Kategorie: Ratgeber

  • paydirekt & giropay: Sichere Online-Bezahlmethoden erklärt

    paydirekt & giropay: Sichere Online-Bezahlmethoden erklärt

    Themen in diesem Artikel:

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    paydirekt & giropay: Sichere Online-Bezahlmethoden erklärt

    Du suchst nach sicheren deutschen Bezahlverfahren für deine Online-Einkäufe? paydirekt und giropay sind zwei bewährte Online-Bezahlmethoden deutscher Banken, die höchste Sicherheitsstandards bieten. Diese deutschen Payment-Systeme ermöglichen dir sichere Transaktionen ohne Kreditkarte und schützen deine sensiblen Bankdaten beim Online-Shopping.

    Beide Verfahren wurden speziell für den deutschen Markt entwickelt und verbinden die Sicherheit des Online-Bankings mit dem Komfort moderner Bezahlsysteme. Während internationale Anbieter wie PayPal den Markt dominieren, bieten paydirekt und giropay als deutsche Alternativen besondere Vorteile in puncto Datenschutz und Integration in das heimische Bankensystem.

    Was sind paydirekt und giropay?

    Die deutschen Bezahlverfahren paydirekt und giropay entstanden aus dem Bedürfnis nach sicheren, heimischen Alternativen zu internationalen Payment-Anbietern. Beide Systeme nutzen die bestehende Infrastruktur der deutschen Banken und bieten dadurch besonders hohe Sicherheitsstandards.

    paydirekt – Das Online-Bezahlverfahren der deutschen Banken

    paydirekt wurde 2015 als gemeinschaftliches Projekt der deutschen Kreditwirtschaft gestartet. Hinter dem System stehen die großen deutschen Bankengruppen, darunter die Sparkassen, Volks- und Raiffeisenbanken sowie private Banken. Das Hauptziel war die Schaffung einer deutschen Alternative zu internationalen Bezahldienstleistern.

    Das Besondere an paydirekt liegt in der direkten Verbindung zu deinem Girokonto. Du benötigst keine separate Aufladung oder Kreditkarte, sondern zahlst direkt vom Bankkonto. Die teilnehmenden Banken garantieren dabei die Zahlungsabwicklung und übernehmen das Risikomanagement.

    📌 Good to know

    paydirekt ist ausschließlich für Kunden deutscher Banken verfügbar. Eine internationale Nutzung oder Registrierung mit ausländischen Bankverbindungen ist nicht möglich.

    giropay – Direktüberweisung per Online-Banking

    giropay existiert bereits seit 2006 und gilt als Pionier der deutschen Online-Bezahlverfahren. Das System wurde ursprünglich von den deutschen Banken und Sparkassen entwickelt und basiert auf dem bewährten Online-Banking-System. Im Gegensatz zu paydirekt benötigst du bei giropay keine separate Registrierung.

    Das Kernprinzip von giropay ist die Direktüberweisung über dein gewohntes Online-Banking. Du wirst vom Online-Shop direkt zur Banking-Seite deiner Bank weitergeleitet und autorisierst die Zahlung mit deinen bekannten TAN-Verfahren. Nach der Bestätigung erhält der Händler sofort eine Zahlungsgarantie.

    Wie funktionieren paydirekt und giropay?

    Die Funktionsweise beider deutschen Bezahlverfahren unterscheidet sich grundlegend in der Nutzerführung und dem Registrierungsprozess. Während paydirekt ein eigenständiges Bezahlsystem mit separater Anmeldung ist, fungiert giropay als direkter Kanal zu deinem Online-Banking.

    Der Zahlungsprozess mit paydirekt

    Bei paydirekt läuft der Zahlungsprozess folgendermaßen ab: Du wählst im Online-Shop paydirekt als Bezahlmethode aus und wirst zur paydirekt-Seite weitergeleitet. Dort meldest du dich mit deinen paydirekt-Zugangsdaten an – bestehend aus einer Kundennummer und einem selbstgewählten Passwort.

    Nach der Anmeldung siehst du alle Details der Transaktion und bestätigst die Zahlung. Je nach Bank erfolgt eine zusätzliche Authentifizierung über TAN-Verfahren. Der Betrag wird direkt von deinem hinterlegten Girokonto abgebucht, und du erhältst eine sofortige Bestätigung.

    *Registrierung und Ersteinrichtung* bei paydirekt erfolgen über deine Hausbank. Du benötigst ein Girokonto bei einer teilnehmenden Bank und musst dich einmalig für paydirekt freischalten lassen. Dabei legst du deine Zahlungskonten fest und bestimmst Sicherheitseinstellungen wie Tageslimits.

    Ein besonderer Vorteil ist die Käuferschutz-Funktion von paydirekt. Ähnlich wie bei anderen Bezahldienstleistern kannst du bei Problemen mit der Ware oder nicht erfolgter Lieferung einen Käuferschutzfall eröffnen. paydirekt prüft dann den Fall und kann gegebenenfalls den Kaufpreis erstatten.

    Der Zahlungsprozess mit giropay

    giropay funktioniert deutlich direkter: Du wählst giropay als Bezahlmethode und gibst deine Bankleitzahl ein. Anschließend wirst du automatisch zur Online-Banking-Seite deiner Bank weitergeleitet. Dort loggst du dich mit deinen gewohnten Online-Banking-Zugangsdaten ein.

    Die Überweisung ist bereits mit allen relevanten Daten vorausgefüllt – Empfänger, Betrag und Verwendungszweck stehen fest. Du prüfst die Angaben und bestätigst die Überweisung mit deinem üblichen TAN-Verfahren. Nach erfolgreicher Autorisierung wirst du zurück zum Online-Shop geleitet und erhältst eine Zahlungsbestätigung.

    Der große Vorteil: *keine separate Registrierung notwendig*. Du nutzt einfach dein vorhandenes Online-Banking. Die Weiterleitung zum Online-Banking erfolgt über sichere, verschlüsselte Verbindungen, und der Händler erhält sofort eine Zahlungsgarantie von deiner Bank.

    💡 Tipp

    Prüfe vor dem ersten Einsatz, ob deine Bank beide Verfahren unterstützt. Nicht alle Banken bieten paydirekt und giropay gleichermaßen an.

    paydirekt vs. giropay: Die wichtigsten Unterschiede

    Die beiden deutschen Bezahlverfahren unterscheiden sich erheblich in ihrer Herangehensweise und den gebotenen Funktionen. Diese Unterschiede entscheiden oft darüber, welches System für dich besser geeignet ist.

    Registrierung und Nutzerkonten

    Der fundamentale Unterschied liegt im Registrierungsprozess. paydirekt erfordert eine separate Registrierung über deine Bank, bei der du eigene Zugangsdaten erhältst und Konten sowie Limits verwalten kannst. Du hast ein zentrales Dashboard, in dem du alle Transaktionen einsehen und Einstellungen anpassen kannst.

    giropay hingegen funktioniert komplett ohne separate Registrierung. Du nutzt ausschließlich dein bestehendes Online-Banking. Es gibt kein eigenes giropay-Konto oder Dashboard – alles läuft über die gewohnten Banking-Systeme deiner Bank.

    Bei der *Verwaltung von Zahlungsdaten* bietet paydirekt mehr Komfort: Du kannst mehrere Bankkonten hinterlegen, Limits festlegen und Transaktionshistorien einsehen. giropay zeigt dir nur die aktuelle Überweisung im Online-Banking an.

    Verbreitung und Akzeptanzstellen

    Die Anzahl teilnehmender Online-Shops variiert zwischen beiden Systemen. giropay ist als älteres System bei mehr Händlern verfügbar, besonders im B2B-Bereich und bei öffentlichen Einrichtungen. paydirekt konzentriert sich stärker auf den B2C-Bereich und hat bei großen E-Commerce-Plattformen aufgeholt.

    *Internationale Nutzbarkeit* ist bei beiden Verfahren eingeschränkt. Beide sind primär für den deutschen Markt konzipiert. giropay hat jedoch durch die eps-Überweisung eine Verbindung zum österreichischen Markt.

    Die *Branchenverteilung* zeigt unterschiedliche Schwerpunkte: giropay ist stark bei Behörden, Versicherungen und Versorgungsunternehmen vertreten. paydirekt fokussiert sich auf Online-Shops, digitale Dienstleistungen und Mobile Payment.

    Zusatzfunktionen und Services

    Käuferschutz ist ein Alleinstellungsmerkmal von paydirekt. Das System bietet ähnlich wie PayPal einen umfassenden Schutz bei Problemen mit Händlern. giropay bietet diesen Service nicht – hier greift nur die normale Gewährleistung.

    giropay punktet mit der Altersverifikation: Das System kann das Mindestalter des Zahlers verifizieren, was bei jugendschutzrelevanten Produkten wichtig ist. Diese Funktion nutzt die bei der Bank hinterlegten Personendaten.

    *Mobile Payment Optionen* sind bei paydirekt stärker ausgeprägt. Das System bietet Apps und optimierte mobile Webseiten. giropay funktioniert ebenfalls mobil, nutzt aber primär die Banking-Apps der jeweiligen Banken.

    Sicherheit und Datenschutz

    Beide deutschen Bezahlverfahren setzen auf höchste Sicherheitsstandards und profitieren von der strengen Regulierung des deutschen Bankenwesens. Der Datenschutz nach DSGVO und die Einhaltung deutscher Banking-Standards stehen im Vordergrund.

    Sicherheitsmerkmale von paydirekt

    paydirekt verwendet modernste Verschlüsselungsstandards mit 256-Bit-SSL-Technologie für alle Datenübertragungen. Die Authentifizierung erfolgt mehrstufig: Zunächst über die paydirekt-Zugangsdaten, dann durch zusätzliche TAN-Verfahren deiner Bank.

    Die *Datenspeicherung und -verarbeitung* unterliegt strengen deutschen Datenschutzbestimmungen. paydirekt speichert keine vollständigen Kontodaten, sondern arbeitet mit verschlüsselten Referenzen. Transaktionsdaten werden nur für die gesetzlich vorgeschriebenen Zeiträume aufbewahrt.

    *Schutz vor Betrug* bietet paydirekt durch intelligente Monitoring-Systeme, die ungewöhnliche Transaktionsmuster erkennen. Bei verdächtigen Aktivitäten werden zusätzliche Sicherheitsabfragen ausgelöst oder Zahlungen temporär blockiert.

    Sicherheitsmerkmale von giropay

    giropay nutzt die bewährten Sicherheitsmechanismen des Online-Bankings. Die *TAN-Verfahren und PIN-Eingabe* erfolgen ausschließlich über die Banking-Systeme deiner Bank, wodurch höchste Sicherheitsstandards gewährleistet sind.

    Ein besonderer Vorteil ist die *keine Weitergabe von Kontodaten*. Der Händler erhält nur eine Zahlungsbestätigung, aber keine sensiblen Bankdaten. Deine Kontonummer und persönlichen Informationen bleiben bei deiner Bank.

    Die *SSL-Verschlüsselung* entspricht den strengen Banking-Standards mit zusätzlichen Sicherheitsebenen. Alle Kommunikationswege zwischen Online-Shop, giropay-System und Bank sind mehrfach verschlüsselt und authentifiziert.

    Vorteile und Nachteile im Überblick

    Beide deutschen Bezahlverfahren bieten spezifische Vor- und Nachteile, die je nach Nutzungsszenario unterschiedlich relevant sind. Eine ehrliche Betrachtung hilft dir bei der Entscheidung für das passende System.

    Vorteile für Käufer

    Keine Kreditkarte notwendig ist ein zentraler Vorteil beider Systeme. Du zahlst direkt vom Girokonto, ohne zusätzliche Karten oder Accounts bei Drittanbietern. Dies ist besonders für Nutzer interessant, die keine Kreditkarte besitzen oder verwenden möchten.

    Das *deutsche System mit hoher Sicherheit* bietet Vorteile beim Datenschutz. Deine Daten unterliegen deutschen und europäischen Datenschutzgesetzen und werden nicht an internationale Konzerne weitergegeben.

    *Käuferschutz-Optionen* gibt es bei paydirekt ähnlich wie bei internationalen Anbietern. Bei Problemen mit Händlern hast du zusätzliche Absicherung über das paydirekt-System.

    *Schnelle Transaktionen* charakterisieren beide Verfahren. Die Zahlung ist sofort abgewickelt, und Händler erhalten umgehend eine Zahlungsgarantie.

    Vorteile für Händler

    Die Zahlungsgarantie ist ein entscheidender Vorteil für Online-Händler. Im Gegensatz zu Lastschriften oder Rechnungskäufen besteht bei beiden Systemen keine Rücklastschriftengefahr.

    *Geringe Rücklastschriftenquote* bedeutet weniger Aufwand im Mahnwesen und reduzierte Ausfallrisiken. Die Zahlung erfolgt direkt und unwiderruflich.

    *Schnelle Liquidität* erhalten Händler durch die sofortige Zahlungsabwicklung. Das Geld ist meist innerhalb eines Werktages auf dem Händlerkonto verfügbar.

    *Reduziertes Betrugsrisiko* entsteht durch die starke Authentifizierung über das Online-Banking. Betrügerische Zahlungen sind nahezu ausgeschlossen.

    Nachteile und Einschränkungen

    Begrenzte internationale Nutzung schränkt beide Systeme ein. Für international tätige Händler oder Kunden mit ausländischen Bankverbindungen sind die Verfahren nicht geeignet.

    *Geringere Verbreitung als andere Methoden* zeigt sich im Vergleich zu PayPal oder Kreditkartenzahlungen. Nicht alle Online-Shops bieten die deutschen Verfahren an.

    *Abhängigkeit von teilnehmenden Banken* kann problematisch werden. Bei Banken ohne Unterstützung für die Verfahren stehst du ohne Alternative da.

    *Transaktionsgebühren für Händler* können die Akzeptanz einschränken. Kleine Händler scheuen oft die zusätzlichen Kosten.

    Kosten und Gebühren

    Die Kostenstruktur der deutschen Bezahlverfahren ist transparent gestaltet und folgt dem Prinzip, dass Verbraucher kostenlos zahlen, während Händler Gebühren entrichten.

    Kosten für Verbraucher

    Kostenfreie Nutzung für Käufer ist bei beiden Systemen Standard. Du zahlst weder Registrierungsgebühren noch Transaktionskosten. Die Nutzung ist für Endkunden vollständig kostenfrei.

    *Eventuelle Bankgebühren* können nur entstehen, wenn deine Bank generell Gebühren für Online-Überweisungen erhebt. Dies ist jedoch bei den meisten Banken nicht der Fall.

    *Keine versteckten Kosten* unterscheiden die deutschen Verfahren von manchen internationalen Anbietern. Es gibt keine Währungsumrechnungsgebühren oder versteckte Aufschläge.

    Kosten für Online-Händler

    Die Transaktionsgebühren im Vergleich liegen bei beiden Systemen ähnlich. Händler zahlen typischerweise zwischen 1,2% und 1,5% des Transaktionswertes plus eine geringe Grundgebühr pro Transaktion.

    *Einrichtungskosten* variieren je nach Payment-Service-Provider. Viele Anbieter verzichten auf Setupgebühren, verlangen aber eine technische Integration.

    *Monatliche Grundgebühren* fallen meist nur bei größeren Händlern an. Kleinere Online-Shops können oft rein transaktionsbasiert abrechnen.

    💡 Tipp

    Vergleiche die Gebühren verschiedener Payment-Service-Provider. Die Konditionen können sich deutlich unterscheiden, auch für dieselben Bezahlverfahren.

    Für wen eignet sich welches Verfahren?

    Die Entscheidung zwischen paydirekt und giropay hängt von deinen individuellen Bedürfnissen und Nutzungsgewohnheiten ab. Beide Systeme haben ihre spezifischen Stärken in unterschiedlichen Anwendungsszenarien.

    Empfehlung für Privatkunden

    Gelegenheitsnutzer profitieren von giropay durch die einfache Handhabung ohne separate Registrierung. Du nutzt einfach dein gewohntes Online-Banking und musst keine zusätzlichen Zugangsdaten verwalten.

    *Vielkäufer* sollten paydirekt in Betracht ziehen, da das System mehr Komfort und Übersicht bietet. Das Dashboard zeigt alle Transaktionen und du kannst Limits und Konten zentral verwalten.

    Die *Bedeutung von Käuferschutz* macht paydirekt zur besseren Wahl, wenn du häufig bei unbekannten Händlern einkaufst oder höhere Beträge online bezahlst.

    *Komfort vs. Flexibilität*: paydirekt bietet mehr Komfortfunktionen, während giropay maximale Flexibilität ohne zusätzliche Registrierung bietet.

    Empfehlung für Online-Händler

    Shop-Größe und Zielgruppe beeinflussen die Wahl erheblich. Große Online-Shops sollten beide Verfahren anbieten, um maximale Kundenabdeckung zu erreichen. Kleinere Shops können sich zunächst für ein System entscheiden.

    *Kostenstruktur und Umsatzvolumen* sind wichtige Faktoren. Bei geringen Transaktionsvolumen können die Fixkosten überproportional hoch sein. Große Händler profitieren von besseren Konditionen.

    *Integration und technische Anforderungen* unterscheiden sich kaum zwischen beiden Systemen. Die meisten Payment-Service-Provider bieten beide Verfahren über dieselben APIs an.

    Zukunft und Entwicklungen

    Die deutsche Payment-Landschaft steht vor wichtigen Veränderungen. Die Zusammenführung der beiden Systeme und neue technologische Entwicklungen werden die Zukunft der deutschen Bezahlverfahren prägen.

    Fusion zu einem gemeinsamen System

    Die Ankündigung der Zusammenführung von paydirekt und giropay wurde bereits offiziell kommuniziert. Die deutschen Banken planen ein einheitliches System, das die Vorteile beider Verfahren kombiniert.

    Der *Zeitplan und Umsetzung* sieht eine schrittweise Integration vor. Zunächst sollen die technischen Grundlagen vereinheitlicht werden, bevor die Nutzeroberflächen zusammengeführt werden.

    *Vorteile der Integration* liegen in der größeren Marktmacht gegenüber internationalen Konkurrenten und der verbesserten Nutzerfreundlichkeit durch einheitliche Standards.

    Trends im deutschen Online-Payment

    Der Wettbewerb mit internationalen Anbietern intensiviert sich durch neue Marktteilnehmer und regulatorische Veränderungen. Deutsche Verfahren müssen ihre Alleinstellungsmerkmale beim Datenschutz und der Sicherheit stärken.

    *Mobile Payment und Apps* gewinnen zunehmend an Bedeutung. Beide Systeme entwickeln ihre mobilen Angebote weiter und integrieren sich in Banking-Apps und Wallet-Lösungen.

    *Open Banking und PSD2-Richtlinie* eröffnen neue Möglichkeiten für innovative Bezahlverfahren. Die deutschen Systeme müssen sich in diesem veränderten regulatorischen Umfeld behaupten.

    ❔ Frequently Asked Questions

    Q

    Was ist der Hauptunterschied zwischen paydirekt und giropay?

    paydirekt erfordert eine separate Registrierung und bietet ein eigenes Dashboard mit Käuferschutz. giropay funktioniert direkt über dein Online-Banking ohne zusätzliche Anmeldung.

    Q

    Sind paydirekt und giropay kostenlos für Verbraucher?

    Ja, beide Bezahlverfahren sind für Endkunden vollständig kostenfrei. Es fallen keine Registrierungs-, Transaktions- oder versteckten Gebühren an.

    Q

    Welche Banken unterstützen paydirekt und giropay?

    Die meisten deutschen Banken unterstützen beide Verfahren, darunter Sparkassen, Volks- und Raiffeisenbanken sowie große Privatbanken. Prüfe die Verfügbarkeit bei deiner Bank.

    Q

    Kann ich paydirekt und giropay auch im Ausland nutzen?

    Beide Verfahren sind primär für den deutschen Markt konzipiert. Eine internationale Nutzung ist stark eingeschränkt und hauptsächlich auf deutschsprachige Online-Shops begrenzt.

    Q

    Wie sicher sind deutsche Bezahlverfahren im Vergleich zu internationalen Anbietern?

    Deutsche Bezahlverfahren unterliegen strengen Banking-Standards und DSGVO-Datenschutz. Sie bieten vergleichbare oder höhere Sicherheit als internationale Anbieter bei besserem Datenschutz.

    Q

    Werden paydirekt und giropay zusammengeführt?

    Ja, die deutschen Banken planen eine schrittweise Zusammenführung beider Systeme zu einem einheitlichen deutschen Bezahlverfahren mit kombinierten Vorteilen.

    Q

    Bietet paydirekt Käuferschutz wie PayPal?

    Ja, paydirekt bietet einen Käuferschutz bei Problemen mit Händlern oder nicht gelieferten Waren. giropay bietet diesen Service nicht an.

     

  • TAN-Verfahren beim Girokonto: Der komplette Guide

    TAN-Verfahren beim Girokonto: Der komplette Guide

    Themen in diesem Artikel:

    • Was ist eine TAN?: Die Transaktionsnummer dient als einmaliges Passwort beim Onlinebanking und schützt deine Geldgeschäfte vor betrügerischen Angriffen wie Phishing.
    • Alle TAN-Freigabeverfahren im Überblick: Von klassischen TAN-Listen über SMS-TAN und pushTAN bis hin zu modernen QR-TAN und TAN-Generatoren – verschiedene Methoden für maximale Sicherheit.
    • TAN-Verfahren wechseln: Die meisten Banken ermöglichen einen problemlosen Wechsel zwischen verschiedenen TAN-Verfahren über die Onlinebanking-App oder den Kundenservice.
    • Sicherheitstipps für TAN-Nutzung: Schütze deine sensiblen Daten durch vertrauenswürdige Apps, regelmäßige Sicherheitsscans und sichere Aufbewahrung deiner Transaktionsnummern.

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Eine TAN ist dein digitaler Schlüssel für sicheres Onlinebanking. Diese Transaktionsnummer bestätigt jede Überweisung, jeden Dauerauftrag und alle anderen Geldgeschäfte, die du per Smartphone oder Computer durchführst. Seit den frühen 2000er-Jahren schützen TAN-Verfahren Privatkund:innen vor Phishing und betrügerischen Angriffen. Heute stehen dir verschiedene moderne Methoden zur Verfügung – von der praktischen pushTAN über QR-Codes bis zum klassischen TAN-Generator. In diesem Artikel erfährst du, wie diese Verfahren funktionieren, welche Unterschiede es gibt und wie du das passende System für dein Girokonto auswählst.

    Was ist eine TAN?

    TAN steht für Transaktionsnummer und funktioniert beim Onlinebanking als einmaliges Passwort. Jedes Mal, wenn du eine Überweisung per App auf deinem Smartphone durchführst oder einen Dauerauftrag einrichtest, bestätigst du den Vorgang mit einer speziell dafür generierten Transaktionsnummer. Diese Nummer kannst du nur ein einziges Mal verwenden – danach verliert sie ihre Gültigkeit.

    TAN-Freigabeverfahren sichern sämtliche Geldgeschäfte ab, die du von deinem Girokonto aus über das Internet führst. Banken nutzen diese Technologie, um sich und ihre Kund:innen vor betrügerischen Angriffen wie Phishing zu schützen. Die Geschichte der TAN reicht zurück bis in die späten 1970er-Jahre, als Banken das Verfahren zunächst intern einsetzten. Mit der zunehmenden Verbreitung von Onlinebanking ab den frühen 2000ern fanden Transaktionsnummern dann auch Einzug in die Girokonten von Privatkund:innen.

    📌 Gut zu wissen

    Phishing ist ein Kofferwort und setzt sich aus den Begriffen password und fishing zusammen. Diese betrügerische Methode zielt darauf ab, an sensible Daten von Nutzer:innen zu gelangen – etwa durch gefälschte E-Mails oder Websites. Dabei wird häufig von Opfern unbemerkt Schadsoftware installiert, was zu Kontoplünderungen oder Identitätsdiebstahl führen kann.

    Alle wichtigen TAN-Freigabeverfahren erklärt

    Mittlerweile existiert eine ganze Reihe an Methoden, um Transaktionsnummern für sicheres Onlinebanking zu erzeugen. Das klassische Verfahren war die TAN-Liste, bei dem Kund:innen eine Liste mit einmal einsetzbaren Transaktionsnummern per Post erhielten. Diese waren mit dem Girokonto verknüpft, und für die Bestätigung eines Buchungsvorgangs musste eine TAN der Liste eingegeben werden. Doch dieses Verfahren gilt als überholt und wurde 2019 durch Verfahren ersetzt, die deutlich mehr Sicherheit versprechen.

    Die indizierte TAN-Liste, kurz iTAN, markierte den nächsten Entwicklungsschritt. Bei diesem Verfahren sind sämtliche Transaktionsnummern mit einer Positionsnummer versehen. Zur Bestätigung eines Vorgangs fordert die Onlinebanking-App Nutzer:innen auf, eine bestimmte TAN einzugeben. Die iTANplus und die TAN mit Bestätigungsnummer erweitern die Listen um weitere Sicherheitsmerkmale und bieten zusätzlichen Schutz vor Manipulation.

    📌 Gut zu wissen

    Seit September 2019 sind klassische TAN-Listen und iTAN-Verfahren in der EU nicht mehr zulässig für Onlinebanking. Die zweite Zahlungsdiensterichtlinie (PSD2) schreibt vor, dass Banken nur noch dynamische TAN-Verfahren anbieten dürfen, bei denen jede TAN speziell für eine konkrete Transaktion generiert wird.

    SMS-TAN und mTAN gehören zu den mobilen TAN-Varianten. Du erhältst zur Bestätigung eines Buchungsvorgangs auf deinem Girokonto eine SMS mit einem Einmalkennwort. Die meist sechsstellige Zahl musst du innerhalb eines kurzen Zeitfensters in der Onlinebanking-App eingeben. Die Versendung der SMS-TAN ist nicht immer kostenlos und kommt heute nur noch selten vor, da modernere Verfahren verfügbar sind.

    Die pushTAN ist mit der mobilen App deiner Bank verbunden und stellt das heute am weitesten verbreitete TAN-Verfahren dar. Du erhältst die Transaktionsnummer als Pushnachricht direkt auf dein Smartphone. Bei der Versendung von pushTANs fallen im Gegensatz zur SMS-TAN keine zusätzlichen Kosten an, was dieses Verfahren besonders attraktiv macht.

    💡 Tipp

    Aktiviere für die pushTAN-App auf deinem Smartphone zusätzliche Sicherheitsfeatures wie Face ID, Touch ID oder eine PIN-Sperre. So stellst du sicher, dass selbst bei Verlust deines Smartphones niemand auf deine Banking-App zugreifen kann. Viele Banken bieten auch die Möglichkeit, die pushTAN-App auf einem zweiten Gerät wie einem Tablet zu installieren – praktisch als Backup-Lösung.

    TAN-Generatoren sind kleine Kartenlesegeräte, in die du deine Girocard einführst. Entweder liest das Gerät die nötigen Informationen selbstständig aus dem Chip der Karte oder du gibst über ein Nummernfeld verschiedene Daten wie eine PIN oder eine Identifikationsnummer ein. Im Anschluss erzeugt das Gerät eine TAN. Ein Smartphone ist dafür nicht nötig, was dieses Verfahren besonders für Menschen interessant macht, die kein Smartphone nutzen möchten.

    Bei photoTANs oder QR-TANs erzeugt die Onlinebanking-Software deiner Bank während des Buchungsvorgangs ein mehrfarbiges Codebild, das du mit einem speziellen Lesegerät oder deinem Smartphone scannst. Danach wird dir eine zufällig generierte TAN angezeigt. Beim QR-TAN-Verfahren wird statt des mehrfarbigen Bildes ein klassischer QR-Code erzeugt, den du mit der Kamera deines Smartphones erfassen kannst.

    Sicherheitstipps für die TAN-Nutzung

    Da kein TAN-Freigabeverfahren 100-prozentig vor Angriffen Dritter geschützt ist, solltest du einige wichtige Sicherheitsmaßnahmen beachten. Die richtige Handhabung deiner Transaktionsnummern und sensiblen Daten ist entscheidend für den Schutz deines Girokontos.

    💡 Tipp

    Nutze für dein Onlinebanking niemals öffentliche WLAN-Netzwerke in Cafés, Hotels oder Flughäfen. Diese ungesicherten Verbindungen können von Kriminellen leicht abgehört werden. Verwende stattdessen deine mobile Datenverbindung oder ein VPN (Virtual Private Network) für zusätzlichen Schutz. Achte auch darauf, dass die URL deiner Bank immer mit „https://“ beginnt und das Schlosssymbol in der Adresszeile erscheint.

    Nutzt du eine Onlinebanking-App, achte stets darauf, dass du nur Inhalte und Apps aus vertrauenswürdigen Quellen auf deinem Smartphone installierst. Zudem solltest du dein Gerät regelmäßigen Sicherheitsscans mit einer seriösen Anti-Schadsoftware-App unterziehen.

    📌 Gut zu wissen

    Banken werden dich niemals per E-Mail oder Telefon nach deinen TANs, PINs oder vollständigen Zugangsdaten fragen. Solltest du eine solche Anfrage erhalten, handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um einen Betrugsversuch. Kontaktiere in diesem Fall umgehend deine Bank über die offiziellen Kontaktkanäle.

    TAN-Freigabeverfahren ändern: So geht’s

    Viele Banken bieten unterschiedliche TAN-Freigabeverfahren an, zwischen denen du in der Regel problemlos wechseln oder die du parallel nutzen kannst. Am weitesten verbreitet sind derzeit das pushTAN-Verfahren für Smartphone-Nutzer:innen, QR-TANs und TAN-Generatoren. Diese drei Methoden decken die unterschiedlichsten Bedürfnisse ab und bieten jeweils spezifische Vorteile.

    In den meisten Fällen findest du in deiner Onlinebanking-App im Service-Menüpunkt eine Möglichkeit zur PIN- und TAN-Verwaltung. Dort kannst du selbstständig zwischen verschiedenen Verfahren wechseln oder neue Verfahren aktivieren. In jedem Fall können dir die Kundenberater:innen deiner Bank bei der Umstellung helfen und dich durch den Prozess begleiten. Beachte, dass die Umstellung einige Tage in Anspruch nehmen kann und du eventuell neue Zugangsdaten per Post erhältst.

    💡 Tipp

    Bevor du dein bisheriges TAN-Verfahren deaktivierst, teste das neue Verfahren mit einer kleinen Überweisung an dein eigenes Sparkonto oder an eine vertraute Person. So stellst du sicher, dass alles reibungslos funktioniert. Behalte dein altes Verfahren noch einige Wochen als Backup aktiv, falls es mit der neuen Methode Probleme geben sollte.

    Die Wahl des richtigen TAN-Verfahrens hängt von deinen persönlichen Vorlieben ab. Bist du viel unterwegs und nutzt dein Smartphone intensiv, ist die pushTAN ideal für dich. Bevorzugst du eine Lösung ohne Smartphone, bietet sich der TAN-Generator an. QR-TANs kombinieren die Vorteile beider Welten und ermöglichen flexible Nutzung mit verschiedenen Geräten.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Was bedeutet TAN beim Onlinebanking?

    TAN steht für Transaktionsnummer und dient als einmaliges Passwort beim Onlinebanking. Mit dieser Nummer bestätigst du Überweisungen, Daueraufträge und andere Buchungsvorgänge auf deinem Girokonto sicher.

    Q

    Welches TAN-Verfahren ist am sichersten?

    Moderne Verfahren wie pushTAN, QR-TAN und TAN-Generatoren bieten hohe Sicherheit. Kein Verfahren ist 100-prozentig sicher, aber diese Methoden schützen deutlich besser als klassische TAN-Listen oder SMS-TAN. TAN-Generatoren gelten als besonders sicher, da sie offline funktionieren.

    Q

    Kann ich mehrere TAN-Verfahren gleichzeitig nutzen?

    Ja, viele Banken ermöglichen die parallele Nutzung verschiedener TAN-Verfahren. Du kannst beispielsweise sowohl pushTAN auf dem Smartphone als auch einen TAN-Generator als Backup-Lösung aktivieren. Das ist besonders praktisch für Auslandsreisen oder technische Probleme.

    Q

    Wie lange ist eine TAN gültig?

    Eine TAN ist nur für einen einzigen Buchungsvorgang gültig und verfällt nach kurzer Zeit automatisch. Bei den meisten Verfahren hast du nur 5 bis 10 Minuten Zeit, die generierte TAN einzugeben. Nach Ablauf dieser Frist musst du eine neue TAN anfordern.

    Q

    Was kostet die Nutzung von TAN-Verfahren?

    Die meisten TAN-Verfahren sind kostenlos. Bei SMS-TAN können allerdings Gebühren von 10 bis 15 Cent pro SMS anfallen. TAN-Generatoren musst du einmalig kaufen (meist 15-30 Euro), pushTAN und QR-TAN sind in der Regel gebührenfrei.

    Q

    Was passiert, wenn ich mein Smartphone mit der pushTAN-App verliere?

    Bei Verlust deines Smartphones solltest du umgehend deine Bank kontaktieren und das pushTAN-Verfahren sperren lassen. Die meisten Banken bieten eine 24-Stunden-Hotline für solche Fälle. Anschließend kannst du die pushTAN-App auf einem neuen Gerät neu aktivieren oder auf ein alternatives TAN-Verfahren umsteigen.

  • Außergewöhnliche Belastungen: Bis zu 3.060 Euro Steuern zurück

    Außergewöhnliche Belastungen: Bis zu 3.060 Euro Steuern zurück

    Themen in diesem Artikel:

    • Grundlagen und Sparpotenzial: Erfahre, was außergewöhnliche Belastungen sind, wann sie greifen und wie du bis zu 3.060 Euro über die Steuer zurückholen kannst.
    • Definition und Zwangsläufigkeit: Verstehe, welche rechtlichen, sittlichen und tatsächlichen Gründe vorliegen müssen, damit das Finanzamt deine Ausgaben anerkennt.
    • Allgemeine und besondere außergewöhnliche Belastungen: Lerne den Unterschied zwischen allgemeinen und besonderen außergewöhnlichen Belastungen und ab wann welche Kosten berücksichtigt werden.
    • Konkrete absetzbare Kosten: Überblick über Krankheitskosten, Alternativmedizin, Bestattungskosten, Pflegekosten, Unterhaltszahlungen und Wiederbeschaffung nach Katastrophenschäden.
    • Zumutbare Belastung und Berechnung: Lies, wie das Finanzamt deine individuelle Belastungsgrenze ermittelt und warum die progressive Berechnung seit 2017 für dich günstiger ist.
    • Strategische Steuerplanung: Entdecke, wie du planbare Ausgaben in einem Jahr bündelst, Belege sammelst und so deine Steuerentlastung optimal ausschöpfst.
    • Häufig gestellte Fragen: Kompakte Antworten zu Definition, absetzbaren Krankheitskosten, Belastungsgrenze, maximaler Erstattung und notwendigen Nachweisen.

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Du kannst bis zu 3.060 Euro durch außergewöhnliche Belastungen zurückholen. Private Ausgaben für Gesundheit, Pflege oder Katastrophenschäden lassen sich steuerlich absetzen, wenn sie zwangsläufig entstanden sind. Der Staat beteiligt sich an deinen Kosten, sobald diese eine individuelle Belastungsgrenze überschreiten.

    In der Steuererklärung haben private Ausgaben normalerweise keinen Platz. Doch wenn du durch besondere Umstände höhere Kosten als andere Steuerzahler:innen mit gleichem Einkommen trägst, greift eine wichtige Ausnahme: die außergewöhnlichen Belastungen. Die neue Brille, der Eigenanteil bei Zahnbehandlungen oder Pflegekosten können schnell ins Geld gehen und deine finanzielle Situation belasten.

    Was sind außergewöhnliche Belastungen?

    Damit das Finanzamt deine Kosten anerkennt, müssen diese zwangsläufig aufgetreten sein – so steht es im Steuergesetz. Das bedeutet konkret: Die Ausgaben waren durch rechtliche Verpflichtungen, aus sittlichen Gründen oder aus tatsächlichen Gründen notwendig und unausweichlich. Du konntest ihnen also nicht entgehen.

    Die neue Einrichtung für dein Wohnzimmer zählt deshalb nicht zu außergewöhnlichen Belastungen. Anders sieht es aus, wenn der Kauf notwendig war, weil ein Hochwasserschaden deine vorhandenen Möbel ruiniert hat. Hier liegt eine tatsächliche Zwangslage vor, die du nicht selbst herbeigeführt hast.

    📌 Gut zu wissen

    Die Zwangsläufigkeit ist das entscheidende Kriterium für die Anerkennung beim Finanzamt. Freiwillige Ausgaben, selbst wenn sie sinnvoll erscheinen, werden nicht anerkannt. Die Grenze zwischen notwendig und freiwillig ist manchmal fließend – im Zweifel entscheidet das Finanzamt nach den konkreten Umständen deines Einzelfalls.

    Diese Ausgaben gehören zu den außergewöhnlichen Belastungen

    Es gibt zwei Arten von außergewöhnlichen Belastungen: allgemeine außergewöhnliche Belastungen und besondere außergewöhnliche Belastungen. Der große Unterschied liegt darin, ab welcher Höhe das Finanzamt deine Kosten berücksichtigt.

    Die besonderen außergewöhnlichen Belastungen zählen bereits ab dem ersten Cent. Dazu gehört beispielsweise die Unterstützung von Familienangehörigen oder deiner eigenen Kinder, wenn diese eine Ausbildung an einem anderen Wohnort absolvieren. Für diese Kategorie gibt es allerdings Höchstbeträge, die du nicht überschreiten kannst.

    Die allgemeinen außergewöhnlichen Belastungen werden erst ab dem Überschreiten einer individuellen Ausgabengrenze anerkannt. Diese Grenze berechnet das Finanzamt speziell für deine Situation.

    Welche konkreten Ausgaben kannst du absetzen?

    Der Gesetzgeber zählt eine ganze Reihe von Kostenarten zu den außergewöhnlichen Belastungen. Krankheitskosten sind dabei die am häufigsten beim Finanzamt eingebrachten außergewöhnlichen Belastungen. Darunter fallen Ausgaben für Brillen, Hörhilfen, Zahnersatz, Zahnbehandlungskosten, Kuren sowie der Eigenanteil bei Medikamenten. Wichtig: Hat deine Krankenkasse einen Teil der Kosten bereits übernommen, darfst du nur den Betrag einreichen, der die Zahlung der Kasse übersteigt.

    Auch Ausgaben für Alternativmedizin wie Homöopathie oder Bewegungstherapien können erstattet werden. Hier solltest du allerdings besonders sorgfältig dokumentieren, dass die Behandlung medizinisch notwendig war.

    💡 Tipp

    Sammle alle Belege und Quittungen für medizinische Ausgaben das ganze Jahr über in einem separaten Ordner. Notiere dir direkt auf den Belegen, welche Erstattung du von der Krankenkasse erhalten hast. So hast du bei der Steuererklärung alle Unterlagen griffbereit und vergisst keine absetzbaren Ausgaben.

    Bestattungskosten lassen sich absetzen, wenn das Geld der Angehörigen nicht ausreicht. Allerdings nur die Ausgaben, die unmittelbar mit der Bestattung zusammenhängen. Kosten für eine aufwendige Trauerfeier mit großem Empfang gehören nicht dazu.

    Bei Pflegekosten unterscheidet das Finanzamt zwischen zwei Situationen: Kosten, die dir selbst durch Krankheit entstanden sind, und Kosten aus der Pflegebedürftigkeit eines anderen Angehörigen. Dazu zählen auch Ausgaben für eine ambulante Pflegekraft, die du privat bezahlst.

    Die Unterstützung bedürftiger Angehöriger kannst du bis zu einem Höchstbetrag als außergewöhnliche Belastungen einreichen. Eigene Einkommen müssen sich die Bedürftigen allerdings anrechnen lassen. Zum Kreis der zu unterstützenden Personen zählen deine eigenen Kinder, Eltern, frühere Ehepartner:innen oder Partner:innen in einer eheähnlichen Gemeinschaft.

    Haben Hochwasser oder ein Brand deinen Hausrat zerstört, sind die Kosten für die Wiederbeschaffung außergewöhnliche Belastungen. Da der Staat aber nicht als Versicherung agiert, reicht es nicht, den Schaden zu beziffern. Es müssen tatsächlich Kosten für die Wiederbeschaffung angefallen sein, die du durch Rechnungen belegen kannst.

    Belastungsgrenze beachten – ab wann beteiligt sich der Staat?

    Der Staat beteiligt sich erst an deinen außergewöhnlichen Belastungen, wenn diese einen bestimmten Betrag überschreiten. Dann auch nur an dem Teil, der über der zumutbaren Belastung liegt. Diese Grenze ist keine feste Summe, sondern wird individuell für dich berechnet.

    Das Finanzamt ermittelt einen Prozentsatz deiner gesamten Einkünfte. Dieser Prozentsatz liegt zwischen ein und sieben Prozent und wird gestaffelt nach der Zahl deiner Kinder, deiner Einkommenshöhe und der Unterscheidung zwischen Einzel- und Getrenntveranlagung.

    📌 Gut zu wissen

    Die zumutbare Belastung wird seit 2017 progressiv berechnet. Das bedeutet: Nicht dein gesamtes Einkommen wird mit einem einheitlichen Prozentsatz belegt, sondern die Belastungsgrenze steigt stufenweise an. Diese Regelung ist für dich als Steuerzahler:in günstiger als die frühere Berechnungsmethode.

    Außergewöhnliche Belastungen strategisch summieren

    Ein konkretes Beispiel verdeutlicht, wie hoch die steuerlichen Entlastungen für außergewöhnliche Belastungen sein können: Alleinstehende, die zwischen 15.000 und 51.000 Euro verdienen, können bis zu sechs Prozent an außergewöhnlichen Belastungen erstattet bekommen. Das sind zwischen 900 und 3.060 Euro, die du vom Finanzamt zurückerhältst.

    Es kann sich deshalb lohnen, planbare außergewöhnliche Belastungen in einem Jahr zu bündeln. Steht eine umfassende Zahnsanierung mit Zahnersatz an, ist es steuerlich vorteilhaft, wenn deine Zahnärzt:innen die Behandlung innerhalb eines Steuerjahres abschließen. So überschreitest du die Belastungsgrenze eher und kannst einen größeren Teil deiner Ausgaben steuerlich geltend machen.

    💡 Tipp

    Plane größere medizinische Behandlungen strategisch: Verschiebe kleinere, nicht dringende Behandlungen ins selbe Jahr wie eine große Zahnsanierung oder Operation. Kombiniere auch Ausgaben verschiedener Familienmitglieder bei gemeinsamer Veranlagung. So erhöhst du die Chance, die zumutbare Belastungsgrenze zu überschreiten und mehr Steuern zurückzubekommen.

    Am besten sammelst du alle Rechnungen und Zahlungsbelege im Jahresverlauf systematisch und reichst sie gebündelt bei der Steuererklärung ein. Eine gute Organisation zahlt sich hier buchstäblich aus.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Was genau sind außergewöhnliche Belastungen in der Steuererklärung?

    Außergewöhnliche Belastungen sind private Ausgaben, die zwangsläufig durch rechtliche, sittliche oder tatsächliche Gründe entstanden sind und höher als bei anderen Steuerzahler:innen mit gleichem Einkommen ausfallen. Sie müssen notwendig und unausweichlich gewesen sein, damit das Finanzamt sie anerkennt.

    Q

    Welche Krankheitskosten kann ich als außergewöhnliche Belastung absetzen?

    Du kannst Ausgaben für Brillen, Hörhilfen, Zahnersatz, Zahnbehandlungen, Kuren und Medikamenten-Eigenanteile absetzen. Auch Alternativmedizin wie Homöopathie ist absetzbar, wenn sie medizinisch notwendig war. Wichtig: Nur dein tatsächlicher Eigenanteil nach Abzug der Krankenkassen-Erstattung zählt.

    Q

    Ab welcher Höhe werden meine außergewöhnlichen Belastungen vom Finanzamt anerkannt?

    Das Finanzamt berechnet eine individuelle zumutbare Belastungsgrenze zwischen ein und sieben Prozent deiner Einkünfte. Nur Ausgaben über dieser Grenze werden steuerlich berücksichtigt. Die genaue Höhe hängt von deinem Einkommen, der Kinderzahl und der Veranlagungsart ab. Besondere außergewöhnliche Belastungen zählen bereits ab dem ersten Cent.

    Q

    Wie hoch ist die maximale Steuererstattung bei außergewöhnlichen Belastungen?

    Alleinstehende mit Einkommen zwischen 15.000 und 51.000 Euro können bis zu sechs Prozent erstattet bekommen, das entspricht 900 bis 3.060 Euro. Die tatsächliche Erstattung hängt von deiner individuellen Situation ab und kann bei höheren Einkommen oder bei Familien mit Kindern anders ausfallen.

    Q

    Welche Nachweise und Belege benötigt das Finanzamt für außergewöhnliche Belastungen?

    Du benötigst immer die Originalrechnungen als Beleg für deine Ausgaben. Bei medizinischen Ausgaben sind zusätzlich ärztliche Verordnungen, Rezepte oder Atteste erforderlich, um die medizinische Notwendigkeit nachzuweisen. Die genauen Anforderungen können je nach Art der Belastung variieren.

    Q

    Sollte ich planbare medizinische Behandlungen zeitlich bündeln?

    Ja, es ist steuerlich vorteilhaft, planbare Ausgaben wie Zahnsanierungen oder nicht dringende Behandlungen innerhalb eines Steuerjahres zu konzentrieren. So überschreitest du die zumutbare Belastungsgrenze eher und kannst einen größeren Teil deiner Kosten steuerlich geltend machen. Bei gemeinsamer Veranlagung können auch Ausgaben verschiedener Familienmitglieder kombiniert werden.

  • MSCI Europe: Der komplette Guide zum Europa-Index

    MSCI Europe: Der komplette Guide zum Europa-Index

    Themen in diesem Artikel:

    • Das Prinzip des MSCI Europe: Über 400 große und mittlere Unternehmen aus 15 europäischen Industrieländern bilden 85 Prozent der frei verfügbaren Aktien ab
    • Funktionsweise des Index: Viermal jährlich überprüft, halbjährliche Reviews im Mai und November sorgen für authentische Marktabbildung
    • Länder und Branchen: 15 Industrieländer mit Schwerpunkt auf Deutschland, Frankreich, Schweiz, Niederlande und Vereinigtes Königreich
    • Investitionsmöglichkeiten: Per ETFs kannst du passiv in den Index investieren und dein Portfolio europäisch ausrichten
    • Vergleich mit STOXX Europe 600: Unterschiede in Anzahl der Positionen, Länderabdeckung und Berücksichtigung von Small Caps

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Der MSCI Europe umfasst als Aktienindex mehr als 400 große und mittlere Unternehmen aus 15 europäischen Industrieländern und bildet damit etwa 85 Prozent der frei verfügbaren Aktien in Europa ab. Du erfährst hier, wie der Index zusammengesetzt ist, wie er funktioniert und welche Möglichkeiten du hast, in ihn zu investieren.

    Das Prinzip des MSCI Europe

    Am 31. März 1986 wurde der Börsenindex MSCI Europe als Teil der MSCI-Indexfamilie ins Leben gerufen. Die Abkürzung steht für Morgan Stanley Capital International, einen der weltweit bedeutendsten Finanzdienstleister aus den USA. Der Index verfolgt einen klaren Ansatz: Er bildet die wirtschaftliche Stärke Europas durch die Darstellung großer und mittlerer Unternehmen ab.

    Im MSCI Europe werden mehr als 400 große und mittlere Unternehmen abgebildet, die sogenannten Mid und Large Caps aus 15 europäischen Industrieländern. Damit deckt der Index insgesamt 85 Prozent der frei verfügbaren Aktien auf dem europäischen Markt ab. Die restlichen 15 Prozent beinhalten nicht im Index enthaltende Small Caps, also kleinere Unternehmen, die bewusst außen vor bleiben.

    📌 Gut zu wissen

    Der MSCI Europe konzentriert sich ausschließlich auf Mid und Large Caps und lässt Small Caps bewusst außen vor. Diese Fokussierung auf größere Unternehmen macht den Index weniger volatil, bedeutet aber auch, dass aufstrebende kleinere Firmen nicht berücksichtigt werden.

    Kurz erklärt: MSCI-Indizes

    Neben dem MSCI Europe betreibt Morgan Stanley Capital International eine Vielzahl weiterer Aktienindizes. Der MSCI World ist global fokussiert und umfasst 23 Industrieländer. Der MSCI Emerging Markets setzt den Schwerpunkt auf 26 Schwellenländer. Als Kombination beider bildet der MSCI ACWI insgesamt 49 Länder ab. Neben Europa erstellt das Finanzunternehmen für weitere regionsbezogene Kapitalmärkte einen Index, beispielsweise für die USA und Japan.

    So funktioniert der Index

    Der MSCI Europe Index verfolgt den Anspruch, eine überregionale Vergleichbarkeit zu schaffen, die verschiedene Größenordnungen der Marktkapitalisierung und Sektoren darstellt. Das Finanzunternehmen legt dabei den Fokus auf drei zentrale Aspekte: Indexliquidität, Investierbarkeit und Replizierbarkeit. Diese drei Säulen ermöglichen es Anleger:innen, den europäischen Markt transparent und nachvollziehbar abzubilden.

    Um den sich ständig verändernden europäischen Markt authentisch abzubilden, wird die Zusammensetzung des MSCI Europe viermal jährlich überprüft. Die wichtigsten sich daraus ergebenden nötigen Anpassungen werden dabei im Mai und November umgesetzt. Bei diesen halbjährlichen Reviews wird der Index wieder ins Gleichgewicht gebracht, indem Grenzwerte von Large und Mid Caps neu kalkuliert werden. So bleibt der Index stets aktuell und spiegelt die reale Marktentwicklung wider.

    💡 Tipp

    Plane deine Investitionsentscheidungen rund um die Review-Termine im Mai und November. Nach den halbjährlichen Anpassungen kann es zu Kursbewegungen kommen, wenn neue Unternehmen aufgenommen oder alte entfernt werden. Diese Zeitpunkte bieten oft günstige Einstiegschancen.

    Im Index vertretene Länder und relevante Branchen

    Der MSCI Europe stellt nicht nur den Kurs von Unternehmen aus den EU-Mitgliedsstaaten dar, sondern aus ganz Europa. Die folgenden 15 Industrieländer sind im Index enthalten: Deutschland, Belgien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Irland, Italien, Niederlande, Norwegen, Portugal, Schweden, Schweiz, Spanien, Vereinigtes Königreich und Österreich. Diese breite geografische Streuung sorgt für eine ausgewogene Risikoverteilung.

    Interessant dabei ist die Konzentration auf wenige Nationen: Nur fünf Länder machen bereits knapp 75 Prozent der im Index abgebildeten Unternehmen aus. Deutschland, Frankreich, die Schweiz, die Niederlande und das Vereinigte Königreich dominieren den Index und repräsentieren die wirtschaftliche Stärke dieser Regionen. Diese Gewichtung spiegelt die tatsächliche Marktkapitalisierung wider.

    📌 Gut zu wissen

    Trotz des Brexits bleibt das Vereinigte Königreich weiterhin im MSCI Europe enthalten, da der Index nicht auf EU-Mitgliedschaft basiert, sondern auf der geografischen Zugehörigkeit zu Europa und dem Status als Industrieland.

    Die im MSCI Europe vertretenen Branchen siedeln sich größtenteils in der Gesundheitswirtschaft, Finanzbranche, Konsumgüterindustrie und im Bereich der Industrieproduktion an. Des Weiteren sind Unternehmen aus den Sektoren Informationstechnologie, Energie, Versorgung, Kommunikation und Immobilien vertreten. Zu den Firmen mit der höchsten Indexgewichtung zählen unter anderem Nestlé, Shell und ASML, die als Schwergewichte den Index maßgeblich beeinflussen.

    So investierst du in den Index

    Anleger:innen können per Exchange Traded Funds, kurz ETFs, passiv in den MSCI Europe investieren. Die börsengehandelten Indexfonds bilden den Wertindex so genau wie möglich ab und bieten dir die Möglichkeit, ein Portfolio mit europäischem Schwerpunkt aufzubauen oder auch europäische Indexfonds beizumischen. Diese Form der Geldanlage ermöglicht eine breite Diversifikation mit vergleichsweise geringen Kosten.

    Die MSCI-ETFs unterscheiden sich größtenteils in ihrer Replikations- und Ausschüttungsart, Alter und Fondsvolumen. Du kannst zwischen physisch replizierenden ETFs wählen, die tatsächlich die im Index enthaltenen Aktien kaufen, oder synthetisch replizierenden Fonds, die den Index über Derivate nachbilden. Auch bei der Ausschüttung hast du die Wahl zwischen thesaurierenden ETFs, die Erträge reinvestieren, und ausschüttenden Varianten, die regelmäßige Erträge auszahlen.

    💡 Tipp

    Für langfristige Sparpläne eignen sich besonders thesaurierende ETFs auf den MSCI Europe, da die automatische Wiederanlage der Erträge den Zinseszinseffekt optimal nutzt. Achte dabei auf niedrige Gesamtkostenquoten (TER) von unter 0,3% pro Jahr.

    Finde die Karte, die zu dir passt!

    Ob Blue, Express, Gold oder Platinum: Erfahre, welche Amex die richtige für dich ist.*

    MSCI Europe und STOXX Europe 600 im Vergleich

    Der MSCI Europe ist nicht der einzige Aktienindex, der die Performance von Unternehmen und Kursentwicklung am europäischen Aktienmarkt misst. Einige Parallelen gibt es vor allem zum STOXX Europe 600, weshalb ein Vergleich naheliegt. Beide Indizes verfolgen das Ziel, den europäischen Markt abzubilden, unterscheiden sich jedoch in wichtigen Details.

    Im STOXX Europe 600 werden noch mehr als die über 400 Positionen aus 15 europäischen Industrieländern des MSCI Europe abgebildet. Wie am Namen erkennbar, sind es 600 Werte, die insgesamt 17 Nationen berücksichtigen. Beide Indizes beschränken sich dabei nicht nur auf EU-Mitgliedstaaten, sondern bilden den gesamteuropäischen Markt ab.

    Ein wesentlicher Unterschied liegt in der Marktkapitalisierung: Im STOXX Europe 600 werden im Vergleich zum MSCI Europe Index nicht nur große und mittlere Unternehmen berechnet, sondern auch die Marktkapitalisierung kleiner Unternehmen, der sogenannten Small Caps, gemessen. Dadurch bietet der STOXX Europe 600 eine noch breitere Marktabdeckung, während der MSCI Europe sich auf die etablierten Mid und Large Caps konzentriert.

    💡 Tipp

    Wenn du eine noch breitere Diversifikation suchst, kannst du ETFs auf beide Indizes kombinieren. Ein Kern-Investment in den MSCI Europe mit einer kleineren Beimischung des STOXX Europe 600 Small Cap Index gibt dir Zugang zu allen Marktsegmenten Europas.

    Gut zu wissen

    Der MSCI Europe zeigt Europas kapitalwirtschaftliche Marktlage durch seine Zusammensetzung aus 15 europäischen Industrieländern und mehr als 400 Unternehmen im großen und mittleren Marktkapitalisierungssegment. Somit bildet er nicht nur EU-Mitgliedstaaten ab, sondern strebt an, die kapitalwirtschaftliche Marktlage in ganz Europa möglichst genau darzustellen. Anleger:innen können per ETFs in den MSCI Europe investieren und so ihrem Portfolio einen europäischen Schwerpunkt geben oder zu Teilen europäische Werte beimischen.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Was genau ist der MSCI Europe Index?

    Der MSCI Europe ist ein Aktienindex, der mehr als 400 große und mittlere Unternehmen aus 15 europäischen Industrieländern umfasst und etwa 85 Prozent der frei verfügbaren Aktien in Europa abbildet.

    Q

    Wie oft wird die Zusammensetzung des MSCI Europe überprüft?

    Die Zusammensetzung wird viermal jährlich überprüft, wobei die wichtigsten Anpassungen halbjährlich im Mai und November umgesetzt werden, um den sich verändernden europäischen Markt authentisch abzubilden.

    Q

    Welche Länder dominieren den MSCI Europe Index?

    Fünf Nationen machen knapp 75 Prozent der im Index abgebildeten Unternehmen aus: Deutschland, Frankreich, die Schweiz, die Niederlande und das Vereinigte Königreich repräsentieren die wirtschaftliche Stärke Europas.

    Q

    Wie kann ich in den MSCI Europe investieren?

    Du kannst per Exchange Traded Funds (ETFs) passiv in den MSCI Europe investieren. Diese börsengehandelten Indexfonds bilden den Wertindex genau ab und ermöglichen eine breite Diversifikation mit vergleichsweise geringen Kosten.

    Q

    Was ist der Unterschied zwischen MSCI Europe und STOXX Europe 600?

    Der STOXX Europe 600 umfasst 600 Werte aus 17 Nationen und berücksichtigt auch Small Caps, während der MSCI Europe über 400 Unternehmen aus 15 Ländern abbildet und sich auf Mid und Large Caps konzentriert.

    Q

    Welche ETF-Varianten gibt es für den MSCI Europe?

    Es gibt physisch replizierende ETFs, die tatsächlich die Aktien kaufen, oder synthetisch replizierende Fonds mit Derivaten. Bei der Ausschüttung kannst du zwischen thesaurierenden ETFs (Reinvestition) und ausschüttenden Varianten (regelmäßige Erträge) wählen.

  • BAföG und Elterneinkommen: Grenzen, Berechnung & Tipps

    BAföG und Elterneinkommen: Grenzen, Berechnung & Tipps

    Themen in diesem Artikel:

    • Grundlagen und Höhe der BAföG-Förderung: Erfahre, wie BAföG funktioniert, welche Höchstsätze es gibt und welche Faktoren die konkrete Förderhöhe bestimmen.
    • Wer BAföG erhalten kann: Lies, welche Ausbildungswege gefördert werden, welche Altersgrenzen gelten und welche besonderen Regelungen es für verschiedene Bildungsformen gibt.
    • Rolle des Einkommens der Eltern: Verstehe, warum das Einkommen deiner Eltern berücksichtigt wird, welche Freibeträge gelten und ab wann eine Förderung unwahrscheinlich ist.
    • Elternunabhängiges BAföG: Finde heraus, in welchen Fällen du BAföG ohne Einkommensnachweis deiner Eltern erhalten kannst, etwa bei Unterhaltsverweigerung oder längerer Berufstätigkeit.
    • BAföG-Rückzahlung für Studierende: Erfahre, wie viel du zurückzahlen musst, wann die Rückzahlung beginnt und wie du mit einer vorzeitigen Tilgung Geld sparen kannst.
    • Häufig gestellte Fragen zu BAföG: Erhalte kompakte Antworten zu Themen wie Einkommensgrenzen, Bearbeitungsdauer und Besonderheiten beim Einkommen deiner Eltern.

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    BAföG ermöglicht dir als Schüler:in, Auszubildende:r oder Student:in eine staatliche finanzielle Unterstützung für deinen Lebensunterhalt. Das Bundesausbildungsförderungsgesetz berücksichtigt dabei das Einkommen deiner Eltern, da diese grundsätzlich unterhaltspflichtig sind. Die Förderung funktioniert als Zuschuss mit festgelegten Höchstsätzen und muss nur teilweise zurückgezahlt werden. Entscheidend für die Bewilligung sind neben dem Elterneinkommen auch deine Ausbildungsform, Wohnsituation und persönliche Umstände.

    BAföG: Wie viel Geld gibt es?

    Jedes Jahr profitieren mehr als eine halbe Million Menschen von BAföG-Geldern, wie das Bundesamt für Statistik ermittelt hat. Als berechtigte:r Student:in oder Schüler:in musst du das Geld entweder gar nicht oder nur zur Hälfte zurückzahlen. Das Gesetz unterscheidet zwischen zwei verschiedenen Zuschüssen: einem Betrag für Lehrmaterial und Lebenshaltung sowie einem zusätzlichen Zuschuss, wenn du nicht mehr bei deinen Eltern wohnst.

    Aus der Förderung werden auch deine Beiträge zur Pflege- und Krankenversicherung bestritten. Wichtig für dich zu wissen: BAföG funktioniert als pauschaler Zuschuss mit definierten Höchstsätzen. Die tatsächliche Höhe deiner BAföG-Zahlung hängt von mehreren Faktoren ab – etwa von der Form deiner Ausbildung, deiner Wohnungssituation oder davon, ob du bereits Kinder hast. Diese individuelle Berechnung berücksichtigt deine persönlichen Lebensumstände und passt die Förderung entsprechend an.

    💡 Tipp

    Nutze den BAföG-Rechner deines Studierendenwerks, um schon vor der Antragstellung eine realistische Einschätzung deiner Förderungshöhe zu erhalten. So kannst du besser planen und weißt, ob sich der Aufwand der Antragstellung für dich lohnt. Die meisten Rechner berücksichtigen alle relevanten Faktoren wie Elterneinkommen, Geschwister und Wohnsituation.

    Wem steht BAföG zu?

    Berechtigt zum Erhalt von BAföG-Geldern bist du als Student:in an Universitäten, Hochschulen, Fachhochschulen und Akademien. Auch als Auszubildende:r von Berufsaufbauschulen, Berufsfachschulen, Fachschulen und Berufskollegs kannst du die Förderung beantragen. Gleiches gilt für dich als Schüler:in an allen anerkannten Schulen und des zweiten Bildungswegs.

    Für Studierende wird ausschließlich ein Vollzeitstudium gefördert, und zwar nur für das erste Studium. Ein Zweitstudium erhält nur dann finanzielle Unterstützung, wenn es direkt auf dem Erststudium aufbaut – beispielsweise ein Masterstudium nach dem Bachelor im gleichen Fach. Bei der Antragstellung musst du die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen, wobei es Ausnahmen gibt, für die das Auslandsamt deiner Hochschule die erste Anlaufstelle ist. Außerdem darfst du zu Beginn deines Studiums oder deiner Ausbildung nicht älter als 29 Jahre sein.

    📌 Gut zu wissen

    Die Altersgrenze von 29 Jahren gilt nicht absolut – es gibt Ausnahmen bei Kindererziehung, Krankheit oder dem Erwerb der Hochschulreife auf dem zweiten Bildungsweg. In diesen Fällen kann BAföG auch nach dem 30. Lebensjahr bewilligt werden. Informiere dich beim BAföG-Amt über die genauen Voraussetzungen für deinen individuellen Fall.

    Warum spielt das Einkommen der Eltern eine Rolle?

    Deine Eltern sind dir gegenüber zum Unterhalt verpflichtet, und zwar so lange, bis du finanziell auf eigenen Beinen stehen kannst. Diese Unterhaltsverpflichtung endet nicht mit dem Erreichen eines bestimmten Lebensalters und besteht unabhängig davon, ob du zu Hause wohnst oder bereits ausgezogen bist.

    Der Staat geht daher berechtigt davon aus, dass deine Eltern die ersten Ansprechpartner:innen für deine finanzielle Unterstützung sind. Deswegen musst du beim BAföG-Antrag Angaben zur Einkommenssituation deiner Eltern machen. Diese Angaben werden durch den Steuerbescheid deiner Eltern belegt. Sollte sich die finanzielle Situation seit dem letzten Steuerbescheid deutlich verändert haben, kannst du das bei der Antragstellung angeben und entsprechend nachweisen.

    Von ihren Einkünften dürfen deine Eltern einen Pauschalbetrag abziehen, auch wenn sie geschieden sind. Hinzu kommen weitere Pauschalen für Geschwister, sofern diese ebenfalls noch unterhaltsberechtigt sind. Was deine Eltern an Vermögen gespart haben, spielt bei der BAföG-Betrachtung keine Rolle – es geht ausschließlich um das monatliche Einkommen.

    💡 Tipp

    Wenn sich das Einkommen deiner Eltern durch Jobverlust, Krankheit oder Renteneintritt deutlich verringert hat, kannst du einen Aktualisierungsantrag stellen. Damit wird das aktuelle Einkommen berücksichtigt statt des Einkommens vom vorletzten Kalenderjahr. Dies kann deine BAföG-Chancen erheblich verbessern!

    Je höher das gemeinsame Einkommen deiner Eltern ausfällt, desto unwahrscheinlicher wird ein positiver Bescheid. Studierendenwerke bieten BAföG-Rechner an, die dir bei einer ersten Einschätzung helfen können. Liegt das Einkommen deiner Eltern bei insgesamt mehr als 60.000 Euro jährlich, wird ein Zuschuss allerdings zunehmend unwahrscheinlich.

    Was bedeutet elternunabhängiges BAföG?

    Möglicherweise kannst du BAföG auch unabhängig von den Einkommen deiner Eltern erhalten. Dies ist in verschiedenen Situationen möglich, die deine persönliche Unabhängigkeit oder besondere Lebensumstände berücksichtigen.

    Verweigern deine Eltern die Zahlung von Unterhalt, obwohl sie juristisch dazu verpflichtet sind, übernimmt das BAföG-Amt die Förderung. Allerdings musst du dafür deine Unterhaltsansprüche gegenüber deinen Eltern an das Amt übertragen, was eine rechtliche Auseinandersetzung nach sich zieht. Beim Anstreben des Abiturs auf dem zweiten Bildungsweg, beispielsweise über ein Abendgymnasium oder ein Kolleg, sind keine Angaben zum Einkommen deiner Eltern nötig.

    📌 Gut zu wissen

    Bei der Berufserfahrung für elternunabhängiges BAföG zählen auch Zeiten der Arbeitslosigkeit, Kindererziehung oder ein freiwilliges soziales Jahr mit dazu. Die fünf Jahre müssen nicht am Stück absolviert worden sein. Wichtig ist nur, dass du nach deinem 18. Geburtstag insgesamt auf diese Zeit kommst und dich dabei selbst finanziert hast.

    Hast du bereits mindestens fünf Jahre in einem Beruf gearbeitet und entschließt dich dann zu studieren, erhältst du BAföG ebenfalls unabhängig von den Einkünften deiner Eltern. Gehört zu deinem Beruf eine reguläre Ausbildung, musst du nach deiner Volljährigkeit mindestens sechs Jahre in diesem Beruf gearbeitet haben, um diese Regelung in Anspruch nehmen zu können.

    Quick-Info: BAföG-Rückzahlung

    Als Student:in, die BAföG erhalten hat, musst du die Hälfte des BAföG-Geldes zurückzahlen, jedoch maximal knapp 10.000 Euro. Diese Regelung sorgt dafür, dass die finanzielle Belastung nach dem Studium überschaubar bleibt und du nicht mit übermäßigen Schulden ins Berufsleben startest. Die Rückzahlung beginnt erst einige Jahre nach dem Ende deiner Förderung und berücksichtigt deine dann aktuelle Einkommenssituation.

    💡 Tipp

    Du kannst bei der BAföG-Rückzahlung bis zu 21% sparen, wenn du dein Darlehen vorzeitig komplett oder in größeren Raten zurückzahlst. Das Bundesverwaltungsamt gewährt dir dann einen Nachlass. Plane dies frühzeitig ein, falls du nach dem Studium gut verdienst – es kann sich richtig lohnen!

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Wie viel dürfen meine Eltern verdienen, damit ich BAföG bekomme?

    Ab einem gemeinsamen Jahreseinkommen von etwa 60.000 Euro wird eine BAföG-Förderung zunehmend unwahrscheinlich. Die genaue Grenze hängt von Pauschbeträgen, Geschwistern und individuellen Umständen ab. BAföG-Rechner der Studierendenwerke helfen bei der ersten Einschätzung deiner Chancen.

    Q

    Muss ich BAföG komplett zurückzahlen?

    Nein, als Student:in zahlst du nur die Hälfte des erhaltenen BAföG zurück, maximal jedoch knapp 10.000 Euro. Schüler:innen müssen BAföG überhaupt nicht zurückzahlen. Die Rückzahlung beginnt erst Jahre nach Studienende und berücksichtigt deine Einkommenssituation.

    Q

    Was passiert, wenn sich das Einkommen meiner Eltern während meines Studiums ändert?

    Bei einer deutlichen Einkommensänderung deiner Eltern kannst du einen Aktualisierungsantrag stellen. Das BAföG-Amt berücksichtigt dann das aktuelle Einkommen statt des Einkommens vom vorletzten Kalenderjahr. Dies gilt sowohl bei Einkommensverlusten als auch bei Einkommenssteigerungen.

    Q

    Kann ich BAföG ohne Einkommensnachweis meiner Eltern erhalten?

    Ja, elternunabhängiges BAföG ist möglich bei Unterhaltsverweigerung, auf dem zweiten Bildungsweg oder nach mindestens fünf Jahren Berufserfahrung. Mit abgeschlossener Ausbildung benötigst du sechs Jahre Berufstätigkeit nach Volljährigkeit für die elternunabhängige Förderung.

    Q

    Werden beide Elternteile bei der BAföG-Berechnung berücksichtigt?

    Ja, grundsätzlich wird das Einkommen beider Elternteile zusammengerechnet, auch wenn sie getrennt leben oder geschieden sind. Beide Elternteile dürfen jedoch ihre jeweiligen Pauschbeträge abziehen. Bei Wiederheirat wird auch das Einkommen des Stiefelternteils berücksichtigt.

    Q

    Wie lange dauert die Bearbeitung eines BAföG-Antrags?

    Die Bearbeitung dauert in der Regel 6-8 Wochen, kann aber je nach Auslastung des Amts und Vollständigkeit deiner Unterlagen variieren. Stelle deinen Antrag daher frühzeitig, am besten 2-3 Monate vor Studienbeginn. Bei unvollständigen Unterlagen verlängert sich die Bearbeitungszeit entsprechend.

  • Autokosten senken: Die besten Spartipps für jeden Autofahrer

    Autokosten senken: Die besten Spartipps für jeden Autofahrer

    Themen in diesem Artikel:

    • Der Autokauf: Neuwagen versus Gebrauchtwagen – welche Option langfristig günstiger ist und worauf du beim Kauf achten solltest
    • Kfz-Steuer sparen: Wie du durch die Wahl eines emissionsarmen Fahrzeugs bei der Steuer profitierst und welche Vorteile Elektroautos bieten
    • Autoversicherungen: Welche Versicherungen gesetzlich vorgeschrieben sind, wann Teilkasko oder Vollkasko sinnvoll sind und wie du durch Vergleiche sparst
    • Spritkosten reduzieren: Praktische Tipps zum effizienten Fahren, zum richtigen Tankzeitpunkt und wie du deinen Verbrauch durch cleveres Fahrverhalten senkst
    • Alternative Mobilitätskonzepte: Wann sich Carsharing oder Fahrgemeinschaften als kostengünstige Alternative zum eigenen Auto lohnen

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Ein Kleinwagen kostet dich im Durchschnitt zwischen 200 und 400 Euro pro Monat – eine Summe, die viele Menschen unterschätzen. Die tatsächlichen Autokosten gehen weit über den reinen Kaufpreis hinaus und umfassen laufende Ausgaben wie Kraftstoff, Versicherungen, Steuern und Wartung. Die gute Nachricht: Mit den richtigen Strategien kannst du bei jedem dieser Kostenpunkte erheblich sparen. In diesem Artikel erfährst du konkrete Spartipps für alle Bereiche rund um dein Auto – vom Kauf über die Versicherung bis hin zum täglichen Fahren.

    Der erste Schritt: Der Autokauf

    Der Autokauf stellt den größten Kostenfaktor dar, noch bevor du überhaupt den ersten Kilometer gefahren bist. Dabei stehst du vor grundlegenden Entscheidungen, die dein Budget langfristig beeinflussen: Entscheidest du dich für einen Neuwagen oder einen Gebrauchten? Wählst du einen Benziner, Diesel oder ein Elektrofahrzeug? Benötigst du möglicherweise einen Autokredit zur Finanzierung? Diese Fragen solltest du sorgfältig durchdenken, denn sie bestimmen nicht nur den Anschaffungspreis, sondern auch deine laufenden Kosten für die kommenden Jahre.

    Deine Entscheidung hängt natürlich stark davon ab, wie hoch dein verfügbares Budget ist und wofür du das Auto hauptsächlich nutzen möchtest. Online-Portale helfen dir dabei, dein Wunschmodell zum besten Preis zu finden – egal ob neu oder gebraucht. Diese Plattformen ermöglichen dir einen umfassenden Preisvergleich verschiedener Händler und Privatverkäufer.

    📌 Gut zu wissen

    Bei der Wahl zwischen Neu- und Gebrauchtwagen solltest du die Gesamtkosten betrachten, nicht nur den Kaufpreis. Gebrauchtwagen erscheinen zunächst günstiger, verursachen aber durch höheren Kraftstoffverbrauch und häufigere Reparaturen oft höhere Folgekosten. Moderne Neuwagen profitieren von effizienteren Motoren, längeren Garantiezeiten und geringeren Wartungsintervallen.

    Bei der Wahl zwischen Neu- und Gebrauchtwagen solltest du die Gesamtkosten betrachten. Neuwagen sind in der Anschaffung deutlich teurer, punkten aber mit niedrigeren laufenden Kosten. Gebrauchtwagen einer vergleichbaren Klasse erscheinen zunächst günstiger, verursachen mittel- und langfristig jedoch höhere Ausgaben. Der Grund: Ältere Fahrzeuge verbrauchen aufgrund veralteter Technologie mehr Kraftstoff und benötigen häufiger aufwendigere Reparaturen.

    Sobald du dein Auto gekauft hast, musst du es bei der Zulassungsstelle deines Wohnortes anmelden. Die Zulassung kostet dich etwa 40 Euro, mit einem Wunschkennzeichen können zusätzliche Gebühren anfallen.

    Die Kfz-Steuer

    An der Kfz-Steuer führt kein Weg vorbei – sie gehört zu den unvermeidbaren Kosten eines Autobesitzers. Allerdings bestehen erhebliche Unterschiede in der Höhe der Steuer, je nachdem welches Fahrzeug du fährst. Für alle Autos, die seit dem 1. Januar 2021 zugelassen wurden und werden, gilt eine neue Berechnungsgrundlage: Die Kfz-Steuer richtet sich nun stärker danach, wie viel CO2 das Auto ausstößt.

    💡 Tipp

    Reine Elektrofahrzeuge sind vollständig von der Kfz-Steuer befreit und bleiben es bis zum 31. Dezember 2030! Um von dieser erheblichen Steuerentlastung zu profitieren, muss dein Fahrzeug allerdings bis zum 31. Dezember 2025 zugelassen oder auf Elektroantrieb umgerüstet werden. Diese Befreiung kann dir über die Jahre mehrere hundert Euro sparen.

    Diese Regelung macht Fahrzeuge mit geringeren Emissionen nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch deutlich günstiger im Unterhalt. Du sparst also bares Geld, wenn du dich für ein emissionsarmes Modell entscheidest.

    Diese Versicherungen braucht dein Auto

    Beim Thema Versicherung gibt es eine absolute Pflicht: die Kfz-Haftpflichtversicherung. In Deutschland müssen per Gesetz alle Autos eine Haftpflichtversicherung vorweisen, um im öffentlichen Raum bewegt oder geparkt zu werden. Ohne diese Versicherung darfst du dein Fahrzeug nicht nutzen. Die Haftpflichtversicherung zahlt, wenn du mit deinem Auto bei Dritten Personen- oder Sachschäden verursachst. Sie schützt dich vor potenziell existenzbedrohenden Schadensersatzforderungen.

    Darüber hinaus existieren weitere Versicherungen, die nicht gesetzlich vorgeschrieben sind, aber sinnvoll sein können. Die Teilkaskoversicherung zahlt, wenn Schäden an deinem eigenen Auto auftreten, für die niemand haftbar gemacht werden kann. Darunter fallen beispielsweise Schäden durch Brand oder Zusammenstöße mit Haarwild wie Rehen oder Wildschweinen. Auch Schäden durch höhere Gewalt wie Hagel, Sturm oder Blitzschlag sind über die Teilkasko abgesichert.

    📌 Gut zu wissen

    Wenn du dein Auto mit einem Autokredit finanzierst, kann die kreditgebende Bank von dir verlangen, eine Vollkaskoversicherung abzuschließen. Dies dient der Bank als Sicherheit, dass ihr Eigentum bis zur vollständigen Tilgung des Kredits geschützt ist. Kalkuliere diese zusätzlichen Kosten unbedingt in deine Finanzierungsplanung ein.

    Die Vollkaskoversicherung geht noch einen Schritt weiter und übernimmt auch Schäden am eigenen Auto, die du selbst verursacht hast, zum Beispiel durch selbstverschuldete Unfälle oder Vandalismus.

    💡 Tipp

    Vergleiche regelmäßig deine Autoversicherung! Die Preisunterschiede zwischen verschiedenen Anbietern können bei identischen Leistungen mehrere hundert Euro pro Jahr betragen. Nutze Online-Vergleichsportale und prüfe besonders im November, wenn viele Versicherer günstige Wechselkonditionen anbieten.

    Du kannst dich zusätzlich absichern, indem du einen Kfz-Schutzbrief beantragst oder Mitglied in einem Automobilklub wirst. Beide Optionen bieten dir bei Pannen zusätzliche Hilfe wie Abschleppdienste, Pannenhilfe vor Ort oder einen vorübergehenden Mietwagen.

    Benzin sparen

    Die regelmäßige Tankfüllung macht sich im Geldbeutel besonders deutlich bemerkbar und gehört zu den größten laufenden Kosten deines Autos. Aber auch hier gibt es wirkungsvolle Spartipps, mit denen du deine Ausgaben reduzieren kannst.

    💡 Tipp

    Tanke abends zwischen 18 und 22 Uhr – zu dieser Zeit ist Kraftstoff statistisch am günstigsten! Nutze Apps wie „Clever Tanken“ oder „ADAC Spritpreise“, die dir den besten Preis in deiner Umgebung anzeigen und dich benachrichtigen, wenn die Preise sinken. So kannst du bis zu 20 Cent pro Liter sparen.

    Grundsätzlich kannst du durch effizientes Fahren deinen Spritverbrauch erheblich reduzieren. Dein Fahrstil hat einen direkten Einfluss darauf, wie viel Kraftstoff dein Auto verbraucht. Den Verbrauch deines Autos kannst du durch folgende Maßnahmen spürbar senken:

    • Fahre gleichmäßig und vorausschauend: Vermeide häufiges Beschleunigen und wieder Bremsen. Jeder Bremsvorgang vernichtet Energie, die du zuvor durch Kraftstoffverbrauch aufgebaut hast.
    • Schalte den Motor aus: Wenn du länger stehst, zum Beispiel im Stau oder an Bahnübergängen. Moderne Autos verfügen oft über eine Start-Stopp-Automatik, die dies automatisch erledigt.
    • Schalte früh hoch: Niedrige Drehzahlen verbrauchen deutlich weniger Kraftstoff als hohe. Als Faustregel gilt: Bei 30 km/h in den 3. Gang, bei 40 km/h in den 4. Gang, bei 50 km/h in den 5. Gang.
    • Reduziere unnötiges Gewicht: Lade überflüssiges Gepäck aus und montiere den Dachträger ab, wenn du ihn nicht brauchst. 100 Kilogramm zusätzliches Gewicht erhöhen den Verbrauch um bis zu 0,5 Liter pro 100 Kilometer.
    • Nutze elektronische Geräte sparsam: Heizung, Klimaanlage oder beheizbare Scheiben nur bei Bedarf einschalten. Die Klimaanlage kann den Verbrauch um bis zu 10% erhöhen.
    • Kontrolliere regelmäßig den Reifendruck: Zu niedriger Druck erhöht den Rollwiderstand und damit den Verbrauch merklich. Schon 0,5 bar zu wenig können den Verbrauch um 5% steigern.

    📌 Gut zu wissen

    In Großstädten mit gutem Carsharing-Angebot kann es sich finanziell lohnen, komplett auf ein eigenes Auto zu verzichten. Faustregel: Fährst du weniger als 10.000 Kilometer pro Jahr, ist Carsharing meist günstiger als ein eigenes Auto. Bei regelmäßigen Pendelstrecken können Fahrgemeinschaften eine Alternative sein, um zumindest die Spritkosten zu teilen.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Ist ein Neuwagen oder Gebrauchtwagen langfristig günstiger?

    Neuwagen sind in der Anschaffung teurer, haben aber mittel- und langfristig niedrigere laufende Kosten durch geringeren Kraftstoffverbrauch, längere Garantiezeiten und seltenere Reparaturen. Gebrauchtwagen verbrauchen mehr Sprit und benötigen häufiger aufwendigere Reparaturen, was die anfängliche Ersparnis oft ausgleicht. Die Entscheidung hängt von deiner Nutzungsdauer und Fahrleistung ab.

    Q

    Wie kann ich bei der Kfz-Steuer sparen?

    Seit 2021 richtet sich die Kfz-Steuer stärker nach dem CO2-Ausstoß. Emissionsarme Fahrzeuge sind deutlich günstiger. Reine Elektrofahrzeuge sind bis 31. Dezember 2030 komplett von der Kfz-Steuer befreit, wenn sie bis Ende 2025 zugelassen werden. Dies kann mehrere hundert Euro jährlich sparen.

    Q

    Welche Autoversicherungen sind gesetzlich vorgeschrieben?

    In Deutschland ist nur die Kfz-Haftpflichtversicherung gesetzlich vorgeschrieben. Sie zahlt Personen- und Sachschäden, die du bei Dritten verursachst. Teilkasko und Vollkasko sind freiwillig, können aber bei Finanzierung durch die Bank gefordert werden. Die Haftpflicht schützt dich vor existenzbedrohenden Schadensersatzforderungen.

    Q

    Wann ist Tanken am günstigsten?

    Abends zwischen 18 und 22 Uhr ist Kraftstoff statistisch am günstigsten. Die Preise können im Tagesverlauf um bis zu 20 Cent pro Liter schwanken. Spezielle Apps wie „Clever Tanken“ zeigen dir den besten Preis in deiner Umgebung an und helfen dir, den optimalen Zeitpunkt zum Tanken zu finden.

    Q

    Wie viel Sprit kann ich durch effizientes Fahren sparen?

    Durch effizientes Fahren kannst du bis zu 25% Kraftstoff sparen. Vorausschauendes Fahren, frühes Hochschalten, korrekter Reifendruck und das Vermeiden unnötigen Gewichts sind die wichtigsten Maßnahmen. Die Klimaanlage kann den Verbrauch um bis zu 10% erhöhen, 100 kg zusätzliches Gewicht um etwa 0,5 Liter pro 100 km.

    Q

    Ab wann lohnt sich Carsharing gegenüber einem eigenen Auto?

    Als Faustregel gilt: Bei weniger als 10.000 Kilometern Jahresfahrleistung ist Carsharing meist günstiger als ein eigenes Auto. In Großstädten mit gutem Carsharing-Angebot kannst du so die Fixkosten für Versicherung, Steuer und Stellplatz komplett einsparen. Bei regelmäßigen Pendelstrecken sind Fahrgemeinschaften eine gute Alternative.

  • Wechselmodell Unterhalt: So wird der Barunterhalt berechnet

    Wechselmodell Unterhalt: So wird der Barunterhalt berechnet

    Themen in diesem Artikel:

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Wenn du dich von deinem Partner oder deiner Partnerin trennst, bleibt ihr beide für den Unterhalt eurer gemeinsamen Kinder verantwortlich. Die familiäre Betreuung und Erziehung von Kindern kostet viel Geld – das wissen alle Eltern nur zu gut. Besonders interessant wird es, wenn die Kinder wechselweise bei beiden Elternteilen leben. Dieses sogenannte Wechselmodell hat direkte Auswirkungen auf die Unterhaltszahlungen und unterscheidet sich grundlegend vom klassischen Residenzmodell.

    Was ist eigentlich Barunterhalt?

    Der Gesetzgeber unterscheidet zwei verschiedene Formen des Unterhalts, wenn es um die Betreuung und Erziehung gemeinsamer Kinder geht. Diese Unterscheidung ist wichtig, um zu verstehen, wie sich die finanzielle Verantwortung zwischen getrennten Eltern aufteilt.

    Der Betreuungs- oder Naturalunterhalt umfasst alle Leistungen, die ein Elternteil erbringt, wenn das Kind in seinem Haushalt lebt. Dazu gehören die Ernährung und Kleidung, der Wohnraum, die Anschaffung von Schulbüchern, das Taschengeld und auch die Vorsorge im Krankheitsfall. Diese Form des Unterhalts wird nicht in Geld gemessen, sondern durch die tatsächliche Betreuungsleistung erfüllt.

    Der Barunterhalt hingegen ist ein monatlicher Geldbetrag, den der andere Elternteil zahlt, um sich am Unterhalt des Kindes zu beteiligen. Seine Höhe richtet sich nach der sogenannten Düsseldorfer Tabelle, die den finanziellen Bedarf von Kindern entsprechend des Alters regelt und vom Einkommen des Unterhaltspflichtigen abhängig ist.

    📌 Gut zu wissen

    Die Düsseldorfer Tabelle wird übrigens nur deshalb so bezeichnet, weil sie in Düsseldorf veröffentlicht wird – so einfach ist das. Sie gilt aber bundesweit als Richtlinie für die Berechnung des Kindesunterhalts.

    Bei volljährigen Kindern greifen besondere Regelungen, die hier jedoch nicht behandelt werden, da sich dieser Artikel auf minderjährige Kinder konzentriert.

    Das klassische Modell passt für viele Eltern nicht mehr

    Die gesetzlichen Regelungen zu Trennung, Scheidung und Kindesunterhalt orientieren sich an einem „klassischen“ Modell, das Juristen als Residenzmodell bezeichnen. Dabei wird davon ausgegangen, dass einer der Elternteile den überwiegenden Anteil bei der Betreuung leistet und das Kind oder die Kinder bei diesem Elternteil gemeldet sind.

    Der andere Elternteil hat zwar auch Ausgaben für Essen und Wohnung, wenn das Kind ihn besucht, aber das ändert nichts an der Verpflichtung zum Barunterhalt. Auch die Höhe der zu zahlenden Beträge bleibt davon unberührt. Ein Zeitraum von fünf Tagen im Monat, an denen das Kind beim anderen Elternteil lebt, wird als üblich angesehen und hat keine Auswirkungen auf die Unterhaltspflicht.

    Dieses traditionelle Modell entspricht jedoch nicht mehr der Lebensrealität vieler moderner Familien. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich im Verständnis von Familie viel geändert, und viele Eltern möchten weiterhin gemeinsam ihre Kinder erziehen, auch wenn sie sich getrennt haben.

    Das Wechselmodell beim Barunterhalt: Beide Elternteile schultern die Kosten

    Der Gesetzgeber kennt inzwischen das Wechselmodell bei Kindesunterhalt und Betreuung. Allerdings stößt dieses Modell in der Praxis oft an seine Grenzen. Es funktioniert nur dann gut, wenn beide Elternteile am selben Ort wohnen – oder zumindest so nah beieinander, dass die Kinder problemlos weiterhin dieselbe Schule besuchen können.

    📌 Gut zu wissen

    Bei kleineren Kindern müssen beide Elternteile genügend Zeit haben, die Betreuung zu übernehmen. Sie sind also auf flexible Arbeitszeiten und/oder Teilzeit angewiesen. Ohne diese zeitliche Flexibilität ist ein echtes Wechselmodell praktisch nicht umsetzbar.

    Es gibt eine ganze Reihe von Voraussetzungen, die erfüllt werden müssen – und das muss im Zweifel auch einer gerichtlichen Überprüfung standhalten:

    • Ein Wechselmodell liegt nur dann vor, wenn sich beide Eltern tatsächlich zu gleichen Teilen um die Kinder kümmern. Das heißt also rund 15 Tage pro Monat bei jedem Elternteil.
    • Weicht die Aufenthaltsdauer des Kindes oder der Kinder deutlich von der hälftigen Verteilung ab, gibt es kein Wechselmodell. Ein Wechsel von zwei Dritteln zu einem Drittel des Monats ist juristisch kein Wechselmodell.
    • Beide Elternteile müssen weiterhin regelmäßig miteinander kommunizieren. Im Zweifel werden dazu auch die Kinder angehört, die bekanntlich eine Menge mitbekommen.

    Leben die Kinder zwar jeweils 15 Tage bei den Elternteilen, aber diese kommunizieren während dieser Zeit nicht miteinander – etwa zur Erziehung, Schule oder Kita – ist das juristisch ebenfalls kein Wechselmodell. Die Kommunikation und Abstimmung zwischen den Eltern ist ein wesentliches Kriterium.

    Handelt es sich um ein echtes Wechselmodell, dann schulden sich beide Elternteile auch Barunterhalt. Sie schultern die finanziellen Kosten also gemeinsam, was eine grundlegend andere Situation darstellt als beim Residenzmodell.

    Wie wird der Unterhalt beim Wechselmodell berechnet?

    Die wechselseitige Verpflichtung zum Barunterhalt lässt sich leider nicht so einfach aus Tabellen ablesen. Jeder Fall muss individuell errechnet werden, weshalb ein Anwalt mit dem Schwerpunkt Familienrecht hier gut Unterstützung bieten kann.

    Die Berechnung erfolgt in mehreren Schritten, die aufeinander aufbauen:

    1. Schritt 1: Die Nettoeinkommen beider Eltern werden addiert. Anhand dieser Summe wird in der Düsseldorfer Tabelle der Unterhaltsbedarf für das Kind oder die Kinder abgelesen.
    2. Schritt 2: Auf diesen Bedarf werden die Mehrkosten addiert, die sich durch die gemeinsame Betreuung ergeben. Das sind insbesondere die Mehrkosten in der Miete für ein eigenes Kinderzimmer bei beiden Elternteilen.
    3. Schritt 3: Die jeweiligen Nettoeinkommen der Elternteile werden um den sogenannten Selbstbehalt gekürzt. Das ergibt das jeweils einsetzbare Einkommen.
    4. Schritt 4: Diese beiden Einkommen werden ins Verhältnis gesetzt.

    Die Formel lautet:

    Barunterhalt 1 = (einsetzbares Einkommen 1 / einsetzbares gemeinsames Einkommen) × Unterhaltsbedarf

    Entsprechend wird der Barunterhalt 2 berechnet:

    Barunterhalt 2 = (einsetzbares Einkommen 2 / einsetzbares gemeinsames Einkommen) × Unterhaltsbedarf

    💡 Tipp

    Dokumentiere alle Ausgaben für dein Kind sorgfältig, besonders die Mehrkosten, die durch das Wechselmodell entstehen (zweites Kinderzimmer, doppelte Ausstattung mit Kleidung, Spielzeug etc.). Diese Dokumentation kann bei der Berechnung des Unterhalts und eventuellen gerichtlichen Auseinandersetzungen sehr hilfreich sein. Führe am besten ein digitales Haushaltsbuch oder sammle alle Belege in einem separaten Ordner.

    Durch diese Berechnung wird sichergestellt, dass beide Elternteile entsprechend ihrer finanziellen Möglichkeiten zum Unterhalt beitragen. Der Elternteil mit dem höheren Einkommen zahlt prozentual mehr, während der Elternteil mit dem niedrigeren Einkommen entsprechend weniger beiträgt.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Was ist der Unterschied zwischen Barunterhalt und Betreuungsunterhalt?

    Betreuungsunterhalt (auch Naturalunterhalt genannt) umfasst alle Leistungen wie Ernährung, Kleidung, Wohnraum und Betreuung, die direkt im Haushalt eines Elternteils erbracht werden. Barunterhalt ist hingegen ein monatlicher Geldbetrag, den der andere Elternteil zahlt, um sich finanziell am Unterhalt des Kindes zu beteiligen.

    Q

    Wann liegt ein echtes Wechselmodell vor?

    Ein echtes Wechselmodell liegt nur vor, wenn beide Eltern sich zu gleichen Teilen um die Kinder kümmern (jeweils etwa 15 Tage pro Monat) und regelmäßig miteinander über Erziehung, Schule und andere wichtige Belange kommunizieren. Die zeitliche Gleichverteilung ist eine zwingende Voraussetzung.

    Q

    Wie wird der Unterhalt im Wechselmodell berechnet?

    Die Nettoeinkommen beider Eltern werden addiert und der Unterhaltsbedarf aus der Düsseldorfer Tabelle ermittelt. Nach Addition der Mehrkosten und Abzug des Selbstbehalts wird der Unterhalt proportional nach dem einsetzbaren Einkommen auf beide Eltern aufgeteilt. Jeder Fall muss individuell berechnet werden.

    Q

    Muss beim Wechselmodell trotzdem Barunterhalt gezahlt werden?

    Ja, beim echten Wechselmodell schulden sich beide Elternteile gegenseitig Barunterhalt. Anders als beim Residenzmodell schultern beide Elternteile die finanziellen Kosten gemeinsam, entsprechend ihrer jeweiligen wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit.

    Q

    Welche Mehrkosten werden beim Wechselmodell berücksichtigt?

    Berücksichtigt werden insbesondere die Mehrkosten für ein eigenes Kinderzimmer bei beiden Elternteilen, doppelte Ausstattung mit Kleidung, Spielzeug und Schulmaterialien sowie erhöhte Fahrtkosten. Beide Haushalte müssen kindgerecht ausgestattet sein, was zu deutlichen Mehrkosten führt.

    Q

    Kann ich das Wechselmodell gerichtlich durchsetzen?

    Ein Wechselmodell kann nur funktionieren, wenn beide Eltern kooperativ sind und kommunizieren können. Gerichte prüfen sehr genau, ob die Voraussetzungen erfüllt sind. Gegen den Willen eines Elternteils ist es schwer durchzusetzen, da die Kommunikation zwischen den Eltern essentiell für das Kindeswohl ist.

  • Carsharing: Alles über die geteilte Mobilität in Deutschland

    Carsharing: Alles über die geteilte Mobilität in Deutschland

    Themen in diesem Artikel:

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Carsharing boomt in Deutschland: Über 3,3 Millionen Menschen nutzen bereits die gemeinschaftliche Fahrzeugnutzung – Tendenz stark steigend. Das Konzept verbindet Flexibilität mit Kostenersparnis und bietet dir eine clevere Alternative zum eigenen Auto. Ob spontane Kurzstrecke oder geplante Wochenendfahrt: Carsharing passt sich deinem Mobilitätsbedarf an, ohne dass du dich um Wartung, Versicherung oder Tanken kümmern musst.

    Carsharing: So funktioniert’s

    Beim Carsharing nutzt du ein Fahrzeug gegen eine entsprechende Gebühr – ähnlich wie bei einer klassischen Mietwagenfirma, aber deutlich flexibler. Der Fahrzeughalter ist in der Regel ein kommerzieller oder privater Carsharing-Anbieter, mit dem du vorab einen Vertrag abschließt. Nach der Anmeldung kannst du die Fahrzeuge des Anbieters jederzeit buchen, reservieren und fahren.

    Buchung und Bezahlung eines Carsharing-Fahrzeugs

    Die Buchung läuft rund um die Uhr über eine Website oder App, meist auch telefonisch. Dabei wählst du aus verschiedenen Fahrzeugtypen unterschiedlicher Größen und Antriebsarten – vom kompakten Stadtflitzer bis zum geräumigen Kombi, vom Benziner bis zum Elektroauto. Mit deiner Kundenkarte oder dem Smartphone öffnest du das gebuchte Fahrzeug. Der Autoschlüssel befindet sich entweder im Fahrzeug selbst oder in Schlüsseltresoren daneben, die du ebenfalls mit der Kundenkarte, per App oder mit einer PIN öffnest.

    💡 Tipp

    Lade dir die Apps mehrerer Carsharing-Anbieter herunter und registriere dich bei verschiedenen Diensten. So erhöhst du deine Chancen, immer ein verfügbares Fahrzeug in deiner Nähe zu finden und kannst je nach Situation den günstigsten Anbieter wählen.

    Im Rahmen der Registrierung hast du eine Bezahlart angegeben – etwa Lastschrift, PayPal oder Kreditkarte. Die Autonutzung wird damit automatisch nach Fahrtende bezahlt. Die genauen Kosten erhältst du anschließend zusammengefasst in einer E-Mail. Der Fahrpreis ist ein Rundum-sorglos-Paket: Benzin beziehungsweise Strom, Versicherung, Reparatur, Wartung und Pflege, TÜV sowie Reifenwechsel sind bereits enthalten. Du zahlst nur für die tatsächliche Nutzung – ohne versteckte Zusatzkosten.

    Tanken eines Carsharing-Fahrzeugs

    Du bist nicht verpflichtet, Fahrzeuge nach einer Fahrt wieder aufzutanken oder aufzuladen. Entscheidest du dich dennoch dafür, erhältst du bei den meisten Anbietern als Entschädigung für den entstandenen Zeitaufwand ein Guthaben für künftige Fahrten. Carsharing-Anbieter kooperieren in der Regel mit bestimmten Tankstellen. Für diese Partnertankstellen befinden sich im Fahrzeug Prepaid-Tankkarten, mit denen das Auftanken bezahlt wird. Informationen zu Partnertankstellen in der Nähe erhältst du über die App des Anbieters – so findest du schnell und unkompliziert die nächste Lademöglichkeit.

    Die Varianten von Carsharing

    Beim Carsharing gibt es zwei Modelle, die sich hinsichtlich des Standorts der Fahrzeuge grundlegend unterscheiden: stationsbasiertes Carsharing und sogenanntes Free Floating. Beide Varianten haben ihre eigenen Vorzüge und passen zu unterschiedlichen Nutzungsszenarien.

    Beim stationsbasierten Carsharing starten und enden die Fahrten an bestimmten Standorten. Du holst das Fahrzeug dort ab und bringst es nach Ende der Fahrt dorthin zurück. Diese Variante bietet dir zwei wesentliche Vorteile: Die Reservierung der Fahrzeuge kann mehrere Wochen im Voraus geplant werden, und die Fahrzeuge stehen zuverlässig an den festgelegten Orten bereit. Perfekt also, wenn du deine Mobilität langfristig planst oder ein Fahrzeug für einen bestimmten Zeitraum garantiert benötigst.

    Beim Free Floating gibt es keine festen Plätze, an denen die Fahrzeuge geparkt werden. Sie stehen an beliebigen Orten innerhalb eines vom Anbieter definierten Nutzungsgebiets. Wo genau ein freies Fahrzeug steht, siehst du in der App, über die du das Auto auch buchst. Nach der Fahrt kannst du es wiederum an einem beliebigen Ort des Gebiets abstellen – maximale Flexibilität für spontane Fahrten.

    📌 Gut zu wissen

    Bei der Free-Floating-Variante ist nicht garantiert, dass sich zum Zeitpunkt deines Mobilitätsbedarfs ein Fahrzeug in der Nähe befindet. Meist ist nur eine Reservierung von 15 bis 30 Minuten im Voraus möglich. Plane daher für wichtige Termine immer einen Zeitpuffer ein oder weiche auf stationsbasiertes Carsharing aus.

    Vorteilhaft am Free Floating ist jedoch, dass du dir kurzfristig ein Fahrzeug buchen kannst, ohne die Dauer der Fahrt vorher zu kennen, und dass One-Way-Fahrten möglich sind – ideal für den spontanen Stadtbummel oder die Fahrt zum Flughafen.

    Darüber hinaus existieren Angebote, die stationsbasiertes und Free-Floating-Carsharing kombinieren und dir dadurch alle genannten Vorteile bieten. So profitierst du von der Planungssicherheit fester Stationen und der Spontaneität des Free Floatings – je nachdem, was deine aktuelle Situation erfordert.

    Das kostet Carsharing

    Stationsbasiertes Carsharing ist in der Regel günstiger als das Free-Floating-Modell. Allgemein liegen die Kosten für eine Stunde Fahrzeit zwischen 4 und 19 Euro. Die Kosten pro Minute bewegen sich zwischen 0,25 Euro, alternativ werden 0,70 Euro pro Kilometer berechnet – abhängig vom Anbieter und Fahrzeugtyp.

    Im Gegensatz zum Besitz eines eigenen Fahrzeugs entfallen für dich als Carsharing-Nutzende:r Kosten für Anschaffung, Steuern, Treibstoff, Wartung, Reifenwechsel, Reparaturen und Reinigung. Diese Kostenersparnis macht Carsharing besonders attraktiv für Menschen, die ein Auto nur gelegentlich benötigen.

    💡 Tipp

    Führe ein Fahrtenbuch über drei Monate und notiere alle Autofahrten. Rechne dann aus, was dich diese Fahrten mit Carsharing kosten würden und vergleiche sie mit den Gesamtkosten deines eigenen Autos inklusive Wertverlust, Versicherung und Fixkosten. So findest du heraus, ob sich ein Umstieg für dich lohnt.

    Ob Carsharing die kostengünstigere Lösung ist, hängt zudem von den gefahrenen Kilometern ab. Bei weniger als 5.000 bis 10.000 Kilometer im Jahr ist Carsharing in der Regel günstiger als die Strecken mit einem eigenen Auto zu fahren. Nutzt du ein Fahrzeug nur sporadisch für Einkäufe, Ausflüge oder gelegentliche Fahrten, sparst du mit Carsharing erheblich gegenüber den Gesamtkosten eines eigenen Autos.

    📌 Gut zu wissen

    Carsharing vs. Autovermietung: Der entscheidende Unterschied liegt in den Inklusivleistungen. Beim Carsharing sind Kraftstoff oder Strom bereits im Preis enthalten, während du bei der klassischen Autovermietung meist selbst tanken und die Kosten tragen musst. Außerdem ist Carsharing stundenweise buchbar, während Mietwagen meist tageweise abgerechnet werden.

    Die Entwicklung von Carsharing in Deutschland

    1988 entstand in Berlin die erste Carsharing-Organisation Deutschlands – der Startschuss für eine Erfolgsgeschichte. Das System Carsharing, die gemeinschaftliche Nutzung eines Fahrzeugs, verbreitet sich seitdem immer weiter. Laut dem Bundesverband Carsharing e. V. waren am 1. Januar 2022 in Deutschland 3.393.000 Fahrberechtigte zum Carsharing angemeldet – 18 Prozent mehr als im Vorjahr. Diese beeindruckende Wachstumsrate zeigt, dass immer mehr Menschen die Vorteile der geteilten Mobilität für sich entdecken und Carsharing als echte Alternative zum eigenen Auto betrachten.

    💡 Tipp

    Viele Städte bieten spezielle Parkplätze nur für Carsharing-Fahrzeuge an, die oft zentral gelegen und kostenlos nutzbar sind. Informiere dich bei deiner Stadtverwaltung über diese Sonderparkflächen – das spart Zeit bei der Parkplatzsuche und macht Carsharing noch attraktiver.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Wie funktioniert die Buchung eines Carsharing-Fahrzeugs?

    Die Buchung erfolgt rund um die Uhr über eine Website oder App. Du wählst Fahrzeugtyp und Größe, öffnest das Auto mit Kundenkarte oder Smartphone und bezahlst automatisch nach Fahrtende über deine hinterlegte Zahlungsmethode.

    Q

    Was ist der Unterschied zwischen stationsbasiertem Carsharing und Free Floating?

    Beim stationsbasierten Carsharing holst du das Fahrzeug an festen Standorten ab und bringst es dorthin zurück. Beim Free Floating stehen Fahrzeuge flexibel im Nutzungsgebiet und können an beliebigen Orten innerhalb des definierten Bereichs abgestellt werden.

    Q

    Welche Kosten sind im Carsharing-Preis enthalten?

    Im Fahrpreis sind alle Kosten enthalten: Benzin oder Strom, Versicherung, Reparatur, Wartung und Pflege, TÜV sowie Reifenwechsel. Du zahlst nur für die tatsächliche Nutzung ohne versteckte Zusatzkosten.

    Q

    Ab welcher Kilometerleistung lohnt sich Carsharing finanziell?

    Bei weniger als 5.000 bis 10.000 Kilometer im Jahr ist Carsharing in der Regel günstiger als ein eigenes Auto. Es entfallen Anschaffungskosten, Steuern, Wartung und weitere Fixkosten eines eigenen Fahrzeugs.

    Q

    Kann ich ein Carsharing-Auto auch für längere Reisen nutzen?

    Ja, viele Anbieter bieten spezielle Tages- oder Wochenendtarife für längere Fahrten an. Diese sind oft günstiger als die stundenweise Abrechnung. Prüfe vorab die Konditionen deines Anbieters und vergleiche sie mit klassischen Mietwagenangeboten für längere Zeiträume.

    Q

    Was passiert bei einem Unfall mit einem Carsharing-Fahrzeug?

    Die Fahrzeuge sind vollkaskoversichert. Bei einem Unfall musst du den Anbieter sofort informieren und die Polizei rufen. Je nach Anbieter und Tarif kann eine Selbstbeteiligung anfallen, die meist zwischen 500 und 1.500 Euro liegt. Prüfe die Versicherungsbedingungen bei der Anmeldung.

  • Aufhebungsvertrag: Vorteile, Nachteile & wichtige Tipps

    Aufhebungsvertrag: Vorteile, Nachteile & wichtige Tipps

    Themen in diesem Artikel:

    • Was ist ein Aufhebungsvertrag: Einvernehmliche Beendigung des Arbeitsverhältnisses zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer:in mit festgelegten Bedingungen und Zeitpunkt
    • Unterschiede zur Kündigung: Aufhebungsvertrag ist beidseitige Vereinbarung ohne Kündigungsfrist, Kündigungsschutz oder Betriebsratsbeteiligung im Gegensatz zur einseitigen Kündigung
    • Auswirkungen auf Arbeitslosengeld: Aufhebungsverträge können zu Sperrzeit von bis zu zwölf Wochen beim ALG-Bezug führen und werden auf Bezugsdauer angerechnet
    • Vorteile für Arbeitnehmer:innen: Flexibler Ausstieg ohne Kündigungsfrist, mögliche Abfindung und schneller Wechsel zum neuen Arbeitgeber bei bereits vorliegender Zusage
    • Nachteile und Risiken: Verzicht auf Kündigungsschutz, schwere Anfechtbarkeit vor Gericht und potenzielle finanzielle Einbußen durch Sperrzeit beim Arbeitslosengeld

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Ein Arbeitsverhältnis kann auf zwei Wegen enden: durch einseitige Kündigung oder durch einen Aufhebungsvertrag. Der Aufhebungsvertrag bietet dir als Arbeitnehmer:in in bestimmten Situationen klare Vorteile – bringt aber auch Konsequenzen mit sich, die du unbedingt kennen solltest. Hier erfährst du alles Wichtige über diese Form der Vertragsbeendigung.

    Was ist ein Aufhebungsvertrag?

    Ein Aufhebungsvertrag bedeutet, dass du und dein Arbeitgeber gemeinsam beschließen, euer Arbeitsverhältnis unter bestimmten Bedingungen zu einem festgelegten Zeitpunkt zu beenden. Der Wunsch nach dieser vertraglichen Aufhebung kann dabei von beiden Seiten ausgehen.

    Dein Arbeitgeber könnte dir beispielsweise einen Aufhebungsvertrag anbieten – möglicherweise verbunden mit einer Abfindung – wenn ansonsten eine betriebsbedingte Kündigung drohen würde. Da ihr beide den Aufhebungsvertrag freiwillig unterschreibt, ist er vor Gericht schwer anfechtbar. Du verzichtest dabei auf deinen Kündigungsschutz, was deinem Arbeitgeber direkt Gewissheit über die Beendigung des Arbeitsverhältnisses gibt.

    Auf der anderen Seite möchtest du vielleicht deiner aktuellen Stelle lieber früher als später den Rücken kehren – beispielsweise, wenn du bereits eine Zusage von deinem neuen Arbeitgeber hast. In diesem Fall ermöglicht dir der Aufhebungsvertrag, nicht erst die Kündigungsfrist abwarten zu müssen. Im Vertrag wird der genaue Termin vereinbart, zu dem du aus der Beschäftigung entlassen bist.

    📌 Gut zu wissen

    Ein Aufhebungsvertrag ist nur in Schriftform gültig und muss nach § 623 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) von beiden Parteien unterschrieben werden. Mündliche Vereinbarungen oder E-Mails reichen nicht aus und sind rechtlich unwirksam.

    Geht das Angebot vom Arbeitgeber aus, solltest du unter normalen Umständen eine angemessene Bedenkzeit von in der Regel zwei Wochen erhalten, nach der du den Aufhebungsvertrag annehmen oder ablehnen kannst.

    Allerdings hat das Bundesarbeitsgericht einen Aufhebungsvertrag als wirksam erklärt, der einer Arbeitnehmerin als Alternative zur fristlosen Kündigung angeboten wurde und nur sofort ohne weitere Bedenkzeit angenommen werden durfte (AZ 6 AZR 333/21).

    Unterschiede zwischen Kündigung und Aufhebungsvertrag

    Eine Kündigung stellt eine einseitige Willenserklärung einer Partei dar – unabhängig davon, ob die andere Partei damit einverstanden ist. Im Gegensatz dazu ist ein Aufhebungsvertrag eine Regelung zwischen beiden Parteien.

    Gewissermaßen stellt er dadurch das Gegenstück zum Arbeitsvertrag dar: Im Arbeitsvertrag wird festgehalten, wann und zu welchen Konditionen einvernehmlich ein Arbeitsverhältnis zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer:in begonnen wird. Im Aufhebungsvertrag hingegen wird das Arbeitsverhältnis einvernehmlich zu festen Bedingungen und zu einem bestimmten Termin beendet.

    Da eine Kündigung nur von einer Seite ausgeht, ist sie an bestimmte Voraussetzungen geknüpft, die für einen Aufhebungsvertrag keine Rolle spielen. Die Kündigungsfrist muss bei einer Kündigung stets beachtet werden – entweder die vertraglich vereinbarte oder die gesetzliche. Im Gegensatz dazu kannst du durch einen Aufhebungsvertrag das Arbeitsverhältnis jederzeit und ohne Frist beenden.

    Der Kündigungsschutz greift nur bei Kündigungen durch den Arbeitgeber. Schwangere, Schwerbehinderte oder Elternzeitnehmer:innen stehen unter besonderem Schutz und können nur in Ausnahmefällen gekündigt werden. Unterschreibst du einen Aufhebungsvertrag, verzichtest du auf deinen Kündigungsschutz.

    Der Betriebsrat hat Mitspracherecht bei einer Kündigung seitens des Arbeitgebers. Er kann beispielsweise prüfen, ob die Richtlinien eingehalten und soziale Faktoren berücksichtigt wurden – oder ob eine Weiterbeschäftigung unter bestimmten Umständen oder an einem anderen Arbeitsplatz möglich ist. Bei einem Aufhebungsvertrag wird der Betriebsrat nicht miteinbezogen.

    💡 Tipp

    Prüfe vor Unterschrift eines Aufhebungsvertrags immer, ob du bereits einen neuen Job in Aussicht hast. Ist das der Fall, informiere das Arbeitsamt innerhalb von drei Tagen über die Beendigung deines Arbeitsverhältnisses – es sei denn, deine neue Stelle beginnt direkt im Anschluss.

    Aufhebungsvertrag und Arbeitslosengeld

    Kündigst du deine Beschäftigung eigenständig oder wirst selbstverschuldet entlassen, musst du eine sogenannte Sperrzeit von bis zu zwölf Wochen abwarten, bis du Arbeitslosengeld (ALG) erhältst. Auch ein Aufhebungsvertrag kann zu einer Sperrzeit beim Arbeitslosengeld führen – schließlich wurde dir nicht gekündigt, sondern das Arbeitsverhältnis einvernehmlich aufgelöst.

    Die Sperrzeit wird hier außerdem auf die Dauer des ALG-Bezugs angerechnet. Wenn du beispielsweise Anspruch auf zwölf Monate Arbeitslosengeld hast und eine Sperrzeit von drei Monaten erhältst, verkürzt sich dein Anspruch auf neun Monate. Diese finanzielle Konsequenz solltest du unbedingt in deine Überlegungen einbeziehen, bevor du einen Aufhebungsvertrag unterschreibst.

    📌 Gut zu wissen

    Eine Sperrzeit kann vermieden werden, wenn du einen wichtigen Grund für die Aufhebung nachweisen kannst – etwa eine drohende betriebsbedingte Kündigung oder gesundheitliche Gründe. Lass dich hierzu unbedingt von einer Fachanwältin oder einem Fachanwalt für Arbeitsrecht beraten.

    Vorteile eines Aufhebungsvertrags für Arbeitnehmer:innen

    Der größte Vorteil eines Aufhebungsvertrags liegt in der Flexibilität beim Ausstieg. Du musst keine Kündigungsfrist einhalten und kannst das Arbeitsverhältnis zu einem Zeitpunkt beenden, der für dich optimal ist. Hast du bereits eine Zusage von einem neuen Arbeitgeber, ermöglicht dir der Aufhebungsvertrag einen schnellen Wechsel ohne lange Wartezeit.

    In vielen Fällen bietet dir dein Arbeitgeber im Rahmen des Aufhebungsvertrags eine Abfindung an. Diese kann finanziell attraktiv sein und dir den Übergang in eine neue berufliche Situation erleichtern. Besonders wenn eine betriebsbedingte Kündigung im Raum steht, kann ein Aufhebungsvertrag mit Abfindung eine gute Alternative darstellen.

    Ein weiterer Vorteil: Du vermeidest eine Kündigung im Lebenslauf. Ein Aufhebungsvertrag wirkt in deinen Bewerbungsunterlagen oft neutraler als eine Kündigung und kann im Vorstellungsgespräch positiver dargestellt werden. Du kannst die Beendigung des Arbeitsverhältnisses als einvernehmliche Entscheidung kommunizieren.

    💡 Tipp

    Verhandle bei einem Aufhebungsvertrag immer über eine Abfindung und ein qualifiziertes Arbeitszeugnis. Beides sollte schriftlich im Vertrag festgehalten werden. Als Faustregel für die Abfindungshöhe gilt: 0,5 bis 1 Bruttomonatsgehalt pro Beschäftigungsjahr.

    Nachteile und Risiken eines Aufhebungsvertrags

    Der größte Nachteil: Du verzichtest auf deinen Kündigungsschutz. Während dein Arbeitgeber bei einer Kündigung bestimmte Voraussetzungen erfüllen und Fristen einhalten muss, entfallen diese Schutzrechte bei einem Aufhebungsvertrag vollständig. Du kannst dich später nicht mehr auf den Kündigungsschutz berufen.

    Ein Aufhebungsvertrag ist schwer anfechtbar. Da beide Parteien freiwillig unterschreiben, hast du vor Gericht kaum Chancen, den Vertrag rückgängig zu machen. Nur in Ausnahmefällen – etwa bei Täuschung oder Drohung – kann ein Aufhebungsvertrag angefochten werden. Diese hohe Hürde bedeutet, dass du dir deiner Entscheidung absolut sicher sein musst.

    Die Sperrzeit beim Arbeitslosengeld kann erhebliche finanzielle Einbußen bedeuten. Bis zu zwölf Wochen ohne Einkommen können deine finanzielle Situation stark belasten. Zudem wird diese Sperrzeit auf die Gesamtdauer deines ALG-Anspruchs angerechnet, was deine Absicherung weiter verkürzt.

    Der Betriebsrat wird nicht einbezogen, was bedeutet, dass du auf dessen Unterstützung und Prüfung verzichtest. Bei einer Kündigung würde der Betriebsrat deine Interessen vertreten und möglicherweise Alternativen aufzeigen. Diese Kontrollinstanz fällt beim Aufhebungsvertrag komplett weg.

    💡 Tipp

    Lass dir ausreichend Bedenkzeit geben und hole dir rechtlichen Rat ein, bevor du einen Aufhebungsvertrag unterschreibst. Die Entscheidung sollte gut überlegt sein, da sie weitreichende Konsequenzen haben kann. Eine Rechtsschutzversicherung übernimmt oft die Kosten für eine anwaltliche Beratung.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Was ist der Unterschied zwischen Kündigung und Aufhebungsvertrag?

    Eine Kündigung ist eine einseitige Willenserklärung mit Kündigungsfrist und Kündigungsschutz. Ein Aufhebungsvertrag ist eine beidseitige Vereinbarung ohne Frist, bei der du auf deinen Kündigungsschutz verzichtest und das Arbeitsverhältnis einvernehmlich beendest.

    Q

    Bekomme ich eine Sperrzeit beim Arbeitslosengeld nach einem Aufhebungsvertrag?

    In der Regel ja. Da das Arbeitsverhältnis einvernehmlich aufgelöst wurde, kann eine Sperrzeit von bis zu zwölf Wochen entstehen. Diese wird zusätzlich auf die Gesamtdauer deines Arbeitslosengeld-Anspruchs angerechnet.

    Q

    Kann ich einen Aufhebungsvertrag nachträglich anfechten?

    Ein Aufhebungsvertrag ist vor Gericht schwer anfechtbar, da beide Parteien freiwillig unterschreiben. Nur in Ausnahmefällen wie Täuschung, Drohung oder arglistiger Täuschung besteht eine Chance auf erfolgreiche Anfechtung.

    Q

    Wie lange habe ich Bedenkzeit bei einem Aufhebungsvertrag?

    Unter normalen Umständen solltest du eine angemessene Bedenkzeit von in der Regel zwei Wochen erhalten. In Ausnahmefällen – etwa als Alternative zur fristlosen Kündigung – kann diese Frist entfallen.

    Q

    Habe ich Anspruch auf eine Abfindung bei einem Aufhebungsvertrag?

    Es gibt keinen gesetzlichen Anspruch auf eine Abfindung. Viele Arbeitgeber bieten jedoch eine Abfindung an, besonders wenn eine betriebsbedingte Kündigung droht. Die Höhe ist Verhandlungssache zwischen dir und deinem Arbeitgeber.

    Q

    Wann muss ich das Arbeitsamt über einen Aufhebungsvertrag informieren?

    Du musst das Arbeitsamt innerhalb von drei Tagen über die Beendigung des Arbeitsverhältnisses informieren. Ausnahme: Wenn bereits ein neuer Arbeitsvertrag unterschrieben ist und die neue Stelle direkt anschließt.

  • Entlastungsbetrag für Alleinerziehende: 4.008€ Steuervorteil

    Entlastungsbetrag für Alleinerziehende: 4.008€ Steuervorteil

    Themen in diesem Artikel:

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Alleinerziehende erhalten mit dem Entlastungsbetrag eine wichtige finanzielle Unterstützung: Der Steuerfreibetrag beträgt 4.008 Euro jährlich und reduziert die Steuerlast spürbar. Kinder kosten Geld, und wer allein ohne Partner:in Kinder erzieht, muss oft sehr sparsam leben, um finanziell über die Runden zu kommen. Gerade wenn die Kinder noch kleiner sind, ist eine Tätigkeit in Vollzeit kaum mit der Erziehung und Beaufsichtigung der Kinder zu vereinbaren. Entsprechend niedrig ist oft auch das zur Verfügung stehende Einkommen. Der Entlastungsbetrag für Alleinerziehende kann hier helfen, indem er die Steuerlast senkt und damit mehr Geld im Portemonnaie lässt.

    Was ist der Entlastungsbeitrag für Alleinerziehende?

    Beim Entlastungsbeitrag für Alleinerziehende handelt es sich um einen Steuerfreibetrag. Dieses Geld wird bei der Steuer nicht berücksichtigt, sodass weniger Steuern gezahlt werden müssen und mehr vom Einkommen übrig bleibt. Das bedeutet konkret: Der Staat überweist kein zusätzliches Geld, sondern fördert Alleinerziehende indirekt durch die finanzielle Entlastung bei der Steuer. Der Freibetrag mindert die Bemessungsgrundlage für die Einkommensteuer und sorgt damit für eine spürbare Reduzierung der Steuerlast.

    📌 Gut zu wissen

    Der Entlastungsbetrag ist kein direkter Geldzufluss, sondern wirkt sich nur auf deine Steuerlast aus. Je nach deinem persönlichen Steuersatz kann die tatsächliche Ersparnis zwischen etwa 1.000 und 1.800 Euro pro Jahr liegen. Wer keine oder nur sehr geringe Steuern zahlt, profitiert entsprechend weniger vom Entlastungsbetrag.

    Wie hoch ist der Entlastungsbeitrag für Alleinerziehende?

    Im Steuergesetz für das Jahr 2020 wurde der Entlastungsbeitrag deutlich erhöht: Er beträgt 4.008 Euro für das erste Kind. Lebt mehr als ein Kind im Haushalt, erhöht sich der Betrag um 240 Euro für jedes weitere Kind. Diese Staffelung berücksichtigt, dass mit jedem weiteren Kind auch die finanzielle Belastung steigt.

    Der Beitrag wird auf das Kalenderjahr gerechnet. Entfallen die Voraussetzungen für die Gewährung des Freibetrags innerhalb des Jahres – beispielsweise weil die Kinder nun beim anderen Elternteil leben – reduziert sich der Betrag pro Monat, in dem die Voraussetzungen nicht mehr gegeben waren, um ein Zwölftel. Diese monatsweise Berechnung stellt sicher, dass der Entlastungsbetrag nur für die Zeiträume gewährt wird, in denen die Voraussetzungen tatsächlich erfüllt waren.

    💡 Tipp

    Berechne deine voraussichtliche Steuerersparnis vorab: Bei einem Grenzsteuersatz von 30% sparst du durch den Entlastungsbetrag von 4.008 Euro etwa 1.200 Euro Steuern pro Jahr. Mit zwei Kindern (4.248 Euro Freibetrag) sind es bereits rund 1.274 Euro. Online-Steuerrechner können dir helfen, deine individuelle Ersparnis zu ermitteln.

    💡 Quick-Info: Entlastungsbeitrag, Kindergeld und Kinderfreibetrag

    Der Entlastungsbeitrag für Alleinerziehende ist eine zusätzliche Unterstützung und ersetzt nicht etwa das Kindergeld. Der Entlastungsbetrag hat auch keinen Einfluss auf die sogenannte „Günstigerprüfung“ des Finanzamts bei der Einkommenssteuererklärung, bei der automatisch errechnet wird, ob es für den:die Steuerpflichtige:n günstiger ist, die Kinderfreibeträge oder das Kindergeld bei der Steuer zu berücksichtigen.

    Diese Voraussetzungen müssen Alleinerziehende für den Entlastungsbeitrag erfüllen

    Um den Anspruch für den Entlastungsbeitrag zu erfüllen, müssen mehrere Voraussetzungen gleichzeitig gegeben sein. Zunächst muss ein Anspruch auf Kindergeld bestehen: Im Haushalt der:des Beantragenden muss also ein Kind wohnen und gemeldet sein, für das ein Kindergeldanspruch besteht. Ausschlaggebend ist der Anspruch, nicht eine tatsächliche Inanspruchnahme.

    Das Kind gehört zum Haushalt – davon geht das Finanzamt immer dann aus, wenn das Kind auch unter der gleichen Adresse wie der:die Beantragende gemeldet ist. Außerdem muss der:die Beantragende alleinstehend im Sinne des Gesetzes sein: Das Einkommenssteuergesetz definiert exakt, was „alleinstehend“ meint. Sobald die Person, die einen Antrag stellt, mit einem anderen Partner zusammenlebt, entfällt der Anspruch.

    📌 Gut zu wissen

    „Alleinstehend“ bedeutet steuerrechtlich: Du darfst nicht mit einer anderen volljährigen Person in einer Haushaltsgemeinschaft leben – außer es handelt sich um volljährige Kinder, für die noch Kindergeldanspruch besteht. Auch eine Wohngemeinschaft mit anderen Erwachsenen führt zum Verlust des Anspruchs, selbst wenn keine Beziehung besteht!

    Für die Beantragung muss zudem die Steuer-Identifikationsnummer des Kindes übermittelt werden. Diese steuerliche Identifizierung ist notwendig, damit das Finanzamt die Angaben korrekt zuordnen kann.

    Wenn getrenntlebende Paare ihre Kinder gemeinsam erziehen wollen und dies auch für das Finanzamt offensichtlich ist – etwa weil das Kind an zwei Wohnorten gemeldet ist – treten Sonderregelungen in Kraft. Als Faustregel gilt: Das Elternteil, das Kindergeld erhält oder den Anspruch darauf hat, kann auch den Entlastungsbeitrag beantragen.

    Entlastungsbeitrag und Lohnsteuer

    Für Alleinerziehende ist oft jeder Euro wichtig. Um nicht auf die jährliche Gewährung des Entlastungsbeitrags zu warten, sondern möglichst schnell eine finanzielle Entlastung zu spüren, kann der Betrag auch bereits bei der Lohnsteuer berücksichtigt werden. Ist das der Fall, werden bei der Zahlung von Lohn oder Gehalt weniger Steuern abgezogen, sodass bereits monatlich mehr Geld zur Verfügung steht.

    Dazu können Alleinerziehende den Wechsel in die Steuerklasse 2 beantragen. Die Finanzämter halten auf ihren Internetseiten entsprechende Formulare unter dem Titel „Antrag auf Lohnsteuerermäßigung“ bereit. Zum Wechsel der Steuerklasse müssen das Hauptformular und die Anlage „Kind“ ausgefüllt werden. Dieser Wechsel sorgt dafür, dass die Entlastung nicht erst mit der Steuererklärung im Folgejahr, sondern bereits während des laufenden Jahres wirksam wird.

    💡 Tipp

    Beantrage den Wechsel in Steuerklasse 2 sofort nach der Trennung oder Geburt deines Kindes! So erhältst du die Entlastung bereits monatlich mit deinem Gehalt. Bei einem Bruttogehalt von 3.000 Euro kann das monatlich etwa 70-100 Euro mehr Netto bedeuten – Geld, das du direkt für deine Familie nutzen kannst.

    ✓ Good to know: Nicht übertragbar

    Anders als beim Kinderfreibetrag ist eine Übertragung des Entlastungsbetrags auf einen anderen Elternteil nicht möglich. Der Entlastungsbetrag steht ausschließlich dem Elternteil zu, bei dem das Kind gemeldet ist und das die weiteren Voraussetzungen erfüllt.

    So beantragst du den Entlastungsbetrag für Alleinerziehende

    Um den Entlastungsbetrag zu bekommen, füllen Alleinerziehende bei der Steuererklärung die Anlage „Kind“ aus oder nutzen den entsprechenden Bereich in einer Steuersoftware. Die erste Seite fragt nach persönlichen Angaben zum Kind, zum Verwandtschaftsverhältnis und zum Kindergeldanspruch. Diese Informationen sind grundlegend für die Prüfung des Anspruchs.

    Neben Fragen zu abzugsfähigen Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträgen und einem Abschnitt mit der Möglichkeit zur Übertragung des Kinder- und Betreuungsfreibetrags findest du auf der zweiten Seite des Formulars schließlich den Bereich zum Entlastungsbetrag für Alleinerziehende. Die dritte Seite beschäftigt sich unter anderem mit Schulgeld und Pauschbeträgen für Kinder mit Behinderung. Für jedes Kind muss eine eigene Anlage „Kind“ ausgefüllt werden, damit das Finanzamt die Entlastungsbeträge korrekt berechnen kann.

    💡 Tipp

    Nutze eine Steuersoftware oder einen Steuerberater für deine erste Steuererklärung als Alleinerziehende:r! Diese Programme führen dich Schritt für Schritt durch alle relevanten Punkte und stellen sicher, dass du keine Freibeträge oder Vergünstigungen vergisst. Die Kosten dafür kannst du übrigens auch von der Steuer absetzen.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Was ist der Entlastungsbetrag für Alleinerziehende?

    Der Entlastungsbetrag ist ein Steuerfreibetrag von 4.008 Euro jährlich, der die Steuerlast von Alleinerziehenden reduziert. Er wird nicht ausgezahlt, sondern mindert die Bemessungsgrundlage für die Einkommensteuer.

    Q

    Wie hoch ist der Entlastungsbetrag bei mehreren Kindern?

    Für das erste Kind beträgt der Entlastungsbetrag 4.008 Euro. Für jedes weitere Kind im Haushalt erhöht sich der Betrag um zusätzliche 240 Euro pro Kind.

    Q

    Kann ich den Entlastungsbetrag bereits monatlich nutzen?

    Ja, durch den Wechsel in Steuerklasse 2 wird der Entlastungsbetrag bereits monatlich bei der Lohnsteuer berücksichtigt. Das bedeutet mehr Netto vom Brutto jeden Monat.

    Q

    Verliere ich den Anspruch, wenn ich mit jemandem zusammenziehe?

    Ja, sobald du mit einer anderen volljährigen Person zusammenziehst, entfällt der Anspruch auf den Entlastungsbetrag – auch in einer reinen WG ohne Beziehung. Ausnahme: volljährige Kinder mit Kindergeldanspruch.

    Q

    Was passiert bei geteiltem Sorgerecht?

    Bei geteiltem Sorgerecht erhält das Elternteil den Entlastungsbetrag, bei dem das Kind gemeldet ist und das Kindergeld bezieht. Eine Aufteilung zwischen beiden Elternteilen ist nicht möglich.

    Q

    Muss ich den Entlastungsbetrag jedes Jahr neu beantragen?

    In der Steuerklasse 2 wird er automatisch berücksichtigt. Bei der Steuererklärung musst du jährlich die Anlage „Kind“ ausfüllen, um den Entlastungsbetrag geltend zu machen.