Kategorie: Kredite & Darlehen

  • Gebrauchtwagen finanzieren: Alle Optionen im Überblick

    Gebrauchtwagen finanzieren: Alle Optionen im Überblick

    Themen in diesem Artikel:

    • Gebrauchtwagenfinanzierung durch Ratenkredit: Erfahre, wie du einen Gebrauchtwagen mit Ratenkredit oder Autokredit finanzieren kannst, welche Rolle deine Bonität spielt und wann ein Universalkredit als Alternative in Frage kommt.
    • Ballonfinanzierung und Drei-Wege-Finanzierung: Verstehe, wie Ballonfinanzierung und Drei-Wege-Finanzierung funktionieren, warum die Monatsraten niedrig sind und welche Optionen du am Laufzeitende für die hohe Schlussrate hast.
    • Die Händlerfinanzierung: Lies, welche Vorteile und Nachteile eine Finanzierung direkt über den Autohändler hat, wie sich Barzahlerrabatt und Sonderzinsen auswirken und worauf du bei der Preisverhandlung achten solltest.
    • Autofinanzierung durch Leasing: Erfahre, wie Leasing als Alternative zum Kauf funktioniert, weshalb das Fahrzeug im Eigentum des Leasinggebers bleibt und welche Bedeutung Kilometerbegrenzung und Fahrzeugzustand bei Rückgabe haben.
    • Voraussetzungen für eine Finanzierung: Verstehe, welche Grundvoraussetzungen du für Kredit oder Finanzierung erfüllen musst, von Volljährigkeit und Wohnsitz in Deutschland bis zu positiver Schufa und regelmäßigem Einkommen.
    • Häufige Fragen zur Gebrauchtwagenfinanzierung: Finde Antworten zu Unterschieden zwischen Auto und Universalkredit, zur Eignung von Ballon und Drei-Wege-Finanzierung, zu Risiken der Händlerfinanzierung und zu Finanzierungsmöglichkeiten bei schwacher Bonität.

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Du möchtest ein gutes Auto fahren, aber dein Budget ist begrenzt? Mit einem Gebrauchtwagen sparst du im Vergleich zum Neuwagen erheblich Geld – und findest auf dem Markt viele Modelle in ausgezeichnetem Zustand. Wenn du nicht genügend Eigenkapital für eine Sofortzahlung hast, stehen dir verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten offen. In Deutschland nutzen etwa 55 Prozent der Gebrauchtwagenkäufer:innen eine teilweise oder vollständige Finanzierung. Hier erfährst du, welche Optionen dir zur Verfügung stehen und worauf du dabei achten solltest.

    Gebrauchtwagenfinanzierung durch Ratenkredit

    Ein Ratenkredit von einem Finanzinstitut wie einer Bank ist die klassischste Möglichkeit, auch ohne genügend eigenes Kapital ein gebrauchtes Auto zu kaufen. Die Grundvoraussetzung dafür ist immer eine gute Kreditwürdigkeit – also ein regelmäßiges Einkommen und positive Schufa-Einträge. Die Kosten für den Kredit richten sich nach deiner Bonität, der Kreditsumme, der gewünschten Ratenhöhe und der Laufzeit.

    Eine der bekanntesten Kreditformen zur Finanzierung eines Fahrzeugs ist der Autokredit – und zwar sowohl für Neu- als auch Gebrauchtwagen. Das ist ein zweckgebundener Ratenkredit mit günstigen Zinsen und einer auf die Autofinanzierung angepassten Laufzeit. Weil bei einem Autokredit das Fahrzeug als Sicherheit für die Bank dient, bestimmt dessen Wert die Kosten für das Darlehen, also die Zinsen.

    Ist der Gebrauchtwagen in den Augen der Bank zu wenig wert, kann sie eine Finanzierung ablehnen. Lehnt die Bank deinen Autokreditantrag ab, könnte ein Universalkredit eine Alternative sein – also ein Darlehen ohne Zweckbindung. Häufig ist das jedoch mit höheren Kosten verbunden, da die Bank keine Sicherheit in Form des Fahrzeugs erhält.

    💡 Tipp

    Um die Kosten unterschiedlicher Finanzierungsvarianten zu vergleichen, lässt sich am besten der effektive Jahreszins heranziehen. Er schließt die Kreditzinsen und alle weiteren Kosten des Darlehens mit ein und rechnet sie auf ein Jahr herunter. So erhältst du einen transparenten Vergleichswert, der dir die tatsächlichen Kosten zeigt.

    Ballonfinanzierung und Drei-Wege-Finanzierung

    Vor allem im Zusammenhang mit dem Kauf von Gebrauchtwagen ist oft von der Ballonfinanzierung und der Drei-Wege-Finanzierung zu lesen. Diese beiden Finanzierungsmodelle bieten dir besondere Flexibilität bei der Rückzahlung.

    Die Ballonfinanzierung heißt so, weil bei dieser Darlehensvariante für fast die gesamte Laufzeit ein großer Ballon in Form der finalen Schlussrate über dir schwebt. Während der Laufzeit zahlst du im Vergleich zu gängigen Ratenkrediten nur sehr geringe monatliche Beträge. Häufig ist eine Anzahlung nötig, um die Finanzierung überhaupt zu erhalten.

    📌 Gut zu wissen

    Die Ballonfinanzierung ist wegen der höheren oder längeren Zinszahlungen grundsätzlich teurer als ein normaler Ratenkredit. Sie eignet sich nur, wenn du Eigenkapital für die Anzahlung zur Verfügung hast und am Ende der Laufzeit eine größere Geldsumme aufbringen kannst – zum Beispiel durch eine Erbschaft oder eine auslaufende Kapitallebensversicherung.

    Am Ende der Ballonfinanzierung kannst du entscheiden, ob du die gesamte Schlussrate zurückzahlst oder mit einer Anschlussfinanzierung einen neuen Kredit aufnimmst. Bis dahin profitierst du von den niedrigen Monatsraten und hast mehr finanziellen Spielraum im Alltag.

    Die Drei-Wege-Finanzierung funktioniert wie eine Ballonfinanzierung, nur dass am Ende der Laufzeit auch die Möglichkeit besteht, die Restschuld durch das Auto selbst zu begleichen, falls dessen Wert hoch genug ist. Die drei Wege stehen also für:

    • Schlussrate zurückzahlen
    • Anschlussfinanzierung aufnehmen
    • Auto zurückgeben

    Diese Flexibilität macht die Drei-Wege-Finanzierung besonders attraktiv für Käufer:innen, die sich noch nicht festlegen möchten, ob sie das Fahrzeug langfristig behalten wollen.

    Die Händlerfinanzierung

    Kaufst du den Gebrauchtwagen nicht von einer Privatperson, sondern bei einem professionellen Autohändler, kann auch dieser eine Finanzierung anbieten. Vor allem, wenn der Gebrauchtwagen noch einen hohen Wert hat – es also ein gefragtes Modell, nicht zu alt und in gutem Zustand ist –, bieten Autohändler häufig die Option einer direkten Finanzierung.

    Zu den Vorteilen von Händlerkrediten gehören besondere Preisaktionen, günstige Zinsen, manchmal sogar Null-Prozent-Finanzierungen und ein vereinfachtes Prozedere, da Fahrzeug und Finanzierung aus einer Hand kommen. Du sparst dir den Gang zur Bank und kannst alle Formalitäten direkt beim Autokauf erledigen.

    💡 Tipp

    Verhandle beim Händler immer zuerst den Barzahlungspreis aus, bevor du über Finanzierung sprichst. So kannst du besser einschätzen, ob die Händlerfinanzierung wirklich günstiger ist als ein externer Kredit plus Barzahlerrabatt. Rechne beide Varianten genau durch und lass dich nicht von vermeintlich günstigen Zinsen blenden.

    Ein großer Nachteil bei der Händlerfinanzierung ist allerdings der Wegfall des Barzahlerrabatts, den Käufer:innen für die Sofortbegleichung des Kaufpreises erhalten können und der oft einen signifikanten Prozentsatz davon ausmacht. Außerdem versuchen einige Händler:innen die günstigen Zinsen durch einen höheren Grundpreis des Autos auszugleichen. Unabhängige Gutachter:innen lassen sie oft nicht zu, was die Transparenz bei der Preisgestaltung einschränkt.

    Autofinanzierung durch Leasing

    Neben dem Kauf eines Gebrauchtwagens gibt es zudem die Option des Leasings. Das englische Wort Leasing bedeutet auf Deutsch: zur eigenen Nutzung mieten. Das Auto geht nicht in deinen Besitz über, sondern bleibt Eigentum des Leasinggebers. Du zahlst während der vereinbarten Laufzeit monatliche Leasingraten für die Nutzung des Fahrzeugs.

    📌 Gut zu wissen

    Beim Leasing musst du besonders auf die Kilometerbegrenzung und den Zustand des Fahrzeugs bei Rückgabe achten. Überschreitest du die vereinbarten Kilometer oder gibt es Schäden, die über normale Gebrauchsspuren hinausgehen, können erhebliche Nachzahlungen auf dich zukommen. Leasing eignet sich daher vor allem für Fahrer:innen mit planbarem Fahrverhalten.

    Voraussetzungen für eine Finanzierung

    Wer in Deutschland eine Finanzierung wie einen Kredit bekommen möchte, muss bestimmte Grundvoraussetzungen erfüllen:

    • Volljährigkeit (mindestens 18 Jahre alt)
    • Wohnsitz in Deutschland
    • Deutsches Bankkonto
    • Gute Bonität mit positiver Schufa-Auskunft
    • Regelmäßiges Einkommen (meist durch Einkommensnachweise zu belegen)

    Für einen Autokredit sind meistens zusätzlich auch Fahrzeugdokumente sowie ein Sicherungsübereignungsvertrag einzureichen. Die Bank behält sich vor, bei unzureichender Bonität oder zu geringem Fahrzeugwert die Finanzierung abzulehnen.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Was ist der Unterschied zwischen Autokredit und Universalkredit?

    Ein Autokredit ist zweckgebunden und nutzt das Fahrzeug als Sicherheit, wodurch günstigere Zinsen möglich sind. Der Universalkredit ist nicht zweckgebunden, bietet mehr Flexibilität, hat aber meist höhere Zinsen, da die Bank keine Sicherheit in Form des Fahrzeugs erhält.

    Q

    Für wen eignet sich eine Ballonfinanzierung?

    Die Ballonfinanzierung eignet sich für Käufer:innen mit Eigenkapital für die Anzahlung, die niedrige Monatsraten bevorzugen und am Laufzeitende eine größere Summe aufbringen können, etwa durch Erbschaft oder Versicherungsauszahlung.

    Q

    Welche drei Optionen bietet die Drei-Wege-Finanzierung am Ende?

    Bei der Drei-Wege-Finanzierung kannst du am Ende die Schlussrate vollständig zurückzahlen, eine Anschlussfinanzierung aufnehmen oder das Auto zurückgeben, falls dessen Wert die Restschuld deckt.

    Q

    Was sind die Nachteile einer Händlerfinanzierung?

    Bei Händlerfinanzierungen entfällt der Barzahlerrabatt, der oft signifikant ist. Zudem gleichen manche Händler:innen günstige Zinsen durch höhere Grundpreise aus und lassen keine unabhängigen Gutachter:innen zu, was die Transparenz einschränkt.

    Q

    Welche Voraussetzungen brauche ich für einen Autokredit in Deutschland?

    Du musst volljährig sein, einen deutschen Wohnsitz und ein Bankkonto haben. Zusätzlich benötigst du gute Bonität mit positiver Schufa-Auskunft, Einkommensnachweise, Fahrzeugdokumente und einen Sicherungsübereignungsvertrag.

    Q

    Kann ich auch mit negativer Schufa einen Gebrauchtwagen finanzieren?

    Mit negativer Schufa ist eine reguläre Finanzierung sehr schwierig. Mögliche Alternativen sind ein Bürge mit guter Bonität, spezielle Kreditvermittler für schwierige Fälle oder der Kauf bei Händlern, die Ratenzahlung ohne Schufa-Prüfung anbieten – allerdings oft zu deutlich schlechteren Konditionen.

  • Dispozinsen: So teuer ist dein Girokonto im Minus

    Dispozinsen: So teuer ist dein Girokonto im Minus

    Themen in diesem Artikel:

    • Was sind Dispozinsen?: Erfahre, wie der Dispositionskredit funktioniert und warum er deutlich teurer ist als andere Darlehensformen.
    • Zinsdeckel in der Diskussion: Verbraucherschützer:innen fordern einen Höchstwert für Dispozinsen, da die Unterschiede zwischen Banken erheblich sind.
    • Folgen der Zinswende: Seit 2022 steigen die Dispozinsen deutlich an – von durchschnittlich 9,25 auf 9,89 Prozent innerhalb von sechs Monaten.
    • Verschuldungsrisiko durch Dispo: Hohe Inflation und steigende Zinsen lassen den Dispo zur gefährlichen Überschuldungsfalle werden.

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Dispozinsen können dein Girokonto schnell teuer machen. Wer sein Konto überzieht, zahlt in der Regel deutlich höhere Zinsen als bei anderen Darlehensformen. Der Dispositionskredit sollte daher nur ausnahmsweise und für wenige Tage genutzt werden. Die Zinssätze bewegten sich Ende 2022 im Durchschnitt bei knapp zehn Prozent, wobei einzelne Banken sogar fast 14 Prozent verlangten. Besonders problematisch wird es, wenn du regelmäßig im Minus bist – dann kann der Dispo schnell zur Schuldenfalle werden.

    Was sind Dispozinsen beim Girokonto?

    Wenn du ein Girokonto mit regelmäßigen Geldeingängen hast, räumt dir deine Bank in der Regel die Möglichkeit ein, es bis zu einer bestimmten Summe zu überziehen. Üblich ist dabei das Dreifache deines monatlichen Nettoeinkommens. Dieser flexible Kredit wird Dispositionskredit genannt – kurz Dispokredit oder einfach Dispo.

    Nimmst du diese Überziehungsmöglichkeit in Anspruch, zahlst du dafür deutlich höhere Zinsen als bei einem Ratenkredit, der für eine bestimmte Zeit zu festgelegten Rückzahlungsraten abgeschlossen wird. Der Dispo ist als kurzfristige Überbrückung vorübergehender Liquiditätsengpässe gedacht und nicht als langfristige Lösung, um dir Geld von der Bank zu leihen.

    📌 Gut zu wissen

    2021 nutzten bereits 6,6 Millionen Bürger:innen in Deutschland den Dispositionskredit – ein Anstieg um 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Diese Entwicklung zeigt, dass viele Kontoinhaber:innen trotz der hohen Kosten auf diese teure Kreditform angewiesen sind.

    Die meisten Banken erlauben ihren Kund:innen zudem, ihr Konto über den vereinbarten Disporahmen hinaus zu überziehen. In solchen Fällen werden sogenannte Überziehungszinsen fällig, deren Satz noch deutlich über den Dispozinsen liegt. Allerdings nehmen immer mehr Banken davon Abstand und berechnen den Dispo ohne zusätzlichen Aufschlag. Überziehungszinsen fallen außerdem an, wenn dein Konto überzogen wird, obwohl die Bank dir gar keinen Dispokredit eingeräumt hatte.

    Zinsdeckel für den Dispo in der Diskussion

    Die Unterschiede bei der Höhe der Dispozinsen sind von Bank zu Bank teilweise erheblich. Für einige Finanzinstitute stellen die Einnahmen aus diesen Zinsen einen wichtigen Teil der Geschäftskalkulation dar. Daher fordern Verbraucherschützer:innen und einige Politiker:innen schon lange einen Zinsdeckel – also einen Höchstwert, der nicht überschritten werden darf und beispielsweise bei rund zehn Prozent liegen könnte. Doch bisher wurde ein solcher Schritt noch nicht umgesetzt, obwohl die Zinsspanne zwischen den günstigsten und teuersten Anbietern mehrere Prozentpunkte beträgt.

    Folgen der Zinswende: Zinsen für Dispokredite steigen deutlich

    Die Höhe der Dispozinsen ist variabel und hängt von einem Referenzzins ab, wie beispielsweise dem Drei-Monats-Euribor oder dem EZB-Leitzinssatz. Steigt dieser Referenzzins, erhöhen die Banken in der Regel auch leicht zeitversetzt die Zinsen für den Dispo.

    Während der langen Phase der Niedrigzinspolitik befanden sich die Zinssätze für den Dispositionskredit bereits auf vergleichsweise hohem Niveau. Seit der von der Europäischen Zentralbank (EZB) eingeleiteten Zinswende im Jahr 2022 steigen die Zinsen für eine Überziehung des Girokontos weiter an. Die Zeitschrift „Finanztest“ hatte im Mai 2022 einen Durchschnittszins von 9,25 Prozent ermittelt, nur sechs Monate später bereits von 9,89 Prozent. Dabei verlangte die teuerste Bank im November 2022 sogar knapp 14 Prozent Zinsen.

    💡 Tipp

    Vergleiche regelmäßig die Dispozinsen verschiedener Banken. Bei einer durchschnittlichen Überziehung von 5.000 Euro im Jahr können schon wenige Prozentpunkte Unterschied mehrere hundert Euro Ersparnis bedeuten. Ein Kontowechsel zu einer Bank mit günstigeren Konditionen kann sich schnell lohnen.

    Ein konkretes Beispiel verdeutlicht die finanzielle Belastung: Wer sein Konto im Rahmen des Dispositionskredits im Schnitt um 5.000 Euro im Jahr überzieht, muss am Ende des Jahres bei den meisten Banken aufgerechnet bis zu 500 Euro oder mehr an Zinsen zahlen. Diese Summe entspricht mehr als einem durchschnittlichen Monatseinkommen vieler Haushalte.

    Steigen die Zinsen weiter, könnte es manche Verbraucher:innen hart treffen. Durch die hohe Inflation sinkt die Kaufkraft des Geldes ohnehin schon stark, sodass Kontoinhaber:innen schneller in den Dispo rutschen als zuvor. Und diese Überziehung müssen sie nun auch noch teuer bezahlen. So droht der Dispo zur gefährlichen Überschuldungsfalle zu werden.

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    Der Dispozins kann der Anfang von Verschuldungskarrieren sein

    Der Dispositionskredit ist eigentlich eine praktische Lösung: Wer nur für kurze Zeit mehr Geld benötigt als auf dem Konto zur Verfügung steht, kann seinen Dispo in Anspruch nehmen und muss sich nicht umständlich auf anderem Wege Geld leihen. Und tageweise fallen die vergleichsweise hohen Zinsen dafür kaum ins Gewicht.

    📌 Gut zu wissen

    Die hohen Zinsen des Dispokredits können einen Teufelskreis auslösen: Die Zinsbelastung frisst zusätzliches Einkommen auf, das dann wiederum fehlt, um das Konto auszugleichen. Besonders gefährdet sind Menschen, die bereits am finanziellen Limit leben und regelmäßig an der Schwelle zum Minus stehen.

    Wer aber regelmäßig an der Schwelle zum Minus lebt, kann finanziell schnell in eine Abwärtsspirale geraten. Die hohen Zinsen fressen zusätzliches Einkommen auf, das dann wiederum fehlt, um das Konto auszugleichen. So entsteht ein Teufelskreis, aus dem viele Betroffene nur schwer wieder herauskommen. Der ursprünglich als flexible Überbrückungshilfe gedachte Dispo wird dann zur dauerhaften Belastung und kann der Beginn ernsthafter Verschuldungsprobleme sein.

    💡 Tipp

    Wenn du deinen Dispo länger als zwei Monate nutzt, solltest du über eine Umschuldung nachdenken. Ein Ratenkredit ist deutlich günstiger und hilft dir durch feste Raten, deine Schulden planmäßig abzubauen. Viele Banken bieten spezielle Umschuldungskredite mit besonders günstigen Konditionen an.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Wann fallen Dispozinsen auf dem Girokonto an?

    Dispozinsen fallen an, sobald mehr vom Konto abgebucht wird, als Guthaben verfügbar ist. Die Zinsen werden tagegenau berechnet und hängen vom vereinbarten Zinssatz deiner Bank ab.

    Q

    Müssen Dispozinsen monatlich beglichen werden?

    Das ist von Bank zu Bank unterschiedlich. Meist werden die Dispozinsen am Ende des Monats oder quartalsweise vom Konto abgebucht und erhöhen damit die bestehende Überziehung.

    Q

    Welche Bank hat die günstigsten Dispozinsen?

    Dispozinsen sind variabel und verändern sich oft, insofern wechseln auch die günstigsten Anbieter. Ein regelmäßiger Vergleich von Banken bezüglich der Dispozinsen lohnt sich definitiv.

    Q

    Wie hoch ist der durchschnittliche Dispozins in Deutschland?

    Ende 2022 lag der durchschnittliche Dispozins bei 9,89 Prozent. Einzelne Banken verlangten jedoch bis zu 14 Prozent, während andere deutlich günstigere Konditionen anboten.

    Q

    Was ist der Unterschied zwischen Dispozinsen und Überziehungszinsen?

    Dispozinsen fallen bei Überziehung innerhalb des vereinbarten Rahmens an. Überziehungszinsen werden fällig, wenn du über den Disporahmen hinaus ins Minus gehst oder ohne vereinbarten Dispo überziehst.

    Q

    Wie wird die Höhe des Dispokredits festgelegt?

    Die Bank legt den Disporahmen meist auf das Dreifache deines monatlichen Nettoeinkommens fest. Die genaue Höhe hängt von deiner Bonität und den regelmäßigen Geldeingängen ab.

    Q

    Warum sind Dispozinsen so viel höher als andere Kreditzinsen?

    Der Dispo ist ein flexibler, jederzeit verfügbarer Kredit ohne feste Laufzeit oder Sicherheiten. Diese Flexibilität und das höhere Risiko für die Bank rechtfertigen aus Bankensicht die höheren Zinsen.

    *Detaillierte Informationen zu Leistungen, insbesondere zu Ausschlüssen, kannst du den jeweiligen Bedingungen des Kartenproduktes entnehmen.

  • Dispositionskredit: So funktioniert der Dispo beim Girokonto

    Dispositionskredit: So funktioniert der Dispo beim Girokonto

    Themen in diesem Artikel:

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    So funktioniert der Dispo beim Girokonto

    Der Dispositionskredit ermöglicht dir bei sinkendem Kontostand eine schnelle und unbürokratische Geldleihe von deiner Bank. Wenn dein Girokonto ins Minus rutscht, springt dieser Kredit automatisch ein und sichert deine Zahlungsfähigkeit. Doch was umgangssprachlich etwas verharmlosend „überziehen“ heißt, ist in Wirklichkeit ein echter Kredit mit finanziellen Konsequenzen in Form von Zinsen.

    Was genau ist ein Girokonto-Dispo?

    Dispo ist die Kurzform für Dispositionskredit, wobei das aus dem Lateinischen stammende Wort im Finanzwesen ausdrückt, dass ein Darlehen zur freien Verfügung steht. Das bedeutet, du kannst das geliehene Geld ohne Zweckbindung einsetzen, wie du möchtest. Die Möglichkeit von Dispo-Krediten koppeln Banken dabei immer an ein dort vorhandenes Girokonto.

    Das Girokonto selbst ist für die meisten Menschen das wichtigste Bankkonto überhaupt. Der Begriff „Giro“ kommt aus dem Italienischen und bedeutet „Umlauf“ – ein passender Name, denn auf diesem Konto gehen Dinge wie Gehalt oder Rente ein und Ausgaben für Einkäufe oder Mieten ab. Über Bankkarten ist dabei ein bargeldloser Zahlungsverkehr möglich, und du kannst natürlich auch Bargeld abheben.

    Wie funktioniert das Überziehen des Kontos?

    Wenn du ein Girokonto hast, kannst du mit der Bank in der Regel eine Vereinbarung treffen, die es dir erlaubt, bis zu einer gewissen Grenze ins Minus zu rutschen. Diese Vereinbarung macht Zahlungen weiter möglich, obwohl du über kein eigenes Guthaben mehr verfügst. Siehst du also zum Beispiel auf deinem Konto einen Stand von -200 Euro, hast du dir 200 Euro von der Bank geliehen.

    Banken gewähren einen Dispo allerdings nicht aus Wohltätigkeit, sondern sie verlangen dafür Zinsen. Die sogenannten Dispozinsen liegen in der Regel deutlich über anderen Zinsarten, beispielsweise über denen für Verbraucherkredite. Je schneller du den Minusbetrag wieder ausgleichen kannst, desto besser für deinen Geldbeutel.

    Die Geschichte des Girokontos kurz erklärt

    Das heutige Girokonto hat seine Ursprünge im mittelalterlichen Italien bei den sogenannten bancherii, was vom Wort „bancus“ für Tisch abgeleitet ist. Bei diesen Finanzdienstleistern konnten Geschäftsleute bereits damals in Europa über weite Entfernungen hinweg bargeldlose Zahlungen tätigen – ein revolutionäres Konzept für die damalige Zeit.

    Wie hoch sind Dispo und Kosten?

    Nicht jeder Dispo ist gleich und nicht jedes Girokonto erlaubt einen. Die Bedingungen hängen von vielen Faktoren ab: dem Bankinstitut, den vertraglichen Bedingungen und vor allem deiner Kreditwürdigkeit.

    Bevor die Bank dir die Möglichkeit eines Dispokredites einräumt, prüft sie in der Regel deine Kreditwürdigkeit gründlich. Einerseits kennt sie die regelmäßigen Zahlungseingänge wie dein Gehalt, die jeden Monat auf dein Konto kommen. Andererseits fragen Banken auch Bonitäts-Auskunfteien wie die Schufa ab, um sich ein vollständiges Bild deiner finanziellen Situation zu machen.

    Erfüllst du alle Voraussetzungen für einen Dispokredit auf dem Girokonto, steht dir zunächst eine begrenzte Höhe zur Verfügung. Nach drei Gehaltseingängen kannst du in der Regel einen Maximalwert wählen, der dem zwei- bis dreifachen deines Gehalts entspricht. Sobald du dein Konto überziehst und in den negativen Bereich rutschst, wird der Dispo automatisch aktiviert und die Zinsen auf den entsprechenden Betrag angewandt.

    Die Zinshöhe variiert stark unter den Finanzinstituten und verschiedenen Kontovarianten. Meist liegt sie zwischen vier und 15 Prozent, was einen erheblichen Unterschied ausmachen kann. In einer besonders schwierigen finanziellen Situation kann es sogar passieren, dass du den Dispo überziehst. In diesem Fall kann die Bank noch höhere Zinsen berechnen oder im schlimmsten Fall sogar dein Konto sperren.

    So berechnest du die Dispozinsen

    Die Dispozinsen beziehen sich auf das Jahr, finden aber meist tageweise Anwendung. Eine Beispielrechnung verdeutlicht, wie hoch die Kosten für den Dispo sein können: Nehmen wir an, der Dispozins beträgt zehn Prozent pro Jahr und dein Konto ist für 15 Tage um 800 Euro überzogen.

    Die Formel zur Berechnung lautet: Saldo x Zinssatz x Dispotage / (Tage im Jahr x 100). In diesem Fall also 800 x 10 x 15 / 36500 = 3,29. Der Dispo kostet dich in diesem Beispiel also 3,29 Euro – das klingt wenig, kann sich aber bei längerer Nutzung schnell summieren.

    Weitere wichtige Tipps zum Dispokredit

    Die Zinsen für einen Dispo variieren sehr stark von Bank zu Bank, weshalb ein Vergleich durchaus Sinn ergibt. Überziehst du dein Girokonto regelmäßig, solltest du ein Finanzinstitut mit niedrigen Dispozinsen suchen, selbst wenn die Kontoführungsgebühr dafür etwas höher ist. Diese Strategie kann sich langfristig finanziell lohnen.

    Achte im Kleingedruckten genau auf die verwendeten Formulierungen, denn manche Banken versuchen, die wahren Kosten ihres Dispos zu verstecken. Zwar müssen sie laut Gesetz den Referenzwert angeben, von dem sich die Dispozinsen ableiten – zum Beispiel den Leitzins der Europäischen Zentralbank. Einige berechnen jedoch zusätzlich noch Aufschläge, ohne diese transparent zu benennen.

    Dispokredite haben im Vergleich zu Ratenkrediten oft deutlich höhere Zinsen und sind daher nur für kurze Zeiträume gedacht. Banken sind sogar gesetzlich dazu verpflichtet, dich über günstigere Alternativen aufzuklären, wenn du mehr als sechs Monate lang mindestens drei Viertel deines Disporahmens ausgeschöpft hast. Diese Regelung soll dich vor einer Schuldenspirale schützen.

    Überziehungszinsen im Wandel

    Inzwischen haben viele Finanzinstitute ihre Überziehungszinsen abgeschafft und berechnen in diesem Fall die normalen Dispozinsen. Diese Entwicklung kommt dir als Kund:in zugute, da die zusätzliche Kostenbelastung wegfällt.

    Häufig gestellte Fragen zum Dispokredit

    Was ist ein Dispositionskredit beim Girokonto?

    Ein Dispositionskredit ist eine Kreditlinie, die dir erlaubt, dein Girokonto bis zu einer vereinbarten Grenze zu überziehen. Die Bank gewährt dir dabei einen Kredit ohne Zweckbindung, für den du Zinsen zahlen musst.

    Wie hoch sind die Zinsen für einen Dispokredit?

    Die Dispozinsen variieren stark zwischen vier und 15 Prozent jährlich, abhängig von der Bank und dem Kontotyp. Sie liegen in der Regel deutlich über den Zinsen für normale Verbraucherkredite.

    Wie wird die Höhe meines Dispokredits festgelegt?

    Nach drei regelmäßigen Gehaltseingängen kannst du meist einen Disporahmen vom zwei- bis dreifachen deines monatlichen Gehalts wählen. Die Bank prüft vorher deine Kreditwürdigkeit und holt eine Schufa-Auskunft ein.

    Wie berechne ich die Kosten für meinen Dispo?

    Die Formel lautet: Saldo x Zinssatz x Dispotage / (Tage im Jahr x 100). Bei 800 Euro Überziehung für 15 Tage mit 10% Jahreszins zahlst du beispielsweise 3,29 Euro.

    Was passiert, wenn ich meinen Disporahmen überschreite?

    Überziehst du deinen Disporahmen, kann die Bank noch höhere Überziehungszinsen berechnen oder im schlimmsten Fall dein Konto sperren. Viele Banken haben aber die Überziehungszinsen mittlerweile abgeschafft.

    Wann sollte ich den Dispo nicht nutzen?

    Dispokredite sind nur für kurze Zeiträume gedacht. Nutzt du mehr als sechs Monate lang mindestens drei Viertel deines Disporahmens, muss die Bank dich über günstigere Alternativen wie Ratenkredite informieren.

    Kann jeder einen Dispokredit bekommen?

    Nein, die Bank prüft deine Kreditwürdigkeit anhand regelmäßiger Zahlungseingänge und einer Schufa-Auskunft. Nur bei positiver Bewertung wird dir ein Dispositionskredit eingeräumt.

  • Dispositionskredit beim Girokonto: Funktion, Kosten & Tipps

    Dispositionskredit beim Girokonto: Funktion, Kosten & Tipps

    Themen in diesem Artikel:

    • Was genau ist ein Girokonto-Dispo?: Kurzform für Dispositionskredit; eingeräumte Überziehungsmöglichkeit beim Girokonto. :contentReference[oaicite:1]{index=1}
    • Wie hoch sind Dispo und Kosten?: Höhe des Rahmens abhängig von Bank, Bonität und Einnahmen; Zinsen meist deutlich höher als bei Ratenkrediten. :contentReference[oaicite:2]{index=2}
    • Zinsberechnung beim Dispo:: Zinsen werden tageweise berechnet auf den überzogenen Betrag; Beispielrechnung zeigt die Wirkung. :contentReference[oaicite:3]{index=3}
    • Weitere Tipps zum Dispokredit:: Dispo nur für kurzfristige Überbrückung, Vergleich mit günstigeren Alternativen empfohlen. :contentReference[oaicite:4]{index=4}
    • Häufige Fragen zum Dispositionskredit:: Was ist ein Dispo, wie hoch kann er sein, wie werden Zinsen berechnet, was passiert bei Überziehung etc. :contentReference[oaicite:5]{index=5}

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    So funktioniert der Dispo beim Girokonto

    Der Dispositionskredit beim Girokonto ermöglicht es dir, dein Konto bis zu einer vereinbarten Grenze zu überziehen und dabei weiterhin zahlungsfähig zu bleiben. Wenn dein Kontostand gefährlich schnell nach unten sinkt, bietet dir dieser Kredit eine schnelle und unbürokratische Lösung. Was umgangssprachlich etwas verharmlosend „überziehen“ heißt, ist in Wirklichkeit ein echter Kredit mit finanziellen Konsequenzen in Form von Zinsen.

    Was genau ist ein Girokonto-Dispo?

    Dispo ist die Kurzform für Dispositionskredit. Das aus dem Lateinischen stammende Wort drückt im Finanzwesen aus, dass ein Darlehen zur freien Verfügung steht. Du kannst das so geliehene Geld ohne Zweckbindung einsetzen. Die Möglichkeit von Dispo-Krediten ist bei Banken immer an ein dort vorhandenes Girokonto gekoppelt.

    Das Girokonto selbst ist für die meisten Menschen das wichtigste Bankkonto. Das Wort „Giro“ kommt aus dem Italienischen und bedeutet so viel wie „Umlauf“. Auf diesem Konto gehen Dinge wie Gehalt oder Rente ein und Ausgaben für Einkäufe oder Mieten davon ab. Dabei ist über Bankkarten ein bargeldloser Zahlungsverkehr möglich, und als Kontoinhaber:in kannst du auch Bargeld abheben.

    Wenn du ein Girokonto hast, kannst du mit deiner Bank in der Regel eine Vereinbarung treffen, um bis zu einer gewissen Grenze ins Minus rutschen zu können. So bleiben Zahlungen weiter möglich, obwohl du über kein eigenes Guthaben mehr verfügst. Siehst du also zum Beispiel auf deinem Konto einen Stand von -200 Euro, hast du dir 200 Euro von der Bank geliehen. Banken gewähren einen Dispo aber nicht aus Wohltätigkeit – sie verlangen dafür Zinsen. Die sogenannten Dispozinsen liegen in der Regel deutlich über anderen Zinsarten wie beispielsweise für Verbraucherkredite. Je schneller du den Minusbetrag wieder ausgleichen kannst, desto besser für deine Finanzen.

    Geschichte des Girokontos

    Das heutige Girokonto hat seine Ursprünge im mittelalterlichen Italien bei den sogenannten bancherii (von „bancus“: Tisch). Bei diesen Finanzdienstleistern konnten Geschäftsleute in Europa über weite Entfernungen hinweg bargeldlose Zahlungen tätigen.

    Wie hoch sind Dispo und Kosten?

    Nicht jeder Dispo ist gleich und nicht jedes Girokonto erlaubt einen. Das Bankinstitut, die vertraglichen Bedingungen und deine Kreditwürdigkeit spielen dabei eine entscheidende Rolle.

    Bevor die Bank dir die Möglichkeit eines Dispokredites einräumt, prüft sie in der Regel deine Kreditwürdigkeit. Einerseits kennt sie die regelmäßigen Zahlungseingänge wie dein Gehalt, die jeden Monat auf das Konto kommen. Anderseits fragen Banken Bonitäts-Auskunfteien wie die Schufa ab, um deine finanzielle Zuverlässigkeit zu überprüfen.

    Erfüllst du alle Voraussetzungen für einen Dispokredit auf dem Girokonto, steht dir zunächst eine begrenzte Höhe zur Verfügung. Nach drei Gehaltseingängen ist in der Regel ein Maximalwert des zwei- bis dreifachen Gehalts wählbar. Sobald du dein Konto überziehst und in den negativen Bereich rutschst, wird der Dispo automatisch aktiviert und die Zinsen auf den entsprechenden Betrag angewandt.

    Die Zinshöhe variiert stark unter den Finanzinstituten und verschiedenen Kontovarianten und liegt meist zwischen vier und 15 Prozent. In einer besonders schwierigen finanziellen Situation kann es passieren, dass du sogar den Dispo überziehst. In diesem Fall kann die Bank noch höhere Zinsen berechnen oder im schlimmsten Fall sogar dein Konto sperren.

    Zinsberechnung beim Dispo

    Die Dispozinsen beziehen sich auf das Jahr, finden aber meist tageweise Anwendung. Eine Beispielrechnung zeigt dir, wie hoch die Kosten für den Dispo sein können:

    Angenommen der Dispozins beträgt zehn Prozent pro Jahr und dein Konto ist für 15 Tage um 800 Euro überzogen. Die Formel zur Berechnung lautet: Saldo x Zinssatz x Dispotage / (Tage im Jahr x 100). In diesem Fall also: 800 x 10 x 15 / 36500 = 3,29. Der Dispo kostet dich in diesem Beispiel also 3,29 Euro.

    Weitere Tipps zum Dispokredit

    Die Zinsen für einen Dispo variieren sehr stark von Bank zu Bank, weshalb ein Vergleich durchaus Sinn ergibt. Daneben solltest du noch eine Reihe weiterer Dinge beachten.

    Wenn du dein Girokonto regelmäßig überziehst, solltest du ein Finanzinstitut mit niedrigen Dispozinsen suchen, selbst wenn die Kontoführungsgebühr dafür etwas höher ist. Das kann sich langfristig für dich auszahlen.

    Achte im Kleingedruckten genau auf die verwendeten Formulierungen. Manche Banken versuchen, die wahren Kosten ihres Dispos zu verstecken. Sie müssen zwar laut Gesetz den Referenzwert angeben, von denen sich die Dispozinsen ableiten – zum Beispiel den Leitzins der Europäischen Zentralbank. Einige berechnen jedoch zusätzlich noch Aufschläge, ohne diese transparent zu benennen.

    Dispokredite haben im Vergleich zu Ratenkrediten oft deutlich höhere Zinsen und sind deshalb nur für kurze Zeiträume gedacht. Banken sind sogar gesetzlich dazu verpflichtet, dich über günstigere Alternativen aufzuklären. Das gilt, wenn du mehr als sechs Monate lang mindestens drei Viertel deines Disporahmens ausgeschöpft hast.

    Überziehungszinsen

    Inzwischen haben viele Finanzinstitute ihre Überziehungszinsen abgeschafft und berechnen in diesem Fall die normalen Dispozinsen. Allerdings droht bei einer Überziehung des Disporahmens weiterhin die Gefahr einer Kontosperrung.

    Häufige Fragen zum Dispositionskredit

    Was ist ein Dispositionskredit beim Girokonto?

    Ein Dispositionskredit ist ein Überziehungsrahmen für dein Girokonto, der dir erlaubt, bis zu einer vereinbarten Grenze ins Minus zu gehen. Die Bank verlangt dafür Zinsen, die meist zwischen vier und 15 Prozent liegen.

    Wie hoch kann mein Dispo maximal sein?

    Nach drei regelmäßigen Gehaltseingängen kannst du in der Regel einen Dispo in Höhe des zwei- bis dreifachen Monatsgehalts beantragen. Die genaue Höhe hängt von deiner Bonität und den Bankbedingungen ab.

    Wie werden die Dispozinsen berechnet?

    Die Zinsen werden täglich auf den überzogenen Betrag berechnet. Die Formel lautet: Saldo x Zinssatz x Dispotage / (Tage im Jahr x 100). Bei 800 Euro für 15 Tage mit 10% Jahreszins zahlst du 3,29 Euro.

    Was passiert, wenn ich den Dispo überziehe?

    Bei einer Überziehung des Disporahmens kann die Bank noch höhere Zinsen berechnen oder im schlimmsten Fall dein Konto sperren. Viele Banken haben aber die Überziehungszinsen abgeschafft und berechnen normale Dispozinsen.

    Wann muss die Bank mich über Alternativen informieren?

    Banken sind gesetzlich verpflichtet, dich über günstigere Kreditoptionen aufzuklären, wenn du länger als sechs Monate mindestens drei Viertel deines Disporahmens ausschöpfst.

    Prüft die Bank meine Kreditwürdigkeit für einen Dispo?

    Ja, die Bank prüft deine regelmäßigen Zahlungseingänge wie dein Gehalt und fragt Bonitäts-Auskunfteien wie die Schufa ab, bevor sie dir einen Dispokredit einräumt.

    Sind Dispokredite teurer als normale Ratenkredite?

    Dispokredite haben oft deutlich höhere Zinsen als Ratenkredite und sind deshalb nur für kurze Zeiträume gedacht. Ein Vergleich verschiedener Kreditoptionen lohnt sich bei längerer Nutzung.

    Worauf sollte ich im Kleingedruckten achten?

    Achte auf versteckte Aufschläge zusätzlich zum angegebenen Referenzwert wie dem EZB-Leitzins. Manche Banken berechnen diese Aufschläge, ohne sie transparent zu benennen.