Kategorie: Berufsunfähigkeitsversicherung

  • Berufsunfähigkeitsversicherung Kosten: 5 Faktoren die den Preis bestimmen

    Berufsunfähigkeitsversicherung Kosten: 5 Faktoren die den Preis bestimmen

    Themen in diesem Artikel:

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Die Berufsunfähigkeitsversicherung und ihre Kosten

    Etwa 25 Prozent aller Arbeitenden in Deutschland werden im Laufe ihres Berufslebens berufsunfähig. Die Berufsunfähigkeitsversicherung gehört deshalb zu den wichtigsten Absicherungen überhaupt, auch wenn sie nicht zu den günstigsten Versicherungen zählt. Die Beitragshöhe hängt vor allem von deinem Beruf ab – je risikoreicher dieser ist, desto höher fallen die monatlichen Kosten aus. Aber auch dein Gesundheitszustand, dein Alter und deine Hobbys spielen eine entscheidende Rolle. Die gute Nachricht: Je früher du eine BU abschließt, desto preiswerter wird sie. In diesem Artikel erfährst du, welche Faktoren die Kosten einer Berufsunfähigkeitsversicherung beeinflussen und wie du dabei sparen kannst.

    Was ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung?

    Eine private Berufsunfähigkeitsversicherung sichert dich finanziell ab, wenn du deinen aktuellen Beruf aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausüben kannst. Sie zahlt dir eine monatliche Berufsunfähigkeitsrente, wenn Krankheit, Körperverletzung oder altersentsprechender Kräfteverfall dich dauerhaft daran hindern, deiner beruflichen Tätigkeit nachzugehen. Dauerhaft bedeutet in diesem Zusammenhang, dass du mindestens sechs Monate lang nicht mehr arbeiten kannst.

    Diese zeitliche Prognose ist die erste wichtige Voraussetzung für den Leistungsanspruch. Doch damit nicht genug: Versicherer verlangen zusätzlich die Erfüllung der sogenannten 50-Prozent-Regel. Das bedeutet, dass du mindestens zur Hälfte nicht mehr in der Lage sein musst, deinen aktuellen Job auszuüben. Erst wenn beide Bedingungen erfüllt sind, erhältst du deine private Berufsunfähigkeitsrente vom Versicherer ausgezahlt.

    📌 Gut zu wissen

    Achtung bei abstrakter Verweisung: Findet sich diese Klausel in deinem BU-Vertrag, kann dein Versicherer von dir verlangen, einen gleichwertigen Beruf anzunehmen. Dieser muss deiner Qualifikation entsprechen, kann unter Umständen jedoch schlechter bezahlt sein. Expert:innen für Risikovorsorge empfehlen deshalb, bei BU-Verträgen darauf zu achten, dass der Verzicht auf abstrakte Verweisung enthalten ist.

    Kostenfaktoren einer Berufsunfähigkeitsversicherung

    Eine private BU zählt nicht gerade zu den günstigsten Versicherungen, ist aber keineswegs unbezahlbar. Der wichtigste Spartipp: Je früher du sie abschließt, desto preiswerter wird sie. Die tatsächlichen Kosten deiner Berufsunfähigkeitsversicherung werden von fünf wesentlichen Faktoren bestimmt, die zusammen dein individuelles Risikoprofil ergeben.

    An erster Stelle steht die Wahl deines Versicherers, denn die Beiträge können zwischen verschiedenen Anbietern deutlich variieren. Deine Gesundheit spielt eine zentrale Rolle – Vorerkrankungen oder chronische Leiden führen zu höheren Beiträgen oder im schlimmsten Fall zu Leistungsausschlüssen. Auch dein Alter beim Vertragsabschluss beeinflusst die Kosten erheblich: Jüngere Versicherte zahlen deutlich weniger als ältere. Deine Hobbys werden ebenfalls unter die Lupe genommen, besonders wenn du risikoreiche Freizeitaktivitäten ausübst. Der mit Abstand größte Kostenfaktor ist jedoch dein Beruf – hier entscheidet sich, in welche Risikogruppe du eingestuft wirst und wie hoch deine monatlichen Beiträge ausfallen.

    💡 Tipp

    Vergleiche unbedingt verschiedene Versicherer, bevor du dich für eine BU entscheidest. Die Preisunterschiede können bei gleichem Leistungsumfang mehrere hundert Euro im Jahr betragen. Nutze dafür unabhängige Vergleichsportale oder hole dir Angebote von einem Versicherungsmakler ein, der den gesamten Markt überblickt.

    Hauptkostenfaktor Beruf

    Dein Beruf ist der größte Kostenfaktor bei einer Berufsunfähigkeitsversicherung. Die Faustregel lautet: Je risikoreicher deine berufliche Tätigkeit ist, desto höher fallen deine Versicherungsbeiträge aus. Versicherer haben deshalb ein System entwickelt, das Berufe in fünf verschiedene Risikogruppen einteilt. Dabei steht die Ziffer 1 für ein geringes Risiko und die Ziffer 5 für ein hohes Risiko.

    In der Risikogruppe 1 findest du Berufe mit dem niedrigsten Risiko und damit den günstigsten Beiträgen. Dazu gehören Kaufleute in Bank, Versicherung und Handel sowie Apotheker:innen, Rechtsanwälte, Steuerberater:innen, Programmierer:innen und Naturwissenschaftler:innen. Die Risikogruppe 2 umfasst Chemiker:innen, Physiker:innen, Zahntechniker:innen, Labormediziner:innen sowie Büroangestellte und Angestellte in der Verwaltung.

    Zur Risikogruppe 3 zählen Pflegeberufe wie Krankenpfleger:innen, Altenpfleger:innen, Krankenschwestern, Physiotherapeut:innen, Erzieher:innen und Kindergärtner:innen. In der Risikogruppe 4 sind körperlich anspruchsvolle Berufe zusammengefasst: Bauarbeiter:innen wie Straßenbauarbeiter:innen und Gerüstbauer:innen sowie Handwerker:innen wie Schreiner:innen, Tischler:innen, Zimmermänner und -frauen, Fensterbauer:innen, Heizungsinstallateur:innen und Dachdecker:innen. Die Risikogruppe 5 mit den höchsten Beiträgen umfasst Profisportler:innen, Fallschirmspringer:innen und Tieftaucher:innen.

    📌 Gut zu wissen

    Bei einer BU zählt ausschließlich der Job, den du zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses ausübst. Frühere oder spätere Jobs – selbst wenn sie gefährlicher sind – haben keinen Einfluss auf die Höhe deiner Versicherungsbeiträge. Wechselst du später in einen risikoreicheren Beruf, bleiben deine Beiträge gleich.

    So wird Berufsunfähigkeit festgestellt

    Die Feststellung einer privaten Berufsunfähigkeit folgt einem klar strukturierten Prozess. Dein Hausarzt ist die erste Anlaufstelle – er bestätigt deine Berufsunfähigkeit mit einem Attest beziehungsweise einem medizinischen Nachweis. Anschließend wird das Attest von einer Gutachterin oder einem Gutachter deines Versicherers überprüft und schließlich entweder bestätigt oder angefochten.

    Der gesamte Ablauf gliedert sich in sechs Schritte: Zunächst stellt dein Hausarzt das Attest über deine Berufsunfähigkeit aus. Im zweiten Schritt füllst du den BU-Antrag beziehungsweise den Fragebogen deiner Versicherung aus. Deine Versicherung prüft daraufhin deinen Antrag in einem ersten Durchgang. Es folgt eine zweite, gründlichere Prüfung durch deinen Versicherer. Im fünften Schritt bestätigt deine Versicherung deine Berufsunfähigkeit mit einem offiziellen Gutachten. Erst danach wird deine Berufsunfähigkeitsrente ausgezahlt.

    💡 Tipp

    Dokumentiere deine gesundheitlichen Probleme frühzeitig und lückenlos beim Hausarzt. Je besser deine Krankengeschichte dokumentiert ist, desto reibungsloser läuft später die Anerkennung deiner Berufsunfähigkeit. Bewahre alle Arztberichte, Befunde und Therapienachweise sorgfältig auf – sie sind Gold wert, wenn es um die Leistungsprüfung geht.

    Kostenfaktor Hobbys

    Auch gefährliche Freizeitaktivitäten sorgen für höhere BU-Beiträge. Wenn du in deiner Freizeit gerne Basejumping betreibst oder anderen risikoreichen Hobbys nachgehst, wird dein Versicherer entsprechend höhere Beiträge verlangen. Dabei gilt jedoch die gleiche Regel wie beim Beruf: Es zählen nur die Hobbys, die du zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses ausübst.

    📌 Gut zu wissen

    Nicht alle Sportarten werden als risikoreich eingestuft. Während Extremsportarten wie Fallschirmspringen oder Motorsport zu deutlichen Aufschlägen führen, gelten normale Freizeitaktivitäten wie Joggen, Radfahren oder Fitnesstraining als unbedenklich. Manche Versicherer bewerten sogar regelmäßigen Sport positiv, da er zur Gesunderhaltung beiträgt.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Was bedeutet die 50-Prozent-Regel bei der Berufsunfähigkeitsversicherung?

    Die 50-Prozent-Regel besagt, dass du mindestens zur Hälfte nicht mehr in der Lage sein musst, deinen aktuellen Beruf auszuüben. Erst dann zahlt der Versicherer die Berufsunfähigkeitsrente aus.

    Q

    Welcher Faktor beeinflusst die Kosten einer BU am stärksten?

    Der Beruf ist der größte Kostenfaktor. Je risikoreicher die berufliche Tätigkeit ist, desto höher fallen die Versicherungsbeiträge aus. Versicherer teilen Berufe in fünf Risikogruppen ein.

    Q

    Wie lange muss ich arbeitsunfähig sein, damit die BU zahlt?

    Du musst mindestens sechs Monate dauerhaft nicht in der Lage sein, deinen aktuellen Beruf auszuüben. Diese zeitliche Prognose ist eine der Grundvoraussetzungen für den Leistungsanspruch.

    Q

    Wann sollte ich eine BU abschließen, um Kosten zu sparen?

    Je früher, desto besser! Junge Menschen zahlen deutlich niedrigere Beiträge, da sie meist gesünder sind und ein geringeres Risiko darstellen. Idealerweise schließt du eine BU bereits während der Ausbildung oder des Studiums ab.

    Q

    Was ist abstrakte Verweisung im BU-Vertrag?

    Bei abstrakter Verweisung kann der Versicherer verlangen, dass du einen gleichwertigen Beruf annimmst. Expert:innen empfehlen, auf den Verzicht dieser Klausel im Vertrag zu achten.

    Q

    Muss ich Hobbywechsel nach Vertragsabschluss melden?

    In der Regel nicht. Die meisten BU-Verträge berücksichtigen nur die Hobbys zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses. Beginnen Sie später mit einem Risikosport, hat das normalerweise keine Auswirkungen auf Ihre bestehende Versicherung.

  • Berufsunfähigkeitsversicherung für Beamte: Schutz bei Dienstunfähigkeit

    Berufsunfähigkeitsversicherung für Beamte: Schutz bei Dienstunfähigkeit

    Themen in diesem Artikel:

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Beamt:innen können genauso wie Angestellte plötzlich berufsunfähig werden – bei Staatsbediensteten heißt das Dienstunfähigkeit. Die staatliche Absicherung greift allerdings nur unter bestimmten Voraussetzungen. Besonders in den ersten Berufsjahren besteht oft kein Anspruch auf Ruhegehalt. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung für Beamte schließt diese gefährliche Versorgungslücke und sichert dein Einkommen ab, wenn du aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr arbeiten kannst.

    Berufsunfähigkeit bei Beamt:innen

    Als Polizist:in, Richter:in oder Soldat:in genießt du einen sicheren Arbeitsplatz und ein verlässliches Gehalt. Doch auch Beamt:innen kann eine vorübergehende oder dauerhafte Berufsunfähigkeit treffen – sei es durch Krankheit oder Unfall. Die Einschränkung kann körperlicher oder geistiger Natur sein.

    Der entscheidende Unterschied: Während bei Angestellten von Berufs- oder Erwerbsunfähigkeit die Rede ist, spricht man bei Beamt:innen von Dienstunfähigkeit. Diese liegt vor, wenn:

    • Du aus gesundheitlichen Gründen deinen Dienst nicht mehr ausüben kannst
    • Du aufgrund einer Erkrankung innerhalb von sechs Monaten mehr als drei Monate arbeitsunfähig warst
    • Keine Aussicht besteht, dass du innerhalb eines halben Jahres wieder voll dienstfähig wirst

    Die Feststellung der Dienstunfähigkeit trifft ein Amtsarzt bzw. eine Amtsärztin nach einer gründlichen Untersuchung. Das erstellte Attest geht an deinen Dienstherrn, der über das weitere Vorgehen entscheidet. Du wirst entweder in den Ruhestand versetzt oder erhältst eine Tätigkeit, die du gemäß deines gesundheitlichen Zustands noch ausüben kannst.

    📌 Gut zu wissen

    Für Bundesbeamt:innen und Landesbeamt:innen gelten unterschiedliche Voraussetzungen für die Dienstunfähigkeit. Diese sind im Bundesbeamtengesetz (BBG) beziehungsweise im Beamtenstatusgesetz (BeamtStG) festgeschrieben. Als Landesbeamt:in musst du zudem je nach Bundesland abweichende Regelungen berücksichtigen.

    Das Ruhegehalt

    Wirst du als Beamt:in dienstunfähig und vorzeitig in den Ruhestand versetzt, hast du in der Regel Anspruch auf eine staatliche Absicherung in Form eines Ruhegehalts. Dein Dienstherr zahlt diese Versorgung – allerdings nicht in jedem Fall.

    Besonders kritisch ist die Situation für Beamt:innen am Beginn ihrer beruflichen Laufbahn. Im Fall einer Dienstunfähigkeit droht dir ohne zusätzliche Absicherung eine finanzielle Notlage, denn das Ruhegehalt erhalten ausschließlich Beamt:innen auf Lebenszeit – und auch diese erst nach fünf Jahren Dienstzeit. Diese sogenannte Wartezeit stellt für viele junge Staatsbedienstete ein erhebliches finanzielles Risiko dar.

    💡 Tipp

    Berechne deine finanzielle Lücke konkret: Notiere deine monatlichen Fixkosten und prüfe, ob du diese ohne Einkommen über mehrere Monate tragen könntest. Die meisten Beamt:innen unterschätzen das Risiko in den ersten fünf Dienstjahren erheblich. Eine Dienstunfähigkeitsversicherung mit einer Rentenhöhe von 60-80% deines Nettoeinkommens bietet dir optimalen Schutz.

    Was ist eine Dienstunfähigkeitsversicherung?

    Mit einer Dienstunfähigkeitsversicherung – also einer speziellen Berufsunfähigkeitsversicherung für Beamt:innen – sicherst du dich gegen den Verlust deiner Arbeitskraft ab. Wirst du aus gesundheitlichen Gründen dienstunfähig, erhältst du eine vorab vereinbarte Rente, die dein Einkommen ersetzt.

    Die Dienstunfähigkeitsversicherung ist als spezielle Klausel in einer Berufsunfähigkeitsversicherung enthalten. Diese Dienstunfähigkeitsklausel erweitert den Schutz erheblich und ist für Beamt:innen entscheidend – denn sie bietet einen großen Vorteil gegenüber einer regulären Berufsunfähigkeitsversicherung.

    Der zentrale Unterschied liegt in der Leistungsgrenze: Während eine normale Versicherung erst zahlt, wenn du deine berufliche Tätigkeit zu mindestens 50 Prozent nicht mehr ausüben kannst, gibt es bei der Dienstunfähigkeitsversicherung keine solche Grenze. Selbst wenn du nur zu 20 Prozent nicht leistungsfähig bist, kann dich der Amtsarzt als dienstunfähig einstufen. Eine reguläre Berufsunfähigkeitsversicherung würde in diesem Fall entweder gar nicht zahlen oder aufwändige medizinische Nachweise einfordern.

    Für wen ist eine Dienstunfähigkeitsversicherung sinnvoll?

    Nicht alle Beamt:innen haben automatisch Anspruch auf staatliche finanzielle Absicherung durch ein Ruhegehalt. Folgende Personengruppen sollten eine Dienstunfähigkeitsversicherung unbedingt in Betracht ziehen, um einen Verdienstausfall zu vermeiden:

    Beamtenanwärter:innen und Berufsanfänger:innen

    Beamtenanwärter:innen und Berufsanfänger:innen stehen vor einer besonders kritischen Situation. Wer in den Beruf als Beamt:in auf Lebenszeit einsteigt, erhält in den ersten fünf Jahren kein Ruhegehalt im Fall von Dienstunfähigkeit. Diese Wartezeit kann existenzbedrohend sein, wenn plötzlich eine schwere Erkrankung oder ein Unfall eintritt.

    Beamt:innen auf Probe

    Beamt:innen auf Probe befinden sich in der Probezeit ihres Dienstes und genießen noch nicht den vollen Schutz. Im Fall einer Dienstunfähigkeit erhalten sie kein Ruhegehalt – stattdessen folgt in der Regel die Entlassung. Ohne private Absicherung stehst du dann ohne Einkommen da.

    Beamt:innen auf Widerruf

    Beamt:innen auf Widerruf befinden sich noch in der Ausbildung für den Staatsdienst. Auch für diese Gruppe besteht kein Anspruch auf Ruhegehalt bei Dienstunfähigkeit. Gerade in dieser Lebensphase, in der du möglicherweise noch keine großen Rücklagen bilden konntest, ist eine private Absicherung besonders wichtig.

    💡 Tipp

    Schließe deine Dienstunfähigkeitsversicherung vor der amtsärztlichen Einstellungsuntersuchung ab. So vermeidest du, dass eventuelle Befunde zu Risikozuschlägen oder Ausschlüssen führen. Viele Versicherer bieten spezielle Anwärtertarife mit reduzierten Beiträgen während der Ausbildungszeit an – nutze diese Möglichkeit für einen günstigen Einstieg.

    📌 Gut zu wissen

    Die Dienstunfähigkeitsklausel ist nicht bei allen Versicherern automatisch enthalten. Achte beim Vertragsabschluss explizit darauf, dass diese Klausel ohne Mehrkosten integriert ist. Einige Anbieter verlangen dafür einen Aufpreis oder bieten sie gar nicht an – das kann im Ernstfall den Unterschied zwischen Leistung und Ablehnung bedeuten.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Was passiert, wenn ich als Beamt:in auf Probe dienstunfähig werde?

    Als Beamt:in auf Probe wirst du bei Dienstunfähigkeit in der Regel entlassen und erhältst kein Ruhegehalt. Du fällst dann in die gesetzliche Erwerbsminderungsrente, die deutlich niedriger ausfällt als dein bisheriges Gehalt. Eine Dienstunfähigkeitsversicherung sichert dich in diesem Fall finanziell ab.

    Q

    Kann ich als Beamt:in eine normale Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen?

    Ja, du kannst eine normale BU-Versicherung abschließen, aber diese leistet erst ab 50% Berufsunfähigkeit. Da Beamt:innen oft schon bei geringerer Leistungsminderung dienstunfähig geschrieben werden, ist eine Versicherung mit Dienstunfähigkeitsklausel deutlich sinnvoller und passt besser zum Beamtenrecht.

    Q

    Wie hoch sollte die Dienstunfähigkeitsrente sein?

    Die Rentenhöhe sollte mindestens 60-80% deines Nettoeinkommens betragen. Berücksichtige dabei deine monatlichen Fixkosten wie Miete, Versicherungen und Lebenshaltungskosten. Denke auch an zukünftige Gehaltserhöhungen und passe die Versicherungssumme gegebenenfalls durch eine Nachversicherungsgarantie an.

    Q

    Zahlt die Dienstunfähigkeitsversicherung auch bei teilweiser Dienstunfähigkeit?

    Das hängt vom gewählten Tarif ab. Viele Versicherer bieten eine Staffelregelung an, bei der du bereits ab 25% Dienstunfähigkeit eine anteilige Rente erhältst. Bei vollständiger Dienstunfähigkeit wird dann die volle vereinbarte Rente gezahlt. Prüfe die genauen Bedingungen im Vertrag.

    Q

    Was kostet eine Dienstunfähigkeitsversicherung für Beamt:innen?

    Die Kosten hängen von mehreren Faktoren ab: Eintrittsalter, Gesundheitszustand, gewünschte Rentenhöhe und Laufzeit. Ein 25-jähriger Beamtenanwärter zahlt für eine monatliche Rente von 1.500 Euro etwa 40-70 Euro im Monat. Je früher der Abschluss, desto günstiger die Beiträge über die gesamte Laufzeit.

  • BU-Alternativen: Erwerbsunfähigkeit, Grundfähigkeit & Co.

    BU-Alternativen: Erwerbsunfähigkeit, Grundfähigkeit & Co.

    Themen in diesem Artikel:

    • Erwerbsunfähigkeitsversicherung: Zahlt nur bei weniger als drei Stunden Arbeitsfähigkeit pro Tag, unabhängig vom konkreten Beruf, günstigere Alternative mit eingeschränktem Schutz
    • Dread-Disease- und Multi-Risk-Versicherungen: Einmalzahlung bei definierten schweren Krankheiten oder Kombination verschiedener Risiken, jedoch ohne Absicherung psychischer Erkrankungen
    • Grundfähigkeitsversicherung: Versichert konkrete körperliche und geistige Fähigkeiten wie Sehen, Laufen oder Sprechen, Schutz unabhängig vom beruflichen Einsatz
    • Häufigste Ursachen für Berufsunfähigkeit: Psychische Erkrankungen führen mit 33 Prozent, gefolgt von Skelett- und Bewegungsbeschwerden mit 20 Prozent – Unfälle spielen nur untergeordnete Rolle
    • Risikoreiche Berufe und Kosten: Gerüstbauer:innen, Dachdecker:innen und Bergleute zahlen höchste Beiträge aufgrund erhöhter Gefährdung im Berufsalltag

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Eine private Berufsunfähigkeitsversicherung bietet dir grundsätzlich das beste Leistungspaket, wenn du dich gegen den Ausfall deines beruflichen Einkommens durch gesundheitliche Probleme absichern möchtest. Doch nicht allen Erwerbstätigen steht diese Option offen. Versicherungen können einen Schutz wegen Vorerkrankungen oder eines zu gefährlichen Berufes ablehnen – oder der Tarif ist schlichtweg zu teuer. Für genau diesen Fall gibt es aber noch einige Alternativen, die dir zumindest einen gewissen finanziellen Schutz bieten können.

    Die Erwerbsunfähigkeitsversicherung als nächstbeste Stufe

    Wenn du keine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen kannst, findest du in der Erwerbsunfähigkeitsversicherung die nächstbeste Stufe. Der wichtige Unterschied liegt hier in den Wörtern „Beruf“ und „Erwerb“. Eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung zahlt grundsätzlich nur dann eine volle Rente aus, wenn aus gesundheitlichen Gründen weniger als drei Stunden Arbeit pro Tag möglich sind – und zwar egal in welchem Beruf.

    Das ist vor allem für Menschen problematisch, die einen körperlichen Beruf ausüben, zum Beispiel im handwerklichen Bereich. Diese könnten beispielsweise wegen Schmerzen beim Heben nicht mehr in ihrem bisherigen Beruf arbeiten, aber theoretisch noch im Büro. Ob sie dafür qualifiziert sind oder einen solchen Job finden, interessiert die Versicherung dabei nicht – sie wird in diesem Fall keine Rente auszahlen.

    📌 Gut zu wissen

    Die Erwerbsunfähigkeitsversicherung orientiert sich an der gesetzlichen Erwerbsminderungsrente, bietet aber meist bessere Leistungen. Die Gesundheitsprüfung ist oft weniger streng als bei der klassischen BU, dafür sind die Hürden für eine Rentenzahlung deutlich höher.

    Grundsätzlich ähnelt diese Versicherungsform der gesetzlichen Erwerbsminderungsrente. Diese ist aber gering und hat außerdem vergleichsweise strenge Hürden für eine Auszahlung. Eine private Alternative kann sich deshalb immer noch lohnen, auch wenn der Schutz nicht an eine Berufsunfähigkeitsversicherung heranreicht.

    Dread-Disease- und Multi-Risk-Versicherungen für spezifische Risiken

    Diese weniger bekannten Versicherungsarten können ebenfalls eine Alternative zur Berufsunfähigkeitsversicherung sein oder immerhin einen gewissen Mindestschutz bieten. Die sogenannte Dread-Disease-Versicherung (Englisch für: „schwere oder schlimme Krankheit“) ist von der Erwerbstätigkeit unabhängig und bietet auch keine monatliche Rente. Sie zahlt beim Eintritt einer konkret definierten schweren Krankheit wie Schlaganfall, Krebs oder Herzinfarkt eine vertraglich vereinbarte Einmalzahlung. Universellere oder weniger klar definierte Leiden wie Rückenschmerzen sind hingegen meistens nicht versicherbar.

    Multi-Risk-Versicherungen wollen durch die Kombination unterschiedlicher Versicherungen eine hohe Zahl an Risiken absichern. Das können konkrete schwere Krankheiten sein, aber auch Behinderung nach Unfällen oder Pflegebedürftigkeit. Oft sind die Leistungen aber schlechter als bei spezialisierten Einzelversicherungen und die Hürden für eine Renten-Auszahlung sind hoch.

    📌 Gut zu wissen

    Dread-Disease- und Multi-Risk-Versicherungen decken in der Regel keine psychischen Erkrankungen wie Depression oder Burnout ab. Das ist ein erheblicher Nachteil, da psychische Leiden mit 33% die häufigste Ursache für Berufsunfähigkeit darstellen.

    Die häufigsten Ursachen für Berufsunfähigkeit

    Die häufigsten Ursachen für Berufsunfähigkeit sind laut Morgen & Morgen psychische Erkrankungen mit rund 33 Prozent, gefolgt von Körperbeschwerden im Zusammenhang mit Skelett und Bewegung mit rund 20 Prozent. Unfälle sind mit unter acht Prozent hingegen eine vergleichsweise seltene Ursache dafür, dass jemand seinen Beruf nicht mehr ausüben kann.

    💡 Tipp

    Berücksichtige bei der Wahl deiner Versicherung unbedingt die Statistik der Berufsunfähigkeitsursachen. Eine reine Unfallversicherung deckt nur 8% der Fälle ab. Achte darauf, dass auch psychische Erkrankungen und Rückenleiden abgesichert sind – diese machen zusammen über 50% aller Fälle aus.

    Diese Statistik zeigt deutlich, wie wichtig ein umfassender Versicherungsschutz ist, der auch psychische Erkrankungen einschließt – ein Aspekt, den viele alternative Versicherungsformen leider nicht abdecken.

    Leistungen der Grundfähigkeitsversicherung im Detail

    Auch diese Nischenversicherung kann unter Umständen die negativen finanziellen Folgen schlechter Gesundheit für die Berufsfähigkeit abfedern. Als Grundfähigkeiten sind bei dieser Versicherungsart bestimmte körperliche und geistige Fähigkeiten definiert, zum Beispiel Sehen, Laufen, Sprechen, Hören oder der Gebrauch der Hände.

    Das ist ein Unterschied zur Berufsunfähigkeitsversicherung, da hier nicht die Arbeitskraft, sondern die Fähigkeit unabhängig vom beruflichen Einsatz versichert ist. Diese muss für einen voraussichtlich längeren Zeitraum beeinträchtigt sein, damit die Versicherung zahlt, zum Beispiel für mindestens sechs Monate.

    Wann genau eine Versicherung eine Rente auszahlt, hängt aber vom Anbieter und den Vertragsbedingungen ab. Oft ist das konkret im Vertragstext definiert, zum Beispiel eine Restsehstärke von unter zehn Prozent oder die Unfähigkeit, für länger als 30 Minuten auf einem Stuhl zu sitzen. Manche Tarife zahlen außerdem erst, wenn mehrere Grundfähigkeiten gleichzeitig ausgefallen sind.

    💡 Tipp

    Prüfe bei einer Grundfähigkeitsversicherung die Vertragsbedingungen besonders genau. Achte darauf, welche konkreten Fähigkeiten versichert sind und ab welchem Grad der Beeinträchtigung gezahlt wird. Vergleiche diese Bedingungen mit den typischen Anforderungen deines Berufs – nur so kannst du einschätzen, ob der Schutz für dich ausreichend ist.

    Im Vergleich zu einer Berufsunfähigkeitsversicherung ist der Schutz hierbei schlechter. Wenn eine Person zum Beispiel nicht länger als drei Stunden auf einem Stuhl sitzen kann, ist sie meist auch berufsunfähig. Wenn aber im Vertrag eine maximale Sitz-Dauer von 30 Minuten steht, wird die Grundfähigkeitsversicherung nicht zahlen.

    Risikoreiche Berufe und ihre Auswirkungen auf Versicherungsbeiträge

    Die gefährlichsten Berufe in den Augen der Versicherer haben in Deutschland Gerüstbauer:innen, Dachdecker:innen oder Bergleute. Diese Berufsgruppen müssen bei Berufsunfähigkeitsversicherungen mit hohen Monatsbeiträgen rechnen. Für sie können die vorgestellten Alternativen besonders relevant sein, da eine klassische BU oft finanziell nicht darstellbar ist oder von Versicherungen gar nicht erst angeboten wird.

    📌 Gut zu wissen

    Auch in risikoreichen Berufen solltest du nicht auf jeglichen Schutz verzichten. Eine Kombination aus verschiedenen Alternativen – etwa Erwerbsunfähigkeits- und Grundfähigkeitsversicherung – kann einen besseren Schutz bieten als eine einzelne Alternative allein.

    💡 Tipp

    Nutze unabhängige Versicherungsberatung, um die für deine Situation passende Lösung zu finden. Berücksichtige dabei deinen konkreten Beruf, deinen Gesundheitszustand und dein verfügbares Budget. Ein Versicherungsmakler kann dir auch Anbieter nennen, die für deinen speziellen Beruf noch bezahlbare Tarife anbieten.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Was ist der Hauptunterschied zwischen Berufs- und Erwerbsunfähigkeitsversicherung?

    Die Erwerbsunfähigkeitsversicherung zahlt nur, wenn du weniger als drei Stunden täglich in irgendeinem Beruf arbeiten kannst. Die Berufsunfähigkeitsversicherung zahlt bereits, wenn du deinen konkreten Beruf nicht mehr ausüben kannst, selbst wenn du theoretisch noch andere Tätigkeiten ausführen könntest.

    Q

    Welche Krankheiten deckt eine Dread-Disease-Versicherung ab?

    Eine Dread-Disease-Versicherung zahlt bei konkret definierten schweren Krankheiten wie Schlaganfall, Krebs oder Herzinfarkt eine Einmalzahlung. Psychische Erkrankungen und unspezifische Leiden wie Rückenschmerzen sind meist nicht versichert. Die exakte Liste der versicherten Krankheiten variiert je nach Anbieter.

    Q

    Für wen eignet sich eine Grundfähigkeitsversicherung besonders?

    Eine Grundfähigkeitsversicherung eignet sich besonders für Menschen, die keine BU-Versicherung bekommen oder sich diese nicht leisten können. Auch für körperlich arbeitende Menschen kann sie sinnvoll sein, da wichtige motorische Fähigkeiten abgesichert werden. Die Beiträge sind meist günstiger als bei einer BU.

    Q

    Kann ich mehrere Alternativen zur BU kombinieren?

    Ja, du kannst verschiedene Versicherungen kombinieren, um einen umfassenderen Schutz zu erreichen. Beispielsweise könntest du eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung mit einer Dread-Disease-Versicherung kombinieren. Beachte aber, dass die Gesamtkosten dann höher ausfallen und prüfe, ob nicht doch eine günstige BU-Versicherung möglich wäre.

    Q

    Wie hoch sollte die Versicherungssumme bei BU-Alternativen sein?

    Die Versicherungssumme sollte mindestens 60-80% deines Nettoeinkommens abdecken. Bei Einmalzahlungen (wie bei Dread-Disease) solltest du das 3-5-fache deines Jahresnettoeinkommens ansetzen. Berücksichtige auch laufende Verpflichtungen wie Miete, Kredite und Lebenshaltungskosten bei der Berechnung.

    Q

    Gibt es eine Gesundheitsprüfung bei BU-Alternativen?

    Ja, auch bei den meisten BU-Alternativen gibt es eine Gesundheitsprüfung, diese fällt aber oft weniger streng aus als bei der klassischen Berufsunfähigkeitsversicherung. Bei der Grundfähigkeitsversicherung und Erwerbsunfähigkeitsversicherung sind die Gesundheitsfragen meist reduzierter. Dennoch müssen Vorerkrankungen wahrheitsgemäß angegeben werden.

  • AU-Klausel in der BU: Arbeitsunfähigkeitsversicherung erklärt

    AU-Klausel in der BU: Arbeitsunfähigkeitsversicherung erklärt

    Themen in diesem Artikel:

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Arbeitsunfähigkeitsversicherung: Was du über die AU-Klausel in der Berufsunfähigkeitsversicherung wissen musst

    Die Arbeitsunfähigkeitsversicherung ist ein optionaler Zusatz in der Berufsunfähigkeitsversicherung, der dich bei längeren Krankheiten finanziell absichert. Wenn du mindestens sechs Monate krankheitsbedingt nicht arbeiten kannst, springt diese Versicherung mit einer monatlichen Rente ein. Die AU-Klausel überbrückt dabei die Zeit bis zur möglichen Berufsunfähigkeit und schützt dich vor finanziellen Engpässen während längerer Arbeitsausfälle.

    Das verbirgt sich hinter der Arbeitsunfähigkeitsversicherung

    Arbeitsausfälle sind in der Regel unvorhersehbar und können bei längerer Dauer zu finanziellen Engpässen führen. Die Arbeitsunfähigkeitsversicherung kann dich im Ernstfall davor schützen. Dabei handelt es sich nicht um eine eigenständige Versicherung, sondern um einen optionalen Zusatz zur Berufsunfähigkeitsversicherung (BU). Wenn du eine BU abschließt, hast du die Möglichkeit, diese mit einer sogenannten Arbeitsunfähigkeitsklausel (AU-Klausel) zu ergänzen.

    Die beiden Versicherungen werden oft synonym verwendet, was jedoch nicht korrekt ist. Sie greifen in unterschiedlichen Fällen, haben aber gemeinsam, dass sie bei Eintritt des Versicherungsfalls eine monatliche Rente auszahlen.

    Arbeitsunfähig oder berufsunfähig: Die wichtigen Unterschiede

    Arbeitsunfähigkeit ist ein temporärer Zustand, bei dem eine Erkrankung unter Umständen mehrere Monate andauern kann. Das betrifft beispielsweise Brüche oder eine hartnäckige Grippe. Entscheidend dabei ist, dass die Krankheit wieder ausheilen oder sich der Gesundheitszustand durch Rehabilitationsmaßnahmen in absehbarer Zeit verbessern wird. Die Arbeitsunfähigkeit muss durch ärztliches Fachpersonal mit einer Krankschreibung bescheinigt werden.

    Bei einer Berufsunfähigkeit hingegen können Personen nach einer Erkrankung oder einem Unfall ihren letzten Beruf dauerhaft nicht mehr ausüben. Wenn eine Person berufsunfähig wird und eine BU abgeschlossen hat, überprüft das gewählte Versicherungsunternehmen, ob die Berufsunfähigkeit gemäß Vertrag vorliegt. Ist das der Fall, zahlt die Versicherung die vereinbarte Summe aus.

    Leistungen der Arbeitsunfähigkeitsversicherung im Detail

    Beim Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung mit AU-Klausel wird je nach Tarif und Versicherungsunternehmen eine Summe für eine monatliche Rente festgelegt. Die Arbeitsunfähigkeitsversicherung springt ein, wenn du mindestens sechs Monate am Stück krankheitsbedingt arbeitsunfähig bist, und zahlt daraufhin die vereinbarte Rente aus.

    Die Auszahlung der Rente erfolgt allerdings nur im Rahmen der Krankschreibung und ist üblicherweise auf einen Zeitraum von höchstens 18 Monaten beschränkt. Je nach Versicherungsanbieter können die genauen Konditionen variieren, sodass der Auszahlungszeitraum in manchen Fällen auf bis zu 36 Monate erweitert sein kann.

    Ein wichtiger Punkt dabei: Du erhältst die für die Arbeitsunfähigkeit vereinbarte Rente nur rückwirkend. Deinen Anspruch auf Auszahlung kannst du bereits nach vier Monaten Krankschreibung geltend machen, wenn durch ärztliches Fachpersonal bescheinigt wird, dass die Krankschreibung mindestens sechs Monate andauern wird.

    Eine Arbeitsunfähigkeit kann sich über die Zeit zu einer Berufsunfähigkeit entwickeln, sodass du deinen aktuellen Beruf gar nicht mehr ausüben kannst. In diesem Fall wird die monatliche Rente dauerhaft ausbezahlt und du erhältst von deinem Versicherer eine monatliche Rente bis zum Rentenalter.

    Ist die AU-Klausel für dich sinnvoll?

    Die AU-Klausel ist rein optional beim Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung, und für Interessierte stellt sich häufig die Frage nach deren Sinnhaftigkeit. Die Entscheidung hängt von verschiedenen Faktoren ab.

    Die Arbeitsunfähigkeitsversicherung kann finanzielle Lücken schließen und sichert dich im Falle einer längerfristigen Erkrankung ab. Falls die Arbeitsunfähigkeit später in eine Berufsunfähigkeit übergeht, sorgt die AU-Klausel für eine gute Überbrückung bis zur Auszahlung der monatlichen BU-Rente, deren Beantragung oftmals ein langwieriger Prozess sein kann.

    Gleichzeitig erhöht die AU-Klausel die Kosten für die Berufsunfähigkeitsversicherung. Der Grundtarif kann durch die bisherige Krankheitshistorie und den ausgeübten Beruf der Versicherten stark variieren. Je höher die Unfall- oder Risikoanfälligkeit bei bestimmten Berufsgruppen ist, desto teurer wird auch der Versicherungstarif.

    Im Alter steigt das Risiko für Krankheiten an, weshalb die BU für Schüler:innen, Student:innen und junge Berufseinsteiger:innen in der Regel sehr günstig ist, solange diese keine Vorerkrankungen haben. Es lohnt sich daher, die AU und BU möglichst früh abzuschließen.

    Unterschiede für privat und gesetzlich Krankenversicherte

    Einen großen Unterschied bei der Entscheidung macht, ob du gesetzlich oder privat krankenversichert bist. Bei der gesetzlichen Krankenversicherung zahlt der Arbeitgeber sechs Wochen lang weiterhin das Gehalt, was einen wichtigen Aspekt bei der Überlegung zur AU-Klausel darstellt.

    Schutzschirm für die ganze Familie: Mit dem Premium-Versicherungspaket der Gold oder Platinum Card ist auch deine Familie auf Reisen bestens abgesichert.

    Häufig gestellte Fragen zur Arbeitsunfähigkeitsversicherung

    Was ist der Hauptunterschied zwischen Arbeitsunfähigkeit und Berufsunfähigkeit?

    Arbeitsunfähigkeit ist ein temporärer Zustand bei Krankheiten, die wieder ausheilen. Berufsunfähigkeit bedeutet, dass du deinen letzten Beruf dauerhaft nicht mehr ausüben kannst. Die AU-Klausel greift bei vorübergehender, die BU bei dauerhafter Einschränkung.

    Ab wann zahlt die Arbeitsunfähigkeitsversicherung eine Rente aus?

    Die Arbeitsunfähigkeitsversicherung zahlt, wenn du mindestens sechs Monate am Stück krankheitsbedingt arbeitsunfähig bist. Du kannst den Anspruch bereits nach vier Monaten geltend machen, wenn ärztlich bescheinigt wird, dass die Krankschreibung mindestens sechs Monate dauert.

    Wie lange wird die Rente bei Arbeitsunfähigkeit maximal gezahlt?

    Die Rente wird üblicherweise für höchstens 18 Monate gezahlt, solange die Krankschreibung besteht. Bei manchen Versicherungsanbietern kann der Auszahlungszeitraum auf bis zu 36 Monate erweitert sein, die genauen Konditionen variieren je nach Anbieter.

    Ist die AU-Klausel eine eigenständige Versicherung?

    Nein, die Arbeitsunfähigkeitsversicherung ist keine eigene Versicherung. Sie ist ein optionaler Zusatz zur Berufsunfähigkeitsversicherung und wird als AU-Klausel beim Abschluss der BU hinzugefügt.

    Für wen lohnt sich die AU-Klausel besonders?

    Die AU-Klausel lohnt sich besonders für junge Menschen wie Schüler:innen, Student:innen und Berufseinsteiger:innen ohne Vorerkrankungen. Sie profitieren von günstigen Tarifen und sichern sich früh gegen längere Krankheiten ab.

    Wie wirkt sich mein Beruf auf die Kosten der AU-Klausel aus?

    Der Grundtarif variiert stark nach ausgeübtem Beruf und Krankheitshistorie. Je höher die Unfall- oder Risikoanfälligkeit deiner Berufsgruppe ist, desto teurer wird der Versicherungstarif mit AU-Klausel.

    Was passiert, wenn aus der Arbeitsunfähigkeit eine Berufsunfähigkeit wird?

    Entwickelt sich die Arbeitsunfähigkeit zur Berufsunfähigkeit, sorgt die AU-Klausel für eine Überbrückung. Anschließend erhältst du dauerhaft die BU-Rente bis zum Rentenalter, während die AU-Rente den oft langwierigen Beantragungsprozess überbrückt.

  • Erwerbsunfähigkeitsversicherung: Schutz bei Arbeitsausfall

    Erwerbsunfähigkeitsversicherung: Schutz bei Arbeitsausfall

    Themen in diesem Artikel:

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Erwerbsunfähigkeitsversicherung: Absicherung gegen den Verlust deiner Arbeitskraft

    Die Erwerbsunfähigkeitsversicherung schützt dich finanziell, wenn du durch Krankheit oder Unfall nicht mehr arbeiten kannst. Plötzlich bricht dein Einkommen weg und die gesetzliche Erwerbsminderungsrente reicht oft nicht aus, da sie an strenge Voraussetzungen gebunden ist und von deinen bisherigen Einzahlungen in die Rentenversicherung abhängt. Als kostengünstigere Alternative zur privaten Berufsunfähigkeitsversicherung bewahrt dich die Erwerbsunfähigkeitsversicherung vor den finanziellen Folgen eines Arbeitsausfalls.

    Einkommen gegen Ausfälle wegen Arbeitsunfähigkeit absichern

    Eine private Erwerbsunfähigkeitsversicherung sichert dich finanziell ab, wenn du aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr arbeiten und deinen Lebensunterhalt verdienen kannst. Sobald du erwerbsunfähig wirst, erhältst du eine monatliche Rente von der Versicherung. Mit dieser Rente gleichst du die entstehende Versorgungslücke aus und kannst deinen bisherigen Lebensstandard aufrechterhalten.

    Im Vergleich zur Berufsunfähigkeitsversicherung greift die Erwerbsunfähigkeitsversicherung erst bei wirklich starken arbeitstechnischen Einschränkungen. Der große Vorteil liegt jedoch im günstigeren Preis, wodurch sie für viele Menschen eine bezahlbare Alternative zur Existenzsicherung darstellt. Die Wahrscheinlichkeit, erwerbsunfähig zu werden, liegt je nach Altersgruppe zwischen 20 und 43 Prozent – eine Statistik, die zum Nachdenken anregt.

    Wann liegt eine Erwerbsunfähigkeit oder Erwerbsminderung vor?

    Die Definition der Erwerbsminderung findest du im Sozialgesetzbuch. Seit 2001 ersetzt eine zweistufige Erwerbsminderung die bis dahin geltenden Regelungen zu Erwerbs- und Berufsunfähigkeit. Der Begriff Erwerbsunfähigkeit wird häufig weiterhin synonym zur Erwerbsminderung verwendet. Das Gesetz unterscheidet zwischen teilweiser und voller Erwerbsminderung, abhängig davon, wie viele Stunden du noch arbeiten kannst.

    Voll erwerbsgemindert bist du, wenn du durch Krankheit oder Behinderung auf absehbare Zeit außerstande bist, mehr als drei Stunden pro Tag zu arbeiten. Eine teilweise Erwerbsminderung liegt vor, wenn du zwischen drei und sechs Stunden täglich arbeiten kannst.

    Die Art deiner Erwerbstätigkeit spielt dabei keine Rolle – sie muss lediglich den üblichen Bedingungen des Arbeitsmarktes entsprechen. Es geht ausschließlich darum, wie viele Stunden du täglich arbeiten kannst. Ob der Job nicht deinen Qualifikationen entspricht oder schlechter bezahlt wird als deine bisherige Tätigkeit, ist bei der Beurteilung unerheblich.

    Als berufsunfähig giltst du, wenn du in deinem bisherigen Beruf nur noch zu maximal 50 Prozent arbeiten kannst. Eine Berufsunfähigkeit tritt demnach eher ein als die Erwerbsminderung. Die gesetzliche Berufsunfähigkeitsrente wurde jedoch im Jahr 2001 perspektivisch abgeschafft. Anspruch darauf hast du nur, wenn du vor 1961 geboren wurdest. Für alle anderen gelten die Regelungen zur Erwerbsminderungsrente.

    Gesetzliche Ansprüche bei Erwerbsminderung

    Wenn du Mitglied in der gesetzlichen Rentenversicherung bist, hast du unter bestimmten Bedingungen einen Anspruch auf die gesetzliche Erwerbsminderungsrente. Die Hürden dafür sind relativ hoch gesetzt. Du musst vor Eintritt der Erwerbsminderung mindestens fünf Jahre Mitglied in der gesetzlichen Rentenversicherung gewesen sein. Zusätzlich musst du in dieser Zeit drei Jahre lang die Pflichtbeiträge für eine versicherte Beschäftigung gezahlt haben.

    Die Rente wird nur ausgezahlt, wenn sich deine Erwerbsfähigkeit mit medizinischen oder beruflichen Rehabilitationsmaßnahmen nicht wiederherstellen lässt. Die Höhe der Erwerbsminderungsrente hängt mit deinen persönlich erworbenen Rentenansprüchen zusammen – also wie lange und wie viel du bisher in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt hast.

    Aus deiner jährlichen Renteninformation kannst du entnehmen, wie hoch die Rente bei voller Erwerbsminderung ausfallen würde. Je nachdem, wie viele Stunden du noch arbeiten kannst, steht dir auch nur eine teilweise Erwerbsminderungsrente zu.

    So funktioniert eine private Erwerbsunfähigkeitsversicherung

    Eine private Erwerbsunfähigkeitsversicherung zahlt dir eine festgelegte monatliche Rente, wenn du erwerbsunfähig wirst. Die Rentenhöhe bestimmst du innerhalb der zulässigen Höchstgrenzen selbst. Sie ist anders als bei der gesetzlichen Versicherung von Anfang an garantiert und nicht abhängig davon, wie viel du zuvor eingezahlt hast.

    Egal, ob der Versicherungsfall bereits am ersten Tag nach Vertragsabschluss oder später eintritt – du bekommst den vertraglich festgelegten Betrag ausgezahlt. Die Beitragshöhe richtet sich nach deinem Gesundheitszustand, deinem Beitrittsalter sowie der Leistungsdauer.

    Häufig gestellte Fragen (FAQ)

    Was ist der Unterschied zwischen Erwerbsunfähigkeit und Berufsunfähigkeit?

    Erwerbsunfähigkeit liegt vor, wenn du weniger als drei Stunden täglich arbeiten kannst. Berufsunfähigkeit bedeutet, dass du deinen bisherigen Beruf nur noch zu maximal 50 Prozent ausüben kannst.

    Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, erwerbsunfähig zu werden?

    Die Wahrscheinlichkeit liegt je nach Altersgruppe zwischen 20 und 43 Prozent. Diese Statistik zeigt, wie wichtig eine entsprechende Absicherung für deine finanzielle Zukunft ist.

    Welche Voraussetzungen gelten für die gesetzliche Erwerbsminderungsrente?

    Du musst mindestens fünf Jahre in der gesetzlichen Rentenversicherung versichert sein und davon drei Jahre Pflichtbeiträge gezahlt haben. Zudem darf keine Rehabilitation möglich sein.

    Ist die Erwerbsunfähigkeitsversicherung günstiger als die Berufsunfähigkeitsversicherung?

    Ja, die Erwerbsunfähigkeitsversicherung ist günstiger, da sie erst bei stärkeren Einschränkungen greift. Sie stellt eine bezahlbare Alternative zur Existenzsicherung dar.

    Wie wird die Höhe der privaten Erwerbsunfähigkeitsrente bestimmt?

    Die Rentenhöhe legst du beim Vertragsabschluss selbst fest. Sie ist von Anfang an garantiert und unabhängig von deinen Einzahlungen, anders als bei der gesetzlichen Versicherung.

    Ab wann gilt man als voll erwerbsgemindert?

    Du giltst als voll erwerbsgemindert, wenn du durch Krankheit oder Behinderung dauerhaft nicht mehr als drei Stunden täglich arbeiten kannst, unabhängig von der Art der Tätigkeit.

    Wer hat noch Anspruch auf die alte Berufsunfähigkeitsrente?

    Nur Personen, die vor 1961 geboren wurden, haben noch Anspruch auf die gesetzliche Berufsunfähigkeitsrente. Für alle anderen gelten seit 2001 die Regelungen zur Erwerbsminderungsrente.