Kategorie: Konto

  • IBAN einfach erklärt: Aufbau, Bedeutung & Prüfziffer

    IBAN einfach erklärt: Aufbau, Bedeutung & Prüfziffer

    Themen in diesem Artikel:

    • Was ist die IBAN?: Die International Bank Account Number ersetzt nationale Kontonummern und vereinheitlicht den internationalen Zahlungsverkehr seit 2008.
    • Aufbau der IBAN: Die 22-stellige deutsche IBAN besteht aus Länderkennzeichen, Prüfziffer, Bankleitzahl und Kontonummer nach festem Schema.
    • Warum die IBAN wichtig ist: Der standardisierte Aufbau ermöglicht automatisierte Transaktionen, Echtzeitüberweisungen und verhindert Fehler durch die integrierte Prüfziffer.
    • BIC und SWIFT-Code: Der Bank Identifier Code identifiziert Kreditinstitute weltweit und wird besonders bei internationalen Überweisungen benötigt.
    • Entwicklung der IBAN: Die Einführung löste Probleme bei grenzüberschreitenden Zahlungen und vereinfachte den europäischen Zahlungsverkehr erheblich.

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Die IBAN vom Girokonto kurz erklärt

    Die IBAN ist eine 22-stellige Kontonummer, die deinen Zahlungsverkehr sicher und schnell macht. Sie vereint Länderkennzeichen, Prüfziffer, Bankleitzahl und Kontonummer in einem standardisierten Format und ermöglicht damit automatisierte Transaktionen in Echtzeit. Auf den ersten Blick scheint die IBAN eine verwirrend lange und unübersichtliche Zahlenkombination zu sein. Dabei folgt sie bestimmten Regeln und ist für den Zahlungsverkehr wichtig. Dieser Beitrag erklärt dir, was du über die IBAN wissen musst.

    Was ist die IBAN?

    Die Abkürzung IBAN steht für International Bank Account Number. Die IBAN ist also eine internationale Bankkontonummer, die die in den einzelnen Ländern vorher verwendeten nationalen Kontonummern ersetzt. In Deutschland war dies die Kombination aus Kontonummer und der Bankleitzahl, die du früher für jede Überweisung brauchtest.

    Zugleich enthält die IBAN aber noch die alten Informationen der bisherigen nationalen Kontonummern. Dadurch wurde die Umstellung vor allem in Unternehmen erleichtert, die so gespeicherte Bankverbindungen einfacher umstellen konnten. Denn die IBAN folgt einem festen Schema in ihrem Aufbau, das die bekannten Daten integriert.

    Entwickelt wurde die IBAN von der ISO (International Organization for Standardization) und dem ECBS (European Commitee for Banking Standards). Zwei Gedanken prägten die Entwicklung der IBAN: Zum einen sollte der Zahlungsraum vereinheitlicht werden, damit Transaktionen effizienter abgewickelt werden können. Zum anderen sollte die Vereinheitlichung grenzüberschreitende Zahlungen erleichtern und den europäischen Zahlungsverkehr modernisieren.

    Wie setzt sich die IBAN zusammen?

    Die Länge der IBAN ist je nach Land unterschiedlich geregelt. Maximal sind 34 Stellen möglich, davon sind in Deutschland 22 vorgesehen. Der Aufbau der IBAN folgt einem festen Schema, das sich aus vier Komponenten zusammensetzt.

    Das Länderkennzeichen besteht aus den zwei Buchstaben des Länderkürzels, für Deutschland ist das DE. Direkt danach folgt die zweistellige Prüfziffer, die individuell den Kund:innen zugewiesen ist und eine wichtige Sicherheitsfunktion erfüllt. Die nächsten acht Stellen bilden die Bankleitzahl, die dein Kreditinstitut eindeutig identifiziert. Den Abschluss bildet die Kontonummer, die aus zehn Stellen besteht und dein persönliches Konto bezeichnet.

    📌 Gut zu wissen

    Hat die Kontonummer weniger als zehn Stellen, werden führende Nullen verwendet. Das heißt, die Kontonummer schließt rechts an und die freien Felder links vor der Kontonummer werden mit Nullen aufgefüllt. Diese Auffüllung ist automatisch und sorgt dafür, dass jede deutsche IBAN exakt 22 Stellen hat.

    Ein praktisches Beispiel verdeutlicht den Aufbau: Bei einer Bankleitzahl 200 300 00, der Prüfziffer 43 und der Kontonummer 1234567 ergibt sich die IBAN: DE 43 20030000 0001234567. Meistens wird die IBAN auf Rechnungen oder auch auf der Rückseite der Bankkarte in vier Blöcken angegeben. Das erleichtert die Eingabe in Formularen oder Apps erheblich und reduziert Tippfehler.

    💡 Tipp

    Nutze einen IBAN-Rechner, wenn du nur Bankleitzahl und Kontonummer kennst! Viele Banken und Sparkassen bieten kostenlose Rechner auf ihren Websites an, die deine alten Bankdaten automatisch in eine gültige IBAN umwandeln. Das spart Zeit und verhindert Fehler bei der manuellen Umrechnung.

    Warum ist die IBAN wichtig?

    Durch den schematischen Aufbau der IBAN ist das Konto der Empfänger:innen hinreichend und sicher bezeichnet. Das erlaubt einen hohen Automatisierungsgrad und damit schnelle und wenig aufwendige Transaktionen, die den modernen Zahlungsverkehr prägen.

    Überweisungen in Echtzeit, wie sie viele Institute anbieten, wurden erst mit Einführung der IBAN möglich. Die integrierten Mechanismen sorgen dafür, dass eine Überweisung auf ein falsches Konto unwahrscheinlich wird. Das ermöglicht die Prüfziffer nach dem Länderkennzeichen, die eine zentrale Sicherheitsfunktion übernimmt.

    Die Prüfziffer ist das Ergebnis einer komplizierten Berechnung, die als Modulo-Verfahren bezeichnet wird. Machen Absender:innen einer Überweisung einen Fehler bei der Eingabe der Daten, tragen etwa einen Zahlendreher ein, würde dies zu einer abweichenden Prüfziffer führen. Diese passt dann nicht mit der ursprünglichen Eingabe zusammen, das Bankensystem lehnt die IBAN ab und die Transaktion kann nicht ausgeführt werden. So schützt dich die IBAN vor kostspieligen Fehlüberweisungen.

    💡 Tipp

    Prüfe bei wichtigen Überweisungen die IBAN doppelt: Kopiere sie einmal komplett und vergleiche dann die letzten vier Stellen separat. Die meisten Tippfehler passieren am Ende der IBAN. Nutze auch die Empfängernamen-Prüfung deiner Bank-App, falls verfügbar!

    Was ist mit BIC und Swift-Code?

    Beim Ausfüllen einer Überweisung gibt es auch immer ein Feld für den BIC, das in den meisten Apps und im Onlinebanking bei der Eingabe der IBAN automatisch ausgefüllt wird. BIC steht für Bank Identifier Code und identifiziert ein bestimmtes Kreditinstitut eindeutig im internationalen Zahlungsverkehr.

    Häufig steht dort auch die Bezeichnung SWIFT-Code. SWIFT ist die Abkürzung für Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication. Das SWIFT-System wickelt alle Transaktionen von Tausenden Banken in 200 Ländern ab und bildet damit das Rückgrat des internationalen Zahlungsverkehrs. BIC und SWIFT-Code sind weltweit einheitlich, spielen aber vor allem im internationalen Zahlungsverkehr eine Rolle, während sie bei Inlandsüberweisungen oft automatisch ergänzt werden.

    📌 Gut zu wissen

    Der Trend geht zur Zweit- und Dritt-IBAN, jedenfalls bei einigen Unternehmen. So nutzen etwa Inkasso-Unternehmen für Arztpraxen gern individuelle IBANs für die verschiedenen Abrechnungen. So können sie schneller nachverfolgen, ob eine Zahlung der Patient:innen erfolgt ist. Auch Plattformen wie PayPal oder Revolut vergeben virtuelle IBANs für verschiedene Währungen.

    Warum gibt es die IBAN eigentlich?

    Der Hauptgrund für die Entwicklung der IBAN bestand in den Problemen, die sich aus grenzüberschreitenden Zahlungen ergaben. Mit der Kombination aus Bankleitzahl und Kontonummer gab es in Deutschland ein bewährtes System für Inlandsüberweisungen, das jahrzehntelang zuverlässig funktionierte. Allerdings besaß nicht jede in Europa aktive Bank auch eine deutsche Bankleitzahl, was internationale Transaktionen kompliziert machte.

    Wenn Geld auf ein ausländisches Konto übermittelt werden musste, war es für Banken häufig sehr aufwendig, sicherzustellen, dass Überweisungen sicher ihr Ziel erreichen. 2008 wurde die IBAN international eingeführt und löste diese Herausforderung elegant. Seit 2016 wird die IBAN auch im nationalen Zahlungsverkehr im Rahmen einer Vereinheitlichung eingesetzt. Somit spielt es für die Computersysteme keine Rolle mehr, ob es sich um eine Transaktion im Inland oder ins Ausland handelt. Diese Standardisierung hat den europäischen Zahlungsverkehr revolutioniert und deutlich vereinfacht.

    💡 Tipp

    Speichere häufig genutzte IBANs als Vorlage in deinem Online-Banking! Die meisten Banken bieten eine Empfängerverwaltung, wo du IBANs mit Namen speichern kannst. So vermeidest du Tippfehler bei regelmäßigen Überweisungen und sparst Zeit.

    Die IBAN als Kontonummer für die digitale Welt

    Die IBAN wirkt auf den ersten Blick kompliziert, ist aber logisch aufgebaut. Dank dieser Standardisierung funktioniert der moderne Zahlungsverkehr schnell, sicher und grenzüberschreitend. Die integrierte Prüfziffer schützt dich vor Fehlüberweisungen, während der einheitliche Aufbau Echtzeitüberweisungen ermöglicht. Ob für Inlands- oder Auslandsüberweisungen – die IBAN hat den Zahlungsverkehr in der digitalen Welt erheblich vereinfacht und sicherer gemacht.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Was bedeutet IBAN genau?

    IBAN steht für International Bank Account Number und ist eine standardisierte internationale Bankkontonummer. Sie ersetzt die frühere Kombination aus Kontonummer und Bankleitzahl und ermöglicht einheitliche Transaktionen im In- und Ausland.

    Q

    Wie viele Stellen hat eine deutsche IBAN?

    Eine deutsche IBAN besteht aus 22 Stellen. Sie setzt sich zusammen aus dem Länderkennzeichen DE, einer zweistelligen Prüfziffer, der achtstelligen Bankleitzahl und der zehnstelligen Kontonummer mit gegebenenfalls führenden Nullen.

    Q

    Wozu dient die Prüfziffer in der IBAN?

    Die Prüfziffer wird nach dem Modulo-Verfahren berechnet und verhindert Fehler bei der Eingabe. Bei Zahlendrehern oder falschen Ziffern passt die Prüfziffer nicht mehr, das Bankensystem lehnt die IBAN ab und schützt vor Fehlüberweisungen.

    Q

    Wo finde ich meine IBAN?

    Deine IBAN findest du auf deinen Kontoauszügen, auf der Rückseite deiner Bankkarte und in deinem Online-Banking. Sie wird meist in vier Blöcken dargestellt, um die Eingabe zu erleichtern und Fehler zu vermeiden.

    Q

    Kann ich meine IBAN aus Kontonummer und Bankleitzahl berechnen?

    Ja, mit einem IBAN-Rechner kannst du aus Bankleitzahl und Kontonummer die vollständige IBAN ermitteln. Viele Banken und Sparkassen bieten solche Rechner kostenlos auf ihren Websites an und berechnen automatisch die korrekte Prüfziffer.

    Q

    Brauche ich für Inlandsüberweisungen auch den BIC?

    Bei Inlandsüberweisungen wird der BIC meist automatisch ergänzt und muss nicht manuell eingegeben werden. Die IBAN allein reicht für Transaktionen innerhalb Deutschlands aus, während der BIC vor allem bei internationalen Überweisungen wichtig ist.

  • Geldwäschegesetz beim Girokonto: Pflichten & Grenzen 2024

    Geldwäschegesetz beim Girokonto: Pflichten & Grenzen 2024

    Themen in diesem Artikel:

    • Was ist Geldwäsche?: Illegal erwirtschaftetes Geld wird in den legalen Wirtschaftskreislauf eingeschleust, um die Herkunft zu verschleiern.
    • Das Geldwäschegesetz (GWG): Seit den 1990ern regelt das GWG die Bekämpfung von Geldwäsche in Deutschland und verpflichtet Banken und andere Akteure zu Kontrollmaßnahmen.
    • Identitätsnachweis bei Kontoeröffnung: Banken müssen deine Identität per Ausweis, VideoIdent oder PostIdent-Verfahren prüfen, bevor du ein Konto eröffnen kannst.
    • Bareinzahlungen und Nachweispflicht: Bei Einzahlungen über 10.000 Euro musst du die Herkunft des Geldes durch Belege wie Quittungen oder Erbscheine nachweisen.
    • Weitere betroffene Bereiche: Das Geldwäschegesetz gilt auch für Depoteröffnungen, Versicherungen, Goldkäufe und größere Barkäufe im Handel.

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Geldwäschegesetz und Girokonto: Was du wissen musst

    Das Geldwäschegesetz begegnet dir spätestens bei der Eröffnung deines Girokontos – aber auch in vielen anderen Alltagssituationen. Ob beim Identitätsnachweis, bei größeren Bareinzahlungen oder beim Kauf von Wertgegenständen: Die Regelungen des Gesetzes sollen verhindern, dass illegal erwirtschaftetes Geld unbemerkt in den legalen Wirtschaftskreislauf gelangt. In diesem Artikel erfährst du, was Geldwäsche bedeutet, wie das Geldwäschegesetz funktioniert und welche konkreten Auswirkungen es auf dein Girokonto und deinen Alltag hat.

    Was ist Geldwäsche eigentlich?

    Geldwäsche hat nichts mit Münzen und Scheinen in der Waschmaschine zu tun – auch wenn der Begriff das vermuten lässt. Vielmehr bezeichnet Geldwäsche im Sinne der Banken und Finanzbehörden den Prozess, bei dem illegal erwirtschaftetes Geld in den legalen Wirtschafts- und Geldkreislauf eingeschleust wird. Die Herkunft des Geldes soll dabei verschleiert werden, damit es wie legale Einnahmen aussieht.

    Dieses illegal erwirtschaftete Geld kann aus verschiedenen kriminellen Quellen stammen: Steuerbetrug, Drogenhandel oder Banküberfälle sind typische Beispiele. Ein konkretes Szenario verdeutlicht das Prinzip: Im Drogenhandel bezahlen Konsument:innen ihre Ware üblicherweise bar. Würden Zwischenhändler dieses Bargeld nun in einem Geschäft „einzahlen“, das ebenfalls auf Barzahlungen setzt, würde sich das illegale Geld in scheinbar legale Einnahmen verwandeln. Die tatsächliche Herkunft wäre damit erfolgreich verschleiert.

    📌 Gut zu wissen

    Geldwäsche ist in Deutschland ein Straftatbestand, der im § 261 des Strafgesetzbuchs geregelt ist. Wer sich der Geldwäsche schuldig macht, muss mit einer Freiheitsstrafe von bis zu 5 Jahren rechnen. Das Gesetz nimmt diese Form der Kriminalität sehr ernst.

    Genau gegen solche Transaktionen und Verschleierungsmethoden richtet sich das Geldwäschegesetz. Es soll verhindern, dass kriminelle Gelder unerkannt in den regulären Wirtschaftskreislauf gelangen und dort als legitime Einnahmen erscheinen.

    Was ist das Geldwäschegesetz?

    Seit Anfang der 1990er-Jahre wurde die Bekämpfung der Geldwäsche innerhalb der Europäischen Union vereinheitlicht. Für Deutschland regelt das Geldwäschegesetz (GWG) die entsprechenden Rechtsvorschriften und schafft einen einheitlichen rechtlichen Rahmen.

    Das Geldwäschegesetz sorgt nicht nur dafür, dass Geldwäsche als Straftatbestand definiert ist. Es regelt darüber hinaus die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Teilnehmer:innen im Wirtschaftsleben und verpflichtet diese zu bestimmten Maßnahmen. Diese Verpflichtungen sollen insgesamt die Geldwäsche erschweren und kriminelle Geldflüsse frühzeitig erkennbar machen. Als Kund:in einer Bank begegnen dir diese Verpflichtungen auch im Alltag – etwa bei der Kontoeröffnung oder bei größeren Transaktionen.

    📌 Gut zu wissen

    Der Begriff der Geldwäsche soll tatsächlich mit Waschsalons zu tun haben. Eine mögliche Erklärung besagt, dass der bekannte Mafiaboss Al Capone das Geld aus seinen kriminellen Machenschaften in Waschsalons investierte. So konnte er glaubhaft angeben, im „Wäschereigeschäft“ tätig zu sein und seine illegalen Einnahmen verschleiern.

    Übrigens müssen sich nicht nur Banken an diese Rahmenbedingungen halten. Das Geldwäschegesetz verpflichtet auch Finanzunternehmen, Notariate, Steuerberater:innen, Immobilienmakler:innen und Händler:innen zur Einhaltung der Vorschriften. Alle diese Akteure spielen eine wichtige Rolle bei der Verhinderung von Geldwäsche.

    Identitätsnachweis bei Kontoeröffnung

    Die Auswirkungen des Geldwäschegesetzes begegnen dir bereits bei der Eröffnung eines Girokontos oder Depots. Banken und Finanzinstitute sind nämlich gesetzlich verpflichtet, sich die Identität ihrer Kund:innen bestätigen zu lassen. Diese Pflicht ist ein zentraler Bestandteil der Präventionsmaßnahmen gegen Geldwäsche.

    Wenn du dein Konto in der Filiale einer Bank eröffnest, werden die Mitarbeitenden dich bitten, deinen Personalausweis vorzuzeigen. Dieser wird dann gescannt und die Daten werden im System der Bank hinterlegt. Bei der Eröffnung eines Girokontos bei einer Online- oder Direktbank durchläufst du einen Prozess, den die Banken als „Know Your Customer“ (KYC) bezeichnen.

    💡 Tipp

    Halte bei der Kontoeröffnung immer einen gültigen Personalausweis oder Reisepass bereit. Achte darauf, dass das Dokument noch mindestens 3 Monate gültig ist – viele Banken akzeptieren abgelaufene oder kurz vor Ablauf stehende Ausweise nicht. Für das VideoIdent-Verfahren benötigst du außerdem eine stabile Internetverbindung und gute Lichtverhältnisse.

    Dieser Identifikationsprozess funktioniert häufig per Video-Legitimation, bei der du dich über eine Webcam oder Smartphone-Kamera ausweist. Alternativ musst du mit einem Formular und deinem Ausweis zur nächsten Postfiliale gehen, um dort den Ausweis prüfen zu lassen. Dieses Verfahren wird PostIdent-Verfahren genannt und ist eine etablierte Methode zur sicheren Identitätsprüfung.

    Ohne diese Identitätsprüfung ist die Eröffnung eines Kontos in Deutschland nicht möglich. Die Banken sind gesetzlich verpflichtet, diese Prüfung durchzuführen, bevor sie dir Zugang zu ihren Dienstleistungen gewähren.

    Geldwäschegesetz bei Einzahlungen auf dem Girokonto

    Das Geldwäschegesetz gilt auch für Privatpersonen und wird relevant, wenn du versuchst, größere Beträge in bar auf dein Girokonto einzuzahlen. Bei Bareinzahlungen, die über der Grenze von 10.000 Euro liegen, wird die Bank einen Nachweis über die Herkunft des Geldes verlangen. Diese Regelung dient dazu, verdächtige Geldflüsse frühzeitig zu erkennen.

    Diese Grenze gilt auch für Teilbeträge, die in der Summe die Grenze überschreiten. Wenn du Bargeld bei einer anderen Bank auf dein Konto einzahlst – also nicht bei deiner Hausbank – liegt die Grenze für den erforderlichen Nachweis in der Regel deutlich geringer, meist bei 2.500 Euro. Diese strengere Regelung bei Fremdbanken soll zusätzliche Sicherheit schaffen.

    💡 Tipp

    Bewahre alle relevanten Belege über größere Geldbeträge sorgfältig auf. Sammle Quittungen von Barauszahlungen, Verkaufsbelege, Schenkungsurkunden oder Erbscheine in einem separaten Ordner. So hast du bei Bedarf alle Nachweise schnell zur Hand und vermeidest Verzögerungen bei der Einzahlung.

    Als Nachweis für die Herkunft des Geldes können verschiedene Belege dienen:

    • Eine Quittung über die Barauszahlung einer anderen Bank
    • Verkaufs- oder Rechnungsbelege, die den Ursprung des Geldes dokumentieren
    • Bei Erbschaften: Testament oder gültiger Erbschein
    • Bei Schenkungen: Schenkungsurkunde

    Ohne diese Nachweise wird die Bank die Einzahlung ablehnen müssen. Die Mitarbeitenden sind gesetzlich verpflichtet, die Herkunft größerer Bargeldbeträge zu dokumentieren und bei Verdachtsfällen entsprechende Meldungen zu machen.

    Geldwäschegesetz betrifft nicht nur das Girokonto

    Die Richtlinien aus dem Geldwäschegesetz betreffen nicht nur den Umgang mit dem Girokonto. Bei der Eröffnung eines Depots musst du genauso deine Identität bestätigen wie bei der Kontoeröffnung. Auch beim Abschluss einer Versicherung mit späterer Auszahlung greifen die Regelungen des Geldwäschegesetzes.

    Möchtest du Goldbarren erwerben, gibt es eine Obergrenze für den Erwerb mit Bargeld. Die Grenze für solches „Tafelgeschäft“ liegt bei knapp 2.000 Euro. Übersteigt der Kaufpreis diesen Betrag, muss der Händler deine Identität feststellen und dokumentieren.

    📌 Gut zu wissen

    Die Grenzen für Bargeschäfte werden regelmäßig angepasst und können sich ändern. Seit 2020 gilt für Edelmetallhändler eine verschärfte Obergrenze von 1.999,99 Euro für anonyme Barkäufe. Diese Verschärfung soll den Handel mit Edelmetallen noch transparenter machen.

    Auch im allgemeinen Handel kannst du nicht einfach größere Käufe mit Bargeld abwickeln. Hier gilt eine Obergrenze von 10.000 Euro. Ist der Kaufpreis höher, müssen die Händler deine Identität überprüfen und die Transaktion dokumentieren. Diese Regelung gilt für alle Arten von Waren und Dienstleistungen und soll verhindern, dass größere Bargeldbeträge unbemerkt den Besitzer wechseln.

    Das Geldwäschegesetz durchzieht damit viele Bereiche des Wirtschaftslebens und schafft ein engmaschiges Netz zur Verhinderung von Geldwäsche. Für dich als Verbraucher:in bedeutet das zwar manchmal zusätzlichen Aufwand bei der Identifikation, aber es dient letztlich dem Schutz des gesamten Finanzsystems.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Was versteht man unter Geldwäsche?

    Geldwäsche bezeichnet das Einschleusen von illegal erwirtschaftetem Geld in den legalen Wirtschaftskreislauf. Dabei wird die illegale Herkunft des Geldes verschleiert, sodass es wie legale Einnahmen erscheint.

    Q

    Warum muss ich bei der Kontoeröffnung meinen Ausweis zeigen?

    Banken sind durch das Geldwäschegesetz gesetzlich verpflichtet, die Identität ihrer Kund:innen zu prüfen. Dies geschieht per Ausweis in der Filiale, VideoIdent oder PostIdent-Verfahren bei Online-Banken. Ohne diese Prüfung darf kein Konto eröffnet werden.

    Q

    Ab welchem Betrag muss ich die Herkunft von Bargeld nachweisen?

    Bei Bareinzahlungen über 10.000 Euro auf dein eigenes Girokonto musst du die Herkunft nachweisen. Bei Einzahlungen bei fremden Banken liegt die Grenze meist bei 2.500 Euro. Diese Grenzen gelten auch für Teilbeträge, die zusammen die Grenze überschreiten.

    Q

    Welche Belege gelten als Nachweis für die Geldherkunft?

    Als Nachweis gelten Quittungen über Barauszahlungen, Verkaufs- oder Rechnungsbelege, Testamente, Erbscheine oder Schenkungsurkunden. Diese Dokumente belegen die legale Herkunft des Geldes und müssen bei größeren Bareinzahlungen vorgelegt werden.

    Q

    Was passiert, wenn ich keinen Herkunftsnachweis vorlegen kann?

    Ohne Herkunftsnachweis wird die Bank die Einzahlung ablehnen müssen. Die Mitarbeitenden sind gesetzlich verpflichtet, größere Bargeldbeträge zu dokumentieren. Bei Verdachtsfällen müssen sie zudem eine Verdachtsmeldung an die zuständigen Behörden abgeben.

    Q

    Gilt das Geldwäschegesetz auch beim Online-Shopping?

    Bei bargeldlosen Zahlungen im Online-Shopping greift das Geldwäschegesetz nicht direkt. Jedoch müssen Händler bei Barzahlungen über 10.000 Euro die Identität des Käufers feststellen. Bei Überweisungen oder Kartenzahlungen ist die Identität bereits durch das Bankkonto nachvollziehbar.

  • Einlagensicherung Girokonto: Bis 100.000€ geschützt

    Einlagensicherung Girokonto: Bis 100.000€ geschützt

    Themen in diesem Artikel:

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Einlagensicherung beim Girokonto einfach erklärt

    Dein Geld auf dem Girokonto ist durch zwei umfassende Sicherungssysteme geschützt: die gesetzliche Einlagensicherung sichert im Falle einer Bankeninsolvenz bis zu 100.000 Euro pro Person und Konto ab. Zusätzlich können Banken freiwillige Maßnahmen ergreifen, die sogar noch höhere Beträge schützen. Diese doppelte Absicherung gibt dir die Gewissheit, dass dein Erspartes auch im Ernstfall nicht verloren geht.

    Die gesetzliche Grundlage basiert auf dem Einlagensicherungsgesetz und gilt seit 2009 für alle Geldinstitute in der Europäischen Union. Was ursprünglich mit 20.000 Euro Schutz begann, wurde im Zuge der Wirtschaftskrise auf den heutigen Standard von 100.000 Euro erhöht. Diese Regelung greift nicht nur bei Girokonten, sondern auch bei Tagesgeld- und Festgeldkonten sowie Spareinlagen und Geldwerten aus Depots auf Verrechnungskonten.

    Absicherung fürs Girokonto: Das ist die Einlagensicherung

    Auf Girokonten liegt üblicherweise weniger Geld als auf Sparkonten, dennoch ist maximale Sicherheit wichtig. In Deutschland schützen dich zwei Systeme: die gesetzliche und die freiwillige Einlagensicherung. Grundsätzlich haben alle Kontoinhaber:innen eines Girokontos bei einer Bankeninsolvenz das Recht auf die Sicherheit ihrer Einlagen.

    Die gesetzliche Einlagensicherung basiert auf dem Einlagensicherungsgesetz (EinSiG) und existiert seit 2009 in der Europäischen Union für alle Geldinstitute. Der Grundbetrag für die Sicherung lag 2009 zunächst bei 20.000 Euro und wurde noch im gleichen Jahr auf 50.000 Euro erhöht. Im Zuge der Wirtschaftskrise stockte der Gesetzgeber den Betrag 2011 ein weiteres Mal auf – auf die heutigen 100.000 Euro pro Person und Bankkonto.

    📌 Gut zu wissen

    Die gesetzliche Einlagensicherung ist nicht nur für Geldinstitute in Deutschland verpflichtend, sondern gilt auch innerhalb der gesamten Europäischen Union. Alle EU-Mitgliedsstaaten sind verpflichtet, nationale Sicherungsfonds einzurichten. Die entsprechenden Richtlinien sind 2009/14/EG und 2014/49/EU. Bis 2024 sollen die Sicherungssysteme innerhalb der EU vereinheitlicht werden.

    Die gesetzliche Sicherung greift bei allen Girokonten, ebenso bei Tagesgeld- und Festgeldkonten. Spareinlagen und Geldwerte aus Depots auf Verrechnungskonten sind ebenfalls abgesichert. Einlagen, deren Beträge über den Grundwert hinausgehen, können unter bestimmten Umständen auch geschützt werden. Die freiwillige Einlagensicherung umfasst alle Maßnahmen, die Banken zusätzlich zu den gesetzlichen Regelungen selbst ergreifen, um die Einlagen ihrer Kund:innen zu schützen.

    So funktioniert die Einlagensicherung

    Im Rahmen der gesetzlichen Einlagensicherung wurde der Entschädigungseinrichtung deutscher Banken (EdB) die Aufgabe übertragen, Einlagen und Verbindlichkeiten aus Wertpapiergeschäften zu schützen. Bei einer Bankeninsolvenz werden im Entschädigungsfall pro Girokonto und Bank 100.000 Euro durch die Einlagensicherung geschützt.

    Bei besonders schutzwürdigen Einlagen, beispielsweise durch den Verkauf einer Privatimmobilie, kann sogar ein Schutz bis zu 500.000 Euro greifen. Das Geld wird dann innerhalb von sieben Arbeitstagen nach Feststellung des Entschädigungsfalls an die Kontoinhaber:innen durch die EdB ausgezahlt. Diese schnelle Auszahlung stellt sicher, dass du zeitnah wieder über dein Geld verfügen kannst und nicht in finanzielle Schwierigkeiten gerätst.

    💡 Tipp

    Dokumentiere wichtige Transaktionen wie Immobilienverkäufe gut, damit du im Ernstfall den erhöhten Schutz von bis zu 500.000 Euro nachweisen kannst. Bewahre alle relevanten Unterlagen mindestens sechs Monate nach der Transaktion auf und informiere deine Bank über solche besonderen Einlagen.

    Erweiterte Absicherung durch freiwillige Einlagensicherung

    Bei der freiwilligen Einlagensicherung sind auch Beträge auf Girokonten von über 100.000 Euro abgesichert. Hier greift der Einlagensicherungsfonds (ESF), an dem sich viele Banken beteiligen. Bei dieser Sicherungsart sind bei einer Bankeninsolvenz mindestens 750.000 Euro pro Konto geschützt.

    Wie die Entschädigung bei der freiwilligen Einlagensicherung im Ernstfall ausgezahlt wird, kann von Kreditinstitut zu Kreditinstitut abweichen. Öffentliche Banken, Privatbanken, Genossenschaftsbanken und Sparkassen können in einer solchen Situation unterschiedlich handeln. Genossenschaftsbanken stützen sich dafür beispielsweise auf die Sicherungseinrichtung des Bundesverbandes der Volks- und Raiffeisenbanken (BVR), die einen umfassenden Schutz für ihre Mitglieder bietet.

    📌 Gut zu wissen

    Die Höhe der freiwilligen Einlagensicherung kann sich jährlich ändern und hängt vom Eigenkapital der jeweiligen Bank ab. Große Privatbanken sichern oft Millionenbeträge ab, während kleinere Institute möglicherweise nur den Mindestbetrag von 750.000 Euro garantieren. Prüfe die aktuellen Sicherungsgrenzen deiner Bank regelmäßig.

    Was passiert bei mehreren Girokonten?

    Grundsätzlich greift die Einlagensicherung pro Kunde und Bank. Hast du also mehrere Girokonten bei einer Bank, teilt sich die Summe unter diesen Konten auf und die Höchstsumme der Entschädigung im Insolvenzfall bleibt bei 100.000 Euro. Diese Regelung ist wichtig zu verstehen, wenn du deine Finanzen auf mehrere Konten bei derselben Bank verteilst.

    Im Falle von Girokonten, die als Gemeinschaftskonto genutzt werden, wie beispielsweise bei Eheleuten, werden beide Kontoinhaber:innen jeweils mit einem Betrag von 100.000 Euro entschädigt. Verfügt eine oder beide Personen über ein weiteres Girokonto bei derselben Bank, wird dies in Höhe der Berechnung für die betroffenen Einleger:innen einbezogen. Dadurch ergibt sich bei Gemeinschaftskonten ein effektiver Schutz von bis zu 200.000 Euro.

    💡 Tipp

    Wenn du höhere Beträge absichern möchtest, verteile dein Geld strategisch auf verschiedene Banken. So profitierst du bei jeder Bank vom vollen Schutz der Einlagensicherung von 100.000 Euro. Achte dabei auf die Bonität der Banken und wähle Institute mit zusätzlicher freiwilliger Einlagensicherung für maximalen Schutz.

    Ein Schutzschirm im Ernstfall

    Laut gesetzlicher Grundlage sind alle Banken in Deutschland und der Europäischen Union verpflichtet, die Einlagen von Kontoinhaber:innen abzusichern. Die gesetzliche Einlagensicherung schützt das angesparte Geld auf deinem Girokonto im Falle einer Bankeninsolvenz. Pro Kunde und Bankeninstitut wird ein Betrag von 100.000 Euro entschädigt.

    Durch die freiwillige Einlagensicherung können sogar noch höhere Beträge gesichert werden, wobei die Handhabung der Entschädigung von der Art des jeweiligen Kreditinstituts abhängt. Diese doppelte Absicherung durch gesetzliche Verpflichtung und freiwillige Maßnahmen gibt dir die Sicherheit, dass dein Geld auch in Krisenzeiten geschützt ist. Die schnelle Auszahlung innerhalb von sieben Arbeitstagen stellt zudem sicher, dass du im Ernstfall nicht lange auf dein Geld warten musst.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Wie hoch ist die gesetzliche Einlagensicherung in Deutschland?

    Die gesetzliche Einlagensicherung schützt pro Person und Bank bis zu 100.000 Euro. Bei besonders schutzwürdigen Einlagen, etwa aus Immobilienverkäufen, kann der Schutz für einen Zeitraum von sechs Monaten sogar bis zu 500.000 Euro betragen.

    Q

    Wie schnell wird im Entschädigungsfall ausgezahlt?

    Die Entschädigungseinrichtung deutscher Banken (EdB) zahlt das gesicherte Geld innerhalb von sieben Arbeitstagen nach Feststellung des Entschädigungsfalls aus. So hast du schnell wieder Zugriff auf deine Einlagen und gerätst nicht in finanzielle Schwierigkeiten.

    Q

    Was passiert bei mehreren Konten bei derselben Bank?

    Die Einlagensicherung gilt pro Kunde und Bank, nicht pro Konto. Hast du mehrere Girokonten bei einer Bank, teilt sich die Höchstsumme von 100.000 Euro auf alle deine Konten bei dieser Bank auf. Bei Gemeinschaftskonten erhält jede:r Kontoinhaber:in einen eigenen Schutz von 100.000 Euro.

    Q

    Gilt die Einlagensicherung auch für Online-Banken?

    Ja, auch Online-Banken mit deutscher Banklizenz unterliegen der gesetzlichen Einlagensicherung. Entscheidend ist, dass die Bank eine Vollbanklizenz besitzt und Mitglied im Einlagensicherungsfonds ist. Dies gilt für alle in Deutschland zugelassenen Kreditinstitute, unabhängig davon, ob sie Filialen betreiben oder nicht.

    Q

    Muss ich im Ernstfall selbst aktiv werden?

    In der Regel nicht. Die Entschädigungseinrichtung kontaktiert dich automatisch, sobald ein Entschädigungsfall festgestellt wurde. Du erhältst dann ein Formular, das du ausfüllen und zurücksenden musst. Wichtig ist, dass deine Kontaktdaten bei der Bank aktuell sind, damit dich die Mitteilungen erreichen.

    Q

    Sind auch Fremdwährungskonten durch die Einlagensicherung geschützt?

    Ja, Fremdwährungskonten bei deutschen Banken sind ebenfalls durch die Einlagensicherung geschützt. Die Entschädigung erfolgt dann in Euro zum Umrechnungskurs des Tages, an dem der Entschädigungsfall festgestellt wurde. Der Schutz gilt für alle Währungen, solange das Konto bei einer deutschen Bank geführt wird.

  • Direktbank Girokonto: Vorteile, Nachteile & Auswahlkriterien

    Direktbank Girokonto: Vorteile, Nachteile & Auswahlkriterien

    Themen in diesem Artikel:

    • Was ist eine Direktbank: Finanzinstitute ohne Filialen, die alle Bankgeschäfte online abwickeln und dabei niedrigere Gebühren sowie bessere Zinsen bieten
    • Auswahlkriterien für Direktbanken: Kundenservice, Bargeld-Zugang, Sicherheitsstandards, Banking-Apps und transparente Kostenstrukturen sind entscheidend
    • Sicherheit und Regulierung: Direktbanken unterliegen denselben gesetzlichen Richtlinien wie Filialbanken, inklusive Einlagensicherung bis 100.000 Euro
    • Wann Filialbanken sinnvoll sind: Persönliche Beratung vor Ort und einfachere Bargeldeinzahlungen machen traditionelle Banken für bestimmte Bedürfnisse zur besseren Wahl
    • Finanzielle Vorteile: Niedrigere Fixkosten ermöglichen Direktbanken bessere Zinsen auf Guthaben und günstigere Kreditkonditionen für Kund:innen

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Ein Girokonto bei einer Direktbank bietet dir heute konkrete finanzielle Vorteile: keine oder geringe Kontoführungsgebühren, bessere Zinssätze und schnellere Bearbeitungszeiten. Direktbanken verzichten bewusst auf Filialen, Kontoauszugsdrucker und Schalter zum Geldeinzahlen. Diese niedrigeren Fixkosten geben sie direkt an dich weiter. In Zeiten von Online-Shopping und bargeldlosen Zahlungen stellen sie eine echte Alternative zu klassischen Finanzinstituten dar, ohne dass du auf wesentliche Bankdienstleistungen verzichten musst.

    Was ist eine Direktbank?

    Eine Direktbank ist ein Finanzinstitut, das seine Dienstleistungen heutzutage vollständig über das Internet anbietet. Du kannst alle Arten von Bankgeschäften abwickeln, ohne dass dafür ein physischer Besuch in einer Filiale nötig ist. Das bedeutet für dich maximale Flexibilität bei der Verwaltung deiner Finanzen.

    Direktbanken haben keine physischen Filialen und bieten daher in der Regel niedrigere Gebühren, bessere Zinsen und schnellere Bearbeitungszeiten an als traditionelle Banken. Nicht selten sind die Online-Banking-Dienste komplett kostenlos. Die üblichen Bankdienstleistungen bleiben dir dabei erhalten: zum Beispiel die Führung eines Girokontos für Zahlungseingänge und Überweisungen, Bankkarten wie Kredit- oder Debitkarte oder auch Wertpapierdepots.

    Du kannst Direktbanken von überall auf der Welt verwenden. Als Kund:in aus Deutschland kannst du dank einheitlicher gesetzlicher Regulierung meist problemlos Finanzinstitute in der Europäischen Union nutzen. Dabei profitierst du von einer sicheren und benutzerfreundlichen Online-Plattform für deine Bankgeschäfte. Direktbanken unterliegen den gleichen gesetzlichen Richtlinien wie traditionelle Banken, sodass du denselben rechtlichen Schutz genießt.

    📌 Gut zu wissen

    Wie bei traditionellen Banken genießt du auch als Kund:in von Direktbanken in der Europäischen Union den Schutz der sogenannten Einlagensicherung. Dabei garantiert der Gesetzgeber, dass grundsätzlich bis zu 100.000 Euro pro Kunde:in durch den Staat abgesichert sind, falls die Bank zahlungsunfähig ist.

    Worauf kommt es bei einer guten Direktbank an?

    Wenn du ein Girokonto bei einer Direktbank in Betracht ziehst, solltest du auf einige wichtige Aspekte achten, die deinen Banking-Alltag maßgeblich beeinflussen.

    Kundenservice ist auch ohne physische Filialen entscheidend. Gute Anbieter haben kompetente Mitarbeiter:innen, die schnell und freundlich auf deine Anfragen antworten, sei es per E-Mail, Telefon oder im bankeigenen Web-Chat. Die Erreichbarkeit und Reaktionszeit des Supports solltest du vor der Kontoeröffnung prüfen.

    Der Zugang zu Bargeld bleibt trotz zunehmender Digitalisierung wichtig. Vieles lässt sich heute bargeldlos erledigen, manchmal geht es aber doch nicht ohne physisches Geld. Direktbanken kooperieren oft mit Filialbanken, an deren Automaten du Bargeld bis zu einer bestimmten Höhe abheben und manchmal auch einzahlen kannst. Auch an Kassen in Supermärkten ist das häufig möglich. Du solltest also sicherstellen, dass es in deiner näheren Umgebung einen solchen Bargeld-Zugangspunkt gibt und herausfinden, wie hoch die Gebühren für diese Leistung sind. Die meisten Direktbanken stellen zudem Kreditkarten zur Verfügung, mit denen du kostenlos Bargeld abheben kannst – in der Regel sogar weltweit.

    💡 Tipp

    Teste vor der Kontoeröffnung den Kundenservice der Direktbank mit einer konkreten Frage per Chat oder E-Mail. So bekommst du einen direkten Eindruck von der Reaktionszeit und Kompetenz des Supports. Achte auch darauf, ob die Bank eine kostenlose Hotline anbietet oder nur eine kostenpflichtige Nummer.

    Sicherheit hat oberste Priorität bei der Wahl deiner Direktbank. Sehr wichtig ist, wie die Direktbank im Internet ihre Kund:innen vor Betrug und Datenmissbrauch schützt. Sicherheitsfunktionen wie etwa eine Zwei-Faktor-Authentifizierung und E-Mail-Benachrichtigungen zu Zahlungsvorgängen sind heute Standard und sollten selbstverständlich sein.

    Eine gute Banking-App gehört zum modernen Banking dazu. Neben einer gut strukturierten und leicht bedienbaren Website ist für viele Menschen auch eine entsprechende App für das Smartphone wichtig. Sie ermöglicht dir, deine Finanzen jederzeit und überall im Blick zu behalten.

    Die Kostenstruktur verdient deine besondere Aufmerksamkeit. Einige Direktbanken bieten ein kostenloses oder sehr günstiges Girokonto an und auch das Bargeldabheben geht bei Partnerfilialen in Deutschland oft gebührenfrei. Allerdings gibt es manchmal Begrenzungen, die zu Kosten führen können: zum Beispiel, wenn das Geldabheben nur bis drei Mal pro Monat kostenlos ist und danach Gebühren anfallen. Hier gilt es, sich das Kleingedruckte genau durchzulesen und die tatsächlichen Kosten für dein individuelles Nutzungsverhalten zu berechnen.

    📌 Gut zu wissen

    Weil eine Direktbank weniger Kosten hat als eine Filialbank, kann diese ihren Kund:innen oft bessere Zinsen anbieten: sowohl höhere Zinsen auf das eigene Kapital auf dem Konto, als auch niedrigere Zinsen für Kredite. Direktbanken ermöglichen zudem oft eine unkompliziertere Kreditvergabe als Filialbanken.

    Wann ist eine Filialbank die bessere Wahl?

    Trotz der Vorteile von Direktbanken wie ständiger Online-Erreichbarkeit und günstigerer Kosten kann es auch Gründe geben, sich für eine traditionelle Filialbank zu entscheiden. Die Entscheidung hängt stark von deinen individuellen Bedürfnissen und Gewohnheiten ab.

    Filialbanken bieten mehr persönliche Beratung und Service vor Ort an. Gerade bei komplizierten Finanzthemen und individuellen Kundenbedürfnissen ist das oft hilfreich. Wenn du Wert auf ein persönliches Gespräch legst oder komplexe Finanzprodukte wie Baufinanzierungen planst, kann der direkte Kontakt zu einem Berater von Vorteil sein.

    💡 Tipp

    Nutze für alltägliche Bankgeschäfte ein kostenloses Girokonto bei einer Direktbank und behalte zusätzlich ein Konto bei einer Filialbank für spezielle Anforderungen wie Bargeldeinzahlungen oder persönliche Beratung bei komplexen Finanzprodukten. So kombinierst du die Vorteile beider Welten optimal.

    Bargeldeinzahlungen sind bei Filialbanken einfacher möglich, sei es am Automaten oder bei Mitarbeiter:innen am Schalter. Wer also viel mit physischem Geld zu tun hat – etwa Selbstständige mit Bareinnahmen – wird hier besseren Service finden. Die Möglichkeit, größere Bargeldbeträge unkompliziert einzuzahlen, kann für bestimmte Berufsgruppen entscheidend sein.

    Auch Filialbanken haben heute moderne und sichere Online-Banking-Bereiche und Smartphone-Apps. Somit bieten sie zusätzlich zu dem physischen Service vor Ort auch die ständige Erreichbarkeit im Internet an. Du musst also nicht auf digitale Bequemlichkeit verzichten, wenn du dich für eine Filialbank entscheidest.

    📌 Gut zu wissen

    Die erste Direktbank der Welt kam aus Deutschland und kommunizierte mit ihren Kund:innen vor allem über Briefe. Die 1965 gegründete „Bank für Spareinlagen und Vermögensbildung“ entstand in Frankfurt und ist die Vorgängerin der heutigen Direktbank ING-DiBa.

    Direktbanken: Die günstige Online-Alternative

    Die Vorteile eines Girokontos bei einer Direktbank liegen auf der Hand: keine oder geringe Kontoführungsgebühren, bessere Zinssätze und schnellere Bearbeitungszeiten. Diese Kostenvorteile resultieren direkt aus dem Geschäftsmodell ohne teure Filialinfrastruktur. Du profitierst von der Effizienz digitaler Prozesse, die sich in attraktiveren Konditionen niederschlagen.

    Die Entscheidung zwischen Direktbank und Filialbank hängt letztlich von deinen persönlichen Präferenzen ab. Wenn du technikaffin bist, selten Bargeld einzahlst und Wert auf günstige Konditionen legst, ist eine Direktbank ideal für dich. Legst du hingegen Wert auf persönliche Beratung und hast häufig mit Bargeldeinzahlungen zu tun, kann eine Filialbank die bessere Wahl sein.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Was unterscheidet eine Direktbank von einer Filialbank?

    Direktbanken bieten alle Bankdienstleistungen ausschließlich online an und haben keine physischen Filialen. Dadurch entstehen niedrigere Kosten, die sich in günstigeren Gebühren und besseren Zinsen für Kund:innen niederschlagen.

    Q

    Sind Direktbanken genauso sicher wie Filialbanken?

    Ja, Direktbanken unterliegen denselben gesetzlichen Richtlinien wie traditionelle Banken. In der EU genießt du die Einlagensicherung bis 100.000 Euro pro Kunde:in, falls die Bank zahlungsunfähig wird.

    Q

    Wie komme ich bei einer Direktbank an Bargeld?

    Direktbanken kooperieren mit Filialbanken und Supermärkten für Bargeldabhebungen. Zudem stellen die meisten Kreditkarten zur Verfügung, mit denen du oft weltweit kostenlos Bargeld abheben kannst.

    Q

    Welche Kosten entstehen bei einem Direktbank-Girokonto?

    Viele Direktbanken bieten kostenlose oder sehr günstige Girokonten an. Achte jedoch auf mögliche Begrenzungen beim kostenlosen Bargeldabheben und lies das Kleingedruckte zu versteckten Gebühren genau durch.

    Q

    Kann ich bei einer Direktbank auch Kredite aufnehmen?

    Ja, Direktbanken bieten oft sogar günstigere Kreditkonditionen als Filialbanken. Die Kreditvergabe erfolgt meist unkomplizierter und schneller, da alle Prozesse digital ablaufen und weniger Verwaltungskosten anfallen.

    Q

    Für wen lohnt sich eine Direktbank besonders?

    Eine Direktbank lohnt sich besonders für technikaffine Menschen, die selten Bargeld einzahlen müssen und Wert auf günstige Konditionen legen. Auch wer flexibel von überall auf sein Konto zugreifen möchte, profitiert von den digitalen Services.

  • Dispozinsen: So teuer ist dein Girokonto im Minus

    Dispozinsen: So teuer ist dein Girokonto im Minus

    Themen in diesem Artikel:

    • Was sind Dispozinsen?: Erfahre, wie der Dispositionskredit funktioniert und warum er deutlich teurer ist als andere Darlehensformen.
    • Zinsdeckel in der Diskussion: Verbraucherschützer:innen fordern einen Höchstwert für Dispozinsen, da die Unterschiede zwischen Banken erheblich sind.
    • Folgen der Zinswende: Seit 2022 steigen die Dispozinsen deutlich an – von durchschnittlich 9,25 auf 9,89 Prozent innerhalb von sechs Monaten.
    • Verschuldungsrisiko durch Dispo: Hohe Inflation und steigende Zinsen lassen den Dispo zur gefährlichen Überschuldungsfalle werden.

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Dispozinsen können dein Girokonto schnell teuer machen. Wer sein Konto überzieht, zahlt in der Regel deutlich höhere Zinsen als bei anderen Darlehensformen. Der Dispositionskredit sollte daher nur ausnahmsweise und für wenige Tage genutzt werden. Die Zinssätze bewegten sich Ende 2022 im Durchschnitt bei knapp zehn Prozent, wobei einzelne Banken sogar fast 14 Prozent verlangten. Besonders problematisch wird es, wenn du regelmäßig im Minus bist – dann kann der Dispo schnell zur Schuldenfalle werden.

    Was sind Dispozinsen beim Girokonto?

    Wenn du ein Girokonto mit regelmäßigen Geldeingängen hast, räumt dir deine Bank in der Regel die Möglichkeit ein, es bis zu einer bestimmten Summe zu überziehen. Üblich ist dabei das Dreifache deines monatlichen Nettoeinkommens. Dieser flexible Kredit wird Dispositionskredit genannt – kurz Dispokredit oder einfach Dispo.

    Nimmst du diese Überziehungsmöglichkeit in Anspruch, zahlst du dafür deutlich höhere Zinsen als bei einem Ratenkredit, der für eine bestimmte Zeit zu festgelegten Rückzahlungsraten abgeschlossen wird. Der Dispo ist als kurzfristige Überbrückung vorübergehender Liquiditätsengpässe gedacht und nicht als langfristige Lösung, um dir Geld von der Bank zu leihen.

    📌 Gut zu wissen

    2021 nutzten bereits 6,6 Millionen Bürger:innen in Deutschland den Dispositionskredit – ein Anstieg um 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Diese Entwicklung zeigt, dass viele Kontoinhaber:innen trotz der hohen Kosten auf diese teure Kreditform angewiesen sind.

    Die meisten Banken erlauben ihren Kund:innen zudem, ihr Konto über den vereinbarten Disporahmen hinaus zu überziehen. In solchen Fällen werden sogenannte Überziehungszinsen fällig, deren Satz noch deutlich über den Dispozinsen liegt. Allerdings nehmen immer mehr Banken davon Abstand und berechnen den Dispo ohne zusätzlichen Aufschlag. Überziehungszinsen fallen außerdem an, wenn dein Konto überzogen wird, obwohl die Bank dir gar keinen Dispokredit eingeräumt hatte.

    Zinsdeckel für den Dispo in der Diskussion

    Die Unterschiede bei der Höhe der Dispozinsen sind von Bank zu Bank teilweise erheblich. Für einige Finanzinstitute stellen die Einnahmen aus diesen Zinsen einen wichtigen Teil der Geschäftskalkulation dar. Daher fordern Verbraucherschützer:innen und einige Politiker:innen schon lange einen Zinsdeckel – also einen Höchstwert, der nicht überschritten werden darf und beispielsweise bei rund zehn Prozent liegen könnte. Doch bisher wurde ein solcher Schritt noch nicht umgesetzt, obwohl die Zinsspanne zwischen den günstigsten und teuersten Anbietern mehrere Prozentpunkte beträgt.

    Folgen der Zinswende: Zinsen für Dispokredite steigen deutlich

    Die Höhe der Dispozinsen ist variabel und hängt von einem Referenzzins ab, wie beispielsweise dem Drei-Monats-Euribor oder dem EZB-Leitzinssatz. Steigt dieser Referenzzins, erhöhen die Banken in der Regel auch leicht zeitversetzt die Zinsen für den Dispo.

    Während der langen Phase der Niedrigzinspolitik befanden sich die Zinssätze für den Dispositionskredit bereits auf vergleichsweise hohem Niveau. Seit der von der Europäischen Zentralbank (EZB) eingeleiteten Zinswende im Jahr 2022 steigen die Zinsen für eine Überziehung des Girokontos weiter an. Die Zeitschrift „Finanztest“ hatte im Mai 2022 einen Durchschnittszins von 9,25 Prozent ermittelt, nur sechs Monate später bereits von 9,89 Prozent. Dabei verlangte die teuerste Bank im November 2022 sogar knapp 14 Prozent Zinsen.

    💡 Tipp

    Vergleiche regelmäßig die Dispozinsen verschiedener Banken. Bei einer durchschnittlichen Überziehung von 5.000 Euro im Jahr können schon wenige Prozentpunkte Unterschied mehrere hundert Euro Ersparnis bedeuten. Ein Kontowechsel zu einer Bank mit günstigeren Konditionen kann sich schnell lohnen.

    Ein konkretes Beispiel verdeutlicht die finanzielle Belastung: Wer sein Konto im Rahmen des Dispositionskredits im Schnitt um 5.000 Euro im Jahr überzieht, muss am Ende des Jahres bei den meisten Banken aufgerechnet bis zu 500 Euro oder mehr an Zinsen zahlen. Diese Summe entspricht mehr als einem durchschnittlichen Monatseinkommen vieler Haushalte.

    Steigen die Zinsen weiter, könnte es manche Verbraucher:innen hart treffen. Durch die hohe Inflation sinkt die Kaufkraft des Geldes ohnehin schon stark, sodass Kontoinhaber:innen schneller in den Dispo rutschen als zuvor. Und diese Überziehung müssen sie nun auch noch teuer bezahlen. So droht der Dispo zur gefährlichen Überschuldungsfalle zu werden.

    💡 Tipp: Die kostenlose American Express Blue bietet dir umfangreiche Services und ist der perfekte Einstieg in die Welt von American Express – ganz ohne Jahresgebühr.*

    Der Dispozins kann der Anfang von Verschuldungskarrieren sein

    Der Dispositionskredit ist eigentlich eine praktische Lösung: Wer nur für kurze Zeit mehr Geld benötigt als auf dem Konto zur Verfügung steht, kann seinen Dispo in Anspruch nehmen und muss sich nicht umständlich auf anderem Wege Geld leihen. Und tageweise fallen die vergleichsweise hohen Zinsen dafür kaum ins Gewicht.

    📌 Gut zu wissen

    Die hohen Zinsen des Dispokredits können einen Teufelskreis auslösen: Die Zinsbelastung frisst zusätzliches Einkommen auf, das dann wiederum fehlt, um das Konto auszugleichen. Besonders gefährdet sind Menschen, die bereits am finanziellen Limit leben und regelmäßig an der Schwelle zum Minus stehen.

    Wer aber regelmäßig an der Schwelle zum Minus lebt, kann finanziell schnell in eine Abwärtsspirale geraten. Die hohen Zinsen fressen zusätzliches Einkommen auf, das dann wiederum fehlt, um das Konto auszugleichen. So entsteht ein Teufelskreis, aus dem viele Betroffene nur schwer wieder herauskommen. Der ursprünglich als flexible Überbrückungshilfe gedachte Dispo wird dann zur dauerhaften Belastung und kann der Beginn ernsthafter Verschuldungsprobleme sein.

    💡 Tipp

    Wenn du deinen Dispo länger als zwei Monate nutzt, solltest du über eine Umschuldung nachdenken. Ein Ratenkredit ist deutlich günstiger und hilft dir durch feste Raten, deine Schulden planmäßig abzubauen. Viele Banken bieten spezielle Umschuldungskredite mit besonders günstigen Konditionen an.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Wann fallen Dispozinsen auf dem Girokonto an?

    Dispozinsen fallen an, sobald mehr vom Konto abgebucht wird, als Guthaben verfügbar ist. Die Zinsen werden tagegenau berechnet und hängen vom vereinbarten Zinssatz deiner Bank ab.

    Q

    Müssen Dispozinsen monatlich beglichen werden?

    Das ist von Bank zu Bank unterschiedlich. Meist werden die Dispozinsen am Ende des Monats oder quartalsweise vom Konto abgebucht und erhöhen damit die bestehende Überziehung.

    Q

    Welche Bank hat die günstigsten Dispozinsen?

    Dispozinsen sind variabel und verändern sich oft, insofern wechseln auch die günstigsten Anbieter. Ein regelmäßiger Vergleich von Banken bezüglich der Dispozinsen lohnt sich definitiv.

    Q

    Wie hoch ist der durchschnittliche Dispozins in Deutschland?

    Ende 2022 lag der durchschnittliche Dispozins bei 9,89 Prozent. Einzelne Banken verlangten jedoch bis zu 14 Prozent, während andere deutlich günstigere Konditionen anboten.

    Q

    Was ist der Unterschied zwischen Dispozinsen und Überziehungszinsen?

    Dispozinsen fallen bei Überziehung innerhalb des vereinbarten Rahmens an. Überziehungszinsen werden fällig, wenn du über den Disporahmen hinaus ins Minus gehst oder ohne vereinbarten Dispo überziehst.

    Q

    Wie wird die Höhe des Dispokredits festgelegt?

    Die Bank legt den Disporahmen meist auf das Dreifache deines monatlichen Nettoeinkommens fest. Die genaue Höhe hängt von deiner Bonität und den regelmäßigen Geldeingängen ab.

    Q

    Warum sind Dispozinsen so viel höher als andere Kreditzinsen?

    Der Dispo ist ein flexibler, jederzeit verfügbarer Kredit ohne feste Laufzeit oder Sicherheiten. Diese Flexibilität und das höhere Risiko für die Bank rechtfertigen aus Bankensicht die höheren Zinsen.

    *Detaillierte Informationen zu Leistungen, insbesondere zu Ausschlüssen, kannst du den jeweiligen Bedingungen des Kartenproduktes entnehmen.

  • Und-Konto oder Oder-Konto? Der komplette Leitfaden für Gemeinschaftskonten

    Und-Konto oder Oder-Konto? Der komplette Leitfaden für Gemeinschaftskonten

    Themen in diesem Artikel:

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Ein Gemeinschaftskonto macht das Leben leichter, wenn du mit anderen Personen gemeinsam über Geld verfügst. Dabei gibt es zwei grundlegende Modelle: das Und-Konto, bei dem alle Beteiligten jeder Transaktion zustimmen müssen, und das flexiblere Oder-Konto. Welches Kontomodell für deine Situation am besten passt, hängt davon ab, wie viel Vertrauen zwischen den Kontoinhaber:innen besteht und welchen Zweck das Konto erfüllen soll. Während Paare und WGs meist Oder-Konten für den gemeinsamen Alltag nutzen, setzen Vereine und Erbengemeinschaften häufig auf die Sicherheit von Und-Konten.

    Wer braucht ein gemeinsames Girokonto?

    Ein Girokonto als Gemeinschaftskonto erleichtert allen Personen das Leben, die eine bestimmte Geldsumme für einen gemeinsamen Zweck verwalten möchten. Besonders praktisch ist es für zusammenwohnende Paare oder Wohngemeinschaften, die sich Miete und laufende Kosten teilen oder gemeinsam einkaufen gehen. Auch Erbengemeinschaften profitieren von einem gemeinsamen Konto, wenn sie den Nachlass einer verstorbenen Person verwalten müssen.

    Vereine nutzen Gemeinschaftskonten, um Mitgliedsbeiträge und Spenden transparent zu verwalten. Die Wahl zwischen Und-Konto und Oder-Konto hängt dabei entscheidend davon ab, wer Transaktionen zustimmen muss und wer im Ernstfall haftet, falls etwas schiefgeht. Diese Überlegungen solltest du bereits vor der Kontoeröffnung klären, um späteren Ärger zu vermeiden.

    💡 Tipp

    Kläre schon vor der Kontoeröffnung schriftlich, wer für welche Ausgaben zuständig ist und wie ihr mit unerwarteten Kosten umgeht. Eine klare Vereinbarung über monatliche Einzahlungen und Ausgabenlimits verhindert späteren Streit und schafft Transparenz für alle Beteiligten.

    Für den geteilten Alltag: Das Oder-Konto

    Das Oder-Konto ist die beliebteste Form des Gemeinschaftskontos für Paare und WGs, die ihre Haushaltskosten für Miete oder Lebensmittel gemeinsam abwickeln möchten. Bei diesem Kontomodell können die Kontoinhaber:innen völlig unabhängig voneinander agieren – jede:r kann Bargeld abheben, Überweisungen tätigen oder ein neues SEPA-Lastschriftmandat erteilen. Diese Flexibilität macht den Alltag deutlich unkomplizierter und ermöglicht schnelles Handeln ohne ständige Rücksprache.

    Allerdings birgt diese Freiheit auch Risiken: Theoretisch könnte eine Person ohne Wissen der anderen das Konto leerräumen oder Schulden aufnehmen. In einem solchen Fall haften alle Kontoinhaber:innen gemeinsam für die entstandenen Verbindlichkeiten. Deshalb eignen sich Oder-Konten ausschließlich für Menschen, die sich gegenseitig vollständig vertrauen und eine stabile Beziehung zueinander haben. Die praktische Handhabung im Alltag steht hier dem erhöhten Vertrauensbedarf gegenüber.

    📌 Gut zu wissen

    Bei einem Oder-Konto haftest du gesamtschuldnerisch – das bedeutet, die Bank kann sich bei Schulden an jeden einzelnen Kontoinhaber wenden und den vollen Betrag einfordern, unabhängig davon, wer die Schulden verursacht hat. Intern könnt ihr die Verantwortung zwar anders regeln, aber gegenüber der Bank steht jeder für alles gerade.

    Zustimmung erforderlich: Das Und-Konto

    Das Und-Konto stellt eine sichere Alternative zum Oder-Konto dar, bei der alle Kontoinhaber:innen bei jeder einzelnen Transaktion ihre Zustimmung geben müssen. Geld abheben, Überweisungen tätigen oder ein SEPA-Lastschriftmandat erteilen funktioniert nur gemeinsam. Diese Regelung macht das Und-Konto für den alltäglichen Bedarf und beim Onlinebanking sehr umständlich, da ständige Abstimmungen erforderlich sind.

    Der große Vorteil dieses Kontomodells liegt in der Missbrauchssicherheit: Keine Person kann ohne Wissen der anderen Transaktionen vornehmen oder beispielsweise per Überweisung private Schulden begleichen. Diese Sicherheit macht Und-Konten ideal für Situationen, in denen Menschen zu bestimmten Zwecken gemeinsam Geld verwalten müssen, das Konto aber nicht für den täglichen Gebrauch nutzen.

    Besonders geeignet sind Und-Konten für Erbengemeinschaften, die den Nachlass einer verstorbenen Person verwalten, oder für Vereine, die ihre Finanzen transparent und sicher handhaben möchten. In diesen Fällen überwiegt der Sicherheitsaspekt die Umständlichkeit im Alltag deutlich.

    💡 Tipp

    Wenn ihr ein Und-Konto nutzt, richtet für regelmäßige Zahlungen wie Miete oder Strom Daueraufträge ein, die einmalig von allen genehmigt werden. So müsst ihr nicht jeden Monat aufs Neue alle Unterschriften für wiederkehrende Ausgaben sammeln und spart Zeit bei der Kontoverwaltung.

    Und-Konten für Vereine, Erb:innen und im Todesfall

    Vereinskonten mit klaren Regelungen

    Eingetragene Vereine in Deutschland sind gesetzlich verpflichtet, ein eigenes Konto zu führen. Das Vereinsgeld – also Mitgliedsbeiträge oder Spenden – muss eindeutig vom privaten Vermögen einzelner Mitglieder getrennt sein. Einige Banken bieten sogar speziellen Extraservice für Vereinskonten an, alternativ können Vereine auch ein Geschäftskonto eröffnen.

    Die Zugriffsberechtigungen auf das Vereinskonto müssen in der Vereinssatzung festgelegt werden. Üblicherweise sind die Mitglieder des Vereinsvorstands berechtigt, Überweisungen im Namen des Vereins zu tätigen. Ein Und-Konto kann dabei Missbrauch durch einzelne Mitglieder ausschließen, da alle Vorstandsmitglieder bei jeder Transaktion zustimmen müssen.

    In der Praxis zeigt sich jedoch, dass es schwierig sein kann, für jede Überweisung die Zustimmung aller einzuholen – besonders wenn der Vorstand aus vielen Personen besteht. Deshalb erhalten in der Regel nur einige Vorstandsmitglieder stellvertretend eine Vollmacht für das Konto. All diese Regelungen müssen schriftlich dokumentiert werden, damit jederzeit klar ist, wer im Haftungsfall verantwortlich ist.

    📌 Gut zu wissen

    Vorstandsmitglieder haften bei grob fahrlässigem oder vorsätzlichem Handeln persönlich für Schäden, die dem Verein entstehen. Eine Vereinshaftpflichtversicherung und klare Vollmachtsregelungen sind daher essentiell, um die persönlichen Risiken der ehrenamtlich Tätigen zu minimieren.

    Und-Konten für Erbengemeinschaften

    Erbengemeinschaften sind ein typisches Anwendungsbeispiel für Und-Konten. Eine solche Gemeinschaft entsteht automatisch, sobald eine verstorbene Person mehrere Erb:innen hinterlässt. Diese schließen sich zu einer Erbengemeinschaft zusammen und verwalten den Nachlass gemeinsam.

    Alle Erb:innen müssen den Entscheidungen zustimmen, was mit dem Vermögen der verstorbenen Person geschieht. So wird verhindert, dass einzelne Erb:innen sich mehr vom Erbe verschaffen, als laut Recht und Testament zulässig wäre. Zum Erbe gehören auch das Geld und die Verpflichtungen auf Konten der verstorbenen Person.

    Die Bank kann diese Konten gegen Vorlage des Testaments oder Erbscheins in Nachlasskonten umwandeln, die alle Erb:innen gemeinsam als Und-Konten weiterführen. In der Regel wird ein solches Nachlasskonto aufgelöst, sobald sich alle Fragen aus dem Nachlass geklärt haben und die Besitzverhältnisse eindeutig sind. Bis dahin bietet das Und-Konto Sicherheit für alle Beteiligten.

    📌 Gut zu wissen

    Wegen der zunehmenden Bedeutung von Onlinebanking kann es mitunter schwierig sein, bei einzelnen Überweisungen die Zustimmung aller Beteiligten einzuholen oder zu überprüfen. Deshalb bieten viele Banken keine Und-Konten mehr an. Prüfe vorab, welche Banken in deiner Region noch Und-Konten führen und welche technischen Möglichkeiten für die gemeinsame Kontoführung bestehen.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Was ist der Hauptunterschied zwischen Und-Konto und Oder-Konto?

    Beim Oder-Konto kann jede:r Kontoinhaber:in unabhängig Transaktionen durchführen, während beim Und-Konto alle Inhaber:innen jeder einzelnen Transaktion zustimmen müssen. Das Oder-Konto ist flexibler für den Alltag, das Und-Konto bietet mehr Sicherheit gegen Missbrauch.

    Q

    Kann ich ein bestehendes Einzelkonto in ein Gemeinschaftskonto umwandeln?

    Die meisten Banken ermöglichen die Umwandlung eines Einzelkontos in ein Gemeinschaftskonto. Dazu müssen alle zukünftigen Kontoinhaber:innen gemeinsam bei der Bank erscheinen, sich legitimieren und die entsprechenden Vertragsänderungen unterzeichnen. Beachte, dass ab diesem Zeitpunkt alle Inhaber:innen gleichberechtigt über das Konto verfügen können.

    Q

    Was passiert mit einem Oder-Konto, wenn eine:r der Kontoinhaber:innen verstirbt?

    Bei einem Oder-Konto können die überlebenden Kontoinhaber:innen weiterhin über das Konto verfügen. Die Erb:innen der verstorbenen Person treten automatisch in die Rechtsposition ein und werden Mitinhaber:innen. Um Streitigkeiten zu vermeiden, sollten alle Beteiligten schnellstmöglich klären, wie mit dem Konto weiter verfahren wird.

    Q

    Wie kann ich als Kontoinhaber:in aus einem Gemeinschaftskonto aussteigen?

    Der Ausstieg aus einem Gemeinschaftskonto ist nur mit Zustimmung aller Kontoinhaber:innen möglich. Ihr müsst gemeinsam bei der Bank erscheinen und die Vertragsänderung unterzeichnen. Alternativ kann das Konto komplett aufgelöst werden. Bei Uneinigkeit bleibt oft nur die Kündigung des gesamten Kontos, die bei einem Oder-Konto jede:r Inhaber:in allein vornehmen kann.

    Q

    Können bei einem Gemeinschaftskonto unterschiedliche Verfügungsrahmen festgelegt werden?

    Nein, bei einem echten Gemeinschaftskonto haben alle Inhaber:innen die gleichen Rechte und denselben Verfügungsrahmen. Unterschiedliche Limits sind rechtlich nicht möglich. Wenn unterschiedliche Berechtigungen gewünscht sind, solltet ihr stattdessen ein Konto auf eine Person eröffnen und den anderen Personen Vollmachten mit individuellen Einschränkungen erteilen.

    Q

    Wie wirkt sich ein Gemeinschaftskonto auf meine Schufa-Auskunft aus?

    Ein Gemeinschaftskonto wird bei der Schufa für alle Kontoinhaber:innen eingetragen. Bei negativen Vorfällen wie Kontoüberziehungen oder Pfändungen werden alle Inhaber:innen gleichermaßen belastet. Das kann sich negativ auf die Kreditwürdigkeit aller Beteiligten auswirken, unabhängig davon, wer den Vorfall verursacht hat.

  • Girokonto: Zentraler Faktor im modernen Zahlungsverkehr

    Girokonto: Zentraler Faktor im modernen Zahlungsverkehr

    Themen in diesem Artikel:

    • Das Girokonto als Grundlage: Erfahre, warum das Girokonto die zentrale Instanz im bargeldlosen Zahlungsverkehr ist und wie der Begriff „Giro“ den ständigen Geldkreislauf beschreibt.
    • Bargeldloser Zahlungsverkehr in Deutschland: Entdecke beeindruckende Zahlen: 109 Millionen Girokonten, über sieben Billionen Überweisungen und warum jede Person in der EU ein Recht auf ein Basiskonto hat.
    • Geschäftskonten für Unternehmen: Verstehe, wann ein separates Geschäftskonto notwendig ist und warum die Trennung von privaten und geschäftlichen Transaktionen sinnvoll ist.
    • Sparkonto, Tagesgeld und Festgeld: Lerne die Unterschiede zwischen verschiedenen Kontoarten kennen und welche Möglichkeiten sie für dein Geld bieten.
    • Die Zukunft des Bargeldes: Erfahre, wie sich das Zahlungsverhalten in Deutschland verändert und warum bargeldlose Transaktionen erstmals häufiger sind als Barzahlungen.

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Zentraler Faktor: Girokonto im Zahlungsverkehr

    In unserem Wirtschaftssystem zirkuliert ständig Geld zwischen Personen, Unternehmen und Behörden. Das Girokonto ist dabei die zentrale Instanz, die diesen Kreislauf ermöglicht und den bargeldlosen Zahlungsverkehr überhaupt erst möglich macht. Mit über 109 Millionen Girokonten in Deutschland und mehr als sieben Billionen Überweisungen jährlich bildet es das Rückgrat unserer modernen Finanzwelt.

    Ob Gehalt, Miete oder Stromkosten – ohne Girokonto ist die Teilnahme am modernen Wirtschaftsleben kaum noch vorstellbar. Deshalb hat jede Person, die sich rechtmäßig in der Europäischen Union aufhält, das Recht auf ein Basiskonto mit den wichtigsten Grundfunktionen. Doch was genau macht das Girokonto so unverzichtbar, welche weiteren Kontoarten gibt es und wie entwickelt sich der Zahlungsverkehr in Deutschland?

    Das Girokonto: Herzstück des Zahlungsverkehrs

    Das Girokonto bildet die Grundlage des bargeldlosen Zahlungsverkehrs. Der Begriff „Giro“ stammt aus dem Italienischen und bedeutet Kreis, Umkreis oder Runde. Diese Bezeichnung beschreibt perfekt den ständigen Kreislauf des Geldes zwischen Personen, Unternehmen und Institutionen über ihre Konten.

    Über dein Girokonto wickelst du alle Instrumente des bargeldlosen Zahlungsverkehrs ab: Überweisungen, Lastschriften, Kartenzahlungen sowie Bargeldabhebungen und -einzahlungen. Eine Kontoverbindung ist für Privatpersonen und Unternehmen die absolute Grundvoraussetzung, um am bargeldlosen Zahlungsverkehr teilnehmen zu können. Ohne diese zentrale Anlaufstelle wäre der moderne Finanzalltag undenkbar.

    📌 Gut zu wissen

    Das Girokonto trägt verschiedene Namen: Zahlungsverkehrskonto, Sichtkonto oder laufendes Konto. All diese Bezeichnungen beschreiben dieselbe zentrale Funktion – die Abwicklung deiner täglichen Geldgeschäfte.

    Hier gehen alle Geldeingänge wie Gehalt, Rente oder Kindergeld ein, und von hier aus werden alle Geldausgänge wie Miete, Stromkosten oder Handyverträge beglichen.

    Standardmäßig erhältst du zu deinem Girokonto eine Girocard, die oft noch unter dem alten Namen EC-Karte bekannt ist. Mit ihr kannst du im Handel bargeldlos bezahlen. Daneben gibt es weitere Kartentypen wie Kreditkarten, Debit-Karten oder Prepaid-Kreditkarten, die mit deinem Girokonto verknüpft sein können und dir zusätzliche Flexibilität im Zahlungsverkehr bieten.

    Bargeldloser Zahlungsverkehr: Beeindruckende Dimensionen

    Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: In Deutschland gibt es mehr Girokonten als Einwohner:innen – nämlich 109 Millionen Konten, Stand 2020. Mehr als 1.500 Banken und Sparkassen sind in Deutschland registriert und bieten Konten und Kredite für ihre Kund:innen an. Diese enorme Infrastruktur ermöglicht einen reibungslosen Zahlungsverkehr im gesamten Land.

    Im Jahr 2021 fanden mehr als sieben Billionen Überweisungen im bargeldlosen Zahlungsverkehr statt. Allein aufgrund dieser enormen Anzahl müssen diese Prozesse voll automatisiert und computergesteuert ablaufen. Ohne moderne Technologie wäre die Bewältigung dieser Transaktionsmenge schlichtweg unmöglich.

    💡 Tipp

    Vergleiche verschiedene Girokonto-Angebote, bevor du dich entscheidest. Achte dabei nicht nur auf Kontoführungsgebühren, sondern auch auf kostenlose Bargeldabhebungen, Dispozinsen und zusätzliche Services wie kontaktloses Bezahlen oder Mobile Banking.

    Noch beeindruckender wird es, wenn man die Gesamtsumme betrachtet: 26.193 Millionen bargeldlose Transaktionen wie Lastschriften, Abbuchungen oder Überweisungen fanden 2021 in Deutschland statt. Dabei wurden 65,8 Billionen Euro durch bargeldlose Zahlungen umgesetzt – so viel wie in keinem anderen Land der EU. Diese Zahlen unterstreichen die zentrale Bedeutung des bargeldlosen Zahlungsverkehrs für die deutsche Wirtschaft.

    Weil ein Konto Grundvoraussetzung ist, um problemlos den finanziellen Alltag zu meistern, hat jede Person, die sich rechtmäßig in der Europäischen Union aufhält, das Recht auf ein Basiskonto. Dieses Basiskonto bietet die wichtigsten Grundfunktionen eines Girokontos. Banken können zwar einen Antrag auf Eröffnung eines regulären Girokontos ablehnen, müssen dann aber wenigstens ein Basiskonto anbieten. Diese Regelung stellt sicher, dass niemand vom bargeldlosen Zahlungsverkehr ausgeschlossen wird.

    Ein Girokonto für Unternehmen: Trennung ist Trumpf

    Ab einer bestimmten Rechtsform wie einer UG oder GmbH ist es notwendig, ein Geschäftskonto zu führen. Diese rechtliche Verpflichtung dient der klaren Trennung zwischen privatem und geschäftlichem Vermögen. Selbstständige wie Gewerbetreibende oder Freiberufler:innen könnten theoretisch ihr Privatkonto für geschäftliche Transaktionen nutzen.

    📌 Gut zu wissen

    Viele Banken verbieten in ihren AGBs die geschäftliche Nutzung von Privatkonten. Bei Verstößen kann die Bank das Konto kündigen. Prüfe daher immer die Geschäftsbedingungen deiner Bank, bevor du dein Privatkonto geschäftlich nutzt.

    Sinnvoll ist dies jedoch nicht. Allein aufgrund der Übersichtlichkeit, aber auch aus steuerlichen und buchhalterischen Gründen ist es ratsam, geschäftliche Transaktionen von privaten Transaktionen zu trennen. Ein separates Geschäftskonto erleichtert die Buchhaltung erheblich und macht die Steuererklärung wesentlich einfacher. Zudem wirkt ein professionelles Geschäftskonto seriöser gegenüber Geschäftspartner:innen und Kund:innen.

    Die klare Trennung hilft dir auch dabei, den Überblick über deine geschäftlichen Einnahmen und Ausgaben zu behalten. Du erkennst auf einen Blick, wie sich dein Unternehmen entwickelt, ohne private Transaktionen herausrechnen zu müssen. Diese Transparenz ist nicht nur für dich selbst wertvoll, sondern auch für das Finanzamt und potenzielle Geschäftspartner:innen.

    Sparkonto, Tagesgeldkonto und Festgeldkonto: Alternativen zum Girokonto

    Neben der gängigsten Form eines Bankkontos, dem Girokonto, gibt es noch weitere Kontoarten, die unterschiedliche Zwecke erfüllen. Das Sparkonto ist nicht für den täglichen Zahlungsverkehr zugelassen, sondern ausschließlich zum Sparen gedacht. Auf ein und von einem Sparkonto kannst du keine Überweisung senden oder erhalten oder es mit einer Bankkarte verknüpfen. Das Guthaben auf dem Sparkonto wird in der Regel verzinst, was es zu einer attraktiven Option für längerfristiges Sparen macht.

    Ein Tagesgeldkonto ermöglicht dir, kurzfristig Geld zu parken, ohne auf Flexibilität verzichten zu müssen. Du kannst täglich über das Geld verfügen und Geld von deinem Tagesgeldkonto auf dein Girokonto transferieren. Häufig wird das Guthaben auf Tagesgeldkonten verzinst, wobei die Zinssätze variieren können. Dein Sparen auf einem solchen Tagesgeldkonto ist nicht mit einer festen Laufzeit verbunden, was dir maximale Flexibilität bietet.

    💡 Tipp

    Nutze die 3-Konten-Strategie für optimale Finanzen: Ein Girokonto für den Zahlungsverkehr, ein Tagesgeldkonto für den Notgroschen (3-6 Monatsgehälter) und ein Festgeldkonto für mittelfristige Sparziele. So hast du für jeden Zweck das passende Konto.

    Festgelder eignen sich für langfristige Anlagen ab 30 Tage. Ein Festgeldkonto wird mit einem vorher vereinbarten Zins über eine festgelegte Laufzeit eröffnet. Über das Geld kannst du während der Laufzeit nicht verfügen, dafür wird es in der Regel höher verzinst als Geld auf einem Girokonto, auf das du jederzeit zugreifen kannst. Die Zinsen werden meist jährlich oder am Ende der Laufzeit ausgezahlt. Diese Kontoart eignet sich besonders für Geld, das du mittelfristig nicht benötigst und gewinnbringend anlegen möchtest.

    Abschied von Scheinen und Münzen: Die Zukunft des Zahlungsverkehrs

    Weiterhin gilt Deutschland als Land der Bargeldliebhaber:innen, aber die Liebe bröckelt zusehends. Im Jahr 2019 wurde im Handel erstmalig häufiger mit Girocard als mit Bargeld bezahlt – ein historischer Wendepunkt im deutschen Zahlungsverhalten. Diese Entwicklung zeigt, dass auch die traditionell bargeldaffinen Deutschen zunehmend die Vorteile des bargeldlosen Zahlens erkennen und nutzen.

    Die Nachbarländer sind bereits viel digitaler aufgestellt und zeigen, wohin die Reise gehen könnte. In Schweden etwa läuft der Umsatz im Einzelhandel bereits zu 95 Prozent bargeldlos. Die skandinavischen Länder sind Vorreiter in Sachen digitaler Zahlungsverkehr. 2030 soll das Bargeld in Schweden sogar komplett abgeschafft werden und nur noch Bezahlung per Karte oder App möglich sein.

    📌 Gut zu wissen

    Trotz der zunehmenden Digitalisierung: In Deutschland besteht keine Pflicht, bargeldlose Zahlungen zu akzeptieren. Bargeld ist das einzige gesetzliche Zahlungsmittel, das Händler annehmen müssen – sofern sie keine andere Vereinbarung treffen.

    Auch in Deutschland und anderen Teilen Europas wird die Abschaffung des Bargeldes immer mal wieder diskutiert. Ein häufig genanntes Argument ist die bessere Bekämpfung der Kriminalität, da Bargeldtransaktionen schwerer nachvollziehbar sind als digitale Zahlungen. Allerdings gibt es auch Bedenken hinsichtlich Datenschutz und der finanziellen Inklusion aller Bevölkerungsgruppen.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Was bedeutet der Begriff „Giro“ beim Girokonto?

    Der Begriff „Giro“ stammt aus dem Italienischen und bedeutet Kreis, Umkreis oder Runde. Diese Bezeichnung beschreibt perfekt den ständigen Kreislauf des Geldes zwischen Personen, Unternehmen und Institutionen über ihre Konten im bargeldlosen Zahlungsverkehr.

    Q

    Hat wirklich jeder ein Recht auf ein Girokonto?

    Ja, jede Person, die sich rechtmäßig in der EU aufhält, hat das Recht auf ein Basiskonto mit den wichtigsten Grundfunktionen. Banken können zwar einen regulären Girokonto-Antrag ablehnen, müssen dann aber wenigstens ein Basiskonto anbieten. Diese Regelung gilt seit 2016 und stellt sicher, dass niemand vom bargeldlosen Zahlungsverkehr ausgeschlossen wird.

    Q

    Wie viele bargeldlose Transaktionen finden täglich in Deutschland statt?

    In Deutschland finden täglich etwa 72 Millionen bargeldlose Transaktionen statt. Im Jahr 2021 waren es insgesamt 26.193 Millionen Transaktionen mit einem Gesamtvolumen von 65,8 Billionen Euro – mehr als in jedem anderen EU-Land. Diese enorme Anzahl wird nur durch vollautomatisierte und computergesteuerte Prozesse möglich.

    Q

    Wann sollte ich ein separates Geschäftskonto eröffnen?

    Bei Kapitalgesellschaften wie UG oder GmbH ist ein Geschäftskonto Pflicht. Selbstständige und Freiberufler sollten aus praktischen Gründen ein separates Geschäftskonto führen: Es erleichtert die Buchhaltung, macht die Steuererklärung einfacher und wirkt professioneller. Zudem verbieten viele Banken die geschäftliche Nutzung von Privatkonten in ihren AGBs.

    Q

    Welche Alternativen zum Girokonto gibt es für mein Erspartes?

    Für Erspartes eignen sich Tagesgeldkonten (täglich verfügbar, variable Zinsen), Festgeldkonten (feste Laufzeit ab 30 Tagen, höhere Zinsen) oder klassische Sparkonten. Die 3-Konten-Strategie empfiehlt: Girokonto für den Zahlungsverkehr, Tagesgeldkonto für den Notgroschen und Festgeldkonto für mittelfristige Sparziele.

    Q

    Wird das Bargeld in Deutschland bald abgeschafft?

    Eine komplette Bargeldabschaffung ist in Deutschland aktuell nicht geplant, auch wenn seit 2019 erstmals häufiger mit Karte als mit Bargeld bezahlt wird. Während Länder wie Schweden bis 2030 komplett bargeldlos werden wollen, ist Bargeld in Deutschland das einzige gesetzliche Zahlungsmittel. Die Diskussion über eine Abschaffung wird jedoch regelmäßig geführt.

  • Girocard vs. EC-Karte: Alles über Debit-Zahlungssysteme

    Girocard vs. EC-Karte: Alles über Debit-Zahlungssysteme

    Themen in diesem Artikel:

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Girocard, Maestro, V-Pay: So funktioniert das Debit-Zahlungssystem

    Die Girocard ist seit 2007 der offizielle Nachfolger der EC-Karte und ermöglicht dir bargeldloses Bezahlen sowie Geldabhebungen am Automaten. Diese Umstellung brachte wichtige Verbesserungen: ein vereinheitlichtes deutsches Zahlungssystem, einfachere bargeldlose Zahlungen in der EU und eine deutlich höhere internationale Akzeptanz deiner Debit-Karte. Während beide Karten grundsätzlich ähnlich funktionieren, unterscheiden sie sich wesentlich in Sicherheit und Zahlungssystem.

    Kurz erklärt: Die EC-Karte

    Das Kürzel EC stand ursprünglich für das Eurocheque-Verfahren aus den 1970er-Jahren, das bargeldloses Bezahlen per Scheck ermöglichte. Diese Technologie entwickelte sich später zum Electronic-Cash-Verfahren weiter, bei dem der Bezahlvorgang nicht mehr auf Papier, sondern auf einer Plastikkarte mit Magnetstreifen in Verbindung mit deiner PIN basierte.

    Mit der EC-Karte konntest du als Karteninhaber:in bargeldlos in Geschäften zahlen und Geld an Geldautomaten abheben. Als Debit-Karte bot sie einen entscheidenden Vorteil gegenüber dem klassischen Scheck: Die Information über ausreichende Kontodeckung lag sofort vor, während beim Scheck zum Zeitpunkt der Zahlung nicht nachvollziehbar war, ob er gedeckt ist.

    📌 Gut zu wissen

    Im Jahr 2007 löste die Girocard die EC-Karte ab. Der Begriff „EC-Karte“ wird jedoch im Alltag immer noch häufig verwendet, obwohl es sich technisch gesehen nicht mehr um EC-Karten, sondern um Girocards handelt. Die Banken und Sparkassen legten das EC- und das deutsche Geldautomatensystem zusammen, um ein einheitlicheres und sichereres System zu schaffen.

    Diese Umstellung verfolgte drei zentrale Ziele: die Vereinheitlichung des deutschen Zahlungssystems, die Vereinfachung bargeldloser Zahlungen in der EU und eine höhere internationale Akzeptanz der deutschen Debit-Karten.

    Quick-Info: Das Debit-Kartensystem

    Debit bedeutet übersetzt Lastschrift. Wenn deine Bezahlkarte eine Debit-Karte ist, bedeutet das eine direkte Verknüpfung mit einem bestimmten Bankkonto, zum Beispiel deinem Girokonto. Dadurch ist ein direkter Zugriff auf die auf dem Konto befindlichen Geldmittel möglich und Beträge können unmittelbar abgebucht werden – vorausgesetzt, dein Konto ist ausreichend gedeckt.

    Darin besteht auch der größte Unterschied zur Kreditkarte, bei der dir als Inhaber:in ein Kredit gewährt wird. Während bei der Kreditkarte Zahlungen gesammelt und später abgerechnet werden, erfolgt bei der Debit-Karte die Belastung deines Kontos sofort. Diese unmittelbare Abbuchung gibt dir eine bessere Kontrolle über deine Ausgaben und verhindert, dass du mehr Geld ausgibst als tatsächlich verfügbar ist.

    💡 Tipp

    Nutze die sofortige Abbuchung der Debit-Karte zu deinem Vorteil: Führe ein Haushaltsbuch oder nutze Banking-Apps mit Ausgabenanalyse, um deine Finanzen im Blick zu behalten. So siehst du direkt, wofür du dein Geld ausgibst und kannst dein Budget besser planen. Viele Banken bieten mittlerweile auch Push-Benachrichtigungen bei jeder Transaktion an.

    Girocard und EC-Karte: Der Unterschied

    Die synonyme Verwendung der Begriffe EC-Karte und Girocard ist naheliegend: Beide Karten sind Debit-Karten für das bargeldlose Bezahlen und für Bargeldabhebungen am Geldautomaten. Unterschiede bestehen zwischen EC-Karte und Girocard lediglich bei der Sicherheit und dem Zahlungssystem, die jedoch erhebliche Auswirkungen auf deine tägliche Nutzung haben.

    Mehr Sicherheit durch Mikrochip

    Die EC-Karten waren mit einem Magnetstreifen ausgestattet. Bei der Girocard findet der Zahlungsverkehr über den ebenfalls auf der Karte befindlichen Mikrochip statt. Das sorgt für deutlich mehr Sicherheit für dich als Kund:in: Die auf dem Chip gespeicherten Daten können nicht ausgelesen und beispielsweise für Identitätsmissbrauch genutzt werden.

    Über einen Magnetstreifen verfügen Girocards zwar immer noch, allerdings nur für das Elektronische Lastschriftverfahren, abgekürzt mit ELV. Bei diesem Verfahren erfolgt die Legitimation aus Sicherheitsgründen zusätzlich durch deine Unterschrift, was eine weitere Sicherheitsebene darstellt.

    📌 Gut zu wissen

    Girocards können mit verschiedenen Zahlungssystemen ausgestattet sein. Mit welchem Zahlungssystem deine Girocard ausgestattet ist, erkennst du am jeweiligen Maestro- oder V-Pay-Logo, das du zusätzlich zum Girocard-Logo auf der Karte findest. Während beispielsweise die Sparkassen mit Maestro arbeiten, tragen die meisten Girocards der Volksbanken das V-Pay-Logo.

    Maestro und V-Pay: Zahlungssysteme der Girocard

    Beim Nutzen der Girocard im Ausland ist wichtig zu wissen: Wenn deine Girocard mit einem Zahlungssystem wie Maestro oder V-Pay ausgestattet ist, kannst du sie auch international zum bargeldlosen Bezahlen oder Geldabheben verwenden. Einfache Girocards ohne Zahlungssystem können nur innerhalb Deutschlands genutzt werden, was deine Flexibilität auf Reisen erheblich einschränkt.

    Unterschiede zwischen Maestro und V-Pay

    Girocards sind mit einem Magnetstreifen und mit einem Mikrochip ausgestattet, die alle erforderlichen Informationen für eine erfolgreiche Transaktion beinhalten. Girocards mit V-Pay können allerdings nur die Daten auf dem Chip auslesen, sodass bei jeder Transaktion eine PIN-Eingabe erforderlich ist. Diese Einschränkung erhöht zwar die Sicherheit, kann aber in manchen Situationen als umständlich empfunden werden.

    Beim Zahlungssystem Maestro hingegen, das auch auf die Daten des Magnetstreifens zugreifen kann, ist oft nur deine Unterschrift für die Identifikation ausreichend. Damit ist das V-Pay-Zahlungssystem zwar etwas sicherer, dafür punktet Maestro wenn es um Zahlungen im außereuropäischen Ausland geht.

    💡 Tipp

    Plane deine Reisen vorausschauend: Für Reisen innerhalb Europas ist V-Pay völlig ausreichend und bietet mehr Sicherheit. Für weltweite Reisen solltest du eine Karte mit Maestro-Funktion oder zusätzlich eine Kreditkarte mitnehmen. Informiere dich vor Reiseantritt bei deiner Bank über die Akzeptanz deiner Karte im Zielland und mögliche Gebühren.

    In den USA beispielsweise können einige EC-Terminals die Chipdaten nicht auslesen und Bezahlungen nicht durchführen. Denn während Maestro weltweit funktioniert, ist V-Pay vornehmlich auf Europa beschränkt. Diese geografische Einschränkung kann für dich auf Reisen außerhalb Europas zu Problemen führen, weshalb die Wahl des Zahlungssystems von deinen Reisegewohnheiten abhängen sollte.

    Abschaffung von Maestro und V-Pay

    Ab Juli 2023 schafft Mastercard das Zahlungssystem Maestro sukzessive ab: Abgelaufene Girocards mit Maestro-Funktion werden nicht mehr ersetzt. Diese Karten sind dann nicht mehr im Ausland nutzbar, was für viele Karteninhaber:innen eine erhebliche Einschränkung bedeutet.

    📌 Gut zu wissen

    Die Banken der davon betroffenen Kund:innen könnten nun auf V-Pay umsteigen – doch auch dieses Zahlungssystem soll auslaufen und ersetzt werden. Viele Banken setzen bereits auf Debit-Mastercards oder Visa-Debitkarten als Nachfolger. Diese neuen Karten kombinieren die Vorteile einer Debitkarte mit der weltweiten Akzeptanz von Mastercard oder Visa.

    Diese Entwicklung markiert einen wichtigen Wendepunkt im deutschen Zahlungsverkehr und wird voraussichtlich zu neuen Lösungen und Alternativen führen.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Was ist der Hauptunterschied zwischen EC-Karte und Girocard?

    Die Girocard nutzt einen sicheren Mikrochip statt Magnetstreifen und ermöglicht durch Zahlungssysteme wie Maestro oder V-Pay internationale Zahlungen. Die EC-Karte war auf Deutschland beschränkt und weniger sicher.

    Q

    Wie funktioniert das Debit-Kartensystem bei der Girocard?

    Die Girocard ist direkt mit deinem Girokonto verknüpft und bucht Beträge unmittelbar ab. Im Gegensatz zur Kreditkarte wird kein Kredit gewährt, sondern nur verfügbares Guthaben verwendet.

    Q

    Welche Vorteile bietet Maestro gegenüber V-Pay?

    Maestro funktioniert weltweit und kann Magnetstreifendaten auslesen, während V-Pay auf Europa beschränkt ist. Dafür ist V-Pay durch die verpflichtende PIN-Eingabe bei jeder Transaktion sicherer.

    Q

    Kann ich meine Girocard ohne Maestro oder V-Pay im Ausland nutzen?

    Nein, einfache Girocards ohne Zahlungssystem wie Maestro oder V-Pay können nur innerhalb Deutschlands genutzt werden. Für internationale Zahlungen benötigst du eines dieser Zahlungssysteme.

    Q

    Was bedeutet die Abschaffung von Maestro ab 2023 für mich?

    Ab Juli 2023 werden abgelaufene Girocards mit Maestro nicht mehr ersetzt. Deine Karte ist dann nicht mehr im Ausland nutzbar, und deine Bank wird alternative Lösungen wie Debit-Mastercards oder Visa-Debitkarten anbieten.

    Q

    Wie erkenne ich welches Zahlungssystem meine Girocard hat?

    Das Zahlungssystem erkennst du am Logo auf deiner Karte: Maestro von Mastercard oder V-Pay von Visa erscheinen zusätzlich zum Girocard-Logo auf der Kartenvorderseite.

  • Girocard im Ausland: Gebühren, Länder & wichtige Tipps

    Girocard im Ausland: Gebühren, Länder & wichtige Tipps

    Themen in diesem Artikel:

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Girocard im Ausland: Das musst du beachten

    Die Girocard ist Deutschlands meistgenutzte Bankkarte und ermöglicht dir problemloses Bezahlen sowie Bargeldabheben im Inland. Doch wie funktioniert das eigentlich im Ausland? Die gute Nachricht: Dank spezieller Kooperationen kannst du deine Girocard auch außerhalb Deutschlands einsetzen – allerdings mit einigen wichtigen Einschränkungen. Je nach Reiseziel können Gebühren anfallen, und nicht jede Karte funktioniert überall gleich gut. Besonders wichtig wird das Thema ab 2023, denn dann stehen bedeutende Änderungen bei der Auslandsnutzung an. In diesem Artikel erfährst du, wo du mit deiner Girocard bezahlen kannst, welche Kosten dabei entstehen und worauf du bei deiner nächsten Reise unbedingt achten solltest.

    Girocards dank Co-Badging auch im Ausland einsetzbar

    Die Girocard gehört zur Standardausstattung jedes Girokontos und ermöglicht dir unkomplizierten bargeldlosen Zahlungsverkehr. Viele kennen sie noch unter ihrem alten Namen EC-Karte. Ursprünglich als europaweites Bezahlsystem konzipiert, funktioniert sie grundsätzlich in ganz Deutschland und Europa – sowohl zum Geldabheben als auch zum kontaktlosen Bezahlen in Geschäften.

    Was die meisten Girocards besonders macht, sind ihre Kooperationen mit internationalen Kreditkartenanbietern. Durch das sogenannte Co-Badging mit Mastercard (Maestro) oder VISA (V-Pay) lässt sich deine Karte auch im Ausland einsetzen. Ob deine Girocard über diese praktische Zusatzfunktion verfügt, erkennst du ganz einfach am aufgedruckten Maestro- oder V-Pay-Logo auf der Kartenvorderseite. Diese Partnerschaft erweitert deinen Handlungsspielraum erheblich und macht spontane Auslandsreisen deutlich unkomplizierter.

    📌 Gut zu wissen

    Beim Maestro-System werden alle sensiblen Kartendaten auf dem Magnetstreifen gespeichert. Das ermöglicht dir weltweites Bezahlen per Unterschrift, da viele Geräte diese Technologie auslesen können. V-Pay speichert die Daten dagegen auf einem speziellen Chip, und du musst zum Bezahlen immer deine PIN eingeben. Das bietet mehr Sicherheit, schränkt aber die Einsatzmöglichkeiten ein, da nicht alle Geräte über die nötige Technik verfügen.

    In welchen Ländern du mit der Girocard bezahlen kannst

    Die Einsatzmöglichkeiten deiner Girocard im Ausland hängen direkt davon ab, welches System auf deiner Karte hinterlegt ist. Maestro-Karten sind weltweit gültig und eignen sich daher hervorragend für Weltenbummler:innen, die verschiedene Kontinente bereisen möchten. Karten mit dem V-Pay-Zeichen kannst du dagegen in der Regel nur innerhalb Europas nutzen – für Fernreisen sind sie weniger geeignet.

    Aus Sicherheitsgründen sperren einige Banken die Girocard standardmäßig für den Einsatz außerhalb Europas. Du kannst die gewünschten Länder jedoch auf Antrag bei deiner Bank freischalten lassen. Deshalb ist es wichtig, dass du dich im Vorfeld einer Reise bei deiner Bank erkundigst. Frage nach, ob du deine Girocard in deinem Reiseland einsetzen kannst und welche Tages- und Wochenlimits beim Geldabheben und Bezahlen gelten. Diese Limits können je nach Bank und Kontotyp erheblich variieren und sollten zu deinen Reiseplänen passen.

    💡 Tipp

    Kontaktiere deine Bank mindestens eine Woche vor Reiseantritt und lass dein Reiseland für deine Girocard freischalten. Notiere dir auch die internationale Servicenummer deiner Bank für Notfälle. Viele Banken bieten zudem die Möglichkeit, die Freischaltung bequem über das Online-Banking oder die Banking-App vorzunehmen – das spart Zeit und den Weg zur Filiale.

    Das kostet der Auslandseinsatz der Girocard

    Mit deiner Girokarte kannst du überall in Deutschland und innerhalb der Eurozone kostenlos in Geschäften bezahlen. Sobald du jedoch außerhalb der Eurozone mit der Girocard zahlst, vereinnahmt deine Bank eine prozentuale Gebühr des Umsatzes. Diese Gebühr kann je nach Kartenanbieter zwischen ein und drei Prozent liegen und summiert sich bei längeren Reisen schnell zu einem beachtlichen Betrag.

    Für das Abheben von Bargeld an Geldautomaten im Ausland fällt üblicherweise seitens deiner Bank eine Gebühr zwischen fünf und zehn Euro an, manchmal auch ein prozentualer Betrag. Die genauen Kosten erfährst du im Preisverzeichnis deiner Bank. Dazu kommen zusätzlich die Gebühren der ausländischen Bank, die für die Nutzung ihres Automaten häufig eine Pauschale zwischen fünf und zehn Euro verlangt – unabhängig vom abgehobenen Betrag. Bei kleineren Abhebungen kann das Verhältnis zwischen Gebühr und abgehobenem Betrag besonders ungünstig ausfallen.

    In Ländern mit einer anderen Währung als dem Euro können zudem Wechselkursgebühren entstehen. Diese kann deine Bank entweder transparent als prozentualen Teil des Umsatzes erheben, oder sie verstecken sich in einem unvorteilhaften Wechselkurs für die Umrechnung in Euro. Die Betreiber deutscher Bankautomaten weisen die Auslandsgebühren aber in der Regel im Preisverzeichnis aus, sodass du dich vorab informieren kannst.

    📌 Gut zu wissen

    Manchmal bieten Automatenbetreiber oder Händler beim Bezahlen die Option, den Verfügungsbetrag sofort von der Landeswährung in Euro umzurechnen (Dynamic Currency Conversion). Das kann für dich jedoch teuer werden! Am Umrechnungskurs verdienen die Anbieter meist mehr, als deine Bank dir berechnen würde. Wähle daher immer die Abrechnung in Landeswährung – so sparst du oft zwischen 3 und 10 Prozent der Transaktionssumme.

    Achtung: Künftig nur noch eingeschränkt im Ausland einsetzbar

    In naher Zukunft wird die Girocard im Ausland nur noch eingeschränkt nutzbar sein. Der Grund dafür ist eine weitreichende Entscheidung von Mastercard: Das Unternehmen stellt seinen Maestro-Service für Girokarten ab Juli 2023 ein. Ab diesem Zeitpunkt können Banken keine neuen Girokarten mit Maestro-Funktion mehr ausgeben. Bis zu dem Gültig-bis-Datum, das auf deiner Girokarte steht, kannst du sie jedoch noch wie gewohnt im Ausland nutzen. Die letzten Bestandskarten werden voraussichtlich 2028 auslaufen.

    Das Gegenstück zu Maestro, nämlich V-Pay, bleibt vorerst weiterhin bestehen. Viele Banken geben aber bereits jetzt nur noch Girocards ohne Co-Badging mit Mastercard oder VISA aus. Diese kannst du dann nur noch in Deutschland einsetzen. Die deutsche Bankenwirtschaft arbeitet jedoch an verschiedenen Modellen, um Auslandszahlungen mit der Girocard auch zukünftig weiter zu ermöglichen. Für Reisende bedeutet das: Informiere dich rechtzeitig bei deiner Bank über alternative Zahlungsmittel für Auslandsreisen.

    💡 Tipp

    Sichere dir rechtzeitig eine kostenlose Kreditkarte als Backup für deine Auslandsreisen. Viele Direktbanken bieten gebührenfreie Kreditkarten an, mit denen du weltweit kostenlos bezahlen und teilweise sogar gebührenfrei Bargeld abheben kannst. So bist du auch nach dem Ende von Maestro bestens für internationale Reisen gerüstet und sparst gleichzeitig Gebühren.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Kann ich mit jeder Girocard im Ausland bezahlen?

    Nein, nur Girocards mit Maestro- oder V-Pay-Logo funktionieren im Ausland. Maestro-Karten sind weltweit einsetzbar, V-Pay-Karten meist nur in Europa. Prüfe das Logo auf deiner Karte vor der Reise.

    Q

    Welche Gebühren fallen beim Bezahlen außerhalb der Eurozone an?

    Außerhalb der Eurozone berechnen Banken üblicherweise ein bis drei Prozent des Umsatzes als Gebühr. Beim Geldabheben kommen zusätzlich fünf bis zehn Euro Bankgebühr plus Automatengebühr der ausländischen Bank hinzu.

    Q

    Muss ich meine Girocard für Auslandsreisen freischalten lassen?

    Ja, viele Banken sperren Girocards aus Sicherheitsgründen für außereuropäische Länder. Kontaktiere deine Bank vor der Reise, um die gewünschten Länder freischalten zu lassen und Tages- sowie Wochenlimits zu erfragen.

    Q

    Was bedeutet das Ende von Maestro für meine Girocard?

    Ab Juli 2023 gibt Mastercard keine neuen Maestro-Karten mehr aus. Bestehende Karten funktionieren bis zum aufgedruckten Ablaufdatum weiter, spätestens bis 2028. Danach sind Auslandszahlungen nur noch mit V-Pay oder alternativen Lösungen möglich.

    Q

    Ist die Girocard oder eine Kreditkarte besser für Auslandsreisen?

    Kreditkarten sind meist die bessere Wahl für Auslandsreisen. Sie werden weltweit akzeptiert, bieten oft bessere Wechselkurse und haben häufig zusätzliche Versicherungen inklusive. Viele kostenlose Kreditkarten erheben zudem keine Auslandseinsatzgebühren, während bei der Girocard fast immer Gebühren anfallen.

    Q

    Wo finde ich die genauen Auslandsgebühren meiner Bank?

    Die genauen Gebühren für Auslandseinsätze findest du im Preisverzeichnis deiner Bank. Dieses ist meist online verfügbar oder kann in der Filiale angefordert werden. Achte auf die Positionen „Auslandseinsatzentgelt“ und „Fremdwährungsgebühr“.

  • Girokonto Vergleich: So findest du das beste Konto

    Girokonto Vergleich: So findest du das beste Konto

    Themen in diesem Artikel:

    • So findest du das richtige Girokonto: Warum es heute viele unterschiedliche Kontomodelle gibt und welche Kriterien entscheidend sind.
    • Kriterium Kontoführungsgebühren: Welche Gebühren zulässig sind, welche nicht – und worauf du unbedingt im Preis-Leistungs­verzeichnis achten solltest.
    • Kriterium Bargeldversorgung: Warum die Auswahl des Automaten wichtig ist – und wie Bankenverbünde wie Cash Group, CashPool oder der Sparkassen‑Verbund helfen können.
    • Kriterium Kosten für Bankkarten: Welche Kosten für Giro- und Kreditkarte anfallen können – und mit welchen „versteckten“ Gebühren du rechnen solltest.
    • FAQ – Häufig gestellte Fragen: Von „Was bedeutet wirklich kostenlos?“ über „Kann ich einer Gebührenerhöhung widersprechen?“ bis hin zu „Wo finde ich das Preis-Leistungs­Verzeichnis?“.

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Die Suche nach dem passenden Girokonto kann überwältigend sein – das Angebot ist riesig und die Unterschiede bei Kosten und Leistungen fallen teils erheblich aus. Ein gründlicher Vergleich verschiedener Girokonten ist deshalb unerlässlich, bevor du dich für ein Konto entscheidest. In diesem Artikel erfährst du, welche Kriterien wirklich wichtig sind, was das Preisleistungsverzeichnis über dein Konto verrät und worauf du bei Kontoführungsgebühren, Bargeldversorgung und Bankkarten achten solltest.

    So findest du das richtige Girokonto

    Die Bankenwelt bietet dir heute eine beeindruckende Vielfalt: Direktbanken, Onlinebanken, Neobanken und klassische Filialbanken wetteifern um deine Gunst mit unterschiedlichsten Girokonto-Modellen. Diese Vielfalt hat jedoch ihren Preis – nämlich die Qual der Wahl. Die Unterschiede bei Gebühren, Konditionen und Leistungen können erheblich sein, weshalb du vor einem Kontoabschluss unbedingt die Vor- und Nachteile der verschiedenen Konten sorgfältig abwägen solltest.

    Ein gutes Girokonto sollte mehrere wichtige Kriterien erfüllen. Günstig sollte es sein – idealerweise komplett ohne Kontoführungsgebühren. Die Bargeldversorgung muss deutschlandweit gesichert sein, und zwar selbstverständlich kostenlos. Auch eine gebührenfreie Giro- und Kreditkarte zum Girokonto wären optimal. Diese Liste ließe sich fast endlos fortsetzen, doch konzentrieren wir uns auf die wirklich entscheidenden Faktoren, die dein zukünftiges Girokonto erfüllen sollte.

    💡 Tipp

    Erstelle dir vor der Kontosuche eine persönliche Checkliste mit deinen Must-haves und Nice-to-haves. Notiere dir, wie oft du Bargeld abhebst, ob du eine Kreditkarte brauchst und welche Banking-Features du wirklich nutzt. So findest du gezielt das Konto, das zu deinem Alltag passt – und zahlst nicht für Leistungen, die du gar nicht brauchst.

    Kriterium Kontoführungsgebühren

    Für ein Girokonto erheben Banken in der Regel Kontoführungsgebühren – das sind Entgelte für verschiedene Konto-Dienstleistungen. Entscheidend ist dabei die Unterscheidung zwischen zulässigen und unzulässigen Gebühren, denn nicht alles, was Banken berechnen, ist auch rechtlich erlaubt.

    Zu den erlaubten Kontogebühren zählen laut einem Urteil des Bundesgerichtshofs etwa Entgelte für eine Kontoauskunft, Kosten für die Rückgabe ungedeckter Schecks sowie Gebühren für die Kreditkartennutzung im Ausland. Auch Entgelte für die von der Bank verweigerte Einlösung von Lastschriften, Schecks, Daueraufträgen und Überweisungen sind zulässig. Ebenso dürfen Banken Kosten für Einzahlungen von Bargeld auf das eigene Konto beziehungsweise Auszahlungen vom eigenen Konto am Bankschalter erheben.

    Unzulässige Kontogebühren hingegen umfassen Entgelte bei einem Basiskonto, Kosten für nachträglich erstellte Kontoauszüge und Gebühren bei Verlust der Girocard oder Kreditkarte. Auch Gebühren für den Erhalt von Kontoauszügen, Entgelte bei einer Kartensperre sowie Gebühren für Ein- und Auszahlungen auf das eigene oder vom eigenen Konto bei Girokonten mit Grundgebühr sind nicht erlaubt.

    📌 Gut zu wissen

    Seit dem BGH-Urteil vom April 2021 müssen Banken für jede Gebührenerhöhung deine ausdrückliche Zustimmung einholen. Das stillschweigende Akzeptieren durch Nichtwidersprechen ist nicht mehr gültig. Prüfe regelmäßig deine Banking-App oder das Online-Banking auf Zustimmungsanfragen – ignorierst du diese, bleiben deine alten Konditionen bestehen, aber die Bank könnte dir kündigen.

    Kostenlose Girokonten richtig erkennen

    Kreditinstitute dürfen ein Girokonto nur dann als kostenlos bezeichnen, wenn es vier klare Bedingungen erfüllt. Die Kontoführung muss kostenlos sein und es darf keine monatliche Grundgebühr geben. Es darf keinen monatlichen Mindestgeldeingang geben, damit die monatliche Grundgebühr entfällt. Die Girocard muss kostenlos sein und Überweisungen ebenfalls. Wenn Banken mit einem kostenlosen Girokonto werben, solltest du vorab unbedingt in das Preisleistungsverzeichnis der Bank schauen und genau prüfen, welche Entgelte tatsächlich für das Girokonto erhoben werden.

    In Deutschland können Kreditinstitute die Höhe ihrer Kontoführungsgebühren selbst festlegen, da es keine gesetzliche Obergrenze gibt. Entscheidend ist jedoch, dass Kontoinhaber:innen sowohl der Einführung neuer Entgelte als auch der Erhöhung bestehender Gebühren ausdrücklich zustimmen müssen – das hat der Bundesgerichtshof im April 2021 geurteilt. Seitdem müssen Banken die Zustimmung ihrer Kund:innen über das Onlinebanking oder die Banking-App einholen. Stimmst du nicht zu, zahlst du auch keine Gebühren. Allerdings haben Banken dann das Recht, dein Konto mit einer Frist von zwei Monaten zu kündigen.

    Kriterium Bargeldversorgung

    Wenn du Geld vom Automaten abheben möchtest, der nicht zu deiner Hausbank gehört, solltest du auf Fremdgebühren achten. Im Unterschied zu Automaten der eigenen Bank kann das Abheben von Bargeld mit der Girokarte bei anderen Banken nämlich Geld kosten. Aus diesem Grund solltest du stets Automaten deiner Bank beziehungsweise aus deren Bankenverband nutzen.

    Die größten Bankenverbände in Deutschland sind das BankCard ServiceNetz der Volks- und Raiffeisenbanken, der Sparkassenverbund, die Cash Group für Kund:innen von Deutsche Bank, Commerzbank, Postbank und Hypovereinsbank sowie der CashPool für Kund:innen der Santander Bank, der Degussa Bank und anderen Instituten. Innerhalb dieser Verbände kannst du in der Regel kostenlos Bargeld abheben, was die Bargeldversorgung deutschlandweit deutlich erleichtert.

    💡 Tipp

    Lade dir die App deines Bankenverbands herunter! Die meisten Verbände bieten kostenlose Geldautomaten-Finder-Apps an, die dir den nächsten gebührenfreien Automaten in deiner Umgebung anzeigen. So vermeidest du teure Fremdgebühren von bis zu 5 Euro pro Abhebung und findest auch im Urlaub oder auf Geschäftsreisen schnell den richtigen Automaten.

    Kriterium Kosten für Bankkarten

    Wer ein Girokonto eröffnet, erhält von der Bank in der Regel eine kostenlose Girokarte. Manchmal gibt es die kostenfreie Kreditkarte gleich dazu. Einige Kreditinstitute verlangen jedoch Entgelte für beide Karten. Sowohl bei der Girokarte als auch der Kreditkarte wird dann eine Monatsgebühr oder Jahresgebühr fällig.

    Grundgebühr Girokarte

    Die monatlichen Kosten für eine Girokarte liegen im Schnitt bei 0,99 Cent, was aufs Jahr hochgerechnet rund zwölf Euro ergibt. Diese Gebühr kann je nach Bank variieren, weshalb ein genauer Vergleich lohnt.

    Grundgebühr Kreditkarte

    Bei einer im Girokonto enthaltenen Kreditkarte variieren die Kosten ebenfalls stark zwischen den Anbietern. Während manche Banken die Kreditkarte komplett kostenfrei anbieten, verlangen andere eine Jahresgebühr.

    📌 Gut zu wissen

    Viele Banken bieten im ersten Jahr kostenlose Kreditkarten an, die ab dem zweiten Jahr kostenpflichtig werden. Achte im Preisleistungsverzeichnis besonders auf Formulierungen wie „im ersten Jahr gebührenfrei“ oder „Jahresgebühr ab dem 2. Jahr“. Diese versteckten Kosten können sich auf 30-100 Euro pro Jahr summieren.

    💡 Tipp

    Verhandle mit deiner Bank! Besonders wenn du schon länger Kunde bist oder mehrere Produkte bei der Bank hast, lassen sich oft individuelle Konditionen aushandeln. Frage gezielt nach Rabatten für die Kartengebühren oder einem Upgrade auf ein besseres Kontomodell zum gleichen Preis. Die Kundenbindung ist Banken oft wichtiger als die paar Euro Kartengebühr.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Was macht ein Girokonto wirklich kostenlos?

    Ein Girokonto gilt nur dann als wirklich kostenlos, wenn vier Bedingungen erfüllt sind: keine Kontoführungsgebühren, kein erforderlicher Mindestgeldeingang, kostenfreie Girocard und gebührenfreie Überweisungen. Sobald eine dieser Bedingungen nicht erfüllt ist, darf die Bank das Konto nicht als „kostenlos“ bewerben.

    Q

    Kann ich Gebührenerhöhungen meiner Bank widersprechen?

    Ja, seit dem BGH-Urteil von April 2021 müssen Sie Gebührenerhöhungen ausdrücklich zustimmen. Ohne Ihre Zustimmung bleiben die alten Konditionen bestehen. Allerdings kann die Bank dann Ihr Konto mit einer Frist von zwei Monaten kündigen. Sie haben also die Wahl: Zustimmen oder nach einer Alternative suchen.

    Q

    Wie finde ich gebührenfreie Geldautomaten?

    Nutzen Sie Geldautomaten Ihrer Hausbank oder des zugehörigen Bankenverbands (Cash Group, CashPool, Sparkassenverbund, BankCard ServiceNetz). Die meisten Banken bieten Apps mit Automatenfinder an. Innerhalb des jeweiligen Verbunds ist das Abheben kostenlos, bei fremden Automaten fallen meist 3-5 Euro Gebühren an.

    Q

    Welche Kontogebühren sind illegal?

    Unzulässig sind Gebühren für: Kontoauszüge am Automaten oder online, Kartensperrungen bei Verlust oder Diebstahl, nachträglich erstellte Kontoauszüge, Entgelte bei Basiskonten sowie Ein- und Auszahlungen bei Konten mit Grundgebühr. Falls Ihre Bank solche Gebühren erhebt, können Sie diese zurückfordern.

    Q

    Lohnt sich ein Kontowechsel bei Gebührenerhöhungen?

    Ein Kontowechsel lohnt sich oft schon bei Gebühren ab 5 Euro monatlich. Viele Banken bieten einen kostenlosen Kontowechselservice an, der Daueraufträge und Lastschriften automatisch umzieht. Vergleichen Sie die Gesamtkosten inklusive Kartengebühren und Zusatzleistungen. Bei 60 Euro Jahresersparnis hat sich der Aufwand meist gelohnt.

    Q

    Wo finde ich das Preisleistungsverzeichnis meiner Bank?

    Das Preisleistungsverzeichnis finden Sie auf der Website Ihrer Bank, meist unter „Preise & Konditionen“ oder „AGB“. In der Filiale liegt es zur Einsicht aus. Banken sind gesetzlich verpflichtet, dieses Verzeichnis öffentlich zugänglich zu machen. Dort sind alle Gebühren transparent aufgelistet – prüfen Sie es vor Kontoeröffnung gründlich.