Kategorie: Konto

  • Postident für Girokonto: Legitimation per Videochat oder Filiale

    Postident für Girokonto: Legitimation per Videochat oder Filiale

    Themen in diesem Artikel:

    • Das ist Postident: Erfahre, warum Banken deine Identität prüfen müssen und wie Postident dabei hilft, die Vorgaben des Geldwäschegesetzes zu erfüllen.
    • Postident Verfahren im Überblick: Lerne die verschiedenen Identifikationswege kennen, von der Filiale über den Videochat bis hin zu eID, Fotoverfahren und E Signing.
    • Sicherheit der Postident Verfahren: Finde heraus, wie BSI Zertifizierung, eIDAS Verordnung und Datenschutzbestimmungen deine Identitätsdaten schützen.
    • Girokonto per Videochat eröffnen: Schritt für Schritt vom Link zum Postident Portal über den Videochat mit Ausweiskontrolle bis zur TAN Bestätigung.
    • Girokonto in der Filiale eröffnen: So nutzt du den Postident Coupon, welche Ausweisdokumente nötig sind und wann eine Meldebescheinigung verlangt wird.
    • Banken mit Postident Verfahren: Überblick über Banken, die Postident einsetzen, von Neobanken und Direktbanken bis zu klassischen Filialbanken.
    • Postident mit E Signing: Entdecke, wie Identifikation per Videochat und qualifizierte elektronische Signatur zu einem durchgehend digitalen Vertragsabschluss zusammenwachsen.

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Ein Girokonto in Deutschland eröffnen? Dann kommst du an der Legitimationsprüfung nicht vorbei. Postident bietet dir dafür bewährte Lösungen – entweder bequem per Videochat von zu Hause oder persönlich in der Filiale. Die Deutsche Post AG hat diese Verfahren entwickelt, um die gesetzlichen Vorgaben des Geldwäschegesetzes zu erfüllen und gleichzeitig den Prozess für dich so einfach wie möglich zu gestalten. Ob du dich für die digitale Variante am Smartphone entscheidest oder den klassischen Weg in die Postfiliale bevorzugst – beide Methoden führen dich sicher und zuverlässig zu deinem neuen Girokonto.

    Das ist Postident

    Postident fasst verschiedene Verfahren zur Legitimationsprüfung zusammen, die weit über die reine Kontoeröffnung hinausgehen. Die Deutsche Post AG hat diesen Service ins Leben gerufen, um Bankinstitute bei der Erfüllung des Geldwäschegesetzes zu unterstützen. Dieses Gesetz verpflichtet Banken, die Identität ihrer Kund:innen bei der Eröffnung eines Kontos oder der Vergabe eines Kredits zweifelsfrei festzustellen.

    Die Anwendungsbereiche von Postident sind vielfältig. Du kannst das Verfahren nicht nur für dein neues Girokonto nutzen, sondern auch beim Abschluss eines Mobilfunkvertrags oder wenn wichtige Dokumente vor der Übergabe gegengezeichnet werden müssen. Diese Flexibilität macht Postident zu einem universellen Werkzeug für sichere Identifikationsprozesse in verschiedenen Lebensbereichen.

    📌 Gut zu wissen

    Das Geldwäschegesetz (GwG) schreibt vor, dass Banken bei Kontoeröffnungen eine zweifelsfrei nachweisbare Identitätsfeststellung durchführen müssen. Dies dient dem Schutz vor Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung. Ohne diese Legitimationsprüfung darf dir keine Bank in Deutschland ein Konto eröffnen – das gilt für alle Kreditinstitute gleichermaßen.

    Diese Postident-Verfahren gibt es

    Der Postident-Service bietet dir sechs unterschiedliche Verfahren, die sich an deine individuellen Bedürfnisse anpassen. Die klassische Variante ist Postident in der Filiale, bei der Mitarbeitende deine Identität persönlich überprüfen. Besonders beliebt ist mittlerweile Postident per Videochat, das du bequem am Rechner oder per Smartphone-App durchführen kannst – hier übernehmen Mitarbeitende eines Callcenters die Identifikation.

    Für spezielle Anwendungsfälle stehen weitere Optionen bereit. Postident bei der Zustellung ermöglicht eine Identitätsprüfung durch Postbot:innen direkt bei der Dokumentenübergabe. Das Postident durch Foto-Verfahren funktioniert über den Upload von Dokumenten zusammen mit einem kurzen Identifikationsvideo. Technisch versierte Nutzer:innen können die eID-Funktion ihres Personalausweises für die Online-Ausweisfunktion nutzen. Zusätzlich gibt es Postident E-Signing, mit dem du Verträge mittels qualifizierter elektronischer Signatur rechtskonform unterschreiben kannst.

    Quick-Info: So sicher ist Postident

    Die Sicherheit deiner Daten steht bei allen Postident-Verfahren an oberster Stelle. Die Postident-App für iOS- und Android-Geräte trägt die Zertifizierung des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Das bedeutet konkret: Die Datenübertragung erfüllt dieselben hohen Sicherheitsstandards, die auch für die Kommunikation in Bundes- und Landesbehörden gelten.

    Sämtliche Verfahren entsprechen den in Deutschland geltenden datenschutzrechtlichen Vorgaben. Besonders relevant ist die eIDAS-Verordnung, die verbindliche und europaweit geltende Regelungen für die elektronische Identifizierung und elektronische Vertrauensdienste festlegt. Du kannst dich also darauf verlassen, dass deine persönlichen Daten während des gesamten Legitimationsprozesses bestmöglich geschützt sind.

    Girokonto per Videochat eröffnen

    Der Start deiner Legitimationsprüfung per Videochat ist denkbar einfach. Dein Vertragspartner schickt dir entweder einen Link zu oder leitet dich direkt auf das Postident-Portal weiter. Nach der digitalen Vorprüfung deines Ausweises verbindet dich das System per Videochat mit einem Mitarbeitenden, der die eigentliche Identifizierung mit dir durchführt.

    Während des Videochats werden zwei Fotos von deinem Ausweis angefertigt. Die Mitarbeitenden überprüfen dabei sorgfältig die Hologramme und weitere Sicherheitsmerkmale deines Dokuments. Anschließend wird ein Foto von dir gemacht, und du siehst alle erhobenen Identifikationsdaten zur Kontrolle auf deinem Bildschirm. Sobald du diese bestätigt hast, ist der Hauptteil bereits abgeschlossen.

    💡 Tipp

    Sorge bei der Videochat-Legitimation für optimale Lichtverhältnisse – am besten natürliches Tageslicht ohne direkte Sonneneinstrahlung. Positioniere dich so, dass keine Schatten auf dein Gesicht oder den Ausweis fallen. Eine stabile WLAN-Verbindung verhindert Unterbrechungen und beschleunigt den gesamten Prozess erheblich.

    Bei einer Kontoeröffnung folgt noch ein letzter Schritt: Du erhältst eine TAN per SMS, mit der du dich abschließend bestätigen musst. Das positive Ergebnis deiner Legitimationsprüfung erreicht deinen Vertragspartner nach wenigen Minuten. Im Anschluss bekommst du deine Identifikationsdaten bequem per E-Mail zugeschickt – schnell, sicher und ohne dass du dein Zuhause verlassen musst.

    Girokonto in der Filiale eröffnen

    Für die persönliche Legitimationsprüfung in der Filiale benötigst du zunächst einen Postident-Coupon. Diesen erhältst du entweder per E-Mail von deinem Vertragspartner oder über einen Link zum Postident-Portal. Mit diesem Coupon und deinem gültigen Ausweis – Personalausweis oder Reisepass – gehst du zur nächsten Postfiliale.

    Dort übernehmen die Mitarbeitenden die Prüfung deines Ausweises und übertragen die Informationen aus dem Coupon. Du hast auch die Möglichkeit, den Coupon über die Postident-App zu öffnen und direkt in der Filiale vorzuzeigen. Diese Flexibilität macht den Prozess noch komfortabler.

    📌 Gut zu wissen

    Bei einem Reisepass benötigst du zusätzlich eine aktuelle Meldebescheinigung, da im Reisepass keine Adresse eingetragen ist. Diese erhältst du beim Einwohnermeldeamt deiner Stadt oder Gemeinde. Die Meldebescheinigung sollte nicht älter als drei Monate sein.

    War deine Legitimationsprüfung erfolgreich, erhältst du deine Identifikationsdaten per E-Mail von deinem Vertragspartner. Die persönliche Variante in der Filiale bietet dir den Vorteil des direkten Kontakts und eignet sich besonders, wenn du Fragen hast oder die persönliche Beratung bevorzugst.

    Diese Banken bieten Postident an

    Eine breite Palette etablierter Bankinstitute setzt auf die Postident-Verfahren zur Legitimationsprüfung ihrer Kund:innen. Zu den Anbietern gehören sowohl moderne Neobanken als auch traditionelle Filialbanken und Direktbanken. Die comdirect, Commerzbank und Consorsbank nutzen Postident ebenso wie die nachhaltig orientierte GLS Bank und die HypoVereinsbank.

    Auch die ING, eine der größten Direktbanken Deutschlands, bietet ihren Kund:innen Postident an. Scalable Capital als digitaler Vermögensverwalter, die Kreditplattform Smava und die Sutor Bank runden das Angebot ab. Diese Vielfalt zeigt, dass Postident branchenübergreifend als verlässliches und sicheres Legitimationsverfahren anerkannt ist.

    💡 Tipp

    Prüfe vor der Kontoeröffnung, welche Legitimationsverfahren deine Wunschbank anbietet. Viele Banken unterstützen neben Postident auch andere Verfahren wie VideoIdent oder die Sofortlegitimation per Überweisung. So kannst du das für dich bequemste Verfahren wählen und Zeit sparen.

    Weitere Verfahren: Postident mit E-Signing

    Das E-Signing-Verfahren kombiniert Legitimationsprüfung und digitale Unterschrift in einem Prozess. Auch hier erhältst du einen Link oder wirst direkt auf das Postident-Portal weitergeleitet. Die Identifikation erfolgt per Videochat mit deinem Ausweis – wahlweise über den Browser deines Rechners oder die Postident-App auf deinem Tablet oder Smartphone.

    Im nächsten Schritt liest du die zu unterzeichnenden Dokumente in Ruhe durch und bestätigst die Postident-AGBs. Per SMS erhältst du eine TAN, die als deine digitale Unterschrift dient. Durch die Eingabe dieser TAN unterschreibst du deine Dokumente rechtsverbindlich. Abschließend kannst du deine unterschriebenen Dokumente als PDF-Datei herunterladen und hast damit alle wichtigen Unterlagen sofort verfügbar. Dieses Verfahren spart Zeit und Papier, während es gleichzeitig höchste Rechtssicherheit gewährleistet.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Was kostet mich die Postident-Legitimation?

    Die Postident-Legitimation ist für dich als Kund:in vollständig kostenlos. Sämtliche Kosten für das Verfahren trägt dein Vertragspartner – also die Bank, bei der du das Konto eröffnest, oder das Unternehmen, mit dem du einen Vertrag abschließt.

    Q

    Wie lange dauert die Legitimation per Videochat?

    Der Videochat selbst dauert in der Regel nur 5 bis 10 Minuten. Das Ergebnis deiner Legitimationsprüfung erhält dein Vertragspartner bereits wenige Minuten später, sodass deine Kontoeröffnung ohne Verzögerung fortgesetzt werden kann.

    Q

    Kann ich einen vorläufigen Personalausweis für Postident nutzen?

    Ja, ein vorläufiger Personalausweis wird bei den meisten Postident-Verfahren problemlos akzeptiert. Einzige Ausnahme: Die eID-Funktion steht nicht zur Verfügung, da vorläufige Ausweise keine Online-Ausweisfunktion besitzen.

    Q

    Welche technischen Voraussetzungen benötige ich für den Videochat?

    Du benötigst ein Smartphone, Tablet oder Computer mit Kamera und Mikrofon sowie eine stabile Internetverbindung. Die kostenlose Postident-App ist für iOS und Android verfügbar. Alternativ funktioniert der Videochat auch direkt über deinen Browser – ganz ohne Installation.

    Q

    Ist Postident auch aus dem Ausland möglich?

    Postident per Videochat kannst du grundsätzlich auch aus dem Ausland durchführen, sofern du einen gültigen deutschen Ausweis besitzt. Die Filialvariante steht dir naturgemäß nur in deutschen Postfilialen zur Verfügung. Beachte aber, dass manche Banken aus regulatorischen Gründen nur Legitimationen aus Deutschland akzeptieren.

    Q

    Was passiert bei einer fehlgeschlagenen Legitimation?

    Du kannst den Vorgang jederzeit kostenfrei wiederholen. Häufige Gründe für ein Scheitern sind schlechte Lichtverhältnisse, unleserliche Ausweisdokumente oder technische Verbindungsprobleme. Dein Vertragspartner informiert dich über die genauen Gründe und die nächsten Schritte.

  • Girokonto online eröffnen mit Videoident: So funktioniert’s

    Girokonto online eröffnen mit Videoident: So funktioniert’s

    Themen in diesem Artikel:

    • Was ist Videoident?: Digitales Legitimationsverfahren per Videochat zur Identitätsprüfung bei Online-Kontoeröffnung, seit 2016 von der BaFin autorisiert
    • Technische Voraussetzungen: Gültiger Ausweis, Smartphone oder PC mit Webcam, stabile Internetverbindung und WebRTC-fähiger Browser erforderlich
    • Schritt-für-Schritt-Ablauf: Von der Online-Anmeldung über Videochat mit Ausweisüberprüfung bis zur TAN-Bestätigung in wenigen Minuten
    • Welche Banken nutzen Videoident?: Standard bei Direkt-, Online- und Neobanken sowie zunehmend bei Filialbanken durch externe Dienstleister wie WebID
    • Rechtliche Grundlagen: Geldwäschegesetz schreibt Legitimationsprüfung vor, WebID-Standards sind BaFin-autorisiert und gewährleisten Sicherheit

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Girokonto online eröffnen mit Videoident-Verfahren: So geht’s

    Du möchtest ein Girokonto online eröffnen und fragst dich, wie die Identitätsprüfung funktioniert? Videoident ist die schnelle digitale Lösung: In wenigen Minuten legitimierst du dich per Videochat, ohne zur Post oder Bankfiliale zu müssen. Das Verfahren basiert auf BaFin-autorisierten WebID-Standards und erfüllt alle Anforderungen des Geldwäschegesetzes. Alles, was du brauchst, ist ein gültiger Ausweis und ein Gerät mit Kamera – schon kann es losgehen.

    Das ist das Videoident-Verfahren

    Videoident revolutioniert die Art, wie du dich bei Banken ausweist. Statt persönlich zur Filiale zu gehen oder den Postweg zu nutzen, legitimierst du dich bequem per Videochat von zu Hause aus. Das Verfahren wird hauptsächlich von Direktbanken, Onlinebanken und Neobanken eingesetzt, um vor Abschluss eines Online-Girokontos deine Identität zu prüfen. Aber auch traditionelle Filialbanken setzen mittlerweile auf diese moderne Form der digitalen Legitimationsprüfung.

    Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat das Videoident-Verfahren im Jahr 2016 offiziell legitimiert. Seitdem ersetzt es zunehmend den bis dahin dominierenden Postident-Service der Deutschen Post AG. Der Grund liegt auf der Hand: Videoident ist schneller, flexibler und genauso sicher wie herkömmliche Verfahren. Du sparst dir den Gang zur Post und wartest nicht tagelang auf die Bestätigung deiner Identität.

    📌 Gut zu wissen

    Das Videoident-Verfahren ist rechtlich gleichwertig zur persönlichen Legitimation in der Bankfiliale. Seit der BaFin-Autorisierung 2016 erfüllt es alle gesetzlichen Anforderungen des Geldwäschegesetzes und wird von Banken als vollwertige Alternative zur klassischen Identitätsprüfung akzeptiert.

    So funktioniert Videoident

    Bevor du mit dem Videoident-Verfahren startest, benötigst du ein gültiges Ausweisdokument – entweder deinen Personalausweis oder deinen Reisepass mit Wohnsitzbestätigung. Wichtig ist, dass das Dokument noch mindestens drei Monate gültig ist. Dein Führerschein eignet sich nicht für Videoident, da er weder über die notwendigen optischen Sicherheitsmerkmale noch über deine aktuelle Adresse verfügt.

    Die technische Ausrüstung bildet die zweite Säule für ein erfolgreiches Videoident-Verfahren. Du brauchst ein Smartphone, Tablet, Laptop oder einen PC mit funktionierender Webcam und Mikrofon. Achte auf gute Beleuchtung, damit dein Gesicht und dein Ausweis klar erkennbar sind. Eine stabile Internetverbindung mit einer Bitrate zwischen 1,5 und 4 Mbit/s ist unverzichtbar, ebenso wie ein Browser, der WebRTC (Web-Echtzeitkommunikation) unterstützt. Die meisten modernen Browser erfüllen diese Anforderung bereits standardmäßig.

    💡 Tipp

    Teste vorab deine Technik: Öffne eine beliebige Videokonferenz-Software und prüfe, ob Kamera, Mikrofon und Internetverbindung einwandfrei funktionieren. Positioniere dich vor einem hellen, neutralen Hintergrund und stelle sicher, dass dein Gesicht gut ausgeleuchtet ist – Gegenlicht vermeiden! So vermeidest du technische Unterbrechungen während des Legitimationsprozesses.

    Nach dem Videochat erhältst du eine sechsstellige TAN per SMS auf dein Smartphone oder per E-Mail. Prüfe deshalb vorher, ob du ausreichend Netzempfang und stabiles WLAN hast. Ein voller Handy-Akku verhindert, dass der Prozess mittendrin abbricht. Mit dieser Vorbereitung steht deiner Online-Legitimation nichts mehr im Weg.

    Step-by-Step: So läuft das Videoident-Verfahren ab

    Step 1: Der Einstieg über den Verifizierungslink

    Nachdem du dich bei deiner Bank online angemeldet hast, erhältst du per E-Mail einen Link, der dich beispielsweise auf das Portal von WebID weiterleitet. WebID Solutions mit Hauptsitz in Berlin gehört zu den führenden Anbietern für Online-Identifikationsdienstleistungen in Deutschland und Europa. Das Unternehmen arbeitet mit zahlreichen Banken zusammen und gewährleistet einen reibungslosen Ablauf der Legitimationsprüfung.

    Step 2: Eingabe deiner persönlichen Daten

    Auf dem WebID-Portal füllst du ein Formular mit deinen persönlichen Daten aus. Diese Informationen werden im Nachgang von WebID mit dem offiziellen Melderegister deines Wohnorts abgeglichen. Dieser Abgleich stellt sicher, dass deine Angaben korrekt sind und du tatsächlich unter der angegebenen Adresse gemeldet bist. Die Datenübermittlung erfolgt verschlüsselt und entspricht höchsten Sicherheitsstandards.

    Step 3: Der Videochat zur Ausweisüberprüfung

    Anschließend erhältst du einen Videocall von einem geschulten Mitarbeitenden aus dem WebID-Callcenter, der deinen Ausweis auf Echtheit prüft. Der Ablauf ist standardisiert und dauert nur wenige Minuten. Zuerst hältst du die Vorderseite deines Ausweises vor die Webcam, dann die Rückseite. Danach wirst du aufgefordert, deine Ausweisnummer laut vorzulesen, damit der Mitarbeitende sie mit den visuellen Daten abgleichen kann. Zum Abschluss wird ein Foto von deinem Gesicht und deinem Ausweisdokument gemacht. Du musst den Ausweis dabei bewegen, damit das Hologramm sichtbar wird – ein wichtiges Sicherheitsmerkmal zur Fälschungserkennung.

    💡 Tipp

    Halte deinen Ausweis während des Videochats ruhig und gerade vor die Kamera. Bewege ihn nur, wenn der Mitarbeitende dich dazu auffordert. Bei der Hologramm-Überprüfung kippst du den Ausweis langsam nach links und rechts – nicht zu schnell, damit die Kamera das Hologramm erfassen kann. So beschleunigst du den Prozess erheblich.

    Step 4: TAN-Bestätigung zur Identitätsverifizierung

    Nach erfolgreichem Abgleich deiner Ausweisdaten und deines Gesichts bekommst du per SMS oder E-Mail eine sechsstellige TAN. Diese gibst du auf dem WebID-Portal ein und bestätigst damit deine Identität. Mit diesem Schritt ist deine Legitimationsprüfung offiziell abgeschlossen. Die TAN dient als zusätzliche Sicherheitsebene und stellt sicher, dass wirklich du die Person bist, die den Prozess durchläuft.

    Step 5: Datenübermittlung und Kontozugang

    Deine Personendaten werden nun verschlüsselt an deine Bank übermittelt. Wenig später erhältst du eine E-Mail mit den Zugangsdaten zu deinem neuen Girokonto. Der gesamte Vorgang dauert nur ein paar Minuten und funktioniert unabhängig von den Öffnungszeiten deiner Bank. Du kannst dich also auch abends oder am Wochenende legitimieren – ein enormer Vorteil gegenüber traditionellen Verfahren.

    Diese Banken bieten Videoident

    Das Videoident-Verfahren zählt mittlerweile zu den Standards der Online-Legitimationsprüfung bei vielen Bankinstituten. Dabei spielt es keine Rolle, ob deine Bank eine Filialbank, Neobank, Direktbank oder Onlinebank ist. Die breite Akzeptanz zeigt, wie etabliert und vertrauenswürdig das Verfahren geworden ist. Allerdings führen die Banken das Verfahren nicht selbst durch, sondern beauftragen spezialisierte Anbieter wie WebID damit.

    Die Auslagerung an externe Dienstleister hat zwei wesentliche Gründe. Zum einen kann WebID Kund:innen der Banken auch außerhalb der Banköffnungszeiten bedienen, da die Callcenter von WebID zwischen 8:00 Uhr und 22:00 Uhr sowie 365 Tage im Jahr aktiv sind. Diese Flexibilität ermöglicht es dir, dich zu legitimieren, wann es dir am besten passt. Zweitens müssen die Banken kein zusätzliches Personal abstellen und schulen, was durch die BaFin vorgeschrieben ist. Die Mitarbeitenden bei WebID durchlaufen spezielle Schulungen und sind auf die Identitätsprüfung spezialisiert.

    📌 Gut zu wissen

    Fast alle großen Banken in Deutschland bieten mittlerweile Videoident an. Dazu gehören ING, DKB, Comdirect, N26, Commerzbank, Postbank und viele weitere. Selbst wenn eine Bank das Verfahren nicht bewirbt, lohnt es sich nachzufragen – oft ist es als Alternative zum Postident verfügbar, wird aber nicht aktiv kommuniziert.

    Online-Girokonto nur mit Video-Identifikation

    Wenn du in Deutschland ein Girokonto eröffnen möchtest, kommst du an einer Legitimationsüberprüfung nicht vorbei. Basis dafür ist das Geldwäschegesetz (GwG), das genau definiert, welche Informationen du bei einer Legitimationsprüfung angeben musst. In der Regel sind das dein Vor- und Nachname, dein Geburtsdatum und Geburtsort, deine Staatsangehörigkeit sowie die Adresse, unter der du in Deutschland gemeldet bist.

    Mit der Überprüfung deiner Identität verfolgen die Kreditinstitute zwei wichtige Ziele. Einerseits wollen sie Geldwäsche vermeiden und damit zur Bekämpfung von Finanzkriminalität beitragen. Andererseits schieben sie dem Diebstahl von Identitäten einen Riegel vor. Durch die sorgfältige Prüfung wird sichergestellt, dass niemand in deinem Namen ein Konto eröffnet oder Finanztransaktionen durchführt. Das schützt nicht nur die Bank, sondern vor allem auch dich als Kund:in.

    📌 Gut zu wissen

    Kreditinstitute, die das Videoident-Verfahren anbieten, arbeiten auf Basis der WebID-Standards, die von der BaFin autorisiert sind. Diese Standards gewährleisten höchste Sicherheit durch verschlüsselte Datenübertragung, geschultes Personal und mehrfache Überprüfungsschritte. Das Verfahren ist rechtlich gleichwertig mit der persönlichen Legitimation in der Bankfiliale.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Wie lange dauert das Videoident-Verfahren?

    Das gesamte Videoident-Verfahren dauert in der Regel nur 5-10 Minuten. Nach dem Videochat erhältst du sofort deine TAN und kannst die Legitimation abschließen. Die Kontoeröffnung ist meist innerhalb von 24 Stunden abgeschlossen.

    Q

    Kann ich Videoident auch mit dem Führerschein durchführen?

    Nein, der Führerschein ist für Videoident nicht geeignet. Du benötigst zwingend einen gültigen Personalausweis oder Reisepass mit Wohnsitzbestätigung, da nur diese Dokumente die erforderlichen Sicherheitsmerkmale wie Hologramme aufweisen und deine aktuelle Meldeadresse enthalten.

    Q

    Zu welchen Zeiten ist Videoident verfügbar?

    Die Videoident-Callcenter sind täglich zwischen 8:00 Uhr und 22:00 Uhr erreichbar, 365 Tage im Jahr. Du kannst dich also auch abends, an Wochenenden und Feiertagen legitimieren – ein großer Vorteil gegenüber Bankfilialen oder Postfilialen.

    Q

    Welche Internetgeschwindigkeit brauche ich für Videoident?

    Für Videoident benötigst du eine stabile Internetverbindung mit einer Bitrate zwischen 1,5 und 4 Mbit/s. Die meisten modernen DSL-, Kabel- oder LTE-Verbindungen erfüllen diese Anforderung problemlos. Bei schwacher Verbindung wechsle ins WLAN oder nutze einen anderen Standort.

    Q

    Was passiert, wenn die Videoverbindung während des Prozesses abbricht?

    Bei Verbindungsabbruch kannst du den Prozess einfach neu starten. Deine bereits eingegebenen Daten bleiben für 30 Tage gespeichert, sodass du nicht von vorne beginnen musst. Du erhältst einen neuen Link per E-Mail und kannst direkt dort weitermachen, wo die Verbindung unterbrochen wurde.

    Q

    Kostet das Videoident-Verfahren etwas?

    Nein, das Videoident-Verfahren ist für dich als Kunde komplett kostenlos. Die Kosten trägt die Bank bzw. das Unternehmen, bei dem du das Konto eröffnest. Du benötigst lediglich eine Internetverbindung und die technische Ausstattung.

  • Basiskonto: Dein Recht auf ein Girokonto für alle

    Basiskonto: Dein Recht auf ein Girokonto für alle

    Themen in diesem Artikel:

    • Was ist ein Basiskonto: Gesetzlich garantiertes Konto für alle Menschen in der EU seit 2016, unabhängig von Bonität oder festem Wohnsitz
    • Funktionen des Basiskontos: Guthabenbasiertes Konto mit Kernfunktionen wie Überweisungen, Lastschriften und Kartenzahlungen ohne Überziehungsmöglichkeit
    • Wer kann eröffnen: Alle Personen ab 18 Jahren mit legalem EU-Aufenthalt, Banken dürfen nur bei konkreten Gründen ablehnen
    • Kosten und Gebühren: Basiskonto ist nicht kostenlos, Gebühren müssen aber angemessen sein und dürfen nicht als Abschreckung dienen

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Girokonto als Basiskonto: Alle Infos zum Konto für jeden

    Seit 2016 hat jeder Mensch in der EU das Recht auf ein Basiskonto – unabhängig von Bonität, Einkommen oder festem Wohnsitz. Dieses gesetzlich garantierte Konto ermöglicht dir alle wesentlichen Bankgeschäfte des täglichen Lebens und schützt dich vor finanzieller Ausgrenzung.

    Bargeld verliert zunehmend an Bedeutung in unserem Alltag. Die Zeiten, in denen Stromrechnungen noch mit Einzahlungsbelegen direkt bei der Bank in bar bezahlt werden konnten, sind längst vorbei. Heute läuft fast alles über Bankkonten: Mietzahlungen, Rechnungsbegleichungen und selbst der Einkauf im Supermarkt. Ohne Bankkonto wird das Leben kompliziert und die Teilhabe am wirtschaftlichen Leben nahezu unmöglich.

    Viele Menschen mit bestehendem Girokonto machen sich keine Gedanken darüber, dass die Kontoeröffnung für andere eine echte Hürde darstellen kann. Personen ohne festen Wohnsitz oder mit negativen Bonitätsmerkmalen bekamen früher von Banken oft eine Absage. Das Zahlungskontengesetz hat diese Situation grundlegend verändert und verpflichtet alle Banken, die Zahlungskonten für Verbraucher:innen anbieten, zur Einrichtung eines Basiskontos für jeden.

    Basiskonto: Was ist das eigentlich?

    Das Basiskonto ist mehr als nur ein soziales Zugeständnis – es ist ein verbrieftes Recht. Seit dem Inkrafttreten des Zahlungskontengesetzes im Jahr 2016 sind Sparkassen, Genossenschaftsbanken und Privatbanken gesetzlich verpflichtet, allen Menschen ein Konto einzurichten. Diese Verpflichtung gilt ausnahmslos für alle Institute, die Zahlungskonten für Verbraucher:innen anbieten.

    Lediglich Privatbanken, die ausschließlich Wertpapiertransaktionen durchführen und keine klassischen Girokonten im Angebot haben, sind von dieser Verpflichtung ausgenommen. Für alle anderen Banken gilt: Die Eröffnung eines Basiskontos ist sowohl ein Recht der Kund:innen als auch eine Verpflichtung der Institute.

    📌 Gut zu wissen

    Das Recht auf ein Basiskonto steht allen Personen zu, die sich legal in der EU aufhalten. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie einen festen Wohnsitz nachweisen können oder nicht. Die einzigen Voraussetzungen sind ein Mindestalter von 18 Jahren und die Geschäftsfähigkeit.

    So funktioniert ein Basiskonto

    Im Prinzip handelt es sich beim Basiskonto um ein Girokonto, das sich auf die wesentlichen Funktionen konzentriert. Du kannst damit alle grundlegenden Bankgeschäfte erledigen, die für die Teilnahme am wirtschaftlichen Leben notwendig sind:

    • Geldüberweisungen an andere Konten
    • Einrichtung von Lastschriften für regelmäßige Zahlungen
    • Einzahlen und Abheben von Bargeld
    • Bargeldloses Bezahlen mit Karte

    Die zentrale Besonderheit des Basiskontos liegt in seiner Führung auf Guthabenbasis. Als Kontoinhaber:in kannst du ausschließlich über das Geld verfügen, das tatsächlich auf dem Konto vorhanden ist. Eine Kontoüberziehung ist grundsätzlich nicht möglich. Diese Regelung schützt dich vor Verschuldung durch Dispokredite und die damit verbundenen oft hohen Zinsen.

    Gehört eine Karte zum Basiskonto, handelt es sich entweder um eine Debit- oder eine Prepaidkarte. Bei der Debitkarte wird jede Transaktion nur dann durchgeführt, wenn ausreichend Deckung auf dem Konto vorhanden ist. Die Abbuchung erfolgt in der Regel zeitnah. Bei einer Prepaidkarte musst du vorher ein entsprechendes Guthaben einzahlen, über das du dann verfügen kannst.

    💡 Tipp

    Richte dein Basiskonto direkt bei der Eröffnung als Pfändungsschutzkonto ein. So ist dein Guthaben bis zur gesetzlich festgelegten Grenze vor Pfändungen geschützt. Das sichert dir das Existenzminimum und ermöglicht die Teilnahme am wirtschaftlichen Leben auch in finanziell schwierigen Situationen.

    Allerdings steht es den Banken frei, freiwillig eine Überziehungsmöglichkeit einzuräumen. Ein solcher Dispositionskredit, kurz Dispo genannt, ist jedoch keine Pflichtleistung beim Basiskonto. Die Bank entscheidet nach eigenem Ermessen, ob sie diese zusätzliche Funktion anbietet.

    📌 Gut zu wissen

    Ein Basiskonto beschränkt sich zwar auf Kernfunktionen, doch Onlinebanking muss nicht zwingend dazugehören. Allerdings lässt sich aus der gesetzlichen Verpflichtung ableiten, dass auch das Basiskonto onlinefähig sein muss, wenn alle anderen Kontomodelle bei der gleichen Bank den Onlinezugang umfassen. Die Bank darf dich beim Basiskonto nicht von digitalen Services ausschließen, die sie anderen Kund:innen anbietet.

    Wer kann ein Basiskonto eröffnen?

    Die Voraussetzungen für die Eröffnung eines Basiskontos sind bewusst niedrig gehalten. Wenn du dich legal innerhalb der EU aufhältst, mindestens 18 Jahre alt bist und geschäftsfähig bist – also nicht unter einer Pflegschaft stehst – darfst du ein Basiskonto eröffnen. Diese klaren Kriterien sollen sicherstellen, dass möglichst niemand vom Zahlungsverkehr ausgeschlossen wird.

    Dennoch dürfen Banken die Eröffnung eines Basiskontos in bestimmten Fällen ablehnen. Wichtig dabei: Sie müssen für eine Ablehnung konkrete Gründe nennen. Die Einschätzung deiner Zahlungsfähigkeit oder Bonität darf ausdrücklich keiner dieser Gründe sein. Negative Schufa-Einträge oder fehlendes Einkommen sind also keine legitimen Ablehnungsgründe.

    Zu den möglichen Ablehnungsgründen gehört:

    • Du führst bereits bei einer anderen Bank ein Basiskonto
    • Die Bank hat dir bereits einmal ein Konto gekündigt (etwa wegen nicht gezahlter Gebühren oder der Nutzung für illegale Zwecke)
    • Du hast der Bank nachweislich in der Vergangenheit durch eine Straftat geschadet
    • Du hast falsche Angaben bei der Kontoeröffnung gemacht

    💡 Tipp

    Wurde dein Antrag auf ein Basiskonto abgelehnt? Lass dir die Ablehnung schriftlich mit konkreter Begründung geben. Die Bank muss den Ablehnungsgrund nachweisen können. Bei unrechtmäßiger Ablehnung kannst du dich an die BaFin oder Verbraucherschutzorganisationen wenden.

    Wichtig zu wissen: Die Bank kann ein bereits eröffnetes Basiskonto jederzeit aus einem wichtigen Grund kündigen. Ein solcher wichtiger Grund ist beispielsweise die Nutzung des Kontos für illegale Zwecke. Auch hier gilt: Die Bank muss den Kündigungsgrund konkret benennen und nachweisen können.

    Kostet ein Basiskonto Gebühren?

    Die gesetzliche Verpflichtung zum Angebot eines Basiskontos bedeutet nicht automatisch, dass dieses Konto kostenlos geführt werden muss. Banken dürfen für die Kontoführung und verschiedene Dienstleistungen Gebühren erheben. Die Höhe dieser Gebühren unterscheidet sich zwischen den einzelnen Banken erheblich – ähnlich wie beim klassischen Girokonto auch.

    Bei der Nutzung deines Basiskontos können verschiedene Zahlungen fällig werden:

    • Monatliche oder jährliche Kontoführungsgebühr
    • Gebühren für einzelne Überweisungen
    • Gebühren für Barauszahlungen am Automaten
    • Entgelt für die Ausgabe einer Girocard

    📌 Gut zu wissen

    Bei der Frage, was ein Basiskonto kosten darf, gibt es gesetzlich keine klaren Regeln. Nach Paragraf 41 Absatz 2 Zahlungskontengesetz müssen die Entgelte angemessen sein und sich am Nutzer:innenverhalten orientieren. Der Begriff „angemessen“ kann durchaus strittig sein. Allerdings haben die ersten Gerichtsurteile in dieser Frage sehr im Sinne der Kund:innen entschieden. Die Banken dürfen die gesetzliche Verpflichtung nicht durch überhöhte Gebühren unterlaufen.

    💡 Tipp

    Vergleiche die Gebühren verschiedener Banken, bevor du dich für ein Basiskonto entscheidest. Achte dabei nicht nur auf die Kontoführungsgebühr, sondern auch auf Kosten für Überweisungen und Bargeldabhebungen. Einige Direktbanken bieten deutlich günstigere Konditionen als Filialbanken.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Was ist der Unterschied zwischen Basiskonto und Girokonto?

    Das Basiskonto ist ein Girokonto auf Guthabenbasis mit Kernfunktionen wie Überweisungen und Kartenzahlungen. Im Gegensatz zum normalen Girokonto gibt es keine Überziehungsmöglichkeit und die Bank muss es jedem anbieten, der die gesetzlichen Voraussetzungen erfüllt.

    Q

    Kann die Bank mein Basiskonto wegen schlechter Bonität ablehnen?

    Nein, die Bonität oder negative Schufa-Einträge dürfen kein Ablehnungsgrund sein. Die Bank darf nur bei konkreten Gründen wie einem bestehenden Konto bei einer anderen Bank oder einer früheren Kontokündigung wegen Missbrauchs ablehnen.

    Q

    Brauche ich einen festen Wohnsitz für ein Basiskonto?

    Nein, ein fester Wohnsitz ist keine Voraussetzung. Du musst lediglich mindestens 18 Jahre alt sein, geschäftsfähig sein und dich legal in der EU aufhalten, um ein Basiskonto eröffnen zu können.

    Q

    Kann ich mit einem Basiskonto Online-Banking nutzen?

    Wenn die Bank bei ihren anderen Kontomodellen Online-Banking anbietet, muss sie diese Funktion auch beim Basiskonto bereitstellen. Die Bank darf dich nicht von digitalen Services ausschließen, die anderen Kund:innen zur Verfügung stehen.

    Q

    Ist das Basiskonto kostenlos?

    Nein, Banken dürfen Gebühren für das Basiskonto erheben. Diese müssen jedoch angemessen sein und dürfen nicht als Abschreckung dienen. Gerichte haben bereits mehrfach überhöhte Gebühren zugunsten der Kund:innen untersagt.

    Q

    Kann ich mehrere Basiskonten bei verschiedenen Banken haben?

    Nein, du darfst nur ein Basiskonto führen. Wenn du bereits bei einer Bank ein Basiskonto hast, kann eine andere Bank die Eröffnung eines weiteren Basiskontos ablehnen. Ein Konto reicht zur Grundversorgung aus.

  • Kontoauszug verstehen: Alle Infos, Abkürzungen & Aufbewahrung

    Kontoauszug verstehen: Alle Infos, Abkürzungen & Aufbewahrung

    Themen in diesem Artikel:

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Kontoauszüge bieten dir einen vollständigen Überblick über alle Aktivitäten auf deinem Bankkonto. Sie dokumentieren Gehaltseingänge, Mietabbuchungen und Daueraufträge an Strom- und Gasversorger übersichtlich in einem Dokument. Neben dem aktuellen Kontostand und allen Kontobewegungen erhältst du auch relevante Informationen zu laufenden Krediten und deinem Dispositionsrahmen.

    Ob Gehaltszahlungen, Abbuchungen für die Miete oder Daueraufträge an Strom- und Gasversorger – auf einem Konto ist immer was los. Einen guten Überblick über alle Aktivitäten schafft der Kontoauszug. Warum und wie lange du die Nachweise digital oder in Papierform aufbewahren solltest, welche Pflichten Kreditinstitute diesbezüglich haben und was die Abkürzungen auf Kontoauszügen bedeuten, erfährst du in diesem Artikel.

    Das steht auf dem Kontoauszug

    Ein Kontoauszug ist ein offizielles Schriftstück deines Bankinstituts, auf dem du alle Informationen zu deinem Bankkonto findest. Er belegt alle ein- und ausgehenden Transaktionen und fasst deine Kontoaktivitäten über einen bestimmten Zeitraum zusammen – in der Regel einen Monat. Damit sind Kontoauszüge wichtige Hilfsmittel, um alle Aktivitäten im Blick zu behalten, deine Finanzen und Ausgabegewohnheiten zu überprüfen sowie betrügerische Abbuchungen oder Zahlungsfehler zu erkennen.

    📌 Gut zu wissen

    Buchungen werden erst dann auf dem Kontoauszug aufgelistet, nachdem sie vollständig ausgeführt wurden. Es ist also möglich, dass ein Betrag, den du gerade erst mit der EC-Karte gezahlt hast, noch nicht auf dem aktuellen Kontoauszug erscheint. Dies ist besonders bei Wochenend-Transaktionen oder Zahlungen am späten Abend zu beachten.

    Dein Girokontoauszug enthält umfassende Informationen zu deinem Konto. Du findest dort die Kontonummer und Bankleitzahl deines Geldinstituts sowie die internationale Bankkontonummer (IBAN) und den Business Identifier Code (BIC). Der alte Kontostand, mit dem der vorangegangene Kontoauszug abgeschlossen hat, wird ebenso ausgewiesen wie der neue Kontostand mit aktuellem Datum.

    Besonders wichtig sind die detaillierten Umsätze inklusive Verwendungszwecken und Informationen, um welche Art der Transaktion es sich jeweils handelt – beispielsweise Überweisung, Zahlungseingang, Kartenzahlung, Lastschrift oder die Abrechnung der Kreditkarte. Einzahlungen (Gutschriften) und Auszahlungen (Belastungen) werden oft mit einem „+“ beziehungsweise „-“ gekennzeichnet, manchmal werden sie auch farblich markiert, etwa grün und rot. Zusätzlich findest du Angaben über die Höhe des Dispositionsrahmens, der dir zur Verfügung steht.

    So kommst du an deinen Kontoauszug

    Es gibt mehrere Wege, wie du an deine Kontoauszüge gelangst. In den Filialen vieler Geldinstitute stehen spezielle Drucker bereit, an denen du deine Auszüge selbst ausdrucken kannst. Oft ist es auch möglich, die Dokumente direkt am Geldautomaten zu erhalten.

    Wer sich den Weg zur Bank oder an den Automaten sparen möchte, sollte bei seinem Geldinstitut nach elektronischen Kontoauszügen fragen. Auf ihnen stehen dieselben Informationen wie auch auf den klassischen Kontoauszügen. Diese digitalen Varianten stehen im Postfach deines persönlichen Online-Banking-Bereichs zur Verfügung, meistens für einen Zeitraum von zwölf Monaten.

    💡 Tipp

    Lade deine elektronischen Kontoauszüge monatlich herunter und speichere sie in einem übersichtlichen Ordnersystem auf deinem Computer oder in der Cloud. Benenne die Dateien nach dem Schema „JJJJ-MM_Kontoauszug“, damit du sie später schnell wiederfindest. So stellst du sicher, dass du auch nach Ablauf der Speicherfrist im Online-Banking noch Zugriff auf alle wichtigen Dokumente hast.

    Fehlt ein – elektronischer oder klassischer – Kontoauszug, kann er beim Geldinstitut erneut angefordert werden. Oft wird dafür aber ein Entgelt fällig.

    Die wichtigsten Abkürzungen auf dem Kontoauszug

    Auf Kontoauszügen finden sich viele Abkürzungen, die nicht immer selbsterklärend sind. Hier die wichtigsten im Überblick:

    • EC = Electronic Cash: Du hast mit deiner EC-Karte bezahlt.
    • ELV = Elektronisches Lastschriftverfahren: Du hast eine Kartenzahlung getätigt.
    • ABB = Abbuchungsauftrag: Du erteilst der Bank den Auftrag und die Ermächtigung, bei Vorlage einer Abbuchungsermächtigung die geforderte Summe dem:der Zahlungsempfänger:in gutzuschreiben.
    • GA = Geldautomat: Du hast an einem Automaten Geld abgehoben. Hierbei werden auch Automatennummer, Datum und Uhrzeit angegeben.
    • DA = Dauerauftrag: Du hast regelmäßig wiederkehrende Zahlungen angewiesen, die an einem bestimmten Tag vom eigenen Konto abgebucht und anschließend dem Empfänger gutgeschrieben werden.
    • TAN = Transaktionsnummer: Du hast Zahlungen über das Online-Banking vorgenommen.

    Kontoauszüge: Pflichten der Banken

    Banken sind gemäß Artikel 248 § 8 Einführungsgesetz zum Bürgerlichen Gesetzbuche (EGBGB) dazu verpflichtet, ihre Kund:innen regelmäßig über Veränderungen auf ihren Konten zu informieren. Das bedeutet, dass nach jedem Zahlungsvorgang die neuen Aktivitäten auf den Kontoauszügen ersichtlich sein müssen.

    Außerdem haben Banken die Pflicht, Kontoauszüge aufzubewahren. Laut § 257 HGB ist jeder zur Aufbewahrung wichtiger Dokumente verpflichtet, der nach dem Steuer- und Handelsrecht zum Führen von Büchern und Aufzeichnungen angehalten ist. Die Mindestdauer beträgt zehn Jahre. Eine Pflicht zur Aufbewahrung lässt sich ebenfalls aus der Abgabenordnung entnehmen: Gemäß § 147 gibt es eine steuerrechtliche Aufbewahrungspflicht von Kontoauszügen von ebenfalls zehn Jahren.

    Zwangsauszüge

    Rufen Kontoinhaber:innen ihre Kontoauszüge nicht regelmäßig ab, müssen die Kreditinstitute ihnen auf postalischem Weg Zwangsauszüge zusenden. Nur so können sie ihrer Informationspflicht nachkommen. Dafür wird oft eine Gebühr fällig, die das Geldinstitut für den zusätzlichen Aufwand berechnet.

    📌 Gut zu wissen

    Zwangsauszüge können erhebliche Kosten verursachen – oft zwischen 5 und 15 Euro pro Zusendung. Rufe deine Kontoauszüge daher regelmäßig ab, um diese zusätzlichen Gebühren zu vermeiden. Bei elektronischen Kontoauszügen entfällt diese Problematik komplett, da sie automatisch im Online-Banking bereitgestellt werden.

    Aufbewahrung für Verbraucher:innen

    Auch wenn es für Privatpersonen keine gesetzliche Aufbewahrungspflicht für Kontoauszüge gibt, ist es dennoch ratsam, diese Dokumente sorgfältig aufzubewahren. Experten empfehlen eine Aufbewahrungsdauer von mindestens drei Jahren. Dies gibt dir genügend Zeit, um eventuelle Fehler zu entdecken und Reklamationen geltend zu machen.

    💡 Tipp

    Nutze die monatliche Kontrolle deiner Kontoauszüge für einen persönlichen Finanzcheck: Markiere wiederkehrende Ausgaben, identifiziere Sparpotenziale und überprüfe, ob alle Abbuchungen korrekt sind. So erkennst du nicht nur Fehler frühzeitig, sondern behältst auch deine finanzielle Situation besser im Griff und kannst dein Budget optimieren.

    Für bestimmte Dokumente gelten jedoch längere Aufbewahrungsfristen: Kontoauszüge, die als Nachweis für größere Anschaffungen oder steuerlich relevante Ausgaben dienen, solltest du entsprechend länger aufbewahren. Bei Immobilienkäufen oder größeren Renovierungen kann eine Aufbewahrung von bis zu 30 Jahren sinnvoll sein.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Was kostet es, wenn ich einen Kontoauszug nachträglich anfordere?

    Die Kosten für nachträglich angeforderte Kontoauszüge variieren je nach Bank zwischen 1,50 und 5 Euro pro Auszug. Bei älteren Dokumenten, die aus dem Archiv geholt werden müssen, können die Gebühren auch höher ausfallen.

    Q

    Sind elektronische Kontoauszüge rechtlich genauso gültig wie Papierauszüge?

    Ja, elektronische Kontoauszüge sind rechtlich gleichwertig mit Papierauszügen. Sie gelten als offizielle Dokumente und werden von Behörden, Finanzämtern und anderen Institutionen als Nachweis anerkannt, sofern sie unverändert im Original-PDF-Format vorliegen.

    Q

    Wie lange dauert es, bis eine Transaktion auf dem Kontoauszug erscheint?

    In der Regel erscheinen Transaktionen innerhalb von 1-2 Werktagen auf dem Kontoauszug. Bei Wochenenden oder Feiertagen kann es länger dauern. Kartenzahlungen im Ausland können manchmal erst nach 3-5 Tagen verbucht werden.

    Q

    Kann ich Kontoauszüge auch per E-Mail erhalten?

    Aus Sicherheitsgründen versenden die meisten Banken keine Kontoauszüge per E-Mail. Stattdessen werden sie im geschützten Online-Banking-Bereich bereitgestellt, wo du sie sicher herunterladen kannst. Einige Banken bieten Push-Benachrichtigungen an, wenn neue Auszüge verfügbar sind.

    Q

    Was passiert mit meinen Kontoauszügen, wenn ich die Bank wechsle?

    Bei einem Bankwechsel solltest du alle verfügbaren Kontoauszüge herunterladen und sichern, bevor das alte Konto geschlossen wird. Die alte Bank ist zwar verpflichtet, die Auszüge 10 Jahre aufzubewahren, aber der nachträgliche Abruf kann gebührenpflichtig und umständlich sein.

    Q

    Muss ich als Selbstständiger Kontoauszüge länger aufbewahren?

    Ja, als Selbstständiger oder Gewerbetreibender musst du Kontoauszüge 10 Jahre lang aufbewahren. Dies gilt für alle geschäftlich genutzten Konten. Die Aufbewahrungsfrist beginnt mit dem Schluss des Kalenderjahres, in dem der letzte Eintrag im Kontoauszug gemacht wurde.

  • Girokonto wechseln: Schritt-für-Schritt-Anleitung

    Girokonto wechseln: Schritt-für-Schritt-Anleitung

    Themen in diesem Artikel:

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Du kannst dein Girokonto jederzeit wechseln, ohne Gründe angeben zu müssen. Ein Kontowechsel ist kostenlos und wird durch den Kontowechsel-Service deiner neuen Bank erheblich erleichtert. Wichtig ist dabei eine sorgfältige Planung, damit alle Zahlungen wie Miete und Handyrechnung auch weiterhin pünktlich abgebucht werden. Banken übernehmen die Übertragung deiner Zahlungspartner, während du dich um die Information wichtiger Stellen wie Arbeitgeber und Finanzamt kümmerst.

    Warum ein Girokontowechsel manchmal notwendig wird

    Viele Kontoinhaber:innen stellen erst nach einiger Zeit fest, dass ihr Girokonto nicht optimal zu ihren Bedürfnissen passt. Weniger Leistungen, zu hohe Gebühren oder insgesamt schlechtere Konditionen als andere Kontoangebote sind häufige Probleme. Ein Girokontovergleich bringt dann oft die Gewissheit, dass das eigene Konto nicht die beste Wahl ist. In solchen Fällen ist ein Kontowechsel nicht nur sinnvoll, sondern auch jederzeit ohne Angabe von Gründen möglich.

    Tatsächlich wechseln Verbraucher:innen ihr Girokonto eher selten, wie eine Studie der Unternehmensberatung Oliver Wyman zeigt. Wenn sie sich jedoch für einen Wechsel entscheiden, spielen konkrete Faktoren eine entscheidende Rolle. Günstigere Konditionen bei einem anderen Bankinstitut sind mit 35 Prozent der häufigste Grund für einen Kontowechsel. Knapp ein Fünftel der Wechsler:innen nennt ein besseres Gesamtangebot einer anderen Bank als ausschlaggebend.

    Technische Probleme mit der Hausbank motivieren ebenfalls 19 Prozent der Kund:innen zum Wechsel. Eine bessere Beratungsqualität bei einem anderen Institut überzeugt 18 Prozent der Verbraucher:innen. Das bessere Onlineangebot einer anderen Bank spielt mit 9 Prozent eine kleinere, aber dennoch relevante Rolle bei der Entscheidung für einen Kontowechsel.

    📌 Gut zu wissen

    Der Wechsel eines Girokontos muss von Banken grundsätzlich kostenfrei durchgeführt werden. Basis dafür bildet das Zahlungskontengesetz (ZKG), das im Jahr 2016 eingeführt wurde. Seitdem sind alle Bankinstitute gesetzlich dazu verpflichtet, allen Personen ein Konto mit Basisfunktionen zu gewähren, einen Girokontowechsel kostenfrei anzubieten und beim Kontowechsel aktiv zu unterstützen.

    Wechseln mit dem Kontowechsel-Service

    Zahlreiche Bankinstitute unterstützen Neukund:innen mit einem praktischen Kontowechselservice. Auf den Webseiten der Banken findest du entsprechende Nutzermasken, in denen du deine Zahlungspartner und deren Kontaktdaten eintragen kannst. Dieser Service nimmt dir einen Großteil der organisatorischen Arbeit ab und sorgt dafür, dass keine wichtigen Zahlungspartner vergessen werden.

    Für die Nutzung des Kontowechselservices benötigst du verschiedene Informationen. Du musst den Kontoinhaber:in deines alten und neuen Kontos angeben sowie die IBAN beider Konten bereitstellen. Die Namen deiner alten und neuen Bank sind ebenso erforderlich wie die Liste deiner Zahlungspartner beziehungsweise Lastschriftempfänger. Zusätzlich brauchst du die Liste deiner Daueraufträge und deinen Kontostand zum Kündigungszeitpunkt.

    💡 Tipp

    Erstelle dir vor dem Kontowechsel eine vollständige Liste aller regelmäßigen Zahlungen. Prüfe dazu deine Kontoauszüge der letzten 12 Monate, um auch jährliche Abbuchungen wie Versicherungen oder Mitgliedsbeiträge zu erfassen. So vergisst du garantiert keinen wichtigen Zahlungspartner bei der Umstellung.

    Behalte im Hinterkopf, dass für die komplette Übertragung deiner Lastschriftempfänger und Zahlungspartner bis zu zwei Banktage vergehen können. In manchen Fällen kann der Prozess auch etwas länger dauern, weshalb eine vorausschauende Planung wichtig ist.

    Ein wichtiger Aspekt beim Kontowechsel ist der Freistellungsauftrag für Kapitalerträge. Wenn du das Girokonto wechselst, musst du auch diesen Auftrag ändern lassen. Ohne einen neuen Freistellungsauftrag werden für dein neues Konto oder Wertpapierdepot Steuern fällig, sobald dir Zinsen und Kapitalerträge gutgeschrieben werden. Kümmere dich daher rechtzeitig um die Neuerteilung dieses Auftrags bei deiner neuen Bank.

    Altes Konto noch drei Monate laufen lassen

    Verbraucherschützer:innen empfehlen nachdrücklich, das alte Bankkonto mindestens drei Monate weiterlaufen zu lassen. Diese Übergangsphase gibt dir die Sicherheit, dass keine Zahlungen verloren gehen und alle Zahlungspartner erfolgreich über deine neue Bankverbindung informiert wurden. Sollte doch noch eine Lastschrift auf dem alten Konto eingehen, hast du so ausreichend Zeit, den entsprechenden Zahlungspartner nachträglich zu informieren.

    📌 Gut zu wissen

    Während der dreimonatigen Übergangsphase solltest du regelmäßig die Kontoauszüge deines alten Kontos prüfen. Notiere dir alle Abbuchungen, die noch eingehen, und informiere diese Zahlungspartner umgehend über deine neue Bankverbindung. So stellst du sicher, dass nach Ablauf der drei Monate wirklich alle Zahlungen über dein neues Konto laufen.

    Für die eigentliche Kündigung deines alten Girokontos ist lediglich ein formloses Kündigungsschreiben notwendig. Du kannst dieses entweder per E-Mail versenden oder ausgedruckt per Brief an deine alte Bank schicken. In das Schreiben gehören zwei wesentliche Informationen: dein Kündigungswunsch und deine neue Bankverbindung für die Rückbuchung eventueller Restbeträge. Mehr ist nicht erforderlich, um das alte Konto ordnungsgemäß zu schließen.

    So lange dauert ein Kontowechsel

    Ein Kontowechsel dauert in der Regel nur wenige Minuten. Vor allem wenn du ein Onlinekonto eröffnest, ist ein Wechsel schnell erledigt. Du beauftragst deine neue Bank mit dem kostenlosen Kontowechsel-Service, worauf diese sich um die Übertragung deiner Zahlungspartner kümmert. Die eigentliche Kontoeröffnung und Beauftragung des Wechselservices sind also zeitlich überschaubar.

    Allerdings solltest du für die Übertragung deiner Zahlungspartner mindestens zwei Banktage einplanen. In der Praxis kann dieser Prozess auch bis zu einer Woche in Anspruch nehmen, abhängig von der Anzahl deiner Zahlungspartner und der Bearbeitungsgeschwindigkeit der beteiligten Banken. Diese Zeitspanne solltest du bei deiner Planung unbedingt berücksichtigen, um Zahlungsausfälle zu vermeiden.

    Checkliste für einen reibungslosen Girokontowechsel

    Damit dein Kontowechsel reibungslos verläuft, solltest du verschiedene Stellen über deine neue Bankverbindung informieren. Eine systematische Vorgehensweise hilft dir dabei, keine wichtigen Zahlungspartner zu vergessen.

    Informiere zunächst deinen Arbeitgeber über deine neue Bankverbindung. Es kann manchmal ein bis zwei Wochen dauern, bis die Buchhaltung deine neuen Bankdaten hinterlegt hat. Plane diesen Zeitraum ein, damit dein Gehalt pünktlich auf dem neuen Konto eingeht. Falls du selbständig bist, solltest du auch deine Klient:innen oder Kund:innen rechtzeitig informieren. So vermeidest du, dass die ohnehin schon langen Buchungsfristen nicht noch mehr Zeit beanspruchen.

    💡 Tipp

    Nutze Online-Banking oder deine Banking-App, um alle Daueraufträge zu exportieren oder abzufotografieren. So hast du eine komplette Übersicht und kannst diese identisch auf deinem neuen Konto einrichten. Vergiss dabei nicht, die alten Daueraufträge rechtzeitig zu löschen, um Doppelzahlungen zu vermeiden.

    Kümmere dich rechtzeitig um die Übertragung deiner Daueraufträge, zum Beispiel für Miete oder Handyvertrag. Diese müssen auf dem neuen Konto neu eingerichtet werden, damit wichtige Zahlungen nicht ausfallen. Auch deine Lastschriften beziehungsweise Lastschriftmandate benötigen deine Aufmerksamkeit. Ob deine Autoversicherung oder der Onlinehändler, bei dem du monatlich dein Biogemüse bestellst – informiere sie alle über deine neuen Bankdaten. Oftmals kannst du diese auch auf der Firmen-Website in deinem User-Account selbst ändern.

    Falls du staatliche Leistungen wie Kindergeld, Arbeitslosengeld oder BAFöG erhältst, teile den entsprechenden Behörden so früh wie möglich die Bankdaten deines neuen Girokontos mit. Auch dem Finanzamt solltest du deine neuen Bankdaten umgehend weiterleiten. So stellst du sicher, dass Steuererstattungen auf dem richtigen Konto eingehen und Abbuchungen für Steuernachzahlungen problemlos funktionieren.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Kostet ein Girokontowechsel Gebühren?

    Nein, ein Girokontowechsel ist grundsätzlich kostenfrei. Das Zahlungskontengesetz verpflichtet seit 2016 alle Banken, den Kontowechsel kostenfrei anzubieten und Kund:innen dabei aktiv zu unterstützen.

    Q

    Wie lange dauert ein kompletter Kontowechsel?

    Die Kontoeröffnung und Beauftragung des Wechselservices dauern nur wenige Minuten. Die Übertragung deiner Zahlungspartner nimmt mindestens zwei Banktage in Anspruch, kann aber auch bis zu einer Woche dauern.

    Q

    Muss ich mein altes Girokonto sofort kündigen?

    Verbraucherschützer:innen empfehlen, das alte Konto mindestens drei Monate weiterlaufen zu lassen. So stellst du sicher, dass alle Zahlungspartner erfolgreich informiert wurden und keine Lastschriften oder Überweisungen verloren gehen.

    Q

    Was passiert mit meinem Freistellungsauftrag beim Kontowechsel?

    Den Freistellungsauftrag musst du bei deiner neuen Bank neu erteilen. Ohne neuen Freistellungsauftrag werden auf Zinsen und Kapitalerträge deines neuen Kontos automatisch Steuern fällig, die du vermeiden kannst.

    Q

    Welche Unterlagen benötige ich für den Kontowechsel-Service?

    Du benötigst die Kontoinhaberdaten, die IBANs beider Konten, die Bankennamen, deine Liste der Zahlungspartner und Daueraufträge sowie deinen Kontostand zum Kündigungszeitpunkt für den vollständigen Wechselservice.

    Q

    Gibt es eine Kündigungsfrist beim alten Girokonto?

    In der Regel gibt es keine gesetzliche Kündigungsfrist für Girokonten. Du kannst dein Konto jederzeit ohne Einhaltung einer Frist kündigen. Prüfe dennoch deine Kontoverträge, da manche Banken individuelle Kündigungsfristen von maximal einem Monat vereinbaren können.

  • Girokonto als zentraler Faktor im Zahlungsverkehr

    Girokonto als zentraler Faktor im Zahlungsverkehr

    Themen in diesem Artikel:

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Zentraler Faktor: Girokonto im Zahlungsverkehr

    Das Girokonto ist die unverzichtbare Grundlage für deinen finanziellen Alltag. In unserem Wirtschaftssystem zirkuliert ständig Geld zwischen Personen, Unternehmen und Behörden – und das Girokonto steht im Zentrum dieses Kreislaufs. Ob Gehalt, Miete oder Online-Shopping: Ohne Girokonto kommst du im modernen Zahlungsverkehr nicht weit. Mit über 109 Millionen Konten in Deutschland und mehr als sieben Billionen Überweisungen jährlich zeigt sich die enorme Bedeutung dieser Finanzinfrastruktur.

    Das Girokonto: Dein Tor zum bargeldlosen Zahlungsverkehr

    Das Girokonto bildet die Grundlage des bargeldlosen Zahlungsverkehrs. Der Begriff „Giro“ stammt aus dem Italienischen und bedeutet Kreis, Umkreis oder Runde – eine treffende Beschreibung für den ständigen Kreislauf des Geldes zwischen Personen, Unternehmen und Institutionen über ihre Konten.

    Über dein Girokonto wickelst du alle wichtigen Instrumente des bargeldlosen Zahlungsverkehrs ab: Überweisungen, Lastschriften, Kartenzahlungen sowie Bargeldabhebungen und -einzahlungen. Eine Kontoverbindung ist für Privatpersonen und Unternehmen die absolute Grundvoraussetzung, um am bargeldlosen Zahlungsverkehr teilnehmen zu können. Dein Girokonto – auch Zahlungsverkehrskonto, Sichtkonto oder laufendes Konto genannt – ist die zentrale Anlaufstelle für alle Geldeingänge wie Gehalt, Rente oder Kindergeld und alle Geldausgänge wie Miete, Stromkosten oder Handyverträge.

    📌 Gut zu wissen

    Jede Person, die sich rechtmäßig in der Europäischen Union aufhält, hat das Recht auf ein Basiskonto mit den Grundfunktionen. Banken können zwar einen Antrag auf Eröffnung eines Girokontos ablehnen, müssen dann aber wenigstens ein Basiskonto anbieten. Dies sichert dir den Zugang zum bargeldlosen Zahlungsverkehr, selbst wenn deine Bonität nicht optimal ist.

    Standardmäßig erhältst du zu deinem Girokonto eine Girocard – oft noch unter dem alten Namen EC-Karte bekannt – um damit im Handel bargeldlos bezahlen zu können. Daneben gibt es weitere Kartentypen wie Kreditkarten, Debit-Karten oder Prepaid-Kreditkarten, die mit deinem Girokonto verknüpft sein können.

    Bargeldloser Zahlungsverkehr: Beeindruckende Zahlen aus Deutschland

    Deutschland verfügt über mehr Girokonten als Einwohner:innen – nämlich 109 Millionen Konten, Stand 2020. Mehr als 1.500 Banken und Sparkassen sind in Deutschland registriert und bieten Konten und Kredite für ihre Kund:innen an. Im Jahr 2021 fanden mehr als sieben Billionen Überweisungen im bargeldlosen Zahlungsverkehr statt. Allein aufgrund dieser enormen Anzahl müssen diese Prozesse voll automatisiert und computergesteuert ablaufen.

    Die Dimension des bargeldlosen Zahlungsverkehrs wird noch deutlicher, wenn man die Gesamtzahl aller Transaktionen betrachtet: 26.193 Millionen bargeldlose Transaktionen wie Lastschriften, Abbuchungen oder Überweisungen fanden 2021 in Deutschland statt. Dabei wurden 65,8 Billionen Euro durch bargeldlose Zahlungen umgesetzt – so viel wie in keinem anderen Land der EU. Diese beeindruckenden Zahlen zeigen, wie zentral das Girokonto für unsere Wirtschaft geworden ist.

    📌 Gut zu wissen

    Deutschland ist europäischer Spitzenreiter beim bargeldlosen Zahlungsvolumen: Mit 65,8 Billionen Euro Umsatz im Jahr 2021 liegt Deutschland vor allen anderen EU-Ländern. Die vollautomatisierte Abwicklung macht dieses enorme Volumen überhaupt erst möglich. Ohne moderne IT-Systeme wäre diese Menge an Transaktionen nicht zu bewältigen.

    Ein Girokonto für Unternehmen: Trennung von privat und geschäftlich

    Ab einer bestimmten Rechtsform wie einer UG oder GmbH ist es notwendig, ein Geschäftskonto zu führen. Selbstständige wie Gewerbetreibende oder Freiberufler:innen könnten theoretisch ihr Privatkonto für geschäftliche Transaktionen nutzen. Sinnvoll ist dies jedoch nicht.

    💡 Tipp

    Trenne geschäftliche und private Transaktionen konsequent durch separate Konten. Das erleichtert nicht nur deine Buchhaltung erheblich, sondern vermeidet auch Probleme mit dem Finanzamt. Viele Banken bieten spezielle Geschäftskonten mit Features wie Unterkonten, Lastschrifteinzug oder Multibanking-Fähigkeit an. Vergleiche die Konditionen verschiedener Anbieter, da Geschäftskonten oft höhere Gebühren haben als Privatkonten.

    Ein separates Geschäftskonto sorgt für klare Strukturen bei der Steuererklärung. Du behältst den Überblick über deine geschäftlichen Einnahmen und Ausgaben, ohne dass private Transaktionen dazwischenfunken. Außerdem verlangen viele Banken in ihren AGB ohnehin, dass du geschäftliche Transaktionen nicht über dein Privatkonto abwickelst.

    Sparkonto, Tagesgeldkonto und Festgeldkonto: Alternativen zum Girokonto

    Neben der gängigsten Form eines Bankkontos, dem Girokonto, gibt es noch weitere Kontoarten mit unterschiedlichen Funktionen. Das Sparkonto ist nicht für den täglichen Zahlungsverkehr zugelassen, sondern zum Sparen gedacht. Auf ein und von einem Sparkonto kannst du keine Überweisung senden oder erhalten oder es mit einer Bankkarte verknüpfen. Das Guthaben auf dem Sparkonto wird in der Regel verzinst, was es für längerfristiges Sparen attraktiv macht.

    Ein Tagesgeldkonto ermöglicht dir, kurzfristig Geld zu parken. Du kannst täglich über das Geld verfügen und Geld von deinem Tagesgeldkonto auf dein Girokonto transferieren. Häufig wird das Guthaben auf Tagesgeldkonten verzinst. Dein Sparen auf einem solchen Tagesgeldkonto ist nicht mit einer festen Laufzeit verbunden, was dir maximale Flexibilität bietet.

    💡 Tipp

    Nutze die 3-Konten-Strategie für optimales Finanzmanagement: Ein Girokonto für den täglichen Zahlungsverkehr, ein Tagesgeldkonto als Notfallreserve (3-6 Monatsgehälter) und ein Festgeldkonto für langfristige Sparziele. So profitierst du von Flexibilität im Alltag und höheren Zinsen bei deinen Rücklagen. Achte dabei auf die Einlagensicherung von 100.000 Euro pro Bank und Kunde.

    Festgelder eignen sich für langfristige Anlagen ab 30 Tage. Ein Festgeldkonto wird mit einem vorher vereinbarten Zins über eine festgelegte Laufzeit eröffnet. Über das Geld kannst du während der Laufzeit nicht verfügen, dafür wird es in der Regel höher verzinst als Geld auf einem Girokonto, auf das du jederzeit zugreifen kannst. Die Zinsen werden meist jährlich oder am Ende der Laufzeit ausgezahlt.

    Abschied von Scheinen und Münzen: Die digitale Zukunft des Zahlens

    Weiterhin gilt Deutschland als Land der Bargeldliebhaber:innen, aber die Liebe bröckelt: Im Jahr 2019 wurde im Handel erstmalig häufiger mit Girocard als mit Bargeld bezahlt. Dieser Wendepunkt markiert einen bedeutenden Wandel im deutschen Zahlungsverhalten. Die Nachbarländer sind bereits viel digitaler aufgestellt.

    In Schweden etwa läuft der Umsatz im Einzelhandel bereits zu 95 Prozent bargeldlos. Das skandinavische Land geht noch weiter: 2030 soll das Bargeld in Schweden sogar komplett abgeschafft werden und nur noch Bezahlung per Karte oder App möglich sein. Auch in Deutschland und anderen Teilen Europas wird die Abschaffung des Bargeldes immer mal wieder diskutiert, unter anderem mit dem Argument, dadurch besser die Kriminalität bekämpfen zu können.

    📌 Gut zu wissen

    Trotz der zunehmenden Digitalisierung ist eine komplette Bargeldabschaffung in Deutschland in den nächsten Jahren unwahrscheinlich. Das Bundesverfassungsgericht könnte dies als Eingriff in die Handlungsfreiheit werten. Zudem sind noch nicht alle gesellschaftlichen Gruppen digital aufgestellt. Bereite dich dennoch auf eine zunehmend bargeldlose Zukunft vor, indem du digitale Zahlungsmethoden wie Mobile Payment oder kontaktloses Bezahlen nutzt.

    Die Entwicklung zeigt deutlich: Das Girokonto wird als zentrale Instanz im Zahlungsverkehr noch wichtiger. Während Bargeld zunehmend an Bedeutung verliert, steigt die Relevanz digitaler Zahlungsmethoden kontinuierlich. Dein Girokonto bleibt dabei der unverzichtbare Dreh- und Angelpunkt für alle finanziellen Transaktionen.

    Girokonto: Die unverzichtbare Basis des modernen Zahlungsverkehrs

    Ein Großteil des Geldflusses zwischen Personen, Unternehmen und Institutionen findet in Deutschland bargeldlos statt, Tendenz steigend. Selbst die komplette Abschaffung des Bargeldes wird diskutiert, wird vermutlich im nächsten Jahrzehnt aber nicht umgesetzt. Ohne Girokonto ist die Teilnahme am modernen Wirtschaftsleben praktisch unmöglich geworden. Das Girokonto bleibt die zentrale Instanz im Zahlungsverkehr – als Grundlage für Überweisungen, Lastschriften und Kartenzahlungen. Mit über 109 Millionen Konten und einem jährlichen Transaktionsvolumen von 65,8 Billionen Euro zeigt sich die fundamentale Bedeutung dieser Finanzinfrastruktur für unsere Gesellschaft.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Was ist ein Girokonto und wozu brauche ich es?

    Ein Girokonto ist die Grundlage des bargeldlosen Zahlungsverkehrs. Du benötigst es für Überweisungen, Lastschriften, Kartenzahlungen und Bargeldabhebungen. Es ist die zentrale Anlaufstelle für alle Geldeingänge wie Gehalt und alle Geldausgänge wie Miete oder Versicherungen.

    Q

    Kann meine Bank die Eröffnung eines Girokontos ablehnen?

    Ja, Banken können die Eröffnung eines regulären Girokontos ablehnen, müssen dann aber ein Basiskonto anbieten. Jede Person mit rechtmäßigem Aufenthalt in der EU hat Anspruch auf ein Basiskonto mit Grundfunktionen. Eine Ablehnung des Basiskontos ist nur in Ausnahmefällen möglich, etwa bei Geldwäsche-Verdacht.

    Q

    Wie viele Girokonten darf ich haben?

    Es gibt keine gesetzliche Begrenzung für die Anzahl der Girokonten. Du kannst bei verschiedenen Banken mehrere Konten führen. Dies kann für die Trennung von privaten und geschäftlichen Ausgaben oder für unterschiedliche Sparziele sinnvoll sein. Beachte jedoch mögliche Kontoführungsgebühren und den Verwaltungsaufwand.

    Q

    Was kostet ein Girokonto durchschnittlich?

    Die Kosten variieren stark je nach Bank und Kontomodell. Es gibt kostenlose Girokonten ohne Grundgebühr (oft mit Bedingungen wie Mindestgeldeingang) und Premium-Konten mit Gebühren zwischen 5-20 Euro monatlich. Zusatzkosten können für Kreditkarten, Überweisungen oder Bargeldabhebungen anfallen. Ein Vergleich lohnt sich.

    Q

    Ist mein Geld auf dem Girokonto sicher?

    Ja, dein Guthaben ist durch die gesetzliche Einlagensicherung bis zu 100.000 Euro pro Bank und Kunde geschützt. Bei Bankenpleiten springt der Einlagensicherungsfonds ein. Viele deutsche Banken bieten zusätzlich eine erweiterte freiwillige Einlagensicherung, die noch höhere Beträge absichert.

    Q

    Welche Alternativen zum klassischen Girokonto gibt es?

    Neben klassischen Bankkonten gibt es digitale Alternativen wie Online-Banken (N26, Revolut) oder Smartphone-Konten ohne Filialen. Für spezielle Zwecke eignen sich Tagesgeldkonten (flexibles Sparen), Festgeldkonten (höhere Zinsen) oder Sparkonten. Prepaid-Kreditkarten bieten bargeldlose Zahlung ohne Girokonto.

    *Detaillierte Informationen zu Leistungen, insbesondere zu Ausschlüssen, kannst du den jeweiligen Bedingungen des Kartenproduktes entnehmen.

  • Lastschriftverfahren beim Girokonto: Alles Wichtige erklärt

    Lastschriftverfahren beim Girokonto: Alles Wichtige erklärt

    Themen in diesem Artikel:

    • Was ist eine Lastschrift?: Ermächtigung Dritter zum Geldeinzug vom Girokonto – einmalig oder regelmäßig mit variablen Beträgen und Terminen
    • Einzugs- und Abbuchungsverfahren: Zwei traditionelle Lastschriftformen in Deutschland – unterscheiden sich durch Auslöser der Abbuchung bei der Bank
    • SEPA-Lastschrift: Einheitliches europäisches Zahlungsverfahren mit IBAN, Mandatsreferenz und eindeutiger Identifikation für alle Euro-Länder
    • Lastschrift zurückholen: Rückbuchung innerhalb von sechs bis acht Wochen möglich – bei unrechtmäßigen Abbuchungen bis zu 13 Monate

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Lastschriftverfahren bei Girokonten – kurz erklärt

    Das Lastschriftverfahren macht wiederkehrende Zahlungen von deinem Girokonto schnell und unkompliziert möglich. Seit Einführung des SEPA-Verfahrens funktionieren sämtliche Lastschriften europaweit einheitlich und lassen sich eindeutig identifizieren. Sollte es dennoch zu einer betrügerischen Abbuchung auf deinem Konto kommen, kannst du sie innerhalb bestimmter Fristen rückgängig machen. Wir erklären dir alles Wichtige zum Thema und zeigen, wie du deine Zahlungen sicher verwaltest.

    Was ist eine Lastschrift?

    Bei der Lastschrift ermächtigst du Dritte, einen bestimmten Betrag von deinem Girokonto einziehen zu dürfen. Die Abbuchungen können je nach Vereinbarung einmalig oder regelmäßig stattfinden, wobei sowohl das Ausführungsdatum als auch die Höhe des Betrags variieren können. Ausgelöst wird die Abbuchung immer von den Zahlungsempfänger:innen, was dieses Verfahren besonders flexibel macht.

    Damit bildet die Lastschrift das praktische Gegenstück zum Dauerauftrag. Dieser kann nur von den Kontoinhaber:innen selbst ausgelöst werden und lässt keine Variation bei der Betragshöhe oder dem Abbuchungsdatum zu. Die Lastschrift hingegen passt sich automatisch an wechselnde Beträge an, was sie ideal für variable Kosten macht.

    Typische Anwendungsfälle, bei denen häufig Lastschriftverfahren zum Einsatz kommen, sind Abonnements für Streamingdienste wie Netflix oder Spotify, Mobilfunkverträge samt Internet- und Festnetzanschluss sowie Abschlagszahlungen für Strom und Gas. Auch Mitgliedsbeiträge für Vereine und Versicherungsbeiträge werden bevorzugt per Lastschrift eingezogen, da dies für beide Seiten den geringsten Verwaltungsaufwand bedeutet.

    📌 Gut zu wissen

    Bezahlst du an der Kasse mit deiner Girocard, kommt eine Lastschrift im Einzugsermächtigungsverfahren zustande. Du erteilst mit deiner Unterschrift auf dem Kassenbon dem Zahlungsempfänger, also dem Supermarkt oder der Tankstelle, die einmalige Erlaubnis, den fälligen Betrag von deinem Girokonto einzuziehen.

    Einzugsverfahren und Abbuchungsverfahren erklärt

    In Deutschland kommen grundsätzlich zwei Formen der Lastschrift zum Einsatz: das Abbuchungsverfahren und das Einzugsermächtigungsverfahren. Beide Varianten unterscheiden sich hauptsächlich dadurch, wer die Abbuchung bei der Bank auslöst. Diese Unterscheidung hat weitreichende Konsequenzen für deine Rechte als Zahlungspflichtige:r.

    Beide Verfahren kommen in dieser Form allerdings immer seltener vor und werden seit 2009 schrittweise vom SEPA-Lastschriftverfahren abgelöst. Bestehende Lastschriften behalten nach wie vor ihre Gültigkeit, sodass du möglicherweise noch beide Formen auf deinen Kontoauszügen findest.

    Lastschrift im Einzugsermächtigungsverfahren

    Bei dieser Form der Lastschrift werden Zahlungsempfänger:innen schriftlich von den Zahlungspflichtigen ermächtigt, einen vorher definierten Betrag von deren Girokonto einzuziehen. Das Einzugsverfahren ist für den innerdeutschen Zahlungsverkehr zwischen Privatpersonen und Unternehmen vorgesehen und bietet dir als Verbraucher:in einen wichtigen Vorteil: Abgebuchte Lastschriften können innerhalb einer bestimmten Frist problemlos auf das eigene Girokonto zurückgebucht werden. Diese Sicherheit macht das Verfahren besonders verbraucherfreundlich.

    Lastschrift im Abbuchungsverfahren

    Erteilen Zahlungspflichtige selbst der Bank einen Abbuchungsauftrag, spricht man von einer Lastschrift im Abbuchungsverfahren. Sie kommt in der Regel nur bei Zahlungen zwischen Unternehmen vor, da eine Rückbuchung nicht möglich ist. Für Unternehmen ist sie unter anderem interessant, weil die geleistete Zahlung auch im Falle einer Insolvenz des Zahlungspflichtigen nicht vom Konto des Zahlungsempfängers zurückgeholt werden kann. Diese Endgültigkeit schafft Planungssicherheit im Geschäftsverkehr.

    Was ist die SEPA-Lastschrift?

    SEPA steht für „Single Euro Payments Area“ und ist ein einheitliches Lastschriftverfahren für den Geldtransfer im Euro-Raum. Dazu zählen alle Länder der Europäischen Union, Großbritannien, Liechtenstein, die Schweiz, Monaco, San Marino, Island und Norwegen. Durch das SEPA-Verfahren sind Lastschriften europaweit möglich, was den grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr erheblich vereinfacht hat.

    Zahlungsempfänger:innen benötigen zur Durchführung nur deine IBAN, manchmal auch den BIC deiner Bank. SEPA-Lastschriftmandate werden mit einer Mandatsreferenz gekennzeichnet und sind dadurch eindeutig nachvollziehbar. Dazu kommen Identifikationsnummern für Zahlungsempfänger:innen und die verpflichtende Angabe eines Verwendungszweckes. Diese Transparenz schützt dich vor unklaren Abbuchungen und erleichtert die Zuordnung auf deinen Kontoauszügen erheblich.

    💡 Tipp

    Bewahre alle SEPA-Lastschriftmandate gut auf und führe eine Liste mit den erteilten Mandaten. So behältst du den Überblick über alle autorisierten Abbuchungen und kannst bei Bedarf schnell reagieren. Notiere dir dabei die Mandatsreferenz, den Zahlungsempfänger und den ungefähren monatlichen Betrag.

    Lastschrift zurückholen – so geht’s

    Du kannst bereits durchgeführte Lastschriften problemlos zurück auf dein Girokonto buchen lassen. Grundsätzlich gilt bei einer Lastschrift im Einzugsermächtigungsverfahren eine sechswöchige Widerrufsfrist ab Rechnungsabschluss, bei SEPA-Verfahren sind es acht Wochen. Diese Fristen geben dir ausreichend Zeit, deine Kontoauszüge zu prüfen und fehlerhafte Abbuchungen zu erkennen.

    Bist du der Meinung, jemand bucht dir unrechtmäßig und in betrügerischer Absicht Geld von deinem Konto ab, kannst du deine Bank auch nach dieser Frist zur sofortigen Rückbuchung veranlassen. Handelt es sich um eine ungenehmigte SEPA-Lastschrift, gilt eine Widerrufsfrist von 13 Monaten ab dem Datum der Belastung. Diese verlängerte Frist bietet dir zusätzlichen Schutz bei betrügerischen Aktivitäten.

    📌 Gut zu wissen

    Du bist verpflichtet, regelmäßig deine Kontoauszüge zu prüfen. Bemerkst du eine unrechtmäßige Abbuchung erst sehr spät, kann dir ein Mitverschulden angelastet werden. In jedem Fall solltest du den Zahlungsempfangenden für weitere Abbuchungen von deinem Girokonto sperren lassen, um zusätzlichen Schaden zu vermeiden.

    💡 Tipp

    Banken dürfen dir für Lastschriftrückgaben keine Gebühren berechnen. Nur wenn du rechtmäßige Abbuchungen widerrufst, kann es zu Bearbeitungsgebühren oder Zahlungsverzugsgebühren beim Empfänger kommen. Prüfe daher genau, ob die Abbuchung tatsächlich unrechtmäßig war, bevor du eine Rückbuchung veranlasst.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Was ist der Unterschied zwischen Lastschrift und Dauerauftrag?

    Bei der Lastschrift lösen Zahlungsempfänger:innen die Abbuchung aus und können Betrag sowie Datum variieren. Beim Dauerauftrag legst du als Kontoinhaber:in feste Beträge und Termine fest. Die Lastschrift eignet sich daher besonders für variable Kosten wie Strom oder Mobilfunk.

    Q

    Wie lange kann ich eine SEPA-Lastschrift zurückbuchen?

    Bei genehmigten SEPA-Lastschriften hast du acht Wochen Zeit für eine Rückbuchung. Bei ungenehmigten oder betrügerischen Abbuchungen gilt eine Frist von 13 Monaten ab Belastungsdatum. Diese verlängerte Frist schützt dich besonders bei Betrug.

    Q

    Welche Länder gehören zum SEPA-Raum?

    Zum SEPA-Raum gehören alle EU-Länder, Großbritannien, Liechtenstein, die Schweiz, Monaco, San Marino, Island und Norwegen. In diesen Ländern funktionieren Lastschriften einheitlich mit IBAN und du kannst problemlos grenzüberschreitend Zahlungen tätigen oder empfangen.

    Q

    Kostet eine Lastschriftrückgabe Gebühren?

    Deine Bank darf dir für Lastschriftrückgaben keine Gebühren berechnen. Nur wenn du rechtmäßige Abbuchungen widerrufst, können beim Zahlungsempfänger Bearbeitungs- oder Verzugsgebühren anfallen. Bei unrechtmäßigen Abbuchungen ist die Rückbuchung immer kostenfrei.

    Q

    Was ist eine Mandatsreferenz bei SEPA-Lastschriften?

    Die Mandatsreferenz ist eine eindeutige Kennzeichnung für SEPA-Lastschriftmandate. Sie ermöglicht zusammen mit der Gläubiger-Identifikationsnummer die klare Zuordnung und Nachvollziehbarkeit jeder Abbuchung. Diese findest du auf deinen Kontoauszügen bei jeder SEPA-Lastschrift.

    Q

    Wie funktioniert Lastschrift beim Bezahlen mit Girocard?

    Beim Bezahlen mit Girocard erteilst du mit deiner Unterschrift auf dem Kassenbon eine einmalige Einzugsermächtigung. Der Händler darf dann den Kaufbetrag per Lastschrift einziehen. Dies ist günstiger für Händler als die PIN-Eingabe, bietet aber weniger Sicherheit bei der Kontodeckung.

  • CashPool Girokonto: 2.800 kostenlose Geldautomaten nutzen

    CashPool Girokonto: 2.800 kostenlose Geldautomaten nutzen

    Themen in diesem Artikel:

    • Geldautomatenverbünde: Wie Banken durch Zusammenschluss kostenlose Bargeldversorgung ermöglichen und welche Vorteile das für dich bringt
    • CashPool-Verbund: Geschichte, Größe und Besonderheiten des viertgrößten deutschen Geldautomatenverbunds mit rund 2.800 Automaten
    • Mitgliedsbanken: Welche Institute zu CashPool gehören und warum besonders kleine und mittlere Banken vom Verbund profitieren
    • Girokonto-Wahl: Worauf du bei der Kontowahl achten solltest und warum die regionale Automatenverteilung entscheidend ist
    • Weitere Verbünde: Überblick über die drei anderen großen Geldautomatenverbünde in Deutschland und ihre Bedeutung

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Girokonto mit CashPool – kurz erklärt

    Ein Girokonto bei einer CashPool-Bank ermöglicht dir kostenloses Bargeldabheben an rund 2.800 Automaten in Deutschland. Der Geldautomatenverbund wurde im Jahr 2000 gegründet, um hohen Abhebegebühren bei Fremdbanken entgegenzuwirken. Bargeld bleibt trotz zunehmender digitaler Bezahlmöglichkeiten ein wichtiges Zahlungsmittel – viele kleine Geschäfte, Bäckereien und Restaurants akzeptieren nach wie vor keine Kartenzahlung. Mit einem CashPool-Konto kannst du diese Herausforderung kostengünstig meistern und von attraktiven Girokonto-Angeboten der teilnehmenden Banken profitieren.

    Was sind Geldautomatenverbünde?

    Mit deiner Kreditkarte, Girocard oder Debitkarte, die mit deinem Girokonto verbunden ist, kannst du deutschlandweit Bargeld an Geldautomaten abheben. Nutzt du Automaten deiner Hausbank, bleibt der Vorgang für dich kostenlos. Die Situation ändert sich jedoch grundlegend, wenn du bei Fremdbanken Bargeld benötigst. Hier entstehen schnell Kosten, die pro Abhebung bis in den hohen einstelligen Bereich gehen können – im Schnitt etwa vier Euro.

    Um ihren Kund:innen dieses Ärgernis zu ersparen, gründen Banken Geldautomatenverbünde. Das Prinzip ist einfach und effektiv: Nutzt du mit deiner Girocard einen Automaten einer Bank, die zum gleichen Verbund wie deine Hausbank gehört, fallen keine Gebühren an. Diese Zusammenschlüsse wollen eine möglichst flächendeckende und kostenlose Bargeldversorgung für ihre Kund:innen gewährleisten. Gerade wenn du viel geschäftlich in Deutschland unterwegs bist, können sich die eingesparten Gebühren schnell summieren und einen spürbaren finanziellen Vorteil darstellen.

    📌 Gut zu wissen

    Die durchschnittlichen Gebühren von vier Euro pro Fremdabhebung mögen gering erscheinen, aber sie summieren sich schnell. Bei nur zwei Abhebungen pro Woche entstehen Kosten von über 400 Euro im Jahr. Ein Girokonto bei einer Bank mit gutem Verbundnetz kann dir diese Ausgaben komplett ersparen.

    CashPool – das ist der Geldautomatenverbund

    CashPool entstand im Sommer 2000 als Antwort auf stark erhöhte Abhebegebühren für Fremdkund:innen. Die Gründerbanken Targobank, Santander Consumer Bank und National-Bank wollten den durch Sparkassen und Genossenschaftsbanken dominierten Markt aufbrechen. Heute ist CashPool der viertgrößte Geldautomatenverbund Deutschlands, kann aber zahlenmäßig noch nicht mit den großen Verbünden mithalten.

    Die Dimensionen verdeutlichen die Herausforderung: Allein die Sparkassen betreiben etwa 45 Prozent der insgesamt rund 50.000 Geldautomaten in Deutschland. Die etwa 2.800 CashPool-Automaten sind zudem nicht gleichmäßig über die gesamte Fläche Deutschlands verteilt. Manche davon befinden sich auf Betriebsgeländen und sind nicht öffentlich zugänglich. Diese ungleiche Verteilung hat praktische Konsequenzen für dich.

    Möchtest du ein Girokonto bei einer CashPool-Bank eröffnen, solltest du deshalb unbedingt auf die Verteilung der Automaten achten. In deiner Heimatregion oder in Gegenden, in denen du häufig beruflich unterwegs bist, sollten zugehörige Geldautomaten gut erreichbar sein. Ist das der Fall, kannst du möglicherweise von günstigen Girokonto-Angeboten der teilnehmenden Banken profitieren. Ein gründlicher Vergleich lohnt sich in jedem Fall.

    💡 Tipp

    Nutze die Automatensuche auf der CashPool-Website oder in den Apps der Mitgliedsbanken, bevor du ein Konto eröffnest. Prüfe konkret, ob sich in einem Umkreis von 5 km um deinen Wohnort und Arbeitsplatz mindestens drei bis fünf CashPool-Automaten befinden. So vermeidest du später böse Überraschungen und lange Wege zum nächsten kostenlosen Geldautomaten.

    CashPool – diese Banken gehören zum Verbund

    Neben den Gründerbanken zählen vor allem kleine und mittlere Institute zu den Mitgliedern. Für sie ist der Beitritt zu einem Geldautomatenverbund äußerst wichtig, da sie meistens nur wenige eigene Geldautomaten betreiben. Durch die Aufnahme in den Verbund können sie das Service-Netz für ihre Kund:innen stark ausweiten und damit wettbewerbsfähig bleiben.

    Zu den Mitgliedern von CashPool zählen folgende Banken: Bank für Sozialwirtschaft, Bankhaus Bauer, Bankhaus C. L. Seeliger, Bankhaus Gebr. Martin AG, Bankhaus Hafner, Bankhaus J. Faisst OHG, Bankhaus Ludwig Sperrer KG, Bankhaus Max Flessa KG, Bankhaus Mayer, Bankhaus Neelmeyer, BBBank eG, Degussa Bank AG, Donner & Reuschel AG, Fürstlich Castell’sche Bank, Gabler-Saliter Bankgeschäft AG, Johann Berenberg Bank, MERKUR PRIVATBANK, NATIONAL-BANK AG, Oldenburgische Landesbank AG, PAX-Bank eG, Santander Consumer Bank AG, Sparda-Bank Augsburg e.G., Sparda-Bank Baden-Württemberg eG, Sparda-Bank Berlin eG, Sparda-Bank Hamburg eG, Sparda-Bank Hannover eG, Sparda-Bank Hessen eG, Sparda-Bank München eG, Sparda-Bank Nürnberg eG, Sparda-Bank Ostbayern eG, Sparda-Bank Südwest eG, Sparda-Bank West eG, Steyler Bank, SÜDWESTBANK – BAWAG AG Niederlassung Deutschland und TARGOBANK AG.

    📌 Gut zu wissen

    Die Sparda-Banken sind regional organisiert und haben unterschiedliche Konditionen. Nicht alle Sparda-Banken gehören zu CashPool – die Sparda-Bank Ostbayern beispielsweise ist Mitglied, während andere Sparda-Banken eigene Wege gehen. Prüfe daher genau, ob deine regionale Sparda-Bank tatsächlich CashPool-Mitglied ist.

    Alle wichtigen Geldautomatenverbünde im Überblick

    Neben CashPool gibt es noch drei weitere große Geldautomatenverbünde in Deutschland. Die mit Abstand größten sind der Sparkassen-Verbund und das BankCard ServiceNetz, zu dem unter anderem die Volks- und Raiffeisenbanken zählen. Diese beiden Verbünde dominieren den deutschen Markt mit ihrer flächendeckenden Präsenz und machen zusammen den Großteil aller verfügbaren Geldautomaten aus.

    Auch die Cash Group liegt noch vor CashPool und umfasst unter anderem Geldautomaten der Commerzbank, der Deutschen Bank oder der Postbank. Diese Verbünde bieten jeweils unterschiedliche Vor- und Nachteile, abhängig von deinem Wohnort und deinen individuellen Bedürfnissen. Ein Vergleich der verschiedenen Verbünde und ihrer regionalen Abdeckung hilft dir, das passende Girokonto für deine Situation zu finden.

    Girokonto mit CashPool: Kosten sparen beim Bargeldabheben

    CashPool ist der viertgrößte Geldautomatenverbund Deutschlands und bietet Kund:innen der zugehörigen Banken kostenloses Bargeldabheben an rund 2.800 Automaten. Für dich bedeutet das konkret: Wenn du ein Girokonto bei einer der Mitgliedsbanken führst, sparst du dir die durchschnittlich vier Euro Gebühren pro Abhebung bei Fremdbanken. Diese Ersparnis summiert sich schnell, besonders wenn du regelmäßig Bargeld benötigst.

    Die Entscheidung für ein CashPool-Girokonto solltest du jedoch nicht allein aufgrund der Verbundmitgliedschaft treffen. Prüfe zunächst, ob in deinem direkten Umfeld ausreichend CashPool-Automaten verfügbar sind. Achte dabei auch auf die Öffnungszeiten und Zugänglichkeit der Standorte. Vergleiche anschließend die Konditionen der verschiedenen Mitgliedsbanken, denn diese können sich erheblich unterscheiden. Manche Institute bieten zusätzliche Vorteile wie kostenlose Kontoführung oder attraktive Zinsen, die deine Entscheidung beeinflussen sollten.

    💡 Tipp

    Erstelle eine persönliche Checkliste für deine Girokonto-Wahl: Notiere dir deine häufigsten Aufenthaltsorte (Wohnort, Arbeitsplatz, Freizeitaktivitäten) und prüfe dort die Verfügbarkeit von CashPool-Automaten. Berücksichtige auch, ob du häufig im Ausland bist – dann könnte eine Kreditkarte mit weltweiten Gratis-Abhebungen die bessere Alternative sein.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Was ist CashPool genau und wie funktioniert es?

    CashPool ist ein Geldautomatenverbund von 35 Banken in Deutschland, der im Jahr 2000 gegründet wurde. Als Kunde einer Mitgliedsbank kannst du an allen rund 2.800 CashPool-Automaten kostenlos Bargeld abheben. Der Verbund funktioniert durch eine Kooperation der teilnehmenden Banken, die ihre Automaten gegenseitig für Kunden zur Verfügung stellen.

    Q

    Welche großen Banken gehören zu CashPool?

    Die größten CashPool-Mitglieder sind die Targobank, Santander Consumer Bank und die verschiedenen Sparda-Banken. Auch die BBBank, Degussa Bank und die National-Bank zählen zu den bekannteren Instituten. Insgesamt gehören 35 Banken zum Verbund, darunter viele kleinere Privatbanken und regionale Institute.

    Q

    Wie finde ich CashPool-Automaten in meiner Nähe?

    Du kannst CashPool-Automaten über die offizielle CashPool-Website mit der Automatensuche finden. Alternativ bieten die meisten Mitgliedsbanken in ihren Banking-Apps eine Automatensuchfunktion an. Gib einfach deinen Standort oder eine Adresse ein, und die Suche zeigt dir die nächstgelegenen kostenlosen Geldautomaten mit Entfernungsangabe und oft auch Öffnungszeiten.

    Q

    Kann ich mit meiner CashPool-Karte auch im Ausland kostenlos Geld abheben?

    Nein, CashPool gilt nur für Automaten in Deutschland. Im Ausland fallen bei Abhebungen mit der Girocard üblicherweise Gebühren an. Für kostenlose Auslandsabhebungen benötigst du meist eine spezielle Kreditkarte. Einige CashPool-Banken bieten solche Kreditkarten mit weltweiten Gratis-Abhebungen als Zusatzprodukt an.

    Q

    Was kostet mich eine Abhebung bei Nicht-CashPool-Automaten?

    Bei Fremdbanken außerhalb des CashPool-Verbunds zahlst du durchschnittlich 4 Euro pro Abhebung, manchmal sogar bis zu 7 Euro. Die genaue Gebühr wird dir vor der Abhebung am Automaten angezeigt. Bei häufigen Fremdabhebungen können so schnell mehrere hundert Euro Gebühren pro Jahr anfallen.

    Q

    Ist CashPool besser als andere Geldautomatenverbünde?

    CashPool ist mit 2.800 Automaten der kleinste der vier großen Verbünde. Sparkassen haben etwa 22.000, Volksbanken 15.500 und die Cash Group 7.000 Automaten. Ob CashPool für dich passt, hängt von der Automatendichte in deiner Region ab. In Großstädten ist die Abdeckung meist gut, im ländlichen Raum oft lückenhaft.

  • Girokonto: Alles über dein wichtigstes Bankkonto im Alltag

    Girokonto: Alles über dein wichtigstes Bankkonto im Alltag

    Themen in diesem Artikel:

    • Was ist ein Girokonto: Herkunft des Begriffs und Bedeutung für den täglichen Geldkreislauf – vom italienischen „Giro“ bis zur praktischen Kontoführung
    • Wofür du das Girokonto brauchst: Alle wichtigen Funktionen von Ein- und Auszahlungen über Kartenzahlungen bis zu Überweisungen und Daueraufträgen im Überblick
    • Basiskonto für alle: Gesetzlich garantierter Zugang zum Girokonto für jeden Menschen – auch ohne festen Wohnsitz oder bei schwieriger Bonität
    • Kontokorrentkonto und Dispo: Warum Banken das Girokonto anders nennen und wie der Dispositionskredit funktioniert – inklusive wichtiger Hinweise zu Kosten
    • Sicherheit deines Geldes: Einlagensicherung schützt dein Guthaben mit mindestens 100.000 Euro pro Kunde:in bei jeder zugelassenen Bank

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Das Girokonto ist dein zentrales Finanzinstrument im Alltag – darauf landet dein Gehalt, davon bezahlst du Miete und Strom. Für die meisten Menschen ist es so selbstverständlich wie das Smartphone in der Tasche. Doch was genau steckt eigentlich hinter diesem Konto, das den modernen Zahlungsverkehr erst möglich macht? In diesem Artikel erfährst du alles Wissenswerte über das Girokonto: von seiner Bedeutung über die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten bis hin zur Sicherheit deines Geldes.

    Was ist das Girokonto?

    Der Begriff Girokonto trägt seine Funktion bereits im Namen. Das italienische Wort „Giro“ kennst du vielleicht vom „Giro d’Italia“, der berühmten Radrundfahrt. Es bedeutet Kreis, Umlauf oder Drehung – und genau das beschreibt die Aufgabe des Girokontos perfekt. Dein Konto ist die Drehscheibe für den persönlichen Geldkreislauf: Geld fließt hinaus in Form von Zahlungen und kehrt als Lohn oder Gehalt wieder zurück.

    Auch „Konto“ stammt aus dem Italienischen und bedeutet so viel wie Rechnung. Im Prinzip handelt es sich um eine einfache Tabelle mit zwei Seiten: Links stehen die Belastungen (das Soll), rechts die Guthaben (das Haben). Die Differenz zwischen beiden Seiten ergibt deinen aktuellen Kontostand. Neben dem Girokonto führen Banken noch weitere Kontoarten wie Sparkonto, Tagesgeld- oder Festgeldkonten – jedes mit einem spezifischen Zweck für deine Finanzen.

    📌 Gut zu wissen

    Das Girokonto ist nicht nur ein einfaches Bankkonto – es ist ein Kontokorrentkonto, das in beide Richtungen funktioniert. Das bedeutet: Du kannst sowohl Guthaben haben als auch ins Minus gehen, sofern dir die Bank einen Dispositionskredit einräumt.

    Wofür das Girokonto gebraucht wird

    Im modernen Alltag spielt das Girokonto eine zentrale Rolle, denn die Verwendung von Bargeld geht kontinuierlich zurück. Zudem gibt es inzwischen sogar gesetzliche Höchstbeträge für Barzahlungen, um zu verhindern, dass illegal verdientes Geld in den Geldkreislauf eingeführt wird – ein Vorgang, den man als „Geldwäsche“ bezeichnet.

    Ein- und Auszahlungen

    Ein- und Auszahlungen bilden die Grundfunktion deines Kontos. Dein Lohn oder Gehalt landet als Geldeingang auf dem Konto, während du mit deiner Bankkarte, Kreditkarte oder Girocard am Automaten oder direkt in Geschäften Bargeld abheben kannst. Diese Flexibilität macht das Girokonto zum unverzichtbaren Begleiter im Alltag.

    Kartenzahlungen

    Kartenzahlungen haben das Bezahlen revolutioniert. Ob kontaktlos oder mit PIN-Eingabe – im Supermarkt, in Warenhäusern, an der Tankstelle oder beim Pizzaservice zahlst du bequem ohne Bargeld. Das Geld wird dabei direkt von deinem Girokonto gebucht, was den Zahlungsvorgang schnell und unkompliziert macht.

    💡 Tipp

    Aktiviere bei deiner Bank die Push-Benachrichtigungen für alle Kontobewegungen. So behältst du jederzeit den Überblick über deine Ausgaben und merkst sofort, wenn unberechtigte Abbuchungen erfolgen. Die meisten Banking-Apps bieten diese Funktion kostenlos an – du musst sie nur in den Einstellungen aktivieren.

    Überweisungen

    Mit Überweisungen schickst du bargeldlos Geld an andere Konten. Ob am Terminal in der Bankfiliale, via App auf dem Smartphone oder am PC – du bezahlst damit bequem deine Rechnungen und erledigst Zahlungen von überall aus. Diese Flexibilität macht das moderne Banking so komfortabel.

    Lastschriften und Daueraufträge

    Lastschriften und Daueraufträge automatisieren deine Zahlungen. Bei einer Lastschrift holen sich Unternehmen nach deiner einmaligen Zustimmung das ihnen zustehende Geld selbst von deinem Konto ab – praktisch für regelmäßige Zahlungen wie Strom oder Versicherungen. Möchtest du dagegen selbst regelmäßig einen festen Betrag überweisen, etwa für die Miete, richtest du einen Dauerauftrag ein.

    Referenzkonto für moderne Zahlungsmethoden

    Dein Girokonto dient auch als Referenzkonto für moderne Bezahlmethoden. Für mobile Bezahl-Apps auf dem Smartphone musst du eine Bankverbindung hinterlegen. Auch wenn du dann kontaktlos mit dem Handy zahlst, wird das Geld direkt vom Girokonto eingezogen. Gleiches gilt für Geldanlagen: Wer ETFs oder Fonds kaufen möchte, braucht bei der Depotbank ein Referenzkonto. Von dort nimmt der Broker das Geld für Wertpapierkäufe oder überweist Erträge aus deinen Investments.

    Basiskonto – das Girokonto für alle

    Für die meisten Menschen mit Girokonto ist der Zugang zur Bank eine Selbstverständlichkeit. Kaum jemand macht sich Gedanken darüber, dass er möglicherweise kein Konto bekommen könnte. Tatsächlich waren aber bis zur Verabschiedung eines speziellen Gesetzes einige Menschen vom Bankzugang ausgeschlossen – etwa Personen, die gegenüber der Bank keinen festen Wohnsitz nachweisen konnten.

    Deswegen gibt es heute das sogenannte Basiskonto. Diese besondere Form des Girokontos bietet nur die wesentlichen Funktionen und muss von allen Banken angeboten werden, sofern sie für Privatpersonen Girokonten im Angebot haben. Damit ist der Zugang zu grundlegenden Bankdienstleistungen für jeden Menschen in Deutschland garantiert – unabhängig von der persönlichen Lebenssituation.

    📌 Gut zu wissen

    Das Basiskonto ist kein Almosen, sondern ein gesetzlich verankertes Recht. Banken dürfen einen Antrag nur in sehr wenigen Ausnahmefällen ablehnen, etwa bei bestehenden Straftaten gegen die Bank. Auch Obdachlose, Asylbewerber oder Menschen mit negativer Schufa haben Anspruch auf ein Basiskonto.

    Warum Banken manche Girokonten anders nennen

    Vielleicht hast du im Onlinebanking oder in der App deiner Bank schon einmal die Informationen zu deinem Girokonto aufgerufen und dich gewundert, dass die Bank einen anderen Begriff verwendet. Bei den meisten Instituten steht dort „Kontokorrentkonto“ – eine Bezeichnung, die mehr über die Funktionsweise verrät.

    Ein Kontokorrentkonto kann aus Sicht der Bank sowohl im „Soll“ als auch im „Haben“ geführt werden. Mit anderen Worten: Das Konto darf einen positiven oder einen negativen Betrag aufweisen. Möglich wird dies durch den Dispositionskredit, den Banken den Kontoinhaber:innen recht schnell anbieten – zumindest, wenn regelmäßige Geldeingänge wie Lohn oder Gehalt zu verzeichnen sind.

    Mit einem Dispositionskredit, kurz Dispo, kannst du an der Supermarktkasse deine Einkäufe bezahlen, auch wenn die Summe das Restguthaben auf deinem Konto übersteigt. Die Bank führt den Auftrag dennoch aus und gewährt dir damit einen kurzfristigen Kredit. Allerdings lassen sich die Institute diesen eingeräumten Kredit durch Dispositionszinsen teuer bezahlen. Die Zinssätze liegen oft deutlich über anderen Kreditformen. Deswegen ist es ratsam, den Dispo nur für wenige Tage und mit geringen Summen in Anspruch zu nehmen. Für längerfristige Finanzierungen gibt es günstigere Alternativen.

    💡 Tipp

    Nutzt du regelmäßig deinen Dispo? Dann prüfe einen Rahmenkredit als Alternative. Die Zinsen sind meist deutlich günstiger als beim Dispo. Noch besser: Richte einen kleinen Dauerauftrag auf ein Tagesgeldkonto ein und baue dir so einen eigenen Notgroschen auf. Das kostet keine Zinsen und du bleibst finanziell flexibel.

    Ist das Geld auf dem Girokonto sicher?

    Das Geld auf deinem Girokonto zählt als „Einlage“ und genießt besonderen Schutz. Von der Bankenaufsicht zugelassene Banken sind in Deutschland verpflichtet, in den Einlagensicherungsfonds einzuzahlen. Dieser Fonds funktioniert wie ein Geldtopf, der zum Einsatz kommt, falls eine Bank in Zahlungsschwierigkeiten gerät oder gar in die Insolvenz geht.

    Pro Kunde oder Kundin haftet die Einlagensicherung einer Bank mit mindestens 100.000 Euro. Selbst im unwahrscheinlichen Fall einer Bankenpleite ist dein Guthaben bis zu dieser Summe geschützt. Diese gesetzliche Absicherung gibt dir die Sicherheit, dass dein Geld auf dem Girokonto gut aufgehoben ist – unabhängig von der wirtschaftlichen Situation deiner Bank.

    📌 Gut zu wissen

    Viele deutsche Banken bieten sogar eine erweiterte Einlagensicherung über die gesetzlichen 100.000 Euro hinaus. Sparkassen und Genossenschaftsbanken sichern oft Millionenbeträge ab. Die genaue Höhe findest du auf der Website deiner Bank unter dem Stichwort „Einlagensicherung“.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Was kostet ein Girokonto durchschnittlich?

    Die Kosten variieren stark: Von kostenlosen Girokonten bei Direktbanken bis zu 10-15 Euro monatlich bei Filialbanken. Zusatzkosten können für Kreditkarten, Überweisungen oder Bargeldabhebungen anfallen. Vergleiche verschiedene Angebote und achte auf versteckte Gebühren.

    Q

    Kann ich mehrere Girokonten gleichzeitig haben?

    Ja, du kannst beliebig viele Girokonten bei verschiedenen Banken führen. Das kann sinnvoll sein, um private und geschäftliche Ausgaben zu trennen oder von verschiedenen Konditionen zu profitieren. Beachte aber mögliche Kontoführungsgebühren.

    Q

    Was passiert mit meinem Girokonto bei negativer Schufa?

    Bei negativer Schufa hast du Anspruch auf ein Basiskonto. Dieses funktioniert nur auf Guthabenbasis ohne Dispositionskredit. Bestehende Girokonten können in Basiskonten umgewandelt werden, wenn die Bonität sich verschlechtert.

    Q

    Wie schnell sind Überweisungen vom Girokonto?

    Innerhalb Deutschlands müssen Online-Überweisungen spätestens am nächsten Bankarbeitstag ankommen. Echtzeitüberweisungen sind in wenigen Sekunden da, kosten aber meist extra. Papierüberweisungen dürfen zwei Bankarbeitstage dauern.

    Q

    Kann ich fehlerhafte Lastschriften zurückholen?

    Ja, du hast bei autorisierten Lastschriften 8 Wochen Zeit für eine Rückbuchung ohne Angabe von Gründen. Bei nicht autorisierten Lastschriften sogar 13 Monate. Die Rückbuchung erfolgt meist kostenlos über dein Online-Banking.

    Q

    Was ist der Unterschied zwischen Girocard und Kreditkarte?

    Die Girocard bucht Beträge direkt vom Girokonto ab. Bei der Kreditkarte werden Ausgaben gesammelt und meist monatlich abgerechnet. Kreditkarten bieten oft zusätzliche Leistungen wie Versicherungen, kosten aber häufig extra Gebühren.

  • Versteckte Gebühren beim Girokonto: Diese Kosten lauern im Kleingedruckten

    Versteckte Gebühren beim Girokonto: Diese Kosten lauern im Kleingedruckten

    Themen in diesem Artikel:

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Diese versteckten Gebühren beim Girokonto solltest du kennen

    Banken verlangen für ein Girokonto verschiedene Gebühren – und längst nicht alle sind auf den ersten Blick erkennbar. Während Überziehungszinsen oder monatliche Kontoführungsgebühren bekannt sind, verstecken sich andere Kosten geschickt im Kleingedruckten. Besonders tückisch: Gebühren für die Girokarte selbst, Buchungsgebühren bei jeder Kartenzahlung oder Kosten für Kontoauszüge können dein vermeintlich kostenloses Girokonto schnell teuer machen. In diesem Artikel erfährst du, welche versteckten Gebühren du unbedingt kennen solltest und wie du diese Kostenfallen gezielt vermeidest.

    Versteckte Gebühren beim Girokonto

    Wenn Banken mit einem vermeintlich kostenlosen Girokonto werben, lohnt sich der Blick ins Kleingedruckte besonders. Denn die Gebühren verstecken sich oft dort, wo du sie nicht vermutest. Es geht dabei nicht um die üblichen Verdächtigen wie Überziehungszinsen oder klassische Kontogebühren, sondern um Kosten, die erst bei genauerer Betrachtung sichtbar werden.

    Zu diesen versteckten Gebühren zählen beispielsweise Kosten für die girocard selbst, die viele als selbstverständlich kostenlosen Bestandteil des Kontos betrachten. Auch Zahlungen mit der Girokarte können gebührenpflichtig sein – eine Tatsache, die vielen Kontoinhaber:innen nicht bewusst ist. Geldabheben mit der Girokarte außerhalb des eigenen Bankenverbunds kann ebenfalls teuer werden, ebenso wie SMS-TANs bei Auslandsüberweisungen.

    📌 Gut zu wissen

    Viele der versteckten Gebühren fallen erst auf, wenn sie bereits auf dem Kontoauszug erscheinen. Besonders tückisch: Manche Kosten werden nur einmal jährlich abgebucht, wodurch sie lange Zeit unbemerkt bleiben können.

    Weitere Kostenfallen lauern beim Online-Banking selbst: Manche Institute berechnen Gebühren für Überweisungen, die du digital tätigst, oder für das Abrufen von Kontoauszügen. Besonders überraschend sind Gebühren, die bei Unterschreitung eines Mindestgeldeingangs oder bei mangelnden Kontobewegungen anfallen. Auch der Widerruf einer Lastschrift oder die Bestellung von Ersatzkarten für Girokarte oder Kreditkarte kann mit zusätzlichen Kosten verbunden sein.

    Gebühren für die Girokarte (EC-Karte)

    Die Girokarte gehört für die meisten Menschen selbstverständlich zum Girokonto dazu. Tatsächlich erhalten Kund:innen bei der Kontoeröffnung in aller Regel eine Girokarte gratis. Doch immer mehr Institute erheben mittlerweile Gebühren für die Ausgabe und Nutzung der girocard – entweder als monatliche oder als jährliche Gebühr.

    Die monatlichen Kosten für eine Girokarte liegen häufig bei 0,99 Euro, was auf den ersten Blick überschaubar wirkt. Hochgerechnet auf ein Jahr summiert sich dieser Betrag jedoch auf knapp zwölf Euro. Einige Banken verlangen direkt eine Jahresgebühr, die ebenfalls bei etwa zwölf Euro liegt. Diese Kosten werden oft nicht prominent kommuniziert, sondern finden sich nur in den detaillierten Preisinformationen.

    💡 Tipp

    Um die tatsächlichen Kosten deiner Girokarte zu finden, suche auf der Website deiner Bank gezielt nach den Begriffen „Pflichtinformationen“, „Entgeltinformationen“ oder „ZKG“ (Zahlungskontengesetz). Dort findest du eine vollständige Auflistung aller Gebühren, die oft auf der normalen Produktseite nicht erwähnt werden.

    Seit dem Jahr 2015 verpflichtet das Zahlungskontengesetz (ZKG) Sparkassen und Banken dazu, alle Kosten für Girokonten transparent auf ihrer Website zu veröffentlichen. Allerdings sind diese Übersichten meist gut versteckt und nicht leicht zu finden. Wenn du nach den tatsächlichen Kosten deines Kontos suchst, solltest du gezielt nach Begriffen wie Pflichtinformationen, Entgeltinformationen oder direkt nach Zahlungskontengesetz beziehungsweise der Abkürzung ZKG suchen. Dort findest du die vollständige Auflistung aller Gebühren, die dein Institut berechnet.

    Kartengebühr verweigern – geht das?

    Das Gebührenurteil des Bundesgerichtshofs (BGH) vom April 2021 hat die Rechte von Bankkund:innen gestärkt. Seitdem dürfen Banken ihre Geschäftsbedingungen nicht mehr einseitig ändern, sondern müssen vorher die ausdrückliche Einwilligung ihrer Kund:innen einholen. Das bedeutet konkret: Wenn deine Bank neue Gebühren einführen oder bestehende erhöhen möchte, muss sie dich um Zustimmung bitten.

    Die meisten Banken fordern diese Zustimmung mittlerweile über die Banking-App oder das Online-Banking ein. Du hast grundsätzlich das Recht, diese Zustimmung zu verweigern und die Kartengebühr nicht zu akzeptieren. Allerdings hat diese Entscheidung Konsequenzen: Banken haben in diesem Fall das Recht, dein Konto mit einer Frist von acht Wochen zu kündigen.

    📌 Gut zu wissen

    Die Verweigerung von Gebührenerhöhungen ist rechtlich zwar möglich, führt aber häufig zur Kontokündigung durch die Bank. Wichtig: Du hast dann nur acht Wochen Zeit, ein neues Konto zu eröffnen und alle Daueraufträge und Lastschriften umzustellen.

    Das heißt konkret: Du kannst die Kartengebühr zwar verweigern, musst aber damit rechnen, dass dein Konto gekündigt wird. In diesem Fall bleibt dir nur der Wechsel zu einem anderen Institut, das günstigere Konditionen bietet. Diese rechtliche Situation zeigt, wie wichtig es ist, bereits bei der Kontowahl auf transparente und faire Gebührenstrukturen zu achten.

    Buchungsgebühren bei Girokarten-Zahlungen

    Eine besonders versteckte Gebühr, die vielen Inhaber:innen einer Girokarte nicht bekannt ist, sind sogenannte Buchungsgebühren. Diese fallen beim kontaktlosen Bezahlen mit der girocard an und werden von einigen Banken pro Transaktion berechnet. Eine Untersuchung der Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt aus dem Jahr 2021 hat diese Praxis aufgedeckt und durchschnittliche Kosten von 35 Cent pro Zahlung ermittelt.

    Die tatsächliche Höhe der Buchungsgebühren variiert je nach Kreditinstitut erheblich. Die Spanne reicht von zwei Cent bis zu 75 Cent pro Kartenzahlung. Das bedeutet: Jedes Mal, wenn du im Supermarkt, an der Tankstelle oder im Restaurant mit deiner Girokarte bezahlst, kassiert deine Bank möglicherweise mit. Bei häufiger Kartennutzung summieren sich diese Kleinstbeträge schnell zu einem beachtlichen Betrag.

    💡 Tipp

    Prüfe im Preisleistungsverzeichnis deiner Bank, ob Buchungsgebühren anfallen. Falls ja, rechne aus, was dich das pro Monat kostet: Bei 20 Kartenzahlungen und 35 Cent Gebühr sind das bereits 7 Euro monatlich oder 84 Euro im Jahr! Ein Kontowechsel zu einer Bank ohne Buchungsgebühren kann sich schnell lohnen.

    Um herauszufinden, ob bei deinem Kontomodell Buchungsgebühren anfallen, solltest du auf der Website deiner Bank gezielt nach bestimmten Begriffen suchen. Der Preisaushang, die Rubrik Buchungsgebühren oder das Preisleistungsverzeichnis geben Aufschluss über diese versteckten Kosten. Falls du dort fündig wirst und feststellst, dass deine Bank Buchungsgebühren erhebt, lohnt sich ein Kontowechsel. Eine erste Orientierung bietet dir ein kostenloser Girokonto-Vergleich, beispielsweise von der Stiftung Warentest, der dir hilft, ein wirklich gebührenfreies Konto zu finden.

    Fremdgebühren beim Geldabheben

    Bargeld am Automaten abheben gehört zum Alltag vieler Kontoinhaber:innen. Doch nicht jeder Geldautomat ist kostenfrei nutzbar. Während das Abheben von Bargeld mit der Girokarte am Automaten der eigenen Hausbank in der Regel kostenlos ist, können bei fremden Instituten Fremdgebühren anfallen. Diese Kosten werden oft erst auf dem Kontoauszug sichtbar und überraschen viele Kund:innen unangenehm.

    Zwar kooperieren viele Banken mit anderen Instituten, um ihren Kund:innen ein größeres Automatennetz zur Verfügung zu stellen. Allerdings handelt es sich dabei häufig um regionale Kooperationen. Das bedeutet: Du kannst innerhalb deiner Region kostenlos Geld abheben, außerhalb davon werden jedoch Gebühren fällig. Diese regionale Beschränkung ist vielen Kontoinhaber:innen nicht bewusst und führt besonders auf Reisen zu unerwarteten Kosten.

    📌 Gut zu wissen

    Die vier großen Automatenverbünde in Deutschland sind: Sparkassenverbund (alle Sparkassen), BankCard ServiceNetz (Volks- und Raiffeisenbanken), Cash Group (Deutsche Bank, Commerzbank, Postbank, HypoVereinsbank) und Cashpool (Santander, Degussa Bank). Merke dir, zu welchem Verbund deine Bank gehört!

    Um Fremdgebühren beim Geldabheben zu vermeiden, solltest du vor jeder Abhebung prüfen, welche Entgelte anfallen. Hinweissticker neben dem Bildschirm des Automaten informieren über mögliche Kosten. Außerdem solltest du darauf achten, ob es sich um einen Automaten deiner Hausbank oder eines kooperierenden Instituts handelt. Im besten Fall nutzt du von vornherein nur Automaten aus dem Verbund deiner Bank.

    💡 Tipp

    Lade dir die App deiner Bank herunter – die meisten Institute bieten eine Geldautomaten-Suche an, die dir kostenfreie Automaten in deiner Nähe anzeigt. Alternativ findest du auf den Websites der Bankenverbünde interaktive Karten mit allen verfügbaren Automaten.

    Die vier gängigsten Automatenverbünde in Deutschland sind der Sparkassenverbund, das BankCard ServiceNetz der Volks- und Raiffeisenbanken, die Cash Group für Kund:innen von Deutsche Bank, Commerzbank, Postbank und Hypovereinsbank sowie der Cashpool für Kund:innen der Santander Bank und der Degussa Bank. Wenn du weißt, zu welchem Verbund deine Bank gehört, kannst du deutschlandweit kostenfrei Bargeld abheben und Fremdgebühren komplett vermeiden.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Welche versteckten Gebühren gibt es beim Girokonto?

    Zu den versteckten Gebühren zählen Kosten für die Girokarte (bis zu 12€/Jahr), Buchungsgebühren bei Kartenzahlungen (2-75 Cent pro Zahlung), Fremdgebühren beim Geldabheben, SMS-TAN-Gebühren, Kosten für Kontoauszüge am Automaten und Gebühren bei Unterschreitung des Mindestgeldeingangs.

    Q

    Wo finde ich alle Gebühren meines Girokontos?

    Seit 2015 müssen Banken laut Zahlungskontengesetz alle Gebühren transparent auf ihrer Website veröffentlichen. Suche nach „Pflichtinformationen“, „Entgeltinformationen“, „ZKG“ oder „Preisleistungsverzeichnis“. Diese Dokumente enthalten die vollständige Gebührenübersicht.

    Q

    Kann ich Gebührenerhöhungen meiner Bank ablehnen?

    Ja, seit dem BGH-Urteil von 2021 kannst du neuen Gebühren widersprechen. Banken benötigen deine ausdrückliche Zustimmung für Änderungen. Allerdings kann die Bank dann dein Konto mit 8 Wochen Frist kündigen, weshalb ein Kontowechsel oft sinnvoller ist.

    Q

    Wie vermeide ich Fremdgebühren beim Geldabheben?

    Nutze nur Automaten deiner Hausbank oder des Bankenverbunds (Sparkassen, Cash Group, Cashpool, BankCard ServiceNetz). Prüfe vor der Abhebung die Hinweissticker am Automaten und verwende die Geldautomaten-Suche in deiner Banking-App.

    Q

    Lohnt sich ein Kontowechsel wegen versteckter Gebühren?

    Bei Buchungsgebühren von 35 Cent und 20 Kartenzahlungen monatlich zahlst du bereits 84€ im Jahr. Zusätzlich 12€ Kartengebühr ergibt fast 100€ jährlich. Ein Wechsel zu einem kostenlosen Konto lohnt sich meist schon ab 50€ Gebühren pro Jahr.

    Q

    Welche Banken haben keine Buchungsgebühren?

    Die meisten Direktbanken wie ING, DKB oder Comdirect erheben keine Buchungsgebühren. Auch viele Online-Konten traditioneller Banken verzichten darauf. Prüfe dies im Girokonto-Vergleich der Stiftung Warentest oder direkt im Preisverzeichnis der jeweiligen Bank.