmen.

    Dieser gesetzliche Anspruch bedeutet konkret: Dein Arbeitgeber kann dir die Möglichkeit zur Entgeltumwandlung nicht verwehren. Du hast das Recht, einen Teil deines Gehalts für die Altersvorsorge zu nutzen und dabei von den steuerlichen Vorteilen zu profitieren. Nutze dieses Recht und sprich mit deinem Arbeitgeber über die Möglichkeiten der betrieblichen Altersvorsorge in deinem Unternehmen.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Was bedeutet Entgeltumwandlung bei der betrieblichen Altersvorsorge?

    Bei der Entgeltumwandlung zahlst du einen Teil deines Bruttogehalts in einen bAV-Vertrag ein. Dadurch reduzieren sich deine Steuern und Sozialabgaben, während du gleichzeitig für deine Betriebsrente sparst. Du verzichtest auf einen Teil deines Bruttogehalts, der direkt in deine Altersvorsorge fließt.

    Q

    Wie hoch ist der Arbeitgeberzuschuss zur betrieblichen Altersvorsorge?

    Seit 2022 müssen Arbeitgeber zu allen Entgeltumwandlungen einen Zuschuss von mindestens 15 Prozent zahlen. Dieser Zuschuss erhöht deine Sparleistung für die Betriebsrente zusätzlich zu den Steuervorteilen. Manche Arbeitgeber zahlen freiwillig auch mehr als die gesetzlichen 15 Prozent.

    Q

    Bis zu welcher Höhe ist die Entgeltumwandlung steuer- und sozialversicherungsfrei?

    Für 2023 liegt der steuerfreie Höchstbetrag bei 7.008 Euro jährlich (8% der Beitragsbemessungsgrenze West), der sozialversicherungsfreie Höchstbetrag bei 3.504 Euro (4% der Beitragsbemessungsgrenze West). Diese Grenzen werden jährlich angepasst.

    Q

    Lohnt sich die betriebliche Altersvorsorge trotz späterer Abgaben?

    In vielen Fällen ja, besonders durch den verpflichtenden Arbeitgeberzuschuss von 15 Prozent und die Steuervorteile während der Ansparphase. Die Zinseszinseffekte über die lange Laufzeit können die späteren Abgaben oft mehr als ausgleichen. Eine individuelle Berechnung ist jedoch empfehlenswert.

    Q

    Was passiert mit meiner bAV bei einem Jobwechsel?

    Bei einem Jobwechsel hast du mehrere Optionen: Du kannst den Vertrag privat weiterführen, ruhen lassen oder zum neuen Arbeitgeber mitnehmen. Die Ansprüche, die du bereits erworben hast (unverfallbare Anwartschaften), bleiben dir in jedem Fall erhalten. Der neue Arbeitgeber ist jedoch nicht verpflichtet, den alten Vertrag zu übernehmen.

    Q

    Kann ich die Entgeltumwandlung jederzeit stoppen oder ändern?

    Grundsätzlich ja, aber die genauen Modalitäten hängen von der Vereinbarung mit deinem Arbeitgeber ab. Viele Verträge sehen flexible Anpassungsmöglichkeiten vor, etwa bei finanziellen Engpässen. Eine komplette Kündigung mit Auszahlung des angesparten Kapitals ist jedoch meist nicht möglich – das Geld bleibt für die Altersvorsorge gebunden.

  • Karenzzeit bei der BU: So sparst du Beiträge richtig

    Karenzzeit bei der BU: So sparst du Beiträge richtig

    Themen in diesem Artikel:

    • Was Karenzzeit bedeutet: Die leistungsfreie Zeit nach Schadenseintritt, in der du auf Versicherungsleistungen verzichtest – meist drei bis sechs Monate bei der BU.
    • Leistungsfreie Zeiten in der BU: Versicherer nutzen diese Zeit zur Prüfung der Berufsunfähigkeit und bieten dafür günstigere Beiträge an.
    • Unterschied zur Wartezeit: Während die Wartezeit nach Vertragsabschluss gilt, greift die Karenzzeit erst nach Eintritt des Leistungsfalls.
    • Längere Karenzzeit vereinbaren: Kann Beiträge senken, birgt aber finanzielle Risiken durch Lücken zwischen Krankengeld und BU-Rente.

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Die Karenzzeit bei der Berufsunfähigkeitsversicherung bestimmt, wann du nach Feststellung deiner Berufsunfähigkeit tatsächlich die monatliche Rente erhältst. Diese leistungsfreie Zeit beträgt üblicherweise drei bis sechs Monate und kann deine Versicherungsbeiträge deutlich senken. Doch der Verzicht auf sofortige Leistungen birgt auch finanzielle Risiken, die du genau abwägen solltest.

    Bei Versicherungen kann es sein, dass du im Leistungsfall einige Zeit auf die Auszahlung warten musst. Dahinter steckt die sogenannte Karenzzeit, die von vornherein vertraglich festgelegt ist. Wer will, kann die Karenzzeit sogar für sich nutzen, denn je länger sie ist, desto günstiger werden die Beiträge. Das birgt jedoch auch Risiken, die du kennen solltest, bevor du dich für eine längere Karenzzeit entscheidest.

    Was bedeutet Karenzzeit?

    Das Wort Karenz stammt vom lateinischen carere und bedeutet verzichten. Unter welchen Bedingungen jemand auf etwas verzichtet – und auf was genau – ist je nach Kontext ganz verschieden. Im Versicherungsbereich ist unter Karenzzeit eine leistungsfreie Zeit nach Schadenseintritt zu verstehen. Die Versicherten verzichten also im Leistungsfall für einen bestimmten Zeitraum auf die Auszahlung der vereinbarten Leistung.

    Karenzzeiten sind im Versicherungsbereich üblich, doch gerade bei der Berufsunfähigkeitsversicherung, abgekürzt mit BU, spielen die leistungsfreien Zeiten eine große Rolle für den Beginn der monatlichen Rentenzahlung. In der Berufsunfähigkeitsversicherung beträgt die Karenzzeit meist drei bis sechs Monate. In diesem Fall zahlt die Versicherung die monatliche Berufsunfähigkeitsrente nicht sofort aus, nachdem die Berufsunfähigkeit festgestellt wurde.

    📌 Gut zu wissen

    Karenzzeiten sind aus den Bereichen Finanzen, Wirtschaft und Politik bekannt: Bei Kreditverträgen beschreibt die Karenzzeit die Pause zwischen Auszahlung des Kreditbetrags und erster Ratenzahlung. In der Politik nennt sich der Zeitraum zwischen Ausscheiden aus einem politischen Amt und anschließender Tätigkeit im wirtschaftlichen Bereich ebenfalls Karenzzeit. Vor dem Börsengang eines Unternehmens ist eine Karenzzeit, die auch stille Phase genannt wird, vorgeschrieben, in der dieses keine Werbemaßnahmen durchführen oder Einschätzungen zum Unternehmenswert veröffentlichen darf.

    Leistungsfreie Zeiten: In der BU üblich

    Vor allem im Falle einer Berufsunfähigkeit ist es für Versicherer oft schwierig zu beurteilen, ob und wann ein Leistungsfall eingetreten ist. Sie vereinbaren deswegen eine Karenzzeit, in der sie die Feststellung der Berufsunfähigkeit sowie mögliche Reha-Maßnahmen oder Wiedereingliederungsmöglichkeiten in den früheren Beruf prüfen. Diese Zeit verschafft den Versicherern nicht nur Raum zur gründlichen Bearbeitung, sondern schützt sie auch davor, dass Antragsteller:innen bewusst Versicherungsleistungen ausnutzen.

    Versicherte können neben den üblichen drei bis sechs Monaten eine längere Karenzzeit von bis zu zwei Jahren vereinbaren. Ohne diese Wartefrist könnten Versicherte rückwirkend ihre Risiken absichern, indem sie sich erst bei absehbarer Berufsunfähigkeit versichern. Mit der Karenzzeit stellen die Anbieter also sicher, dass sie Versicherungsleistungen erst erbringen müssen, wenn sie vorher auch Beiträge der Versicherten erhalten haben.

    Die Karenzzeit hat aber auch für Versicherte einen klaren Vorteil: Sie macht die Versicherungsbeiträge günstiger. Wenn der Versicherer die BU-Rente nicht direkt ab Eintritt der Berufsunfähigkeit, sondern erst später zahlt, spart er Geld und honoriert dies mit günstigeren Beiträgen. Je länger die Karenzzeiten, desto reduzierter sind die monatlichen Beiträge in der Regel. Diese Ersparnis kann über die Laufzeit der Versicherung durchaus beträchtlich sein.

    Wartezeit und Karenzzeit: Das ist der Unterschied

    Die Karenzzeit ist nicht mit der Wartezeit bei Versicherungen zu verwechseln: Die Wartezeit bezieht sich auf den Zeitraum nach Abschluss der Versicherung. Du musst also eine bestimmte Zeit warten, bevor du bestimmte Leistungen in Anspruch nehmen kannst. Ein klassisches Beispiel sind Leistungen für Zahnersatz, bei denen viele Krankenversicherungen Wartezeiten von mehreren Monaten bis hin zu Jahren vereinbaren.

    Bei den meisten Berufsunfähigkeitsversicherungen gibt es keine Wartezeit. Du bist direkt nach Abschluss der Versicherung abgesichert. Die Karenzzeit hingegen greift erst, wenn der Leistungsfall tatsächlich eintritt – also wenn deine Berufsunfähigkeit festgestellt wurde. Dieser fundamentale Unterschied ist wichtig für deine Absicherungsplanung.

    Längere Karenzzeit vereinbaren: Sinnvoll oder nicht?

    In der Berufsunfähigkeitsversicherung ist eine Karenzzeit häufig sinnvoll, da im Krankheitsfall zuerst andere finanzielle Absicherungen greifen. Arbeitnehmer:innen haben im Krankheitsfall zunächst sechs Wochen lang das Recht auf Lohnfortzahlung. Gesetzlich Sozialversicherte erhalten danach noch bis zu 18 Monate Krankengeld von ihrer Krankenversicherung. Diese zeitliche Staffelung kann eine Karenzzeit von drei bis sechs Monaten durchaus rechtfertigen.

    📌 Gut zu wissen

    Wenn die Karenzzeit mit Feststellung der BU greift, entfällt das Krankengeld ab diesem Zeitpunkt für Versicherte. Das Krankengeld beträgt nur 70 Prozent deines letzten beitragspflichtigen Gehalts, jedoch maximal 90 Prozent des Nettogehalts. Das kann unter Umständen nicht genug sein, um den Lebensstandard zu erhalten.

    Bei den meisten BU-Tarifen muss der Versicherungsbeitrag während der Karenzzeit weitergezahlt werden. Und wenn du einen Immobilienkredit abbezahlst oder anderweitige größere Ausgaben hast, kann es in der Karenzzeit finanziell eng werden. Diese finanzielle Lücke solltest du realistisch einschätzen, bevor du dich für eine längere Karenzzeit entscheidest. Die Beitragsersparnis mag verlockend sein, doch im Ernstfall können die fehlenden Einnahmen existenzbedrohend werden.

    💡 Tipp

    Kalkuliere genau, wie lange du im Ernstfall ohne BU-Rente finanziell durchhalten kannst. Berücksichtige dabei Lohnfortzahlung, Krankengeld, Rücklagen und laufende Verpflichtungen. Erst wenn du diese Lücke sicher überbrücken kannst, solltest du eine längere Karenzzeit in Betracht ziehen. Erstelle dafür am besten eine detaillierte Aufstellung deiner monatlichen Fixkosten und prüfe, wie viel Puffer deine Rücklagen bieten.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Was genau ist die Karenzzeit bei der Berufsunfähigkeitsversicherung?

    Die Karenzzeit ist die leistungsfreie Zeit nach Feststellung der Berufsunfähigkeit, in der du noch keine BU-Rente erhältst. Sie beträgt üblicherweise drei bis sechs Monate und dient Versicherern zur Prüfung des Leistungsfalls.

    Q

    Wie unterscheidet sich die Karenzzeit von der Wartezeit?

    Die Wartezeit beginnt nach Vertragsabschluss und bestimmt, wann Versicherungsschutz greift. Die Karenzzeit startet erst nach Eintritt des Leistungsfalls und verzögert die Auszahlung der vereinbarten Leistung um einen festgelegten Zeitraum.

    Q

    Warum sollte ich eine längere Karenzzeit vereinbaren?

    Eine längere Karenzzeit senkt deine monatlichen Versicherungsbeiträge deutlich. Wenn du über ausreichende Rücklagen verfügst und die Zeit durch Lohnfortzahlung und Krankengeld überbrücken kannst, sparst du langfristig Geld bei gleichem Versicherungsschutz.

    Q

    Welche finanziellen Absicherungen greifen während der Karenzzeit?

    Arbeitnehmer:innen erhalten zunächst sechs Wochen Lohnfortzahlung vom Arbeitgeber. Danach zahlt die gesetzliche Krankenversicherung bis zu 18 Monate Krankengeld in Höhe von 70 Prozent des beitragspflichtigen Gehalts, maximal 90 Prozent des Nettogehalts.

    Q

    Muss ich während der Karenzzeit weiter Versicherungsbeiträge zahlen?

    Bei den meisten BU-Tarifen musst du die Versicherungsbeiträge während der Karenzzeit weiterzahlen. Diese zusätzliche finanzielle Belastung solltest du bei der Entscheidung für eine längere Karenzzeit unbedingt berücksichtigen und einkalkulieren.

    Q

    Wie lange kann die Karenzzeit maximal sein?

    Versicherte können neben den üblichen drei bis sechs Monaten eine längere Karenzzeit von bis zu zwei Jahren vereinbaren. Je länger die Karenzzeit, desto günstiger die Beiträge, aber desto größer auch das finanzielle Risiko.

    *Detaillierte Informationen zu Leistungen, insbesondere zu Ausschlüssen, kannst du den jeweiligen Bedingungen des Kartenproduktes entnehmen.

  • Betriebliche Altersvorsorge kündigen: Rechtslage & Alternativen

    Betriebliche Altersvorsorge kündigen: Rechtslage & Alternativen

    Themen in diesem Artikel:

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Betriebliche Altersvorsorge kündigen: Was du wissen musst

    Die betriebliche Altersvorsorge zu kündigen ist in den meisten Fällen nicht möglich – und das hat gute Gründe. Wenn sich deine Lebenssituation verändert und du über eine Kündigung deiner bAV nachdenkst, solltest du die rechtlichen Hintergründe und finanziellen Konsequenzen genau kennen. Dieser Artikel zeigt dir, warum eine Kündigung meist ausgeschlossen ist und welche sinnvollen Alternativen es gibt.

    Warum eine Kündigung der betrieblichen Altersvorsorge meist nicht möglich ist

    Lebenswege verändern sich und mit ihnen oft auch die finanzielle Planung. Vielleicht hast du jahrelang in deine betriebliche Altersvorsorge eingezahlt und machst dich nun selbstständig. Der Gedanke liegt nahe, die bAV zu kündigen und über das angesparte Guthaben zu verfügen. Doch genau das ist in den meisten Fällen nicht vorgesehen.

    Die betriebliche Altersvorsorge unterliegt besonderen rechtlichen Rahmenbedingungen, die eine einfache Kündigung verhindern. Nur in seltenen Ausnahmefällen, die im Ermessen des jeweiligen Trägers liegen, kann eine Auflösung in Betracht kommen. Diese Einschränkung hat einen wichtigen Grund: Der Staat fördert die bAV gezielt mit dem Zweck, Menschen im Alter besser abzusichern. Eine vorzeitige Kündigung würde diesem Förderungszweck widersprechen und ist deshalb über einen langen Zeitraum ausgeschlossen.

    Die rechtlichen Hintergründe der Kündigungsbeschränkung

    Ein wesentliches Hindernis für eine Kündigung ist die vertragliche Konstellation bei der betrieblichen Altersvorsorge. Als Arbeitnehmer:in bist du nicht selbst Vertragspartner der Versicherung – das ist dein Arbeitgeber. Nur das Unternehmen als Vertragspartner könnte theoretisch eine Direktversicherung zur betrieblichen Altersvorsorge kündigen. Selbst dann wäre aber deine Zustimmung erforderlich, wodurch du vor einer ungewollten Auflösung geschützt bist.

    Die verschiedenen Durchführungswege der bAV handhaben das Ende der Einzahlungen unterschiedlich. Bei einer betrieblichen Pensionszusage oder einer unternehmenseigenen Rentenkasse enden die Einzahlungen automatisch, wenn du das Unternehmen verlässt. Bei einer Direktversicherung hingegen bleibt der Vertrag bestehen und eine Kündigung ist grundsätzlich nicht vorgesehen. Die Auszahlung erfolgt erst bei Erreichen des Rentenalters – das ist der Kerngedanke der geförderten Altersvorsorge.

    Steuerliche Konsequenzen einer vorzeitigen Auflösung

    Der Staat unterstützt die betriebliche Altersvorsorge mit erheblichen steuerlichen Vorteilen, um einen möglichst hohen Anreiz für den Abschluss zu schaffen. Während der Ansparphase zahlst du auf die bAV-Beiträge keine Steuern und Sozialabgaben. Diese Förderung macht die betriebliche Altersvorsorge besonders attraktiv, würde sich aber bei einer vorzeitigen Kündigung ins Gegenteil verkehren.

    Die über Jahre gewährten steuerlichen Vergünstigungen müsstest du bei einer Kündigung vollständig nachversteuern. Das Finanzamt und die Sozialversicherungsträger würden sich die eingeräumten Vorteile zurückholen. Diese Nachzahlungen können sich schnell auf mehrere Tausend Euro summieren. Zusätzlich wäre die Sozialabgabepflicht sofort auf die gesamte ausgezahlte Summe fällig. Da der Rückkaufswert einer Versicherung meist deutlich unter den eingezahlten Beiträgen liegt, kann das finanzielle Ergebnis nach Abzug aller Nachzahlungen sogar negativ ausfallen. Du müsstest dann nicht nur auf einen Teil deiner Ersparnisse verzichten, sondern sogar noch Geld dazuzahlen, um den Vertrag aufzulösen.

    Die Rolle des Arbeitgebers bei der bAV-Kündigung

    Auch dein Arbeitgeber kann die betriebliche Altersvorsorge nicht einfach ohne deine Zustimmung kündigen. Selbst wenn das Unternehmen in finanzielle Schwierigkeiten gerät, bist du als Arbeitnehmer:in geschützt. In solchen Fällen erhältst du in der Regel ein Bezugsrecht, dessen genaue Ausgestaltung im abgeschlossenen Vertrag geregelt ist. Du hast dann die Möglichkeit, die Versicherung privat weiterzuführen und deine Altersvorsorge eigenständig fortzusetzen.

    Die betriebliche Altersvorsorge ist somit ein besonders geschütztes Vorsorgeinstrument. Im Jahr 2021 wurden in Deutschland mehr als 8,6 Millionen Direktversicherungen mit einer Versicherungssumme von rund 261 Milliarden Euro abgeschlossen. Diese beeindruckenden Zahlen zeigen, wie wichtig die bAV für die Alterssicherung der Bevölkerung ist und warum der Gesetzgeber sie so umfassend schützt.

    Sinnvolle Alternativen zur Kündigung: Die Beitragsfreistellung

    Wenn du deine betriebliche Altersvorsorge hauptsächlich deshalb kündigen möchtest, um monatlich mehr Geld zur Verfügung zu haben, gibt es eine praktikable Alternative: die Beitragsfreistellung. Bei dieser Option ruht der Versicherungsvertrag, ohne dass du ihn auflösen musst. Es werden keine weiteren Einzahlungen mehr geleistet, aber die bereits eingezahlten Beiträge bleiben in voller Höhe erhalten.

    Der große Vorteil der Beitragsfreistellung liegt in ihrer Flexibilität. Du kannst sie zu einem späteren Zeitpunkt wieder rückgängig machen und die Zahlungen wieder aufnehmen, wenn sich deine finanzielle Situation verbessert hat. Natürlich führen die geringeren Einzahlungen zu weniger Erträgen und damit zu einer niedrigeren Rente im Alter. Dennoch ist diese Lösung finanziell deutlich sinnvoller als eine Kündigung mit all ihren negativen Konsequenzen. Dein angespartes Guthaben bleibt bei der Versicherung oder dem Träger der bAV sicher aufgehoben und arbeitet weiter für deine Altersvorsorge.

    Häufig gestellte Fragen zur Kündigung der betrieblichen Altersvorsorge

    Kann ich meine betriebliche Altersvorsorge als Arbeitnehmer:in selbst kündigen?

    Nein, eine eigenständige Kündigung ist nicht möglich, da dein Arbeitgeber der Vertragspartner der Versicherung ist und die bAV gesetzlich bis zum Rentenalter geschützt ist.

    Was passiert mit meiner bAV, wenn ich den Job wechsle?

    Bei einem Jobwechsel endet die Einzahlung durch den alten Arbeitgeber, aber der Vertrag bleibt bestehen und du kannst ihn zum neuen Arbeitgeber mitnehmen oder privat weiterführen.

    Welche finanziellen Nachteile entstehen bei einer vorzeitigen Kündigung?

    Du müsstest alle steuerlichen Vorteile nachversteuern, Sozialabgaben auf die Gesamtsumme zahlen und erhältst nur den niedrigen Rückkaufswert, was sogar zu einer Nachzahlung führen kann.

    Kann mein Arbeitgeber die betriebliche Altersvorsorge ohne meine Zustimmung kündigen?

    Nein, dein Arbeitgeber benötigt deine Zustimmung für eine Kündigung, selbst bei finanziellen Schwierigkeiten des Unternehmens erhältst du ein Bezugsrecht zur privaten Weiterführung.

    Was ist eine Beitragsfreistellung und wie funktioniert sie?

    Bei der Beitragsfreistellung ruht der Vertrag, es werden keine weiteren Beiträge gezahlt, aber das angesparte Guthaben bleibt erhalten und kann später wieder aktiviert werden.

    Gibt es Ausnahmen, bei denen eine Kündigung der bAV möglich ist?

    In seltenen Ausnahmefällen kann der Träger der bAV einer Kündigung zustimmen, dies liegt jedoch vollständig in dessen Ermessen und ist nicht der Regelfall.

    Wie hoch sind die Nachzahlungen bei einer förderschädlichen Kündigung?

    Die Nachzahlungen für Steuern und Sozialabgaben können mehrere Tausend Euro betragen, abhängig von der Höhe der eingezahlten Beiträge und der Laufzeit.

    Was bedeutet nachgelagerte Besteuerung bei der betrieblichen Altersvorsorge?

    Die Beiträge sind während der Ansparphase steuerfrei, dafür wird die spätere Rente im Alter versteuert, was meist günstiger ist durch die niedrigere Steuerlast im Rentenalter.

  • AU-Klausel in der BU: Arbeitsunfähigkeitsversicherung erklärt

    AU-Klausel in der BU: Arbeitsunfähigkeitsversicherung erklärt

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    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Arbeitsunfähigkeitsversicherung: Was du über die AU-Klausel in der Berufsunfähigkeitsversicherung wissen musst

    Die Arbeitsunfähigkeitsversicherung ist ein optionaler Zusatz in der Berufsunfähigkeitsversicherung, der dich bei längeren Krankheiten finanziell absichert. Wenn du mindestens sechs Monate krankheitsbedingt nicht arbeiten kannst, springt diese Versicherung mit einer monatlichen Rente ein. Die AU-Klausel überbrückt dabei die Zeit bis zur möglichen Berufsunfähigkeit und schützt dich vor finanziellen Engpässen während längerer Arbeitsausfälle.

    Das verbirgt sich hinter der Arbeitsunfähigkeitsversicherung

    Arbeitsausfälle sind in der Regel unvorhersehbar und können bei längerer Dauer zu finanziellen Engpässen führen. Die Arbeitsunfähigkeitsversicherung kann dich im Ernstfall davor schützen. Dabei handelt es sich nicht um eine eigenständige Versicherung, sondern um einen optionalen Zusatz zur Berufsunfähigkeitsversicherung (BU). Wenn du eine BU abschließt, hast du die Möglichkeit, diese mit einer sogenannten Arbeitsunfähigkeitsklausel (AU-Klausel) zu ergänzen.

    Die beiden Versicherungen werden oft synonym verwendet, was jedoch nicht korrekt ist. Sie greifen in unterschiedlichen Fällen, haben aber gemeinsam, dass sie bei Eintritt des Versicherungsfalls eine monatliche Rente auszahlen.

    Arbeitsunfähig oder berufsunfähig: Die wichtigen Unterschiede

    Arbeitsunfähigkeit ist ein temporärer Zustand, bei dem eine Erkrankung unter Umständen mehrere Monate andauern kann. Das betrifft beispielsweise Brüche oder eine hartnäckige Grippe. Entscheidend dabei ist, dass die Krankheit wieder ausheilen oder sich der Gesundheitszustand durch Rehabilitationsmaßnahmen in absehbarer Zeit verbessern wird. Die Arbeitsunfähigkeit muss durch ärztliches Fachpersonal mit einer Krankschreibung bescheinigt werden.

    Bei einer Berufsunfähigkeit hingegen können Personen nach einer Erkrankung oder einem Unfall ihren letzten Beruf dauerhaft nicht mehr ausüben. Wenn eine Person berufsunfähig wird und eine BU abgeschlossen hat, überprüft das gewählte Versicherungsunternehmen, ob die Berufsunfähigkeit gemäß Vertrag vorliegt. Ist das der Fall, zahlt die Versicherung die vereinbarte Summe aus.

    Leistungen der Arbeitsunfähigkeitsversicherung im Detail

    Beim Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung mit AU-Klausel wird je nach Tarif und Versicherungsunternehmen eine Summe für eine monatliche Rente festgelegt. Die Arbeitsunfähigkeitsversicherung springt ein, wenn du mindestens sechs Monate am Stück krankheitsbedingt arbeitsunfähig bist, und zahlt daraufhin die vereinbarte Rente aus.

    Die Auszahlung der Rente erfolgt allerdings nur im Rahmen der Krankschreibung und ist üblicherweise auf einen Zeitraum von höchstens 18 Monaten beschränkt. Je nach Versicherungsanbieter können die genauen Konditionen variieren, sodass der Auszahlungszeitraum in manchen Fällen auf bis zu 36 Monate erweitert sein kann.

    Ein wichtiger Punkt dabei: Du erhältst die für die Arbeitsunfähigkeit vereinbarte Rente nur rückwirkend. Deinen Anspruch auf Auszahlung kannst du bereits nach vier Monaten Krankschreibung geltend machen, wenn durch ärztliches Fachpersonal bescheinigt wird, dass die Krankschreibung mindestens sechs Monate andauern wird.

    Eine Arbeitsunfähigkeit kann sich über die Zeit zu einer Berufsunfähigkeit entwickeln, sodass du deinen aktuellen Beruf gar nicht mehr ausüben kannst. In diesem Fall wird die monatliche Rente dauerhaft ausbezahlt und du erhältst von deinem Versicherer eine monatliche Rente bis zum Rentenalter.

    Ist die AU-Klausel für dich sinnvoll?

    Die AU-Klausel ist rein optional beim Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung, und für Interessierte stellt sich häufig die Frage nach deren Sinnhaftigkeit. Die Entscheidung hängt von verschiedenen Faktoren ab.

    Die Arbeitsunfähigkeitsversicherung kann finanzielle Lücken schließen und sichert dich im Falle einer längerfristigen Erkrankung ab. Falls die Arbeitsunfähigkeit später in eine Berufsunfähigkeit übergeht, sorgt die AU-Klausel für eine gute Überbrückung bis zur Auszahlung der monatlichen BU-Rente, deren Beantragung oftmals ein langwieriger Prozess sein kann.

    Gleichzeitig erhöht die AU-Klausel die Kosten für die Berufsunfähigkeitsversicherung. Der Grundtarif kann durch die bisherige Krankheitshistorie und den ausgeübten Beruf der Versicherten stark variieren. Je höher die Unfall- oder Risikoanfälligkeit bei bestimmten Berufsgruppen ist, desto teurer wird auch der Versicherungstarif.

    Im Alter steigt das Risiko für Krankheiten an, weshalb die BU für Schüler:innen, Student:innen und junge Berufseinsteiger:innen in der Regel sehr günstig ist, solange diese keine Vorerkrankungen haben. Es lohnt sich daher, die AU und BU möglichst früh abzuschließen.

    Unterschiede für privat und gesetzlich Krankenversicherte

    Einen großen Unterschied bei der Entscheidung macht, ob du gesetzlich oder privat krankenversichert bist. Bei der gesetzlichen Krankenversicherung zahlt der Arbeitgeber sechs Wochen lang weiterhin das Gehalt, was einen wichtigen Aspekt bei der Überlegung zur AU-Klausel darstellt.

    Schutzschirm für die ganze Familie: Mit dem Premium-Versicherungspaket der Gold oder Platinum Card ist auch deine Familie auf Reisen bestens abgesichert.

    Häufig gestellte Fragen zur Arbeitsunfähigkeitsversicherung

    Was ist der Hauptunterschied zwischen Arbeitsunfähigkeit und Berufsunfähigkeit?

    Arbeitsunfähigkeit ist ein temporärer Zustand bei Krankheiten, die wieder ausheilen. Berufsunfähigkeit bedeutet, dass du deinen letzten Beruf dauerhaft nicht mehr ausüben kannst. Die AU-Klausel greift bei vorübergehender, die BU bei dauerhafter Einschränkung.

    Ab wann zahlt die Arbeitsunfähigkeitsversicherung eine Rente aus?

    Die Arbeitsunfähigkeitsversicherung zahlt, wenn du mindestens sechs Monate am Stück krankheitsbedingt arbeitsunfähig bist. Du kannst den Anspruch bereits nach vier Monaten geltend machen, wenn ärztlich bescheinigt wird, dass die Krankschreibung mindestens sechs Monate dauert.

    Wie lange wird die Rente bei Arbeitsunfähigkeit maximal gezahlt?

    Die Rente wird üblicherweise für höchstens 18 Monate gezahlt, solange die Krankschreibung besteht. Bei manchen Versicherungsanbietern kann der Auszahlungszeitraum auf bis zu 36 Monate erweitert sein, die genauen Konditionen variieren je nach Anbieter.

    Ist die AU-Klausel eine eigenständige Versicherung?

    Nein, die Arbeitsunfähigkeitsversicherung ist keine eigene Versicherung. Sie ist ein optionaler Zusatz zur Berufsunfähigkeitsversicherung und wird als AU-Klausel beim Abschluss der BU hinzugefügt.

    Für wen lohnt sich die AU-Klausel besonders?

    Die AU-Klausel lohnt sich besonders für junge Menschen wie Schüler:innen, Student:innen und Berufseinsteiger:innen ohne Vorerkrankungen. Sie profitieren von günstigen Tarifen und sichern sich früh gegen längere Krankheiten ab.

    Wie wirkt sich mein Beruf auf die Kosten der AU-Klausel aus?

    Der Grundtarif variiert stark nach ausgeübtem Beruf und Krankheitshistorie. Je höher die Unfall- oder Risikoanfälligkeit deiner Berufsgruppe ist, desto teurer wird der Versicherungstarif mit AU-Klausel.

    Was passiert, wenn aus der Arbeitsunfähigkeit eine Berufsunfähigkeit wird?

    Entwickelt sich die Arbeitsunfähigkeit zur Berufsunfähigkeit, sorgt die AU-Klausel für eine Überbrückung. Anschließend erhältst du dauerhaft die BU-Rente bis zum Rentenalter, während die AU-Rente den oft langwierigen Beantragungsprozess überbrückt.

  • Erwerbsunfähigkeitsversicherung: Schutz bei Arbeitsausfall

    Erwerbsunfähigkeitsversicherung: Schutz bei Arbeitsausfall

    Themen in diesem Artikel:

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Erwerbsunfähigkeitsversicherung: Absicherung gegen den Verlust deiner Arbeitskraft

    Die Erwerbsunfähigkeitsversicherung schützt dich finanziell, wenn du durch Krankheit oder Unfall nicht mehr arbeiten kannst. Plötzlich bricht dein Einkommen weg und die gesetzliche Erwerbsminderungsrente reicht oft nicht aus, da sie an strenge Voraussetzungen gebunden ist und von deinen bisherigen Einzahlungen in die Rentenversicherung abhängt. Als kostengünstigere Alternative zur privaten Berufsunfähigkeitsversicherung bewahrt dich die Erwerbsunfähigkeitsversicherung vor den finanziellen Folgen eines Arbeitsausfalls.

    Einkommen gegen Ausfälle wegen Arbeitsunfähigkeit absichern

    Eine private Erwerbsunfähigkeitsversicherung sichert dich finanziell ab, wenn du aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr arbeiten und deinen Lebensunterhalt verdienen kannst. Sobald du erwerbsunfähig wirst, erhältst du eine monatliche Rente von der Versicherung. Mit dieser Rente gleichst du die entstehende Versorgungslücke aus und kannst deinen bisherigen Lebensstandard aufrechterhalten.

    Im Vergleich zur Berufsunfähigkeitsversicherung greift die Erwerbsunfähigkeitsversicherung erst bei wirklich starken arbeitstechnischen Einschränkungen. Der große Vorteil liegt jedoch im günstigeren Preis, wodurch sie für viele Menschen eine bezahlbare Alternative zur Existenzsicherung darstellt. Die Wahrscheinlichkeit, erwerbsunfähig zu werden, liegt je nach Altersgruppe zwischen 20 und 43 Prozent – eine Statistik, die zum Nachdenken anregt.

    Wann liegt eine Erwerbsunfähigkeit oder Erwerbsminderung vor?

    Die Definition der Erwerbsminderung findest du im Sozialgesetzbuch. Seit 2001 ersetzt eine zweistufige Erwerbsminderung die bis dahin geltenden Regelungen zu Erwerbs- und Berufsunfähigkeit. Der Begriff Erwerbsunfähigkeit wird häufig weiterhin synonym zur Erwerbsminderung verwendet. Das Gesetz unterscheidet zwischen teilweiser und voller Erwerbsminderung, abhängig davon, wie viele Stunden du noch arbeiten kannst.

    Voll erwerbsgemindert bist du, wenn du durch Krankheit oder Behinderung auf absehbare Zeit außerstande bist, mehr als drei Stunden pro Tag zu arbeiten. Eine teilweise Erwerbsminderung liegt vor, wenn du zwischen drei und sechs Stunden täglich arbeiten kannst.

    Die Art deiner Erwerbstätigkeit spielt dabei keine Rolle – sie muss lediglich den üblichen Bedingungen des Arbeitsmarktes entsprechen. Es geht ausschließlich darum, wie viele Stunden du täglich arbeiten kannst. Ob der Job nicht deinen Qualifikationen entspricht oder schlechter bezahlt wird als deine bisherige Tätigkeit, ist bei der Beurteilung unerheblich.

    Als berufsunfähig giltst du, wenn du in deinem bisherigen Beruf nur noch zu maximal 50 Prozent arbeiten kannst. Eine Berufsunfähigkeit tritt demnach eher ein als die Erwerbsminderung. Die gesetzliche Berufsunfähigkeitsrente wurde jedoch im Jahr 2001 perspektivisch abgeschafft. Anspruch darauf hast du nur, wenn du vor 1961 geboren wurdest. Für alle anderen gelten die Regelungen zur Erwerbsminderungsrente.

    Gesetzliche Ansprüche bei Erwerbsminderung

    Wenn du Mitglied in der gesetzlichen Rentenversicherung bist, hast du unter bestimmten Bedingungen einen Anspruch auf die gesetzliche Erwerbsminderungsrente. Die Hürden dafür sind relativ hoch gesetzt. Du musst vor Eintritt der Erwerbsminderung mindestens fünf Jahre Mitglied in der gesetzlichen Rentenversicherung gewesen sein. Zusätzlich musst du in dieser Zeit drei Jahre lang die Pflichtbeiträge für eine versicherte Beschäftigung gezahlt haben.

    Die Rente wird nur ausgezahlt, wenn sich deine Erwerbsfähigkeit mit medizinischen oder beruflichen Rehabilitationsmaßnahmen nicht wiederherstellen lässt. Die Höhe der Erwerbsminderungsrente hängt mit deinen persönlich erworbenen Rentenansprüchen zusammen – also wie lange und wie viel du bisher in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt hast.

    Aus deiner jährlichen Renteninformation kannst du entnehmen, wie hoch die Rente bei voller Erwerbsminderung ausfallen würde. Je nachdem, wie viele Stunden du noch arbeiten kannst, steht dir auch nur eine teilweise Erwerbsminderungsrente zu.

    So funktioniert eine private Erwerbsunfähigkeitsversicherung

    Eine private Erwerbsunfähigkeitsversicherung zahlt dir eine festgelegte monatliche Rente, wenn du erwerbsunfähig wirst. Die Rentenhöhe bestimmst du innerhalb der zulässigen Höchstgrenzen selbst. Sie ist anders als bei der gesetzlichen Versicherung von Anfang an garantiert und nicht abhängig davon, wie viel du zuvor eingezahlt hast.

    Egal, ob der Versicherungsfall bereits am ersten Tag nach Vertragsabschluss oder später eintritt – du bekommst den vertraglich festgelegten Betrag ausgezahlt. Die Beitragshöhe richtet sich nach deinem Gesundheitszustand, deinem Beitrittsalter sowie der Leistungsdauer.

    Häufig gestellte Fragen (FAQ)

    Was ist der Unterschied zwischen Erwerbsunfähigkeit und Berufsunfähigkeit?

    Erwerbsunfähigkeit liegt vor, wenn du weniger als drei Stunden täglich arbeiten kannst. Berufsunfähigkeit bedeutet, dass du deinen bisherigen Beruf nur noch zu maximal 50 Prozent ausüben kannst.

    Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, erwerbsunfähig zu werden?

    Die Wahrscheinlichkeit liegt je nach Altersgruppe zwischen 20 und 43 Prozent. Diese Statistik zeigt, wie wichtig eine entsprechende Absicherung für deine finanzielle Zukunft ist.

    Welche Voraussetzungen gelten für die gesetzliche Erwerbsminderungsrente?

    Du musst mindestens fünf Jahre in der gesetzlichen Rentenversicherung versichert sein und davon drei Jahre Pflichtbeiträge gezahlt haben. Zudem darf keine Rehabilitation möglich sein.

    Ist die Erwerbsunfähigkeitsversicherung günstiger als die Berufsunfähigkeitsversicherung?

    Ja, die Erwerbsunfähigkeitsversicherung ist günstiger, da sie erst bei stärkeren Einschränkungen greift. Sie stellt eine bezahlbare Alternative zur Existenzsicherung dar.

    Wie wird die Höhe der privaten Erwerbsunfähigkeitsrente bestimmt?

    Die Rentenhöhe legst du beim Vertragsabschluss selbst fest. Sie ist von Anfang an garantiert und unabhängig von deinen Einzahlungen, anders als bei der gesetzlichen Versicherung.

    Ab wann gilt man als voll erwerbsgemindert?

    Du giltst als voll erwerbsgemindert, wenn du durch Krankheit oder Behinderung dauerhaft nicht mehr als drei Stunden täglich arbeiten kannst, unabhängig von der Art der Tätigkeit.

    Wer hat noch Anspruch auf die alte Berufsunfähigkeitsrente?

    Nur Personen, die vor 1961 geboren wurden, haben noch Anspruch auf die gesetzliche Berufsunfähigkeitsrente. Für alle anderen gelten seit 2001 die Regelungen zur Erwerbsminderungsrente.