Kategorie: Versicherungen

  • Private Krankenversicherung: Umfassender Ratgeber

    Private Krankenversicherung: Umfassender Ratgeber

    Themen in diesem Artikel:

    • Unterschiede zwischen GKV und PKV: Beitragsberechnung, Aufnahmekriterien und grundlegende Unterschiede zwischen gesetzlicher und privater Krankenversicherung im direkten Vergleich
    • Leistungen der privaten Krankenversicherung: Umfassende Versorgung in ambulanten, stationären und zahnärztlichen Bereichen sowie Krankentagegeld und Pflegepflichtversicherung
    • Ambulante Versorgung: Freie Arztwahl, Facharztbesuche ohne Überweisung und Behandlungen beim Heilpraktiker mit umfangreicher Kostenübernahme
    • Stationäre Versorgung: Chefarztbehandlung, Einzel- oder Zweibettzimmer und freie Krankenhauswahl ohne Zuzahlungen bei stationären Aufenthalten
    • Zahnärztliche Versorgung: Bis zu 100 Prozent Kostenerstattung bei Zahnbehandlungen und 90 Prozent bei Zahnersatz ohne Materialeinschränkungen
    • Krankentagegeld: Finanzielle Absicherung bei längerer Krankheit ohne zeitliche Begrenzung im Gegensatz zum gesetzlichen Krankengeld
    • Voraussetzungen für die PKV: Welche Personengruppen sich privat krankenversichern können und welche Einkommensgrenzen gelten

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Private Krankenversicherung: Ihr Ratgeber

    In Deutschland musst du krankenversichert sein, wenn du länger als ein halbes Jahr hier gemeldet bist. Die gesetzliche Krankenversicherungspflicht macht das zur Pflicht. Doch erfüllst du bestimmte Voraussetzungen, kannst du frei zwischen gesetzlicher und privater Krankenversicherung wählen. Die private Krankenversicherung bietet dir dabei oft umfangreichere Leistungen und individuellere Tarife als die gesetzliche Variante. Welche konkreten Voraussetzungen du erfüllen musst, welche Vorteile die PKV bietet und welche Regelungen für dich gelten, erfährst du in diesem umfassenden Ratgeber.

    Privat oder gesetzlich: Die größten Unterschiede

    Die gesetzliche Krankenversicherung nimmt jeden Menschen auf – völlig unabhängig von Einkommen, Alter oder Krankengeschichte. Zwar existieren zahlreiche Krankenkassen, doch die enthaltenen Leistungen sind zum Großteil identisch. Der Beitrag zur GKV beträgt einen festen Prozentsatz deines Bruttomonatseinkommens, aktuell 14,6 Prozent (Stand: November 2022). Diesen Betrag teilst du dir mit deinem Arbeitgeber. Hinzu kommt der Zusatzbeitrag, der von Kasse zu Kasse unterschiedlich ausfällt und ebenfalls zu gleichen Teilen getragen wird. Dabei wird der Beitrag nur bis zur Beitragsbemessungsgrenze berechnet: Einkommen darüber hinaus bleibt unberücksichtigt.

    📌 Gut zu wissen

    Die Beitragsbemessungsgrenze liegt 2024 bei 5.175 Euro monatlich. Verdienst du mehr, steigt dein GKV-Beitrag nicht weiter an – anders als in der PKV, wo der Beitrag unabhängig vom Einkommen kalkuliert wird.

    Private Krankenversicherungen können hingegen frei entscheiden, wen sie als Mitglied aufnehmen. Junge, gesunde Personen werden bevorzugt, da sie üblicherweise weniger Kosten verursachen. Für diese Gruppe fallen auch die Beiträge meist niedriger aus als für ältere oder kranke Versicherte. Die Leistungen der PKV werden individuell und bedürfnisgerecht mit dir vereinbart, sodass die tariflichen Kosten auch dem tatsächlichen Nutzen entsprechen. Einen Teil des Beitrags trägt – wie auch bei der GKV – dein Arbeitgeber. Dieser Arbeitgeberanteil beträgt aktuell 7,95 Prozent deines monatlichen Bruttogehalts zuzüglich 50 Prozent des durchschnittlichen Zusatzbeitrags in der GKV (Stand: November 2022).

    Leistungen der privaten Krankenversicherung

    Eine PKV übernimmt je nach Tarif deutlich umfangreichere Leistungen und Behandlungen als eine gesetzliche Krankenversicherung. Diese Leistungen gliedern sich in die Bereiche der ambulanten, stationären und zahnärztlichen Versorgung sowie Krankentagegeld und Pflegepflichtversicherung auf. Jeder dieser Bereiche bietet dir spezifische Vorteile, die über die Grundversorgung der GKV hinausgehen.

    Ambulante Versorgung

    In der privaten Krankenversorgung profitierst du von freier Arztwahl – einschließlich Facharztbesuchen ohne Überweisung oder der Behandlung beim Heilpraktiker. Dabei können alle anerkannten Medikamente und Behandlungsmethoden angewandt werden. Je nach Vereinbarung mit deinem Versicherer stehen Medikamente sowie Verbands-, Heil- und Hilfsmittel ohne Zuzahlung zur Verfügung. Dazu gehören beispielsweise Sehhilfen oder Hörgeräte, aber auch Massageanwendungen. Diese umfassende Versorgung gilt entweder innerhalb Europas oder weltweit, je nach gewähltem Tarif.

    💡 Tipp

    Vergleiche bei der Tarifwahl genau, ob weltweiter Schutz oder nur EU-Schutz enthalten ist. Reist du häufig außerhalb Europas, lohnt sich der oft nur geringfügig teurere weltweite Schutz definitiv – so vermeidest du böse Überraschungen bei Auslandsaufenthalten.

    Stationäre Versorgung

    Von der freien Krankenhauswahl über die Unterbringung im Einzel- oder Zweibettzimmer bis hin zum Anspruch auf Chefarztbehandlung: Auch bei stationären Aufenthalten kommt dir eine private Krankenversicherung zugute, wahlweise europa- oder weltweit. Üblicherweise werden für Privatpatient:innen bei Krankenhausaufenthalten keine Zuzahlungen fällig. Gesetzlich Versicherte zahlen hingegen einen Beitrag von zehn Euro pro Tag Krankenhausaufenthalt bis maximal 28 Aufenthaltstagen jährlich. Diese finanzielle Entlastung macht sich besonders bei längeren oder wiederholten Klinikaufenthalten bemerkbar.

    Zahnärztliche Versorgung

    Die zahnärztliche Versorgung ist für privat Versicherte deutlich umfangreicher als bei der GKV. Je nach Tarif werden bis zu 100 Prozent der Zahnbehandlungskosten und bis zu 90 Prozent der Kosten für Zahnersatz und kieferchirurgische Behandlungen erstattet. Dabei gibt es keine Einschränkungen in Hinblick auf bestimmte Materialien oder Behandlungsmethoden. Du kannst also frei entscheiden, welche Qualität und welches Material bei deinem Zahnersatz zum Einsatz kommen sollen, ohne auf hohen Eigenkosten sitzen zu bleiben.

    📌 Gut zu wissen

    Viele PKV-Tarife haben Zahnstaffeln in den ersten Jahren. Das bedeutet, die Erstattung ist in den ersten 3-5 Versicherungsjahren begrenzt (z.B. max. 1.000 Euro im ersten Jahr). Plane größere Zahnbehandlungen daher rechtzeitig oder wähle einen Tarif ohne Zahnstaffel.

    Krankentagegeld

    Bist du für einen längeren Zeitraum krankgeschrieben, muss dein Arbeitgeber dir bis zu sechs Wochen lang weiterhin dein volles Gehalt zahlen. Danach springt bei gesetzlich Versicherten die Krankenkasse ein, die ab diesem Zeitpunkt 78 Wochen lang 70 Prozent des Bruttoeinkommens, maximal jedoch 90 Prozent des Nettoverdiensts als Krankengeld auszahlt. Privatversicherte erhalten hingegen kein Krankengeld, können aber durch eine Krankentagegeldversicherung die Lücke schließen, um weiterhin ihre Ausgaben zu decken. Im Gegensatz zum Krankengeld gibt es beim Krankentagegeld keine Leistungshöchstdauer: Es wird gezahlt, bis deine Arbeitsfähigkeit wiederhergestellt ist.

    💡 Tipp

    Kalkuliere dein Krankentagegeld so, dass es 80-90% deines Nettoeinkommens abdeckt. Bedenke dabei auch laufende Fixkosten wie Miete, Versicherungen und Lebenshaltungskosten. Eine zu niedrige Absicherung kann bei längerer Krankheit schnell zur finanziellen Belastung werden.

    Pflegepflichtversicherung

    Eine Pflegeversicherung ist für deutsche Bürger:innen Pflicht. Je nachdem, ob du privat oder gesetzlich krankenversichert bist, musst du dich auch privat oder gesetzlich pflegeversichern lassen. Zusätzlich kannst du in der privaten Versicherung auch eine Pflegezusatzversicherung abschließen, die ergänzende Leistungen umfasst. Diese kann beispielsweise die Kosten eines ambulanten Pflegedienstes oder einer stationären Unterbringung decken und bietet dir damit zusätzliche finanzielle Sicherheit im Pflegefall.

    Wer kann sich privat krankenversichern lassen?

    Nicht jede:r kann in einer privaten Krankenversicherung aufgenommen werden – dazu müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Die Mitgliedschaft in einer PKV ist grundsätzlich möglich für Angestellte, deren Einkommen über der Versicherungspflichtgrenze liegt.

    📌 Gut zu wissen

    Die Versicherungspflichtgrenze liegt 2024 bei 69.300 Euro Jahresbruttoeinkommen. Du musst dieses Einkommen mindestens ein Jahr lang überschritten haben und auch im Folgejahr darüber liegen, um wechseln zu können. Selbstständige, Freiberufler und Beamte können sich unabhängig vom Einkommen privat versichern.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Was ist der Hauptunterschied zwischen GKV und PKV?

    Die GKV nimmt jeden auf und berechnet Beiträge prozentual vom Einkommen (14,6% plus Zusatzbeitrag). Die PKV wählt Mitglieder nach Gesundheitszustand aus und bietet individuell vereinbarte Leistungen mit risikoangepassten Beiträgen, die unabhängig vom Einkommen sind.

    Q

    Kann ich als Angestellter jederzeit in die PKV wechseln?

    Nein, als Angestellter musst du die Versicherungspflichtgrenze von 69.300 Euro Jahresbruttoeinkommen (2024) überschreiten. Zudem muss dein Einkommen mindestens ein Jahr lang über dieser Grenze liegen und auch im Folgejahr darüber bleiben.

    Q

    Wie viel zahlt mein Arbeitgeber zur PKV dazu?

    Der Arbeitgeberanteil beträgt 7,95 Prozent deines monatlichen Bruttogehalts plus 50 Prozent des durchschnittlichen GKV-Zusatzbeitrags. Dieser Zuschuss ist jedoch auf die Hälfte deines tatsächlichen PKV-Beitrags begrenzt.

    Q

    Werden Vorerkrankungen in der PKV berücksichtigt?

    Ja, bei der Aufnahme in die PKV findet eine Gesundheitsprüfung statt. Vorerkrankungen können zu Risikozuschlägen, Leistungsausschlüssen oder im schlimmsten Fall zur Ablehnung führen. Eine ehrliche Angabe aller Vorerkrankungen ist Pflicht, da falsche Angaben zum Verlust des Versicherungsschutzes führen können.

    Q

    Kann ich von der PKV zurück in die GKV wechseln?

    Ein Wechsel zurück in die GKV ist nur unter bestimmten Bedingungen möglich: Als Angestellter wenn dein Einkommen unter die Versicherungspflichtgrenze fällt, bei Arbeitslosigkeit oder bei Aufnahme einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung. Ab 55 Jahren ist der Wechsel zurück nahezu unmöglich.

    Q

    Sind meine Kinder in der PKV mitversichert?

    Anders als in der GKV gibt es in der PKV keine kostenlose Familienversicherung. Jedes Familienmitglied benötigt einen eigenen Vertrag mit eigenem Beitrag. Für Kinder gibt es jedoch spezielle, günstigere Kindertarife ohne Altersrückstellungen.

  • Private Krankenversicherung für Soldaten: Lücken der Heilfürsorge schließen

    Private Krankenversicherung für Soldaten: Lücken der Heilfürsorge schließen

    Themen in diesem Artikel:

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Als Soldat:in der deutschen Bundeswehr profitierst du von der beitragsfreien Heilfürsorge des Bundes. Diese truppenärztliche Versorgung deckt alle Behandlungskosten während deiner aktiven Dienstzeit ab. Doch die Heilfürsorge entspricht lediglich einer Grundversorgung – ähnlich einer gesetzlichen Krankenversicherung. Die daraus entstehende Versorgungslücke kannst du mit einer privaten Krankenversicherung schließen. Besonders wichtig wird dieser Schutz, wenn du das 55. Lebensjahr erreichst und aus der Bundeswehr ausscheidest. Dann erlischt dein Anspruch auf Heilfürsorge, und du erhältst nur noch eine Beihilfe, die 50 bis 70 Prozent deiner Behandlungskosten abdeckt.

    Warum brauchen Soldat:innen eine private Krankenversicherung?

    Ob du als freiwillige:r Wehrdienstleistende:r (FWD), Zeit- oder Berufssoldat:in dienst – während deiner aktiven Zeit bei der Bundeswehr bist du über die unentgeltliche truppenärztliche Versorgung des Bundes krankenversichert. Im allgemeinen Sprachgebrauch ist diese als freie Heilfürsorge bekannt.

    Der Leistungsumfang der Heilfürsorge entspricht etwa dem einer gesetzlichen Krankenversicherung. Das bedeutet: Du musst mit den üblichen Versorgungslücken rechnen, etwa bei Zahnersatz, heilpraktischen Behandlungen oder der Erstattung von Sehhilfen. Diese Lücken kannst du mit einer privaten Restkostenversicherung schließen.

    📌 Gut zu wissen

    Die Heilfürsorge deckt nur Grundleistungen ab. Hochwertige Zahnbehandlungen, Sehhilfen oder heilpraktische Behandlungen musst du meist selbst zahlen. Mit Erreichen des 55. Lebensjahres endet zudem dein Anspruch komplett – ohne private Vorsorge stehst du dann nur mit einer teilweisen Beihilfe da.

    Ein weiterer wichtiger Aspekt betrifft deine Zukunft nach der Bundeswehr. Mit Erreichen des 55. Lebensjahres erlischt dein Anspruch auf Heilfürsorge, da du zu diesem Zeitpunkt aus der Bundeswehr ausscheidest. Der Bund gewährt pensionierten Truppenangehörigen zwar die sogenannte Beihilfe, diese deckt jedoch lediglich 50 bis 70 Prozent der Kosten zur ärztlichen Versorgung ab. Die verbleibenden Kosten musst du selbst tragen oder durch eine private Versicherung absichern.

    Private Versicherungsanbieter haben für diese Situation eine spezielle Police entwickelt: Mit der sogenannten Restkostenversicherung kannst du Versicherungslücken sowohl in deiner aktiven Dienstzeit als auch im Ruhestand schließen. Diese Police ist speziell auf die Bedürfnisse von Soldatinnen und Soldaten zugeschnitten.

    Pflicht: Pflegepflichtversicherung

    Obwohl du als Bundeswehrangehörige:r beitragsfreien Anspruch auf truppenärztliche Versorgung im Rahmen der Heilfürsorge hast, bist du weder automatisch pflegeversichert, noch übernimmt der Bund die Beiträge zur Pflegeversicherung für dich.

    Du musst deshalb eine Pflegepflichtversicherung abschließen und die Beiträge dafür selbst zahlen. Diese Versicherung ist für Truppenangehörige verpflichtend. Wenn du ohne Pflegeversicherung in die Bundeswehr eintrittst, drohen dir nicht nur Beitragsnachzahlungen, sondern auch Bußgelder. Die Pflegeversicherung ist ein eigenständiger Versicherungsschutz, der unabhängig von der Heilfürsorge besteht.

    💡 Tipp

    Schließe deine Pflegepflichtversicherung bei einem privaten Anbieter ab. Die Beiträge sind dort meist deutlich günstiger als in der gesetzlichen Pflegeversicherung und du kannst den Tarif flexibler an deine Bedürfnisse anpassen. Voraussetzung dafür ist eine Anwartschaftsversicherung.

    Du hast die Wahl, deine Pflegeversicherung bei einer gesetzlichen Kasse oder einem privaten Anbieter abzuschließen. Weil die Beiträge bei gesetzlichen Kassen oftmals deutlich höher sind, entscheiden sich die meisten Bundeswehrangehörigen für eine private Pflegepflichtversicherung. Diese bietet in der Regel ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis und lässt sich flexibler an deine individuellen Bedürfnisse anpassen.

    Quick-Tipp: Die Anwartschaftsversicherung

    Voraussetzung für den Abschluss einer privaten Pflegepflichtversicherung ist eine sogenannte Anwartschaftsversicherung. Diese sichert dir wichtige Rechte für deine Zukunft. Dabei wird zwischen der kleinen und der großen Anwartschaft unterschieden, die jeweils unterschiedliche Vorteile bieten.

    Die kleine Anwartschaft ermöglicht dir den Eintritt in die PKV zu einem späteren Zeitpunkt innerhalb deiner aktiven Dienstzeit – und zwar ohne eine neue Gesundheitsprüfung. Das bedeutet konkret: Dein aktueller Gesundheitszustand zum Zeitpunkt des Abschlusses der Anwartschaft ist Grundlage für eine spätere Aufnahme in eine private Krankenversicherung. Dies ermöglicht dir in der Regel günstigere Tarife, da eventuelle gesundheitliche Veränderungen in der Zukunft keine Rolle mehr spielen.

    Die große Anwartschaft geht noch einen Schritt weiter. Zusätzlich zu den Vorteilen der kleinen Anwartschaft werden während deiner aktiven Dienstzeit bereits Rückstellungen fürs Alter gebildet. Du kannst so beim späteren Eintritt in eine private Krankenversicherung von niedrigeren Beiträgen profitieren – sowohl in der aktiven Dienstzeit als auch im Ruhestand. Diese Altersrückstellungen sorgen dafür, dass deine Beiträge im Alter nicht stark ansteigen, was bei einer PKV ohne solche Rückstellungen der Fall wäre.

    💡 Tipp

    Entscheide dich für die große Anwartschaft, wenn du langfristig bei der Bundeswehr bleiben möchtest. Die höheren monatlichen Beiträge zahlen sich durch die Altersrückstellungen aus – du sparst später bei deiner PKV oft mehrere hundert Euro pro Monat.

    Wie sind Kinder von Soldat:innen krankenversichert?

    Die Kinder von Soldat:innen haben Anspruch auf Beihilfe: Der Bund übernimmt für sie 80 Prozent der ärztlichen Versorgungskosten. Allerdings muss in Deutschland jede Bürgerin und jeder Bürger einen hundertprozentigen Krankenversicherungsschutz vorweisen. Diese gesetzliche Vorgabe gilt auch für Soldatenkinder.

    Für die offenen 20 Prozent musst du deshalb für deine Kinder eine Restkostenversicherung abschließen. Aufgrund der tariflichen Vorteile gegenüber einer freiwilligen GKV handelt es sich dabei in der Regel um eine private Krankenversicherung. Je nach Anbieter und gewähltem Tarif belaufen sich die monatlichen Kosten für eine private Restkostenversicherung für Soldatenkinder auf etwa 40 bis 50 Euro pro Monat und Kind. Diese Kosten können je nach Leistungsumfang und Versicherungsanbieter variieren.

    📌 Gut zu wissen

    Die Anwartschaftsversicherung sichert dir ein garantiertes Recht auf Kindesnachversicherung ohne Gesundheitsprüfung. Neugeborene können innerhalb der ersten acht Wochen in die PKV aufgenommen werden – unabhängig von ihrem Gesundheitszustand bei der Geburt. Dies ist besonders wertvoll bei Frühgeburten oder angeborenen Erkrankungen.

    Tipp: Schutzschirm für die ganze Familie

    Mit dem Premium-Versicherungspaket der Gold oder Platinum Card ist auch deine Familie auf Reisen bestens abgesichert. Diese Karten bieten umfassende Reiseversicherungsleistungen, die über die normale Krankenversicherung hinausgehen und speziell für Familien konzipiert sind.

    Diese Leistungen sollte eine PKV für Soldat:innen enthalten

    Im Unterschied zu privaten Krankenversicherungen für übliche Arbeitnehmer:innen, die meist vollumfängliche Leistungen beinhalten, hat die PKV bei Soldatinnen und Soldaten nur eine ergänzende Funktion. Daraus resultiert, dass deine private Krankenversicherung als Soldat:in speziell auf die Lücken der Heilfürsorge zugeschnitten sein sollte.

    Die Restkostenversicherung sollte vor allem jene Bereiche abdecken, die von der Heilfürsorge nicht oder nur teilweise übernommen werden. Dazu gehören insbesondere hochwertige Zahnbehandlungen und Zahnersatz, heilpraktische Behandlungen sowie die Erstattung von Sehhilfen wie Brillen oder Kontaktlinsen. Auch Behandlungen im Ausland, die über die Grundversorgung hinausgehen, sollten in deinem Tarif enthalten sein.

    💡 Tipp

    Achte bei der Tarifwahl besonders auf Zahnleistungen und Auslandskrankenversicherung. Diese Bereiche werden von der Heilfürsorge kaum abgedeckt. Ein guter PKV-Tarif erstattet mindestens 80% für Zahnersatz und bietet weltweiten Schutz ohne zeitliche Begrenzung bei Auslandseinsätzen.

    Für die Zeit nach deiner aktiven Dienstzeit ist es wichtig, dass deine PKV nahtlos an die Beihilfe anschließt und die verbleibenden 30 bis 50 Prozent der Behandlungskosten abdeckt. Achte darauf, dass dein Tarif auch im Ruhestand bezahlbar bleibt und keine unverhältnismäßigen Beitragssteigerungen vorsieht. Die große Anwartschaft mit ihren Altersrückstellungen kann hier einen entscheidenden Unterschied machen.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Ist eine private Krankenversicherung für Soldat:innen Pflicht?

    Nein, die PKV ist nicht verpflichtend. Pflicht ist nur die Pflegepflichtversicherung. Eine private Krankenversicherung als Restkostenversicherung ist jedoch sinnvoll, um Versorgungslücken der Heilfürsorge zu schließen und für die Zeit nach dem 55. Lebensjahr vorzusorgen.

    Q

    Was kostet eine Restkostenversicherung für Soldatenkinder?

    Die monatlichen Kosten für eine private Restkostenversicherung für Soldatenkinder liegen je nach Anbieter und Tarif bei etwa 40 bis 50 Euro pro Monat und Kind. Diese deckt die 20 Prozent ab, die nicht durch die Beihilfe des Bundes übernommen werden.

    Q

    Was ist der Unterschied zwischen kleiner und großer Anwartschaft?

    Die kleine Anwartschaft sichert den PKV-Eintritt ohne neue Gesundheitsprüfung. Die große Anwartschaft bildet zusätzlich Altersrückstellungen, wodurch du sowohl während der Dienstzeit als auch im Ruhestand von niedrigeren Beiträgen profitierst.

    Q

    Wann endet die Heilfürsorge für Soldat:innen?

    Der Anspruch auf Heilfürsorge erlischt mit Erreichen des 55. Lebensjahres und dem damit einhergehenden Ausscheiden aus der Bundeswehr. Danach erhältst du als pensionierte:r Truppenangehörige:r eine Beihilfe, die nur 50 bis 70 Prozent der Versorgungskosten abdeckt.

    Q

    Welche Leistungen deckt die Heilfürsorge nicht ab?

    Die Heilfürsorge entspricht einer Grundversorgung ähnlich der GKV. Nicht oder nur teilweise abgedeckt sind hochwertiger Zahnersatz, heilpraktische Behandlungen, Sehhilfen wie Brillen oder Kontaktlinsen sowie Behandlungen im Ausland über die Grundversorgung hinaus.

    Q

    Können Neugeborene ohne Gesundheitsprüfung versichert werden?

    Ja, durch die Anwartschaftsversicherung hast du ein garantiertes Recht auf Kindesnachversicherung. Neugeborene können innerhalb der ersten acht Wochen ohne Gesundheitsprüfung in die PKV des versicherten Elternteils aufgenommen werden, unabhängig vom Gesundheitszustand bei der Geburt.

  • Private Krankenversicherung für Lehrer: Beihilfe nutzen & sparen

    Private Krankenversicherung für Lehrer: Beihilfe nutzen & sparen

    Themen in diesem Artikel:

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Private Krankenversicherung: Für verbeamtete Lehrer:innen und Referendar:innen eine attraktive Alternative

    Verbeamtete Lehrer:innen können sich dank der staatlichen Beihilfe in privaten Beihilfetarifen besonders günstig krankenversichern. Die private Krankenversicherung kostet sie oft nur einen Bruchteil dessen, was sie für eine gesetzliche Krankenversicherung zahlen würden – bei gleichzeitig besserem Leistungsumfang. Der Grund: Der Dienstherr übernimmt zwischen 50 und 80 Prozent der Krankheitskosten, sodass nur der restliche Anteil versichert werden muss. Referendar:innen profitieren zusätzlich von subventionierten Tarifen. Die gesetzliche Krankenversicherung ist für verbeamtete Lehrer:innen meist die deutlich teurere Alternative, da der Beihilfeanspruch dann erlischt und sie die Beiträge vollständig alleine tragen müssen.

    Wann sich Lehrer:innen privat krankenversichern können

    Die Möglichkeit zur privaten Krankenversicherung hängt entscheidend von deinem Beschäftigungsverhältnis ab. Als angestellte:r Lehrer:in bist du grundsätzlich in der gesetzlichen Krankenkasse versicherungspflichtig. Nur wenn dein Gehalt über der Versicherungspflichtgrenze liegt, kannst du dich für eine freiwillige Mitgliedschaft bei einer privaten Krankenversicherung entscheiden.

    Verbeamtete Lehrer:innen genießen dagegen deutlich mehr Freiheit. Du bist unabhängig von deinem Einkommen von der Versicherungspflicht in der gesetzlichen Krankenkasse befreit und hast immer die Wahl zwischen gesetzlicher und privater Krankenversicherung. Diese Wahlfreiheit eröffnet dir attraktive Möglichkeiten, insbesondere in Kombination mit der staatlichen Beihilfe.

    PKV durch Beihilfe für verbeamtete Lehrer:innen besonders attraktiv

    Als verbeamtete:r Lehrer:in, Beamtenanwärter:in oder Beamt:in auf Probe, Zeit oder Widerruf hast du einen Anspruch auf Beihilfe vom Staat. Dieser Anspruch macht die private Krankenversicherung für dich besonders interessant. Dein Dienstherr übernimmt einen erheblichen Teil deiner Krankheitskosten – allerdings nur, wenn du privat versichert bist.

    Die Beihilfestelle zahlt zwischen 50 und 80 Prozent deiner Krankheitskosten. Die genaue Höhe richtet sich nach deinem Bundesland und der Anzahl der beihilfeberechtigten Personen in deinem Haushalt, also deinen Kindern und dem:der geringverdienenden Ehepartner:in. Da nur der restliche Kostenanteil mit einer Krankenversicherung abgedeckt werden muss, kannst du dich mit speziellen beihilfekonformen Tarifen deutlich günstiger versichern als andere Privatpatient:innen.

    💡 Tipp

    Prüfe vor dem Wechsel zur PKV genau deinen Beihilfesatz und die genauen Regelungen deines Bundeslandes. Sammle alle Unterlagen zu deiner Besoldung und berechne konkret, wie viel du durch die Beihilfe sparen kannst. Ein unabhängiger Versicherungsberater kann dir dabei helfen, die optimale Kombination aus Beihilfe und PKV-Tarif zu finden.

    Entscheidest du dich dagegen für die gesetzliche Krankenversicherung, erlischt dein Beihilfeanspruch. Du musst die Beiträge vollständig alleine tragen und erhältst keinen Zuschuss im Krankheitsfall. Diese finanzielle Belastung macht die GKV für verbeamtete Lehrer:innen meist zur teureren Option.

    📌 Gut zu wissen

    In fünf Bundesländern erhalten verbeamtete Lehrer:innen seit Kurzem auch einen Zuschuss zur gesetzlichen Krankenversicherung: Hamburg, Berlin, Thüringen, Bremen und Brandenburg zahlen eine pauschale Beihilfe. Diese soll die Wahlfreiheit zwischen GKV und PKV unterstützen. Informiere dich genau über die Regelungen in deinem Bundesland, da sich diese ändern können.

    Da angestellte Lehrer:innen keine Beihilfe erhalten, spielt es finanziell eine geringere Rolle, ob sie sich gesetzlich oder privat versichern. Egal für welche Variante du dich entscheidest, teilst du dir die Kosten mit deinem Dienstherrn, so wie andere Angestellte auch.

    PKV in vielen Fällen günstiger als GKV

    Mit einer privaten Krankenversicherung hast du als verbeamtete:r Lehrer:in in der Regel eine deutlich geringere Kostenbelastung bei besserem Leistungsumfang. Dies ist der Grund, warum sich viele verbeamtete Lehrer:innen für eine private Krankenversicherung entscheiden. Im Gegensatz zur gesetzlichen Krankenversicherung spielt die Höhe deiner Besoldung für die Versicherungsprämie keine Rolle. Sie richtet sich nach deinem Eintrittsalter, Gesundheitszustand und Beihilfesatz.

    Bei der gesetzlichen Krankenversicherung richtet sich die Höhe der Beiträge dagegen nach deinem Einkommen. Da zudem der Beihilfeanspruch wegfällt, ist sie meist deutlich teurer als die private Krankenversicherung. Eine gesetzliche Versicherung kann jedoch infrage kommen, wenn Vorerkrankungen oder Handicaps bestehen. Dann kann der Beitrag zur PKV schnell teuer werden oder du musst Leistungsausschlüsse in Kauf nehmen.

    Wie groß der Beitragsunterschied sein kann, wird an einem konkreten Beispiel deutlich: Eine 41-jährige Lehrerin mit einem Bruttogehalt von 4.100 Euro würde in der GKV ungefähr 730 Euro für Kranken- und Pflegeversicherung bezahlen. Mit einem Beihilfesatz von 70 Prozent und ohne Vorerkrankungen kostet sie eine gute private Krankenversicherung dagegen nur etwa 200 Euro. Das sind monatlich 530 Euro Ersparnis, die du für andere Dinge nutzen kannst.

    💡 Tipp

    Nutze Online-Vergleichsrechner, um verschiedene PKV-Tarife zu vergleichen. Achte dabei nicht nur auf den Preis, sondern auch auf wichtige Leistungen wie freie Arztwahl, Chefarztbehandlung und Einzelzimmer im Krankenhaus. Hole dir mindestens drei konkrete Angebote ein und lass dir Zeit für die Entscheidung – ein Wechsel zurück in die GKV ist später oft nicht mehr möglich.

    Die Rolle von Vorerkrankungen bei der Versicherungswahl

    Die Gesundheitsprüfung bei der privaten Krankenversicherung ist ein wichtiger Faktor für deine Entscheidung. Der Versicherer prüft deinen Gesundheitszustand genau und kann bei Vorerkrankungen Risikozuschläge verlangen oder bestimmte Leistungen ausschließen. Diese Zuschläge können die monatlichen Beiträge erheblich erhöhen und den Kostenvorteil der PKV schmälern oder sogar zunichte machen.

    📌 Gut zu wissen

    Bei der Gesundheitsprüfung musst du alle Behandlungen der letzten 5-10 Jahre angeben. Verschweigst du Vorerkrankungen, kann der Versicherer später die Kostenübernahme verweigern oder sogar vom Vertrag zurücktreten. Besorge dir deshalb vorab Patientenakten von deinen Ärzten und beantworte alle Fragen wahrheitsgemäß. Eine anonyme Risikovoranfrage bei mehreren Versicherern kann dir zeigen, mit welchen Konditionen du rechnen musst.

    In solchen Fällen kann die gesetzliche Krankenversicherung die bessere Wahl sein, auch wenn du auf die Beihilfe verzichten musst. Die GKV nimmt dich ohne Gesundheitsprüfung auf und bietet dir vollständigen Versicherungsschutz ohne Leistungsausschlüsse. Du solltest beide Optionen sorgfältig durchrechnen und dabei auch langfristige Perspektiven berücksichtigen.

    Diese Möglichkeiten haben Referendar:innen

    Für Lehramtsreferendar:innen gelten im Grunde die gleichen Regelungen wie für Lehrer:innen. Als angestellte:r Referendar:in musst du dich in der gesetzlichen Krankenversicherung versichern. In den meisten Bundesländern wirst du jedoch verbeamtet und erhältst damit Zugang zur Beihilfe und zu besonders günstigen privaten Krankenversicherungstarifen.

    Referendar:innen profitieren zusätzlich von subventionierten Tarifen, die speziell für ihre Situation entwickelt wurden. Diese Tarife berücksichtigen das geringere Einkommen während der Ausbildungszeit und bieten dennoch umfassenden Versicherungsschutz. Nach der Verbeamtung kannst du dann in reguläre Beihilfetarife wechseln, die optimal auf deine neue Situation zugeschnitten sind.

    💡 Tipp

    Als Referendar:in solltest du dich frühzeitig um deine Krankenversicherung kümmern – idealerweise schon vor Beginn des Referendariats. Viele Versicherer bieten spezielle Anwärtertarife mit reduzierten Beiträgen an. Diese kannst du später ohne erneute Gesundheitsprüfung in einen regulären Tarif umwandeln. So sicherst du dir deinen guten Gesundheitszustand für die Zukunft.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Können sich alle Lehrer:innen privat krankenversichern?

    Nein, nur verbeamtete Lehrer:innen können sich unabhängig vom Einkommen privat versichern. Angestellte Lehrer:innen benötigen ein Gehalt über der Versicherungspflichtgrenze (2024: 69.300 Euro jährlich) für die private Krankenversicherung.

    Q

    Was ist die Beihilfe und wer erhält sie?

    Die Beihilfe ist ein staatlicher Zuschuss zu Krankheitskosten für verbeamtete Lehrer:innen, Beamtenanwärter:innen und Referendar:innen. Der Dienstherr übernimmt 50 bis 80 Prozent der Krankheitskosten bei privater Versicherung. Die genaue Höhe hängt vom Bundesland und der familiären Situation ab.

    Q

    Wie viel günstiger ist die PKV für verbeamtete Lehrer:innen?

    Die PKV kann deutlich günstiger sein. Eine 41-jährige Lehrerin zahlt etwa 200 Euro monatlich in der PKV statt 730 Euro in der GKV, spart also rund 530 Euro monatlich. Die genaue Ersparnis hängt von Alter, Gesundheitszustand und Beihilfesatz ab.

    Q

    Kann ich später wieder in die GKV wechseln?

    Ein Wechsel zurück in die GKV ist für Beamte nur in Ausnahmefällen möglich, etwa bei Verlust des Beamtenstatus oder bei Unterschreiten der Versicherungspflichtgrenze als Angestellte:r. Ab 55 Jahren ist der Wechsel zurück nahezu unmöglich. Die Entscheidung für die PKV sollte daher gut überlegt sein.

    Q

    Wann ist die GKV trotzdem die bessere Wahl?

    Bei schweren Vorerkrankungen, chronischen Leiden oder wenn mehrere Kinder geplant sind, kann die GKV vorteilhafter sein. Die PKV kann dann hohe Risikozuschläge verlangen oder Leistungen ausschließen. Auch wenn der Ehepartner nicht berufstätig ist, kann die kostenlose Familienversicherung der GKV günstiger sein.

    Q

    Welche Besonderheiten gelten für Referendar:innen?

    Referendar:innen werden in den meisten Bundesländern verbeamtet und erhalten Beihilfe. Sie profitieren von speziellen Anwärtertarifen mit reduzierten Beiträgen während der Ausbildung. Nach der Übernahme können sie ohne erneute Gesundheitsprüfung in reguläre Beihilfetarife wechseln.

  • Private Krankenversicherung für Studenten: Lohnt sich der Wechsel?

    Private Krankenversicherung für Studenten: Lohnt sich der Wechsel?

    Themen in diesem Artikel:

    • Versicherungspflicht im Studium: Studierende werden mit Immatrikulation gesetzlich versicherungspflichtig, können sich aber unter bestimmten Bedingungen privat versichern lassen.
    • Familienversicherung und Kosten: Bis zum 25. Lebensjahr sind Studierende über die Eltern kostenfrei mitversichert, danach zahlen sie etwa 100 Euro monatlich.
    • Befreiung von der GKV: Der Wechsel zur PKV ist nur zu drei Zeitpunkten möglich – diese Entscheidung gilt bis zum Studienende.
    • Wann ist die PKV sinnvoll: Junge, gesunde Studierende profitieren von besseren Leistungen und günstigen Beiträgen, besonders bei Beihilfeanspruch der Eltern.
    • Ende der Versicherungspflicht: Die gesetzliche Versicherungspflicht endet mit 30 Jahren, bei Jobwechsel oder bestimmten Nebentätigkeiten auch früher.

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Private Krankenversicherung für Studenten:innen: Ist das wirklich sinnvoll?

    Als Student:in stehst du vor einer wichtigen Entscheidung: Private oder gesetzliche Krankenversicherung? Die private Krankenversicherung bietet dir sehr gute Leistungen und kann für junge, gesunde Menschen sogar günstiger sein als die gesetzliche Alternative. Doch Vorsicht – diese Wahl begleitet dich durchs gesamte Studium und möglicherweise weit darüber hinaus. Ein Wechsel zurück in die gesetzliche Krankenkasse ist während des Studiums ausgeschlossen und auch danach nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich.

    Krankenversicherung für Student:innen: Was du wissen musst

    Mit deiner Einschreibung an einer staatlichen oder staatlich anerkannten Hochschule wirst du automatisch in der gesetzlichen Krankenversicherung versicherungspflichtig. Das gilt selbst dann, wenn du zuvor Mitglied in einer privaten Krankenversicherung warst. Diese Versicherungspflicht ist der Ausgangspunkt für alle weiteren Überlegungen zur Krankenversicherung im Studium.

    Familienversicherung: Die kostenfreie Option bis 25

    Sind deine Eltern Mitglied in der gesetzlichen Krankenkasse, profitierst du von einem besonderen Vorteil: Du bist bis zum 25. Lebensjahr über die Familienversicherung mitversichert und zahlst keinen einzigen Euro für deinen Versicherungsschutz. Diese Regelung gilt allerdings nicht, wenn deine Eltern privat versichert sind oder du parallel zum Studium einem sozialversicherungspflichtigen Nebenjob nachgehst.

    In diesen Fällen musst du dich in der studentischen Krankenversicherung versichern. Die gute Nachricht: Die Beiträge sind bezuschusst und deswegen besonders günstig. Je nach Krankenkasse und Zusatzbeitrag liegt dein monatlicher Versicherungsbeitrag bei etwa 100 Euro – ein überschaubarer Betrag für umfassenden Gesundheitsschutz.

    💡 Tipp

    Prüfe rechtzeitig vor deinem 25. Geburtstag deine Versicherungsoptionen! Vergleiche mindestens 3-4 verschiedene Krankenkassen und deren Zusatzbeiträge. Selbst kleine Unterschiede von 0,5% können über die Jahre mehrere hundert Euro ausmachen. Nutze Online-Vergleichsportale und achte dabei besonders auf Zusatzleistungen wie Zahnreinigung oder alternative Heilmethoden.

    Auch wenn du länger als die Regelstudienzeit an der Uni eingeschrieben bist, bleibst du gesetzlich krankenversichert. Mit Erreichen des 30. Lebensjahrs endet zwar die studentische Krankenversicherung, danach wirst du jedoch freiwillig gesetzlich versichert. In Ausnahmefällen ist die studentische Versicherung sogar bis zum 37. Lebensjahr möglich. Die freiwillige Versicherung ist allerdings etwas teurer – der Pflichtbeitrag lag 2022 bei 170 Euro monatlich.

    Die Notwendigkeit einer privaten Krankenversicherung besteht für dich als Student:in also nicht grundsätzlich, da du über die gesetzliche Krankenversicherung abgesichert bist. Dennoch steht es allen Student:innen frei, sich in einer privaten Krankenversicherung zu versichern.

    Befreiung von der gesetzlichen Krankenversicherung: Deine drei Zeitfenster

    Du kannst dich von der Versicherungspflicht in der gesetzlichen Krankenkasse befreien lassen, wenn du eine alternative Absicherung nachweist – also eine private Krankenversicherung abschließt. Als Student:in privat versichert zu sein, ist jedoch nur zu drei spezifischen Zeitpunkten möglich.

    Zu Beginn des Studiums hast du ab Immatrikulation drei Monate Zeit, passende Angebote zu suchen und einen Versicherungsvertrag abzuschließen. Dieses Zeitfenster solltest du nutzen, um verschiedene Tarife zu vergleichen und die beste Option für deine Situation zu finden.

    Bei Ende der Familienversicherung öffnet sich ein weiteres Zeitfenster. Auch in diesem Fall hast du drei Monate lang die Möglichkeit, in die private Krankenversicherung zu wechseln. Dieser Zeitpunkt tritt typischerweise mit dem 25. Lebensjahr ein.

    Zum Ende der studentischen Versicherungspflicht, wenn mit Erreichen des 30. Lebensjahrs deine gesetzliche studentische Versicherung endet, kannst du dich für die Weiterversicherung in der gesetzlichen oder den Wechsel zu einem privaten Anbieter entscheiden.

    📌 Gut zu wissen

    Die Befreiung von der gesetzlichen Versicherungspflicht ist unwiderruflich und gilt für dein gesamtes Studium! Selbst wenn sich deine finanzielle Situation verschlechtert oder du gesundheitliche Probleme bekommst, kannst du nicht mehr zurück in die GKV wechseln. Diese Entscheidung kann dich noch Jahre nach dem Studium beeinflussen – überlege sie dir deshalb sehr gut.

    Alle Student:innen müssen bei Immatrikulation einen gültigen Versicherungsschutz nachweisen. Private Krankenkassen stellen nach Vertragsabschluss eine Befreiungsbescheinigung aus. Diese legst du bei Immatrikulation der Hochschule vor und stellst damit gleichzeitig den Befreiungsantrag bei der gesetzlichen Krankenkasse.

    Für wen ist die PKV im Studium wirklich sinnvoll?

    Eine private Krankenversicherung kann für dich sinnvoll sein, wenn du dir die besseren Leistungen gegenüber der GKV frühzeitig sichern willst. Junge Menschen haben in der Regel keine Vorerkrankungen und damit gute Chancen, die Gesundheitsprüfung problemlos zu passieren. Je später du in die private Krankenversicherung eintrittst, desto teurer sind in der Regel die Beiträge – der frühe Einstieg kann sich also langfristig auszahlen.

    Für Student:innen, die nicht familienversichert sind, können die Studententarife der privaten Versicherer attraktiver sein als die freiwillige Krankenversicherung. Voraussetzung dafür ist allerdings ein guter Gesundheitszustand, der bei der Gesundheitsprüfung nachgewiesen werden muss.

    💡 Tipp

    Bist du Beamtenkind? Dann prüfe unbedingt deinen Beihilfeanspruch bevor du dich entscheidest! Der Beihilfetarif in der PKV kostet oft nur 20-30 Euro monatlich, da die Beihilfe 80% der Kosten übernimmt. Ein Wechsel in die GKV würde diesen wertvollen Anspruch unwiederbringlich zerstören. Hole dir eine schriftliche Bestätigung über deinen Beihilfeanspruch von der zuständigen Beihilfestelle.

    Besonders relevant wird die private Krankenversicherung, wenn deine Eltern in der privaten Krankenversicherung für Beamt:innen versichert sind. In diesem Fall würde der Beihilfeanspruch für Beamtenkinder beim Wechsel in die gesetzliche Versicherung verloren gehen. Der Beihilfetarif der privaten Krankenversicherung kann dann die deutlich bessere Alternative sein, da er speziell auf die Beihilfestruktur abgestimmt ist und die Lücken optimal schließt.

    Was passiert nach dem Studium?

    Das Ende deiner Studienzeit markiert auch das Ende der gesetzlichen Versicherungspflicht für Student:innen. Doch auch während des Studiums kann die Versicherungspflicht unter bestimmten Umständen vorzeitig enden. Mit Vollendung des 30. Lebensjahrs zum Semesterende tritt dieser Fall automatisch ein, sofern keine Ausnahmeregelung greift.

    Auch ein Wechsel an eine private oder duale Hochschule sowie der Beginn eines berufsbegleitenden Studiums beenden die studentische Versicherungspflicht. Gleiches gilt, wenn du einem Nebenjob von mehr als 20 Stunden wöchentlich nachgehst oder einen Minijob mit einem Monatsverdienst von mehr als 520 Euro ausübst. Als Werkstudent:in mit entsprechendem Monatsverdienst ändert sich dein Versicherungsstatus ebenfalls.

    📌 Gut zu wissen

    Die 20-Stunden-Regel gilt nur während der Vorlesungszeit! In den Semesterferien darfst du ohne Auswirkungen auf deinen Versicherungsstatus auch mehr arbeiten. Achte aber darauf, dass du im Jahresdurchschnitt unter 20 Wochenstunden bleibst. Dokumentiere deine Arbeitszeiten sorgfältig, um bei Nachfragen der Krankenkasse Belege vorlegen zu können.

    Diese Regelungen zeigen, wie wichtig es ist, deine Versicherungssituation regelmäßig zu überprüfen und bei Veränderungen in deinem Studien- oder Arbeitsleben entsprechend zu reagieren. Die Entscheidung für oder gegen eine private Krankenversicherung sollte immer deine aktuelle und zukünftige Lebenssituation berücksichtigen.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Kann ich als Student:in jederzeit in die private Krankenversicherung wechseln?

    Nein, der Wechsel ist nur zu drei Zeitpunkten möglich: zu Beginn des Studiums (innerhalb von 3 Monaten nach Immatrikulation), bei Ende der Familienversicherung (meist mit 25 Jahren) und zum Ende der studentischen Versicherungspflicht (mit 30 Jahren). Jeweils hast du ein dreimonatiges Zeitfenster für den Wechsel.

    Q

    Was kostet die studentische Krankenversicherung in der GKV genau?

    Die studentische Krankenversicherung kostet je nach Krankenkasse und individuellem Zusatzbeitrag etwa 100 Euro monatlich. Der Grundbeitrag ist einheitlich, aber die Zusatzbeiträge variieren zwischen 0,6% und 2,5%. Bis zum 25. Lebensjahr kannst du über die Familienversicherung deiner Eltern kostenfrei mitversichert sein, sofern diese gesetzlich versichert sind.

    Q

    Kann ich nach dem Studium wieder zurück in die gesetzliche Krankenversicherung?

    Eine Rückkehr in die GKV nach dem Studium ist nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich, etwa wenn du ein sozialversicherungspflichtiges Angestelltenverhältnis mit einem Jahresgehalt unter der Versicherungspflichtgrenze (2024: 69.300 Euro) aufnimmst. Die Entscheidung für die PKV während des Studiums ist bindend und kann langfristige Konsequenzen haben.

    Q

    Was passiert mit meiner Versicherung bei Überschreitung der Regelstudienzeit?

    Du bleibst weiterhin gesetzlich krankenversichert, solange du eingeschrieben bist. Mit Vollendung des 30. Lebensjahrs endet die vergünstigte studentische Krankenversicherung und du wirst automatisch freiwillig gesetzlich versichert. Der Beitrag steigt dann auf etwa 170 Euro monatlich. In begründeten Ausnahmefällen (z.B. Kindererziehung, Pflege Angehöriger) ist eine Verlängerung der studentischen Versicherung bis maximal 37 Jahre möglich.

    Q

    Für wen lohnt sich die private Krankenversicherung als Student:in wirklich?

    Die PKV lohnt sich besonders für Beamtenkinder mit Beihilfeanspruch (Beiträge oft nur 20-30 Euro/Monat), junge gesunde Studierende ohne Vorerkrankungen, die langfristig privat versichert bleiben möchten, und Student:innen, die nach dem Studium selbstständig tätig werden wollen. Auch bei spätem Studienbeginn über 25 Jahre können PKV-Studententarife günstiger sein als die GKV.

    Q

    Welche Unterlagen benötige ich für den Wechsel in die PKV als Student:in?

    Du benötigst eine Immatrikulationsbescheinigung, einen ausgefüllten Gesundheitsfragebogen der PKV, eventuell ärztliche Atteste bei Vorerkrankungen und nach Vertragsabschluss erhältst du eine Befreiungsbescheinigung von der PKV. Diese legst du bei der Hochschule vor und stellst damit automatisch den Befreiungsantrag bei der gesetzlichen Krankenkasse. Der gesamte Prozess sollte innerhalb der 3-Monats-Frist abgeschlossen sein.

  • Private Krankenversicherung für Kinder: Der ultimative Ratgeber

    Private Krankenversicherung für Kinder: Der ultimative Ratgeber

    Themen in diesem Artikel:

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Alles Wichtige zur privaten Krankenversicherung für Kinder

    Eine private Krankenversicherung für dein Kind kannst du jederzeit abschließen – und das ist häufig sinnvoll, wenn du vollumfängliche Gesundheitsleistungen für deinen Nachwuchs möchtest. Dabei spielt es keine Rolle, ob beide Elternteile privat oder gesetzlich krankenversichert sind. Der Versichertenstatus der Eltern beeinflusst jedoch die Optionen und Bedingungen für die Krankenversicherung des Kindes erheblich. Welche Rolle dieser Status genau spielt, was eine private Krankenversicherung für Kinder kostet und was im Falle einer Scheidung damit passiert, erfährst du in diesem Artikel.

    Wann Kinder privat krankenversichert werden können

    Grundsätzlich kann dein Kind immer privat krankenversichert werden. Sind beide Elternteile Mitglied in einer privaten Krankenversicherung (PKV), muss das Kind sogar privat krankenversichert werden. In diesem Fall wird der Nachwuchs über einen eigenen Tarif versichert, da eine kostenfreie Mitversicherung über die Eltern nicht möglich ist.

    Sind beide Elternteile in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), wird der Antrag auf private Krankenversicherung des Kindes oftmals an bestimmte Bedingungen geknüpft. Die Versicherer können beispielsweise eine Kopie der bisherigen Früherkennungsuntersuchungen verlangen. Manche Versicherer stimmen einem Antrag nur zu, wenn die PKV rückwirkend bis zum Tag der Geburt des Kindes vereinbart wird.

    📌 Gut zu wissen

    Bei beiden Elternteilen in der GKV ist die private Krankenversicherung fürs Kind zwar möglich, aber mit zusätzlichen Hürden verbunden. Die Versicherer prüfen hier genauer und verlangen oft umfassende Unterlagen über den Gesundheitszustand des Kindes.

    Wenn ein Elternteil privat und der andere gesetzlich krankenversichert ist

    Ist ein Elternteil gesetzlich krankenversichert und der andere privat, wird das Jahreseinkommen beider Elternteile ausschlaggebend. In dieser Konstellation ergeben sich verschiedene Versicherungsvarianten für dein Kind.

    Dein Kind kann privat oder freiwillig gesetzlich krankenversichert werden, wenn das Einkommen der privat versicherten Partner:innen über der Jahresarbeitsentgeltgrenze (JAEG) von 64.350 Euro liegt und das Einkommen des gesetzlich versicherten Elternteils niedriger ist. Eine weitere Option besteht, wenn das Einkommen des privat versicherten Elternteils über der JAEG liegt und niedriger ist als das des gesetzlich versicherten Elternteils – dann wird das Kind beitragsfrei in der sogenannten Familienversicherung der GKV mitversichert.

    💡 Tipp

    Erstelle eine Einkommensübersicht beider Elternteile vor der Entscheidung über die Krankenversicherung deines Kindes. Prüfe genau, wer wie viel verdient und ob die JAEG überschritten wird. Dies erspart dir später böse Überraschungen und hilft, die optimale Versicherungslösung zu finden.

    Liegt das Einkommen des privat versicherten Elternteils unter der JAEG, aber höher als das Einkommen des gesetzlich versicherten Elternteils, wird das Kind ebenso beitragsfrei in der Familienversicherung der GKV mitversichert. In diesem Fall sind die Jahreseinkünfte des gesetzlich versicherten Partners irrelevant.

    Kinder erben den Versicherungsschutz der Eltern

    In der privaten Krankenversicherung ist es üblich, dass Kinder den Versicherungsschutz der Eltern oder eines Elternteils übernehmen. Die Kinder sind in der Police mitversichert, weshalb der Versicherungsumfang des Kindes nicht ausgedehnter sein darf als der der Eltern beziehungsweise des Elternteils.

    Als privat krankenversicherte Eltern solltest du deshalb hinsichtlich einer möglichen privaten Krankenversicherung für Neugeborene spätestens drei Monate vor der Geburt deinen Versicherungsschutz überprüfen. Gegebenenfalls solltest du ihn aufstocken oder einen Tarifwechsel angehen, um zu gewährleisten, dass dein Kind später bestmöglich krankenversichert ist.

    💡 Tipp

    Nutze die Schwangerschaft als Anlass für einen Versicherungs-Check: Prüfe deinen PKV-Tarif auf Lücken bei Kieferorthopädie, Sehhilfen oder alternativen Heilmethoden. Diese Leistungen sind gerade für Kinder wichtig und sollten vor der Geburt in deinen Tarif aufgenommen werden.

    📌 Gut zu wissen

    Nach der Geburt kannst du deinen eigenen Versicherungsschutz wieder zurückfahren, während der deines Kindes auf dem höheren Niveau bestehen bleibt. Dies funktioniert aber nur, wenn die Aufstockung vor der Geburt erfolgt ist.

    Gesundheitsprüfung bei einer PKV für Kinder

    Wie bei privat krankenversicherten Erwachsenen orientiert sich auch der private Versicherungstarif der Kinder an drei wesentlichen Faktoren. Das Alter bei Vertragsabschluss spielt eine Rolle, ebenso der Gesundheitszustand bei Vertragsabschluss und der Leistungsumfang des gewählten Versicherungstarifs.

    Für Neugeborene entfällt eine Gesundheitsprüfung, wenn Eltern ihr Kind innerhalb von acht Wochen nach der Geburt bei ihrem privaten Versicherer anmelden. Eine Ausnahme bilden Gesundheitsstörungen oder körperliche Beeinträchtigungen, die bei der Geburt festgestellt werden.

    Nutzt du bei Geburt deines Kindes die Kindernachversicherung ohne Gesundheitsprüfung, übernimmt der Nachwuchs automatisch den Leistungsumfang, der in deinem Tarif enthalten ist.

    💡 Tipp

    Markiere dir den Geburtstermin im Kalender und setze eine Erinnerung für 6 Wochen danach. So vergisst du nicht die wichtige 8-Wochen-Frist für die Anmeldung ohne Gesundheitsprüfung. Am besten bereitest du alle Unterlagen schon vor der Geburt vor.

    Kind mit Gesundheitsstörungen bei der Geburt

    Es ist nicht ungewöhnlich, dass bei der Geburt eines Kindes Gesundheitsstörungen oder körperliche Beeinträchtigungen diagnostiziert werden. In diesem Fall solltest du vor Abschluss der Versicherungsart für dein Kind ärztlichen Rat einholen und mit Gesundheitsexpert:innen privater Versicherungen und gesetzlicher Kassen sprechen.

    Dabei wird abgewogen, ob das Kind in der Lage sein wird, einem Beruf nachzugehen und für sich selbst zu sorgen. Gemeinsam wird festgelegt, welcher Leistungsumfang für die körperlichen Beeinträchtigungen des Kindes angemessen ist.

    📌 Gut zu wissen

    Bis zum 22. Lebensjahr sind Kinder über die private Pflegeversicherung des jeweiligen Elternteils mitversichert – und zwar beitragsfrei – wenn sie noch nicht erwerbstätig sind. Falls doch, gilt die Mitversicherung der Pflege über die Eltern nur bis zum 18. Lebensjahr.

    Die Kosten einer privaten Krankenversicherung für Kinder

    Wie viel der monatliche Beitrag für die private Krankenversicherung eines Kindes kostet, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Der gewählte Tarif und dessen Leistungsumfang spielen die größte Rolle. Auch das Eintrittsalter ist relevant – je früher ein Kind versichert wird, desto günstiger sind in der Regel die Beiträge.

    💡 Tipp

    Vergleiche mehrere PKV-Anbieter speziell für Kindertarife. Die Preisunterschiede können erheblich sein. Achte dabei nicht nur auf den Preis, sondern besonders auf Leistungen wie Kieferorthopädie, Psychotherapie und Vorsorgeuntersuchungen, die für Kinder besonders wichtig sind.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Können Kinder immer privat krankenversichert werden?

    Ja, Kinder können grundsätzlich immer privat krankenversichert werden. Sind beide Elternteile in der PKV, ist die private Krankenversicherung des Kindes sogar verpflichtend. Bei beiden Elternteilen in der GKV ist es möglich, aber mit zusätzlichen Bedingungen verbunden.

    Q

    Entfällt die Gesundheitsprüfung für Neugeborene in der PKV?

    Für Neugeborene entfällt die Gesundheitsprüfung, wenn Eltern ihr Kind innerhalb von acht Wochen nach der Geburt bei ihrem privaten Versicherer anmelden, sofern keine Gesundheitsstörungen bei der Geburt festgestellt wurden.

    Q

    Was bedeutet die Jahresarbeitsentgeltgrenze für die Kinderversicherung?

    Die JAEG von 64.350 Euro (2024) entscheidet bei gemischten Versicherungsverhältnissen der Eltern darüber, ob das Kind privat versichert werden kann oder beitragsfrei in der Familienversicherung der GKV mitversichert wird. Das Einkommen beider Elternteile wird dabei berücksichtigt.

    Q

    Übernehmen Kinder automatisch den Versicherungsschutz der Eltern?

    Ja, in der PKV übernehmen Kinder den Versicherungsschutz der Eltern. Der Versicherungsumfang des Kindes darf nicht ausgedehnter sein als der der Eltern. Deshalb sollten Eltern ihren Tarif vor der Geburt überprüfen und gegebenenfalls aufstocken.

    Q

    Wann sollten werdende Eltern ihren PKV-Schutz prüfen?

    Privat krankenversicherte Eltern sollten spätestens drei Monate vor der Geburt ihren Versicherungsschutz überprüfen und gegebenenfalls aufstocken. Nach der Geburt kann der eigene Schutz wieder reduziert werden, während das Kind den höheren Schutz behält.

    Q

    Wie lange sind Kinder in der Pflegeversicherung mitversichert?

    Kinder sind bis zum 22. Lebensjahr beitragsfrei über die private Pflegeversicherung der Eltern mitversichert, sofern sie nicht erwerbstätig sind. Bei Erwerbstätigkeit endet die beitragsfreie Mitversicherung bereits mit 18 Jahren.

  • Berufsunfähigkeitsversicherung Kosten: 5 Faktoren die den Preis bestimmen

    Berufsunfähigkeitsversicherung Kosten: 5 Faktoren die den Preis bestimmen

    Themen in diesem Artikel:

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Die Berufsunfähigkeitsversicherung und ihre Kosten

    Etwa 25 Prozent aller Arbeitenden in Deutschland werden im Laufe ihres Berufslebens berufsunfähig. Die Berufsunfähigkeitsversicherung gehört deshalb zu den wichtigsten Absicherungen überhaupt, auch wenn sie nicht zu den günstigsten Versicherungen zählt. Die Beitragshöhe hängt vor allem von deinem Beruf ab – je risikoreicher dieser ist, desto höher fallen die monatlichen Kosten aus. Aber auch dein Gesundheitszustand, dein Alter und deine Hobbys spielen eine entscheidende Rolle. Die gute Nachricht: Je früher du eine BU abschließt, desto preiswerter wird sie. In diesem Artikel erfährst du, welche Faktoren die Kosten einer Berufsunfähigkeitsversicherung beeinflussen und wie du dabei sparen kannst.

    Was ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung?

    Eine private Berufsunfähigkeitsversicherung sichert dich finanziell ab, wenn du deinen aktuellen Beruf aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausüben kannst. Sie zahlt dir eine monatliche Berufsunfähigkeitsrente, wenn Krankheit, Körperverletzung oder altersentsprechender Kräfteverfall dich dauerhaft daran hindern, deiner beruflichen Tätigkeit nachzugehen. Dauerhaft bedeutet in diesem Zusammenhang, dass du mindestens sechs Monate lang nicht mehr arbeiten kannst.

    Diese zeitliche Prognose ist die erste wichtige Voraussetzung für den Leistungsanspruch. Doch damit nicht genug: Versicherer verlangen zusätzlich die Erfüllung der sogenannten 50-Prozent-Regel. Das bedeutet, dass du mindestens zur Hälfte nicht mehr in der Lage sein musst, deinen aktuellen Job auszuüben. Erst wenn beide Bedingungen erfüllt sind, erhältst du deine private Berufsunfähigkeitsrente vom Versicherer ausgezahlt.

    📌 Gut zu wissen

    Achtung bei abstrakter Verweisung: Findet sich diese Klausel in deinem BU-Vertrag, kann dein Versicherer von dir verlangen, einen gleichwertigen Beruf anzunehmen. Dieser muss deiner Qualifikation entsprechen, kann unter Umständen jedoch schlechter bezahlt sein. Expert:innen für Risikovorsorge empfehlen deshalb, bei BU-Verträgen darauf zu achten, dass der Verzicht auf abstrakte Verweisung enthalten ist.

    Kostenfaktoren einer Berufsunfähigkeitsversicherung

    Eine private BU zählt nicht gerade zu den günstigsten Versicherungen, ist aber keineswegs unbezahlbar. Der wichtigste Spartipp: Je früher du sie abschließt, desto preiswerter wird sie. Die tatsächlichen Kosten deiner Berufsunfähigkeitsversicherung werden von fünf wesentlichen Faktoren bestimmt, die zusammen dein individuelles Risikoprofil ergeben.

    An erster Stelle steht die Wahl deines Versicherers, denn die Beiträge können zwischen verschiedenen Anbietern deutlich variieren. Deine Gesundheit spielt eine zentrale Rolle – Vorerkrankungen oder chronische Leiden führen zu höheren Beiträgen oder im schlimmsten Fall zu Leistungsausschlüssen. Auch dein Alter beim Vertragsabschluss beeinflusst die Kosten erheblich: Jüngere Versicherte zahlen deutlich weniger als ältere. Deine Hobbys werden ebenfalls unter die Lupe genommen, besonders wenn du risikoreiche Freizeitaktivitäten ausübst. Der mit Abstand größte Kostenfaktor ist jedoch dein Beruf – hier entscheidet sich, in welche Risikogruppe du eingestuft wirst und wie hoch deine monatlichen Beiträge ausfallen.

    💡 Tipp

    Vergleiche unbedingt verschiedene Versicherer, bevor du dich für eine BU entscheidest. Die Preisunterschiede können bei gleichem Leistungsumfang mehrere hundert Euro im Jahr betragen. Nutze dafür unabhängige Vergleichsportale oder hole dir Angebote von einem Versicherungsmakler ein, der den gesamten Markt überblickt.

    Hauptkostenfaktor Beruf

    Dein Beruf ist der größte Kostenfaktor bei einer Berufsunfähigkeitsversicherung. Die Faustregel lautet: Je risikoreicher deine berufliche Tätigkeit ist, desto höher fallen deine Versicherungsbeiträge aus. Versicherer haben deshalb ein System entwickelt, das Berufe in fünf verschiedene Risikogruppen einteilt. Dabei steht die Ziffer 1 für ein geringes Risiko und die Ziffer 5 für ein hohes Risiko.

    In der Risikogruppe 1 findest du Berufe mit dem niedrigsten Risiko und damit den günstigsten Beiträgen. Dazu gehören Kaufleute in Bank, Versicherung und Handel sowie Apotheker:innen, Rechtsanwälte, Steuerberater:innen, Programmierer:innen und Naturwissenschaftler:innen. Die Risikogruppe 2 umfasst Chemiker:innen, Physiker:innen, Zahntechniker:innen, Labormediziner:innen sowie Büroangestellte und Angestellte in der Verwaltung.

    Zur Risikogruppe 3 zählen Pflegeberufe wie Krankenpfleger:innen, Altenpfleger:innen, Krankenschwestern, Physiotherapeut:innen, Erzieher:innen und Kindergärtner:innen. In der Risikogruppe 4 sind körperlich anspruchsvolle Berufe zusammengefasst: Bauarbeiter:innen wie Straßenbauarbeiter:innen und Gerüstbauer:innen sowie Handwerker:innen wie Schreiner:innen, Tischler:innen, Zimmermänner und -frauen, Fensterbauer:innen, Heizungsinstallateur:innen und Dachdecker:innen. Die Risikogruppe 5 mit den höchsten Beiträgen umfasst Profisportler:innen, Fallschirmspringer:innen und Tieftaucher:innen.

    📌 Gut zu wissen

    Bei einer BU zählt ausschließlich der Job, den du zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses ausübst. Frühere oder spätere Jobs – selbst wenn sie gefährlicher sind – haben keinen Einfluss auf die Höhe deiner Versicherungsbeiträge. Wechselst du später in einen risikoreicheren Beruf, bleiben deine Beiträge gleich.

    So wird Berufsunfähigkeit festgestellt

    Die Feststellung einer privaten Berufsunfähigkeit folgt einem klar strukturierten Prozess. Dein Hausarzt ist die erste Anlaufstelle – er bestätigt deine Berufsunfähigkeit mit einem Attest beziehungsweise einem medizinischen Nachweis. Anschließend wird das Attest von einer Gutachterin oder einem Gutachter deines Versicherers überprüft und schließlich entweder bestätigt oder angefochten.

    Der gesamte Ablauf gliedert sich in sechs Schritte: Zunächst stellt dein Hausarzt das Attest über deine Berufsunfähigkeit aus. Im zweiten Schritt füllst du den BU-Antrag beziehungsweise den Fragebogen deiner Versicherung aus. Deine Versicherung prüft daraufhin deinen Antrag in einem ersten Durchgang. Es folgt eine zweite, gründlichere Prüfung durch deinen Versicherer. Im fünften Schritt bestätigt deine Versicherung deine Berufsunfähigkeit mit einem offiziellen Gutachten. Erst danach wird deine Berufsunfähigkeitsrente ausgezahlt.

    💡 Tipp

    Dokumentiere deine gesundheitlichen Probleme frühzeitig und lückenlos beim Hausarzt. Je besser deine Krankengeschichte dokumentiert ist, desto reibungsloser läuft später die Anerkennung deiner Berufsunfähigkeit. Bewahre alle Arztberichte, Befunde und Therapienachweise sorgfältig auf – sie sind Gold wert, wenn es um die Leistungsprüfung geht.

    Kostenfaktor Hobbys

    Auch gefährliche Freizeitaktivitäten sorgen für höhere BU-Beiträge. Wenn du in deiner Freizeit gerne Basejumping betreibst oder anderen risikoreichen Hobbys nachgehst, wird dein Versicherer entsprechend höhere Beiträge verlangen. Dabei gilt jedoch die gleiche Regel wie beim Beruf: Es zählen nur die Hobbys, die du zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses ausübst.

    📌 Gut zu wissen

    Nicht alle Sportarten werden als risikoreich eingestuft. Während Extremsportarten wie Fallschirmspringen oder Motorsport zu deutlichen Aufschlägen führen, gelten normale Freizeitaktivitäten wie Joggen, Radfahren oder Fitnesstraining als unbedenklich. Manche Versicherer bewerten sogar regelmäßigen Sport positiv, da er zur Gesunderhaltung beiträgt.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Was bedeutet die 50-Prozent-Regel bei der Berufsunfähigkeitsversicherung?

    Die 50-Prozent-Regel besagt, dass du mindestens zur Hälfte nicht mehr in der Lage sein musst, deinen aktuellen Beruf auszuüben. Erst dann zahlt der Versicherer die Berufsunfähigkeitsrente aus.

    Q

    Welcher Faktor beeinflusst die Kosten einer BU am stärksten?

    Der Beruf ist der größte Kostenfaktor. Je risikoreicher die berufliche Tätigkeit ist, desto höher fallen die Versicherungsbeiträge aus. Versicherer teilen Berufe in fünf Risikogruppen ein.

    Q

    Wie lange muss ich arbeitsunfähig sein, damit die BU zahlt?

    Du musst mindestens sechs Monate dauerhaft nicht in der Lage sein, deinen aktuellen Beruf auszuüben. Diese zeitliche Prognose ist eine der Grundvoraussetzungen für den Leistungsanspruch.

    Q

    Wann sollte ich eine BU abschließen, um Kosten zu sparen?

    Je früher, desto besser! Junge Menschen zahlen deutlich niedrigere Beiträge, da sie meist gesünder sind und ein geringeres Risiko darstellen. Idealerweise schließt du eine BU bereits während der Ausbildung oder des Studiums ab.

    Q

    Was ist abstrakte Verweisung im BU-Vertrag?

    Bei abstrakter Verweisung kann der Versicherer verlangen, dass du einen gleichwertigen Beruf annimmst. Expert:innen empfehlen, auf den Verzicht dieser Klausel im Vertrag zu achten.

    Q

    Muss ich Hobbywechsel nach Vertragsabschluss melden?

    In der Regel nicht. Die meisten BU-Verträge berücksichtigen nur die Hobbys zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses. Beginnen Sie später mit einem Risikosport, hat das normalerweise keine Auswirkungen auf Ihre bestehende Versicherung.

  • Multi-Risk-Versicherung: Flexible Alternative zur BU

    Multi-Risk-Versicherung: Flexible Alternative zur BU

    Themen in diesem Artikel:

    • Was sind Multi-Risk-Versicherungen: Eine flexible Alternative zur klassischen Berufsunfähigkeitsversicherung mit individuell kombinierbaren Versicherungsbausteinen für unterschiedliche Berufsgruppen und Risikoprofile.
    • Grundfähigkeiten im Fokus: Absicherung wichtiger Körperfunktionen wie Sehen, Hören, Sprechen, Gehen, Stehen und Gebrauch von Armen und Händen bei Verlust oder Einschränkung.
    • Schutz bei schweren Erkrankungen: Dread-Disease-Baustein deckt Krebs, Schlaganfälle, Herzinfarkte und Multiple Sklerose ab, zahlt meist als Einmalleistung statt monatlicher Rente.
    • Gesundheitsprüfung und Vorerkrankungen: Weniger umfangreiche Gesundheitsfragen als bei BU, Vorerkrankungen fallen häufig weniger stark ins Gewicht, wahrheitsgemäße Angaben bleiben aber essentiell.
    • Vor- und Nachteile im Überblick: Günstigere Beiträge und breiterer Zugang als Vorteile, eingeschränkter Leistungsumfang und spezifische Vertragsbedingungen als mögliche Nachteile der Multi-Risk-Versicherungen.

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Multi-Risk-Versicherungen: Was du darüber wissen musst

    Multi-Risk-Versicherungen bieten eine wichtige Alternative zur klassischen Berufsunfähigkeitsversicherung. Nach offiziellen Statistiken erreichen 20 Prozent aller Arbeitnehmer:innen nicht den Ruhestand, sondern werden bereits vorher berufsunfähig. Wer jung und gesund mitten im Arbeitsleben steht, kann sich vermutlich kaum vorstellen, dass dies bis zum Renteneintrittsalter nicht so bleiben wird. Multi-Risk-Versicherungen versuchen, mit einer Kombination aus verschiedenen Leistungen die Berufstätigen und Personen in Ausbildung für diesen Fall abzusichern.

    Was sind Multi-Risk-Versicherungen?

    Wie der sperrige Name andeutet, handelt es sich bei einer Multi-Risk-Versicherung um eine Mischung aus verschiedenen Versicherungsbausteinen. Die Idee dahinter ist, dass sich Versicherte daraus einen individuellen Schutz zusammenstellen, der die finanziellen Risiken abfedern soll, die sich aus dem Verlust der Arbeitskraft ergeben können.

    Die meisten Berufstätigen kennen vermutlich die Berufsunfähigkeitsversicherung, abgekürzt mit BU. Wieso also noch ein weiteres Produkt, das offenbar die gleichen Risiken absichert? Dafür gibt es eine einfache Antwort: Das Risiko, wegen einer Erkrankung vorzeitig aus dem Arbeitsleben ausscheiden zu müssen, ist in verschiedenen Berufen unterschiedlich hoch. Und damit unterscheiden sich auch die monatlichen Beiträge für eine ausreichende Rente bei Berufsunfähigkeit.

    Wer täglich körperlich schwere Arbeit verrichtet, hat ein größeres Risiko, gar nicht erst das reguläre Rentenalter zu erreichen, als Menschen, die im Büro am Computer arbeiten. Ein hohes Risiko bedeutet bei Versicherungen hohe Monatsbeiträge. So kann die BU für manche Menschen unerschwinglich sein. Oder die Versicherung lehnt einen Antrag auf BU oder den gewünschten Rentenbetrag ab.

    📌 Gut zu wissen

    Multi-Risk-Versicherungen werden bei einigen Versicherungsgesellschaften auch Funktionsinvaliditätsversicherung genannt. Das klingt komplizierter, beschreibt aber den Schutz fast besser, da es um den Verlust wichtiger Körperfunktionen geht.

    Für solche Fälle wurden Multi-Risk-Versicherungen entwickelt. Bei einigen Versicherungsgesellschaften werden die Versicherungen auch Funktionsinvaliditätsversicherung genannt. Das klingt noch komplizierter, beschreibt aber den Schutz fast besser.

    💡 Tipp

    Vergleiche Multi-Risk-Versicherungen immer mit einzeln abgeschlossenen Tarifen. Achte dabei besonders auf die konkreten Leistungsvoraussetzungen und prüfe, welche Einschränkungen genau vorliegen müssen, damit die Versicherung zahlt.

    Was sind die Grundfähigkeiten bei einer Multi-Risk-Versicherung?

    Ein zentraler Baustein einer Multi-Risk-Versicherung ist die Absicherung der sogenannten Grundfähigkeiten. Damit meinen die Versicherer wichtige Körperfunktionen, die für die Ausübung des Berufs und das tägliche Leben essentiell sind. Zu diesen Grundfähigkeiten zählen das Sehen, Hören und Sprechen sowie das Gehen und Stehen. Auch der Gebrauch von Armen und Händen gehört zu den versicherten Grundfähigkeiten.

    Im Tarif der Versicherung ist genau geregelt, wie stark die Einschränkung sein muss, oder ob mehrere Fähigkeiten verloren gegangen sein müssen, damit die Versicherung zahlt. Daher solltest du die Tarifbestimmungen genau lesen und verstehen, welche konkreten Voraussetzungen für den Leistungsfall erfüllt sein müssen.

    Versichert eine Multi-Risk-Versicherung auch schwere Erkrankungen?

    Ein anderer Baustein einer Multi-Risk-Versicherung ist in der Regel eine Dread-Disease-Versicherung. Diese Versicherungen zahlen, wenn die Versicherten eine schwere Erkrankung erleiden. Zu den typischerweise abgedeckten Erkrankungen zählen Krebs, Schlaganfälle, Herzinfarkte und Multiple Sklerose. Möglicherweise sind auch weitere Erkrankungen mitversichert, was die einzelnen Tarifbestimmungen regeln.

    Bevor die Versicherung zahlt, muss häufig nach Vertragsunterzeichnung erst eine Wartezeit überbrückt werden. Damit will die Versicherung verhindern, dass Menschen, die bereits von der Erkrankung wissen, schnell noch eine Versicherung abschließen und Leistungen erhalten.

    Dread-Disease-Versicherungen zahlen üblicherweise keine Monatsrente, sondern leisten Einmalzahlungen. Mit denen lassen sich dann Zusatzkosten durch die Krankheit bewältigen. Vertraglich kann vereinbart sein, dass die Krankheit erst ein bestimmtes Stadium erreicht haben muss, bevor der Leistungsfall eintritt.

    📌 Gut zu wissen

    Multi-Risk-Versicherungen bieten in der Regel keinen oder nur einen sehr geringen Schutz bei psychischen Erkrankungen. Dies ist ein wesentlicher Unterschied zur klassischen Berufsunfähigkeitsversicherung, die auch bei Depression, Burnout und anderen psychischen Leiden leistet.

    Gibt es bei Multi-Risk-Versicherungen eine Gesundheitsprüfung?

    Multi-Risk-Versicherungen verzichten nicht auf die branchenübliche Gesundheitsprüfung. Weil sie aber weniger Risiken als die Berufsunfähigkeitsversicherung absichern, fallen die Gesundheitsfragen meistens nicht ganz so umfangreich aus. Das macht den Zugang für viele Menschen einfacher.

    Außerdem fallen Vorerkrankungen häufig weniger stark ins Gewicht, sorgen also nicht automatisch für eine Erhöhung der Monatsbeiträge. Werden die Fragen nicht wahrheitsgemäß beantwortet, kann sich die Gesellschaft weigern, Leistungen zu erbringen. Ehrlichkeit bei der Gesundheitsprüfung ist daher essentiell für den späteren Versicherungsschutz.

    💡 Tipp

    Dokumentiere alle Arztbesuche und Behandlungen der letzten Jahre sorgfältig, bevor du die Gesundheitsfragen beantwortest. Auch vermeintlich unwichtige Details können relevant sein. Bei Unsicherheiten hole dir professionelle Beratung, um spätere Probleme im Leistungsfall zu vermeiden.

    Die Vor- und Nachteile von Multi-Risk-Versicherungen

    Der wesentliche Vorteil einer Multi-Risk-Versicherung besteht darin, dass diese Versicherung in Abhängigkeit von Alter und Beruf günstiger als die klassische Berufsunfähigkeitsversicherung ist. Die niedrigeren Beiträge machen den Schutz für viele Menschen erst erschwinglich. Zudem steht eine Multi-Risk-Versicherung fast allen Personen offen, die bei einer BU ausgeschlossen sind. Das erweitert den Kreis der versicherbaren Menschen erheblich.

    Die wesentlichen Nachteile ergeben sich aber aus den abgesicherten Risiken respektive der Leistungen im Schadenfall. Der Vertrag regelt häufig, dass mindestens ein prozentualer Teil der Grundfähigkeiten eingebüßt sein muss, bevor Leistungen fließen. Diese Schwellenwerte können im Einzelfall bedeuten, dass trotz erheblicher Einschränkungen noch kein Leistungsfall vorliegt.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Für wen eignet sich eine Multi-Risk-Versicherung besonders?

    Multi-Risk-Versicherungen eignen sich besonders für Personen mit körperlich anspruchsvollen Berufen, für die eine klassische BU zu teuer ist, sowie für Menschen mit Vorerkrankungen, die bei einer Berufsunfähigkeitsversicherung abgelehnt würden.

    Q

    Was ist der Unterschied zwischen Multi-Risk und Berufsunfähigkeitsversicherung?

    Multi-Risk-Versicherungen sichern spezifische Grundfähigkeiten und schwere Erkrankungen ab, während die BU bei jeder Form von Berufsunfähigkeit leistet. Multi-Risk ist günstiger, bietet aber einen eingeschränkteren Schutz mit konkreten Leistungsvoraussetzungen.

    Q

    Zahlt die Multi-Risk-Versicherung auch bei psychischen Erkrankungen?

    Multi-Risk-Versicherungen bieten in der Regel keinen oder nur einen sehr geringen Schutz bei psychischen Erkrankungen. Dies ist ein wesentlicher Unterschied zur Berufsunfähigkeitsversicherung und sollte bei der Entscheidung berücksichtigt werden.

    Q

    Wie funktioniert die Dread-Disease-Komponente in Multi-Risk-Versicherungen?

    Die Dread-Disease-Versicherung zahlt bei schweren Erkrankungen wie Krebs, Herzinfarkt oder Schlaganfall eine Einmalzahlung statt monatlicher Rente. Oft gibt es Wartezeiten und die Krankheit muss ein bestimmtes Stadium erreicht haben.

    Q

    Kann ich eine Multi-Risk-Versicherung später in eine BU umwandeln?

    Einige Versicherer bieten eine Umwandlungsoption an, mit der Sie Ihre Multi-Risk-Versicherung später ohne erneute Gesundheitsprüfung in eine Berufsunfähigkeitsversicherung umwandeln können. Prüfen Sie diese Option bei Vertragsabschluss, da sie nicht bei allen Anbietern verfügbar ist.

  • Nachversicherungsgarantie BU: Flexibler Schutz ohne Gesundheitsprüfung

    Nachversicherungsgarantie BU: Flexibler Schutz ohne Gesundheitsprüfung

    Themen in diesem Artikel:

    • Was die Nachversicherungsgarantie bedeutet: Du kannst deine BU-Rente ohne erneute Gesundheitsprüfung erhöhen, wenn sich deine Lebensumstände ändern – das gibt dir maximale Flexibilität.
    • Vorteile der Nachversicherungsgarantie: Keine Gesundheitsprüfung bei Erhöhung bedeutet, dass auch nach Krankheiten eine Anpassung möglich bleibt und der Prozess deutlich schneller abläuft.
    • Nachteile und Kosten: Höhere Rente bedeutet höhere Beiträge, und eine spätere Erhöhung ist teurer als eine von Anfang an höher vereinbarte Rente.
    • Altersgrenzen beachten: Die meisten Verträge setzen eine Altersgrenze zwischen 45 und 50 Jahren oder eine Frist von 10-15 Jahren vor Vertragsende für Anpassungen.
    • Unterschied zur Beitragsdynamik: Während die Nachversicherungsgarantie bei Lebensereignissen greift, gleicht die Beitragsdynamik automatisch jährlich die Inflation aus und schützt deine Kaufkraft.

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Die Berufsunfähigkeitsversicherung gehört zu den wichtigsten Absicherungen überhaupt. Wenn du einen solchen Vertrag abschließt, solltest du unbedingt darauf achten, dass eine Nachversicherungsgarantie enthalten ist. Diese Option gibt dir die Möglichkeit, deine BU-Rente später ohne erneute Gesundheitsprüfung zu erhöhen – ein entscheidender Vorteil, wenn sich deine Lebensumstände ändern. Hier erfährst du alles Wichtige über dieses flexible Instrument und warum es für deine finanzielle Sicherheit so wertvoll ist.

    Was bedeutet Nachversicherungsgarantie?

    Mit der Nachversicherungsgarantie räumt dir die Versicherungsgesellschaft vertraglich ein, dass du den Versicherungsschutz während der Laufzeit erhöhen kannst – bei einer Berufsunfähigkeitsversicherung also die Rente. Der Vertrag läuft dabei einfach ohne erneute Gesundheitsprüfung weiter, sodass zwischenzeitlich eingetretene Risikoerhöhungen nicht berücksichtigt werden. Das ist ein enormer Vorteil, denn viele Menschen entwickeln im Laufe ihres Lebens gesundheitliche Einschränkungen, die eine neue Versicherung erschweren oder verteuern würden.

    Diese Garantie erhöht deine Flexibilität erheblich, weil du den Schutz einfacher an wichtige Lebensereignisse anpassen kannst. Dazu gehören eine Heirat, die Geburt oder Adoption eines Kindes, eine Einkommensveränderung oder anderweitig veränderte Umstände im Leben. Abgedeckt sind ebenfalls das Erreichen der Volljährigkeit, das Ende von Ausbildung oder Studium, der Einstieg in die Berufstätigkeit, der Wechsel in die Selbständigkeit sowie der Erwerb von Wohneigentum. Damit das funktioniert, muss die Möglichkeit der Nachversicherung allerdings vertraglich fixiert worden sein.

    📌 Gut zu wissen

    Die Nachversicherungsgarantie wird nie automatisch aktiviert. Wer mehr Schutz, also eine höhere BU-Rente erhalten will, muss das gegenüber der Versicherung deutlich machen. Du musst also aktiv werden und die Erhöhung beantragen, wenn ein entsprechendes Lebensereignis eingetreten ist.

    Welchen Vorteil bietet die Nachversicherungsgarantie?

    Der wesentliche Vorteil der Nachversicherungsgarantie liegt darin, dass keine grundlegende Vertragsänderung nötig ist. Damit entfällt die sonst notwendige erneute Gesundheitsprüfung. Mit der Nachversicherungsgarantie darfst du also auch nach dem Vertragsabschluss schon einmal krank gewesen sein – du kannst trotzdem die BU-Rente erhöhen. Das ist besonders wertvoll, denn viele Menschen erleben im Laufe der Jahre gesundheitliche Veränderungen, die bei einer neuen Risikoprüfung zu Ausschlüssen oder Risikozuschlägen führen würden.

    Weil es sich aus Sicht der Versicherung nicht um einen neuen Vertrag handelt und auch die zeitaufwendige Gesundheitsprüfung entfällt, läuft die Anpassung des Versicherungsschutzes deutlich schneller ab. Du sparst dir aufwendige Arztbesuche, das Zusammentragen medizinischer Unterlagen und lange Wartezeiten auf eine Entscheidung der Versicherung.

    💡 Tipp

    Falls dir die Beiträge für die BU zu teuer werden, kannst du recht schnell Kosten sparen, indem du die Höhe der Rente absenkst. Das sollte beim Versicherer problemlos möglich sein. Vorsicht: Der Schritt zurück in die andere Richtung – also die Erhöhung der Rente – funktioniert dann wieder nur mittels einer erneuten Gesundheitsprüfung. Gab es zwischenzeitlich versicherungsrelevante Erkrankungen, steigen die Beiträge vermutlich an oder eine Erhöhung wird sogar unmöglich. Überlege dir eine Absenkung deshalb gut!

    Gibt es auch Nachteile bei der Nachversicherungsgarantie?

    Der größte Nachteil der Nachversicherungsgarantie liegt auf der Hand: Eine höhere BU-Rente schlägt sich in höheren Monatsbeiträgen nieder. Da Versicherungen bei vielen Verträgen das Lebensalter der zu versichernden Person in die Kalkulation der Monatsprämien einbeziehen, ist eine Erhöhung der Rente zu verschiedenen Zeitpunkten unterschiedlich teuer. Das bedeutet konkret, dass du für die gleiche Rentensumme mehr bezahlst, als wenn du die Rente beim Vertragsabschluss gleich in dieser Höhe vereinbart hättest.

    Die Höhe des Versicherungsschutzes orientiert sich prozentual am Bruttoeinkommen. Der Prozentsatz ist stets abhängig vom Versicherer und der Höhe des Einkommens. Steigt dein Brutto, steigt üblicherweise auch der prozentual mögliche Anteil, den du versichern kannst. Das gibt dir Spielraum für Anpassungen, wenn deine Karriere voranschreitet und dein Einkommen wächst.

    Es kann ein Höchstalter geben

    In den meisten Fällen gibt es eine Altersgrenze für die Anpassung des Versicherungsschutzes im Rahmen einer Nachversicherungsgarantie. Die Einzelheiten regelt der Vertrag, daher solltest du diese Klauseln genau prüfen. Üblich ist zum Beispiel eine Altersgrenze zwischen dem 45. und 50. Geburtstag. Oder eine Frist ist gesetzt, etwa von 10 oder 15 Jahren vor Ende des Vertrags.

    💡 Tipp

    Notiere dir die Altersgrenze für die Nachversicherungsgarantie direkt auf dem Ordner mit den Versicherungsunterlagen oder trage sie in deinen Kalender ein. So verpasst du diese wichtige Option nicht und kannst rechtzeitig prüfen, ob eine Anpassung sinnvoll ist. Nach Ablauf der Frist ist eine Erhöhung nur noch mit erneuter Gesundheitsprüfung möglich!

    Nachversicherungsgarantie versus Beitragsdynamik

    Die Nachversicherungsgarantie wird oft mit der Beitragsdynamik verwechselt, die viele Versicherungsgesellschaften automatisch mit anbieten. Dabei steigt die ursprünglich vereinbarte Rente jährlich um einen prozentualen Betrag, der den Wertverlust der Summe durch Inflation ausgleichen soll. Diesen Effekt unterschätzen viele Versicherte erheblich, dabei ist er enorm wichtig für deine langfristige Absicherung.

    Die BU-Versicherung wird mit langen Laufzeiten abgeschlossen, oft über mehrere Jahrzehnte. Aber schon bei nur zwei Prozent Inflationsrate bleiben von einer Rente in Höhe von 2.000 Euro nach 20 Jahren gerade einmal 1.300 Euro an Kaufkraft übrig. Das ist ein dramatischer Verlust, der deine finanzielle Absicherung im Ernstfall erheblich schwächen würde.

    📌 Gut zu wissen

    Die Nachversicherungsgarantie greift bei konkreten Lebensereignissen und erfordert deinen aktiven Antrag. Die Beitragsdynamik läuft hingegen automatisch und gleicht kontinuierlich die Inflation aus. Beide Instrumente ergänzen sich ideal und sollten in einer guten BU-Versicherung enthalten sein. Bei der Beitragsdynamik solltest du aber kritisch nachrechnen, wie teuer die BU dann in einigen Jahren wird – die Beiträge müssen auch langfristig für dich tragbar bleiben.

    Nachversicherungsgarantie immer abschließen

    Eine Nachversicherungsgarantie ist sinnvoll und nützlich für deine langfristige finanzielle Absicherung. Du solltest also unbedingt darauf achten, dass sie Teil deiner BU-Versicherung ist. Denn damit kannst du den Versicherungsschutz flexibel an veränderte Lebensumstände anpassen, ohne dass dir gesundheitliche Veränderungen einen Strich durch die Rechnung machen. Ob du diese Option dann tatsächlich auch nutzt, bleibt selbstverständlich deine Entscheidung. Ist die Garantie aber bereits in den Versicherungsbedingungen enthalten, ist der Ablauf des Verfahrens viel einfacher und du hast alle Möglichkeiten in der Hand, wenn du sie brauchst.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Bei welchen Anlässen kann die Nachversicherungsgarantie in Anspruch genommen werden?

    Die Nachversicherungsgarantie greift bei wichtigen Lebensereignissen wie Heirat, Geburt oder Adoption eines Kindes, Einkommensveränderungen, Erreichen der Volljährigkeit, Ende von Ausbildung oder Studium, Berufseinstieg, Wechsel in die Selbständigkeit und Erwerb von Wohneigentum.

    Q

    Muss ich bei der Nachversicherung eine erneute Gesundheitsprüfung durchlaufen?

    Nein, das ist der große Vorteil der Nachversicherungsgarantie. Du kannst deine BU-Rente ohne erneute Gesundheitsprüfung erhöhen, auch wenn zwischenzeitlich gesundheitliche Probleme aufgetreten sind. Der Vertrag läuft einfach weiter, ohne dass neue Risiken berücksichtigt werden.

    Q

    Wird die Nachversicherung automatisch durchgeführt?

    Nein, die Nachversicherung erfolgt nie automatisch. Du musst aktiv bei deiner Versicherung beantragen, dass du die BU-Rente erhöhen möchtest. Die Garantie gibt dir lediglich das Recht dazu, aber du musst selbst tätig werden.

    Q

    Gibt es eine Altersgrenze für die Nutzung der Nachversicherungsgarantie?

    Ja, die meisten Verträge setzen eine Altersgrenze zwischen dem 45. und 50. Geburtstag oder eine Frist von 10 bis 15 Jahren vor Vertragsende. Die genauen Bedingungen findest du in deinen Versicherungsunterlagen.

    Q

    Was ist der Unterschied zwischen Nachversicherungsgarantie und Beitragsdynamik?

    Die Nachversicherungsgarantie ermöglicht Erhöhungen bei konkreten Lebensereignissen auf deinen Antrag hin. Die Beitragsdynamik erhöht die Rente automatisch jährlich um einen Prozentsatz, um den Kaufkraftverlust durch Inflation auszugleichen. Beide Instrumente ergänzen sich ideal.

    Q

    Wie hoch sollte meine BU-Rente sein?

    Als Faustregel gilt: Die BU-Rente sollte etwa 70-80% deines Nettoeinkommens abdecken. Der genaue Prozentsatz hängt vom Versicherer und deinem Einkommen ab. Mit der Nachversicherungsgarantie kannst du die Rente später anpassen, wenn dein Einkommen steigt.

  • Berufsunfähigkeitsversicherung für Beamte: Schutz bei Dienstunfähigkeit

    Berufsunfähigkeitsversicherung für Beamte: Schutz bei Dienstunfähigkeit

    Themen in diesem Artikel:

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Beamt:innen können genauso wie Angestellte plötzlich berufsunfähig werden – bei Staatsbediensteten heißt das Dienstunfähigkeit. Die staatliche Absicherung greift allerdings nur unter bestimmten Voraussetzungen. Besonders in den ersten Berufsjahren besteht oft kein Anspruch auf Ruhegehalt. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung für Beamte schließt diese gefährliche Versorgungslücke und sichert dein Einkommen ab, wenn du aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr arbeiten kannst.

    Berufsunfähigkeit bei Beamt:innen

    Als Polizist:in, Richter:in oder Soldat:in genießt du einen sicheren Arbeitsplatz und ein verlässliches Gehalt. Doch auch Beamt:innen kann eine vorübergehende oder dauerhafte Berufsunfähigkeit treffen – sei es durch Krankheit oder Unfall. Die Einschränkung kann körperlicher oder geistiger Natur sein.

    Der entscheidende Unterschied: Während bei Angestellten von Berufs- oder Erwerbsunfähigkeit die Rede ist, spricht man bei Beamt:innen von Dienstunfähigkeit. Diese liegt vor, wenn:

    • Du aus gesundheitlichen Gründen deinen Dienst nicht mehr ausüben kannst
    • Du aufgrund einer Erkrankung innerhalb von sechs Monaten mehr als drei Monate arbeitsunfähig warst
    • Keine Aussicht besteht, dass du innerhalb eines halben Jahres wieder voll dienstfähig wirst

    Die Feststellung der Dienstunfähigkeit trifft ein Amtsarzt bzw. eine Amtsärztin nach einer gründlichen Untersuchung. Das erstellte Attest geht an deinen Dienstherrn, der über das weitere Vorgehen entscheidet. Du wirst entweder in den Ruhestand versetzt oder erhältst eine Tätigkeit, die du gemäß deines gesundheitlichen Zustands noch ausüben kannst.

    📌 Gut zu wissen

    Für Bundesbeamt:innen und Landesbeamt:innen gelten unterschiedliche Voraussetzungen für die Dienstunfähigkeit. Diese sind im Bundesbeamtengesetz (BBG) beziehungsweise im Beamtenstatusgesetz (BeamtStG) festgeschrieben. Als Landesbeamt:in musst du zudem je nach Bundesland abweichende Regelungen berücksichtigen.

    Das Ruhegehalt

    Wirst du als Beamt:in dienstunfähig und vorzeitig in den Ruhestand versetzt, hast du in der Regel Anspruch auf eine staatliche Absicherung in Form eines Ruhegehalts. Dein Dienstherr zahlt diese Versorgung – allerdings nicht in jedem Fall.

    Besonders kritisch ist die Situation für Beamt:innen am Beginn ihrer beruflichen Laufbahn. Im Fall einer Dienstunfähigkeit droht dir ohne zusätzliche Absicherung eine finanzielle Notlage, denn das Ruhegehalt erhalten ausschließlich Beamt:innen auf Lebenszeit – und auch diese erst nach fünf Jahren Dienstzeit. Diese sogenannte Wartezeit stellt für viele junge Staatsbedienstete ein erhebliches finanzielles Risiko dar.

    💡 Tipp

    Berechne deine finanzielle Lücke konkret: Notiere deine monatlichen Fixkosten und prüfe, ob du diese ohne Einkommen über mehrere Monate tragen könntest. Die meisten Beamt:innen unterschätzen das Risiko in den ersten fünf Dienstjahren erheblich. Eine Dienstunfähigkeitsversicherung mit einer Rentenhöhe von 60-80% deines Nettoeinkommens bietet dir optimalen Schutz.

    Was ist eine Dienstunfähigkeitsversicherung?

    Mit einer Dienstunfähigkeitsversicherung – also einer speziellen Berufsunfähigkeitsversicherung für Beamt:innen – sicherst du dich gegen den Verlust deiner Arbeitskraft ab. Wirst du aus gesundheitlichen Gründen dienstunfähig, erhältst du eine vorab vereinbarte Rente, die dein Einkommen ersetzt.

    Die Dienstunfähigkeitsversicherung ist als spezielle Klausel in einer Berufsunfähigkeitsversicherung enthalten. Diese Dienstunfähigkeitsklausel erweitert den Schutz erheblich und ist für Beamt:innen entscheidend – denn sie bietet einen großen Vorteil gegenüber einer regulären Berufsunfähigkeitsversicherung.

    Der zentrale Unterschied liegt in der Leistungsgrenze: Während eine normale Versicherung erst zahlt, wenn du deine berufliche Tätigkeit zu mindestens 50 Prozent nicht mehr ausüben kannst, gibt es bei der Dienstunfähigkeitsversicherung keine solche Grenze. Selbst wenn du nur zu 20 Prozent nicht leistungsfähig bist, kann dich der Amtsarzt als dienstunfähig einstufen. Eine reguläre Berufsunfähigkeitsversicherung würde in diesem Fall entweder gar nicht zahlen oder aufwändige medizinische Nachweise einfordern.

    Für wen ist eine Dienstunfähigkeitsversicherung sinnvoll?

    Nicht alle Beamt:innen haben automatisch Anspruch auf staatliche finanzielle Absicherung durch ein Ruhegehalt. Folgende Personengruppen sollten eine Dienstunfähigkeitsversicherung unbedingt in Betracht ziehen, um einen Verdienstausfall zu vermeiden:

    Beamtenanwärter:innen und Berufsanfänger:innen

    Beamtenanwärter:innen und Berufsanfänger:innen stehen vor einer besonders kritischen Situation. Wer in den Beruf als Beamt:in auf Lebenszeit einsteigt, erhält in den ersten fünf Jahren kein Ruhegehalt im Fall von Dienstunfähigkeit. Diese Wartezeit kann existenzbedrohend sein, wenn plötzlich eine schwere Erkrankung oder ein Unfall eintritt.

    Beamt:innen auf Probe

    Beamt:innen auf Probe befinden sich in der Probezeit ihres Dienstes und genießen noch nicht den vollen Schutz. Im Fall einer Dienstunfähigkeit erhalten sie kein Ruhegehalt – stattdessen folgt in der Regel die Entlassung. Ohne private Absicherung stehst du dann ohne Einkommen da.

    Beamt:innen auf Widerruf

    Beamt:innen auf Widerruf befinden sich noch in der Ausbildung für den Staatsdienst. Auch für diese Gruppe besteht kein Anspruch auf Ruhegehalt bei Dienstunfähigkeit. Gerade in dieser Lebensphase, in der du möglicherweise noch keine großen Rücklagen bilden konntest, ist eine private Absicherung besonders wichtig.

    💡 Tipp

    Schließe deine Dienstunfähigkeitsversicherung vor der amtsärztlichen Einstellungsuntersuchung ab. So vermeidest du, dass eventuelle Befunde zu Risikozuschlägen oder Ausschlüssen führen. Viele Versicherer bieten spezielle Anwärtertarife mit reduzierten Beiträgen während der Ausbildungszeit an – nutze diese Möglichkeit für einen günstigen Einstieg.

    📌 Gut zu wissen

    Die Dienstunfähigkeitsklausel ist nicht bei allen Versicherern automatisch enthalten. Achte beim Vertragsabschluss explizit darauf, dass diese Klausel ohne Mehrkosten integriert ist. Einige Anbieter verlangen dafür einen Aufpreis oder bieten sie gar nicht an – das kann im Ernstfall den Unterschied zwischen Leistung und Ablehnung bedeuten.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Was passiert, wenn ich als Beamt:in auf Probe dienstunfähig werde?

    Als Beamt:in auf Probe wirst du bei Dienstunfähigkeit in der Regel entlassen und erhältst kein Ruhegehalt. Du fällst dann in die gesetzliche Erwerbsminderungsrente, die deutlich niedriger ausfällt als dein bisheriges Gehalt. Eine Dienstunfähigkeitsversicherung sichert dich in diesem Fall finanziell ab.

    Q

    Kann ich als Beamt:in eine normale Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen?

    Ja, du kannst eine normale BU-Versicherung abschließen, aber diese leistet erst ab 50% Berufsunfähigkeit. Da Beamt:innen oft schon bei geringerer Leistungsminderung dienstunfähig geschrieben werden, ist eine Versicherung mit Dienstunfähigkeitsklausel deutlich sinnvoller und passt besser zum Beamtenrecht.

    Q

    Wie hoch sollte die Dienstunfähigkeitsrente sein?

    Die Rentenhöhe sollte mindestens 60-80% deines Nettoeinkommens betragen. Berücksichtige dabei deine monatlichen Fixkosten wie Miete, Versicherungen und Lebenshaltungskosten. Denke auch an zukünftige Gehaltserhöhungen und passe die Versicherungssumme gegebenenfalls durch eine Nachversicherungsgarantie an.

    Q

    Zahlt die Dienstunfähigkeitsversicherung auch bei teilweiser Dienstunfähigkeit?

    Das hängt vom gewählten Tarif ab. Viele Versicherer bieten eine Staffelregelung an, bei der du bereits ab 25% Dienstunfähigkeit eine anteilige Rente erhältst. Bei vollständiger Dienstunfähigkeit wird dann die volle vereinbarte Rente gezahlt. Prüfe die genauen Bedingungen im Vertrag.

    Q

    Was kostet eine Dienstunfähigkeitsversicherung für Beamt:innen?

    Die Kosten hängen von mehreren Faktoren ab: Eintrittsalter, Gesundheitszustand, gewünschte Rentenhöhe und Laufzeit. Ein 25-jähriger Beamtenanwärter zahlt für eine monatliche Rente von 1.500 Euro etwa 40-70 Euro im Monat. Je früher der Abschluss, desto günstiger die Beiträge über die gesamte Laufzeit.

  • Grundfähigkeitsversicherung: Schutz bei Verlust elementarer Fähigkeiten

    Grundfähigkeitsversicherung: Schutz bei Verlust elementarer Fähigkeiten

    Themen in diesem Artikel:

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Das Wichtigste zur Grundfähigkeitsversicherung

    Eine Grundfähigkeitsversicherung zahlt dir eine monatliche Rente, wenn du elementare körperliche oder geistige Fähigkeiten verlierst – unabhängig davon, ob du noch arbeiten kannst. Sehen, Hören, Gehen und Sitzen sind für ein selbstbestimmtes Leben unverzichtbar. Verlierst du diese Fähigkeiten durch Unfall oder Krankheit, sichert dich die Versicherung finanziell ab. Für Handwerker:innen, die beispielsweise an Arthrose erkranken, kann diese Absicherung existenziell wichtig sein, da sie den Einkommensausfall ausgleicht.

    Was versichert eine Grundfähigkeitsversicherung?

    Die Grundfähigkeitsversicherung schützt dich vor den finanziellen Folgen, wenn du grundlegende körperliche oder geistige Fähigkeiten verlierst. Grundfähigkeiten sind jene elementaren Fähigkeiten, die jeder Mensch für ein selbstbestimmtes Leben benötigt. Du kannst sowohl physische als auch kognitive Fähigkeiten absichern, wobei die Auswahl je nach Anbieter und Vertrag variiert.

    Zu den typischerweise versicherbaren Grundfähigkeiten gehören Sehen, Hören und Sprechen als sensorische und kommunikative Fähigkeiten. Im Bereich der motorischen Fähigkeiten kannst du Arm- und Handgebrauch, Greifen und Halten, Gehen und Stehen sowie Sitzen und Knien absichern. Auch Bücken, Heben und Tragen zählen zu den versicherbaren körperlichen Fähigkeiten. Darüber hinaus lassen sich kognitive Fähigkeiten wie Orientierung und Gleichgewicht, Erinnerungsvermögen und eigenverantwortliches Handeln in den Versicherungsschutz einbeziehen.

    📌 Gut zu wissen

    Die Auswahl der versicherbaren Grundfähigkeiten unterscheidet sich erheblich zwischen den Anbietern. Nicht alle Versicherer bieten die gleichen Fähigkeiten zur Absicherung an. Prüfe daher genau, welche Grundfähigkeiten bei deinem gewählten Tarif tatsächlich eingeschlossen sind und ob diese zu deinen persönlichen Bedürfnissen und beruflichen Anforderungen passen.

    Welche Grundfähigkeiten im Einzelfall versichert sind, unterscheidet sich je nach Anbieter. Meist kannst du diese individuell nach deinen Bedürfnissen wählen. Einige Versicherer gehen über die klassischen Grundfähigkeiten hinaus und decken auch moderne Alltagsfähigkeiten ab. Dazu gehören beispielsweise das Benutzen eines Smartphones, das Schreiben an einer PC-Tastatur oder das Auto- und Fahrradfahren. Diese Erweiterungen berücksichtigen die Anforderungen des modernen Lebens und Arbeitsalltags.

    💡 Quick-Info: Kombination mit Dread-Disease-Versicherung

    Grundfähigkeitsversicherungen werden nicht nur als Einzelpolice angeboten, sondern auch in Kombination mit sogenannten Dread-Disease-Versicherungen. Auf diese Weise kannst du dich gleichzeitig gegen die Folgen schwerer Krankheiten und den Verlust von Grundfähigkeiten absichern. Du erhältst unter Umständen sowohl eine monatliche Rente als auch eine Einmalzahlung aus der Dread-Disease-Versicherung.

    Aufs Detail achten: Wann eine Grundfähigkeitsversicherung zahlt

    Die Grundfähigkeitsversicherung zahlt dir eine monatliche Rente, wenn du eine oder mehrere der versicherten Grundfähigkeiten verloren hast oder in diesen stark eingeschränkt bist. Im Gegensatz zur Berufsunfähigkeitsversicherung ist dabei unerheblich, ob du deine berufliche Tätigkeit noch ausüben kannst oder nicht. Diese Unabhängigkeit von der Erwerbsfähigkeit macht die Grundfähigkeitsversicherung zu einer eigenständigen Absicherungsform.

    Bei Abschluss der Versicherung wird vorab genau definiert, wann und wie viel gezahlt wird – also wann eine Grundfähigkeit als verloren gilt. Die Einschränkung muss dabei nicht unbedingt dauerhaft sein. Die genauen Leistungsbedingungen variieren zwischen den Anbietern, weshalb du die Vertragsbedingungen sorgfältig prüfen solltest.

    Beim Stehen zahlen fast alle Versicherer, wenn du keine zehn Minuten stehen kannst. Ist hingegen „kein selbstständiges Stehen“ definiert, kannst du möglicherweise noch stehen, wenn du dich abstützt – in diesem Fall wird die Wahrscheinlichkeit einer Zahlung geringer. Beim Gehen wird die Rente in der Regel ausgezahlt, wenn du keine 400 Meter ohne Hilfsmittel und Pause zurücklegen kannst. Beim Hören zahlen die meisten Versicherer bei einem Hörverlust von 80 Prozent, wobei dies für beide Ohren gelten muss.

    💡 Tipp

    Achte bei der Vertragswahl besonders auf die exakten Formulierungen der Leistungsbedingungen. Schon kleine Unterschiede wie „nicht stehen können“ versus „nicht selbstständig stehen können“ haben massive Auswirkungen auf deine Leistungsansprüche. Lass dir vom Versicherer konkrete Beispiele nennen, wann genau eine Leistung erfolgt und dokumentiere diese Aussagen schriftlich.

    Viele Tarife sichern auch Pflegebedürftigkeit ab. In diesem Fall erhältst du Leistungen, wenn du noch über alle Grundfähigkeiten verfügst, aber auf Unterstützung im Alltag angewiesen bist. Diese Erweiterung des Versicherungsschutzes berücksichtigt Situationen, in denen die einzelnen Fähigkeiten zwar vorhanden sind, du aber dennoch nicht selbstständig leben kannst.

    Im Bedarfsfall musst du deiner Versicherung lediglich die körperliche Einschränkung nachweisen, was einfacher ist, als eine Berufs- oder generelle Arbeitsunfähigkeit zu belegen. In der Regel ist die Entscheidung schnell getroffen, sodass du als Betroffene:r zügig deine Rente erhältst. Diese unkomplizierte Leistungsprüfung ist ein wesentlicher Vorteil gegenüber anderen Absicherungsformen.

    Die Kosten einer Grundfähigkeitsversicherung

    Die Beiträge für eine Grundfähigkeitsversicherung sind in der Regel günstiger als für eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Die genaue Höhe hängt von verschiedenen Faktoren ab, wobei vor allem die Versicherungssumme sowie dein Alter und Gesundheitszustand bei Abschluss ausschlaggebend sind. Als junger Mensch profitierst du meist von besonders günstigen Beiträgen, da bei dir die Wahrscheinlichkeit von Krankheiten und der Kräfteverfall niedriger sind.

    Wie auch bei der Berufsunfähigkeits- oder Erwerbsunfähigkeitsversicherung musst du vor Abschluss Fragen zu deinem Gesundheitszustand, Beruf und Hobbys beantworten. Diese Angaben sind für die Beitragshöhe ausschlaggebend. Bei eventuellen Vorerkrankungen oder gefährlichen Tätigkeiten sind Risikozuschläge oder Ausschlüsse möglich. Die Gesundheitsprüfung fällt in der Regel jedoch weniger umfangreich aus als bei einer Berufsunfähigkeitsversicherung, was den Zugang zur Versicherung erleichtert.

    📌 Gut zu wissen

    Die Beitragshöhe kann sich während der Laufzeit ändern. Viele Versicherer behalten sich eine Beitragsanpassung vor, falls die Leistungsausgaben höher ausfallen als kalkuliert. Achte daher auf Tarife mit Beitragsstabilität oder garantierten Höchstbeiträgen, um böse Überraschungen zu vermeiden.

    ⚡ Quick-Tipp: Ehrlichkeit bei der Gesundheitsprüfung

    Im Rahmen der Gesundheitsprüfung solltest du alle Angaben wahrheitsgemäß beantworten, auch wenn deine Beiträge dadurch möglicherweise teurer werden. Andernfalls riskierst du, dass die Versicherung im Bedarfsfall nicht zahlt, weil du gegen die vorvertraglichen Anzeigepflichten verstoßen hast.

    Darauf solltest du vor Abschluss achten

    Vor dem Abschluss einer Grundfähigkeitsversicherung solltest du verschiedene Aspekte sorgfältig prüfen. Die genauen Leistungsdefinitionen sind entscheidend dafür, wann die Versicherung tatsächlich zahlt. Achte darauf, wie die einzelnen Grundfähigkeiten im Vertrag definiert sind, denn bereits kleine Unterschiede in der Formulierung können große Auswirkungen auf den Leistungsfall haben.

    💡 Tipp

    Erstelle eine persönliche Prioritätenliste deiner wichtigsten Grundfähigkeiten basierend auf deinem Beruf und Lebensstil. Ein Programmierer sollte beispielsweise besonderen Wert auf Sehfähigkeit und Handgebrauch legen, während für einen Fitnesstrainer Gehen und Stehen essentiell sind. Diese Liste hilft dir, den passenden Tarif mit den richtigen Schwerpunkten zu finden.

    Überlege dir genau, welche Grundfähigkeiten für dich und deine Lebenssituation besonders wichtig sind. Als Handwerker:in sind möglicherweise andere Fähigkeiten relevant als für Büroangestellte. Die individuelle Auswahl der zu versichernden Grundfähigkeiten ermöglicht dir eine maßgeschneiderte Absicherung. Prüfe auch, ob der Versicherer moderne Alltagsfähigkeiten wie die Nutzung digitaler Geräte mit einschließt, falls diese für deinen Beruf oder Alltag wichtig sind.

    Die Höhe der Versicherungssumme sollte deinen tatsächlichen finanziellen Bedarf im Leistungsfall decken. Berücksichtige dabei deine laufenden Kosten und den möglichen Einkommensausfall. Bedenke auch, dass die Beiträge mit steigendem Alter und bei Vorerkrankungen höher ausfallen können. Ein früher Abschluss kann sich daher lohnen, um von günstigeren Konditionen zu profitieren.

    Vergleiche verschiedene Anbieter und deren Leistungsbedingungen sorgfältig. Die Unterschiede zwischen den Tarifen können erheblich sein, sowohl bei den Kosten als auch bei den Leistungen. Achte besonders auf die Wartezeiten, also den Zeitraum, den eine Einschränkung bestehen muss, bevor die Versicherung zahlt. Auch die Frage, ob die Versicherung bei vorübergehenden oder nur bei dauerhaften Einschränkungen leistet, ist wichtig für deine Entscheidung.

    📌 Gut zu wissen

    Einige Versicherer bieten eine Nachversicherungsgarantie an. Diese ermöglicht es dir, den Versicherungsschutz später ohne erneute Gesundheitsprüfung zu erhöhen – beispielsweise bei Heirat, Geburt eines Kindes oder Gehaltserhöhung. Diese Option kann besonders wertvoll sein, wenn sich deine Lebensumstände ändern.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Was ist der Unterschied zwischen Grundfähigkeits- und Berufsunfähigkeitsversicherung?

    Die Grundfähigkeitsversicherung zahlt beim Verlust elementarer Fähigkeiten unabhängig von der Berufsausübung. Die Berufsunfähigkeitsversicherung leistet nur, wenn du deinen Beruf nicht mehr ausüben kannst. Die Gesundheitsprüfung fällt bei der Grundfähigkeitsversicherung meist weniger umfangreich aus und die Beiträge sind in der Regel günstiger.

    Q

    Welche Grundfähigkeiten kann ich versichern?

    Du kannst körperliche Fähigkeiten wie Sehen, Hören, Gehen, Stehen, Greifen und Sitzen absichern. Auch kognitive Fähigkeiten wie Erinnerungsvermögen, Orientierung und eigenverantwortliches Handeln sind versicherbar. Einige Anbieter decken zusätzlich moderne Fähigkeiten wie Smartphone-Nutzung oder PC-Arbeit ab.

    Q

    Wann zahlt die Grundfähigkeitsversicherung konkret?

    Die Versicherung zahlt, wenn du eine versicherte Grundfähigkeit verlierst oder stark eingeschränkt bist. Beispielsweise bei Gehunfähigkeit über 400 Meter, Stehunfähigkeit über zehn Minuten oder 80 Prozent Hörverlust auf beiden Ohren. Die genauen Bedingungen sind im Vertrag definiert und variieren je nach Anbieter.

    Q

    Wie hoch sind die Beiträge für eine Grundfähigkeitsversicherung?

    Die Beiträge sind meist günstiger als bei Berufsunfähigkeitsversicherungen und hängen von Versicherungssumme, Alter und Gesundheitszustand ab. Junge Menschen profitieren von besonders günstigen Beiträgen. Bei Vorerkrankungen oder gefährlichen Tätigkeiten können Risikozuschläge anfallen. Die monatlichen Kosten liegen typischerweise zwischen 20 und 100 Euro.

    Q

    Für wen lohnt sich eine Grundfähigkeitsversicherung besonders?

    Die Versicherung eignet sich besonders für Menschen in körperlich anspruchsvollen Berufen wie Handwerker:innen, für die eine Berufsunfähigkeitsversicherung zu teuer ist. Auch Personen mit Vorerkrankungen, die keine BU-Versicherung bekommen, und junge Menschen, die von günstigen Einstiegsbeiträgen profitieren wollen, sollten diese Absicherung in Betracht ziehen.

    Q

    Kann ich die versicherten Grundfähigkeiten später anpassen?

    Die nachträgliche Anpassung der versicherten Grundfähigkeiten ist meist nur eingeschränkt möglich. Einige Versicherer bieten eine Nachversicherungsgarantie für bestimmte Lebensereignisse. Eine Reduzierung ist oft möglich, eine Erweiterung erfordert häufig eine erneute Gesundheitsprüfung. Plane daher von Anfang an sorgfältig, welche Fähigkeiten du absichern möchtest.