Kategorie: Versicherungen

  • Private Krankenversicherung für Feuerwehrleute: Der Ratgeber

    Private Krankenversicherung für Feuerwehrleute: Der Ratgeber

    Themen in diesem Artikel:

    • Beamtenstatus von Feuerwehrleuten: Berufsfeuerwehrleute sind staatlich angestellt und erhalten je nach Bundesland freie Heilfürsorge oder Beihilfe als Krankenversicherung.
    • Freie Heilfürsorge: Das Bundesland übernimmt alle erstattungsfähigen Krankheitskosten, jedoch nur während der aktiven Dienstzeit und ohne Familienversicherung.
    • Beihilfe-System: Bei der Beihilfe werden nur 50 bis 80 Prozent der Kosten übernommen, eine private Restkostenversicherung ist notwendig.
    • Freiwillige Feuerwehren: Über 1 Million Feuerwehrleute in freiwilligen Feuerwehren sind keine Beamten und benötigen eine eigene Krankenversicherung.
    • PKV-Notwendigkeit: Eine private Krankenversicherung oder Anwartschaft sichert Feuerwehrleute auch im Ruhestand ab und ermöglicht bessere Leistungen.

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Verbeamtete Feuerwehrleute in Berufsfeuerwehren genießen staatliche Absicherung durch freie Heilfürsorge oder Beihilfe. Welche Versicherungsform greift, hängt vom Bundesland ab, in dem du arbeitest. Eine private Krankenversicherung kann als zusätzliche Absicherung sinnvoll oder sogar notwendig sein, um Versorgungslücken zu schließen und auch im Ruhestand optimal geschützt zu bleiben.

    Feuerwehrleute sind Beamt:innen

    Wenn du in einer Berufsfeuerwehr tätig bist – also nicht in einer freiwilligen Feuerwehr – bist du im jeweiligen Bundesland als Beamt:in angestellt. Deine staatliche Absicherung erfolgt entweder über die freie Heilfürsorge oder über Beihilfe. Diese Unterscheidung ist entscheidend für deinen Versicherungsschutz und hängt direkt von deinem Dienstort ab.

    Arbeitest du bei der Bundeswehr-Feuerwehr, gilt für dich Bundesrecht statt Landesrecht. In diesem Fall bist du wie alle anderen Bundesbeamten beihilfeberechtigt. Ähnlich wie Polizist:innen können sich auch Berufsfeuerwehrleute durch eine zusätzliche private Krankenversicherung noch besser absichern und von erweiterten Leistungen profitieren.

    Die freie Heilfürsorge

    Bei der freien Heilfürsorge übernimmt dein Bundesland als Arbeitgeber alle anfallenden, erstattungsfähigen Krankheitskosten vollständig. Du hast Anspruch auf umfassende medizinische Versorgung, die verschiedene Bereiche abdeckt.

    Die freie Heilfürsorge umfasst Vorsorgemaßnahmen, ärztliche Behandlung bei Krankheit inklusive Psychotherapie sowie Medikamente, Verbands-, Heil- und Hilfsmittel. Auch die medizinische Versorgung im Krankenhaus und medizinische Rehabilitationsmaßnahmen sind abgedeckt. Für werdende Eltern werden Schwangerschaftsvorsorge und Geburtskosten übernommen. Zahnarztbehandlungen inklusive Zahnersatz sowie Behandlungen im Ausland gehören ebenfalls zum Leistungsumfang.

    📌 Gut zu wissen

    Die freie Heilfürsorge gilt ausschließlich für dich persönlich, nicht für deine Ehepartner:innen oder Kinder. Diese benötigen eine eigene Krankenversicherung. Außerdem musst du zusätzlich zur freien Heilfürsorge eine Pflegepflichtversicherung abschließen, da diese nicht automatisch enthalten ist.

    Die Leistungen entsprechen weitgehend denen der gesetzlichen Krankenversicherung. Eine zusätzliche private Krankenversicherung kann dennoch sinnvoll sein, beispielsweise um höherpreisige Zahnbehandlungen oder Zusatzleistungen wie Chefarztbehandlung abzusichern.

    Besonders kritisch wird es mit Eintritt in die Pension. Du hast nur Anspruch auf freie Heilfürsorge, solange du verbeamtet und aktiv im Dienst bist. Mit der Pensionierung gelten andere Regeln, und dann greift automatisch die Beihilfe. Ein möglicherweise schlechter Gesundheitszustand im Alter kann eine private Krankenversicherung sehr teuer oder sogar unmöglich machen.

    💡 Tipp

    Schließe frühzeitig eine Anwartschaftsversicherung ab! Damit sicherst du dir die Aufnahme in die PKV ohne erneute Gesundheitsprüfung – unabhängig von deinem Gesundheitszustand bei Pensionierung. Die kleine oder große Anwartschaft kostet monatlich zwischen 5 und 50 Euro und kann dich vor hohen Kosten im Alter bewahren.

    Versicherung bei freiwilligen Feuerwehren

    In den 110 Berufsfeuerwehren in Deutschland arbeiten knapp 35.000 Feuerwehrleute, die entweder über die freie Heilfürsorge oder die Beihilfe versichert sind. Die Situation sieht bei freiwilligen Feuerwehren völlig anders aus.

    Mehr als 1 Million Feuerwehrleute – fast dreimal so viele wie in den Berufsfeuerwehren – sind in den über 22.000 freiwilligen Feuerwehren aktiv. Da diese Feuerwehrleute keine Beamt:innen sind, wird die Krankenversicherung für sie nicht staatlich übernommen. Sie müssen sich selbst um ihre Krankenversicherung kümmern, entweder gesetzlich oder privat. Während des Dienstes sind sie allerdings durch die Feuerwehr-Unfallkassen und Unfallkassen der Länder gesetzlich unfallversichert, was zumindest dienstliche Unfälle abdeckt.

    Die Beihilfe

    Bei der Beihilfe funktioniert die Kostenübernahme grundlegend anders als bei der freien Heilfürsorge. Hier werden nicht 100 Prozent, sondern nur 50 bis 80 Prozent der Krankheitskosten übernommen. Für die verbleibenden 20 bis 50 Prozent musst du für dich und deine Angehörigen privat vorsorgen.

    📌 Gut zu wissen

    Wenn du in Pension gehst, greift automatisch die Beihilfe – unabhängig davon, ob du vorher Heilfürsorge hattest. Der Beihilfesatz variiert je nach Bundesland und persönlicher Situation. Pensionäre erhalten meist 70%, Kinder 80% und Ehepartner:innen 70% Beihilfe.

    Welcher Prozentsatz der Kosten übernommen wird, regeln die jeweiligen Bundesländer unterschiedlich. Bei der Beihilfeversicherung können deine Ehepartner:innen und Kinder mitversichert werden, allerdings ebenfalls nicht zu 100 Prozent.

    Um den vollen Kostenschutz zu erhalten, ist es für dich notwendig, eine private Krankenversicherung als Beihilfetarif oder Restkostenversicherung abzuschließen. Das Verfahren läuft ab wie bei anderen Privatversicherten: Nach einem Arztbesuch oder Krankenhausaufenthalt erhältst du eine Rechnung, die du dann bei deinem Versicherer einreichst, um den entsprechenden Betrag erstattet zu bekommen. Die Beihilfestelle übernimmt ihren Anteil, die PKV den Rest.

    💡 Tipp

    Vergleiche spezielle Beihilfetarife verschiedener PKV-Anbieter! Diese sind genau auf die Restkosten zugeschnitten und deutlich günstiger als normale PKV-Tarife. Achte dabei auf Leistungen wie freie Arztwahl, Chefarztbehandlung und Einzelzimmer im Krankenhaus – diese sind oft ohne großen Aufpreis enthalten.

    PKV für Feuerwehrleute: Beihilfe oder Heilfürsorge

    In welchem Umfang eine private Krankenversicherung für dich als Feuerwehrmann oder Feuerwehrfrau notwendig ist, hängt davon ab, ob du Heilfürsorge oder Beihilfe erhältst. Das ist je nach Bundesland unterschiedlich geregelt – auch ob Ehepartner:innen und Kinder mitversichert werden können.

    Generell bist du als Feuerwehrmann oder Feuerwehrfrau besonderen Gefahren ausgesetzt, sodass eine gute Absicherung essenziell ist. Eine private Krankenversicherung bietet dir nicht nur finanzielle Sicherheit, sondern oft auch bessere medizinische Versorgung, kürzere Wartezeiten und freie Arztwahl. Gerade bei der Heilfürsorge lohnt sich eine frühzeitige Anwartschaftsversicherung, um für die Zeit nach dem aktiven Dienst optimal vorbereitet zu sein.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Wie sind Feuerwehrleute krankenversichert?

    Verbeamtete Feuerwehrleute der Berufsfeuerwehr erhalten je nach Bundesland Beihilfe oder Heilfürsorge. Beihilfe sollte mit einer privaten Krankenversicherung als Restkostenversicherung ergänzt werden. Bei der Heilfürsorge lohnt sich eine frühzeitige Anwartschaftsversicherung für die Pensionszeit.

    Q

    Was ist der Unterschied zwischen Heilfürsorge und Beihilfe?

    Die Heilfürsorge übernimmt 100 Prozent der erstattungsfähigen Krankheitskosten während der aktiven Dienstzeit. Die Beihilfe deckt nur 50 bis 80 Prozent ab, weshalb eine private Krankenversicherung für die Restkosten notwendig ist. Mit der Pensionierung greift automatisch die Beihilfe.

    Q

    Sind Familienangehörige von Feuerwehrleuten mitversichert?

    Bei der freien Heilfürsorge sind Ehepartner:innen und Kinder nicht mitversichert und benötigen eine eigene Krankenversicherung. Bei der Beihilfe können Familienangehörige mitversichert werden, allerdings nicht zu 100 Prozent, sodass eine ergänzende private Krankenversicherung erforderlich ist.

    Q

    Warum ist eine Anwartschaftsversicherung für Feuerwehrleute sinnvoll?

    Eine Anwartschaftsversicherung sichert dir die Aufnahme in die private Krankenversicherung ohne erneute Gesundheitsprüfung. Das ist besonders wichtig, da die Heilfürsorge mit der Pensionierung endet und ein schlechter Gesundheitszustand im Alter die PKV-Aufnahme erschweren oder unmöglich machen kann.

    Q

    Welche Leistungen deckt die freie Heilfürsorge ab?

    Die freie Heilfürsorge umfasst Vorsorgemaßnahmen, ärztliche Behandlung inklusive Psychotherapie, Medikamente, Krankenhausaufenthalte, Rehabilitation, Schwangerschaftsvorsorge, Geburtskosten, Zahnarztbehandlung mit Zahnersatz und Behandlungen im Ausland. Die Leistungen entsprechen weitgehend der gesetzlichen Krankenversicherung.

    Q

    Was passiert mit der Krankenversicherung bei Pensionierung?

    Mit Eintritt in die Pension endet die freie Heilfürsorge automatisch, und es greift die Beihilfe. Diese übernimmt nur 50 bis 80 Prozent der Krankheitskosten. Deshalb ist eine private Krankenversicherung oder Anwartschaftsversicherung wichtig, um Versorgungslücken zu vermeiden.

  • Überschussbeteiligung BU: So profitierst du von Überschüssen

    Überschussbeteiligung BU: So profitierst du von Überschüssen

    Themen in diesem Artikel:

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Versicherungsgesellschaften kalkulieren bei der Berufsunfähigkeitsversicherung bewusst vorsichtig und nehmen manchmal mehr Geld ein, als sie tatsächlich benötigen. An diesem Überschuss musst du als Versicherte:r beteiligt werden – das ist gesetzlich vorgeschrieben. Die Überschussbeteiligung bedeutet für dich konkret: Du profitierst entweder durch niedrigere Beiträge, eine höhere BU-Rente oder eine Einmalzahlung am Vertragsende.

    Doch wie entstehen diese Überschüsse überhaupt? Die Versicherer müssen komplex kalkulieren und dabei einschätzen, wie viele Menschen berufsunfähig werden und wie sich ihre Kapitalanlagen entwickeln. Liegen sie mit ihren Prognosen zu vorsichtig, entsteht ein finanzieller Puffer. Dieser gehört nicht dem Versicherer allein, sondern wird nach gesetzlichen Vorgaben an dich und alle anderen Versicherten verteilt.

    Was ist die Überschussbeteiligung in der BU?

    Wenn deine Versicherungsgesellschaft in der Berufsunfähigkeitsversicherung einen Überschuss erwirtschaftet hat, muss sie diesen gesetzlich an dich weitergeben. Diese Verpflichtung zur Überschussbeteiligung ist im Versicherungsvertragsgesetz verankert und schützt deine Interessen als Versicherte:r.

    Ein Überschuss entsteht auf zwei Wegen: Entweder hat die Versicherungsgesellschaft dein Geld gewinnbringend angelegt und hohe Zinsen erzielt, oder sie ist davon ausgegangen, dass mehr Versicherte berufsunfähig werden, als es tatsächlich der Fall war. In beiden Fällen bleibt Geld übrig, das dir zusteht.

    📌 Gut zu wissen

    Die Rechnung kann auch anders ausgehen. Müssen mehr Leistungen gezahlt werden als ursprünglich geschätzt, erhöhen die Versicherer die Tarife. Deine BU wird dann teurer, weil die Kalkulation nicht aufgegangen ist und zusätzliche Mittel benötigt werden.

    Wie kommt es zur Überschussbeteiligung?

    Bedeutet ein Überschuss automatisch, dass deine Versicherung zu teuer war? Die Antwort darauf ist komplexer, als es zunächst scheint. Versicherungsgesellschaften greifen zwar auf umfangreiche Daten und jahrelange Erfahrungen zurück, doch versicherungsmathematische Berechnungen und Prognosen bleiben eine anspruchsvolle Aufgabe mit vielen Unbekannten.

    Die Versicherer müssen einschätzen, wie sich Einnahmen durch Beiträge und Ausgaben durch Renten, Auszahlungen sowie andere Kosten entwickeln werden. Auf dieser Basis kalkuliert das Unternehmen deine Beiträge und plant mit einem gewissen Sicherheitspuffer.

    Überschüsse entstehen zum einen, wenn tatsächlich weniger Menschen berufsunfähig werden als prognostiziert. Zum anderen können sie darauf basieren, dass die Gesellschaften dein Geld so erfolgreich an den Kapitalmärkten angelegt haben, dass sie höhere Zinsen erhielten als ursprünglich kalkuliert. Beide Faktoren können sich positiv auf deine Überschussbeteiligung auswirken.

    📌 Gut zu wissen

    Die Überschussbeteiligung findest du nicht nur in der Berufsunfähigkeitsversicherung. Auch andere Versicherungssparten wie die Lebensversicherung unterliegen der im Versicherungsvertragsgesetz verpflichtenden Beteiligung, wobei die Form der Auszahlung unterschiedlich geregelt sein kann.

    Wer hat Anspruch auf die Überschussbeteiligung?

    Deine Berufsunfähigkeitsversicherung unterliegt dem Versicherungsvertragsgesetz, das klar regelt: Du und alle anderen Versicherten haben Anspruch auf erwirtschaftete Überschüsse. Eine Ausnahme gilt nur dann, wenn die Beteiligung am Überschuss ausdrücklich in einer Vereinbarung ausgeschlossen wurde – was jedoch selten vorkommt.

    Das Gesetz verpflichtet die Versicherungsunternehmen außerdem, einen eventuellen Überschuss jährlich zu ermitteln. Diese jährliche Prüfung stellt sicher, dass du zeitnah von positiven Entwicklungen profitierst und nicht jahrelang auf deine Beteiligung warten musst.

    Allerdings gibt es keine Garantie auf einen Überschuss. Ob es überhaupt zu einer Beteiligung kommt, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab – von der Entwicklung der Kapitalmärkte über die Anzahl der Leistungsfälle bis hin zu den Verwaltungskosten der Versicherungsgesellschaft.

    Wie wird die Überschussbeteiligung ausgezahlt?

    Die Versicherungsgesellschaft kann die Überschussbeteiligung auf verschiedene Arten an dich auszahlen, wobei jede Variante ihre eigenen Vor- und Nachteile hat.

    Bei der Beitragsverrechnung verrechnet der Versicherer den Überschuss direkt mit deinem kalkulierten Bruttobeitrag. Du erhältst eine Gutschrift auf deinen Beitrag, wodurch sich dieser reduziert. Dieser geringere Betrag wird dann Nettobeitrag genannt und macht sich sofort in deinem Geldbeutel bemerkbar.

    Die Bonusrente funktioniert anders: Hier erhöht sich die im Falle deiner Berufsunfähigkeit gezahlte Rente um die zu verrechnende Überschussbeteiligung. Von dieser Variante profitierst du allerdings nur, wenn du tatsächlich berufsunfähig bist oder wirst. Bleibst du gesund, siehst du von dieser Beteiligung nichts.

    Beim Schlussüberschuss zahlt der Versicherer den Überschuss in einer Summe bei Vertragsende aus, ähnlich wie bei einem Sparplan. Der Nachteil dabei: Kündigst du deinen Vertrag vorzeitig und wechselst den Anbieter, geht die angesammelte Überschussbeteiligung verloren.

    💡 Tipp

    Informiere dich bereits beim Abschluss deiner Berufsunfähigkeitsversicherung über die Art der Überschussbeteiligung. Frage nach, welche Variante der Versicherer anbietet und ob du zwischen verschiedenen Optionen wählen kannst. Die Beitragsverrechnung bietet dir den direktesten finanziellen Vorteil, während die Bonusrente nur bei tatsächlicher Berufsunfähigkeit greift.

    Die Versicherer entscheiden grundsätzlich, wie die Überschussbeteiligung ihre Versicherten erreichen soll. Es steht ihnen aber frei, dir mehrere Varianten anzubieten, zwischen denen du dich nach deinen persönlichen Präferenzen entscheiden kannst.

    Überschussbeteiligungen sinken kontinuierlich

    Die Überschussbeteiligungen sind in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesunken, was direkte Auswirkungen auf deine Beteiligung hat. Diese Entwicklung hängt eng mit den sehr niedrigen Zinsen an den Kapitalmärkten zusammen, die über Jahre hinweg das Zinsniveau geprägt haben.

    Für die Versicherungsunternehmen wird es dadurch zunehmend schwieriger, dein Geld gewinnbringend anzulegen und attraktive Renditen zu erzielen. Die Zeiten hoher Zinserträge, die sich positiv auf die Überschussbeteiligung auswirkten, sind vorerst vorbei. Diese Marktentwicklung spürst du direkt in Form geringerer Überschüsse oder sogar steigender Beiträge.

    📌 Gut zu wissen

    Die niedrigen Zinsen betreffen nicht nur die Überschussbeteiligung, sondern die gesamte Kalkulation der Berufsunfähigkeitsversicherung. Viele Versicherer haben in den letzten Jahren ihre Tarife angepasst und die Beiträge erhöht, um die geringeren Kapitalerträge auszugleichen.

    Dein Anspruch auf einen Anteil der Überschussbeteiligung

    Mit der Überschussbeteiligung profitierst du von positiven Zinsentwicklungen an den Kapitalmärkten und den immer wieder vorkommenden abweichenden Einschätzungen bei Versicherern. Die Überschussbeteiligung macht sich besonders bemerkbar, wenn sie direkt mit deinen Beiträgen verrechnet wird und du monatlich weniger zahlst.

    Du hast einen gesetzlich verankerten Anspruch auf diese Beteiligung, der dich als Versicherte:r schützt und sicherstellt, dass du an wirtschaftlichen Erfolgen deiner Versicherungsgesellschaft teilhast. Auch wenn die Überschüsse in den vergangenen Jahren gesunken sind, bleibt die Überschussbeteiligung ein wichtiger Bestandteil deiner Berufsunfähigkeitsversicherung.

    💡 Tipp

    Prüfe regelmäßig deine Versicherungsunterlagen und die jährlichen Mitteilungen deines Versicherers. Dort findest du Informationen über die aktuelle Höhe deiner Überschussbeteiligung und kannst nachvollziehen, wie sich diese über die Jahre entwickelt hat. Bei Unklarheiten solltest du direkt bei deinem Versicherer nachfragen.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Was genau ist die Überschussbeteiligung in der BU?

    Die Überschussbeteiligung ist die gesetzlich vorgeschriebene Weitergabe von erwirtschafteten Überschüssen durch den Versicherer an die Versicherungsnehmer. Sie entsteht, wenn die Versicherungsgesellschaft mehr Geld eingenommen hat als für Leistungen und Verwaltung benötigt wurde.

    Q

    Wie berechnet sich die Höhe meiner Überschussbeteiligung?

    Die Höhe hängt von verschiedenen Faktoren ab: den Kapitalerträgen der Versicherung, der Anzahl der tatsächlichen Leistungsfälle im Vergleich zur Kalkulation und den Verwaltungskosten. Der Versicherer ermittelt jährlich die Überschüsse und teilt sie nach einem festgelegten Schlüssel auf alle Versicherten auf.

    Q

    Kann ich die Art der Überschussbeteiligung selbst wählen?

    Das hängt vom jeweiligen Versicherer ab. Manche bieten verschiedene Varianten zur Auswahl an, andere legen die Form fest. Die gängigsten Optionen sind Beitragsverrechnung, Bonusrente oder Schlussüberschuss. Frage bei Vertragsabschluss nach den verfügbaren Möglichkeiten.

    Q

    Was passiert mit meiner Überschussbeteiligung bei Kündigung?

    Bei der Beitragsverrechnung hast du bereits während der Laufzeit profitiert. Bei der Schlussüberschuss-Variante verlierst du die angesammelte Beteiligung bei vorzeitiger Kündigung. Die Bonusrente greift nur im Leistungsfall, daher gibt es bei Kündigung keine Auszahlung.

    Q

    Warum sind die Überschussbeteiligungen in den letzten Jahren gesunken?

    Die anhaltende Niedrigzinsphase macht es Versicherern schwer, hohe Kapitalerträge zu erzielen. Dadurch entstehen weniger Überschüsse aus den Kapitalanlagen. Zusätzlich steigen in einigen Bereichen die Leistungsfälle, was die verfügbaren Überschüsse weiter reduziert.

    Q

    Ist die Überschussbeteiligung in jedem BU-Vertrag enthalten?

    Grundsätzlich ja, da das Versicherungsvertragsgesetz die Beteiligung vorschreibt. Eine Ausnahme besteht nur, wenn die Überschussbeteiligung vertraglich ausdrücklich ausgeschlossen wurde, was jedoch sehr selten vorkommt. Prüfe deine Vertragsunterlagen für Details.

  • PKV-Beitrag berechnen: So setzt sich deine Prämie zusammen

    PKV-Beitrag berechnen: So setzt sich deine Prämie zusammen

    Themen in diesem Artikel:

    • Unterschiede zwischen GKV und PKV: Die private Krankenversicherung berechnet Beiträge nach Alter, Gesundheitszustand und gewählten Leistungen – nicht nach Einkommen wie die gesetzliche Kasse.
    • Faktoren der Beitragsberechnung: Dein Eintrittsalter, aktueller Gesundheitszustand und individuelle Tarifwahl bestimmen die Höhe deiner monatlichen Prämie in der PKV.
    • Gestaltungsspielräume nutzen: Durch Anpassung von Zahnleistungen, Krankenhausunterbringung, Extras und Selbstbeteiligung kannst du deine Beiträge aktiv beeinflussen und optimieren.
    • Besondere Konditionen für Berufsgruppen: Ärzt:innen und Beamt:innen profitieren von günstigeren Tarifen – Beamt:innen durch Beihilfeanspruch, Ärzt:innen durch höheres Gesundheitsbewusstsein.
    • Familie und Vorleistung: Jedes Familienmitglied benötigt einen eigenen Beitrag, und du musst Arztrechnungen zunächst selbst bezahlen, bevor die Erstattung erfolgt.

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Die Beitragshöhe deiner privaten Krankenversicherung hängt von deutlich mehr Faktoren ab als in der gesetzlichen Kasse. Die Berechnung der PKV-Prämien ist komplexer, bietet dir dafür aber auch erheblich mehr Gestaltungsmöglichkeiten, um deinen Versicherungsschutz individuell auf deine Bedürfnisse und dein Budget abzustimmen.

    GKV und PKV rechnen unterschiedlich

    Die gesetzlichen Krankenkassen berechnen deinen Beitrag als prozentualen Anteil deines Einkommens und arbeiten mit einem fixen Leistungskatalog bei der Kostenerstattung. Die private Krankenversicherung funktioniert nach einem völlig anderen Prinzip: Hier bestimmen drei zentrale Faktoren deine individuelle Beitragshöhe.

    Dein Alter beim Eintritt in die Versicherung spielt eine entscheidende Rolle. Je jünger du bist, desto niedriger fällt in der Regel deine Prämie aus. Das liegt daran, dass jüngere Menschen statistisch seltener ärztliche Behandlungen benötigen, wodurch das Risiko für die Versicherer geringer ausfällt. Gleichzeitig verlängert sich bei frühem Eintritt die Ansparphase für die sogenannte Altersrückstellung – ein weiterer Grund für niedrigere Beiträge.

    Der aktuelle Gesundheitszustand beim Vertragsabschluss wird durch eine Gesundheitsprüfung ermittelt und fließt direkt in die Beitragsberechnung ein. Die gewählten Leistungen im jeweiligen Tarif bilden den dritten wichtigen Faktor. Hier hast du den größten Einfluss auf die Höhe deiner monatlichen Prämie, denn du entscheidest selbst, welchen Versicherungsumfang du wünschst.

    📌 Gut zu wissen

    Anders als in der GKV spielt dein Einkommen bei der PKV-Beitragsberechnung keine Rolle. Ob du 3.000 oder 10.000 Euro monatlich verdienst – dein PKV-Beitrag bleibt gleich, solange sich deine persönlichen Faktoren nicht ändern. Das kann bei hohem Einkommen zu erheblichen Ersparnissen führen.

    PKV-Beitrag berechnen: Darauf kommt es an

    Bei PKV-Tarifen handelt es sich grundsätzlich um individuelle Prämien, die auf deine persönliche Situation zugeschnitten sind. Vergleichsangebote im Internet können dir deshalb immer nur ungefähre Richtwerte liefern. Für eine exakte Berechnung benötigt der Versicherer detaillierte Angaben zu deiner Person.

    Auf dein Alter hast du naturgemäß keinen Einfluss, und auch deinen aktuellen Gesundheitszustand kannst du kurzfristig nicht ändern. Die Wahl der Leistungen bietet dir jedoch große Gestaltungsspielräume, mit denen du deine Monatsprämie aktiv beeinflussen kannst.

    💡 Tipp

    Nutze Online-Rechner mehrerer Versicherer für eine erste Orientierung, aber verlasse dich nicht allein darauf. Fordere individuelle Angebote von mindestens drei verschiedenen PKV-Anbietern an und vergleiche diese detailliert. So erkennst du nicht nur Preisunterschiede, sondern auch versteckte Leistungsunterschiede in den Tarifen.

    Gestaltungsspielräume bei der Tarifwahl nutzen

    Bei Leistungen für Zahnbehandlungen und Zahnersatz stehen dir verschiedene Optionen zur Verfügung – von Zusatzversicherungen bis zu Vollversicherungen. Ein Tarif mit 80 Prozent Kostenerstattung ist zwangsläufig teurer als einer mit 50 Prozent Übernahme. Hier kannst du abwägen, welches Leistungsniveau für dich sinnvoll ist.

    Die Kosten für Krankenhausbehandlungen variieren je nach gewünschter Unterbringung erheblich. Der Beitrag für ein Mehrbettzimmer fällt deutlich niedriger aus als für ein Einzelzimmer. Auch die Wahl von Extras wie alternative Heilmethoden oder Homöopathie erhöht deine Prämie, wenn du diese Leistungen in deinen Tarif einschließt.

    Eine Selbstbeteiligung senkt deinen Monatsbeitrag spürbar. In diesem Fall erstattet die Versicherung nicht die volle Summe, sondern nur den verbleibenden Anteil nach Abzug der vereinbarten Selbstbeteiligung. Du trägst also einen Teil der Kosten selbst, profitierst dafür aber von niedrigeren laufenden Beiträgen.

    💡 Tipp

    Wähle bei der Selbstbeteiligung einen Betrag zwischen 300 und 600 Euro pro Jahr. Diese Summe ist überschaubar und führt meist zu einer spürbaren Beitragsersparnis von 20-30 Prozent. Höhere Selbstbehalte lohnen sich nur bei sehr guter Gesundheit und ausreichenden finanziellen Rücklagen.

    PKV-Beitrag berechnen: Die Nachlässe bei Prämien

    Die PKV unterscheidet drei Berufsgruppen, die unterschiedliche Konditionen erhalten: Ärzt:innen, Beamt:innen sowie Angestellte und Selbstständige.

    Ärzt:innen genießen in der PKV einen besonderen Status. Versicherer gehen davon aus, dass diese Berufsgruppe ein höheres Gesundheitsbewusstsein besitzt und dadurch weniger Kosten verursacht – beispielsweise durch Eigenbehandlungen bei kleineren Beschwerden. Diese Annahme wirkt sich günstig auf den Monatsbeitrag aus.

    Auch die Tarife für Beamt:innen fallen meist günstiger aus, was an einer Besonderheit bei der Krankenversicherung liegt. Beamt:innen sind beihilfeberechtigt, sofern sie keine kostenlose Heilfürsorge in Anspruch nehmen können – was nur bei ausgewählten Berufsgruppen wie Feuerwehr und Polizei der Fall ist. Bei der Beihilfe beteiligen sich Bund oder Länder zwischen 50 und 70 Prozent an den Krankenkosten.

    Den übrigen Teil der Kosten decken Beamt:innen über eine PKV ab. Die Versicherer gewähren dieser Berufsgruppe besonders gute Konditionen, da sie nur einen Teil des Risikos tragen müssen. Dank der vielen Wahlmöglichkeiten bei der Ausgestaltung der Tarife können Beamt:innen das optimale Angebot zwischen Preis und gewährten Leistungen finden.

    📌 Gut zu wissen

    Die Beihilfesätze variieren je nach Bundesland und Familienstand. Ledige Beamt:innen erhalten meist 50 Prozent, verheiratete 55 Prozent und Pensionär:innen 70 Prozent Beihilfe. Kinder sind mit 80 Prozent beihilfeberechtigt. Diese Unterschiede solltest du bei der Tarifwahl berücksichtigen.

    Familie und Selbstbehalt in die PKV-Berechnung einbeziehen

    Wer in die PKV wechseln möchte, sollte einige wichtige Spielregeln kennen und beachten, die sich von der gesetzlichen Krankenversicherung unterscheiden.

    Als Versicherte:r trittst du in Vorleistung. Du erhältst von den Ärzten eine Rechnung, die du zunächst selbst bezahlst. Die Rechnung reichst du dann bei der Versicherung ein und erhältst eine Erstattung. Für teurere Behandlungen sollte also ein gewisses finanzielles Polster vorhanden sein. Alternativ kannst du mit dem:der Ärzt:in vereinbaren, dass die Rechnung erst nach Erstattung durch die Versicherung beglichen wird.

    Wer seine Familie in der PKV mit absichern will, muss bedenken, dass jedes Familienmitglied eigene Beiträge erfordert. Auch die Kosten für die Behandlung aller Personen musst du zunächst vorstrecken. Das unterscheidet sich grundlegend von der Familienversicherung der GKV, in der Kinder und Partner:in, deren Einkommen unter einer Verdienstgrenze liegt, kostenfrei mitversichert sind.

    Der Selbstbehalt senkt zwar die monatlichen Beiträge, bedeutet aber auch, dass du im Krankheitsfall einen Teil der Kosten selbst tragen musst. Diese Entscheidung solltest du sorgfältig abwägen – besonders wenn du häufiger ärztliche Behandlungen benötigst oder eine Familie mit Kindern versichern möchtest.

    📌 Gut zu wissen

    Bei Familien mit Kindern kann die PKV schnell teurer werden als die GKV. Rechne genau durch: Pro Kind fallen etwa 100-200 Euro monatlich an. Ab zwei Kindern kann die gesetzliche Familienversicherung trotz höherer Beiträge für Hauptverdiener günstiger sein. Eine Mischung (ein Elternteil PKV, einer GKV) kann eine clevere Lösung sein.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Wie wird der Beitrag zur privaten Krankenversicherung berechnet?

    Der PKV-Beitrag basiert auf drei Faktoren: deinem Eintrittsalter, deinem Gesundheitszustand beim Vertragsabschluss und den gewählten Leistungen im Tarif. Anders als in der GKV spielt dein Einkommen keine Rolle bei der Beitragsberechnung.

    Q

    Kann ich meine PKV-Beiträge nachträglich senken?

    Ja, du kannst deine Beiträge durch Tarifwechsel innerhalb deiner Versicherung oder Anpassung der Leistungen reduzieren. Möglichkeiten sind: höhere Selbstbeteiligung, Verzicht auf Einzelzimmer oder reduzierte Zahnleistungen. Auch ein Wechsel in den Basistarif ist möglich.

    Q

    Ab welchem Einkommen lohnt sich die PKV?

    Die PKV kann sich bereits ab der Versicherungspflichtgrenze (2024: 69.300 Euro Jahresbrutto) lohnen, besonders für junge, gesunde Singles. Bei Familien sollte das Einkommen deutlich höher liegen. Eine pauschale Antwort gibt es nicht – es kommt auf individuelle Faktoren wie Alter, Gesundheit und Familienplanung an.

    Q

    Was passiert mit meinen PKV-Beiträgen im Alter?

    Die PKV bildet Altersrückstellungen, um Beitragssteigerungen im Alter abzufedern. Dennoch können die Beiträge steigen. Als Rentner entfällt der Arbeitgeberzuschuss teilweise, du erhältst aber einen Zuschuss von der gesetzlichen Rentenversicherung. Plane frühzeitig mit Beitragsentlastungstarifen für das Alter vor.

    Q

    Muss ich bei Vorerkrankungen mehr für die PKV zahlen?

    Ja, Vorerkrankungen führen meist zu Risikozuschlägen oder Leistungsausschlüssen. Die Höhe hängt von Art und Schwere der Erkrankung ab. Chronische Leiden können Zuschläge von 20-100% bedeuten. In schweren Fällen kann die Aufnahme auch abgelehnt werden. Sei bei der Gesundheitsprüfung unbedingt ehrlich.

    Q

    Wie funktioniert die Beitragsrückerstattung in der PKV?

    Viele PKV-Tarife bieten eine Beitragsrückerstattung, wenn du ein Jahr lang keine Leistungen in Anspruch nimmst. Die Rückerstattung beträgt oft 1-3 Monatsbeiträge. Vorsorgeuntersuchungen und Zahnprophylaxe zählen meist nicht als Leistungsinanspruchnahme und gefährden die Rückerstattung nicht.

  • PKV Arbeitgeberzuschuss: So viel zahlt dein Chef dazu

    PKV Arbeitgeberzuschuss: So viel zahlt dein Chef dazu

    Themen in diesem Artikel:

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Als privat krankenversicherte:r Arbeitnehmer:in erhältst du von deinem Arbeitgeber einen steuerfreien Zuschuss zur PKV. Dieser beträgt aktuell maximal 384,58 Euro monatlich und setzt sich aus 7,3 Prozent der Beitragsbemessungsgrenze plus der Hälfte des durchschnittlichen Zusatzbeitrags zusammen. Dein Arbeitgeber ist gesetzlich verpflichtet, diesen Zuschuss zu leisten, übernimmt dabei aber nie mehr als die Hälfte deines tatsächlichen PKV-Beitrags.

    Der Zuschuss vom Arbeitgeber zur privaten Krankenversicherung

    Wenn du privat krankenversichert bist, unterstützt dich dein Arbeitgeber finanziell bei deinen Versicherungsbeiträgen. Diese Unterstützung ist keine freiwillige Leistung, sondern eine gesetzliche Pflicht. Der Zuschuss berechnet sich aus zwei Komponenten: 7,3 Prozent der Beitragsbemessungsgrenze der gesetzlichen Versicherung und die Hälfte des durchschnittlichen Zusatzbeitrags. Dabei gilt eine wichtige Obergrenze – dein Arbeitgeber übernimmt maximal die Hälfte deines tatsächlichen PKV-Beitrags, auch wenn die Berechnung einen höheren Betrag ergeben würde.

    Damit du Anspruch auf den Arbeitgeberzuschuss hast, muss deine Versicherung bestimmte Kriterien erfüllen. Du benötigst eine private Krankenvollversicherung, deren Leistungsumfang mindestens dem einer gesetzlichen Krankenversicherung entspricht. Das bedeutet konkret: Dein PKV-Vertrag muss Leistungen für ambulante, stationäre und zahnärztliche Behandlung sowie zum Krankentagegeld beinhalten. Außerdem muss dein PKV-Anbieter auf ein ordentliches Kündigungsrecht verzichten, und der vereinbarte Tarif muss Rückstellungen für das Alter beinhalten. Diese Voraussetzungen sind in der Praxis reine Formsache, da sie von allen seriösen PKV-Anbietern standardmäßig erfüllt werden.

    📌 Gut zu wissen

    Die Voraussetzungen für den Arbeitgeberzuschuss werden von allen etablierten PKV-Anbietern automatisch erfüllt. Du musst dir keine Sorgen machen, dass deine Versicherung die Kriterien nicht erfüllt – achte lediglich darauf, dass es sich um eine Krankenvollversicherung und nicht nur um eine Zusatzversicherung handelt.

    Höhe des Arbeitgeberanteils zur PKV

    Die konkrete Berechnung deines Arbeitgeberzuschusses basiert auf mehreren Faktoren. Dein Arbeitgeber zahlt maximal 50 Prozent des Basisbeitrags einer privaten Krankenversicherung, was im Jahr 2022 7,3 Prozent deines monatlichen Bruttogehalts entspricht. Hinzu kommt der halbe Zusatzbeitragssatz von 0,65 Prozent – die Hälfte von derzeit 1,3 Prozent. Mit diesem Zusatzbeitragssatz decken private Versicherer und gesetzliche Kassen ihren weiteren Finanzbedarf ab. In Summe ergibt das einen Arbeitgeberanteil von 7,95 Prozent an deiner PKV.

    Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Beitragsbemessungsgrenze. Diese Grenze begrenzt den maximalen Zuschuss, den dein Arbeitgeber leisten muss. Mit den 7,3 Prozent Arbeitgeberanteil dieser Beitragsgrenze und den 0,65 Prozent Zusatzbeitragssatz beträgt der monatliche Arbeitgeberanteil an der PKV derzeit maximal 384,58 Euro. Selbst wenn deine PKV-Beiträge höher liegen, zahlt dein Arbeitgeber nicht mehr als diesen Maximalbetrag.

    💡 Tipp

    Berechne vor dem Wechsel in die PKV genau, wie viel du nach Abzug des Arbeitgeberzuschusses selbst zahlen musst. Bei einem PKV-Beitrag von 600 Euro monatlich erhältst du maximal 300 Euro Zuschuss (50%), nicht die vollen 384,58 Euro. Plane auch zukünftige Beitragssteigerungen mit ein und lege frühzeitig Rücklagen an.

    Ist der Arbeitgeberanteil zur PKV steuerpflichtig?

    Für dich als privat Krankenversicherte:r gibt es gute Nachrichten in Sachen Steuern. Arbeitgeberleistungen zur Sozialversicherung – und damit auch zur Krankenversicherung – sind sowohl für gesetzlich als auch für privat Krankenversicherte steuerfrei. Du kannst den Arbeitgeberanteil komplett in deiner Einkommenssteuererklärung anrechnen lassen, ohne dass dieser als zu versteuerndes Einkommen gilt.

    Eine Ausnahme gibt es allerdings: Wenn sich dein Arbeitgeber freiwillig am Selbstbehalt deiner privaten Krankenversicherung beteiligt, sieht die Sache anders aus. In diesem Fall gilt der Zuschuss als geldwerter Vorteil, der versteuert werden muss. Diese Regelung betrifft ausschließlich freiwillige Zusatzleistungen deines Arbeitgebers, die über den gesetzlich vorgeschriebenen Zuschuss hinausgehen.

    Freiwillige Unterstützung vom Arbeitgeber

    Viele privat Krankenversicherte wählen Policen mit Selbstbeteiligung, um ihre monatlichen Beiträge zu senken. Bei dieser Variante zahlst du im Krankheitsfall die Kosten bis zur Höhe der vereinbarten Selbstbeteiligung selbst. Alle Aufwände, die darüber hinausgehen, begleicht deine PKV. Diese Strategie kann deine monatliche finanzielle Belastung deutlich reduzieren.

    Dein Arbeitgeber hat die Möglichkeit, sich an diesen Kosten für deine private Krankenversicherung zu beteiligen. Laut Lohnsteuer-Richtlinien sind Unterstützungen, die von privaten Arbeitgebern an einzelne Arbeitnehmer:innen gezahlt werden, steuerfrei, wenn die Unterstützungen dem Anlass nach gerechtfertigt sind – zum Beispiel in Krankheits- und Unglücksfällen. Diese Regelung bietet dir zusätzlichen finanziellen Spielraum.

    Wichtig zu wissen: Die Erstattung der Selbstbeteiligung ist eine freiwillige Leistung deines Arbeitgebers, auf die du keinen gesetzlichen Anspruch hast. Falls du diese Unterstützung in Anspruch nehmen möchtest, musst du das vorab mit deinem Arbeitgeber klären und vereinbaren. Maximal 600 Euro pro Jahr kannst du als steuerfreien Zuschuss beziehungsweise als Erstattung bei deiner Selbstbeteiligung geltend machen. Diese Obergrenze ist gesetzlich festgelegt und kann nicht überschritten werden.

    💡 Tipp

    Sprich proaktiv mit deinem Arbeitgeber über die Möglichkeit einer Selbstbeteiligungserstattung. Viele Arbeitgeber sind bereit, diese freiwillige Leistung zu gewähren, wissen aber oft nicht, dass diese Option besteht. Bereite konkrete Zahlen vor und zeige auf, dass die Unterstützung bis 600 Euro jährlich für beide Seiten steuerfrei bleibt.

    Arbeitnehmerzuschuss für Teilzeitbeschäftigte

    Auch wenn du in Teilzeit arbeitest und privat krankenversichert bist, erhältst du von deinem Arbeitgeber einen Zuschuss. Allerdings gibt es hier eine wichtige Einschränkung: Dein Zuschuss ist auf den Arbeitgeberanteil in der gesetzlichen Krankenversicherung begrenzt. Das bedeutet konkret, dass sich die Höhe deines Zuschusses nach deinem tatsächlichen Einkommen richtet. Je geringer dein Einkommen, desto geringer ist der Arbeitgeberanteil, der dir zusteht.

    Der monatliche Arbeitgeberzuschuss liegt bei 7,95 Prozent deines Bruttoverdienstes. Ein praktisches Beispiel verdeutlicht die Berechnung: Wenn du als Teilzeitbeschäftigte:r 1.800 Euro brutto pro Monat verdienst, erhältst du einen Arbeitgeberanteil von 143,10 Euro zu deiner privaten Krankenversicherung. Diese Berechnung erfolgt unabhängig davon, wie hoch deine tatsächlichen PKV-Beiträge sind.

    Zuschuss für Familienangehörige

    Einen zusätzlichen, separaten Zuschuss für mitversicherte Familienangehörige gibt es nicht. Der Arbeitgeber übernimmt generell bis zu 50 Prozent deines eigenen PKV-Beitrags, unabhängig davon, ob du allein versichert bist oder Familienmitglieder mitversicherst. Die Beiträge für Ehepartner:innen oder Kinder werden bei der Berechnung des Arbeitgeberzuschusses nicht gesondert berücksichtigt. Dies unterscheidet die PKV von der gesetzlichen Krankenversicherung, wo Familienangehörige unter bestimmten Voraussetzungen kostenfrei mitversichert werden können.

    📌 Gut zu wissen

    Der Arbeitgeberzuschuss zur PKV bezieht sich ausschließlich auf deinen eigenen Versicherungsbeitrag. Wenn du Familienangehörige mitversicherst, musst du deren Beitragsanteile vollständig selbst tragen. Bei zwei Kindern können das schnell zusätzliche 200-400 Euro monatlich sein – plane diese Kosten unbedingt in deine Haushaltsrechnung ein.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Wie hoch ist der maximale Arbeitgeberzuschuss zur PKV 2024?

    Der maximale monatliche Arbeitgeberzuschuss beträgt aktuell 384,58 Euro. Dieser setzt sich aus 7,3 Prozent der Beitragsbemessungsgrenze plus 0,65 Prozent Zusatzbeitragssatz zusammen und entspricht maximal 50 Prozent deines tatsächlichen PKV-Beitrags.

    Q

    Muss ich den Arbeitgeberzuschuss zur PKV versteuern?

    Nein, der gesetzliche Arbeitgeberzuschuss zur PKV ist komplett steuerfrei und in deiner Einkommenssteuererklärung anrechenbar. Nur freiwillige Zuschüsse zur Selbstbeteiligung gelten als geldwerter Vorteil und müssen versteuert werden.

    Q

    Kann mein Arbeitgeber die volle Selbstbeteiligung meiner PKV übernehmen?

    Dein Arbeitgeber kann sich freiwillig an deiner Selbstbeteiligung beteiligen, allerdings nur bis maximal 600 Euro pro Jahr steuerfrei. Diese Leistung ist freiwillig und muss vorab vereinbart werden. Beträge über 600 Euro gelten als geldwerter Vorteil und müssen versteuert werden.

    Q

    Wie wird der Arbeitgeberzuschuss bei Teilzeit berechnet?

    Teilzeitbeschäftigte erhalten einen anteiligen Zuschuss von 7,95 Prozent ihres Bruttogehalts. Bei einem Bruttogehalt von 1.800 Euro monatlich beträgt der Zuschuss beispielsweise 143,10 Euro. Der Zuschuss orientiert sich am tatsächlichen Einkommen, nicht an der vollen Stelle.

    Q

    Erhalte ich einen zusätzlichen Zuschuss für meine mitversicherten Kinder?

    Nein, es gibt keinen separaten Arbeitgeberzuschuss für mitversicherte Familienangehörige. Der Arbeitgeber übernimmt nur bis zu 50 Prozent deines eigenen PKV-Beitrags. Die Beiträge für Kinder oder Ehepartner:innen musst du vollständig selbst tragen.

    Q

    Was passiert mit dem Arbeitgeberzuschuss bei einem Jobwechsel?

    Bei einem Jobwechsel hast du beim neuen Arbeitgeber sofort wieder Anspruch auf den gesetzlichen Arbeitgeberzuschuss zur PKV. Die Höhe richtet sich nach deinem neuen Gehalt, maximal aber 384,58 Euro monatlich. Der Zuschuss ist eine gesetzliche Pflicht für alle Arbeitgeber.

  • Private Krankenversicherung verlassen: Wechsel in die GKV

    Private Krankenversicherung verlassen: Wechsel in die GKV

    Themen in diesem Artikel:

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Du möchtest die private Krankenversicherung verlassen? Das ist unter bestimmten Voraussetzungen möglich. Die wichtigste Bedingung: Dein Einkommen muss unter die Versicherungspflichtgrenze fallen und du solltest jünger als 55 Jahre sein. Allerdings gibt es auch für ältere Versicherte Wege zurück in die gesetzliche Krankenversicherung oder zumindest kostengünstigere Alternativen innerhalb der PKV. Die Lebensumstände ändern sich, und manchmal passt die einst gewählte private Absicherung nicht mehr zur aktuellen Situation.

    Welche Gründe für ein Verlassen der PKV sprechen können

    Die private Krankenversicherung punktet mit einem oftmals größeren Leistungsspektrum gegenüber der gesetzlichen Krankenversicherung. Du kannst deine Beiträge durch gezielte Auswahl von Leistungen individuell gestalten und senken. Doch genau diese Besonderheiten können bei veränderten Lebensumständen zum Problem werden.

    Die einkommensunabhängige Prämie der PKV wird dann zur Belastung, wenn dein Einkommen sinkt. Anders als in der gesetzlichen Krankenversicherung passen sich die Beiträge nicht automatisch nach unten an. Du zahlst weiterhin den gleichen Betrag, auch wenn dir weniger Geld zur Verfügung steht. Diese finanzielle Überforderung ist einer der häufigsten Gründe für den Wunsch nach einem Wechsel.

    Geänderte Familienverhältnisse stellen einen weiteren wichtigen Grund dar. Die PKV kennt keine kostenlose Familienversicherung. Jedes Familienmitglied benötigt eine separate Versicherung – egal ob Kinder oder Ehepartner:innen ohne eigenes Einkommen. Die monatlichen Beiträge summieren sich schnell, hinzu kommen die Kosten für medizinische Behandlungen, die du zunächst selbst begleichen musst. Gerade bei wachsenden Familien kann diese Konstellation zur erheblichen finanziellen Herausforderung werden.

    📌 Gut zu wissen

    Die PKV kalkuliert ihre Beiträge nach dem Äquivalenzprinzip – deine individuelle Gesundheit und dein Eintrittsalter bestimmen die Höhe. In der GKV gilt hingegen das Solidarprinzip mit einkommensabhängigen Beiträgen. Diese grundlegenden Unterschiede solltest du bei deiner Entscheidung berücksichtigen.

    Wie kann ich die private Krankenversicherung verlassen?

    Bist du jünger als 55 Jahre und Arbeitnehmer:in, gestaltet sich das Verlassen der PKV verhältnismäßig einfach. Der Wechsel zurück in die gesetzliche Krankenversicherung wird möglich, sobald dein jährliches Einkommen wieder unter die Entgeltgrenze sinkt. Deine private Krankenversicherung endet dann automatisch. Diesen Einkommensrückgang kannst du beispielsweise durch einen Wechsel in Teilzeit herbeiführen oder durch längeren unbezahlten Urlaub erreichen.

    Als Selbstständige:r unter 55 Jahren steht dir ein anderer Weg offen: der Wechsel ins Angestelltendasein. Über deinen neuen Arbeitgeber wirst du wieder gesetzlich krankenversichert und verlässt damit die PKV. Diese Option bietet sich besonders an, wenn du ohnehin über eine berufliche Neuorientierung nachdenkst.

    💡 Tipp

    Plane deinen Wechsel strategisch: Wenn du als Angestellte:r in Teilzeit wechseln möchtest, um unter die Versicherungspflichtgrenze zu kommen, berechne vorher genau dein neues Jahresbruttoeinkommen. Die aktuelle Grenze liegt bei 69.300 Euro (Stand 2024). Bedenke auch, dass Sonderzahlungen wie Weihnachts- oder Urlaubsgeld mitzählen.

    Eine Sonderregelung gilt für alle, die bereits vor dem 31. Dezember 2002 in der PKV versichert waren. Hier greift eine besondere Einkommensgrenze. Die genauen Details erfährst du bei den Krankenkassen, da diese Regelung individuell geprüft wird.

    Erzielst du kein sozialversicherungspflichtiges Einkommen mehr, eröffnet sich eine weitere Möglichkeit: die Familienversicherung über deine:n Lebenspartner:in. Voraussetzung ist, dass diese Person in der gesetzlichen Krankenversicherung versichert ist. Dann kannst du dich kostenfrei mitversichern lassen.

    📌 Gut zu wissen

    Das schwierige Verlassen der PKV hat einen wichtigen Grund. Die Beitragstöpfe von PKV und GKV sind strikt getrennt. Mit den strikten Regeln für einen Wechsel wird vermieden, dass Personen in jungen Jahren die Vorteile der PKV nutzen, wenn sie wenig Kosten verursachen, später dann aber mit im Alter zunehmenden Erkrankungen Leistungen aus der GKV beziehen. Dieses System schützt die Solidargemeinschaft der gesetzlich Versicherten.

    Älter als 55 Jahre? Dann wird es schwieriger, die PKV zu verlassen

    Nach dem 55. Lebensjahr kannst du die PKV nur noch in Ausnahmefällen verlassen. Selbst wenn dein Einkommen unter die Bemessungsgrenze gefallen ist, reicht das allein nicht aus. Eine zusätzliche Bedingung muss erfüllt sein: Du musst während mehr als der Hälfte der vergangenen fünf Jahre sozialversicherungspflichtig gewesen sein. Das bedeutet konkret, dass du in diesem Zeitraum mindestens zweieinhalb Jahre lang gesetzlich versichert warst.

    Eine zweite Möglichkeit steht auch dieser Altersgruppe offen: die Familienversicherung über Ehe- oder Lebenspartner:innen. Wenn diese gesetzlich versichert sind und du nur ein geringfügiges Einkommen erzielst, kannst du selbst mit über 55 Jahren die Familienversicherung nutzen. Diese Option bietet sich besonders an, wenn du in den Vorruhestand gehst oder deine Erwerbstätigkeit reduzierst.

    💡 Tipp

    Dokumentiere deine Versicherungszeiten sorgfältig! Sammle alle Nachweise über deine GKV-Mitgliedschaft der letzten fünf Jahre. Diese Unterlagen brauchst du für den Nachweis der Vorversicherungszeit. Auch Zeiten der Arbeitslosigkeit mit Bezug von ALG I zählen als GKV-Zeiten und können dir den Wechsel ermöglichen.

    Wenn das Verlassen der PKV nicht (mehr) möglich ist

    Ist der Wechsel in die gesetzliche Krankenversicherung nicht möglich, übersteigen die Kosten aber dein Leistungsvermögen, kannst du dennoch die monatlichen Prämien senken. Die privaten Krankenversicherungen sind verpflichtet, sogenannte Basis- und Standardtarife anzubieten. Diese beiden Optionen funktionieren unterschiedlich.

    Der Basistarif bietet Leistungen, die etwa mit der GKV vergleichbar sind. Der Höchstbetrag entspricht dabei dem Höchstbetrag in der gesetzlichen Krankenversicherung. Dieser Tarif steht allen Versicherten offen und kann eine deutliche finanzielle Entlastung bedeuten, wenn die regulären PKV-Beiträge zu hoch geworden sind.

    Der Standardtarif ist ein besonderer Sozialtarif der PKV, allerdings mit eingeschränktem Zugang. Er steht nur denjenigen offen, die bereits vor dem 1. Januar 2009 in der PKV waren und wenigstens 55 Jahre alt sind. Erfüllst du diese Voraussetzungen, kann dieser Tarif eine kostengünstige Alternative darstellen.

    📌 Gut zu wissen

    Im Basistarif kannst du bei Hilfebedürftigkeit eine Halbierung der Beiträge beantragen. Reicht das nicht aus, springt das Sozialamt ein und übernimmt die restlichen Kosten. So ist sichergestellt, dass niemand ohne Krankenversicherungsschutz bleibt.

    Finanzielle Unterstützung im Rentenalter

    Gerade ältere Versicherte sollten wissen, dass sie die PKV nicht zwangsläufig verlassen müssen, wenn das Rentenalter erreicht ist. Einerseits sinken die Beiträge automatisch, weil kein Krankentagegeld mehr gezahlt wird. Zum anderen gibt es auf Antrag Zuschüsse von der Rentenkasse. Diese finanzielle Unterstützung kann die PKV-Beiträge im Alter deutlich erträglicher machen.

    💡 Tipp

    Stelle den Antrag auf Zuschuss zur PKV rechtzeitig bei deiner Rentenversicherung! Der Zuschuss beträgt maximal 7,3 Prozent deiner Bruttorente, höchstens aber die Hälfte deines tatsächlichen PKV-Beitrags. Vergiss nicht, auch einen Zuschuss für die Pflegeversicherung zu beantragen – hier sind es zusätzlich 3,05 Prozent der Rente.

    Verlassen der PKV gut überlegen und rechtzeitig handeln

    Es ist möglich, die private Krankenversicherung zu verlassen. Der Wechsel ist allerdings an Einkommensgrenzen und dein Alter gekoppelt. Wer die PKV verlassen will, muss aktiv werden und rechtzeitig handeln. Je früher du dich mit deinen Optionen auseinandersetzt, desto mehr Gestaltungsspielraum hast du. Dank der Basis- und Standardtarife gibt es aber auch für Notsituationen einen Ausweg, um weiterhin die Prämien bezahlen zu können. Diese Tarife sichern dir eine Grundversorgung zu bezahlbaren Konditionen, selbst wenn der Wechsel in die GKV nicht mehr möglich ist.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Wie kommt man aus einer privaten Krankenversicherung wieder raus?

    Ein Wechsel aus der PKV in die gesetzliche Krankenversicherung ist möglich, wenn du unter 55 Jahre alt bist und dein Einkommen unter die Versicherungspflichtgrenze von derzeit 69.300 Euro jährlich sinkt. Als Arbeitnehmer:in wirst du dann automatisch versicherungspflichtig, als Selbstständige:r musst du ins Angestelltenverhältnis wechseln.

    Q

    Kann ich mit über 55 Jahren noch in die GKV wechseln?

    Ja, aber nur unter strengen Voraussetzungen: Du musst in den letzten fünf Jahren mehr als zweieinhalb Jahre sozialversicherungspflichtig beschäftigt und damit gesetzlich versichert gewesen sein. Alternativ kannst du dich über die Familienversicherung deines gesetzlich versicherten Partners mitversichern lassen, wenn du nur geringfügig verdienst.

    Q

    Was kostet der Basistarif in der PKV?

    Der Basistarif kostet maximal so viel wie der Höchstbeitrag in der gesetzlichen Krankenversicherung – aktuell etwa 843 Euro monatlich plus Pflegeversicherung. Bei nachgewiesener Hilfebedürftigkeit kann der Beitrag halbiert werden. Die Leistungen entsprechen etwa dem GKV-Niveau.

    Q

    Kann ich als Selbstständiger zurück in die gesetzliche Krankenversicherung?

    Ja, wenn du unter 55 Jahre alt bist und eine sozialversicherungspflichtige Anstellung annimmst. Sobald dein Angestelltenverhältnis beginnt und dein Einkommen unter der Versicherungspflichtgrenze liegt, wirst du automatisch GKV-versichert. Die Selbstständigkeit kannst du nebenberuflich weiterführen, solange die Anstellung überwiegt.

    Q

    Welche Zuschüsse gibt es für PKV-Versicherte im Rentenalter?

    Rentner:innen können einen Zuschuss von bis zu 7,3 Prozent ihrer Bruttorente zur Krankenversicherung und zusätzlich 3,05 Prozent zur Pflegeversicherung erhalten. Der Zuschuss ist auf maximal die Hälfte des tatsächlichen PKV-Beitrags begrenzt. Zusätzlich entfallen im Rentenalter die Beiträge für das Krankentagegeld, was die Kosten automatisch senkt.

    Q

    Was passiert mit meinen Altersrückstellungen beim PKV-Wechsel?

    Beim Wechsel von der PKV in die GKV verfallen deine Altersrückstellungen komplett – sie können nicht mitgenommen werden. Bei einem Wechsel innerhalb der PKV zu einem anderen Anbieter können seit 2009 Teile der Rückstellungen übertragen werden. Beim Wechsel in den Basis- oder Standardtarif beim selben Versicherer bleiben die Rückstellungen vollständig erhalten.

  • PKV für Richter: Beihilfe optimal nutzen & Kosten sparen

    PKV für Richter: Beihilfe optimal nutzen & Kosten sparen

    Themen in diesem Artikel:

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Private Krankenversicherung für Richter:innen und Staatsanwält:innen

    Als Richter:in oder Staatsanwält:in profitierst du von einem besonderen Versorgungssystem: Die Beihilfe übernimmt einen Großteil deiner Krankheitskosten, wodurch die private Krankenversicherung zur optimalen Ergänzung wird. Das Dienstverhältnis bringt einige Besonderheiten in der Krankenversicherung mit sich, die du kennen solltest, um die beste Entscheidung für deine Gesundheitsvorsorge zu treffen.

    Beihilfe übernimmt großen Teil der Krankheitskosten

    Das Beamtenrecht sieht zwei unterschiedliche Unterstützungsleistungen für die Gesundheitsvorsorge vor. Während einige Berufsgruppen unter die freie Heilfürsorge fallen, bei der Bund oder Länder die kompletten Kosten tragen, gilt für Richter:innen ein anderes System. Die freie Heilfürsorge ist Beamt:innen vorbehalten, die im Rahmen ihres Berufes besonderen Gefahren ausgesetzt sind – etwa Feuerwehrleute, Polizist:innen oder Beamt:innen im Justizvollzug.

    Für dich als Richter:in greift stattdessen die sogenannte Beihilfe. Dein Dienstherr trägt dabei einen erheblichen Teil der anfallenden Krankheitskosten. Die Höhe orientiert sich an der Zahl der versicherten Personen in deinem Haushalt. Als alleinstehende:r Richter:in erhältst du 50 Prozent der Kosten in Form der Beihilfe erstattet. Bei den Gesundheitskosten für eigene Kinder übernimmt die Beihilfe sogar einen weitaus größeren Anteil von bis zu 80 Prozent.

    📌 Gut zu wissen

    Da die Beihilfe nur einen Teil der Kosten abdeckt, bist du als Richter:in verpflichtet, zur Deckung der restlichen Kosten eine eigene Krankenversicherung abzuschließen. Diese Restkostenversicherung kannst du entweder in der gesetzlichen oder in der privaten Krankenversicherung abschließen – die Wahl hat erhebliche finanzielle Auswirkungen.

    Wieso ist die PKV für Richter:innen vorteilhaft?

    Wenn du als Richter:in, Richter:in auf Probe oder Referendar:in auf der Suche nach einer Krankenversicherung bist, stehst du vor der Wahl zwischen gesetzlicher und privater Krankenversicherung. Einer der wesentlichen Unterschiede zeigt sich bereits bei der Nutzung der Beihilfe, die in beiden Systemen unterschiedlich funktioniert.

    Im Falle der gesetzlichen Krankenversicherung beteiligt sich dein Dienstherr in vielen Bundesländern nicht wie sonst üblich mit 50 Prozent an den Monatsbeiträgen. Diese betragen 14,6 Prozent deines Bruttoverdiensts – ein erheblicher Anteil, den du komplett selbst tragen musst. Zudem bist du auf den Leistungskatalog der jeweiligen Krankenkasse festgelegt: Die Versicherung übernimmt nur die Behandlungen, die sie in diesem Katalog definiert hat. Zwar können geringverdienende Familienmitglieder und Kinder kostenlos im Rahmen der Familienversicherung mit abgesichert werden, doch dieser Vorteil relativiert sich schnell, weil die Beihilfe für Angehörige einen höheren Anteil der Kosten in der PKV trägt.

    Die private Krankenversicherung ist für Richter:innen durch den Einsatz der Beihilfe deutlich vorteilhafter, weil du nur einen Teil der Monatsbeiträge selbst schultern musst. Darüber hinaus bietet die PKV weitere überzeugende Vorteile: Bei der Zusammenstellung deines Tarifs hast du wesentlich mehr Möglichkeiten, die Leistungen an deine individuellen Wünsche anzupassen. Du kannst beispielsweise höhere Erstattungen bei Zahnersatz oder Sehhilfen wählen, die Unterbringung im Einzel- oder Zweibettzimmer im Krankenhaus vereinbaren oder die Erstattung von alternativen Heilmethoden einschließen.

    💡 Tipp

    Als Richter:in stellst du dir in der PKV dein persönliches Leistungspaket zusammen. Vergleiche unbedingt verschiedene Anbieter bevor du dich entscheidest – die Unterschiede bei Preis und Leistung sind erheblich. Nutze spezialisierte Vergleichsportale für Beamte oder lass dich von einem unabhängigen Versicherungsberater mit Beamten-Expertise beraten.

    Wie die Beihilfe die Beiträge in der PKV für Richter:innen beeinflusst

    Die Beihilfeversorgung übernimmt einen erheblichen Anteil deiner Krankheitskosten. Die Restkosten verbleiben bei dir als versicherte Person. Als Alleinstehende:r erhältst du 50 Prozent Beihilfe. Läge dein monatlicher Beitrag in der PKV also bei 480 Euro, übernimmt der Staat 240 Euro davon. Für die verbleibenden 240 Euro genießt du alle Vorteile, die sich aus der Mitgliedschaft in der PKV ergeben – ein unschlagbares Preis-Leistungs-Verhältnis.

    Durch die Anpassung von Leistungen oder die Vereinbarung eines höheren Selbstbehalts könntest du die Kosten noch weiter senken. Die Beihilfe zahlt auch für weitere Familienmitglieder, wobei dieser prozentuale Anteil auf deren Monatsbeiträge in der PKV entsprechend umgerechnet wird.

    📌 Gut zu wissen

    Zur Orientierung kannst du grob mit folgenden Zahlen rechnen: Beihilfeberechtigte erhalten zwischen 50 und 70 Prozent der anfallenden Krankheitskosten als Beihilfe. Ehe- und eingetragene Lebenspartner:innen erhalten 70 Prozent, während Kinder mit 80 Prozent der anfallenden Kosten von der Beihilfe versorgt werden. Diese gestaffelten Sätze machen die PKV besonders für Familien attraktiv.

    Vorteile bei Zahnbehandlungen besonders deutlich

    Der Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen orientiert sich an Leistungen, die medizinisch notwendig sind, was jedoch Behandlungsformen ausschließen kann, die eigentlich besser wären. Das lässt sich am besten bei Zahnbehandlungen zeigen, denn Zahnarztbesuche spielen in deinem Leben in der Regel häufiger eine Rolle als ein Aufenthalt im Krankenhaus.

    In der gesetzlichen Krankenversicherung erhältst du bei Zahnersatz nur eine Regelversorgung, die sich auf einfache und kostengünstige Materialien beschränkt. Möchtest du hochwertigeren Zahnersatz wie Keramikfüllungen oder Implantate, musst du einen erheblichen Eigenanteil zahlen.

    💡 Tipp

    Die PKV ermöglicht dir durch individuell wählbare Tarife deutlich höhere Erstattungen bei Zahnbehandlungen. Achte beim Tarifvergleich besonders auf die Zahnstaffel – sie zeigt dir, wie viel die Versicherung in den ersten Jahren maximal für Zahnbehandlungen erstattet. Wähle Leistungspakete, die bis zu 90 Prozent oder sogar 100 Prozent der Kosten für hochwertigen Zahnersatz abdecken.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Wie hoch ist die Beihilfe für alleinstehende Richter:innen?

    Alleinstehende Richter:innen erhalten 50 Prozent ihrer Krankheitskosten als Beihilfe vom Dienstherren erstattet. Die restlichen 50 Prozent müssen über eine private oder gesetzliche Krankenversicherung abgedeckt werden.

    Q

    Kann ich als Richter:in zwischen PKV und GKV wechseln?

    Als Richter:in hast du grundsätzlich die freie Wahl zwischen PKV und GKV. Ein späterer Wechsel von der PKV zurück in die GKV ist jedoch nur unter bestimmten Bedingungen möglich und wird mit zunehmendem Alter schwieriger. Überlege dir die Entscheidung daher gut.

    Q

    Welche Beihilfe erhalten Kinder von Richter:innen?

    Kinder von Richter:innen erhalten 80 Prozent ihrer Krankheitskosten als Beihilfe erstattet. Dadurch müssen nur 20 Prozent über die private Krankenversicherung abgedeckt werden, was die Beiträge für Kinder erheblich senkt und die PKV besonders familienfreundlich macht.

    Q

    Was passiert mit meiner PKV im Ruhestand?

    Im Ruhestand erhöht sich dein Beihilfesatz in der Regel auf 70 Prozent. Das bedeutet, dass deine PKV-Beiträge im Alter sinken, da du nur noch 30 Prozent selbst versichern musst. Zusätzlich hast du während deiner aktiven Zeit Altersrückstellungen aufgebaut, die deine Beiträge im Alter stabilisieren.

    Q

    Muss ich als Referendar:in bereits eine PKV abschließen?

    Auch als Referendar:in erhältst du bereits Beihilfe und musst eine Restkostenversicherung abschließen. Viele PKV-Anbieter haben spezielle, günstige Tarife für Referendar:innen. Der frühe Eintritt sichert dir zudem günstige Konditionen und vermeidet Gesundheitsprüfungen bei späterem Wechsel.

    Q

    Welche Leistungen sollte meine PKV als Richter:in mindestens enthalten?

    Deine PKV sollte mindestens freie Arztwahl, Erstattung über Höchstsätze der Gebührenordnung, hochwertigen Zahnersatz (mindestens 70%), Einbettzimmer im Krankenhaus und Chefarztbehandlung abdecken. Prüfe auch Leistungen für Sehhilfen, alternative Heilmethoden und Auslandsschutz.

  • PKV für Beamte: Warum 90% die private Krankenversicherung wählen

    PKV für Beamte: Warum 90% die private Krankenversicherung wählen

    Themen in diesem Artikel:

    • Warum Beamt:innen privat versichert sind: Über 90 Prozent wählen die PKV wegen staatlicher Beihilfe zwischen 50 und 80 Prozent der Gesundheitskosten
    • Das Beihilfe-System: Staat übernimmt Großteil der Kosten, nur Restbetrag muss privat versichert werden – deutlich günstiger als GKV
    • Funktionsweise der PKV: Restkostenversicherung mit individuellen Tarifen ab 200-300 Euro monatlich für attraktive Leistungen
    • Besondere Regelungen: Freie Heilfürsorge für gefährliche Berufe, Öffnungsaktion für erleichterten Zugang ohne Risikoprüfung
    • Finanzielle Vorteile: PKV meist günstiger als GKV-Vollbeitrag, bessere Leistungen bei niedrigeren Kosten durch Beihilfe

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Über 90 Prozent der Beamt:innen in Deutschland entscheiden sich für eine private Krankenversicherung – und das aus gutem Grund. Die staatliche Beihilfe übernimmt zwischen 50 und 80 Prozent ihrer Gesundheitskosten, sodass sie nur den Restbetrag privat versichern müssen. Diese Restkostenversicherung ist deutlich günstiger als der volle Beitrag zur gesetzlichen Krankenkasse und bietet gleichzeitig bessere Leistungen wie schnellere Arzttermine, Chefarztbehandlung oder Einbettzimmer im Krankenhaus.

    Darum sind so viele Beamt:innen privat versichert

    Beamt:innen genießen in Deutschland einen besonderen Status: Sie unterliegen nicht der Versicherungspflicht in einer gesetzlichen Krankenkasse. Diese Wahlfreiheit zwischen gesetzlicher und privater Absicherung nutzen mehr als 90 Prozent zugunsten der PKV. Der Hauptgrund liegt in der finanziellen Attraktivität durch das staatliche Beihilfesystem.

    Die staatliche Beihilfe macht den Unterschied

    Für ihre private Gesundheitsversorgung erhalten Beamt:innen und ihre Angehörigen von ihrer Dienstbehörde eine hohe Beihilfe, die in der Regel zwischen 50 und 80 Prozent der Gesundheitskosten beträgt. Nur den verbleibenden Rest müssen sie über eine private Krankenversicherung absichern. Dieses System führt zu erheblichen finanziellen Vorteilen gegenüber der gesetzlichen Alternative.

    In einer gesetzlichen Krankenkasse bekommen Beamt:innen hingegen keine Beihilfe und müssen den gesamten Monatsbeitrag selbst bezahlen. Nur einige Bundesländer wie Hamburg gewähren einen sogenannten GKV-Zuschuss, der ähnlich wie der Arbeitgeberanteil zur Krankenversicherung bei Angestellten funktioniert und maximal 50 Prozent des GKV-Höchstbetrags beträgt.

    💡 Tipp

    Vergleichen Sie vor der Entscheidung unbedingt die Gesamtkosten: Als Beamt:in zahlen Sie mit einer PKV-Restkostenversicherung oft nur 200-300 Euro monatlich, während Sie in der GKV den vollen Beitrag von oft über 800 Euro ohne Beihilfe tragen müssten. Nutzen Sie spezielle Beamten-Tarifrechner, um Ihre persönliche Ersparnis zu ermitteln.

    Wann lohnt sich die gesetzliche Krankenversicherung?

    Nur für niedrige Besoldungsgruppen mit geringerem Einkommen und vielen Familienangehörigen kann der Beitritt in eine gesetzliche Krankenversicherung sinnvoll sein. Der Grund: Kinder und einkommensschwache Ehe- und Lebenspartner:innen sind dann in der Familienversicherung kostenfrei mitversichert. Diese Konstellation ist jedoch die Ausnahme, nicht die Regel.

    📌 Gut zu wissen

    In Deutschland gab es im Jahr 2021 insgesamt rund 1,7 Millionen Beamt:innen und Richter:innen, die bei Bund, Ländern, Kommunen und der Sozialversicherung beschäftigt waren. Die Regelungen zur Beihilfe können sich je nach Dienstherrn unterscheiden – informieren Sie sich daher bei Ihrer zuständigen Beihilfestelle über die genauen Konditionen.

    So funktioniert die PKV für Beamt:innen

    Die Höhe der staatlichen Beihilfe für Beamt:innen hängt von verschiedenen Faktoren ab, beispielsweise der Lebenssituation oder ob sie für ein bestimmtes Bundesland oder den Bund arbeiten. In der Regel erhalten Beamt:innen 50 Prozent Beihilfe, während dieser Satz auf 70 Prozent steigt, wenn sie berücksichtigungsfähige Kinder oder Partner:innen haben. Für Kinder von Beamt:innen sind sogar 80 Prozent Beihilfe zu den Gesundheitskosten üblich.

    Restkostenversicherung statt Vollversicherung

    Da der Staat mit der Beihilfe für einen hohen Anteil der Gesundheitskosten aufkommt, müssen Beamt:innen nur noch eine deutlich günstigere sogenannte Restkostenversicherung bei einer PKV abschließen. Dieses Prinzip unterscheidet die Beamtenversicherung grundlegend von der Vollversicherung anderer Privatversicherter.

    Individuelle Leistungs- und Tarifwahl

    Bei einer privaten Krankenversicherung hängt der Tarif von Faktoren wie Alter und Gesundheitszustand des Versicherten sowie dem vertraglichen Leistungsumfang ab. Der günstigste Vollversicherungstarif muss immer den gesetzlichen Standards genügen und entspricht in etwa einer GKV-Versorgung. Gegen Aufpreis sind Optionen wie Chefarztbehandlung oder Einbettzimmer im Krankenhaus abzuschließen. Ein attraktiver Leistungstarif kostet Beamt:innen ohne Vorerkrankungen um die 30 Jahre zwischen 200 und 300 Euro pro Monat.

    💡 Tipp

    Achten Sie bei der Tarifwahl auf ein ausgewogenes Preis-Leistungs-Verhältnis. Sparen Sie nicht an wichtigen Leistungen wie Zahnersatz oder stationärer Behandlung. Ein etwas höherer Monatsbeitrag von 20-30 Euro mehr kann im Ernstfall Tausende Euro an Eigenanteil ersparen. Prüfen Sie auch, ob Ihr Versicherer spezielle Beamtentarife mit optimierten Leistungen anbietet.

    Bezahlung im Krankheitsfall

    Die behandelnden Ärzt:innen stellen eine Rechnung mit einer Zahlungsfrist von einigen Wochen aus. Die Beamt:innen reichen diese Rechnung bei ihrer Beihilfestelle und dem Versicherer ein, die diese innerhalb der Zahlungsfrist begleichen. In diesem Fall ist also keine Vorkasse nötig, was den administrativen Aufwand reduziert.

    Bei verschreibungspflichtigen Medikamenten und Sehhilfen sieht die Situation anders aus. Da diese in der Regel sofort zu bezahlen sind, müssen Privatversicherte zunächst in Vorkasse gehen und bekommen den Betrag später erstattet. Dieses Verfahren erfordert eine gewisse finanzielle Liquidität.

    Beihilfeergänzungstarif für Zusatzleistungen

    Manchmal sind bestimmte Leistungen nicht im vollen Umfang durch die Beihilfe der Dienstbehörde gedeckt, beispielsweise Zahnersatz, Heilpraktikerleistungen oder Krankheitsfälle im Ausland. Private Versicherer bieten deshalb oft einen Beihilfeergänzungstarif an, der in diesem Fall vor Zuzahlungen schützt und die Versorgungslücken schließt.

    📌 Gut zu wissen

    Beamt:innen profitieren bei der sogenannten Öffnungsaktion zum erstmaligen Zugang in eine PKV von einer erleichterten Aufnahme. Dabei gibt es keine Ablehnung aus Risikogründen, keine Leistungsausschlüsse und eine Begrenzung von Risikozuschlägen auf 30 Prozent des regulären Tarifs. Diese Aktion gilt in der Regel für die ersten sechs Monate nach Verbeamtung – verpassen Sie dieses Zeitfenster nicht!

    Heilfürsorge, Dienstunfähigkeit und Pension

    Bei der Gesundheitsversorgung kann es für Beamt:innen besondere Umstände geben, die sie kennen sollten. Diese Sonderregelungen betreffen vor allem Berufsgruppen mit besonderen Risiken und spezifische Lebensphasen.

    Freie Heilfürsorge für gefährliche Berufe

    Bei der freien Heilfürsorge gewährt der Staat als Dienstherr Beamt:innen mit einer besonders gefährlichen Tätigkeit die vollständige Übernahme von Gesundheitskosten. Dies betrifft zum Beispiel Polizist:innen, Feuerwehrleute oder Justizvollzugsbeamt:innen. Die freie Heilfürsorge gilt aber nur für die Beamt:innen selbst und nicht deren Familienangehörige, die separat versichert werden müssen.

    💡 Tipp

    Falls Sie freie Heilfürsorge erhalten, denken Sie trotzdem an eine Anwartschaftsversicherung für später. Nach dem aktiven Dienst entfällt die freie Heilfürsorge und Sie benötigen eine reguläre PKV. Mit einer Anwartschaft sichern Sie sich Ihren Gesundheitszustand und günstige Konditionen für die Zukunft – das kostet meist nur 10-20 Euro monatlich.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Warum entscheiden sich über 90 Prozent der Beamt:innen für die PKV?

    Beamt:innen erhalten vom Staat eine Beihilfe zwischen 50 und 80 Prozent ihrer Gesundheitskosten. Sie müssen nur den Restbetrag privat versichern, was deutlich günstiger ist als der volle GKV-Beitrag bei gleichzeitig besseren Leistungen wie kürzeren Wartezeiten und Chefarztbehandlung.

    Q

    Was kostet die PKV für Beamt:innen im Durchschnitt?

    Ein attraktiver Leistungstarif kostet Beamt:innen ohne Vorerkrankungen um die 30 Jahre zwischen 200 und 300 Euro monatlich. Dies deckt nur die Restkosten ab, da der Staat bereits 50-80 Prozent der Gesundheitskosten über die Beihilfe trägt.

    Q

    Können Beamt:innen auch in die gesetzliche Krankenversicherung?

    Ja, Beamt:innen haben Wahlfreiheit zwischen PKV und GKV. Allerdings erhalten sie in der GKV keine Beihilfe und müssen den vollen Beitrag selbst zahlen. Nur für niedrige Besoldungsgruppen mit vielen Familienangehörigen kann die GKV wegen der kostenlosen Familienversicherung vorteilhaft sein.

    Q

    Was ist die Öffnungsaktion für Beamt:innen?

    Die Öffnungsaktion ermöglicht Beamt:innen in den ersten sechs Monaten nach Verbeamtung einen erleichterten PKV-Zugang ohne Ablehnung aus Risikogründen, ohne Leistungsausschlüsse und mit maximal 30 Prozent Risikozuschlag. Diese einmalige Chance sollten Beamt:innen unbedingt nutzen.

    Q

    Wie funktioniert die Abrechnung mit Beihilfe und PKV?

    Arztrechnungen reichen Beamt:innen bei ihrer Beihilfestelle und dem PKV-Versicherer ein. Beide zahlen ihren Anteil direkt, sodass keine Vorkasse nötig ist. Bei Medikamenten und Sehhilfen müssen Beamt:innen jedoch in Vorkasse gehen und bekommen die Kosten später erstattet.

    Q

    Was ist freie Heilfürsorge und wer bekommt sie?

    Freie Heilfürsorge ist die vollständige Übernahme der Gesundheitskosten durch den Staat für Beamt:innen mit gefährlichen Tätigkeiten wie Polizist:innen, Feuerwehrleute oder Justizvollzugsbeamt:innen. Sie gilt nur für die Beamt:innen selbst, nicht für Familienangehörige, und endet mit dem aktiven Dienst.

  • Private Krankenversicherung für Selbstständige: Der Guide

    Private Krankenversicherung für Selbstständige: Der Guide

    Themen in diesem Artikel:

    • Welche Krankenversicherung haben Selbstständige: Erfahre, welche Wahlmöglichkeiten du als Selbstständige:r zwischen gesetzlicher und privater Krankenversicherung hast, welche Besonderheiten für Mitglieder der Künstlersozialkasse gelten und wodurch sich die Beiträge in beiden Systemen unterscheiden.
    • Wechsel von der GKV in die PKV: Verstehe, unter welchen Voraussetzungen du von der gesetzlichen in die private Krankenversicherung wechseln kannst, welche Rolle deine hauptberufliche Selbstständigkeit spielt und was bei der Gesundheitsprüfung wichtig ist.
    • Rückkehr in die gesetzliche Krankenversicherung: Lies, warum ein Wechsel zurück in die GKV nur in bestimmten Fällen möglich ist, welche Bedeutung Festanstellung, Familienversicherung und Auslandsaufenthalt haben und weshalb die Altersgrenze von 55 Jahren so entscheidend ist.
    • Kosten einer privaten Krankenversicherung: Erfahre, wie Alter, Gesundheitszustand, Leistungsumfang und Selbstbehalt deine Beitragshöhe beeinflussen und welche typischen Monatsbeiträge sich für junge gesunde Selbstständige ergeben können.
    • Häufige Fragen zur Krankenversicherung für Selbstständige: Finde Antworten dazu, ob du ohne Mindesteinkommen in die PKV wechseln kannst, wovon die Beitragshöhe abhängt, wie ein Rückweg in die GKV funktionieren kann, welche Rolle Krankentagegeld spielt und wie die Absicherung der Familie geregelt ist.

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Als Selbstständige:r stehst du vor einer wichtigen Entscheidung: Private oder gesetzliche Krankenversicherung? Die gute Nachricht zuerst – du hast die freie Wahl. Und diese Wahlfreiheit kann sich richtig lohnen. Besonders wenn du jung bist und einen guten Gesundheitszustand mitbringst, bietet dir die private Krankenversicherung oft bessere Leistungen bei gleichzeitig niedrigeren monatlichen Beiträgen als die gesetzliche Alternative. Doch die Entscheidung will gut überlegt sein, denn ein späterer Wechsel zurück in die GKV ist nur unter bestimmten Bedingungen möglich.

    Welche Krankenversicherung haben Selbstständige?

    Die Freiheit der Selbstständigkeit zeigt sich auch bei der Krankenversicherung. Du kannst zwischen der gesetzlichen Krankenversicherung und einer privaten Krankenversicherung wählen – und das ohne Nachweis eines Mindesteinkommens, wie es bei Angestellten erforderlich wäre. Diese Wahlfreiheit macht die Selbstständigkeit in puncto Krankenversicherung besonders attraktiv.

    Eine Ausnahme bilden freiberuflich tätige Künstler:innen und Publizist:innen, die über die Künstlersozialkasse versichert sind. Sie erhalten von der KSK einen Zuschuss ähnlich dem Arbeitgeberzuschuss bei Angestellten. Möchten sie in die PKV wechseln, müssen sie nachweisen, dass ihr Einkommen über der Versicherungspflichtgrenze liegt.

    📌 Gut zu wissen

    Die Künstlersozialkasse (KSK) übernimmt für ihre Mitglieder den Arbeitgeberanteil der Krankenversicherung. Dieser Zuschuss kann auch bei einem Wechsel in die PKV erhalten bleiben, sofern dein Einkommen über der Versicherungspflichtgrenze von aktuell 69.300 Euro jährlich liegt.

    Der entscheidende Unterschied zwischen GKV und PKV liegt in der Beitragsberechnung. Während die gesetzlichen Kassen dein Einkommen als Berechnungsgrundlage heranziehen, orientiert sich die PKV an ganz anderen Faktoren: deinem Alter, deinem Gesundheitszustand und dem gewünschten Leistungspaket. Bist du jung und gesund, zahlst du als Selbstständige:r in der PKV häufig deutlich weniger als in der GKV.

    Bedenke jedoch: Die Entscheidung für eine PKV ist in der Regel eine langfristige Bindung. Ein Wechsel zurück in die GKV gestaltet sich schwierig und ist meist nur möglich, wenn du in ein Angestelltenverhältnis wechselst – und selbst das nur bis zum 55. Lebensjahr.

    Wechsel von der GKV in die PKV: Voraussetzungen für Selbstständige

    Der Weg in die private Krankenversicherung ist für Selbstständige erfreulich unkompliziert. Sobald du hauptberuflich selbstständig tätig bist, entfällt die Versicherungspflicht der gesetzlichen Krankenkassen automatisch. Du bist dann versicherungsfrei und kannst frei zwischen PKV und GKV entscheiden.

    Der erste konkrete Schritt ist die Befreiung von der Versicherungspflicht bei deiner gesetzlichen Krankenkasse. Anschließend folgt die Gesundheitsprüfung bei der privaten Krankenversicherung. Diese Prüfung ist unverzichtbar, denn sie ermittelt deinen Gesundheitszustand, der maßgeblich deinen Versicherungstarif beeinflusst.

    💡 Tipp

    Bereite dich gründlich auf die Gesundheitsprüfung vor! Sammle alle Arztberichte der letzten fünf Jahre und liste chronische Erkrankungen oder regelmäßige Medikamenteneinnahmen vollständig auf. Ehrlichkeit zahlt sich aus – verschwiegene Vorerkrankungen können später zum Verlust des Versicherungsschutzes führen.

    Etwas komplexer wird es, wenn du gleichzeitig selbstständig und angestellt tätig bist. In diesem Fall musst du zwei klare Voraussetzungen erfüllen, um in die PKV wechseln zu können. Erstens musst du mehr als 18 Stunden pro Woche selbstständig arbeiten und entsprechend weniger als 18 Stunden in deinem Angestelltenverhältnis. Zweitens muss dein Einkommen aus der Selbstständigkeit höher sein als dein Gehalt aus der Anstellung. Nur wenn beide Bedingungen erfüllt sind, steht dir der Wechsel in die private Krankenversicherung offen.

    Rückkehr in die gesetzliche Krankenversicherung

    Der Wechsel von der PKV zurück in die GKV ist kein einfacher Schritt. Selbstständig Tätige können nicht ohne Weiteres zurückkehren, sondern müssen bestimmte Bedingungen erfüllen.

    Die hauptberufliche Festanstellung bietet den einfachsten Rückweg in die GKV. Nimmst du eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung auf, kannst du zurück in die gesetzliche Krankenversicherung wechseln. Diese Option steht dir allerdings nur offen, solange du das 55. Lebensjahr noch nicht erreicht hast. Nach diesem Stichtag wird der Wechsel deutlich schwieriger.

    📌 Gut zu wissen

    Die Altersgrenze von 55 Jahren ist gesetzlich festgeschrieben und gilt ausnahmslos. Selbst wenn du nach deinem 55. Geburtstag eine Festanstellung annimmst, bleibst du in der PKV versichert. Plane deinen eventuellen Rückwechsel daher rechtzeitig!

    Für Menschen über 55 Jahre bleibt im Wesentlichen nur die gesetzliche Familienversicherung als Rückweg. Bist du mit einer Person verheiratet, die gesetzlich versichert ist, kannst du über deren Familienversicherung zurück in die GKV gelangen. Diese Option setzt allerdings voraus, dass du die Einkommensgrenzen der Familienversicherung einhältst.

    Eine weitere Möglichkeit bietet ein mindestens zwölfmonatiger Auslandsaufenthalt. Warst du ein Jahr oder länger im Ausland krankenversichert, kannst du nach deiner Rückkehr nach Deutschland unter Einhaltung der PKV-Kündigungsfrist zurück in die GKV wechseln. Die Rückkehr kann dabei mit einer Rückwirkung von höchstens drei Monaten erfolgen.

    Was kostet eine private Krankenversicherung für Selbstständige?

    Die Beitragshöhe deiner privaten Krankenversicherung setzt sich aus vier wesentlichen Faktoren zusammen: deinem Alter, deinem Gesundheitszustand, dem Umfang der gewünschten Leistungen und der Höhe deines Selbstbehalts. Diese Faktoren greifen ineinander und bestimmen gemeinsam, wie viel du monatlich für deine PKV zahlst.

    Je jünger und gesünder du bist, desto günstiger fällt dein PKV-Beitrag aus. Auch die Höhe deines Selbstbehalts spielt eine wichtige Rolle: Bist du bereit, einen höheren Eigenanteil bei Behandlungen zu tragen, sinken deine monatlichen Beiträge entsprechend. Gleichzeitig entscheidet der Leistungsumfang deines Tarifs über die Beitragshöhe – umfassendere Leistungen bedeuten höhere Kosten.

    💡 Tipp

    Wähle deinen Selbstbehalt clever! Als Selbstständige:r kannst du einen Selbstbehalt von 600 bis 1.200 Euro pro Jahr gut verkraften und sparst dadurch monatlich oft 50 bis 100 Euro an Beiträgen. Lege die Ersparnis zur Seite für den Fall, dass du den Selbstbehalt tatsächlich benötigst.

    Für 30-jährige privat krankenversicherte Selbstständige ergeben sich bei einer Selbstbeteiligung von 1.000 Euro und einem Krankentagegeld von 100 Euro ab dem 43. Tag folgende Richtwerte: Der Basistarif mit Unterbringung im Mehrbettzimmer, Behandlung durch den Stationsarzt beziehungsweise die Stationsärztin sowie mindestens 50 Prozent Kostenübernahme bei Zahnersatz liegt bei rund 275 Euro pro Monat. Der Komforttarif mit erweiterten Leistungen kostet etwa 310 Euro monatlich.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Können Selbstständige ohne Mindesteinkommen in die PKV wechseln?

    Ja, Selbstständige können ohne Nachweis eines Mindesteinkommens in die private Krankenversicherung wechseln. Sobald du hauptberuflich selbstständig tätig bist, entfällt die Versicherungspflicht und du kannst frei zwischen GKV und PKV wählen.

    Q

    Wovon hängt die Beitragshöhe in der PKV ab?

    Die PKV-Beiträge richten sich nach deinem Alter, Gesundheitszustand, dem gewünschten Leistungsumfang und der Höhe des Selbstbehalts. Im Gegensatz zur GKV spielt dein Einkommen keine Rolle bei der Beitragsberechnung.

    Q

    Kann ich als Selbstständige:r von der PKV zurück in die GKV wechseln?

    Ein Wechsel zurück in die GKV ist nur unter bestimmten Bedingungen möglich: durch eine hauptberufliche Festanstellung vor dem 55. Lebensjahr, über die Familienversicherung des Ehepartners oder nach einem mindestens zwölfmonatigen Auslandsaufenthalt.

    Q

    Was passiert mit meiner PKV im Alter, wenn die Beiträge steigen?

    Die PKV bildet Altersrückstellungen, um Beitragssteigerungen im Alter abzufedern. Zusätzlich kannst du in einen günstigeren Tarif beim selben Versicherer wechseln oder den Basistarif wählen, der sich am GKV-Höchstbeitrag orientiert und bei finanzieller Not halbiert werden kann.

    Q

    Muss ich als Selbstständige:r Krankentagegeld abschließen?

    Das Krankentagegeld ist für Selbstständige besonders wichtig, da kein Arbeitgeber im Krankheitsfall weiterzahlt. Die Höhe sollte etwa 70-80% deines Nettoeinkommens abdecken. Du kannst die Karenzzeit (ab wann gezahlt wird) selbst wählen – je länger, desto günstiger der Beitrag.

    Q

    Kann ich meine Familie in der PKV mitversichern?

    Anders als in der GKV gibt es in der PKV keine kostenlose Familienversicherung. Jedes Familienmitglied benötigt einen eigenen Vertrag mit eigenem Beitrag. Für Kinder gibt es jedoch spezielle, günstigere Kindertarife ohne Altersrückstellungen.

  • Private Krankenversicherung vergleichen: Der komplette Guide

    Private Krankenversicherung vergleichen: Der komplette Guide

    Themen in diesem Artikel:

    • Beitragsberechnung in der PKV: Anders als in der GKV orientiert sich dein PKV-Beitrag nicht am Einkommen, sondern an Leistungen und Eintrittsalter.
    • Wichtige Leistungen: Ein guter PKV-Tarif sollte mindestens GKV-Niveau bieten, idealerweise mit Chefarztbehandlung und hoher Zahnkostenerstattung.
    • Auswahl der Versicherung: Die finanzielle Stabilität und Marktposition des Versicherers sind entscheidend für eine langfristige Bindung.
    • Individuelle Kostenrechnung: Berücksichtige Arbeitgeberzuschuss, Familienplanung und Vorerkrankungen, bevor du wechselst.
    • Professionelle Beratung: Vergleichsportale liefern nur Anhaltspunkte – eine unabhängige Beratung hilft dir, den optimalen Tarif zu finden.

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Private Krankenversicherung vergleichen

    Das Angebot an Tarifen in der privaten Krankenversicherung ist riesig, und die richtige Wahl zu treffen, kann überwältigend sein. Der beste PKV-Tarif für dich orientiert sich nicht nur am Preis, sondern an deinen individuellen Bedürfnissen und deiner Lebenssituation. In diesem Artikel erfährst du, worauf du beim Vergleichen wirklich achten musst, um den optimalen Schutz für dich und deine Familie zu finden – heute und in Zukunft.

    PKV-Vergleich: Nicht vom Sparpotenzial ausgehen

    Die private Krankenversicherung funktioniert grundlegend anders als die gesetzliche. Dein Beitrag richtet sich nicht nach deinem Einkommen, sondern nach den gewählten Leistungen und deinem Eintrittsalter. Das bedeutet: Wer gut verdient, zahlt oft weniger als in der GKV, wo ein prozentualer Anteil des Einkommens abgezogen wird. Doch dieses Sparpotenzial sollte niemals dein einziges Argument für den Wechsel sein.

    Denn die PKV bringt besondere Verpflichtungen mit sich. Als Privatversicherte:r gehst du in Vorleistung – Arztrechnungen gehen direkt an dich, und du musst sie zunächst selbst bezahlen. Erst danach reichst du die Rechnung bei deiner Krankenversicherung ein und erhältst die Kosten erstattet. Das erfordert finanzielle Liquidität und organisatorisches Geschick.

    📌 Gut zu wissen

    In der gesetzlichen Krankenversicherung kannst du Kinder sowie deine:n Lebens- oder Ehepartner:in im Rahmen einer Familienversicherung kostenfrei mitversichern, sofern diese kein eigenes Einkommen erzielen. In der PKV benötigt jedes Familienmitglied einen eigenen Vertrag mit eigenem Beitrag. Das kann die Kosten erheblich erhöhen, besonders wenn du eine Familie gründen möchtest.

    Ein weiterer wichtiger Unterschied betrifft deine Familie. In der gesetzlichen Krankenversicherung kannst du Kinder sowie deine:n Lebens- oder Ehepartner:in im Rahmen einer Familienversicherung kostenfrei mitversichern, sofern diese kein eigenes Einkommen erzielen. In der PKV benötigt jedes Familienmitglied einen eigenen Vertrag mit eigenem Beitrag. Das kann die Kosten erheblich erhöhen, besonders wenn du eine Familie gründen möchtest.

    Denke auch an deine Zukunft. Mit zunehmendem Alter wirst du vermutlich häufiger medizinische Leistungen in Anspruch nehmen und möglicherweise länger dauernde Behandlungen benötigen. Dein Beitrag bleibt dabei unabhängig von deinem Einkommen gleich – auch wenn du in Rente gehst und dein Einkommen sinkt. Gleichzeitig musst du höhere und häufigere Arztrechnungen vorfinanzieren. Deine Motivation sollte also nicht sein, heute kurzfristig Geld zu sparen, sondern dir die beste mögliche Krankenversorgung zu sichern, die du dir langfristig leisten willst und kannst.

    Welche Leistungen sollte ein PKV-Tarif bieten?

    Es wäre nicht sinnvoll, sich nach dem Wechsel in die private Krankenversicherung mit geringeren Leistungen zufriedenzugeben, als sie in der gesetzlichen Krankenversicherung üblich sind. Ein guter PKV-Tarif sollte mindestens GKV-Niveau bieten und idealerweise darüber hinausgehen.

    Achte darauf, dass dein Tarif Arzthonorare bis zum Höchstsatz der Ärztlichen Gebührenordnung abdeckt. Vorsorgeuntersuchungen sollten mindestens im Umfang der GKV enthalten sein, besser noch umfangreicher. Die Kostenübernahme verschreibungspflichtiger Medikamente ist selbstverständlich, ebenso wie die Übernahme von Krankentransporten.

    💡 Tipp

    Achte bei der Tarifwahl besonders auf die Psychotherapie-Leistungen. Mindestens 50 Sitzungen pro Jahr sollten abgedeckt sein. Dieser Aspekt wird oft unterschätzt, gewinnt aber zunehmend an Bedeutung. Prüfe auch, ob der Tarif freie Therapeutenwahl ermöglicht oder nur Kassenzugelassene erstattet.

    Im Krankenhaus solltest du Anspruch auf ein Zweibettzimmer inklusive Chefarztbehandlung haben. Das verschafft dir nicht nur mehr Komfort, sondern auch Zugang zu erfahrenen Spezialist:innen. Bei der Zahnbehandlung sollte die Kostenübernahme mindestens 90 Prozent betragen, für Zahnersatz, Inlays sowie Material- und Laborkosten wenigstens 65 Prozent. Psychotherapie sollte mit mindestens 50 Sitzungen pro Jahr abgedeckt sein – ein Aspekt, der oft unterschätzt wird, aber zunehmend wichtiger wird.

    📌 Gut zu wissen

    In Deutschland zeigt sich die Entwicklung der Mitgliedszahlen in der PKV seit Jahren konstant. Etwas mehr als 8,7 Millionen Menschen haben eine Vollversicherung in der PKV – ein Zeichen für die etablierte Position dieser Versicherungsform.

    Sieh dir beim PKV-Vergleich die Versicherungsgesellschaft an

    Ein Aspekt, der dich vielleicht überrascht, aber entscheidend ist: Bevor du einen Vertrag unterschreibst, an den du dich vermutlich über viele Jahrzehnte binden wirst, solltest du dir das Unternehmen genauer ansehen. Die Wahl der richtigen Versicherungsgesellschaft ist mindestens genauso wichtig wie die Wahl des richtigen Tarifs.

    Wie ist das Unternehmen finanziell aufgestellt? Agiert es stabil am Markt und ist schon länger dabei? Diese Fragen sind nicht trivial, denn du möchtest sicher sein, dass dein Versicherer auch in 20 oder 30 Jahren noch existiert und leistungsfähig ist. Informiere dich im Internet über Finanzratings und Bewertungen unabhängiger Institute. Eine solide finanzielle Basis des Versicherers gibt dir die Sicherheit, dass du dauerhaft bei diesem Unternehmen bleiben kannst und nicht irgendwann gezwungen bist, unter ungünstigen Bedingungen zu wechseln.

    💡 Tipp

    Prüfe die Beitragsstabilität der letzten 10 Jahre beim gewünschten Versicherer. Unternehmen mit häufigen und hohen Beitragsanpassungen solltest du meiden. Gute Anhaltspunkte liefern die jährlichen PKV-Rankings von Finanztest oder Focus Money.

    Vor dem PKV-Vergleich rechnen

    Mit Vergleichsrechnern aus dem Internet kannst du dir eine erste Indikation holen, wie hoch dein monatlicher Beitrag in der PKV sein wird. Diese Tools sind hilfreich für einen ersten Überblick, aber sie ersetzen nicht deine individuelle Kalkulation. Anschließend solltest du genau nachrechnen, ob sich der Wechsel für dich persönlich wirklich lohnt.

    Bist du angestellt, zahlt dein Arbeitgeber die Hälfte deiner Prämie – allerdings nur bis zum Höchstsatz von gesetzlich Versicherten. Liegt dein Beitrag darüber, trägst du die Differenz allein. Beamt:innen können sich auf die Beihilfe oder Heilfürsorge verlassen, was die PKV besonders attraktiv macht. Du hast gerade ein Unternehmen gegründet und alles läuft so gut, dass du in die private Krankenversicherung wechseln möchtest? Vollziehen solltest du den Wechsel dennoch erst dann, wenn du Erfahrungen gesammelt hast, wie stabil deine Umsatzsituation tatsächlich ist.

    📌 Gut zu wissen

    Nicht jede:r kann einfach in die PKV wechseln. Für Beamt:innen, Selbstständige, Freiberufler:innen sowie Student:innen ist der Wechsel ohne besondere Voraussetzungen möglich. Wer angestellt arbeitet, muss mehr als 66.600 Euro pro Jahr brutto (Stand 2023) verdienen, um die Versicherungspflichtgrenze zu überschreiten.

    Wenn du schon jetzt weißt, dass sich deine Familie vergrößern wird, spiele die Beiträge auch bereits für Kinder durch. Jedes Kind benötigt einen eigenen Vertrag, was die Gesamtkosten erheblich erhöhen kann. Sofern du heute unter einer Vorerkrankung leidest, sollte der Schritt in die PKV ebenfalls gut überlegt sein. Vorerkrankungen können zu Risikozuschlägen oder Leistungsausschlüssen führen, die deine Versicherung verteuern oder einschränken.

    Warum du dich besser beraten lassen solltest

    Natürlich kannst du dir auch direkt nach dem Besuch eines Vergleichsportals einen Antrag schicken lassen. Allerdings können die Rechentools lediglich einen Anhaltspunkt liefern und schon gar nicht sämtliche Details der Tarifbausteine abbilden. Die Unterschiede zwischen den Tarifen stecken oft im Kleingedruckten – bei Wartezeiten, Erstattungsgrenzen oder speziellen Leistungsausschlüssen.

    Deswegen ist es meist sinnvoller, sich an unabhängige Versicherungsberater:innen zu wenden. Diese können deine individuelle Situation analysieren, deine Bedürfnisse ermitteln und dir Tarife empfehlen, die wirklich zu dir passen. Eine professionelle Beratung kostet dich in der Regel nichts extra, da die Berater:innen über Provisionen der Versicherungen vergütet werden. Du profitierst von Expertenwissen und einer maßgeschneiderten Lösung, ohne dafür zusätzlich zahlen zu müssen.

    💡 Tipp

    Dokumentiere alle Beratungsgespräche und Angebote sorgfältig. Erstelle eine Vergleichstabelle mit den wichtigsten Leistungen und Kosten. So kannst du später in Ruhe vergleichen und hast alle wichtigen Informationen griffbereit, wenn du deine Entscheidung triffst. Lass dir auch immer die vollständigen Versicherungsbedingungen aushändigen.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Wie berechnet sich der Beitrag in der PKV?

    Der PKV-Beitrag orientiert sich nicht am Einkommen, sondern an deinen gewählten Leistungen und deinem Eintrittsalter. Je jünger du beim Eintritt bist und je weniger Leistungen du wählst, desto günstiger wird dein Beitrag. Zusätzlich spielen dein Gesundheitszustand und eventuelle Vorerkrankungen eine Rolle.

    Q

    Kann ich meine Familie in der PKV kostenlos mitversichern?

    Nein, in der PKV benötigt jedes Familienmitglied einen eigenen Vertrag mit eigenem Beitrag. Eine kostenlose Familienversicherung wie in der GKV gibt es nicht, was die Gesamtkosten erheblich erhöhen kann. Für Kinder gibt es allerdings oft vergünstigte Tarife ohne Altersrückstellungen.

    Q

    Welche Mindestleistungen sollte ein PKV-Tarif bieten?

    Ein guter PKV-Tarif sollte mindestens GKV-Niveau bieten: Arzthonorare bis zum Höchstsatz, Vorsorgeuntersuchungen, verschreibungspflichtige Medikamente, Zweibettzimmer mit Chefarztbehandlung, mindestens 90 Prozent Zahnbehandlung und 65 Prozent Zahnersatz sowie 50 Psychotherapie-Sitzungen jährlich.

    Q

    Wer kann in die private Krankenversicherung wechseln?

    Beamt:innen, Selbstständige, Freiberufler:innen und Student:innen können ohne besondere Voraussetzungen wechseln. Angestellte müssen die Versicherungspflichtgrenze von mehr als 66.600 Euro Jahresbrutto (Stand 2023) überschreiten. Diese Grenze muss in der Regel zwei Jahre in Folge überschritten werden.

    Q

    Kann ich später wieder in die gesetzliche Krankenversicherung zurückwechseln?

    Der Wechsel zurück in die GKV ist nur unter bestimmten Bedingungen möglich. Als Angestellte:r musst du unter die Versicherungspflichtgrenze rutschen, was oft einen Jobwechsel oder Teilzeit bedeutet. Ab 55 Jahren ist der Wechsel praktisch unmöglich. Selbstständige müssen eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung aufnehmen.

    Q

    Was passiert mit meinem PKV-Beitrag im Rentenalter?

    Dein PKV-Beitrag bleibt auch im Rentenalter bestehen und orientiert sich weiterhin an deinem Tarif, nicht an deinem Einkommen. Allerdings entfällt der Krankentagegeld-Baustein und durch die angesparten Altersrückstellungen sollte der Beitrag stabil bleiben. Ein Zuschuss der Rentenversicherung ist möglich, deckt aber meist nur einen Teil ab.

  • Autoversicherung clever wählen: So sparst du bis zu 50% Kosten

    Autoversicherung clever wählen: So sparst du bis zu 50% Kosten

    Themen in diesem Artikel:

    • Versicherungsarten: Haftpflicht ist Pflicht, Kaskoversicherungen schützen dein eigenes Auto vor Schäden durch Diebstahl, Unwetter und Unfälle
    • Teilkasko oder Vollkasko: Vollkasko lohnt sich für Neuwagen in den ersten fünf Jahren, Teilkasko reicht oft bei älteren Fahrzeugen
    • Regional- und Typklasse: Dein Wohnort und Automodell beeinflussen die Versicherungskosten durch statistische Schadensbilanzen der letzten drei Jahre
    • Schadenfreiheitsklasse: Je länger du unfallfrei fährst, desto günstiger wird deine Versicherung durch bessere SF-Einstufung
    • Spartipps: Online-Vergleichsportale nutzen, Typklasse vor Autokauf prüfen und grobe Fahrlässigkeit absichern spart bares Geld

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Autoversicherung: Tipps und Tricks zum Sparen

    Das neue Auto steht bereit, aber ohne Versicherung darfst du nicht losfahren. Die richtige Autoversicherung zu finden und dabei Geld zu sparen, ist einfacher als gedacht. In Deutschland ist die Kfz-Haftpflichtversicherung gesetzlich vorgeschrieben, doch darüber hinaus gibt es weitere Optionen, die dein Auto und deinen Geldbeutel schützen. Wir zeigen dir, welche Versicherungen es gibt, wann sich welche Police lohnt und wie du durch clevere Entscheidungen bei Regional- und Typklasse sowie Schadenfreiheitsklasse deutlich sparen kannst.

    Welche Autoversicherungen gibt es?

    Die Kfz-Haftpflichtversicherung bildet das Fundament jeder Autoversicherung. An ihr führt kein Weg vorbei, denn sie ist in Deutschland gesetzlich vorgeschrieben. Diese Versicherung springt ein, wenn du mit deinem Auto Schäden an Dritten verursachst – sei es an anderen Fahrzeugen, Personen oder Gegenständen. Bei alten Autos, deren Reparatur sich wirtschaftlich nicht mehr lohnt, reicht die Haftpflichtversicherung oft vollkommen aus.

    Zusätzlich zur Pflichtversicherung gibt es die Kaskoversicherungen, die sich in Teilkasko und Vollkasko unterteilen. Diese Versicherungen sind nicht verpflichtend, verdienen aber deine Aufmerksamkeit. Der entscheidende Unterschied zur Haftpflicht: Kaskoversicherungen zahlen auch für Schäden an deinem eigenen Auto. Diese Reparaturkosten können schnell teurer werden als die jährlichen Kosten für eine Versicherung, weshalb du dir gut überlegen solltest, ob eine Kaskoversicherung für dich sinnvoll ist.

    📌 Gut zu wissen

    Kaskoversicherungen sind freiwillig, aber bei der Finanzierung eines Autos kann die Bank eine Vollkasko verlangen. Das Auto dient als Sicherheit für den Kredit, weshalb die Bank den vollen Wert absichern möchte.

    Teilkasko oder Vollkasko?

    Die Teilkasko übernimmt Schäden an deinem Auto, die durch Diebstahl, Unwetter oder Tierbisse sowie deren Folgeschäden entstanden sind. Gerade bei Marderbissen ist es wichtig, dass nicht nur die unmittelbaren Schäden abgedeckt sind, sondern auch mögliche Folgeschäden – denn das ganze Ausmaß fällt nicht immer sofort ins Auge.

    Die Vollkasko deckt all das ab, was die Teilkasko leistet, geht aber noch weiter. Sie zahlt zusätzlich bei Schäden durch Vandalismus oder Unfallschäden, wenn du den Unfall selbst verursacht hast. Als Faustregel gilt: Für Neuwagen lohnt sich die Vollkasko, insbesondere in den ersten fünf Jahren. Je älter das Auto wird, desto mehr verliert es durch Abnutzung an Wert, sodass bei älteren Autos oft die Teilkasko ausreicht. Wie so oft bestätigen Ausnahmen natürlich die Regel.

    Wenn du dein neues Auto mit einem Autokredit finanzierst, kann die Bank von dir eine Vollkasko verlangen. Das Auto dient schließlich als Sicherheit, falls du den Kredit nicht mehr zahlen kannst. Die Bank möchte deswegen sicherstellen, dass der Wert des Autos voll versichert ist.

    Entscheidend ist außerdem, dass die Vollkasko – ebenso wie die Kfz-Haftpflicht – grobe Fahrlässigkeit abdeckt. Wenn ein Einwand gegen grobe Fahrlässigkeit erlaubt ist, kann deine Versicherung sich nämlich ganz oder teilweise weigern zu zahlen, wenn du den Unfall aus grober Fahrlässigkeit verursacht hast. Das wäre zum Beispiel der Fall, wenn du beim Fahren auf dein Handy geschaut oder eine rote Ampel überfahren hast.

    💡 Tipp

    Prüfe bei deiner Versicherung unbedingt, ob grobe Fahrlässigkeit mitversichert ist. Diese Zusatzoption kostet nur wenig extra, kann dir aber im Ernstfall tausende Euro sparen. Besonders wichtig ist das bei teuren Neuwagen oder wenn du täglich lange Strecken fährst.

    Die Regionalklasse und Typklasse deines Autos

    Mehrere Faktoren beeinflussen, wie viel du für deine Autoversicherung bezahlen musst. Dazu gehören deine Regionalklasse und die Typklasse deines Autos. Beide werden jedes Jahr neu vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) beurteilt. Die Auswertung stützt sich auf statistische Daten aus den letzten drei Jahren.

    Auf die Regionalklasse hast du selbst wenig Einfluss. Wie der Name schon andeutet, handelt es sich um deinen Wohnort, genauer gesagt um deinen Zulassungsbezirk. Davon gibt es in Deutschland etwa 400. Ob dein Zulassungsbezirk zu einer guten oder eher zu einer schlechten Einstufung und damit einem teureren Tarif führt, liegt an der Schadensbilanz in diesem Bezirk.

    In die Schadensbilanz fließt zum Beispiel ein, wie viele Unfälle in einem Bezirk passiert sind und wie oft extremes Wetter Autos beschädigt hat. Wer das Auto in einer Großstadt gemeldet hat, zahlt deswegen in der Regel mehr als Autofahrer:innen auf dem Land.

    📌 Gut zu wissen

    Die Regionalklassen werden jährlich neu berechnet. München, Hamburg und Berlin haben traditionell die höchsten Regionalklassen, während ländliche Gebiete in Brandenburg oder Mecklenburg-Vorpommern oft die günstigsten Einstufungen erhalten.

    Ähnlich funktioniert das Prinzip der Typklasse: Hier wertet der GDV aus, wie viele Schäden an einem bestimmten Automodell auftreten und wie teuer diese Schäden sind. Bei der Vollkasko ist deswegen auch entscheidend, wie hoch der Wert des eigenen Autos ist, weil das die Reparaturkosten beeinflusst. Wenn ein Modell vergleichsweise oft aufgebrochen oder gestohlen wird, wirkt sich das ebenfalls negativ auf die Typklasse aus.

    Immerhin kannst du die Typklasse – im Gegensatz zu deinem Wohnort – leichter beeinflussen: Wirf vor dem Autokauf einen Blick in die Typklasse-Liste, die der GDV herausgibt, und prüfe die Typklasse deines Wunschmodells. Wenn die sehr hoch ist, schau dich um, ob es vergleichbare Modelle mit einer niedrigeren Typklasse gibt.

    💡 Tipp

    Nutze die kostenlose Typklassen-Abfrage auf der GDV-Website vor dem Autokauf. Der Unterschied zwischen zwei ähnlichen Modellen kann bei der Versicherung mehrere hundert Euro pro Jahr ausmachen. Besonders günstig sind oft Familienautos wie der VW Golf oder Opel Astra.

    Ausschlaggebend: Die Schadenfreiheitsklasse

    Ein weiterer Faktor, der die Höhe deines Tarifs beeinflusst, ist die Schadenfreiheitsklasse (SF-Klasse). Sowohl bei der Kfz-Haftpflicht als auch bei der Vollkasko sinken die Kosten, je länger du die Versicherung nicht in Anspruch nimmst. Deine aktuelle SF-Klasse kannst du deiner Versicherungspolice entnehmen.

    📌 Gut zu wissen

    Fahranfänger starten meist in SF-Klasse 0 mit einem Beitragssatz von etwa 95-100%. Nach einem unfallfreien Jahr steigst du in SF-1 auf (etwa 60%). Mit SF-35 (35 unfallfreie Jahre) erreichst du oft nur noch 20% des Grundbeitrags.

    💡 Tipp

    Als Fahranfänger kannst du die SF-Klasse deiner Eltern oder Großeltern übernehmen, wenn diese ihr Auto abmelden. Das kann dir mehrere hundert Euro im Jahr sparen. Kläre das rechtzeitig mit deiner Versicherung ab, denn nicht alle Anbieter erlauben diese Übertragung.

    Weitere Spartipps für deine Autoversicherung

    💡 Tipp

    Nutze mehrere Vergleichsportale wie Check24, Verivox und direkt die Websites der Versicherer. Nicht alle Anbieter sind auf allen Portalen vertreten. Die Direktversicherer HUK24 oder CosmosDirekt bieten oft besonders günstige Online-Tarife an.

    📌 Gut zu wissen

    Viele Versicherer gewähren Rabatte für Elektro- und Hybridautos von bis zu 20%. Auch Garagenparker, Wenigfahrer (unter 10.000 km/Jahr) und Besitzer von Fahrzeugen mit Assistenzsystemen können oft sparen.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Welche Autoversicherung ist gesetzlich vorgeschrieben?

    In Deutschland ist ausschließlich die Kfz-Haftpflichtversicherung gesetzlich vorgeschrieben. Sie zahlt Schäden, die du mit deinem Auto an Dritten verursachst. Kaskoversicherungen sind freiwillig.

    Q

    Wann lohnt sich eine Vollkaskoversicherung?

    Eine Vollkasko lohnt sich besonders für Neuwagen in den ersten fünf Jahren. Sie deckt auch selbstverschuldete Unfälle und Vandalismusschäden ab. Bei älteren Autos reicht oft die Teilkasko aus.

    Q

    Wie kann ich bei der Autoversicherung sparen?

    Du kannst sparen durch: Vergleich mehrerer Anbieter, Wahl eines Autos mit niedriger Typklasse, jährliche Zahlweise statt monatlich, höhere Selbstbeteiligung, Nutzung von Rabatten für Garagenparker oder Wenigfahrer und rechtzeitigen Wechsel zum Stichtag 30. November.

    Q

    Was ist die Regionalklasse bei der Autoversicherung?

    Die Regionalklasse basiert auf deinem Zulassungsbezirk und dessen Schadensbilanz. In Deutschland gibt es etwa 400 Bezirke. Großstädte haben meist höhere Regionalklassen und damit teurere Tarife als ländliche Gebiete.

    Q

    Kann ich meine Schadenfreiheitsklasse übertragen?

    Ja, die SF-Klasse kann innerhalb der Familie übertragen werden, meist von Eltern oder Großeltern auf Kinder. Die Übertragung muss bei der Versicherung beantragt werden und ist oft nur möglich, wenn der Übertragende sein Auto abmeldet oder verstorben ist.

    Q

    Was bedeutet grobe Fahrlässigkeit bei der Autoversicherung?

    Grobe Fahrlässigkeit liegt vor, wenn du beim Fahren aufs Handy schaust, rote Ampeln überfährst oder alkoholisiert fährst. Ohne entsprechenden Versicherungsschutz kann die Versicherung die Zahlung ganz oder teilweise verweigern. Der Einschluss kostet meist nur 10-20 Euro extra pro Jahr.