Kategorie: Konto

  • Einlagensicherung: So sind deine 100.000€ geschützt

    Einlagensicherung: So sind deine 100.000€ geschützt

    Themen in diesem Artikel:

    • Gesetzliche Einlagensicherung bis 100.000 Euro: Erfahre, wie das Einlagensicherungsgesetz dein Guthaben auf Girokonto, Tagesgeld und Festgeld bis mindestens 100.000 Euro pro Bank schützt und in welchen Fällen der Schutz vorübergehend höher ausfällt.
    • Freiwillige Einlagensicherung: Lies, wie freiwillige Sicherungssysteme den gesetzlichen Schutz ergänzen und welche Rolle sie für Beträge über 100.000 Euro spielen.
    • Sicherungssystem öffentlicher Banken: Erfahre, wie der Einlagensicherungsfonds der öffentlichen Banken zusätzliche Absicherung für Privatpersonen, Unternehmen und Kommunen bietet.
    • Sicherungssystem privater Banken: Verstehe, wie der Einlagensicherungsfonds der privaten Banken funktioniert, welche Grenzen gelten und warum der Schutz für sehr hohe Vermögen schrittweise sinkt.
    • Institutssicherung bei Genossenschaftsbanken und Sparkassen: Lerne das Prinzip der Institutssicherung kennen, das eine Schieflage von Volksbanken, Raiffeisenbanken und Sparkassen möglichst verhindert und Einlagen faktisch unbegrenzt schützt.
    • Sanierungs und Abwicklungsgesetz: Erfahre, wie das Sanierungs und Abwicklungsgesetz im Krisenfall auch Einlagen über der gesetzlichen Sicherungsgrenze betreffen kann und warum eine breite Verteilung größerer Vermögen sinnvoll ist.
    • Häufige Fragen zur Einlagensicherung: Erhalte kompakte Antworten auf typische Fragen zu Höhe, Geschwindigkeit der Entschädigung, geschützten Anlageformen und Aufteilung auf mehrere Banken.

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Dein Geld ist bei einer Bankinsolvenz nicht verloren. Die gesetzliche Einlagensicherung schützt dein Vermögen auf Tagesgeld-, Festgeld- und Girokonten bis zu mindestens 100.000 Euro. Darüber hinaus sichern freiwillige Systeme auch höhere Beträge ab. Diese Regelungen zum Gläubigerschutz geben dir finanzielle Sicherheit und schützen deine Ersparnisse vor dem Verlust durch wirtschaftliche Schwierigkeiten deiner Bank.

    Einlagensicherung bis mindestens 100.000 Euro

    Seit dem 3. Juli 2015 gilt in Deutschland das Einlagensicherungsgesetz (EinSiG), das sich an der europäischen Einlagensicherungsrichtlinie orientiert. Dieses Gesetz garantiert dir als Bankkund:in den Schutz deines Vermögens bei jedem Geldinstitut bis zu einem Betrag von mindestens 100.000 Euro. Führst du ein Gemeinschaftskonto mit einer anderen Person, beispielsweise deinem Ehepartner oder deiner Ehepartnerin, erhöht sich dieser Schutz automatisch auf 200.000 Euro.

    Unter bestimmten Voraussetzungen steigt diese Mindestsumme für einen Zeitraum von sechs Monaten sogar auf eine halbe Million Euro. Das gilt beispielsweise, wenn eine Lebensversicherung ausgezahlt wird oder der Verkaufserlös einer Immobilie auf einen Schlag viel Geld auf dein Konto bringt. Diese Sonderregelung berücksichtigt außergewöhnliche finanzielle Situationen und bietet dir in diesen Phasen erweiterten Schutz.

    📌 Gut zu wissen

    Die erhöhte Absicherung auf 500.000 Euro gilt nur für sechs Monate ab dem Zeitpunkt der Einzahlung. Danach reduziert sich der Schutz wieder auf die regulären 100.000 Euro. Plane daher rechtzeitig die Aufteilung größerer Beträge auf mehrere Banken.

    Der Grund für diese verpflichtende Einlagensicherung liegt auf der Hand: Es kann nie ausgeschlossen werden, dass eine Bank in wirtschaftliche Schwierigkeiten gerät und die Einlagen nicht mehr an alle Gläubiger ausgezahlt werden können. Daher müssen alle Banken, Sparkassen und Kreditgenossenschaften jährliche, risikoorientierte Beiträge in diese Einlagensicherung abführen. Diese Beiträge bilden einen Fonds, aus dem im Ernstfall die Entschädigungen gezahlt werden.

    Der gesetzliche Einlagenschutz umfasst sämtliche Spareinlagearten – also beispielsweise auch Festgeldanlagen oder Sparbriefe. Nicht geschützt sind hingegen Aktien oder Edelmetalle, da diese als Wertpapiere und Sachwerte einer anderen Kategorie angehören. Anspruch auf Entschädigung haben neben dir als Privatanleger:in auch Unternehmen, unabhängig von deren Rechtsform oder Größe. Im Entschädigungsfall sollst du dein Geld innerhalb von sieben Werktagen zurückerhalten, was eine schnelle Verfügbarkeit deiner Mittel sicherstellt.

    Unterschiedliche Handhabe bei freiwilliger Einlagensicherung

    Neben der gesetzlichen Einlagensicherung besteht ergänzend das System der freiwilligen Einlagensicherung. Die meisten Kreditinstitute gehören einem solchen privaten Sicherungssystem an, wodurch auch Beträge jenseits der 100.000 Euro abgesichert sind. Die Handhabe unterscheidet sich jedoch je nach Art des Geldinstituts erheblich, weshalb es sich lohnt, die verschiedenen Systeme genauer zu betrachten.

    💡 Tipp

    Prüfe bei deiner Bank konkret, welchem Sicherungssystem sie angehört und bis zu welcher Höhe deine Einlagen geschützt sind. Diese Information findest du meist in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen oder auf der Website unter „Einlagensicherung“. Bei Beträgen über 100.000 Euro solltest du diese auf mehrere Banken verteilen, um den maximalen Schutz zu gewährleisten.

    Öffentliche Banken

    Der freiwillige Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes Öffentlicher Banken Deutschlands e. V. (VÖB) erfasst Einlagen von Privatpersonen, Wirtschaftsunternehmen und Kommunen, die den gesetzlich verbindlichen Entschädigungsanspruch überschreiten. Die Höhe der Absicherung hängt vom vorhandenen Fondsvermögen ab, wobei konkrete Angaben dazu nicht öffentlich gemacht werden. Zu dieser Gruppe zählen unter anderem die Deutsche Kreditbank (DKB), die als öffentliche Bank diesem Sicherungssystem angehört.

    Privatbanken

    Der Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB) schützt die Guthaben von Kund:innen bei den privaten Banken in Deutschland. Die Sicherungsgrenze beträgt seit 2020 15 Prozent des haftenden Eigenkapitals der jeweiligen Mitgliedsbank. Da das Minimum an haftendem Eigenkapital in Deutschland fünf Millionen Euro beträgt, liegt der Mindestschutz somit bei 750.000 Euro pro Gläubiger und Kreditinstitut.

    Bei einer Bank wie der Commerzbank mit einem Eigenkapital von knapp 30 Milliarden Euro (Stand 2021) müssten entsprechend bis zu 4,5 Milliarden Euro pro Kund:in abgesichert sein. Da das den privaten Banken zu viel ist, wird schrittweise ab 2023 eine Obergrenze eingeführt, die im Jahr 2030 bei nur noch einer Million Euro liegen soll. Diese Reduzierung bedeutet für sehr vermögende Anleger:innen eine Einschränkung des bisherigen Schutzniveaus.

    📌 Gut zu wissen

    Bei der freiwilligen Einlagensicherung besteht kein einklagbarer Rechtsanspruch. Die Auszahlung erfolgt auf freiwilliger Basis des jeweiligen Sicherungsfonds. In der Praxis haben die Systeme bisher zwar zuverlässig funktioniert, rechtlich durchsetzen kannst du die Leistungen aber nicht.

    Genossenschaftsbanken und Sparkassen

    Die Genossenschaftsbanken verlassen sich auf die Sicherungseinrichtung des Bundesverbandes der Volks- und Raiffeisenbanken (BVR). Bei den Mitgliedern gilt das Prinzip der Institutssicherung, das einen grundlegend anderen Ansatz verfolgt als die klassische Einlagensicherung. Damit soll verhindert werden, dass ein Kreditinstitut überhaupt in eine gefährliche Schieflage gerät. Sollte die Zahlungsunfähigkeit drohen, springen die anderen Mitglieder ein und stützen die betroffene Bank. Damit sind die Einlagen der Kund:innen auf dem Papier unbegrenzt abgesichert. Zu den Genossenschaftsbanken zählen beispielsweise die Volksbanken und Raiffeisenbanken.

    Auch bei den Sparkassen gilt das Prinzip der Institutssicherung. Im Fall der Fälle tritt zunächst der zuständige Teilfonds des Sicherungssystems ein. Für die Institutssicherung kommen dann zum Beispiel Maßnahmen wie die Zuführung von Eigenkapital oder die Übernahme von Garantien und Bürgschaften in Betracht. Bisher haben Kund:innen der Sparkassen-Finanzgruppe noch nie Einlagen oder Zinsen verloren, was die Wirksamkeit dieses präventiven Systems unterstreicht.

    Sanierungs- und Abwicklungsgesetz: Vermögende Sparer:innen können betroffen sein

    Ebenfalls seit 2015 existiert das deutsche Sanierungs- und Abwicklungsgesetz (SAG), das die Sanierung und Abwicklung von in Schieflage geratenen Kreditinstituten regelt. Was erstmal unspektakulär klingt, kann drastische Konsequenzen für private Anleger:innen haben, insbesondere für jene mit höheren Vermögen.

    Während einem Zusammenbruch systemrelevanter Banken zuvor ausschließlich mit Steuergeld vorgebeugt wurde, lässt es das SAG zu, für die Sanierung auch auf Einlagen von Kund:innen zurückzugreifen. Diese Regelung bedeutet, dass im Extremfall auch dein Vermögen zur Rettung einer Bank herangezogen werden könnte, sofern es die gesetzlich geschützten Grenzen übersteigt.

    💡 Tipp

    Verteile Vermögen über 100.000 Euro auf mehrere Banken unterschiedlicher Sicherungssysteme. So profitierst du von der gesetzlichen Einlagensicherung bei jeder einzelnen Bank und minimierst das Risiko durch das SAG. Achte dabei auf eine Mischung aus Privatbanken, Genossenschaftsbanken und Sparkassen für maximale Sicherheit.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Wie hoch ist die gesetzliche Einlagensicherung in Deutschland?

    Die gesetzliche Einlagensicherung schützt dein Vermögen bis mindestens 100.000 Euro pro Person und Bank. Bei Gemeinschaftskonten verdoppelt sich dieser Betrag auf 200.000 Euro. Unter bestimmten Voraussetzungen erhöht sich der Schutz temporär auf 500.000 Euro.

    Q

    Welche Anlageformen sind durch die Einlagensicherung geschützt?

    Der gesetzliche Einlagenschutz umfasst sämtliche Spareinlagearten wie Tagesgeld, Festgeld, Girokonten und Sparbriefe. Aktien, Edelmetalle und andere Wertpapiere fallen nicht unter die Einlagensicherung, da sie als separate Vermögenskategorien gelten.

    Q

    Was ist der Unterschied zwischen gesetzlicher und freiwilliger Einlagensicherung?

    Die gesetzliche Einlagensicherung bietet einen einklagbaren Rechtsanspruch bis 100.000 Euro. Die freiwillige Einlagensicherung schützt darüber hinausgehende Beträge, begründet jedoch keinen rechtlich durchsetzbaren Anspruch. Die Höhe variiert je nach Banktyp erheblich.

    Q

    Wie schnell erhalte ich mein Geld im Entschädigungsfall zurück?

    Im Entschädigungsfall sollst du dein Geld innerhalb von sieben Werktagen zurückerhalten. Diese gesetzliche Frist gewährleistet eine schnelle Verfügbarkeit deiner Mittel und minimiert finanzielle Engpässe durch eine Bankinsolvenz.

    Q

    Was bedeutet Institutssicherung bei Sparkassen und Genossenschaftsbanken?

    Institutssicherung bedeutet, dass die Zahlungsunfähigkeit einer Bank präventiv verhindert wird. Andere Mitglieder des Verbundes springen ein, bevor eine Schieflage entsteht. Dadurch sind Einlagen theoretisch unbegrenzt geschützt, ohne dass Entschädigungszahlungen nötig werden.

    Q

    Kann ich meine Einlagensicherung bei mehreren Banken nutzen?

    Ja, die gesetzliche Einlagensicherung von 100.000 Euro gilt pro Bank und Person. Du kannst also bei fünf verschiedenen Banken jeweils 100.000 Euro anlegen und bist bei jeder Bank bis zu diesem Betrag geschützt. Das ermöglicht einen Gesamtschutz von 500.000 Euro bei entsprechender Aufteilung.

  • Buchgeld verstehen: Digitales Geld im Alltag erklärt

    Buchgeld verstehen: Digitales Geld im Alltag erklärt

    Themen in diesem Artikel:

    • Was ist Buchgeld?: Elektronische Geldeinlagen auf Bankkonten, die den bargeldlosen Zahlungsverkehr ermöglichen und seit dem 11. Jahrhundert in Venedig ihren Ursprung haben.
    • Unterschied zu Bargeld: Buchgeld existiert nur digital auf Bankservern, wird von privaten Banken geschaffen und kann jederzeit in Bargeld umgewandelt werden.
    • Entstehung und Verringerung: Buchgeld entsteht durch Kreditvergabe der Banken und verringert sich bei Rückzahlung, wodurch sich die Geldmenge permanent verändert.
    • Vorteile gegenüber Bargeld: Digitale Buchhaltung reduziert Verwaltungsaufwand, ermöglicht bequemes Online-Bezahlen und macht das Mitführen von Bargeld überflüssig.
    • Internationaler Zahlungsverkehr: Buchgeld bildet die Grundlage für Welthandel, Export und Import sowie digitale Systeme wie SWIFT und SEPA.

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Was du über Buchgeld wissen solltest

    Buchgeld bildet heute das Fundament unseres digitalen Zahlungsverkehrs. Es handelt sich dabei um Geldeinlagen auf Bankkonten, die du für elektronische Zahlungen nutzt – sei es beim Kartenzahlen im Supermarkt oder beim Überweisen per Onlinebanking. Für die globale Wirtschaft ist Buchgeld unverzichtbar geworden, denn es verbindet den internationalen Zahlungsverkehr weltweit miteinander.

    Doch wie genau entsteht Buchgeld eigentlich? Welche Rolle spielen Banken dabei? Und was unterscheidet es von klassischem Bargeld? Diese Fragen werden im Folgenden beantwortet. Außerdem erfährst du, warum Kryptowährungen wie Bitcoin nicht zum Buchgeld zählen und welche Bedeutung digitale Zahlungssysteme für den Welthandel haben.

    Was ist Buchgeld?

    Als Buchgeld werden die Geldbeträge von Verbraucher:innen, Unternehmen und Organisationen bezeichnet, die auf den Konten von Kreditinstituten verwahrt werden. Obwohl Buchgeld kein gesetzliches Zahlungsmittel ist, bildet es die Grundlage des bargeldlosen Zahlungsverkehrs, der heute aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken ist.

    Der Begriff Buchgeld stammt aus den Anfängen des Bankwesens im 11. Jahrhundert in Venedig. Damals war die italienische Hafenstadt das Zentrum des europäischen Handels. Geldwechsler:innen vermerkten die Guthaben ihrer Kund:innen handschriftlich in Kontobüchern – daher der Name, der bis heute geblieben ist.

    📌 Gut zu wissen

    Obwohl Buchgeld kein gesetzliches Zahlungsmittel ist, akzeptieren es fast alle Geschäfte und Dienstleister. Das liegt daran, dass es jederzeit problemlos in Bargeld umgetauscht werden kann und durch das Vertrauen in das Bankensystem gestützt wird.

    Fast 1.000 Jahre später hat sich die Form grundlegend verändert, doch das Prinzip bleibt bestehen. Zahlungen mit Bargeld verlieren stetig an Bedeutung, während der digitale Zahlungsverkehr überall alltäglicher wird. Dennoch wird bis heute „Buch darüber geführt“, wie viel Geld auf den Konten liegt, zum Beispiel mit Kontoauszügen, die du regelmäßig erhältst.

    Der Unterschied zwischen Buchgeld und Bargeld

    Im Gegensatz zu Münzen und Scheinen existiert Buchgeld lediglich in elektronischer Form auf den Bankservern. Du kannst es nicht anfassen oder in die Hand nehmen. Allerdings lässt sich Buchgeld problemlos in Bargeld umwandeln, etwa durch Abheben am Geldautomaten oder durch Auszahlen am Bankschalter. Umgekehrt funktioniert es genauso: Bargeld wird durch Kontoeinzahlungen wieder zu Buchgeld.

    Ein weiterer wesentlicher Unterschied besteht in der Herkunft. Bargeld wird von einer Zentralbank herausgegeben und ist gesetzliches Zahlungsmittel. Buchgeld hingegen wird von privaten oder genossenschaftlichen Banken geschaffen. Ein typisches Beispiel dafür sind Verbraucherdarlehen wie ein Kredit für den Urlaub, bei dem die Bank neues Buchgeld auf dein Konto bucht.

    💡 Quick-Info: Als der Euro unsichtbar war

    Als der Euro am 1. Januar 1999 in 11 Staaten der Europäischen Union eingeführt wurde, war er quasi unsichtbar. Es gab ihn nur als Buchgeld für elektronische Buchungszwecke. Dieser Schritt war notwendig, um die Umrechnungskurse aller Währungen digital festzulegen und so die Basis für die gemeinsame EU-Geldpolitik zu legen.

    Drei Jahre später, am 1. Januar 2002, wurde schließlich das Euro-Bargeld in der EU eingeführt, und zwar zu den zuvor festgelegten Umrechnungskursen. Erst mit der Ausgabe der Euromünzen und -banknoten durch die Europäische Zentralbank, kurz EZB, Anfang 2002 wurde aus dem unsichtbaren ein sichtbarer Euro.

    Wie entsteht Buchgeld und wie verringert es sich?

    Buchgeld entsteht, wenn Banken Kredite vergeben. Stell dir vor, du möchtest dir einen neuen Laptop kaufen. Benötigst du dafür einen Kredit, wird der Kreditbetrag auf dein Konto gebucht. In diesem Moment nimmt dein Kontoguthaben zu und die Bank hat neues Buchgeld produziert. Dieser Vorgang wird als Geldschöpfung bezeichnet und ist ein zentraler Mechanismus unseres Finanzsystems.

    💡 Tipp

    Wenn du einen Kredit aufnimmst, prüfe genau deine Rückzahlungsfähigkeit. Denke daran: Mit jeder Kreditaufnahme entsteht neues Buchgeld, aber mit jeder Tilgung verschwindet es wieder. Plane deine Finanzen so, dass du die monatlichen Raten problemlos stemmen kannst, ohne dein Budget zu überlasten.

    Umgekehrt kann sich Buchgeld auch verringern, zum Beispiel wenn du den Kredit Rate für Rate abbezahlst. Mit jeder Tilgung verschwindet ein Teil des zuvor geschaffenen Buchgeldes wieder aus dem Wirtschaftskreislauf. Das gleiche kreditbasierte Prinzip der Buchgeldentstehung und der Buchgeldverringerung findet ebenso in der globalen Wirtschaft statt. Die Menge von Buchgeld verändert sich also permanent und passt sich den wirtschaftlichen Aktivitäten an.

    Die Vorteile von Buchgeld gegenüber Bargeld

    Unternehmen, Behörden und Organisationen, die mit Buchgeld arbeiten, können ihre Buchhaltung – da kommt der Begriff Buch wieder vor – größtenteils digital realisieren. Das reduziert den Verwaltungsaufwand erheblich und ist für Kund:innen einfacher zu handhaben. Statt mühsam Bargeldbestände zu zählen und zu verwalten, laufen die meisten Prozesse automatisiert ab.

    Mit Buchgeld, zum Beispiel bei digitalen Zahlungsarten, kannst du deine Rechnungen ganz bequem online oder mit Karte begleichen. Das bedeutet: Sowohl Unternehmer als auch Verbraucher:innen profitieren von Buchgeld. Zudem macht Buchgeld, etwa bei Kartenzahlungen, das Mitführen von Bargeld überflüssig. Du musst dir keine Gedanken mehr darüber machen, ob du genug Bargeld dabeihast oder wo der nächste Geldautomat ist.

    💡 Tipp

    Nutze digitale Haushaltsbücher oder Banking-Apps, um deine Ausgaben mit Buchgeld besser im Blick zu behalten. Die meisten Apps kategorisieren deine Transaktionen automatisch und zeigen dir, wofür du dein Geld ausgibst. So behältst du die volle Kontrolle über deine Finanzen.

    Und Buchgeld bietet den Nationalbanken und nationalen Münzanstalten, die mit der Produktion von Euro-Bargeld betraut sind, gleich mehrere Vorteile. Das aufwendige Drucken von Scheinen und Prägen von Münzen entfällt, wodurch Finanztransaktionen wesentlich effizienter werden. Die Kosten für Herstellung, Transport und Sicherung von Bargeld können eingespart werden, was letztendlich der gesamten Volkswirtschaft zugutekommt.

    Buchgeld im internationalen Zahlungsverkehr

    Wer ins außereuropäische Ausland reist, hat früher Bargeld oder Schecks in Wechselstuben in die Landeswährung getauscht. Mit dem digitalen Bezahlen wird der haptische Währungstausch weniger und nahezu überflüssig. Stattdessen übernimmt das Smartphone den Umtausch für uns, indem Zahlungen automatisch zum aktuellen Wechselkurs umgerechnet werden.

    📌 Gut zu wissen

    Bei internationalen Zahlungen fallen oft Wechselkursgebühren an. Manche Kreditkarten bieten jedoch kostenlose Auslandszahlungen ohne zusätzliche Gebühren an. Informiere dich vor Reiseantritt über die Konditionen deiner Bank, um unnötige Kosten zu vermeiden.

    Vor allem ist der Welthandel auf Buchgeld im internationalen Zahlungsverkehr angewiesen. Ohne Buchgeld gäbe es wahrscheinlich weder den Export noch den Import von Waren und Kapital – und auch keinen globalen Devisenverkehr zwischen den Staaten rund um den Erdball. Die moderne Weltwirtschaft basiert auf der Möglichkeit, Geld schnell und sicher über Grenzen hinweg zu transferieren.

    So können über SWIFT (Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication) seit 1973 Auslandsüberweisungen und Devisengeschäfte digital abgewickelt werden. Dieses System verbindet tausende Banken weltweit und ermöglicht den sicheren Austausch von Zahlungsinformationen. Mit SEPA (Single Euro Payments Area) wurde im Jahr 2014 der europäische Zahlungsraum für bargeldloses Bezahlen in Euro gestartet, der grenzüberschreitende Zahlungen innerhalb Europas so einfach macht wie Inlandsüberweisungen.

    📌 Gut zu wissen

    Kryptowährungen wie Bitcoin zählen nicht zum Buchgeld, obwohl sie ebenfalls digital existieren. Der entscheidende Unterschied: Buchgeld wird von regulierten Bankinstituten verwaltet und ist in das traditionelle Finanzsystem eingebunden. Kryptowährungen basieren hingegen auf dezentralen Blockchain-Technologien ohne zentrale Kontrolle.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Was genau versteht man unter Buchgeld?

    Buchgeld sind elektronische Geldeinlagen auf Bankkonten von Verbraucher:innen, Unternehmen und Organisationen. Es bildet die Grundlage für den bargeldlosen Zahlungsverkehr und existiert nur digital auf Bankservern.

    Q

    Wie entsteht neues Buchgeld?

    Buchgeld entsteht durch Kreditvergabe von Banken. Wenn eine Bank einen Kredit gewährt, bucht sie den Betrag auf das Konto und schafft damit neues Buchgeld durch den Prozess der Geldschöpfung.

    Q

    Kann ich Buchgeld jederzeit in Bargeld umwandeln?

    Ja, Buchgeld kann jederzeit in Bargeld umgewandelt werden, etwa durch Abheben am Geldautomaten oder am Bankschalter. Umgekehrt wird Bargeld durch Einzahlungen wieder zu Buchgeld.

    Q

    Warum zählen Kryptowährungen nicht zum Buchgeld?

    Kryptowährungen basieren auf dezentralen Blockchain-Technologien und werden nicht von regulierten Bankinstituten verwaltet. Buchgeld hingegen ist fest in das traditionelle Finanzsystem eingebunden und wird von Banken kontrolliert.

    Q

    Welche Systeme ermöglichen internationalen Zahlungsverkehr mit Buchgeld?

    SWIFT verbindet seit 1973 tausende Banken weltweit für sichere Auslandsüberweisungen. SEPA ermöglicht seit 2014 einfache Euro-Zahlungen innerhalb Europas, vergleichbar mit Inlandsüberweisungen.

    Q

    Ist Buchgeld ein gesetzliches Zahlungsmittel?

    Nein, Buchgeld ist kein gesetzliches Zahlungsmittel. Nur Bargeld hat diesen Status. Buchgeld wird jedoch überall akzeptiert, da es jederzeit in Bargeld umgetauscht werden kann und durch das Vertrauen ins Bankensystem gestützt wird.

  • Jugendkonto Vergleich: Kostenloses Girokonto für Jugendliche

    Jugendkonto Vergleich: Kostenloses Girokonto für Jugendliche

    Themen in diesem Artikel:

    • Was ist ein Jugendkonto: Ein kostenloses, guthabenbasiertes Girokonto ohne Überziehungsrahmen für Kinder und Jugendliche mit kostenfreier Kontoführung und Bankkarte.
    • Kosten und Gebühren: Keine Kontoführungsgebühren, aber mögliche Zusatzkosten bei individuellen Leistungen und fremden Geldautomaten bis zu fünf Euro.
    • Altersgrenzen und Nutzungsdauer: Eröffnung je nach Bank ab sieben bis 18 Jahren möglich, Nutzung meist bis 18 bis 27 Jahre, in Ausnahmefällen bis 30 Jahre.
    • Kontoeröffnung: Ab 18 Jahren eigenständig möglich, darunter mit Einverständnis der Eltern, benötigt werden Ausweis oder Geburtsurkunde und Steuer-Identifikationsnummer.
    • Angebote vergleichen: Banking-App, Online-Banking, kontaktloses Bezahlen und Guthabenverzinsung sollten kostenlos inkludiert sein, Zinsen bis zu einem Prozent möglich.
    • Verfügungsrahmen: Gedeckter monatlicher Verfügungsrahmen von 500 Euro schützt minderjährige Nutzer:innen vor Verschuldung.

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Jugendkonto: Alles zum Girokonto für Kinder und Jugendliche

    Ein Jugendkonto ist die ideale Lösung für den ersten Schritt in die finanzielle Selbstständigkeit. Ob du dein erstes Taschengeld verwalten, dein Azubigehalt empfangen oder Geld von deinen Eltern erhalten möchtest – ein guthabenbasiertes Jugendkonto macht Verschuldung unmöglich und bietet dir gleichzeitig alle wichtigen Funktionen eines modernen Girokontos. Du profitierst von gebührenfreier Kontoführung, einer kostenlosen Bankkarte und lernst dabei, verantwortungsvoll mit Geld umzugehen.

    Das ist ein Jugendkonto

    Ein Jugendkonto unterscheidet sich grundlegend von einem klassischen Girokonto durch seinen wichtigsten Schutzmechanismus: Es bietet keinen Überziehungsrahmen. Das bedeutet für dich absolute Sicherheit vor Verschuldung, denn du kannst nur das Geld ausgeben, das tatsächlich auf deinem Konto vorhanden ist. Diese guthabenbasierte Struktur macht das Jugendkonto zum perfekten Einstieg in die Welt des Bankings.

    Die meisten Jugendkonten bieten dir eine kostenfreie Kontoführung ohne versteckte Gebühren. Dazu erhältst du eine aufladbare Bankkarte, die sogenannte Debitkarte, ebenfalls kostenfrei. Mit dieser Karte kannst du bargeldlos bezahlen und an Geldautomaten deiner Bank kostenlos Bargeld abheben. Besonders praktisch ist der monatliche Verfügungsrahmen von 500 Euro, der dir ausreichend Flexibilität gibt, ohne dass du die Kontrolle über deine Ausgaben verlierst.

    💡 Tipp

    Nutze die Banking-App deines Jugendkontos, um deine Ausgaben im Blick zu behalten. Kategorisiere deine Ausgaben (z.B. Essen, Freizeit, Sparen) und setze dir monatliche Budgets. So lernst du von Anfang an, bewusst mit deinem Geld umzugehen und entwickelst gesunde Finanzgewohnheiten für die Zukunft.

    Ein weiterer Vorteil vieler Jugendkonten ist die Guthabenverzinsung. Auch wenn die Zinsen mit durchschnittlich 0,5 Prozent nicht besonders hoch ausfallen, ist es dennoch ein netter Bonus, wenn dein Guthaben für dich arbeitet. So lernst du bereits früh, wie wichtig es ist, Geld nicht nur auszugeben, sondern auch anzusparen.

    Was kostet ein Jugendkonto?

    Die gute Nachricht zuerst: Bei einem Jugendkonto fallen grundsätzlich keine Kontoführungsgebühren an. Das ist einer der größten Vorteile gegenüber klassischen Girokonten, die oft mit monatlichen Gebühren verbunden sind. Dein Konto kostet dich also im Normalfall keinen Cent.

    Allerdings solltest du bei Zusatzleistungen genauer hinschauen. Möchtest du beispielsweise eine individuell gestaltete Bankkarte mit deinem Lieblingsmotiv oder sollen dir deine Kontoauszüge regelmäßig nach Hause geschickt werden, können dafür Gebühren anfallen. Diese Zusatzkosten variieren je nach Bank und sollten vor der Kontoeröffnung geklärt werden.

    📌 Gut zu wissen

    Beim Geldabheben an fremden Geldautomaten können Gebühren von bis zu fünf Euro anfallen. Prüfe daher vor der Kontoeröffnung, wie gut das Automatennetz deiner Bank in deiner Umgebung ausgebaut ist. Viele Banken gehören zu Verbünden wie der Cash Group oder dem CashPool, wodurch du an deutlich mehr Automaten kostenfrei Geld abheben kannst.

    Altersgrenzen bei Jugendkonten

    Die Altersgrenzen für Jugendkonten unterscheiden sich je nach Bankinstitut erheblich. Einige Banken ermöglichen die Kontoeröffnung bereits ab dem siebten Lebensjahr, wie beispielsweise das Commerzbank StartKonto. Andere Institute setzen ein Mindestalter von zwölf Jahren voraus, etwa die Hamburger Sparkasse mit ihrem Jugendkonto. Die GLS Bank geht sogar noch weiter und bietet ihr Junges Konto erst ab 18 Jahren an.

    Auch beim maximalen Nutzungsalter gibt es deutliche Unterschiede. Die meisten Banken setzen die Altersgrenze zwischen 18 und 27 Jahren an. In Ausnahmefällen kannst du dein Jugendkonto sogar bis zum 30. Lebensjahr nutzen, sofern du einen entsprechenden Nachweis über deinen Universitätsbesuch oder eine vergleichbare Ausbildung vorlegst. Diese Flexibilität ist besonders für Studierende attraktiv, die während ihrer Ausbildung von den günstigen Konditionen profitieren möchten.

    💡 Tipp

    Informiere dich mindestens drei Monate vor Erreichen der Altersgrenze über die neuen Konditionen deines Kontos. Vergleiche die anfallenden Gebühren mit anderen Anbietern und wechsle rechtzeitig zu einer günstigeren Alternative. Viele Banken bieten spezielle Young-Adult-Konten mit reduzierten Gebühren für die Übergangsphase an.

    Hast du die maximale Altersgrenze für dein Jugendkonto erreicht, wird es automatisch in ein klassisches Girokonto umgewandelt. Dieser Übergang erfolgt meist reibungslos, allerdings solltest du beachten, dass dann unter Umständen Kontoführungsgebühren anfallen. Es lohnt sich daher, rechtzeitig vor Erreichen der Altersgrenze die Konditionen für das Folgekonto zu prüfen und gegebenenfalls zu einem günstigeren Anbieter zu wechseln.

    So eröffnest du ein Jugendkonto

    Die Eröffnung eines Jugendkontos ist unkompliziert, allerdings hängt der genaue Ablauf von deinem Alter ab. Bist du bereits volljährig, also 18 Jahre oder älter, kannst du dein Jugend-Girokonto eigenständig eröffnen. Du füllst einfach den Antrag auf Kontoeröffnung aus, unterschreibst ihn und legitimierst dich mit deinem Personalausweis oder Reisepass.

    Hast du das 18. Lebensjahr noch nicht erreicht, benötigst du das Einverständnis deiner Eltern oder einer anderen erziehungsberechtigten Person. In diesem Fall müssen sowohl du als auch deine Eltern beziehungsweise Erziehungsberechtigten den Antrag unterschreiben. Zur Legitimation legen alle Beteiligten ihren Personalausweis oder Reisepass vor.

    📌 Gut zu wissen

    Die Steuer-Identifikationsnummer ist seit 2016 Pflicht bei jeder Kontoeröffnung. Falls du deine Steuer-ID nicht zur Hand hast, findest du sie auf deiner letzten Lohnsteuerbescheinigung, dem Einkommensteuerbescheid oder kannst sie beim Bundeszentralamt für Steuern online anfragen. Die Bearbeitung dauert etwa zwei bis vier Wochen.

    Falls du noch keinen eigenen Ausweis besitzt, reicht deine Geburtsurkunde zur Identifikation aus. Zusätzlich wird die Steuer-Identifikationsnummer der Person benötigt, auf die das Konto laufen soll – also deine Steuer-ID. Diese Nummer erhältst du automatisch nach deiner Geburt vom Bundeszentralamt für Steuern und findest sie auf deiner Lohnsteuerbescheinigung oder kannst sie bei Bedarf beim Finanzamt erfragen.

    Vor Abschluss gilt: Angebote vergleichen

    Bevor du oder deine Eltern ein Jugendkonto eröffnen, solltet ihr verschiedene Angebote gründlich vergleichen. Die kostenlose Kontoführung ist zwar Standard, aber nicht alle Jugendkonten bieten die gleichen Zusatzfunktionen ohne Aufpreis. Ein genauer Blick auf die Details kann dir später viel Ärger und unnötige Kosten ersparen.

    Die Banking-App ist bei den meisten Jugendkonten bereits inkludiert und ermöglicht dir, deine Finanzen bequem vom Smartphone aus zu verwalten. Allerdings gibt es immer noch Angebote, bei denen die App entweder nicht enthalten oder sogar kostenpflichtig ist. Ähnlich verhält es sich mit dem Online-Banking. Einige Institute schalten diese Funktion erst ab einem bestimmten Alter frei, während andere Banken das Online-Banking ohne Altersgrenze anbieten.

    💡 Tipp

    Erstelle eine Vergleichstabelle mit den für dich wichtigsten Kriterien: Kostenlose Kontoführung, Banking-App, kontaktloses Bezahlen, Anzahl kostenfreier Geldautomaten in deiner Nähe und Guthabenverzinsung. Bewerte jedes Angebot mit Punkten von 1-5 und finde so das Jugendkonto, das am besten zu deinen Bedürfnissen passt.

    Auch beim kontaktlosen Bezahlen solltest du vorab prüfen, ob diese praktische Funktion in deinem Jugendkonto inkludiert ist. Die meisten modernen Bankkarten unterstützen kontaktloses Bezahlen standardmäßig, aber es gibt Ausnahmen, bei denen diese Funktion extra kostet. Ein weiterer Vergleichspunkt ist die Guthabenverzinsung. Zwar ist die Verzinsung bei Jugendkonten nicht mehr die Regel und auch nicht besonders hoch, doch bei manchen Banken sind immerhin 0,5 Prozent möglich. Einige Institute bieten sogar noch ein Prozent Zinsen auf dein Guthaben an – ein netter Bonus, der sich über die Jahre summieren kann.

    📌 Gut zu wissen

    Jugendkonten sind zwar unentgeltlich, das kann sich jedoch ändern, wenn du die Altersgrenze für das Konto erreicht oder deine Ausbildung beendet hast. Dann wird aus dem Jugendkonto ein klassisches Girokonto – oft auch ohne explizite Benachrichtigung der Bank. Wer ein Jugendkonto später als normales Girokonto weiterführen möchte, sollte vorab klären, ob dafür Kontoführungsgebühren und jährliche Girocard-Kosten fällig werden.

    Verfügungsrahmen bei Jugendkonten

    Jugendkonten sind guthabenbasierte Girokonten und damit verschuldungssicher konzipiert. Um bei minderjährigen Kontonutzer:innen zusätzlich auf Nummer sicher zu gehen, haben Jugendkonten einen gedeckten Verfügungsrahmen. Dieser Schutzmechanismus verhindert, dass du mehr Geld ausgibst, als tatsächlich auf deinem Konto vorhanden ist, und schützt dich gleichzeitig vor impulsiven Ausgaben, die dein Budget übersteigen würden.

    Die tägliche Verfügungsgrenze ist bei den meisten Jugendkonten individuell festgelegt und kann je nach Bank variieren. Der monatliche Verfügungsrahmen liegt in der Regel bei 500 Euro, was für die meisten jugendlichen Nutzer:innen völlig ausreichend ist. Dieser Rahmen gibt dir genug Spielraum für deine alltäglichen Ausgaben, ohne dass du die Kontrolle über deine Finanzen verlierst.

    💡 Tipp

    Nutze den Verfügungsrahmen als Trainingstool für deine Budgetplanung. Teile die 500 Euro gedanklich in Kategorien auf: 200 Euro für notwendige Ausgaben, 200 Euro für Freizeit und 100 Euro zum Sparen. So übst du schon früh, mit einem festen Budget zu wirtschaften und Prioritäten zu setzen.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Ab welchem Alter kann ich ein Jugendkonto eröffnen?

    Je nach Bank kannst du ein Jugendkonto bereits ab sieben Jahren eröffnen. Manche Institute setzen ein Mindestalter von zwölf oder 18 Jahren voraus. Unter 18 Jahren benötigst du das Einverständnis deiner Eltern.

    Q

    Kostet ein Jugendkonto Kontoführungsgebühren?

    Nein, bei Jugendkonten fallen grundsätzlich keine Kontoführungsgebühren an. Allerdings können Kosten für Zusatzleistungen wie individuell gestaltete Karten oder das Abheben an fremden Geldautomaten entstehen.

    Q

    Kann ich mich mit einem Jugendkonto verschulden?

    Nein, eine Verschuldung ist bei Jugendkonten ausgeschlossen. Sie sind guthabenbasiert und bieten keinen Überziehungsrahmen. Du kannst nur das Geld ausgeben, das tatsächlich auf deinem Konto vorhanden ist.

    Q

    Was passiert mit meinem Jugendkonto nach Erreichen der Altersgrenze?

    Dein Jugendkonto wird automatisch in ein klassisches Girokonto umgewandelt. Dabei können dann Kontoführungsgebühren anfallen. Es empfiehlt sich, rechtzeitig die neuen Konditionen zu prüfen und gegebenenfalls zu wechseln.

    Q

    Kann ich mit meinem Jugendkonto auch im Ausland Geld abheben?

    Ja, grundsätzlich ist das möglich. Die meisten Debitkarten funktionieren auch im Ausland. Allerdings können dabei erhebliche Gebühren anfallen. Prüfe vor Reiseantritt die Konditionen deiner Bank für Auslandsabhebungen und informiere dich über günstigere Alternativen.

    Q

    Können meine Eltern mein Jugendkonto einsehen und kontrollieren?

    Bei Minderjährigen haben Eltern in der Regel Zugriff auf die Kontobewegungen und können diese einsehen. Ab deinem 18. Geburtstag erlischt dieses Recht automatisch, es sei denn, du erteilst deinen Eltern explizit eine Vollmacht. Die genauen Regelungen können je nach Bank variieren.

  • Girokonto-Kriterien: Die 5 wichtigsten Faktoren bei der Kontowahl

    Girokonto-Kriterien: Die 5 wichtigsten Faktoren bei der Kontowahl

    Themen in diesem Artikel:

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Die Wahl des richtigen Girokontos beginnt mit einer klaren Antwort: Es gibt nicht das eine beste Girokonto für alle. Jede Bank bietet unterschiedliche Kontomodelle mit eigenen Kosten und Funktionen an. Wer ein neues Girokonto eröffnen möchte, steht vor einer Fülle von Angeboten, die sich in Preis, Leistung und Service deutlich unterscheiden. Die entscheidende Frage lautet deshalb: Welche Kriterien sind für dein persönliches Banking-Verhalten wirklich wichtig?

    Online-Vergleichsportale zeigen dir unzählige Filtermöglichkeiten, doch nicht alle davon sind für deine individuelle Situation gleich relevant. Bevor du dich in die Details stürzt, solltest du dir überlegen, worauf du bei deinem Girokonto wirklich Wert legst. Nutzt du häufig Bargeld oder zahlst du überwiegend digital? Reist du oft ins Ausland oder bleibst du meist in Deutschland? Brauchst du einen Dispo als finanzielle Reserve oder kommst du ohne aus?

    Im Folgenden gehen wir die wichtigsten Kriterien bei einem Girokonto einzeln durch und zeigen dir, worauf du bei der Auswahl achten solltest. So findest du das Konto, das wirklich zu deinem Leben passt.

    Der Kostenfaktor: Kontoführungsgebühren im Überblick

    Das Kriterium, das vielen als erstes ins Auge fällt, ist der Kostenfaktor. Wie teuer ist das Girokonto wirklich? Oft nimmt die Bank eine monatliche oder jährliche Grundgebühr dafür, dass du das Girokonto überhaupt nutzen darfst. Diese Kontoführungsgebühr variiert stark zwischen den Anbietern und kann von null Euro bis zu mehreren Euro pro Monat reichen.

    Die gute Nachricht: Es gibt Banken, die keine Kontoführungsgebühr erheben – oder unter bestimmten Voraussetzungen darauf verzichten. Eine typische Voraussetzung kann sein, dass auf deinem Girokonto regelmäßig eine Mindestsumme an Geld eingeht, beispielsweise dein monatliches Gehalt. Manche Banken bieten kostenlose Konten auch für Studierende, Auszubildende oder junge Menschen bis zu einem bestimmten Alter an.

    📌 Gut zu wissen

    Viele vermeintlich kostenlose Girokonten sind nur unter bestimmten Bedingungen gebührenfrei. Prüfe genau, ob du einen Mindestgeldeingang von beispielsweise 700 Euro monatlich erreichen musst oder eine bestimmte Anzahl von Transaktionen pro Monat tätigen sollst. Erfüllst du diese Bedingungen nicht, können schnell monatliche Gebühren von 5 bis 10 Euro anfallen.

    Nicht zu vernachlässigen ist die Gebühr für die Girokarte, früher EC-Karte genannt. Die brauchst du schließlich, um bargeldlos zu bezahlen oder Bargeld am Automaten abzuheben. Oft verlangen Banken eine jährliche Gebühr dafür, dass sie dir diese Karte zur Verfügung stellen. Diese Kosten können zwischen null und 15 Euro pro Jahr liegen. Prüfe außerdem, wie teuer es wird, falls du deine Girokarte verlieren solltest und eine Ersatzkarte benötigst – hier können schnell 10 bis 20 Euro zusätzlich anfallen.

    Neben diesen regulären Gebühren können weitere Kosten anfallen, zum Beispiel für einen Dispo, eine Kreditkarte oder für das Abheben an Automaten. Diese Kosten schauen wir uns jetzt genauer an, damit du ein vollständiges Bild der tatsächlichen Kontokosten bekommst.

    Der Dispo: Rahmen und Zinsen verstehen

    Bei den meisten Girokonten ist es möglich, das Konto zu überziehen, also mehr Geld auszugeben, als sich gerade auf dem Konto befindet. Dafür gewährt die Bank einen Dispositionskredit, umgangssprachlich Dispo genannt. Dieser flexible Kreditrahmen kann in Notsituationen hilfreich sein, hat aber seinen Preis.

    Bevor die Bank ein Girokonto mit Dispo für dich eröffnet, prüft sie deine Bonität gründlich. Schließlich gewährt sie dir mit einem Dispo einen teuren Kredit, den du theoretisch nicht zurückzahlen könntest. Die Bank möchte sich absichern und schaut sich deshalb deine finanzielle Situation genau an.

    Wie hoch der Rahmen für den Dispo ist, also um wie viel du dein Konto überziehen darfst, hängt von der Bank ab – und vom Einzelfall. Wer zum Beispiel viel verdient und ein regelmäßiges Einkommen nachweisen kann, kann mit einem höheren Rahmen rechnen als jemand mit geringerem oder unregelmäßigem Einkommen. Typische Disporahmen liegen zwischen dem Ein- bis Dreifachen des monatlichen Nettoeinkommens.

    Klar ist allerdings: Beim Dispo werden Zinsen fällig, und zwar oft hohe. Bis zu 17 Prozent sind realistisch, manche Banken verlangen sogar noch mehr. Diese Zinsen werden täglich auf den überzogenen Betrag berechnet und summieren sich schnell. Ein Dispo kann dich zwar in einer akuten Notsituation kurzfristig retten, aber das sollte wirklich die Ausnahme sein. Achte für den Fall der Fälle trotzdem darauf, wie die Dispozinsen bei deinem Wunsch-Girokonto aussehen – und was passiert, wenn du den Rahmen ausreizen solltest. Manche Banken erheben zusätzliche Gebühren für die Überziehung über den vereinbarten Rahmen hinaus.

    💡 Tipp

    Nutze den Dispo wirklich nur für kurzfristige Engpässe von maximal 1-2 Monaten. Bei längerfristigem Finanzierungsbedarf ist ein Ratenkredit mit deutlich niedrigeren Zinsen (oft nur 3-7 Prozent) die bessere Wahl. Viele Banken bieten sogar spezielle Umschuldungskredite an, mit denen du einen dauerhaft genutzten Dispo ablösen kannst.

    📌 Gut zu wissen

    Wenn du kein reguläres Girokonto bekommen kannst, zum Beispiel wegen schlechter Bonität, steht dir trotzdem gesetzlich ein sogenanntes Basiskonto zu. Der Unterschied zum Girokonto besteht darin, dass Basiskonten keinen Dispo haben, aber alle grundlegenden Bankfunktionen bieten. Banken dürfen die Eröffnung eines Basiskontos nur in Ausnahmefällen verweigern.

    Kreditkarte dazu: Sinnvoll oder überflüssig?

    Zu den Kriterien beim Girokonto kann gehören, ob die Bank zum Konto auch eine Kreditkarte anbietet und wenn ja, zu welchen Konditionen. Kreditkarten sind beim Online-Shopping oder auf Reisen praktisch, weil sie breiter akzeptiert werden als Girokarten. Viele internationale Online-Shops und Hotels verlangen sogar zwingend eine Kreditkarte.

    Allerdings stellen Kreditkarten für Banken ein Risiko dar, weil es theoretisch sein kann, dass du mit der Kreditkarte mehr Geld ausgegeben hast, als du am Monatsende von deinem Girokonto bezahlen kannst. Hier werden schnell hohe Zinsen fällig, da du deinen Dispo überziehst oder die Bank dir einen zusätzlichen Kreditrahmen einräumt. Die Zinsen für nicht ausgeglichene Kreditkartenumsätze können sogar noch höher sein als Dispozinsen.

    Wenn du eine Kreditkarte haben möchtest, bist du nicht an die Bank gebunden, bei der dein Girokonto ist. Du kannst jederzeit bei einem anderen Anbieter eine Kreditkarte beantragen, wenn dessen Konditionen für dich besser passen. Manche Kreditkartenanbieter bieten attraktive Zusatzleistungen wie Versicherungen, Bonusprogramme oder bessere Konditionen im Ausland. Es lohnt sich also, die Kreditkarte unabhängig vom Girokonto zu wählen und beide Produkte nach ihren jeweiligen Stärken auszusuchen.

    💡 Tipp

    Vergleiche Kreditkarten unabhängig von deinem Girokonto. Oft findest du bei spezialisierten Anbietern bessere Konditionen: Keine Jahresgebühr, weltweites kostenloses Geldabheben oder attraktive Cashback-Programme. Eine separate Kreditkarte kann sogar deine Ausgabenkontrolle verbessern, da du alle Kreditkartenzahlungen auf einer separaten Abrechnung siehst.

    Gebühren beim Geldabheben: Inland und Ausland

    Mittlerweile funktioniert viel digital, aber was, wenn du doch Bargeld benötigst? Die Verfügbarkeit von Bargeld ohne hohe Gebühren ist ein wichtiges Kriterium bei der Kontowahl. Bei den meisten Banken kannst du nicht nur an den eigenen Automaten kostenlos Geld abheben, sondern bei allen Banken, die zum gleichen Geldautomatenverbund gehören.

    In Deutschland gibt es mehrere große Geldautomatenverbünde. Die Sparkassen haben ihr eigenes Netz, die Volksbanken und Raiffeisenbanken ebenfalls. Daneben gibt es die Cash Group, zu der viele Privatbanken gehören, und die CashPool-Gruppe. Welche Automaten im Detail zu deiner Bank gehören, erfährst du bei der jeweiligen Bank. Manche Direktbanken ohne eigene Automaten kooperieren mit Supermärkten, bei denen du beim Einkauf kostenlos Bargeld abheben kannst.

    📌 Gut zu wissen

    Die Anzahl der Geldautomaten in Deutschland sinkt kontinuierlich. Ende 2023 gab es nur noch etwa 50.000 Automaten – ein Rückgang von über 10 Prozent in den letzten fünf Jahren. Prüfe deshalb vor der Kontoeröffnung, ob in deiner Umgebung genügend kostenlose Automaten deines gewählten Verbunds verfügbar sind. Apps wie „Geldautomat-Suche“ helfen dir dabei.

    Teuer wird es hingegen, wenn du im Ausland Geld abhebst. Hier fallen oft Gebühren zwischen 1 und 10 Euro pro Abhebung an, manchmal zusätzlich ein prozentualer Aufschlag auf den abgehobenen Betrag. Falls du öfter in ein bestimmtes Land reist, kann es sich lohnen, dein Girokonto bei einer Bank zu führen, die mit Banken in diesem Land kooperiert. Manchmal kannst du dann an bestimmten Automaten günstiger oder gebührenfrei Geld abheben.

    Generell gilt aber: Im Ausland fährst du besser, wenn du eine Kreditkarte ohne Auslandsgebühr nutzt. Diese ermöglicht dir nicht nur kostenloses Geldabheben, sondern auch bargeldloses Bezahlen ohne Zusatzkosten. Viele moderne Kreditkarten verzichten komplett auf Fremdwährungsgebühren und sind damit die bessere Wahl für Reisende.

    Funktionen beim Online-Banking: Mehr als nur Überweisen

    Ob eine Bank für das Girokonto Online-Banking anbietet, ist mittlerweile keine Frage mehr – das ist Standard. Das Wie kann aber zu den wichtigen Kriterien beim Girokonto gehören. Ein Unterschied kann zum Beispiel in der Frage liegen, wie du online Zahlungen bestätigst. Nutzt die Bank moderne Verfahren wie biometrische Authentifizierung per Fingerabdruck oder Gesichtserkennung? Oder musst du noch mit TAN-Listen oder separaten TAN-Generatoren arbeiten?

    Die Benutzerfreundlichkeit der Banking-App oder des Online-Portals spielt eine große Rolle, wenn du dein Konto häufig nutzt. Moderne Apps bieten Funktionen wie Echtzeit-Überweisungen, automatische Kategorisierung deiner Ausgaben, Budgetplanung oder die Möglichkeit, Karten direkt in der App zu sperren. Manche Banken ermöglichen auch das Einrichten von Unterkonten oder Spardosen direkt in der App, was die Finanzplanung erleichtert.

    💡 Tipp

    Teste die Banking-App vor der Kontoeröffnung! Die meisten Banken bieten Demo-Versionen ihrer Apps an, mit denen du die Benutzeroberfläche und Funktionen ausprobieren kannst. Achte besonders auf Funktionen wie Multibanking (mehrere Konten in einer App verwalten), Foto-Überweisung und die Möglichkeit, Daueraufträge einfach anzupassen.

    Ein weiterer Aspekt ist die Verfügbarkeit von Kundenservice. Während klassische Filialbanken persönliche Beratung vor Ort bieten, setzen Direktbanken auf Telefon-Hotlines, Chat-Support oder Video-Beratung. Überlege dir, welche Form der Unterstützung dir wichtig ist und zu welchen Zeiten du Hilfe benötigen könntest. Manche Direktbanken bieten 24/7-Support, während Filialbanken meist nur zu Geschäftszeiten erreichbar sind.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Was kostet ein Girokonto durchschnittlich im Jahr?

    Die jährlichen Kosten variieren stark zwischen 0 und 180 Euro. Kostenlose Konten gibt es oft mit Bedingungen wie einem Mindestgeldeingang von 700 Euro monatlich. Zusätzlich können Kosten für Girokarte (0-15 Euro/Jahr), Kreditkarte (0-100 Euro/Jahr) und einzelne Transaktionen anfallen.

    Q

    Wie kann ich Dispozinsen vermeiden?

    Dispozinsen vermeidest du am besten durch ein finanzielles Polster auf dem Konto. Führe ein Haushaltsbuch, plane größere Ausgaben voraus und nutze bei längerem Finanzbedarf günstigere Ratenkredite statt des teuren Dispos. Viele Banking-Apps bieten Push-Nachrichten bei niedrigem Kontostand.

    Q

    Welcher Geldautomatenverbund hat die meisten Automaten?

    Die Sparkassen-Finanzgruppe betreibt mit etwa 22.000 Automaten das größte Netz in Deutschland. Dahinter folgen die Volksbanken/Raiffeisenbanken mit circa 15.000 Automaten. Die Cash Group (Deutsche Bank, Commerzbank, etc.) hat etwa 7.000 Automaten, CashPool etwa 2.800.

    Q

    Kann ich mehrere Girokonten gleichzeitig haben?

    Ja, du kannst beliebig viele Girokonten bei verschiedenen Banken führen. Das kann sinnvoll sein, um verschiedene Ausgaben zu trennen oder von unterschiedlichen Konditionen zu profitieren. Beachte aber mögliche Kontoführungsgebühren und dass zu viele Konten die SCHUFA-Bewertung beeinflussen können.

    Q

    Was ist der Unterschied zwischen Lastschrift und Dauerauftrag?

    Bei einem Dauerauftrag beauftragst du deine Bank, regelmäßig einen festen Betrag zu überweisen (z.B. Miete). Bei einer Lastschrift erlaubst du dem Empfänger, Geld von deinem Konto abzubuchen (z.B. Strom). Lastschriften kannst du innerhalb von 8 Wochen zurückbuchen lassen.

    Q

    Wie sicher ist Online-Banking heute?

    Online-Banking gilt heute als sehr sicher durch Zwei-Faktor-Authentifizierung, verschlüsselte Verbindungen und moderne TAN-Verfahren. Die größte Gefahr geht von Phishing-Mails und unsicheren Passwörtern aus. Nutze immer die offizielle Banking-App, sichere Passwörter und gib niemals TANs auf fremden Websites ein.

  • Onlinebanking: Finanzen immer und überall im Griff haben

    Onlinebanking: Finanzen immer und überall im Griff haben

    Themen in diesem Artikel:

    • Funktionen des Onlinebankings: Welche Bankgeschäfte du rund um die Uhr digital erledigen kannst – von Überweisungen bis zur Depotverwaltung.
    • Direktbank vs. Filialbank: Wie sich Onlinebanking bei reinen Internetbanken und traditionellen Filialbanken unterscheidet.
    • Zugang und Einrichtung: Was du für den Start ins Onlinebanking benötigst und wie die Freischaltung funktioniert.
    • TAN-Verfahren: Welche modernen Sicherheitsmethoden zur Freigabe von Transaktionen zum Einsatz kommen.
    • Mobile Banking: Wie du deine Finanzen auch unterwegs per Smartphone-App verwalten kannst.
    • Sicherheit beim Onlinebanking: Welche Schutzmaßnahmen Banken ergreifen und worauf du selbst achten solltest.

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Onlinebanking: Finanzen immer und überall im Griff haben

    Onlinebanking ermöglicht dir die vollständige Kontrolle über deine Finanzen – unabhängig von Öffnungszeiten und Standort. Du erledigst deine Bankgeschäfte bequem vom Computer, Tablet oder Smartphone aus, wann immer es dir passt. Überweisungen sind in Sekunden rausgeschickt, deinen Kontostand checkst du auch von unterwegs, und selbst komplexere Finanzgeschäfte wie Wertpapierhandel oder Kreditanträge managst du einfach übers Web. Alles, was du dafür brauchst, ist eine Internetverbindung – Kosten fallen in der Regel keine an. In diesem Beitrag erfährst du, wie Onlinebanking genau funktioniert, welche Voraussetzungen du mitbringen musst und was du in Sachen Sicherheit beachten solltest.

    Das kann Onlinebanking

    Per Onlinebanking erledigst du deine Bankgeschäfte rund um die Uhr und von überall – ob vom heimischen Schreibtisch, im Café oder im Urlaub. Die einzige Voraussetzung ist eine stabile Internetverbindung. Der große Vorteil: Du bist nicht mehr an Öffnungszeiten gebunden und sparst dir den Weg zur Filiale. Kosten entstehen für die Nutzung des Onlinebankings normalerweise nicht.

    Der Funktionsumfang ist beeindruckend vielfältig. Du siehst jederzeit deine Kontoumsätze ein und behältst so den perfekten Überblick über deine Finanzen. Überweisungen führst du mit wenigen Klicks aus, ohne Formulare ausfüllen oder Belege zur Bank bringen zu müssen. Besonders praktisch sind Daueraufträge und Terminüberweisungen, die du einmal einrichtest und die dann automatisch ausgeführt werden – ideal für Miete, Versicherungen oder regelmäßige Sparbeträge.

    Auch das Kartenmanagement läuft komplett digital. Du kannst deine Karten bei Bedarf sperren und wieder entsperren, etwa wenn du sie im Restaurant liegen gelassen hast und später wiederbekommst. Für Anleger:innen ist die Depotverwaltung ein echter Gewinn: Du siehst dein Depot ein, richtest es neu ein oder handelst direkt mit Wertpapieren. Selbst größere Finanzentscheidungen wie der Abschluss von Bausparverträgen oder Krediten sind online möglich. Alle wichtigen Dokumente findest du übersichtlich in deinem elektronischen Postfach – papierlos und jederzeit abrufbar.

    💡 Tipp

    Richte dir Push-Benachrichtigungen für Kontobewegungen ein, falls deine Bank das anbietet. So behältst du alle Ein- und Ausgänge im Blick und erkennst ungewöhnliche Transaktionen sofort. Viele Banking-Apps ermöglichen dir auch, individuelle Limits für Benachrichtigungen festzulegen – so wirst du nur über Beträge informiert, die für dich relevant sind.

    Praktischer Zusatzservice oder alternativlos?

    Bei Direktbanken ist Onlinebanking nicht nur ein Angebot, sondern die einzige Möglichkeit, deine Bankgeschäfte zu erledigen. Diese Institute verzichten komplett auf Filialen mit persönlichen Ansprechpartner:innen vor Ort. Alle Transaktionen laufen ausschließlich über dein Onlinekonto. Das hat Vor- und Nachteile: Einerseits sparst du oft Kontoführungsgebühren, andererseits musst du dich bei Fragen selbst durchs Online-Hilfe-System navigieren.

    Bargeldabheben funktioniert bei Direktbanken über die Automaten anderer Institute. Dabei solltest du beachten, dass bei Nutzung der Girocard in der Regel eine Gebühr anfällt – je nach Bank und Automat können das zwischen zwei und fünf Euro sein. Auch die Kontoeröffnung erfolgt komplett webbasiert. Dank moderner Identifikationsverfahren wie Videoident legitimierst du dich bequem von zu Hause aus per Videoanruf, ohne jemals eine Filiale betreten zu müssen.

    📌 Gut zu wissen

    Viele Direktbanken kooperieren mit Supermärkten und Tankstellen für kostenlose Bargeldabhebungen. Bei manchen kannst du ab einem Einkaufswert von 20 Euro an der Kasse Geld abheben. Prüfe vorab, welche Kooperationen deine Bank anbietet – das spart dir Gebühren und erweitert deine Möglichkeiten beim Bargeldabheben erheblich.

    Bei Filialbanken sieht die Sache anders aus. Hier ist Onlinebanking heutzutage ein selbstverständlicher Service inklusive, aber eben nicht die einzige Option. Du entscheidest selbst, wie viel deiner Bankgeschäfte du online erledigen möchtest und wofür du lieber Ansprechpartner:innen vor Ort kontaktierst. Diese Flexibilität ist besonders wertvoll, wenn du bei komplexen Finanzfragen persönliche Beratung schätzt.

    Ein weiterer Vorteil bei Filialbanken: Du kannst den Funktionsumfang des Onlinebankings individuell einschränken lassen. Wenn du beispielsweise nur deinen Finanzstatus überblicken, aber keine Überweisungen tätigen möchtest, ist das problemlos möglich. So behältst du die Kontrolle darüber, welche Aktionen online möglich sind und welche nicht.

    Wie funktioniert Onlinebanking und was brauchst du dafür?

    Der Einstieg ins Onlinebanking ist unkomplizierter, als viele denken. Alles, was du benötigst, sind ein Girokonto, ein digitales Endgerät – oder je nach TAN-Verfahren auch zwei – und eine Internetverbindung. Damit du auf deine Konten zugreifen kannst, musst du dich zunächst von deiner Bank für das Onlinebanking freischalten lassen.

    Nach der Freischaltung erhältst du deine Zugangsdaten mit Benutzernamen und einem Zugangspasswort per Post zugeschickt. Diese Trennung von digitaler Anfrage und postalischem Versand ist eine wichtige Sicherheitsmaßnahme. Je nachdem, welches Identifikationsverfahren deine Bank anbietet, musst du jetzt noch deinen Zugang zum Onlinebanking aktivieren. Dieser Schritt stellt sicher, dass wirklich du die Person bist, die das Konto nutzen möchte.

    Sobald die Aktivierung abgeschlossen ist, loggst du dich jederzeit mit deinem Benutzernamen und deiner PIN ein. Der Login-Bereich ist bei den meisten Banken prominent auf der Startseite platziert. Um tatsächlich Transaktionen durchzuführen – also Geld zu überweisen oder Daueraufträge einzurichten – benötigst du zusätzlich noch sogenannte Transaktionsnummern, kurz TANs genannt.

    Diese TANs bestehen normalerweise aus sechs Ziffern und funktionieren wie ein einmaliges Kennwort, das nach Freigabe der Transaktion sofort verfällt. Jede TAN kann also nur ein einziges Mal verwendet werden, was die Sicherheit erheblich erhöht. Manche Banken bieten mittlerweile auch Apps an, mit denen du ohne klassische TAN per Smartphone Transaktionen freigeben kannst – noch schneller und komfortabler.

    💡 Tipp

    Verwende für dein Onlinebanking-Passwort niemals dasselbe Passwort wie für andere Online-Dienste. Nutze einen Passwort-Manager, um ein einzigartiges, starkes Passwort zu generieren und sicher zu speichern. Ein gutes Passwort sollte mindestens 12 Zeichen lang sein und aus einer zufälligen Kombination von Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen bestehen.

    Noch unabhängiger mit Mobile Banking

    Wenn du auch von unterwegs deine Finanzen im Griff haben willst, ist Mobile Banking die perfekte Lösung. Du greifst per Smartphone auf deine Konten zu – egal ob in der Bahn, im Supermarkt oder im Wartezimmer. Grundsätzlich kannst du dich über den Webbrowser deines Smartphones anmelden, noch einfacher und komfortabler geht es jedoch mit der Mobile-Banking-App deiner Bank.

    Die Apps sind in der Regel benutzerfreundlich gestaltet und speziell für die Bedienung auf kleineren Bildschirmen optimiert. Die wichtigsten Funktionen wie Kontostandabfrage, Überweisungen oder das Einsehen von Umsätzen sind mit wenigen Fingertipps erledigt. Viele Apps bieten zusätzlich praktische Features wie Push-Benachrichtigungen bei Kontobewegungen oder die Möglichkeit, Belege direkt abzufotografieren.

    📌 Gut zu wissen

    Mobile-Banking-Apps bieten oft zusätzliche Sicherheitsfeatures wie biometrische Authentifizierung per Fingerabdruck oder Gesichtserkennung. Diese sind nicht nur bequemer als die PIN-Eingabe, sondern auch sicherer. Aktiviere diese Funktionen in den App-Einstellungen, falls dein Smartphone sie unterstützt.

    Beim Funktionsumfang musst du jedoch in der Regel ein paar Abstriche machen. Die mobile Version konzentriert sich auf die am häufigsten genutzten Funktionen, während komplexere Bankgeschäfte oft der Desktop-Version vorbehalten bleiben. Um beispielsweise dein Kreditkartenlimit anzupassen oder einen Kredit zu beantragen, musst du in vielen Fällen auf die Webversion zurückgreifen. Auch die Verwaltung von Wertpapierdepots oder die Einrichtung komplexer Daueraufträge funktioniert am Computer meist komfortabler.

    Trotz dieser Einschränkungen ist Mobile Banking für den Alltag absolut ausreichend. Die Kombination aus Desktop-Banking für umfangreichere Aufgaben und Mobile Banking für schnelle Checks unterwegs gibt dir maximale Flexibilität.

    Ist Onlinebanking sicher?

    Die Sicherheit beim Onlinebanking hat für Banken oberste Priorität. Institute, die ihren Kund:innen Onlinebanking anbieten, sind gesetzlich verpflichtet, diese besonders gut zu schützen. Schließlich geht es um hochsensible Daten und um dein Geld. Dafür kommen spezielle Identifikationsverfahren beim Login und beim Bestätigen von Transaktionen zum Einsatz, die kontinuierlich weiterentwickelt werden und sich daher auch ändern können.

    Moderne TAN-Verfahren für maximale Sicherheit

    Ein wichtiger Meilenstein war das Jahr 2019, als das bis dahin übliche Verfahren abgeschafft wurde, TANs als Liste in Papierform auszugeben. Diese TAN-Listen waren anfällig für Diebstahl und Missbrauch. Sie wurden durch deutlich sicherere Optionen ersetzt, die heute Standard sind.

    pushTAN ist eines der beliebtesten Verfahren. Dabei werden Aufträge mit einer speziellen App auf dem Smartphone freigegeben. Du erhältst eine Push-Nachricht mit den Transaktionsdetails und bestätigst diese per Fingertipp oder biometrischer Authentifizierung. Das Verfahren ist schnell, komfortabel und sicher, da die TAN direkt auf deinem persönlichen Gerät generiert wird.

    Beim chipTAN-Verfahren generierst du TANs mit einem TAN-Generator, der etwa so groß ist wie ein Taschenrechner, und deiner Bankkarte. Du steckst die Karte in das Gerät, gibst die Transaktionsdaten ein, und der Generator erstellt eine einmalige TAN. Dieses Verfahren gilt als besonders sicher, da es komplett offline funktioniert und nicht gehackt werden kann.

    photoTAN funktioniert ähnlich, aber eleganter. Die Freigabe erfolgt durch Scannen einer speziellen, nur für diesen Zweck erstellten Grafik. Diese farbige Mosaikgrafik erscheint auf deinem Computerbildschirm und wird mit der photoTAN-App auf dem Smartphone eingescannt. Die App entschlüsselt die Grafik und zeigt dir die Transaktionsdetails zur Bestätigung an.

    Das QR-TAN-Verfahren arbeitet nach einem ähnlichen Prinzip. Ein QR-Code wird per Kartenleser eingelesen und dadurch eine TAN produziert. Der Vorteil: QR-Codes sind weit verbreitet und die meisten Smartphones können sie ohne zusätzliche Hardware scannen.

    💡 Tipp

    Prüfe vor jeder TAN-Eingabe genau die angezeigten Transaktionsdaten auf deinem TAN-Generator oder in der App. Stimmen Empfänger, IBAN und Betrag überein? Betrüger versuchen manchmal, dich zur TAN-Eingabe für manipulierte Transaktionen zu bewegen. Bei Unstimmigkeiten brich den Vorgang sofort ab und kontaktiere deine Bank.

    Banken schützen sich und ihre Kund:innen außerdem mit speziellen Firewalls für ihre Server, verschlüsseln den Datenaustausch mit modernsten Verschlüsselungstechnologien und lassen ihre eigenen Sicherheitssysteme regelmäßig von anerkannten Stellen auf Mängel prüfen. Diese externen Audits stellen sicher, dass die Sicherheitsstandards immer auf dem neuesten Stand sind.

    Eine hundertprozentige Sicherheit gibt es jedoch nicht – das gilt für alle digitalen Dienste. Viele Banken übernehmen daher die Haftung bei Schäden, die durch Sicherheitslücken auf ihrer Seite entstehen. Wichtig ist aber auch, dass du selbst verantwortungsvoll mit deinen Zugangsdaten umgehst und verdächtige Aktivitäten sofort meldest.

    📌 Gut zu wissen

    Deine Bank wird dich niemals per E-Mail oder Telefon nach deinen vollständigen Zugangsdaten oder TANs fragen. Solche Anfragen sind immer Betrugsversuche (Phishing). Gib diese Informationen niemals weiter und kontaktiere im Zweifelsfall direkt deine Bank über die offiziellen Kontaktkanäle. Achte auch auf die korrekte URL deiner Bank – Betrüger erstellen oft täuschend echte Kopien von Banking-Webseiten.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Was kostet Onlinebanking?

    Onlinebanking ist in der Regel kostenlos. Die meisten Banken bieten diesen Service ohne zusätzliche Gebühren an, unabhängig davon, wie oft du dich einloggst oder Transaktionen durchführst. Lediglich für spezielle Services wie Premium-Konten oder besondere TAN-Verfahren können manchmal Kosten anfallen.

    Q

    Kann ich Onlinebanking auch ohne Smartphone nutzen?

    Ja, das ist möglich. Je nach Bank kannst du TAN-Verfahren wie chipTAN nutzen, die mit einem separaten TAN-Generator funktionieren. Dieser arbeitet komplett unabhängig vom Internet. Allerdings setzen viele moderne und bequeme Verfahren wie pushTAN oder photoTAN auf Smartphones.

    Q

    Wie schnell werden Überweisungen beim Onlinebanking ausgeführt?

    Online-Überweisungen innerhalb Deutschlands und des SEPA-Raums müssen spätestens am nächsten Bankarbeitstag beim Empfänger ankommen. Viele Banken bieten auch Echtzeit-Überweisungen an, bei denen das Geld innerhalb von Sekunden beim Empfänger ist – dafür können allerdings Gebühren anfallen.

    Q

    Was mache ich, wenn ich meine Zugangsdaten vergessen habe?

    Die meisten Banken bieten eine Passwort-vergessen-Funktion im Login-Bereich an. Alternativ kannst du dich telefonisch an die Hotline oder persönlich in der Filiale an deine Bank wenden. Nach einer Identitätsprüfung erhältst du neue Zugangsdaten, meist per Post aus Sicherheitsgründen.

    Q

    Kann ich mehrere Konten bei verschiedenen Banken über eine App verwalten?

    Ja, es gibt sogenannte Multibanking-Apps wie Outbank oder finanzblick, die mehrere Konten verschiedener Banken in einer Oberfläche zusammenführen. Diese Apps nutzen standardisierte Schnittstellen und erfüllen die gleichen Sicherheitsstandards wie die Banking-Apps der Banken selbst.

    Q

    Haftet die Bank bei Betrug beim Onlinebanking?

    Grundsätzlich haftet die Bank für Schäden durch Sicherheitslücken in ihren Systemen. Bei grob fahrlässigem Verhalten deinerseits – etwa wenn du deine PIN weitergibst oder auf Phishing-Mails reagierst – kann die Haftung jedoch auf dich übergehen. Melde verdächtige Vorgänge daher immer sofort deiner Bank.

  • Oder-Konto: Gemeinschaftskonto für Paare und WGs erklärt

    Oder-Konto: Gemeinschaftskonto für Paare und WGs erklärt

    Themen in diesem Artikel:

    • Was ist ein Oder-Konto: Ein Gemeinschaftskonto, bei dem alle Inhaber:innen unabhängig voneinander auf das Guthaben zugreifen können, ohne Zustimmung der anderen.
    • Vorteile des Oder-Kontos: Gemeinsame Ausgaben wie Miete und Einkäufe werden unkompliziert abgewickelt, ohne ständige Abrechnungen zwischen den Beteiligten.
    • Eröffnung und Gebühren: Die Kontoeröffnung erfolgt wie bei einem normalen Girokonto, oft mit speziellen Konditionen oder komplett gebührenfrei.
    • Haftung und Risiken: Alle Kontoinhaber:innen haften gemeinsam für Schulden und Überziehungen als Gesamtschuldner:innen, auch bei Pfändungen.
    • Alternative Und-Konto: Bei dieser Kontoform müssen alle Inhaber:innen jeder Transaktion zustimmen, was mehr Sicherheit aber weniger Flexibilität bietet.

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Ein Paar teilt sich die Miete, die Stromrechnung und den wöchentlichen Einkauf – doch wer hat diesmal bezahlt und wer ist dran? Diese umständliche Rechnerei kennen viele. Die Lösung liegt oft in einem Gemeinschaftskonto, das speziell für gemeinsame Ausgaben gedacht ist. Meistens handelt es sich dabei um ein Oder-Konto, bei dem alle Kontoinhaber:innen völlig unabhängig voneinander verfügen können. Dieses Kontomodell bringt klare Vorteile für Paare und Wohngemeinschaften, erfordert aber auch eine solide Vertrauensbasis und klare Absprachen.

    In diesem Artikel erfährst du, wie ein Oder-Konto funktioniert, welche Vorteile es bietet und worauf du bei der Eröffnung achten solltest. Außerdem beleuchten wir die wichtigen Fragen rund um Haftung und Risiken, damit du gut informiert entscheiden kannst, ob ein Gemeinschaftskonto für deine Situation passt.

    Was ist ein Oder-Konto?

    Ein Oder-Konto ist ein Gemeinschaftskonto – also ein Girokonto, das üblicherweise zwei Kontoinhaber:innen gemeinsam führen. Manche Banken erlauben sogar mehrere Personen als Kontoinhaber:innen. Typischerweise nutzen Paare oder Mitglieder einer Wohngemeinschaft dieses Kontomodell, um gemeinsame Ausgaben wie Miete oder Lebensmitteleinkäufe zu begleichen.

    Die Bezeichnung „Oder“ im Namen hat eine klare Bedeutung: Alle Inhaber:innen können unabhängig voneinander auf das Konto zugreifen. Person A oder Person B kann eigenständig Geld abheben oder ein SEPA-Lastschriftmandat ausstellen, ohne dass die andere Person zustimmen muss. Diese Flexibilität macht den Alltag deutlich einfacher.

    📌 Gut zu wissen

    Jede:r Kontoinhaber:in erhält eine eigene Girocard und bei Bedarf einen Onlinebankingzugang oder eine Kreditkarte. Nur bei wichtigen Entscheidungen – etwa wenn das Konto eröffnet oder geschlossen werden soll oder wenn ein Kredit aufgenommen werden soll – müssen alle Inhaber:innen gemeinsam zustimmen. Diese Regelung schützt alle Beteiligten vor einseitigen Entscheidungen mit weitreichenden Konsequenzen.

    Die Vorteile eines Oder-Kontos

    Der größte Vorteil liegt auf der Hand: In der Beziehung oder der WG entfällt das ständige Nachrechnen, wer was bezahlt hat und ob alles ausgeglichen ist. Stattdessen überweisen alle Beteiligten monatlich einen vereinbarten Betrag auf das Gemeinschaftskonto. Alle gemeinsamen Ausgaben wie Miete, Strom oder Lebensmitteleinkäufe werden dann unkompliziert über dieses Konto abgewickelt.

    Diese transparente Handhabung spart nicht nur Zeit, sondern vermeidet auch potenzielle Konflikte über Geld im Alltag. Jede:r weiß genau, welcher Betrag monatlich fällig ist, und niemand muss sich Gedanken machen, ob die letzte Rechnung schon ausgeglichen wurde.

    Dennoch kommt ein Oder-Konto nicht für jede Lebenssituation infrage. Zum Oder-Konto gehört schließlich der unabhängige Zugriff durch alle Inhaber:innen. Theoretisch könnte also ein:e Inhaber:in einfach alles auf dem Konto vorhandene Geld abheben. Eine Vertrauensbasis ist deswegen unerlässlich, bevor du mit einer anderen Person ein Oder-Konto eröffnest. Ohne gegenseitiges Vertrauen und klare Absprachen kann dieses Kontomodell schnell zu Problemen führen.

    📌 Gut zu wissen

    Alternativ zum Oder-Konto gibt es das sogenannte Und-Konto: Bei diesem gemeinsamen Girokonto müssen alle Kontoinhaber:innen bei jeder Transaktion zustimmen. Damit ist ausgeschlossen, dass sich eine Person ohne das Wissen der anderen das Kontoguthaben aneignet. In einem gemeinsamen Alltag ist es allerdings meist zu unpraktisch, wenn du ständig die Zustimmung aller einholen musst. Ein Und-Konto kann aber eine gute Lösung für Erbengemeinschaften oder Vereine sein.

    Ein Oder-Konto eröffnen: Gebühren und Regeln

    Ein Oder-Konto kannst du wie ein normales Girokonto schnell eröffnen – in der Regel auch online. Viele Banken bieten für Gemeinschaftskonten spezielle Konditionen: Sie kosten oft ab einer gewissen Höhe von monatlichen Einzahlungen keine Gebühren oder sind komplett gebührenfrei. Das macht das Oder-Konto zu einer attraktiven Option für gemeinsame Finanzen.

    Um ein neues Oder-Konto zu eröffnen, müssen alle zukünftigen Kontoinhaber:innen volljährig sein und sich identifizieren können, zum Beispiel mit einem Personalausweis. Manche Banken verlangen außerdem, dass die Beteiligten die gleiche Anschrift haben. Falls das Konto über einen Dispositionskredit verfügen soll, müssen in der Regel Gehaltsnachweise vorgelegt werden. Das neue Konto läuft auf den Namen aller Beteiligten.

    Theoretisch ist es möglich, ein bestehendes Girokonto in ein Gemeinschaftskonto umzuwandeln. Allerdings machen das nicht alle Banken – und in den meisten Fällen ist es ratsam, das eigene Girokonto zu behalten. Deswegen empfiehlt es sich, ein Gemeinschaftskonto neu zu eröffnen, anstatt ein bestehendes Konto umzuwandeln.

    💡 Tipp

    Bevor ihr das gemeinsame Konto nutzt, solltet ihr die eigenen Regeln klären und schriftlich festhalten. Wichtige Fragen sind: Wer zahlt wann wie viel ein? Welche Rechnungen, Lastschriften oder Abos werden über das Konto abgewickelt? Welche Einkäufe oder Bargeldabhebungen sind zulässig? Was passiert mit dem Geld, wenn eine:r der Kontoinhaber:innen stirbt? Diese schriftlichen Vereinbarungen schaffen Klarheit und können im Konfliktfall wichtig sein.

    Wer haftet für das gemeinsame Konto?

    Bei einem Oder-Konto gilt eine klare Regel: Das Geld gehört allen zu gleichen Anteilen, die Schulden aber auch. Wenn das Konto überzogen ist, haften alle Kontoinhaber:innen. Laut Gesetz treten die Personen als Gesamtschuldner:innen auf. Das bedeutet konkret: Die Bank kann von jeder Person die gesamte Schuld einfordern, unabhängig davon, wer sie verursacht hat.

    Du solltest dir also sicher sein, dass die Kontomitinhaber:innen verantwortungsvoll mit Geld umgehen können – falls nicht, haftest du mit. Gemeinschaftskonten können sogar gepfändet werden, auch dann, wenn nur eine Person die Schulden verursacht hat. Diese gemeinsame Haftung ist der größte Risikofaktor bei einem Oder-Konto.

    💡 Tipp

    Überlege vor allem, ob ihr für das Gemeinschaftskonto unbedingt Kreditkarten benötigt. Typische gemeinsame Rechnungen wie Miete oder Strom können per SEPA-Lastschriftmandat beglichen werden. Wenn eine Person beim Onlineshopping zum Opfer von Cyberbetrug wird, haften ebenfalls alle Kontoinhaber:innen für eventuelle Verluste. Diese Risiken solltest du bei der Entscheidung für oder gegen Kreditkarten am Gemeinschaftskonto berücksichtigen.

    Wenn vorher schriftlich festgelegt wurde, wofür das Konto benutzt werden darf, und eine Person gegen diese Richtlinien grob verstößt, hast du zwar eine Chance, im Nachhinein Schadensersatz zu fordern. Allerdings musst du zunächst gegenüber der Bank für die Schulden aufkommen. Die schriftlichen Vereinbarungen sind also nicht nur für den Alltag wichtig, sondern können auch rechtlich relevant werden.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Was ist der Unterschied zwischen Oder-Konto und Und-Konto?

    Beim Oder-Konto können alle Inhaber:innen unabhängig voneinander verfügen. Beim Und-Konto müssen alle Inhaber:innen jeder Transaktion zustimmen, was mehr Sicherheit aber deutlich weniger Flexibilität im Alltag bietet.

    Q

    Können mehr als zwei Personen ein Oder-Konto führen?

    Ja, manche Banken erlauben mehrere Kontoinhaber:innen bei einem Gemeinschaftskonto. Die genauen Bedingungen variieren je nach Bank, üblicherweise sind jedoch zwei Personen die Regel für ein Oder-Konto.

    Q

    Welche Voraussetzungen gelten für die Eröffnung eines Oder-Kontos?

    Alle zukünftigen Kontoinhaber:innen müssen volljährig sein und sich mit einem Personalausweis identifizieren können. Manche Banken verlangen die gleiche Anschrift. Für einen Dispositionskredit sind Gehaltsnachweise erforderlich.

    Q

    Hafte ich für Schulden, die mein:e Partner:in verursacht hat?

    Ja, bei einem Oder-Konto haften alle Kontoinhaber:innen als Gesamtschuldner:innen. Die Bank kann von jeder Person die gesamte Schuld einfordern, unabhängig davon, wer sie verursacht hat. Auch Pfändungen betreffen alle.

    Q

    Sollten wir Kreditkarten für unser Oder-Konto beantragen?

    Überlege gut, ob Kreditkarten nötig sind. Typische gemeinsame Rechnungen lassen sich per SEPA-Lastschrift begleichen. Bei Cyberbetrug oder Missbrauch haften alle Kontoinhaber:innen gemeinsam für Verluste.

    Q

    Was passiert mit dem Oder-Konto bei Trennung oder Tod?

    Diese wichtige Frage solltet ihr vorab schriftlich klären. Bei Tod geht der Kontoanteil an die Erb:innen über. Bei Trennung empfiehlt sich eine klare Regelung zur Aufteilung des Guthabens und die rechtzeitige Kündigung des gemeinsamen Kontos.

  • Bonität beim Girokonto: So klappt die Kontoeröffnung trotz Schufa

    Bonität beim Girokonto: So klappt die Kontoeröffnung trotz Schufa

    Themen in diesem Artikel:

    • Was ist Bonität?: Erfahre, warum Banken deine Zahlungsfähigkeit prüfen und welche Rolle dein Einkommen dabei spielt
    • Prüfung bei der Kontoeröffnung: Lerne, welche Faktoren die Bank bewertet – vom Schufa-Score bis zum Einkommensnachweis
    • Der Schufa-Score: Verstehe, wie dein Score entsteht und welche Faktoren ihn positiv oder negativ beeinflussen
    • Antrag abgelehnt – was nun?: Entdecke, welche Schritte du unternehmen kannst, wenn dein Kontoantrag abgelehnt wurde

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Bonität beim Girokonto: So klappt die Kontoeröffnung

    Du möchtest ein neues Girokonto mit Dispo oder Kreditkarte eröffnen? Dann prüft die Bank deine Bonität – also deine Kreditwürdigkeit und Zahlungsfähigkeit. Diese Prüfung entscheidet darüber, ob du das gewünschte Konto erhältst. Der Schufa-Score spielt dabei eine zentrale Rolle: Er liegt idealerweise knapp unter 100, während Werte unter 90 bereits auf eine schlechte Bonität hindeuten. Neben der Schufa berücksichtigt die Bank auch dein Einkommen und dein bisheriges Zahlungsverhalten.

    Was ist die Bonität?

    Die Bonität beschreibt deine Zahlungsfähigkeit und wird auch als Kreditwürdigkeit bezeichnet. Wenn du einen Kredit aufnehmen möchtest – etwa durch einen Dispokredit auf deinem Girokonto – muss die Bank wissen, ob du diesen zurückzahlen kannst. Schließlich trägt sie das Risiko, Geld zu verlieren, falls du zahlungsunfähig wirst.

    Die Bank bewertet deine Bonität anhand deines bisherigen Zahlungsverhaltens. Hast du deine Rechnungen in der Vergangenheit immer pünktlich bezahlt? Wie sieht deine Einkommenssituation aus? Ein fester monatlicher Lohn wirkt sich positiver auf deine Bonität aus als unregelmäßiges oder geringes Einkommen. Dabei handelt es sich um eine Einschätzung, wie wahrscheinlich es ist, dass du auch in Zukunft zahlungsfähig bleiben wirst.

    Was prüft die Bank bei der Kontoeröffnung?

    Bei der Einschätzung deiner Kreditwürdigkeit spielt die Schufa eine wesentliche Rolle. Diese Auskunftei speichert Informationen darüber, ob du öfter Rechnungen oder Raten nicht bezahlt hast und somit für Banken ein Risiko darstellen könntest.

    Die entscheidende Kennzahl ist der Schufa-Score – eine Zahl zwischen null und 100. Theoretisch bezeichnet 100 die optimale Bonität, bei der ein Zahlungsausfall unter allen Umständen ausgeschlossen ist. Da es eine solche Garantie für die Zukunft jedoch nicht gibt, ist das Erreichen eines Scores von 100 ausgeschlossen. Im Idealfall liegt dein Schufa-Score knapp unter 100. Ein Score unter 90 bedeutet bereits eine schlechte Bonität.

    📌 Gut zu wissen

    Die Schufa ist nicht der einzige Faktor bei der Bonitätsprüfung. Banken können zusätzlich einen Einkommensnachweis verlangen, besonders wenn du einen Dispokredit oder eine Kreditkarte beantragen möchtest. Auch deine aktuelle Wohnsituation und bestehende Verbindlichkeiten fließen in die Bewertung ein.

    Die Bank kann einen Einkommensnachweis verlangen – einen offiziellen Beleg darüber, wie viel du jeden Monat verdienst. Dieser Nachweis wird besonders dann fällig, wenn du einen Dispo haben möchtest oder zu deinem Girokonto auch eine Kreditkarte beantragen willst.

    Außerdem sind Banken per Gesetz verpflichtet, bei der Kontoeröffnung deine Legitimation zu prüfen. Das hat nichts mit deiner Kreditwürdigkeit zu tun, sondern dient der Einhaltung des Geldwäschegesetzes. Die Bank muss sicherstellen, dass du wirklich die Person bist, in deren Namen du das Girokonto eröffnest. In der Regel geschieht das per Lichtbildausweis.

    💡 Tipp

    Um böse Überraschungen zu vermeiden, solltest du deinen Schufa-Score vor dem Kontoantrag prüfen. Fordere deine kostenlose Datenkopie nach Artikel 15 DSGVO an – einmal jährlich erhältst du alle gespeicherten Daten gebührenfrei. So kannst du eventuelle Fehler korrigieren lassen und weißt genau, wo du stehst.

    Der Schufa-Score: So entsteht schlechte Bonität

    Die Schufa erhält Daten über dein Zahlungsverhalten von ihren Vertragspartnern, zum Beispiel von Banken. Welches Verhalten sich wie auf den Score auswirkt, beruht auf statistischen Erhebungen. Mit welcher Formel die Schufa deinen Score genau berechnet, legt sie allerdings nicht offen.

    Die Schufa berücksichtigt zum Beispiel, wie viele Kreditkarten du besitzt. Mehr als zwei Kreditkarten können als Zeichen gewertet werden, dass du Rechnungen nicht rechtzeitig zahlen konntest und deswegen auf eine neue Karte ausgewichen bist. Ebenso ungünstig sind mehrere Ratenkredite – schließlich bedeutet das eine hohe und mitunter unübersichtliche Summe an finanziellen Verpflichtungen, denen du jeden Monat nachkommen musst.

    Ein Immobilienkredit hingegen ist gut für deinen Score. Hier zeigen die Statistiken laut Schufa, dass Personen mit Immobilienkrediten ein geringes Risiko haben, nicht zu zahlen. Die Statistiken besagen auch, dass ein Umzug zu Problemen führen kann, Zahlungen nachzukommen. Falls du vor kurzer Zeit umgezogen bist, beeinträchtigt das deinen Score. Je länger du an einem Ort wohnst, desto weniger Einfluss hat der Umzug.

    Einen sogenannten negativen Schufa-Eintrag erhältst du bei einem Zahlungsausfall. Das passiert zum Beispiel, wenn du Rechnungen nicht bezahlt hast, obwohl du mehr als eine Mahnung erhalten hast. Ebenso fließen unbezahlte Raten oder ein Dispo ein, den du nicht ausgeglichen hast. All das wirkt sich negativ auf deinen Score aus – und zwar üblicherweise drei Jahre lang. Erst nach Ablauf der entsprechenden Frist werden die meisten negativen Einträge gelöscht.

    📌 Gut zu wissen

    Negative Schufa-Einträge werden nicht sofort gelöscht, wenn du eine offene Forderung begleichst. Die meisten Einträge bleiben drei Jahre gespeichert, beginnend mit dem Ende des Jahres, in dem die Forderung beglichen wurde. Kleinere Forderungen unter 2.000 Euro können unter bestimmten Umständen früher gelöscht werden.

    Girokonto abgelehnt? Zuerst Schufa überprüfen

    Falls dein Antrag auf ein neues Girokonto abgelehnt wurde, liegt das in den meisten Fällen an einer schlechten Bonität. Wenn eine Bank deinen Antrag abgelehnt hat, solltest du spätestens jetzt deine eigene Schufa-Auskunft einholen und überprüfen, wie dein Score aussieht.

    Gehe die Daten sorgfältig durch und prüfe, welche negativen Einträge du hast und ob Fehler vorliegen. Es kann zum Beispiel passieren, dass eine Zahlung, die du längst getätigt hast, noch als offen vermerkt ist. In solchen Fällen kannst du die Schufa kontaktieren und eine Korrektur beantragen.

    💡 Tipp

    Bei schlechter Bonität hast du dennoch ein Recht auf ein Basiskonto. Jede Bank in Deutschland muss dir dieses Konto anbieten – unabhängig von deinem Schufa-Score. Es kommt zwar ohne Dispo und Kreditkarte, ermöglicht dir aber alle grundlegenden Bankgeschäfte wie Überweisungen und Lastschriften.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Was bedeutet Bonität bei der Kontoeröffnung?

    Bonität bezeichnet deine Kreditwürdigkeit und Zahlungsfähigkeit. Banken prüfen anhand deines Zahlungsverhaltens und Einkommens, ob du Kredite wie einen Dispo zurückzahlen kannst.

    Q

    Welcher Schufa-Score ist gut für ein Girokonto?

    Ein Schufa-Score knapp unter 100 ist ideal. Werte unter 90 gelten bereits als schlechte Bonität und können zur Ablehnung deines Kontoantrags führen.

    Q

    Was prüft die Bank außer der Schufa noch?

    Neben dem Schufa-Score kann die Bank einen Einkommensnachweis verlangen, besonders bei Dispo oder Kreditkarte. Auch deine Legitimation wird per Lichtbildausweis geprüft.

    Q

    Wie lange bleiben negative Schufa-Einträge gespeichert?

    Die meisten negativen Einträge werden drei Jahre nach Begleichung der Forderung gelöscht. Die Frist beginnt mit dem Ende des Jahres, in dem die Zahlung erfolgte. Kleinere Forderungen unter 2.000 Euro können unter bestimmten Voraussetzungen früher entfernt werden.

    Q

    Kann ich trotz schlechter Bonität ein Girokonto eröffnen?

    Ja, du hast ein gesetzliches Recht auf ein Basiskonto. Jede Bank muss dir dieses Konto unabhängig von deiner Bonität anbieten. Es funktioniert ohne Dispo und Kreditkarte, ermöglicht aber alle wichtigen Bankgeschäfte.

    Q

    Wie kann ich meinen Schufa-Score verbessern?

    Zahle alle Rechnungen pünktlich, reduziere die Anzahl deiner Kreditkarten auf maximal zwei und vermeide häufige Umzüge. Ein Immobilienkredit wirkt sich positiv aus, während mehrere Ratenkredite den Score verschlechtern. Prüfe regelmäßig deine Schufa-Daten auf Fehler.

  • Girocard, Debit- oder Kreditkarte: Der große Vergleich

    Girocard, Debit- oder Kreditkarte: Der große Vergleich

    Themen in diesem Artikel:

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Du trägst vermutlich mehrere Bezahlkarten in deinem Geldbeutel – meist eine Girocard und eine Kreditkarte oder Debit-Karte zum Girokonto. Doch die wenigsten Menschen wissen genau, was die einzelnen Karten auszeichnet und worin sie sich unterscheiden. Dieser Vergleich erklärt dir die wesentlichen Merkmale von Debit-, Kredit- und Girocard und zeigt, welche Karte für welchen Zweck am besten geeignet ist.

    Girocard: Die Karte zum Girokonto

    Die Girocard löste vor einigen Jahren die EC-Karte ab, weshalb sie häufig weiterhin so genannt wird. Wenn du ein Girokonto bei einer Bank eröffnest, erhältst du automatisch eine Girocard, die direkt mit diesem Konto verknüpft ist. Mit dieser Karte kannst du bargeldlos bezahlen und Geld am Geldautomaten abheben. Das Abheben ist in der Regel kostenlos, sofern der Automat zum Bankverbund deiner Bank gehört. Bei fremden Automaten können jedoch Gebühren entstehen.

    Die Girocard gibt es ausschließlich in Deutschland. Das bedeutet aber nicht, dass du sie nur hier nutzen kannst. Trägt deine Karte neben dem Girocard-Logo auch das Maestro- oder V-Pay-Logo, kannst du sie auch international einsetzen. Ohne eines dieser zusätzlichen Logos bleibt die Nutzung auf Deutschland beschränkt.

    📌 Gut zu wissen

    Die Girocard ist eine rein deutsche Lösung und ohne zusätzliche Zahlungssysteme wie Maestro oder V-Pay im Ausland nicht einsetzbar. Prüfe daher vor Reisen, ob deine Karte eines dieser Logos trägt.

    Maestro und V-Pay machen die Girocard international

    Maestro und V-Pay sind Zahlungssysteme der großen Anbieter Mastercard und Visa. Arbeitet deine Bank mit einem dieser Systeme zusammen und stattet die Girocard entsprechend aus, kannst du mit der Karte international bargeldlos bezahlen und Bargeld abheben. Mit V-Pay funktioniert das europaweit, bei Maestro sogar weltweit. Eine Girocard ohne eines der beiden Logos lässt sich dagegen nur in Deutschland nutzen.

    Ab Sommer 2023 lässt Mastercard die Kooperation mit dem deutschen Girocard-System jedoch schrittweise auslaufen. Abgelaufene Maestro-Karten werden nicht mehr ersetzt, wodurch die Girocards ihre internationale Verwendbarkeit verlieren. Die deutschen Banken werden für Ersatz sorgen und voraussichtlich vollständig auf Angebote von Mastercard oder Visa umsteigen, um ihren Kund:innen weiterhin internationale Zahlungen und Abhebungen zu ermöglichen. Die Sparkassen etwa werden ihren Kund:innen den Umstieg auf eine Visa-Debit-Karte ermöglichen.

    💡 Tipp

    Wenn deine Maestro-Girocard demnächst abläuft, frage bei deiner Bank nach einer Debit-Karte als Ersatz. Diese bietet dir die gleichen Funktionen plus die Möglichkeit zum Onlineshopping.

    Debit-Karte: Die Karte fürs Onlineshopping

    Jede Girocard ist im Grunde auch eine Debit-Karte, denn Debit bedeutet Abbuchung und zeigt an, dass die Karte an ein bestimmtes Konto gebunden ist. Debit-Karten tragen ein Logo der Kreditkartenanbieter Visa oder Mastercard, sind aber keine Kreditkarten. Erfolgt eine Transaktion, wird der Betrag unmittelbar von deinem Konto abgebucht, sofern dieses ausreichend gedeckt ist. Das funktioniert genau wie bei einer Girocard.

    Mit einer Debit-Karte sind Onlineeinkäufe problemlos möglich, da viele Shops Mastercard oder Visa akzeptieren. Du kannst zudem in vielen Geschäften mit der Debit-Karte bezahlen. Das Geldabheben ist in der Regel überall möglich, je nach Anbieter können jedoch in Deutschland oder im Ausland Gebühren anfallen. Die Debit-Karte verbindet also die direkte Abbuchung der Girocard mit der breiten Akzeptanz von Visa und Mastercard.

    📌 Gut zu wissen

    Obwohl Debit-Karten das Visa- oder Mastercard-Logo tragen, funktionieren sie nicht wie echte Kreditkarten. Hotels und Mietwagenfirmen akzeptieren sie oft nicht für Kautionsreservierungen.

    Kreditkarte: Die Karte für maximale Zahlungsfreiheit

    Während bei Debit- und Girocards das verknüpfte Konto direkt belastet wird, erfolgt bei einer Kreditkarte die Abrechnung nur einmal im Monat. Der Gesamtbetrag aller Zahlungen wird vom damit verknüpften Girokonto abgebucht. Als Inhaber:in einer Kreditkarte wird dir also ein generell zinsloser Kredit gewährt. Das schafft größere finanzielle Flexibilität, kann aber dafür sorgen, dass du deine Ausgaben schwieriger überblickst und am Monatsende von hohen Summen überrascht wirst. Bei vielen Kreditkarten wird in der Regel eine Jahresgebühr fällig.

    Gut geeignet für den Urlaub: Im Gegensatz zur Debit-Karte und Girocard eignen sich Kreditkarten besonders gut für Hotelreservierungen und Mietwagenbuchungen. Dabei werden als Sicherheit für den Vermieter größere Beträge wie eine Kaution auf der Karte reserviert. Dadurch wird sichergestellt, dass die entsprechende Summe zur Abbuchung auf der Kreditkarte verbleibt und zum Zahlungstermin abgebucht werden kann. Diese Reservierungsfunktion macht die Kreditkarte zum idealen Reisebegleiter.

    💡 Tipp

    Nutze die Kreditkarte bewusst für größere Anschaffungen oder Reisebuchungen und behalte deine Ausgaben mit Banking-Apps im Blick. So vermeidest du böse Überraschungen bei der Monatsabrechnung.

    Debit-Karte, Kreditkarte und Girocard im Überblick

    Eine Girocard ist mit einem Zahlungssystem wie Maestro oder V-Pay ausgestattet und gut zum Bezahlen und Geldabheben einsetzbar, auch international. Umsätze werden direkt oder in Raten abgebucht, Onlineeinkäufe sind mit der Girocard nur eingeschränkt möglich.

    Bei einer Debit-Karte werden die Umsätze ebenfalls direkt abgebucht. Sie trägt das Logo von Mastercard oder Visa und eignet sich daher gut zum Bezahlen in Onlineshops. Die breite Akzeptanz macht sie zur praktischen Alltagskarte für digitale und stationäre Einkäufe.

    Die Umsätze, die du mit der Kreditkarte zahlst, werden einmal im Monat als Gesamtsumme vom Girokonto abgebucht. Kreditkarten ermöglichen weltweit bargeldloses Bezahlen und Bargeldabhebung sowie Hotelreservierungen und Mietwagenbuchungen. Sie bieten die größte Flexibilität, erfordern aber auch mehr Disziplin bei der Ausgabenkontrolle.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Ist eine Debit-Karte eine Kreditkarte?

    Nein, eine Debit-Karte ist keine Kreditkarte. Der wesentliche Unterschied liegt im Abbuchungsverfahren: Bei der Debit-Karte wird der Betrag sofort vom Konto abgebucht, bei der Kreditkarte erfolgt die Abrechnung monatlich.

    Q

    Kann ich mit einer Girocard im Ausland bezahlen?

    Ja, wenn deine Girocard zusätzlich das Maestro- oder V-Pay-Logo trägt. Mit V-Pay kannst du europaweit bezahlen, mit Maestro sogar weltweit. Ohne diese Logos funktioniert die Girocard nur in Deutschland.

    Q

    Welche Karte eignet sich am besten für Onlineshopping?

    Die Debit-Karte eignet sich am besten für Onlineshopping, da sie das Visa- oder Mastercard-Logo trägt und von den meisten Onlineshops akzeptiert wird. Die Girocard ist für Onlineeinkäufe nur eingeschränkt nutzbar.

    Q

    Warum werden Kreditkarten für Hotelreservierungen bevorzugt?

    Hotels und Mietwagenfirmen können auf Kreditkarten größere Beträge als Kaution reservieren. Diese Reservierungsfunktion stellt sicher, dass die Summe zum Zahlungstermin verfügbar ist. Debit-Karten bieten diese Möglichkeit meist nicht.

    Q

    Was sollte ich bei der Ausgabenkontrolle mit Kreditkarte beachten?

    Da die Abrechnung nur einmal monatlich erfolgt, solltest du deine Ausgaben regelmäßig in der Banking-App kontrollieren. Setze dir ein monatliches Limit und nutze Push-Benachrichtigungen für jede Transaktion, um den Überblick zu behalten.

    Q

    Welche Kartenkombination ist für den Alltag optimal?

    Ideal ist eine Kombination aus Debit-Karte für den täglichen Gebrauch und Onlineshopping plus eine Kreditkarte für Reisen und größere Anschaffungen. So hast du volle Kostenkontrolle und maximale Flexibilität.

  • Girocard verstehen: Dein Guide zur deutschen Debitkarte

    Girocard verstehen: Dein Guide zur deutschen Debitkarte

    Themen in diesem Artikel:

    • Von der EC Karte zur Girocard: Erfahre, wie aus dem Eurocheque Verfahren und der EC Karte die Girocard entstanden ist und warum diese Umstellung das deutsche Zahlungssystem grundlegend verändert hat.
    • Funktionsweise des Debit Kartensystems: Verstehe, wie Debit Karten direkt auf dein Girokonto zugreifen, worin sie sich von Kreditkarten unterscheiden und warum die sofortige Abbuchung für Kostenkontrolle sorgt.
    • Sicherheit von Girocard und EC Karte: Lerne, welche Vorteile die moderne Chip Technologie gegenüber dem Magnetstreifen bietet und welche Rolle ELV Verfahren und Unterschrift für zusätzliche Sicherheit spielen.
    • Maestro und V Pay im Vergleich: Sieh dir an, wie sich die beiden internationalen Zahlungssysteme bei Akzeptanz, Technik und Sicherheit unterscheiden und wann welche Variante im Ausland sinnvoll ist.
    • Zukunft der Girocard ohne Maestro und V Pay: Finde heraus, welche Folgen die schrittweise Abschaffung von Maestro und V Pay hat und welche alternativen Debit Karten von Mastercard und Visa Banken bereits anbieten.
    • Häufige Fragen zur Girocard: Antworten auf praktische Fragen zu kontaktlosem Bezahlen, Gebühren im Ausland, Sicherheit der PIN Eingabe, Online Zahlungen und dem Umgang mit alten Maestro Karten.

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Die Girocard ist seit 2007 das zentrale Zahlungsmittel in Deutschland und hat die klassische EC-Karte abgelöst. Als Debit-Karte ermöglicht sie dir bargeldloses Bezahlen und Geldabhebungen direkt von deinem Girokonto – mit deutlich mehr Sicherheit durch moderne Chip-Technologie. Besonders wichtig: Je nach Ausstattung mit Maestro oder V-Pay kannst du deine Girocard auch international nutzen, wobei beide Systeme unterschiedliche Vor- und Nachteile bieten.

    Von der EC-Karte zur Girocard: Die Entwicklung des deutschen Zahlungssystems

    Das Kürzel EC hat eine interessante Geschichte: Ursprünglich stand es für das Eurocheque-Verfahren aus den 1970er-Jahren, das bargeldloses Bezahlen per Scheck ermöglichte. Diese Papierschecks waren damals eine Revolution im Zahlungsverkehr. Später entwickelte sich daraus das Electronic-Cash-Verfahren, bei dem eine Plastikkarte mit Magnetstreifen und PIN-Eingabe den Papierscheck ersetzte.

    Mit der EC-Karte konntest du bereits bargeldlos in Geschäften zahlen und Geld an Automaten abheben. Der entscheidende Vorteil gegenüber dem Scheck: Als Debit-Karte lieferte sie sofort die Information, ob dein Konto ausreichend gedeckt war. Beim klassischen Scheck war diese Deckungsprüfung zum Zahlungszeitpunkt nicht möglich.

    📌 Gut zu wissen

    Die Umstellung von der EC-Karte auf die Girocard war kein bloßes Rebranding. Es handelte sich um eine technische Revolution mit dem Ziel, das deutsche Zahlungssystem zu vereinheitlichen und internationale Standards zu erfüllen.

    Im Jahr 2007 folgte dann der nächste Evolutionsschritt: Die deutschen Banken und Sparkassen führten die Girocard ein und lösten damit die EC-Karte ab. Diese Umstellung hatte drei zentrale Gründe. Erstens wollten die Finanzinstitute das deutsche Zahlungssystem vereinheitlichen, indem sie das EC-Verfahren mit dem deutschen Geldautomatensystem zusammenlegten. Zweitens sollten bargeldlose Zahlungen innerhalb der Europäischen Union deutlich vereinfacht werden. Drittens strebten sie eine höhere internationale Akzeptanz der deutschen Debit-Karten an.

    Das Debit-Kartensystem: Direkter Zugriff auf dein Girokonto

    Der Begriff Debit stammt aus dem Lateinischen und bedeutet Lastschrift. Wenn du eine Debit-Karte besitzt, ist diese direkt mit einem bestimmten Bankkonto verknüpft – in der Regel mit deinem Girokonto. Diese Verknüpfung ermöglicht einen unmittelbaren Zugriff auf die Geldmittel, die sich auf deinem Konto befinden.

    Bei jeder Zahlung oder Abhebung werden die Beträge sofort von deinem Konto abgebucht, vorausgesetzt natürlich, dein Konto weist eine ausreichende Deckung auf. Genau hier liegt der fundamentale Unterschied zur Kreditkarte: Während dir bei einer Kreditkarte ein Kreditrahmen gewährt wird und die Abbuchung zeitversetzt erfolgt, funktioniert die Debit-Karte nach dem Prinzip der sofortigen Belastung. Du kannst also nur das Geld ausgeben, das tatsächlich auf deinem Konto verfügbar ist.

    💡 Tipp

    Behalte dein Kontoguthaben im Blick! Da Debit-Karten sofort abbuchen, solltest du vor größeren Einkäufen immer deinen Kontostand prüfen. Viele Banking-Apps bieten Push-Benachrichtigungen für jede Transaktion an – aktiviere diese Funktion für bessere Kontrolle.

    Girocard und EC-Karte: Mehr Sicherheit durch moderne Technologie

    Auf den ersten Blick scheinen EC-Karte und Girocard identisch zu sein, und tatsächlich werden beide Begriffe im Alltag häufig synonym verwendet. Beide sind Debit-Karten, die bargeldloses Bezahlen und Bargeldabhebungen am Geldautomaten ermöglichen. Die wesentlichen Unterschiede liegen jedoch in der Sicherheitstechnologie und den verfügbaren Zahlungssystemen.

    Der wichtigste Sicherheitsfortschritt betrifft den Mikrochip. Während die alten EC-Karten noch ausschließlich mit einem Magnetstreifen arbeiteten, findet bei der Girocard der Zahlungsverkehr über einen integrierten Mikrochip statt. Diese Chip-Technologie bietet dir deutlich mehr Schutz: Die auf dem Chip gespeicherten Daten können nicht einfach ausgelesen und für Identitätsmissbrauch verwendet werden, wie es bei Magnetstreifen möglich war.

    Trotzdem verfügen auch moderne Girocards noch über einen Magnetstreifen – allerdings nur für das Elektronische Lastschriftverfahren, kurz ELV. Bei diesem Verfahren erfolgt die Legitimation aus Sicherheitsgründen zusätzlich durch deine Unterschrift, was eine weitere Sicherheitsebene darstellt.

    Maestro und V-Pay: Internationale Zahlungssysteme im Vergleich

    Girocards können mit verschiedenen internationalen Zahlungssystemen ausgestattet sein, wobei zwei besonders verbreitet sind: Maestro vom Zahlungsanbieter Mastercard und das etwas neuere V-Pay von Visa. Welches System auf deiner Karte verfügbar ist, erkennst du am jeweiligen Logo, das zusätzlich zum Girocard-Logo aufgedruckt ist. Die Sparkassen arbeiten beispielsweise überwiegend mit Maestro, während die meisten Volksbanken das V-Pay-Logo auf ihren Girocards tragen.

    📌 Gut zu wissen

    Eine einfache Girocard ohne Maestro oder V-Pay funktioniert nur in Deutschland. Für Auslandsreisen benötigst du zwingend eine Karte mit einem dieser internationalen Zahlungssysteme oder eine separate Kreditkarte.

    Diese Zahlungssysteme sind besonders wichtig, wenn du deine Girocard im Ausland nutzen möchtest. Eine einfache Girocard ohne zusätzliches Zahlungssystem funktioniert ausschließlich innerhalb Deutschlands. Erst durch Maestro oder V-Pay wird deine Karte auch international zum bargeldlosen Bezahlen oder Geldabheben einsetzbar.

    Beide Systeme nutzen grundsätzlich die auf deiner Girocard vorhandenen Datenträger: den Magnetstreifen und den Mikrochip. Allerdings gibt es einen wichtigen technischen Unterschied. Girocards mit V-Pay können ausschließlich die Daten auf dem Chip auslesen, weshalb bei jeder Transaktion zwingend eine PIN-Eingabe erforderlich ist. Das Zahlungssystem Maestro hingegen kann auch auf die Daten des Magnetstreifens zugreifen, sodass oft nur deine Unterschrift für die Identifikation ausreicht.

    Dieser Unterschied hat praktische Konsequenzen: V-Pay bietet durch die obligatorische PIN-Eingabe zwar etwas mehr Sicherheit, dafür punktet Maestro bei der weltweiten Akzeptanz. Während Maestro global funktioniert, ist V-Pay vornehmlich auf Europa beschränkt. In den USA beispielsweise können einige Bezahlterminals die Chipdaten nicht auslesen, sodass Zahlungen mit V-Pay dort nicht durchführbar sind.

    💡 Tipp

    Plane deine Reisezahlungsmittel strategisch: Für USA-Reisen empfiehlt sich eine Maestro-Girocard oder zusätzlich eine Kreditkarte. Innerhalb Europas bist du mit V-Pay gut aufgestellt. Informiere dich vorab bei deiner Bank über die Akzeptanz in deinem Reiseland.

    Die Zukunft der Girocard: Abschaffung von Maestro und V-Pay

    Ab Juli 2023 vollzieht sich eine bedeutende Veränderung im deutschen Zahlungsverkehr: Mastercard schafft das Zahlungssystem Maestro sukzessive ab. Konkret bedeutet das, dass abgelaufene Girocards mit Maestro-Funktion nicht mehr ersetzt werden. Diese Karten verlieren damit ihre Funktionsfähigkeit im Ausland und können nur noch innerhalb Deutschlands genutzt werden.

    Für die betroffenen Kund:innen stellt sich die Frage nach Alternativen. Theoretisch könnten die Banken auf V-Pay umsteigen, doch auch dieses Zahlungssystem steht vor dem Aus.

    📌 Gut zu wissen

    Die Abschaffung von Maestro und V-Pay bedeutet nicht das Ende der Girocard. Viele Banken bieten bereits jetzt zusätzliche Debit-Karten von Mastercard oder Visa an, die weltweit akzeptiert werden und die internationale Nutzung sicherstellen.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Kann ich mit meiner Girocard kontaktlos bezahlen?

    Ja, moderne Girocards sind meist mit NFC-Technologie ausgestattet. Du erkennst das am Wellensymbol auf der Karte. Bei Beträgen bis 50 Euro kannst du ohne PIN-Eingabe kontaktlos zahlen.

    Q

    Was kostet die Nutzung einer Girocard im Ausland?

    Die Gebühren variieren je nach Bank und Land. Innerhalb der EU sind Abhebungen oft günstiger als außerhalb. Typische Kosten liegen zwischen 1% und 2% des Transaktionsbetrags, mindestens aber 5-10 Euro.

    Q

    Wie sicher ist die PIN-Eingabe bei der Girocard?

    Die PIN-Eingabe gilt als sehr sicher. Der Chip verschlüsselt die Daten und nach drei Fehleingaben wird die Karte automatisch gesperrt. Wichtig: Gib deine PIN niemals weiter und achte darauf, dass niemand bei der Eingabe zusieht.

    Q

    Was passiert mit meiner alten Maestro-Girocard nach 2023?

    Deine aktuelle Maestro-Girocard bleibt bis zum Ablaufdatum gültig. Danach erhältst du eine neue Girocard ohne Maestro-Funktion oder eine zusätzliche Debit-Karte von Mastercard oder Visa für internationale Zahlungen.

    Q

    Kann ich mit der Girocard online bezahlen?

    Die klassische Girocard ist primär für den stationären Handel konzipiert. Für Online-Zahlungen benötigst du meist eine Kreditkarte oder kannst Dienste wie giropay nutzen, die mit deinem Girokonto verknüpft sind.

  • Onlinekonto bei Direktbanken: Alles was du wissen musst

    Onlinekonto bei Direktbanken: Alles was du wissen musst

    Themen in diesem Artikel:

    • Direktbanken und reine Onlinekonten: Erfahre, wie sich Onlinekonten bei Direktbanken von klassischen Girokonten in der Filiale unterscheiden und für wen sich der komplette Umstieg auf digitales Banking lohnt.
    • Vor- und Nachteile eines Onlinekontos: Lerne die wichtigsten Pluspunkte und Einschränkungen kennen, etwa flexible Nutzung ohne Öffnungszeiten, eingesparte Filialkosten und den Verzicht auf persönliche Beratung.
    • Bankgeschäfte rund um die Uhr: Entdecke, wie du Überweisungen, Daueraufträge und Kontostand bequem am Rechner oder Smartphone prüfen kannst und warum das besonders für Berufstätige praktisch ist.
    • Bargeldversorgung bei Onlinekonten: Lies, wie du als Kundin oder Kunde einer Direktbank Geld abheben und einzahlen kannst, welche Rolle Partnerbanken spielen und worauf du bei Gebühren achten solltest.
    • Onlinekonto eröffnen: Schritt für Schritt vom Kontoantrag über die Legitimation mit Postident oder Videoident bis zur Freischaltung des Zugangs für dein neues Onlinekonto.
    • Geschäftskonto online führen: Erhalte einen Überblick, welche zusätzlichen Unterlagen für ein geschäftliches Onlinekonto nötig sind und wie Unternehmen von der digitalen Kontoführung profitieren.

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Ein Onlinekonto bei einer Direktbank bietet dir maximale Flexibilität für deine Bankgeschäfte – komplett digital, ohne Filialbesuche. Während klassische Girokonten bei Filialbanken wie Sparkassen oder Volksbanken persönliche Beratung vor Ort ermöglichen, setzt du mit einem Onlinekonto auf reine Internetabwicklung. Das bedeutet: Du erledigst Überweisungen, Daueraufträge und Kontoverwaltung bequem vom Sofa aus, sparst Zeit und profitierst oft von günstigeren Konditionen. Doch was genau unterscheidet diese beiden Kontoarten, und für wen lohnt sich der komplette Umstieg ins digitale Banking?

    Wer ein Konto eröffnet, bekommt in der Regel auch die Zugangsdaten fürs Onlinebanking. Mit einem klassischen Girokonto können Kund:innen ihre Bankgeschäfte online abwickeln, aber auch Beratungsgespräche in einer Filiale vereinbaren. Ganz anders bei einem Onlinekonto bei einer Direktbank. Viele Serviceleistungen fallen damit zwar weg – es eröffnen sich aber neue Möglichkeiten, die besonders für digital affine Menschen attraktiv sind.

    Direktbanken: Wo es die reinen Onlinekonten gibt

    Heutzutage ist es selbstverständlich, seine Bankgeschäfte online zu erledigen. Wer sein Konto bei einer Filialbank hat, etwa einer Sparkasse, einer Volksbank oder Postbank, hat in der Regel die Möglichkeit, vor Ort mit einer Fachperson über finanzielle Angelegenheiten zu sprechen. Diese persönliche Beratung kann bei komplexen Finanzfragen hilfreich sein, erfordert aber zeitliche Flexibilität und die Bereitschaft, eine Filiale aufzusuchen.

    Direktbanken bieten hingegen Onlinekonten an, sie werden daher auch Onlinebanken genannt. Ein Filialnetz haben diese Banken in der Regel nicht. Zu den drei bekanntesten Direktbanken gehören die comdirect, die ING und die Deutsche Kreditbank (DKB). Diese Institute haben sich auf digitale Bankdienstleistungen spezialisiert und verzichten bewusst auf kostenintensive Filialstrukturen.

    Einige Direktbanken sind Unternehmenstöchter einer Filialbank. Die Deutsche Kreditbank gehört beispielsweise zur Bayerischen Landesbank. Die Kund:innen solcher Direktbanken können das Filialnetz der Mutterbank nutzen, was einen interessanten Hybrid aus digitaler Flexibilität und persönlichem Service ermöglicht.

    📌 Gut zu wissen

    Wer über Onlinebanking seine Bankangelegenheiten erledigt, hat nicht automatisch ein Onlinekonto. Auch mit einem klassischen Girokonto mit allen Offline-Dienstleistungen ist Onlinebanking möglich. Mit einem Onlinekonto bei einer Direktbank fällt das klassische Banking mitsamt der Beratung oder Einzahlungsoption in einer Filiale weitestgehend weg.

    Diese Vor- und Nachteile hat ein Onlinekonto

    Viele klassische Filialbanken versuchen, ihre Kund:innen durch reine Onlineangebote zu locken. Sie bieten günstige Konten an, die ausschließlich im Internet eröffnet werden können, für die Nutzung des klassischen Bankings entstehen allerdings oft hohe Kosten – zum Beispiel durch Personalkosten. Vorteile haben nur Kund:innen, die ihre Bankgeschäfte nur noch online regeln und auf persönliche Beratung verzichten können.

    Bankgeschäfte bequem vom Sofa aus erledigen

    Am eigenen Rechner, Tablet oder Smartphone Bankgeschäfte zu erledigen, ist einfach und geht schnell. Du brauchst dich über die Webseite der Bank nur kurz einloggen, die Zahlungsdaten eingeben und über das bankeigene TAN-System die Zahlung bestätigen. Das ist komfortabel, du sparst Wege und Zeit. Kein Anstehen in der Filiale, keine Parkplatzsuche, keine Anpassung an Öffnungszeiten – deine Bank ist immer dort, wo du gerade bist.

    Eine Bankfiliale hat Öffnungszeiten, Onlinebanking nicht. Schnell mal eine Überweisung tätigen oder den Kontostand checken – auch um 23 Uhr. Das Onlinekonto hat immer geöffnet, 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche. Für Berufstätige ist das praktisch. Zwar wird die Transaktion meist erst am nächsten Bankarbeitstag bearbeitet, aber du hast deinen Teil des Prozesses schon erledigt und kannst dich anderen Dingen widmen.

    Bargeld abheben bei Onlinekonten

    Kund:innen einer Direktbank können am passenden Geldautomaten Bares abheben, aber nur Summen, die das Limit der Bankkarte nicht überschreiten. Wenn die Direktbank mit einer Partnerbank zusammenarbeitet, können dort auch höhere Summen Bargeld abgehoben werden. Diese Partnerschaften sind besonders wichtig für Menschen, die regelmäßig größere Bargeldbeträge benötigen.

    Hat die Direktbank keine solche Partnerschaft, zahlen Nichtkund:innen bei einer Filialbank die dort festgelegte Gebühr, die ganz unterschiedlich ausfallen kann. Direktbankkund:innen können Bargeld nur über Partnerschaften mit anderen Banken oder Unternehmen einzahlen. Diese Einschränkung solltest du bei der Wahl deiner Direktbank unbedingt berücksichtigen, besonders wenn du häufig Bargeld einzahlen musst.

    💡 Tipp

    Du möchtest von einer Filialbank zu einer Direktbank wechseln? Dann solltest du zunächst checken, ob die Geldautomaten in deiner Wohngegend die Karte deiner Direktbank akzeptieren oder ggf. Gebühren erheben. In vielen Supermärkten oder anderen Läden kann an der Kasse auch Bargeld abgehoben werden – prüfe vorab, welche Ketten mit deiner gewünschten Direktbank kooperieren.

    So eröffnest du ein Onlinekonto

    Ein Onlinekonto wird selbstverständlich im Internet eröffnet. Auf der Webseite der jeweiligen Bank gibt es ein Kontoantragsformular. Die Institute haben eine Legitimierung über Postident- oder über Videoident-Verfahren. Das heißt, du musst dich entweder postalisch oder über einen Videochat identifizieren. Für beide Varianten brauchst du einen gültigen Personalausweis oder Reisepass mit Wohnsitzbestätigung.

    Der Eröffnungsprozess gestaltet sich in wenigen Schritten: Zunächst wählst du ein passendes Girokonto bei der Bank deiner Wahl aus und vergleichst die Konditionen. Dann füllst du das Kontoantragsformular aus – am Computer oder auf Papier. Anschließend sendest du das unterschriebene Onlinekonto-Antragsformular per Post oder scannst deinen Antrag ein und schickst ihn per E-Mail zur Bank. Nach erfolgreicher Prüfung wird dein Onlinekonto vom Anbieter eröffnet, und du erhältst deine Zugangsdaten.

    📌 Gut zu wissen

    Falls du bereits ein Girokonto hast und wechseln willst, kannst du dir für den Kontowechsel Hilfe von den Banken holen. Neben der gesetzlichen Kontowechselhilfe bieten viele Banken inzwischen einen digitalen Wechselservice an, der den Umzug deiner Daueraufträge und Lastschriften automatisiert übernimmt. Dieser Service ist meist kostenlos und erspart dir viel Arbeit beim Informieren aller Zahlungspartner.

    Ein Geschäftskonto online eröffnen

    Ein Geschäftskonto kannst du auch online eröffnen und führen. Allerdings muss nicht nur die eigene Identität nachgewiesen werden, sondern auch die des Unternehmens. Das geht etwa über Unterlagen vom Gewerbe- oder Finanzamt, den Handelsregisterauszug und demnächst die Wirtschaftsidentifikationsnummer. Diese zusätzlichen Nachweise machen den Eröffnungsprozess etwas aufwendiger als bei einem privaten Onlinekonto, bieten aber die gleichen Vorteile der digitalen Kontoführung für dein Business.

    💡 Tipp

    Bei der Eröffnung eines geschäftlichen Onlinekontos solltest du alle erforderlichen Unterlagen digital vorbereiten. Scanne Gewerbeanmeldung, Handelsregisterauszug und weitere Dokumente in hoher Qualität ein. Das beschleunigt den Legitimierungsprozess erheblich und vermeidet Nachfragen der Bank.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Was ist der Unterschied zwischen Onlinebanking und einem Onlinekonto?

    Onlinebanking ist eine Funktion, die auch klassische Girokonten bei Filialbanken bieten. Ein Onlinekonto bei einer Direktbank verzichtet hingegen komplett auf Filialen und persönliche Beratung vor Ort. Du kannst ausschließlich digital auf dein Konto zugreifen.

    Q

    Kann ich mit einem Onlinekonto rund um die Uhr Überweisungen tätigen?

    Ja, Onlinekonten sind 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche verfügbar. Du kannst jederzeit Überweisungen beauftragen. Die Bearbeitung der Transaktion erfolgt jedoch meist erst am nächsten Bankarbeitstag.

    Q

    Wie kann ich bei einer Direktbank Bargeld abheben?

    Direktbankkund:innen können an passenden Geldautomaten oder bei Partnerbanken Bargeld abheben. Viele Supermärkte bieten zudem kostenloses Bargeldabheben an der Kasse an. Achte auf mögliche Gebühren bei fremden Automaten.

    Q

    Welche Legitimierungsverfahren gibt es bei der Onlinekonto-Eröffnung?

    Direktbanken bieten das Postident-Verfahren oder das Videoident-Verfahren an. Beim Postident gehst du mit deinen Unterlagen zur Post, beim Videoident legitimierst du dich per Videochat. Für beide benötigst du einen gültigen Personalausweis oder Reisepass mit Wohnsitzbestätigung.

    Q

    Sind Onlinekonten günstiger als klassische Girokonten?

    In der Regel ja. Direktbanken haben keine Filialkosten und geben diese Ersparnis oft an ihre Kunden weiter. Viele Onlinekonten sind kostenlos oder deutlich günstiger als vergleichbare Konten bei Filialbanken. Achte aber auf versteckte Gebühren bei Zusatzleistungen.

    Q

    Kann ich Bargeld bei einer Direktbank einzahlen?

    Bargeldeinzahlungen sind bei Direktbanken nur über Partnerschaften mit anderen Banken oder Unternehmen möglich. Manche Direktbanken kooperieren mit Filialbanken oder bieten Einzahlungen über Einzelhandelspartner an. Diese Option ist oft kostenpflichtig und sollte bei der Bankwahl berücksichtigt werden.