Kategorie: Geldanlagen

  • Crowdinvesting: Chancen und Risiken der Schwarmfinanzierung

    Crowdinvesting: Chancen und Risiken der Schwarmfinanzierung

    Themen in diesem Artikel:

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Crowdinvesting: Chancen und Risiken der Schwarm-Offensive

    Crowdinvesting ermöglicht dir als Anleger:in, bereits mit kleinen Beträgen hohe Renditen zu erzielen – zumindest in der Theorie. Die Schwarmfinanzierung verspricht unkomplizierte Investments mit vergleichsweise wenig Kapital und Aufwand. Doch die Realität zeigt: Diese alternative Anlageform birgt erhebliche Risiken, die bis zum Totalverlust deiner Investition führen können. Bevor du dein Geld in ein Crowdinvesting-Projekt steckst, solltest du genau verstehen, wie diese Finanzierungsform funktioniert und welche Chancen und Gefahren damit verbunden sind.

    Das bedeutet Crowdinvesting

    Crowdinvesting stellt eine alternative Form der Unternehmensfinanzierung dar, bei der sich Unternehmen Kapital nicht über traditionelle Wege wie Bankkredite oder Venture-Capital-Gesellschaften beschaffen. Stattdessen wenden sie sich an eine Gruppe privater Geldgeber:innen – die sogenannte „Crowd“. Diese Crowd wird im Gegenzug finanziell am Erfolg des Unternehmens oder Projekts beteiligt, was Crowdinvesting zu einer renditeorientierten Geldanlage für private Investor:innen macht.

    Im deutschsprachigen Raum hat sich der Begriff „Crowdinvestment“ etabliert, während international von „equity-based crowdfunding“ gesprochen wird. Die Anwendungsbereiche dieser Finanzierungsform haben sich mittlerweile stark diversifiziert. Ursprünglich vor allem zur Start-up-Finanzierung genutzt, setzen heute auch kleine und mittelständische Firmen, Unternehmen aus der Immobilienbranche sowie Projekte im Bereich erneuerbarer Energien auf Crowdinvesting – oft als ergänzendes Finanzierungsinstrument neben klassischen Kapitalquellen.

    📌 Gut zu wissen

    Der Begriff „Crowdinvesting“ wird im deutschsprachigen Raum oft synonym mit „Crowdinvestment“ verwendet. International spricht man hingegen von „equity-based crowdfunding“, was die eigenkapitalähnliche Natur dieser Finanzierungsform betont. Diese Begriffsvielfalt kann zu Verwirrung führen, meint aber dasselbe Konzept.

    Crowdinvesting versus Crowdfunding: Der entscheidende Unterschied

    Viele verwechseln Crowdinvesting mit Crowdfunding, doch die beiden Finanzierungsformen unterscheiden sich grundlegend. Beim Crowdfunding handelt es sich nicht um eine Geldanlage im eigentlichen Sinne – die finanzielle Beteiligung ähnelt eher einer Spende. Als Geldgeber:in erhältst du beim Crowdfunding keine Anteile oder Gewinnbeteiligungen für deine Investition. Stattdessen bekommst du möglicherweise ein Produkt vorab oder erhältst Fanartikel des Unternehmens als Gegenleistung.

    Beim Crowdinvesting investierst du hingegen gezielt in bestimmte Unternehmen oder Projekte und erhältst dafür Anteile oder eine Beteiligung an künftigen Gewinnen. Du wirst damit finanziell am Erfolg beteiligt und erwartest, dass das von dir zur Verfügung gestellte Kapital zurückgezahlt wird. Die Hoffnung dabei: Mit kleinen Beträgen hohe Renditen zu erzielen. Crowdinvesting ist also eine Geldanlageform mit klarem Fokus auf Renditechancen – allerdings auch mit dem Risiko eines Totalverlustes.

    So funktioniert Crowdinvesting in der Praxis

    Schwarmfinanzierungen werden ausschließlich über spezielle Online-Plattformen organisiert. Im ersten Schritt musst du dich als Anleger:in auf der jeweiligen Plattform registrieren. Eine grundlegende Voraussetzung für deine Investition ist die volle Geschäftsfähigkeit. Hast du das passende Projekt gefunden, machst du im Anschluss detaillierte Angaben zu deiner Person und bestätigst verschiedene Dokumente sowie vertragsrelevante Informationen. Dann kannst du den gewünschten Betrag investieren.

    Das Vertragsverhältnis kommt dabei direkt zwischen dir als Anleger:in und dem Emittenten zustande – die Plattform vermittelt lediglich zwischen beiden Parteien. Die häufigste Beteiligungsform ist die sogenannte Mezzanine-Finanzierung, eine Mischform aus Fremd- und Eigenkapital. Sie ähnelt dem klassischen Kredit und wird zumeist über Genussrechte, partiarische Darlehen sowie stille Beteiligungen vertraglich geregelt. Als Anleger:in stellst du dein Geld als Fremdkapital für eine im Vorfeld festgelegte Laufzeit zur Verfügung.

    💡 Tipp

    Prüfe vor deiner Registrierung auf einer Crowdinvesting-Plattform deren Seriosität und Track Record. Achte auf transparente Gebührenstrukturen, die Anzahl erfolgreich finanzierter Projekte und die Ausfallquote. Etablierte Plattformen veröffentlichen diese Statistiken und bieten umfassende Projektinformationen. Nimm dir Zeit für die Recherche – eine seriöse Plattform ist die Grundvoraussetzung für sichere Investments.

    Die Chancen von Crowdinvesting für Anleger:innen

    Als Anleger:in hast du die Chance, bereits mit kleinen Beträgen am wirtschaftlichen Erfolg von Projekten oder Unternehmen beteiligt zu sein – völlig unabhängig von deinem eigenen Einkommen kannst du Investitionen tätigen. Dabei ist es dir oft möglich, dich direkt und unkompliziert mit den Unternehmer:innen oder Projekt-Initiator:innen auszutauschen, was eine persönliche Verbindung schafft.

    Häufig fühlst du dich als Investor:in mit dem Projekt oder den Unternehmenswerten verbunden. Diese hohe Identifikation gehört neben der Aussicht auf eine hohe Rendite für die meisten Anleger:innen zu den Hauptgründen für ein Investment. In vielen Fällen werden dir außerdem zusätzlich exklusive Vorteile oder Rabatte gewährt oder attraktive Gegenleistungen angeboten, die über die reine Renditebeteiligung hinausgehen.

    Für Unternehmen ist Crowdinvesting besonders interessant, wenn sie bankenunabhängiges Kapital benötigen. Das Finanzierungsmodell ermöglicht es ihnen, potenzielle neue Kund:innen zu gewinnen sowie bestehende noch enger an das Unternehmen zu binden. Allerdings sollten sich Projektstarter:innen darüber im Klaren sein, dass Crowdinvesting ein arbeitsintensiver Prozess ist. Dazu zählt auch immer die Bereitschaft zur Interaktion mit den Anleger:innen – durch ihre Einbeziehung wiederum kann wertvolles Feedback entstehen, das das Projekt möglicherweise voranbringt.

    📌 Gut zu wissen

    Die niedrigen Einstiegshürden beim Crowdinvesting haben einen wichtigen psychologischen Effekt: Sie ermöglichen es dir, mit kleinen Beträgen diversifiziert zu investieren. Statt 1.000 Euro in ein Projekt zu stecken, kannst du zehn Projekte mit je 100 Euro unterstützen. Diese Streuung reduziert dein Risiko erheblich, auch wenn einzelne Projekte scheitern sollten.

    Die Risiken: Wenn die Schwarm-Offensive scheitert

    Bei aller Euphorie über niedrige Einstiegshürden und hohe Renditechancen darfst du die erheblichen Risiken von Crowdinvesting nicht unterschätzen. Das größte Risiko ist der Totalverlust deiner Investition. Scheitert das Projekt oder geht das Unternehmen insolvent, ist dein eingesetztes Kapital in der Regel vollständig verloren. Anders als bei klassischen Bankeinlagen gibt es keine Einlagensicherung, die dich schützt.

    Die Mezzanine-Finanzierung, die bei den meisten Crowdinvesting-Projekten zum Einsatz kommt, bedeutet für dich als Anleger:in eine nachrangige Position im Insolvenzfall. Das heißt: Andere Gläubiger werden vor dir bedient, und oft bleibt für Crowdinvestor:innen nichts mehr übrig. Zudem sind die Projekte häufig in frühen Entwicklungsphasen, was das Risiko des Scheiterns zusätzlich erhöht. Die versprochenen hohen Renditen spiegeln genau dieses erhöhte Risiko wider – sie sind keine Garantie, sondern eine Kompensation für die Gefahr des Totalverlustes.

    💡 Tipp

    Investiere niemals Geld in Crowdinvesting-Projekte, das du für deinen Lebensunterhalt oder wichtige Anschaffungen benötigst. Betrachte diese Investments als „Spielgeld“, dessen Verlust du verschmerzen kannst. Eine Faustregel: Nur Geld investieren, auf das du die nächsten fünf Jahre verzichten kannst. So bleibst du auch bei Projektverlusten finanziell handlungsfähig.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Was ist der Unterschied zwischen Crowdinvesting und Crowdfunding?

    Crowdinvesting ist eine renditeorientierte Geldanlage mit Gewinnbeteiligung und Rückzahlungserwartung. Crowdfunding funktioniert als Spende, bei der du Produkte oder Fanartikel als Gegenleistung erhältst, aber keine finanzielle Beteiligung.

    Q

    Wie viel Geld benötige ich mindestens für Crowdinvesting?

    Das Mindestvolumen liegt oft im Bereich weniger Euro. Auf manchen Plattformen kannst du bereits ab zehn Euro investieren und direkt vom Erfolg eines Unternehmens oder Projekts profitieren.

    Q

    Welche Risiken birgt Crowdinvesting für Anleger:innen?

    Das größte Risiko ist der Totalverlust deiner Investition bei Projektscheitern oder Insolvenz. Als Crowdinvestor:in hast du eine nachrangige Position, es gibt keine Einlagensicherung wie bei Bankeinlagen.

    Q

    Wie funktioniert die Beteiligung beim Crowdinvesting?

    Die häufigste Form ist die Mezzanine-Finanzierung über Genussrechte, partiarische Darlehen oder stille Beteiligungen. Du stellst dein Geld als Fremdkapital für eine festgelegte Laufzeit zur Verfügung.

    Q

    Wie viel meines Kapitals sollte ich in Crowdinvesting investieren?

    Experten empfehlen, nicht mehr als fünf bis zehn Prozent deines Anlagekapitals in Crowdinvesting-Projekte zu investieren. Diversifikation über mehrere Projekte minimiert das Totalverlustrisiko.

    Q

    Gibt es eine Einlagensicherung beim Crowdinvesting?

    Nein, beim Crowdinvesting gibt es keine Einlagensicherung. Dein investiertes Kapital ist nicht geschützt wie bei klassischen Bankeinlagen. Bei einer Insolvenz des finanzierten Unternehmens kann dein gesamtes Investment verloren gehen.

    *Detaillierte Informationen zu Leistungen, insbesondere zu Ausschlüssen, kannst du den jeweiligen Bedingungen des Kartenproduktes oder des Versicherungsproduktes entnehmen.

  • Pantoffel-Portfolio: Einfache Geldanlage für Anfänger erklärt

    Pantoffel-Portfolio: Einfache Geldanlage für Anfänger erklärt

    Themen in diesem Artikel:

    • Grundidee des Pantoffel-Portfolios: Erfahre, warum das von Finanztest entwickelte Pantoffel-Portfolio besonders für Einsteigerinnen und Einsteiger geeignet ist und wie du damit mit wenig Aufwand langfristig Vermögen aufbauen kannst.
    • Aufbau und Ziel des Konzepts: Verstehe, wie das Portfolio aus nur zwei Bausteinen besteht, wie breit gestreute ETFs und ein Sicherheitsbaustein zusammenspielen und warum Einfachheit hier wichtiger ist als komplexe Produkte.
    • Die Bausteine im Detail: Lerne den Sicherheitsbaustein mit Tagesgeld oder Renten-ETF sowie den risikobehafteten Aktien-ETF kennen und erfahre, welche Rolle globale Indizes wie MSCI World oder FTSE All-World spielen.
    • Risikoprofile und Gewichtung: Entdecke die drei klassischen Varianten von defensiv über ausgewogen bis offensiv und wie sich dein Anlagehorizont und deine Risikobereitschaft auf die Aufteilung zwischen Sicherheit und Risiko auswirken.
    • Praktische Umsetzung in drei Schritten: Lies, wie du deine Risikobereitschaft bestimmst, passende ETFs und Konten auswählst und mit Einmalanlage oder Sparplan Schritt für Schritt dein eigenes Pantoffel-Portfolio aufbaust.
    • Rebalancing und Pflege des Portfolios: Verstehe, warum sich die Gewichtung im Laufe der Zeit verschiebt, wie du mit Rebalancing wieder ins Zielraster kommst und warum eine Abweichungsregel von 5 bis 10 Prozent sinnvoll sein kann.
    • Häufige Fragen zum Pantoffel-Portfolio: Finde Antworten zu Startkapital, Kosten, Verhalten im Börsencrash, der späteren Anpassung der Gewichtung und den Unterschieden zu anderen Anlagestrategien.

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Pantoffel-Portfolio: Die gemütliche Geldanlage für Bequeme

    Wenig tun und dabei Geld verdienen – das Pantoffel-Portfolio macht es möglich. Diese von Finanztest entwickelte Anlagestrategie ermöglicht es dir, quasi von der Couch aus Kapitalerträge zu erwirtschaften. Das Erfolgsgeheimnis liegt in vergleichbar langen Anlagezeiten und einer breiten Streuung deines Kapitals. Besonders wenn du noch wenig Erfahrung mit Geldanlagen hast, bietet dir dieses Konzept einen einfachen Einstieg in die Welt des Investierens.

    Das ist das Pantoffel-Portfolio

    Ganz einfach ein Vermögen aufbauen, ohne Finanzprofi zu sein – das klingt zu schön, um wahr zu sein? Die Expert:innen der von der Stiftung Warentest herausgegebenen Zeitschrift Finanztest beweisen das Gegenteil. Sie entwickelten das sogenannte Pantoffel-Portfolio, eine Anlagestrategie, die zeigt, dass Investieren auch ganz bequem und ohne viel Aufwand möglich ist.

    Das Konzept richtet sich gezielt an dich, wenn du dein Geld breit gestreut anlegen und mehr Rendite als mit reinen Zinsanlagen erwirtschaften möchtest. Die Methode ist denkbar simpel und besteht aus nur zwei Bausteinen: dem Sicherheitsbaustein und den risikobehafteten Geldanlagen. Die exakten Inhalte der Bausteine sowie ihre Gewichtung kannst du dir individuell zusammenstellen und so perfekt an deine persönlichen Bedürfnisse anpassen.

    📌 Gut zu wissen

    Das Pantoffel-Portfolio wurde von der renommierten Stiftung Warentest entwickelt und richtet sich speziell an Einsteiger:innen. Die Strategie verzichtet bewusst auf komplexe Finanzprodukte und setzt auf maximal zwei ETFs plus Tagesgeld – mehr brauchst du nicht für den Start.

    Die Bausteine des Pantoffel-Portfolios

    Der Sicherheitsbaustein bildet das stabile Fundament deines Portfolios. Er erzielt in der Regel nur geringe Zinserträge, trägt aber zur – wie bei allen Wertpapieren nicht garantierten – Stabilität deiner Geldanlage bei. Du hast dabei die Wahl zwischen zwei Arten von Kapitalanlagen: einem Tagesgeldkonto oder einem Renten-ETF, der in vergleichsweise sichere Euro-Staats- und Unternehmensanleihen investiert.

    Das Tagesgeldkonto bietet dir gleich mehrere Vorteile. Die gesetzlich vorgeschriebene Einlagensicherung schützt dein Kapital, und du kannst jederzeit über dein Geld verfügen. Diese Flexibilität macht das Tagesgeldkonto zu einer besonders attraktiven Option für den Sicherheitsbaustein, wenn du Wert auf schnelle Verfügbarkeit legst.

    Beim risikobehafteten Baustein setzen die Entwickler:innen der Strategie auf einen einzelnen, global diversifizierten ETF. Ein Beispiel dafür ist der MSCI World, der mehr als 1.600 Aktien aus 23 Ländern weltweit enthält. Dieser risikoreichere Baustein bietet dir im Vergleich zum Sicherheitsbaustein höhere Renditechancen. Der große Vorteil: Besteht er aus nur einem Teil, bleibt die Verwaltung deines Portfolios recht einfach, und die Risikokontrolle erfordert nicht viel Aufwand.

    💡 Tipp

    Für den Aktien-ETF eignen sich besonders der MSCI World oder der noch breiter gestreute FTSE All-World. Achte bei der Auswahl auf niedrige Kosten (TER unter 0,3%) und wähle thesaurierende ETFs, wenn du langfristig Vermögen aufbauen möchtest – sie reinvestieren Dividenden automatisch.

    Pantoffel-Portfolio: Die richtige Gewichtung finden

    Wie hoch der Anteil an risikobehafteten und risikoarmen Bausteinen in deinem Pantoffel-Portfolio insgesamt ist, richtet sich nach deiner persönlichen Risikofreudigkeit. Dabei gilt eine einfache Regel: Je höher der risikoarme Teil ist, desto stärker werden Kursschwankungen am Aktienmarkt abgefedert. Gleiches gilt allerdings auch für die Rendite. Das Pantoffel-Portfolio unterscheidet drei klassische Risikoprofile, die dir bei der Entscheidung helfen.

    Variante 1 eignet sich für dich, wenn du eher vorsichtig agieren möchtest. Sie besteht aus 25 Prozent risikobehafteten und 75 Prozent risikoarmen Bausteinen. Diese defensive Aufteilung schützt dich besonders gut vor starken Kursschwankungen, auch wenn die Renditechancen entsprechend moderater ausfallen.

    Variante 2 ist empfehlenswert, wenn du ein ausgeglichenes Portfolio suchst. Das Portfolio setzt sich zu gleichen Teilen aus risikobehafteten und risikoarmen Bausteinen zusammen. Diese ausgewogene Mischung bietet dir einen guten Kompromiss zwischen Sicherheit und Renditechancen.

    Variante 3 ist für dich interessant, wenn du risikofreudiger bist. Hier besteht das Pantoffel-Portfolio zu 75 Prozent aus risikobehafteten Anteilen, während nur ein Viertel zu den vergleichsweise risikoarmen Anlageklassen gehört. Diese offensive Strategie maximiert deine Renditechancen, erfordert aber auch mehr Nervenstärke bei Kursschwankungen.

    📌 Gut zu wissen

    Die Wahl deines Risikoprofils sollte auch von deinem Anlagehorizont abhängen. Bei einer Anlagedauer unter 5 Jahren ist Variante 1 empfehlenswert. Für 5-10 Jahre eignet sich Variante 2, und erst ab 10+ Jahren solltest du Variante 3 in Betracht ziehen.

    Praktische Umsetzung in drei Schritten

    Wenn du dich für den Aufbau eines Pantoffel-Portfolios interessierst, solltest du strukturiert vorgehen:

    Schritt 1: Risikobereitschaft bestimmen – Sei dir darüber im Klaren, wie viel Risikobereitschaft du aufbringen kannst. Welche Verluste lassen sich im Ernstfall abfedern? Welche Sparziele lassen sich wie erreichen? Aus diesen Überlegungen leitet sich ab, welches der drei Risikoprofile für dich geeignet ist.

    Schritt 2: Portfolio zusammenstellen – Basierend auf deinem gewählten Risikoprofil baust du dein passendes Portfolio auf. Wähle die konkreten ETFs und entscheide, ob du Tagesgeld oder Anleihen-ETFs als Sicherheitsbaustein nutzt.

    Schritt 3: Konten eröffnen – Im dritten Schritt gilt es, ein Tagesgeldkonto und ein Depot zu eröffnen. Achte dabei auf günstige Konditionen und niedrige Ordergebühren.

    💡 Tipp

    Starte mit einem Sparplan ab 25-50 Euro monatlich, wenn du nicht sofort eine größere Summe investieren möchtest. Die meisten Direktbanken bieten kostenlose ETF-Sparpläne an. So baust du dein Portfolio Schritt für Schritt auf und profitierst vom Cost-Average-Effekt.

    Pantoffel-Portfolio: Auf das Gleichgewicht achten

    Das Pantoffel-Portfolio zielt auf ein langfristiges Vermögenswachstum ab. Die lange Laufzeit kann allerdings dazu führen, dass sich das Gleichgewicht von risikobehafteten und risikoarmen Bausteinen im Lauf der Zeit verschiebt. Um dieses Ungleichgewicht zu korrigieren, ist es empfehlenswert, in regelmäßigen Abständen ein Rebalancing vorzunehmen – also eine Anpassung deiner Gewichtung.

    Expert:innen raten dazu, die Anteile deines Pantoffel-Portfolios jährlich zu überprüfen und sie gegebenenfalls dem Risikoprofil entsprechend anzupassen. Nur so stellst du sicher, dass dein Portfolio langfristig deiner gewählten Strategie treu bleibt und nicht ungewollt zu risikoreich oder zu defensiv wird.

    Ein praktisches Beispiel verdeutlicht die Notwendigkeit: Stell dir vor, du erstellst ein Pantoffel-Portfolio gemäß Variante 2, also mit 50 Prozent vergleichbar risikoarmen Staatsanleihen sowie 50 Prozent risikoreicheren ETF-Aktien. Im Lauf des Jahres erzielen die ETF-Aktien hohe Kursgewinne, sodass sich in der Folge die Gewichtung deines Pantoffel-Portfolios verändert. Aus der ursprünglichen 50/50-Aufteilung wird plötzlich eine Geldanlage, die zu 80 Prozent aus Aktien-ETFs besteht. Durch ein gezieltes Rebalancing verkaufst du einen Teil der Aktien-ETFs und investierst den Erlös in den Sicherheitsbaustein, um wieder die gewünschte Balance herzustellen.

    📌 Gut zu wissen

    Rebalancing muss nicht zwingend jährlich erfolgen. Eine 5-10% Abweichungsregel ist oft sinnvoller: Erst wenn ein Baustein mehr als 5-10 Prozentpunkte vom Zielwert abweicht, nimmst du eine Anpassung vor. Das spart Transaktionskosten und Steuern.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Was ist der Hauptvorteil des Pantoffel-Portfolios?

    Der größte Vorteil ist die extreme Einfachheit bei gleichzeitig solider Rendite. Mit nur zwei Bausteinen und minimalem Zeitaufwand (etwa 1 Stunde pro Jahr) kannst du langfristig Vermögen aufbauen, ohne Finanzexperte sein zu müssen.

    Q

    Wie viel Startkapital benötige ich für ein Pantoffel-Portfolio?

    Du kannst bereits mit 25-50 Euro monatlich per Sparplan starten. Für eine Einmalanlage sind mindestens 1.000-2.000 Euro empfehlenswert, um die Kosten im Verhältnis gering zu halten. Nach oben gibt es keine Grenze.

    Q

    Welche Kosten entstehen beim Pantoffel-Portfolio?

    Die laufenden Kosten sind minimal: ETF-Gebühren (TER) von 0,1-0,3% jährlich, eventuell Depotgebühren (bei vielen Direktbanken kostenlos) und Ordergebühren beim Kauf/Verkauf (oft 0-10 Euro). Tagesgeldkonten sind in der Regel kostenlos.

    Q

    Kann ich meine Gewichtung später noch ändern?

    Ja, du kannst deine Strategie jederzeit anpassen. Viele Anleger:innen werden mit zunehmendem Alter defensiver und verschieben schrittweise Anteile vom Aktien-ETF in den Sicherheitsbaustein. Diese Anpassung sollte jedoch wohlüberlegt sein.

    Q

    Was passiert bei einem Börsencrash mit meinem Pantoffel-Portfolio?

    Der Sicherheitsbaustein federt Verluste ab – je höher sein Anteil, desto geringer die Schwankungen. Bei Variante 2 (50/50) würde ein 40% Aktiencrash nur zu einem 20% Portfolioverlust führen. Wichtig: Nicht panisch verkaufen, sondern die Krise aussitzen oder sogar nachkaufen.

    Q

    Wie unterscheidet sich das Pantoffel-Portfolio von anderen Anlagestrategien?

    Im Gegensatz zu aktiven Strategien oder komplexen Portfolios mit vielen Positionen setzt das Pantoffel-Portfolio auf radikale Vereinfachung. Nur zwei Bausteine, kein Market-Timing, keine Einzelaktien – dafür bewährte Grundprinzipien der Geldanlage in ihrer einfachsten Form.

  • Geld anlegen für Kinder: So baust du langfristig Vermögen auf

    Geld anlegen für Kinder: So baust du langfristig Vermögen auf

    Themen in diesem Artikel:

    • Der Zeitfaktor beim Vermögensaufbau: Warum frühes Sparen für Kinder den entscheidenden Unterschied macht und wie sich selbst kleine Beträge über 18 Jahre zu beachtlichem Vermögen entwickeln.
    • Zinsen und ihre Auswirkung: Wie bereits ein Prozentpunkt mehr Rendite das Endergebnis dramatisch verändert und warum klassische Sparprodukte heute kaum noch rentabel sind.
    • Aktien und ETFs als langfristige Lösung: Weshalb Aktienfonds trotz Schwankungen bei langen Anlagehorizonten überzeugen und ETF-Sparpläne bereits ab 25 Euro monatlich möglich sind.
    • Steuerliche Überlegungen: Auf welchen Namen du das Depot eröffnen solltest und welche steuerlichen Vorteile sich durch Freibeträge ergeben können.

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Wenn du für dein Kind Geld anlegen möchtest, stehen dir verschiedene Sparmöglichkeiten zur Verfügung, die über einen langen Anlagehorizont ordentliche Renditen erwirtschaften können. Die erste eigene Wohnung, ein Auto oder eine Weltreise – solche Wünsche junger Erwachsener lassen sich deutlich leichter erfüllen, wenn Eltern oder Großeltern frühzeitig mit dem Vermögensaufbau begonnen haben. Die gute Nachricht: Schon mit überschaubaren monatlichen Beträgen kannst du deinem Kind einen soliden finanziellen Start ins Erwachsenenleben ermöglichen.

    Je früher, desto besser: Der Zeitfaktor beim Vermögensaufbau

    Das erste Auto, eine Weltreise oder die Miete für die erste eigene Wohnung – junge Erwachsene haben verschiedene, kostspielige Wünsche. Aufgrund des meist geringen Einkommens können sich Berufsanfänger:innen oder Studierende solche Sehnsüchte aber nur schwer erfüllen. Da hilft es enorm, wenn die Eltern schon früh angefangen haben, Geld für den Nachwuchs zurückzulegen, über das die Kinder mit Einsetzen der Volljährigkeit entweder frei verfügen dürfen oder das für eine sorgenfreie Ausbildung gedacht ist.

    Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Geld für die Kids über einen langen Zeitraum gewinnbringend anzulegen oder zu investieren. Je früher Eltern oder Großeltern damit anfangen, desto mehr rentiert sich die Anlage. Denn über 18 Jahre oder mehr kann ein ordentliches Vermögen zusammenkommen. Der lange Anlagehorizont ist dabei dein größter Vorteil: Er ermöglicht es dir, auch schwankungsreichere Anlageformen zu nutzen und kurzfristige Marktschwankungen einfach auszusitzen.

    📌 Gut zu wissen

    Viele Banken haben spezielle Kindersparbücher im Angebot, die Eltern mit teils deutlich höheren Zinsen als auf normale Sparbücher oder mit Startguthaben und Prämien locken. Aber in der Regel schränken andere Konditionen diese vermeintlich attraktiven Angebote deutlich ein. So gilt der höhere Zinssatz bei dem einen Anbieter nur für einen begrenzten Zeitraum, beim anderen nur bis zu einem Maximalbetrag, der schnell erreicht ist. Wer dennoch auf diesen „Klassiker“ zurückgreifen möchte, sollte die verfügbaren Angebote zuvor intensiv vergleichen.

    Jedes Prozent mehr Zinsen hat erheblichen Einfluss

    Wenn jeder Elternteil mit der Geburt des Kindes bis zur Volljährigkeit monatlich 50 Euro beisteuert, kommen schon bei der Version „Sparschwein“ 21.600 Euro zusammen. Da die Rendite hier aber bei null Prozent liegt, solltest du dich mit attraktiveren Geldanlagen beschäftigen. Die Unterschiede zwischen verschiedenen Anlageformen werden erst auf den zweiten Blick wirklich deutlich – und sie sind beeindruckend.

    Vor langer Zeit war das Sparbuch schwer in Mode, später lockten Tagesgeld- oder Festgeldkonten mit attraktiven Renditen. Doch aufgrund der Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank lässt sich das Geld auf diese Weise heutzutage kaum vermehren. Auch wenn die Zinsen im Jahr 2022 wieder angestiegen sind, frisst die Inflation die Gewinne wieder auf.

    Dennoch zeigt sich die Macht des Zinseszinseffekts eindrucksvoll: Selbst bei einer jährlichen Zinszahlung von nur zwei Prozent ergibt das Kapital aus dem obigen Beispiel nicht mehr 21.600, sondern knapp 26.000 Euro nach 18 Jahren. Sollten die Zinsen weiter steigen und eine dreiprozentige Rendite möglich sein, ergibt sich durch den Zinseszinseffekt mit Eintreten der Volljährigkeit eine Summe von gut 28.500 Euro. Der Unterschied zwischen null und drei Prozent Rendite beträgt also fast 7.000 Euro – bei identischen Einzahlungen.

    💡 Tipp

    Nutze Renditerechner im Internet, um verschiedene Szenarien durchzuspielen. So kannst du genau sehen, wie sich unterschiedliche Sparraten, Laufzeiten und Zinssätze auf das Endergebnis auswirken. Bereits ein Prozent mehr Rendite kann über 18 Jahre mehrere tausend Euro Unterschied bedeuten – das motiviert, sich nach besseren Anlagemöglichkeiten umzusehen!

    Aktien sind auch als Geldanlage für Kinder sinnvoll

    Aufgrund der geringen Renditen der Festzinsanlagen solltest du dich auch mit dem Erwerb von Aktien beschäftigen. Der große Vorteil eines solchen Investments bei der Geldanlage für die eigenen Kinder liegt auf der Hand: Der lange Anlagehorizont hilft, Abstürze an den Börsen einfach aussitzen zu können und auf die langfristig gesehen positive Entwicklung an den Aktienmärkten zu vertrauen.

    Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Wer in der Vergangenheit über einen Zeitraum von 15 Jahren in Aktienfonds investiert hatte, die den DAX abbilden, lag immer im Plus. Eine Auswertung des Deutschen Aktieninstituts zeigt bei einem Anlagezeitraum von 20 Jahren eine durchschnittliche Rendite von 8,7 Prozent im Jahr auf das angelegte Geld. Im schlechtesten Fall lag die jährliche Rendite bei 3,3 Prozent, im besten sogar bei 15,2 Prozent. Denn nicht nur die Kursentwicklung verlief bei vielen deutschen Börsenwerten positiv, auch die Dividenden trugen zur Gesamtrendite bei.

    Trendprodukt ETFs: Kostengünstige Aktienfonds

    ETFs (Exchange Traded Funds) werden als Anlageform hierzulande immer beliebter. ETFs sind Aktienfonds, die einen Aktienindex nachbilden, wie beispielsweise den DAX. Das verwaltete Vermögen der ETFs in Deutschland stieg laut dem Investment-Verband BVI von rund 68 Milliarden Euro im Jahr 2010 auf fast 169 Milliarden im Jahr 2020 an. ETF-Sparpläne eignen sich, um kostengünstig und unkompliziert in den Vermögensaufbau durch Wertpapiere einzusteigen.

    Stiftung Warentest empfiehlt einen ETF auf den weltweiten Aktienindex MSCI World. Dieser habe über einen Zeitraum von 20 Jahren im Mittel eine Rendite von 8,6 Prozent erwirtschaftet. Die Investition in einen solchen Fonds kann entweder mit einem größeren Betrag auf einen Schlag erfolgen oder in Form eines Sparplans. Viele Geldinstitute bieten solche Sparpläne schon ab einer Einzahlung in Höhe von 25 Euro monatlich an, auch in Form von kostenlosen Junior Depots mit Inhaberschaft auf die Kinder.

    💡 Tipp

    ETF-Sparpläne bieten dir maximale Flexibilität: Du kannst die monatliche Sparrate jederzeit anpassen, aussetzen oder erhöhen – je nach finanzieller Situation. Viele Banken verzichten mittlerweile auf Gebühren für die Ausführung von Sparplänen, was die Kosten minimal hält und die Rendite maximiert. Vergleiche verschiedene Anbieter und achte auf kostenlose Sparplanausführungen!

    Anlegen auf den Namen des Kindes oder der Eltern?

    Wer bei einem Geldinstitut ein Konto oder ein Depot für die Kinder eröffnet, muss sich entscheiden, auf welchen Namen die Anlage angemeldet wird. Das kann gerade hinsichtlich der Steuern entscheidend sein: Wer auf den eigenen Namen spart, muss die Kapitalerträge selbst versteuern. Für Eltern, deren Freibeträge ausgeschöpft sind, kann es sich also lohnen, Geld auf den Namen des Kindes anzulegen. Kinder haben eigene Steuerfreibeträge, die bei der Geldanlage genutzt werden können, solange die Kapitalerträge unterhalb dieser Grenzen bleiben.

    📌 Gut zu wissen

    Wenn du ein Depot auf den Namen deines Kindes eröffnest, gehört das Geld rechtlich deinem Kind. Mit Erreichen der Volljährigkeit kann es frei darüber verfügen – unabhängig davon, was du dir vorgestellt hast. Überlege dir daher gut, ob du die Kontrolle abgeben möchtest oder lieber auf deinen Namen sparst und das Geld zu einem von dir gewählten Zeitpunkt übergibst.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Ab welchem Betrag lohnt sich eine Geldanlage für Kinder?

    Eine Geldanlage für Kinder lohnt sich bereits ab 25 Euro monatlich. Viele Geldinstitute bieten ETF-Sparpläne zu diesen Konditionen an. Durch den langen Anlagehorizont und den Zinseszinseffekt können auch kleine Beträge zu beachtlichem Vermögen heranwachsen.

    Q

    Wie viel Geld kommt bei 100 Euro monatlich nach 18 Jahren zusammen?

    Bei 100 Euro monatlich über 18 Jahre ergeben sich ohne Zinsen 21.600 Euro. Mit zwei Prozent Rendite sind es etwa 26.000 Euro, bei drei Prozent rund 28.500 Euro und bei historischen Aktienrenditen von 8,7 Prozent sogar deutlich über 40.000 Euro.

    Q

    Sind Aktien für Kinder nicht zu riskant?

    Bei einem Anlagehorizont von 15 Jahren oder mehr waren Aktienfonds historisch immer im Plus. Der lange Zeitraum bis zur Volljährigkeit ermöglicht es, Börsenschwankungen auszusitzen. Das Deutsche Aktieninstitut bestätigt bei 20 Jahren Anlagedauer durchweg positive Renditen.

    Q

    Welcher ETF eignet sich am besten für Kinder?

    Stiftung Warentest empfiehlt ETFs auf den weltweiten Aktienindex MSCI World. Diese bieten breite Streuung über verschiedene Länder und Branchen und erzielten über 20 Jahre durchschnittlich 8,6 Prozent Rendite jährlich bei überschaubaren Kosten.

    Q

    Sollte ich das Depot auf meinen Namen oder den Namen meines Kindes eröffnen?

    Ein Depot auf den Namen des Kindes bietet steuerliche Vorteile durch eigene Freibeträge. Allerdings kann das Kind mit 18 Jahren frei über das Geld verfügen. Ein Depot auf deinen Namen gibt dir mehr Kontrolle, aber du musst die Erträge selbst versteuern.