Autor: O K

  • BIC einfach erklärt: Was ist der Business Identifier Code?

    BIC einfach erklärt: Was ist der Business Identifier Code?

    Themen in diesem Artikel:

    • Was ist der BIC?: Eine international standardisierte Identifikationsnummer für Kreditinstitute, vergleichbar mit der deutschen Bankleitzahl auf globaler Ebene.
    • Aufbau des BIC: Der Code besteht aus acht oder elf alphanumerischen Zeichen mit Bankcode, Länderkürzel, Ortskodierung und optionaler Filialkennzeichnung.
    • Wann wird der BIC benötigt?: Seit 2016 nur noch für Auslandsüberweisungen außerhalb des SEPA-Raums erforderlich, innerhalb Deutschlands reicht die IBAN.
    • SWIFT-Organisation und Vergabe: Die Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunications vergibt den BIC und regelt den internationalen Zahlungsverkehr zwischen Finanzinstituten.
    • Wo du deinen BIC findest: Auf Kontoauszügen, Rechnungen, Überweisungsvordrucken sowie auf Debit- und Kreditkarten deines Kontos.

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Der Business Identifier Code: BIC einfach erklärt

    Der Business Identifier Code, kurz BIC, ist deine Bankverbindung für internationale Überweisungen. Diese standardisierte Kennzeichnung identifiziert Finanzinstitute weltweit eindeutig und ermöglicht sichere Geldtransfers über Ländergrenzen hinweg. Wenn du Geld außerhalb des SEPA-Raums überweist, kommst du um den BIC nicht herum – innerhalb Deutschlands und der EU reicht dagegen die IBAN vollkommen aus.

    Die acht- oder elfstellige Nummer findest du auf deinen Kontoauszügen, Kreditkarten und Überweisungsvordrucken. Beim Online-Banking wird der BIC automatisch ausgefüllt, sobald du die IBAN eingibst. Entwickelt wurde der Code 2008 von der SWIFT-Organisation, weshalb er auch häufig als SWIFT-Code bezeichnet wird. Diese internationale Organisation mit Sitz in Belgien regelt den Zahlungsverkehr zwischen über 11.000 Finanzinstituten aus mehr als 200 Ländern.

    Das verbirgt sich hinter dem Kürzel

    Der Business Identifier Code funktioniert wie eine internationale Bankleitzahl. Während die deutsche Bankleitzahl nur national gilt, identifiziert der BIC Kreditinstitute auf der ganzen Welt. Diese eindeutige Zuordnung unterliegt strengen internationalen Normen – konkret ISO 9362 und ISO 13616. Dadurch ist sichergestellt, dass jede Bank weltweit eine einzigartige Kennung erhält und Verwechslungen ausgeschlossen sind.

    💡 Tipp

    Speichere den BIC deiner Hausbank direkt in deinem Online-Banking als Vorlage ab. So hast du ihn bei internationalen Überweisungen immer griffbereit und musst nicht jedes Mal danach suchen. Die meisten Banking-Apps bieten hierfür eine Favoritenfunktion an.

    Du begegnest dem BIC häufiger, als du vielleicht denkst. Auf Kontoauszügen steht er genauso wie auf Rechnungen und Überweisungsvordrucken deiner Bank. Auch deine Debit- und Kreditkarten tragen üblicherweise diese Nummer. Besonders praktisch: Wenn du Online-Banking nutzt, musst du den BIC gar nicht manuell eingeben. Sobald du die International Bank Account Number, kurz IBAN, eintippst, erscheint der zugehörige BIC automatisch im entsprechenden Feld.

    So setzt sich der BIC zusammen

    Der BIC folgt einem klaren Aufbau aus acht oder elf alphanumerischen Zeichen. Die ersten vier Stellen bilden die Kennzeichnung der Bank selbst – sozusagen ihre individuelle Signatur im internationalen Zahlungsverkehr. Danach folgt das zweistellige Länderkürzel, das anzeigt, in welchem Land die Bank ihren Sitz hat. Die nächsten zwei Zeichen kodieren den Ort oder die Region, in der sich die Hauptniederlassung befindet.

    Optional können drei weitere Zeichen folgen, die eine bestimmte Bankfiliale kennzeichnen. Diese dreistellige Ergänzung wird aber nicht immer verwendet. Fehlt sie, besteht der BIC aus acht Zeichen und bezieht sich auf die Hauptniederlassung der Bank. Mit elf Zeichen lässt sich dagegen eine ganz bestimmte Filiale identifizieren, was bei großen Banken mit vielen Standorten hilfreich sein kann.

    📌 Gut zu wissen

    Der Aufbau des BIC ist international standardisiert: Position 1-4 = Bankcode, Position 5-6 = Ländercode (z.B. DE für Deutschland), Position 7-8 = Ortscode, Position 9-11 = optionale Filialkennung. Bei fehlendem Filialcode endet der BIC nach 8 Zeichen und gilt für die Hauptstelle.

    Wofür wird der BIC benötigt?

    Der Business Identifier Code spielt seine Rolle bei Überweisungen über dein Girokonto. Ursprünglich wurde er für SEPA-Überweisungen entwickelt, doch die Anforderungen haben sich im Laufe der Jahre verändert. Heute brauchst du den BIC nur noch für Auslandsüberweisungen außerhalb des SEPA-Raums.

    Seit 2014 reicht für Geldtransfers innerhalb Deutschlands die IBAN vollkommen aus. Der BIC wurde für inländische Überweisungen komplett abgeschafft. Zwei Jahre später, 2016, fiel diese Vereinfachung auch für den gesamten SEPA-Raum. Seitdem benötigst du den BIC ausschließlich für Überweisungen an Kreditinstitute außerhalb dieses Wirtschaftsraums. Zum SEPA-Raum gehören die Europäische Union sowie Teile des Europäischen Wirtschaftsraums, sodass du für die meisten europäischen Überweisungen nur noch die IBAN brauchst.

    💡 Tipp

    Erstelle dir eine Checkliste für Auslandsüberweisungen: Notiere dir BIC, IBAN und Name des Empfängers korrekt. Prüfe vor dem Absenden, ob das Zielland zum SEPA-Raum gehört. Bei Ländern wie USA, Kanada oder Australien brauchst du definitiv den BIC – bei EU-Ländern nicht.

    Wer vergibt den Business Identifier Code?

    Die Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunications, kurz SWIFT, hat den BIC 2008 zusammen mit dem SEPA-Verfahren entwickelt. Diese Organisation führte den Code offiziell im internationalen Zahlungsverkehr ein und machte ihn auch für private Nutzer:innen zugänglich. Deshalb trägt der BIC auch den alternativen Namen SWIFT-Code. Die SWIFT-Organisation weist jeder Bank ihre eindeutige Kennung zu und verwaltet diese zentral.

    Die 1973 gegründete SWIFT hat ihren Sitz im belgischen La Hulpe und regelt den internationalen Zahlungsverkehr zwischen Kreditinstituten weltweit. Über das SWIFT-Kommunikationsnetzwerk fließt kein Geld direkt, sondern es werden standardisierte Informationen zu Geldtransfers ausgetauscht. Der BIC ist dabei ein zentrales Element dieser Kommunikation. Mittlerweile sind etwa 11.000 Finanzinstitute aus mehr als 200 Ländern diesem System angeschlossen, was die globale Bedeutung unterstreicht.

    Nachrichtenaustausch über das SWIFT-System

    Das SWIFT-Kommunikationsnetzwerk bewältigt täglich enorme Datenmengen im weltweiten Finanzverkehr. Die Zahlen verdeutlichen die Dimension: Allein im Januar 2022 nutzten Kreditinstitute das SWIFT-System für rund 891,4 Millionen internationale verschlüsselte Nachrichten. Diese Nachrichten enthalten keine Geldbeträge selbst, sondern Informationen über Transaktionen, die zwischen den Banken ausgetauscht werden müssen.

    📌 Gut zu wissen

    Das SWIFT-Netzwerk überträgt kein Geld direkt, sondern nur verschlüsselte Nachrichten über Transaktionen. Die eigentliche Geldübertragung erfolgt über separate Zahlungssysteme der Banken. SWIFT fungiert quasi als sicherer Nachrichtendienst zwischen den Finanzinstituten weltweit.

    Die geografische Verteilung zeigt interessante Muster. Den größten Anteil der Nachrichten verschickten in diesem Monat mit 45,5 Prozent Banken aus Europa, dem Mittleren Osten und Afrika. Finanzinstitute in Amerika und dem Vereinigten Königreich folgten mit 40 Prozent. Den kleinsten Anteil bildeten Banken des asiatisch-pazifischen Raums, obwohl diese Region wirtschaftlich stark wächst.

    Der BIC erleichtert die Kommunikation

    Der BIC hat seit seiner Einführung 2008 durch die belgische Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunications die Kommunikation für Überweisungen erheblich vereinfacht. Die Standardisierung der Bankenkennzeichnung ermöglicht eine reibungslose Kommunikation der Kreditinstitute über das SWIFT-Netzwerk. Diese auch häufig als SWIFT-Code bezeichnete Identifikationsnummer sorgt dafür, dass Überweisungen sicher und zuverlässig ihr Ziel erreichen.

    Für deinen Alltag bedeutet das: Überweisungen innerhalb Deutschlands oder des SEPA-Raums funktionieren ohne BIC problemlos mit der IBAN. Bei Auslandsüberweisungen außerhalb dieses Raums bleibt der Code aber weiterhin relevant und unverzichtbar. Die acht- oder elfstellige Nummer findest du auf Kontoauszügen, Rechnungen und Vordrucken deiner Hausbank sowie auf den von deiner Bank ausgegebenen Debit- und Kreditkarten deines Girokontos.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Wo finde ich die BIC meines Kontos?

    Der Business Identifier Code steht üblicherweise auf Kontoauszügen, Rechnungen oder Überweisungsvordrucken deiner Hausbank. Auch auf von deiner Bank herausgegebenen Debit- oder Kreditkarten findest du die BIC-Nummer direkt aufgedruckt. Im Online-Banking wird er dir meist in deinen Kontodaten angezeigt.

    Q

    Ist der BIC dasselbe wie der SWIFT-Code?

    Ja, BIC und SWIFT-Code bezeichnen dasselbe. Der Name SWIFT-Code stammt von der Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunications, die den Code 2008 eingeführt hat. Beide Begriffe werden im Bankwesen synonym verwendet und meinen die gleiche Identifikationsnummer.

    Q

    Kann ich ohne BIC ins Ausland überweisen?

    Innerhalb des SEPA-Raums (EU-Länder plus Island, Liechtenstein, Norwegen, Schweiz, Monaco und San Marino) benötigst du seit 2016 keinen BIC mehr – die IBAN reicht aus. Für Überweisungen in Länder außerhalb des SEPA-Raums wie USA, Kanada oder Australien ist der BIC jedoch zwingend erforderlich.

    Q

    Was passiert, wenn ich den falschen BIC angebe?

    Bei einem falschen BIC kann die Überweisung nicht durchgeführt werden und wird in der Regel von deiner Bank abgelehnt. Das Geld wird dann nicht abgebucht. Moderne Online-Banking-Systeme prüfen die Kombination aus IBAN und BIC automatisch auf Plausibilität und warnen dich bei Unstimmigkeiten.

    Q

    Kostet eine Überweisung mit BIC mehr?

    Die Kosten hängen nicht vom BIC selbst ab, sondern vom Zielland der Überweisung. SEPA-Überweisungen innerhalb der EU sind meist kostenlos oder sehr günstig. Überweisungen außerhalb des SEPA-Raums, für die du den BIC benötigst, können je nach Bank und Zielland zwischen 10 und 50 Euro kosten.

    Q

    Haben alle Banken einen BIC?

    Nicht alle Banken weltweit haben einen BIC, sondern nur die etwa 11.000 Finanzinstitute, die am SWIFT-Netzwerk teilnehmen. In Deutschland und Europa hat jedoch praktisch jede Bank einen BIC. Kleinere lokale Banken in manchen Entwicklungsländern nutzen möglicherweise alternative Systeme für internationale Überweisungen.

  • Versteckte Gebühren beim Girokonto: Diese Kosten lauern im Kleingedruckten

    Versteckte Gebühren beim Girokonto: Diese Kosten lauern im Kleingedruckten

    Themen in diesem Artikel:

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Diese versteckten Gebühren beim Girokonto solltest du kennen

    Banken verlangen für ein Girokonto verschiedene Gebühren – und längst nicht alle sind auf den ersten Blick erkennbar. Während Überziehungszinsen oder monatliche Kontoführungsgebühren bekannt sind, verstecken sich andere Kosten geschickt im Kleingedruckten. Besonders tückisch: Gebühren für die Girokarte selbst, Buchungsgebühren bei jeder Kartenzahlung oder Kosten für Kontoauszüge können dein vermeintlich kostenloses Girokonto schnell teuer machen. In diesem Artikel erfährst du, welche versteckten Gebühren du unbedingt kennen solltest und wie du diese Kostenfallen gezielt vermeidest.

    Versteckte Gebühren beim Girokonto

    Wenn Banken mit einem vermeintlich kostenlosen Girokonto werben, lohnt sich der Blick ins Kleingedruckte besonders. Denn die Gebühren verstecken sich oft dort, wo du sie nicht vermutest. Es geht dabei nicht um die üblichen Verdächtigen wie Überziehungszinsen oder klassische Kontogebühren, sondern um Kosten, die erst bei genauerer Betrachtung sichtbar werden.

    Zu diesen versteckten Gebühren zählen beispielsweise Kosten für die girocard selbst, die viele als selbstverständlich kostenlosen Bestandteil des Kontos betrachten. Auch Zahlungen mit der Girokarte können gebührenpflichtig sein – eine Tatsache, die vielen Kontoinhaber:innen nicht bewusst ist. Geldabheben mit der Girokarte außerhalb des eigenen Bankenverbunds kann ebenfalls teuer werden, ebenso wie SMS-TANs bei Auslandsüberweisungen.

    📌 Gut zu wissen

    Viele der versteckten Gebühren fallen erst auf, wenn sie bereits auf dem Kontoauszug erscheinen. Besonders tückisch: Manche Kosten werden nur einmal jährlich abgebucht, wodurch sie lange Zeit unbemerkt bleiben können.

    Weitere Kostenfallen lauern beim Online-Banking selbst: Manche Institute berechnen Gebühren für Überweisungen, die du digital tätigst, oder für das Abrufen von Kontoauszügen. Besonders überraschend sind Gebühren, die bei Unterschreitung eines Mindestgeldeingangs oder bei mangelnden Kontobewegungen anfallen. Auch der Widerruf einer Lastschrift oder die Bestellung von Ersatzkarten für Girokarte oder Kreditkarte kann mit zusätzlichen Kosten verbunden sein.

    Gebühren für die Girokarte (EC-Karte)

    Die Girokarte gehört für die meisten Menschen selbstverständlich zum Girokonto dazu. Tatsächlich erhalten Kund:innen bei der Kontoeröffnung in aller Regel eine Girokarte gratis. Doch immer mehr Institute erheben mittlerweile Gebühren für die Ausgabe und Nutzung der girocard – entweder als monatliche oder als jährliche Gebühr.

    Die monatlichen Kosten für eine Girokarte liegen häufig bei 0,99 Euro, was auf den ersten Blick überschaubar wirkt. Hochgerechnet auf ein Jahr summiert sich dieser Betrag jedoch auf knapp zwölf Euro. Einige Banken verlangen direkt eine Jahresgebühr, die ebenfalls bei etwa zwölf Euro liegt. Diese Kosten werden oft nicht prominent kommuniziert, sondern finden sich nur in den detaillierten Preisinformationen.

    💡 Tipp

    Um die tatsächlichen Kosten deiner Girokarte zu finden, suche auf der Website deiner Bank gezielt nach den Begriffen „Pflichtinformationen“, „Entgeltinformationen“ oder „ZKG“ (Zahlungskontengesetz). Dort findest du eine vollständige Auflistung aller Gebühren, die oft auf der normalen Produktseite nicht erwähnt werden.

    Seit dem Jahr 2015 verpflichtet das Zahlungskontengesetz (ZKG) Sparkassen und Banken dazu, alle Kosten für Girokonten transparent auf ihrer Website zu veröffentlichen. Allerdings sind diese Übersichten meist gut versteckt und nicht leicht zu finden. Wenn du nach den tatsächlichen Kosten deines Kontos suchst, solltest du gezielt nach Begriffen wie Pflichtinformationen, Entgeltinformationen oder direkt nach Zahlungskontengesetz beziehungsweise der Abkürzung ZKG suchen. Dort findest du die vollständige Auflistung aller Gebühren, die dein Institut berechnet.

    Kartengebühr verweigern – geht das?

    Das Gebührenurteil des Bundesgerichtshofs (BGH) vom April 2021 hat die Rechte von Bankkund:innen gestärkt. Seitdem dürfen Banken ihre Geschäftsbedingungen nicht mehr einseitig ändern, sondern müssen vorher die ausdrückliche Einwilligung ihrer Kund:innen einholen. Das bedeutet konkret: Wenn deine Bank neue Gebühren einführen oder bestehende erhöhen möchte, muss sie dich um Zustimmung bitten.

    Die meisten Banken fordern diese Zustimmung mittlerweile über die Banking-App oder das Online-Banking ein. Du hast grundsätzlich das Recht, diese Zustimmung zu verweigern und die Kartengebühr nicht zu akzeptieren. Allerdings hat diese Entscheidung Konsequenzen: Banken haben in diesem Fall das Recht, dein Konto mit einer Frist von acht Wochen zu kündigen.

    📌 Gut zu wissen

    Die Verweigerung von Gebührenerhöhungen ist rechtlich zwar möglich, führt aber häufig zur Kontokündigung durch die Bank. Wichtig: Du hast dann nur acht Wochen Zeit, ein neues Konto zu eröffnen und alle Daueraufträge und Lastschriften umzustellen.

    Das heißt konkret: Du kannst die Kartengebühr zwar verweigern, musst aber damit rechnen, dass dein Konto gekündigt wird. In diesem Fall bleibt dir nur der Wechsel zu einem anderen Institut, das günstigere Konditionen bietet. Diese rechtliche Situation zeigt, wie wichtig es ist, bereits bei der Kontowahl auf transparente und faire Gebührenstrukturen zu achten.

    Buchungsgebühren bei Girokarten-Zahlungen

    Eine besonders versteckte Gebühr, die vielen Inhaber:innen einer Girokarte nicht bekannt ist, sind sogenannte Buchungsgebühren. Diese fallen beim kontaktlosen Bezahlen mit der girocard an und werden von einigen Banken pro Transaktion berechnet. Eine Untersuchung der Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt aus dem Jahr 2021 hat diese Praxis aufgedeckt und durchschnittliche Kosten von 35 Cent pro Zahlung ermittelt.

    Die tatsächliche Höhe der Buchungsgebühren variiert je nach Kreditinstitut erheblich. Die Spanne reicht von zwei Cent bis zu 75 Cent pro Kartenzahlung. Das bedeutet: Jedes Mal, wenn du im Supermarkt, an der Tankstelle oder im Restaurant mit deiner Girokarte bezahlst, kassiert deine Bank möglicherweise mit. Bei häufiger Kartennutzung summieren sich diese Kleinstbeträge schnell zu einem beachtlichen Betrag.

    💡 Tipp

    Prüfe im Preisleistungsverzeichnis deiner Bank, ob Buchungsgebühren anfallen. Falls ja, rechne aus, was dich das pro Monat kostet: Bei 20 Kartenzahlungen und 35 Cent Gebühr sind das bereits 7 Euro monatlich oder 84 Euro im Jahr! Ein Kontowechsel zu einer Bank ohne Buchungsgebühren kann sich schnell lohnen.

    Um herauszufinden, ob bei deinem Kontomodell Buchungsgebühren anfallen, solltest du auf der Website deiner Bank gezielt nach bestimmten Begriffen suchen. Der Preisaushang, die Rubrik Buchungsgebühren oder das Preisleistungsverzeichnis geben Aufschluss über diese versteckten Kosten. Falls du dort fündig wirst und feststellst, dass deine Bank Buchungsgebühren erhebt, lohnt sich ein Kontowechsel. Eine erste Orientierung bietet dir ein kostenloser Girokonto-Vergleich, beispielsweise von der Stiftung Warentest, der dir hilft, ein wirklich gebührenfreies Konto zu finden.

    Fremdgebühren beim Geldabheben

    Bargeld am Automaten abheben gehört zum Alltag vieler Kontoinhaber:innen. Doch nicht jeder Geldautomat ist kostenfrei nutzbar. Während das Abheben von Bargeld mit der Girokarte am Automaten der eigenen Hausbank in der Regel kostenlos ist, können bei fremden Instituten Fremdgebühren anfallen. Diese Kosten werden oft erst auf dem Kontoauszug sichtbar und überraschen viele Kund:innen unangenehm.

    Zwar kooperieren viele Banken mit anderen Instituten, um ihren Kund:innen ein größeres Automatennetz zur Verfügung zu stellen. Allerdings handelt es sich dabei häufig um regionale Kooperationen. Das bedeutet: Du kannst innerhalb deiner Region kostenlos Geld abheben, außerhalb davon werden jedoch Gebühren fällig. Diese regionale Beschränkung ist vielen Kontoinhaber:innen nicht bewusst und führt besonders auf Reisen zu unerwarteten Kosten.

    📌 Gut zu wissen

    Die vier großen Automatenverbünde in Deutschland sind: Sparkassenverbund (alle Sparkassen), BankCard ServiceNetz (Volks- und Raiffeisenbanken), Cash Group (Deutsche Bank, Commerzbank, Postbank, HypoVereinsbank) und Cashpool (Santander, Degussa Bank). Merke dir, zu welchem Verbund deine Bank gehört!

    Um Fremdgebühren beim Geldabheben zu vermeiden, solltest du vor jeder Abhebung prüfen, welche Entgelte anfallen. Hinweissticker neben dem Bildschirm des Automaten informieren über mögliche Kosten. Außerdem solltest du darauf achten, ob es sich um einen Automaten deiner Hausbank oder eines kooperierenden Instituts handelt. Im besten Fall nutzt du von vornherein nur Automaten aus dem Verbund deiner Bank.

    💡 Tipp

    Lade dir die App deiner Bank herunter – die meisten Institute bieten eine Geldautomaten-Suche an, die dir kostenfreie Automaten in deiner Nähe anzeigt. Alternativ findest du auf den Websites der Bankenverbünde interaktive Karten mit allen verfügbaren Automaten.

    Die vier gängigsten Automatenverbünde in Deutschland sind der Sparkassenverbund, das BankCard ServiceNetz der Volks- und Raiffeisenbanken, die Cash Group für Kund:innen von Deutsche Bank, Commerzbank, Postbank und Hypovereinsbank sowie der Cashpool für Kund:innen der Santander Bank und der Degussa Bank. Wenn du weißt, zu welchem Verbund deine Bank gehört, kannst du deutschlandweit kostenfrei Bargeld abheben und Fremdgebühren komplett vermeiden.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Welche versteckten Gebühren gibt es beim Girokonto?

    Zu den versteckten Gebühren zählen Kosten für die Girokarte (bis zu 12€/Jahr), Buchungsgebühren bei Kartenzahlungen (2-75 Cent pro Zahlung), Fremdgebühren beim Geldabheben, SMS-TAN-Gebühren, Kosten für Kontoauszüge am Automaten und Gebühren bei Unterschreitung des Mindestgeldeingangs.

    Q

    Wo finde ich alle Gebühren meines Girokontos?

    Seit 2015 müssen Banken laut Zahlungskontengesetz alle Gebühren transparent auf ihrer Website veröffentlichen. Suche nach „Pflichtinformationen“, „Entgeltinformationen“, „ZKG“ oder „Preisleistungsverzeichnis“. Diese Dokumente enthalten die vollständige Gebührenübersicht.

    Q

    Kann ich Gebührenerhöhungen meiner Bank ablehnen?

    Ja, seit dem BGH-Urteil von 2021 kannst du neuen Gebühren widersprechen. Banken benötigen deine ausdrückliche Zustimmung für Änderungen. Allerdings kann die Bank dann dein Konto mit 8 Wochen Frist kündigen, weshalb ein Kontowechsel oft sinnvoller ist.

    Q

    Wie vermeide ich Fremdgebühren beim Geldabheben?

    Nutze nur Automaten deiner Hausbank oder des Bankenverbunds (Sparkassen, Cash Group, Cashpool, BankCard ServiceNetz). Prüfe vor der Abhebung die Hinweissticker am Automaten und verwende die Geldautomaten-Suche in deiner Banking-App.

    Q

    Lohnt sich ein Kontowechsel wegen versteckter Gebühren?

    Bei Buchungsgebühren von 35 Cent und 20 Kartenzahlungen monatlich zahlst du bereits 84€ im Jahr. Zusätzlich 12€ Kartengebühr ergibt fast 100€ jährlich. Ein Wechsel zu einem kostenlosen Konto lohnt sich meist schon ab 50€ Gebühren pro Jahr.

    Q

    Welche Banken haben keine Buchungsgebühren?

    Die meisten Direktbanken wie ING, DKB oder Comdirect erheben keine Buchungsgebühren. Auch viele Online-Konten traditioneller Banken verzichten darauf. Prüfe dies im Girokonto-Vergleich der Stiftung Warentest oder direkt im Preisverzeichnis der jeweiligen Bank.

  • IBAN einfach erklärt: Aufbau, Bedeutung & Prüfziffer

    IBAN einfach erklärt: Aufbau, Bedeutung & Prüfziffer

    Themen in diesem Artikel:

    • Was ist die IBAN?: Die International Bank Account Number ersetzt nationale Kontonummern und vereinheitlicht den internationalen Zahlungsverkehr seit 2008.
    • Aufbau der IBAN: Die 22-stellige deutsche IBAN besteht aus Länderkennzeichen, Prüfziffer, Bankleitzahl und Kontonummer nach festem Schema.
    • Warum die IBAN wichtig ist: Der standardisierte Aufbau ermöglicht automatisierte Transaktionen, Echtzeitüberweisungen und verhindert Fehler durch die integrierte Prüfziffer.
    • BIC und SWIFT-Code: Der Bank Identifier Code identifiziert Kreditinstitute weltweit und wird besonders bei internationalen Überweisungen benötigt.
    • Entwicklung der IBAN: Die Einführung löste Probleme bei grenzüberschreitenden Zahlungen und vereinfachte den europäischen Zahlungsverkehr erheblich.

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Die IBAN vom Girokonto kurz erklärt

    Die IBAN ist eine 22-stellige Kontonummer, die deinen Zahlungsverkehr sicher und schnell macht. Sie vereint Länderkennzeichen, Prüfziffer, Bankleitzahl und Kontonummer in einem standardisierten Format und ermöglicht damit automatisierte Transaktionen in Echtzeit. Auf den ersten Blick scheint die IBAN eine verwirrend lange und unübersichtliche Zahlenkombination zu sein. Dabei folgt sie bestimmten Regeln und ist für den Zahlungsverkehr wichtig. Dieser Beitrag erklärt dir, was du über die IBAN wissen musst.

    Was ist die IBAN?

    Die Abkürzung IBAN steht für International Bank Account Number. Die IBAN ist also eine internationale Bankkontonummer, die die in den einzelnen Ländern vorher verwendeten nationalen Kontonummern ersetzt. In Deutschland war dies die Kombination aus Kontonummer und der Bankleitzahl, die du früher für jede Überweisung brauchtest.

    Zugleich enthält die IBAN aber noch die alten Informationen der bisherigen nationalen Kontonummern. Dadurch wurde die Umstellung vor allem in Unternehmen erleichtert, die so gespeicherte Bankverbindungen einfacher umstellen konnten. Denn die IBAN folgt einem festen Schema in ihrem Aufbau, das die bekannten Daten integriert.

    Entwickelt wurde die IBAN von der ISO (International Organization for Standardization) und dem ECBS (European Commitee for Banking Standards). Zwei Gedanken prägten die Entwicklung der IBAN: Zum einen sollte der Zahlungsraum vereinheitlicht werden, damit Transaktionen effizienter abgewickelt werden können. Zum anderen sollte die Vereinheitlichung grenzüberschreitende Zahlungen erleichtern und den europäischen Zahlungsverkehr modernisieren.

    Wie setzt sich die IBAN zusammen?

    Die Länge der IBAN ist je nach Land unterschiedlich geregelt. Maximal sind 34 Stellen möglich, davon sind in Deutschland 22 vorgesehen. Der Aufbau der IBAN folgt einem festen Schema, das sich aus vier Komponenten zusammensetzt.

    Das Länderkennzeichen besteht aus den zwei Buchstaben des Länderkürzels, für Deutschland ist das DE. Direkt danach folgt die zweistellige Prüfziffer, die individuell den Kund:innen zugewiesen ist und eine wichtige Sicherheitsfunktion erfüllt. Die nächsten acht Stellen bilden die Bankleitzahl, die dein Kreditinstitut eindeutig identifiziert. Den Abschluss bildet die Kontonummer, die aus zehn Stellen besteht und dein persönliches Konto bezeichnet.

    📌 Gut zu wissen

    Hat die Kontonummer weniger als zehn Stellen, werden führende Nullen verwendet. Das heißt, die Kontonummer schließt rechts an und die freien Felder links vor der Kontonummer werden mit Nullen aufgefüllt. Diese Auffüllung ist automatisch und sorgt dafür, dass jede deutsche IBAN exakt 22 Stellen hat.

    Ein praktisches Beispiel verdeutlicht den Aufbau: Bei einer Bankleitzahl 200 300 00, der Prüfziffer 43 und der Kontonummer 1234567 ergibt sich die IBAN: DE 43 20030000 0001234567. Meistens wird die IBAN auf Rechnungen oder auch auf der Rückseite der Bankkarte in vier Blöcken angegeben. Das erleichtert die Eingabe in Formularen oder Apps erheblich und reduziert Tippfehler.

    💡 Tipp

    Nutze einen IBAN-Rechner, wenn du nur Bankleitzahl und Kontonummer kennst! Viele Banken und Sparkassen bieten kostenlose Rechner auf ihren Websites an, die deine alten Bankdaten automatisch in eine gültige IBAN umwandeln. Das spart Zeit und verhindert Fehler bei der manuellen Umrechnung.

    Warum ist die IBAN wichtig?

    Durch den schematischen Aufbau der IBAN ist das Konto der Empfänger:innen hinreichend und sicher bezeichnet. Das erlaubt einen hohen Automatisierungsgrad und damit schnelle und wenig aufwendige Transaktionen, die den modernen Zahlungsverkehr prägen.

    Überweisungen in Echtzeit, wie sie viele Institute anbieten, wurden erst mit Einführung der IBAN möglich. Die integrierten Mechanismen sorgen dafür, dass eine Überweisung auf ein falsches Konto unwahrscheinlich wird. Das ermöglicht die Prüfziffer nach dem Länderkennzeichen, die eine zentrale Sicherheitsfunktion übernimmt.

    Die Prüfziffer ist das Ergebnis einer komplizierten Berechnung, die als Modulo-Verfahren bezeichnet wird. Machen Absender:innen einer Überweisung einen Fehler bei der Eingabe der Daten, tragen etwa einen Zahlendreher ein, würde dies zu einer abweichenden Prüfziffer führen. Diese passt dann nicht mit der ursprünglichen Eingabe zusammen, das Bankensystem lehnt die IBAN ab und die Transaktion kann nicht ausgeführt werden. So schützt dich die IBAN vor kostspieligen Fehlüberweisungen.

    💡 Tipp

    Prüfe bei wichtigen Überweisungen die IBAN doppelt: Kopiere sie einmal komplett und vergleiche dann die letzten vier Stellen separat. Die meisten Tippfehler passieren am Ende der IBAN. Nutze auch die Empfängernamen-Prüfung deiner Bank-App, falls verfügbar!

    Was ist mit BIC und Swift-Code?

    Beim Ausfüllen einer Überweisung gibt es auch immer ein Feld für den BIC, das in den meisten Apps und im Onlinebanking bei der Eingabe der IBAN automatisch ausgefüllt wird. BIC steht für Bank Identifier Code und identifiziert ein bestimmtes Kreditinstitut eindeutig im internationalen Zahlungsverkehr.

    Häufig steht dort auch die Bezeichnung SWIFT-Code. SWIFT ist die Abkürzung für Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication. Das SWIFT-System wickelt alle Transaktionen von Tausenden Banken in 200 Ländern ab und bildet damit das Rückgrat des internationalen Zahlungsverkehrs. BIC und SWIFT-Code sind weltweit einheitlich, spielen aber vor allem im internationalen Zahlungsverkehr eine Rolle, während sie bei Inlandsüberweisungen oft automatisch ergänzt werden.

    📌 Gut zu wissen

    Der Trend geht zur Zweit- und Dritt-IBAN, jedenfalls bei einigen Unternehmen. So nutzen etwa Inkasso-Unternehmen für Arztpraxen gern individuelle IBANs für die verschiedenen Abrechnungen. So können sie schneller nachverfolgen, ob eine Zahlung der Patient:innen erfolgt ist. Auch Plattformen wie PayPal oder Revolut vergeben virtuelle IBANs für verschiedene Währungen.

    Warum gibt es die IBAN eigentlich?

    Der Hauptgrund für die Entwicklung der IBAN bestand in den Problemen, die sich aus grenzüberschreitenden Zahlungen ergaben. Mit der Kombination aus Bankleitzahl und Kontonummer gab es in Deutschland ein bewährtes System für Inlandsüberweisungen, das jahrzehntelang zuverlässig funktionierte. Allerdings besaß nicht jede in Europa aktive Bank auch eine deutsche Bankleitzahl, was internationale Transaktionen kompliziert machte.

    Wenn Geld auf ein ausländisches Konto übermittelt werden musste, war es für Banken häufig sehr aufwendig, sicherzustellen, dass Überweisungen sicher ihr Ziel erreichen. 2008 wurde die IBAN international eingeführt und löste diese Herausforderung elegant. Seit 2016 wird die IBAN auch im nationalen Zahlungsverkehr im Rahmen einer Vereinheitlichung eingesetzt. Somit spielt es für die Computersysteme keine Rolle mehr, ob es sich um eine Transaktion im Inland oder ins Ausland handelt. Diese Standardisierung hat den europäischen Zahlungsverkehr revolutioniert und deutlich vereinfacht.

    💡 Tipp

    Speichere häufig genutzte IBANs als Vorlage in deinem Online-Banking! Die meisten Banken bieten eine Empfängerverwaltung, wo du IBANs mit Namen speichern kannst. So vermeidest du Tippfehler bei regelmäßigen Überweisungen und sparst Zeit.

    Die IBAN als Kontonummer für die digitale Welt

    Die IBAN wirkt auf den ersten Blick kompliziert, ist aber logisch aufgebaut. Dank dieser Standardisierung funktioniert der moderne Zahlungsverkehr schnell, sicher und grenzüberschreitend. Die integrierte Prüfziffer schützt dich vor Fehlüberweisungen, während der einheitliche Aufbau Echtzeitüberweisungen ermöglicht. Ob für Inlands- oder Auslandsüberweisungen – die IBAN hat den Zahlungsverkehr in der digitalen Welt erheblich vereinfacht und sicherer gemacht.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Was bedeutet IBAN genau?

    IBAN steht für International Bank Account Number und ist eine standardisierte internationale Bankkontonummer. Sie ersetzt die frühere Kombination aus Kontonummer und Bankleitzahl und ermöglicht einheitliche Transaktionen im In- und Ausland.

    Q

    Wie viele Stellen hat eine deutsche IBAN?

    Eine deutsche IBAN besteht aus 22 Stellen. Sie setzt sich zusammen aus dem Länderkennzeichen DE, einer zweistelligen Prüfziffer, der achtstelligen Bankleitzahl und der zehnstelligen Kontonummer mit gegebenenfalls führenden Nullen.

    Q

    Wozu dient die Prüfziffer in der IBAN?

    Die Prüfziffer wird nach dem Modulo-Verfahren berechnet und verhindert Fehler bei der Eingabe. Bei Zahlendrehern oder falschen Ziffern passt die Prüfziffer nicht mehr, das Bankensystem lehnt die IBAN ab und schützt vor Fehlüberweisungen.

    Q

    Wo finde ich meine IBAN?

    Deine IBAN findest du auf deinen Kontoauszügen, auf der Rückseite deiner Bankkarte und in deinem Online-Banking. Sie wird meist in vier Blöcken dargestellt, um die Eingabe zu erleichtern und Fehler zu vermeiden.

    Q

    Kann ich meine IBAN aus Kontonummer und Bankleitzahl berechnen?

    Ja, mit einem IBAN-Rechner kannst du aus Bankleitzahl und Kontonummer die vollständige IBAN ermitteln. Viele Banken und Sparkassen bieten solche Rechner kostenlos auf ihren Websites an und berechnen automatisch die korrekte Prüfziffer.

    Q

    Brauche ich für Inlandsüberweisungen auch den BIC?

    Bei Inlandsüberweisungen wird der BIC meist automatisch ergänzt und muss nicht manuell eingegeben werden. Die IBAN allein reicht für Transaktionen innerhalb Deutschlands aus, während der BIC vor allem bei internationalen Überweisungen wichtig ist.

  • Geldwäschegesetz für Privatpersonen: Ab 10.000€ wird’s ernst

    Geldwäschegesetz für Privatpersonen: Ab 10.000€ wird’s ernst

    Themen in diesem Artikel:

    • Was ist Geldwäsche: Illegales Geld wird in den legalen Finanz- und Wirtschaftskreislauf eingeschleust und durch verschiedene Konten gewaschen, um die Herkunft zu verschleiern.
    • Das Geldwäschegesetz: Seit 1991 gilt Geldwäsche als Straftat und wird mit bis zu fünf Jahren Freiheitsstrafe oder Geldstrafe geahndet.
    • Geldwäschegesetz für Privatpersonen: Bei Barzahlungen oder Einzahlungen über 10.000 Euro musst du die Herkunft des Geldes nachweisen können.
    • Erforderliche Nachweise: Rechnungsbelege, Quittungen, Kontoauszüge, Erbscheine oder Schenkungsurkunden dienen als Herkunftsnachweis für größere Geldbeträge.
    • Meldepflichten und Kontrollen: Banken müssen verdächtige Transaktionen melden und bei Überweisungen über 10.000 Euro ein Identifizierungsformular ausfüllen lassen.

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Wenn du Waren oder Dienstleistungen in bar bezahlst, die mehr als 10.000 Euro kosten, oder einen Barbetrag über dieser Grenze auf dein Konto überweist, musst du nachweisen können, woher genau das Geld stammt. Banken sind verpflichtet sicherzustellen, dass nur auf legalem Wege erlangtes Geld bei ihnen eingezahlt wird und kein Verstoß gegen das Geldwäschegesetz vorliegt. Diese Regelung betrifft dich als Privatperson direkt und kann bei fehlenden Nachweisen zu unangenehmen Nachfragen führen.

    Das Geldwäschegesetz gilt nicht nur für meldepflichtige Unternehmen wie Banken oder Juweliere, sondern ebenso für dich als Privatperson. Bereits beim Autokauf mit Bargeld oder bei größeren Einzahlungen auf dein Girokonto kannst du ungewollt in Erklärungsnot geraten. Deshalb ist es wichtig zu verstehen, welche Nachweispflichten bestehen und wie du dich darauf vorbereiten kannst.

    Was ist Geldwäsche?

    Geldwäsche bezeichnet das Einschleusen illegal erwirtschafteten Geldes in den legalen Finanz- und Wirtschaftskreislauf. Dieses Verfahren ist strafbar und wird in Deutschland gemäß Paragraf 261 Absatz 1 Strafgesetzbuch mit einer Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren oder einer Geldstrafe geahndet.

    Organisierte Kriminalität nutzt Geldwäsche in der Regel zur Gewinnmaximierung. Die Einnahmen stammen häufig aus Drogenhandel, Waffenhandel, illegalem Glücksspiel, Prostitution oder Korruption. Das auf diesem Weg eingenommene, illegale Geld wird durch verschiedene Konten und Firmen geschleust und dadurch „gewaschen“. Das bedeutet, dass das Geld in den normalen Finanz- und Wirtschaftsverkehr gelangt und seine ursprüngliche Herkunft am Ende nicht mehr nachvollziehbar ist.

    📌 Gut zu wissen

    International tätige, betrügerische Netzwerke betreiben Geldwäsche in der Regel grenzüberschreitend. Im Zuge der Globalisierung ist dieses Problem noch größer geworden, was die Verfolgung und Eindämmung entsprechend schwierig gestaltet. Moderne Ermittlungsbehörden arbeiten deshalb eng mit internationalen Partnern zusammen.

    Wer jedoch als Privatperson glaubt, vom Vorwurf der Geldwäsche nicht betroffen sein zu können, liegt falsch. Das Geldwäschegesetz gilt nicht nur für meldepflichtige Unternehmen, sondern ebenso für Privatpersonen.

    Kurz erklärt: Das Geldwäschegesetz

    Seit 1991 gilt Geldwäsche als Straftat. Um diese zu verfolgen und einzudämmen, gibt es auf europäischer Ebene die EU-Geldwäscherichtlinie, die vorgibt, wie die europäischen Länder ihre Geldwäschegesetze ausgestalten sollen. In Deutschland wird Geldwäsche durch das deutsche Geldwäschegesetz (kurz: GwG) zum behördlich verfolgten Straftatbestand und gemäß Strafgesetzbuch Paragraf 261 Absatz 1 mit einer Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren oder einer Geldstrafe geahndet.

    Im Zuge der letzten, 2015 verabschiedeten EU-Geldwäscherichtlinie wurde 2017 das neue, verschärfte deutsche Geldwäschegesetz beschlossen. Es soll insbesondere bei Barausgaben für mehr Transparenz bei Finanztransaktionen sorgen. Betroffen sind vom Geldwäschegesetz Institutionen und Personen wie:

    • Banken und Versicherungen
    • Spielbanken
    • Anwält:innen und Notar:innen
    • Steuerberater:innen
    • Autohändler:innen
    • Juwelier:innen
    • Immobilienmakler:innen

    Sie müssen als sogenannte „Verpflichtete“ vermutete Geldwäsche an die Behörden melden.

    Verschiedene Auffälligkeiten können auf Geldwäsche hindeuten. Dazu gehört eine Vielzahl unterschiedlicher Konten bei der gleichen oder anderen Banken. Sehr hohe Bargeldeinzahlungen über der Einzahlungsgrenze von 10.000 Euro fallen ebenso auf wie der Transport großer Geldmengen oder die Lagerung hoher Bargeldbeträge. Auch die sofortige Annahme schlechter Konditionen bei einer Geldanlage kann verdächtig wirken.

    📌 Gut zu wissen

    Das neue Geldwäschegesetz umfasst ein Transparenzregister, in dem neben den genannten Personen und Unternehmen alle meldepflichtigen Unternehmen erfasst sind. Dieses Register dient der besseren Nachverfolgung von Geldströmen und der Identifikation wirtschaftlich Berechtigter.

    Das Geldwäschegesetz für Privatpersonen

    Speziell im Hinblick auf Barausgaben oder -einzahlungen können nicht nur meldepflichtige Unternehmen, sondern auch Privatpersonen ungewollt gegen das Geldwäschegesetz verstoßen. Das ist etwa der Fall, wenn du Waren oder Dienstleistungen in bar bezahlst, die mehr als 10.000 Euro kosten – zum Beispiel beim Kauf eines Autos bei einem Autohändler. Ebenso kritisch sind Bareinzahlungen über 10.000 Euro auf dein Girokonto, wenn du jeweils nicht nachweisen kannst, woher das Geld stammt.

    Wer als Privatperson eine Summe auf sein oder ihr Konto überweist oder sich überweisen lässt, die den Freibetrag von 10.000 Euro übersteigt, muss zur Identifizierung nach dem Geldwäschegesetz bei der kontoführenden Bank ein entsprechendes Formular mit persönlichen Daten und Angaben zur Transaktion ausfüllen.

    💡 Tipp

    Informiere deine Bank am besten vorab über größere Bareinzahlungen oder Überweisungen. So vermeidest du Verzögerungen und kannst notwendige Nachweise direkt mitbringen. Die Bank kann dir auch genau sagen, welche Dokumente sie konkret benötigt.

    Wer Geld aus unbekannter Quelle auf sein Konto einzahlt, muss außerdem damit rechnen, dass das Finanzamt nachfragt.

    Erforderliche Nachweise für die Herkunft des Geldes

    Für den Nachweis der Herkunft des Geldes empfiehlt es sich, einen oder mehrere der folgenden Belege parat zu haben:

    Rechnungs- oder Verkaufsbelege dokumentieren den Verkauf von Gegenständen oder Immobilien und belegen die Herkunft größerer Bargeldbeträge.

    Quittungen über Barauszahlungen einer anderen Bank zeigen, dass das Geld von einem bestehenden Konto stammt und bereits im legalen Finanzkreislauf war.

    Ein aktueller Kontoauszug über Barauszahlungen der eigenen oder einer anderen Bank dient als direkter Nachweis für die Herkunft des Bargeldes.

    Bei Erbschaften helfen Testament, Erbschein oder ähnliche Nachweise, um die legale Herkunft größerer Geldbeträge zu belegen.

    Schenkungsurkunden oder -verträge dokumentieren Geldgeschenke von Familienangehörigen oder anderen Personen und erfüllen die Nachweispflicht gegenüber der Bank.

    💡 Tipp

    Bewahre alle Belege über größere Geldtransaktionen mindestens sechs Jahre auf – nicht nur sechs Monate. Das Finanzamt kann im Rahmen einer Steuerprüfung auch rückwirkend Nachweise verlangen. Eine ordentliche Dokumentation schützt dich vor späteren Problemen.

    Meldepflichten und Kontrollen

    Banken tragen eine besondere Verantwortung bei der Bekämpfung von Geldwäsche. Sie müssen sicherstellen, dass nur auf legalem Wege erlangtes Geld bei ihnen eingezahlt wird. Deshalb prüfen sie bei größeren Transaktionen die Herkunft des Geldes besonders sorgfältig. Diese Kontrollen dienen dem Schutz des Finanzsystems und der Gesellschaft vor kriminellen Machenschaften.

    📌 Gut zu wissen

    Unter „Know Your Customer“ (kurz: KYC) verstehen Banken das Prinzip, ihre Kund:innen genau zu kennen und deren Transaktionen nachvollziehen zu können. Diese Identifizierungspflicht ist ein zentraler Bestandteil des Geldwäschegesetzes und schützt sowohl die Bank als auch dich als Kund:in vor illegalen Aktivitäten.

    Als Privatperson solltest du bei größeren Bargeldtransaktionen immer die entsprechenden Nachweise bereithalten. Das erspart dir unangenehme Nachfragen und mögliche Verzögerungen bei Bankgeschäften. Die Zusammenarbeit mit deiner Bank und die transparente Offenlegung der Geldherkunft schützen dich vor dem Verdacht der Geldwäsche und möglichen rechtlichen Konsequenzen.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Ab welchem Betrag muss ich die Herkunft meines Geldes nachweisen?

    Bei Barzahlungen oder Bareinzahlungen über 10.000 Euro musst du nachweisen können, woher das Geld stammt. Diese Grenze gilt für Privatpersonen bei Banktransaktionen und Barkäufen.

    Q

    Welche Belege dienen als Herkunftsnachweis für größere Geldbeträge?

    Als Herkunftsnachweis eignen sich Rechnungs- oder Verkaufsbelege, Quittungen über Barauszahlungen, aktuelle Kontoauszüge, Testament oder Erbschein sowie Schenkungsurkunden oder -verträge.

    Q

    Welche Strafe droht bei Geldwäsche in Deutschland?

    Geldwäsche wird in Deutschland gemäß Paragraf 261 Absatz 1 Strafgesetzbuch mit einer Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren oder einer Geldstrafe geahndet.

    Q

    Muss ich bei jeder Überweisung über 10.000 Euro ein Formular ausfüllen?

    Ja, bei Überweisungen über 10.000 Euro musst du zur Identifizierung nach dem Geldwäschegesetz bei deiner Bank ein Formular mit persönlichen Daten und Angaben zur Transaktion ausfüllen. Dies gilt sowohl für eingehende als auch ausgehende Überweisungen.

    Q

    Was passiert, wenn ich keinen Herkunftsnachweis für mein Bargeld habe?

    Ohne Herkunftsnachweis kann die Bank die Einzahlung verweigern oder verzögern. Sie ist gesetzlich verpflichtet, verdächtige Transaktionen zu melden. Im schlimmsten Fall kann das Finanzamt eine Prüfung einleiten oder die Staatsanwaltschaft ermitteln.

    Q

    Gilt die 10.000 Euro Grenze auch für mehrere kleine Einzahlungen?

    Banken sind verpflichtet, auch gestückelte Einzahlungen zu überwachen. Mehrere kleinere Einzahlungen kurz hintereinander, die zusammen 10.000 Euro überschreiten, können ebenfalls meldepflichtig sein. Dies nennt man „Smurfing“ und gilt als verdächtig.

  • Geldwäschegesetz beim Girokonto: Pflichten & Grenzen 2024

    Geldwäschegesetz beim Girokonto: Pflichten & Grenzen 2024

    Themen in diesem Artikel:

    • Was ist Geldwäsche?: Illegal erwirtschaftetes Geld wird in den legalen Wirtschaftskreislauf eingeschleust, um die Herkunft zu verschleiern.
    • Das Geldwäschegesetz (GWG): Seit den 1990ern regelt das GWG die Bekämpfung von Geldwäsche in Deutschland und verpflichtet Banken und andere Akteure zu Kontrollmaßnahmen.
    • Identitätsnachweis bei Kontoeröffnung: Banken müssen deine Identität per Ausweis, VideoIdent oder PostIdent-Verfahren prüfen, bevor du ein Konto eröffnen kannst.
    • Bareinzahlungen und Nachweispflicht: Bei Einzahlungen über 10.000 Euro musst du die Herkunft des Geldes durch Belege wie Quittungen oder Erbscheine nachweisen.
    • Weitere betroffene Bereiche: Das Geldwäschegesetz gilt auch für Depoteröffnungen, Versicherungen, Goldkäufe und größere Barkäufe im Handel.

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Geldwäschegesetz und Girokonto: Was du wissen musst

    Das Geldwäschegesetz begegnet dir spätestens bei der Eröffnung deines Girokontos – aber auch in vielen anderen Alltagssituationen. Ob beim Identitätsnachweis, bei größeren Bareinzahlungen oder beim Kauf von Wertgegenständen: Die Regelungen des Gesetzes sollen verhindern, dass illegal erwirtschaftetes Geld unbemerkt in den legalen Wirtschaftskreislauf gelangt. In diesem Artikel erfährst du, was Geldwäsche bedeutet, wie das Geldwäschegesetz funktioniert und welche konkreten Auswirkungen es auf dein Girokonto und deinen Alltag hat.

    Was ist Geldwäsche eigentlich?

    Geldwäsche hat nichts mit Münzen und Scheinen in der Waschmaschine zu tun – auch wenn der Begriff das vermuten lässt. Vielmehr bezeichnet Geldwäsche im Sinne der Banken und Finanzbehörden den Prozess, bei dem illegal erwirtschaftetes Geld in den legalen Wirtschafts- und Geldkreislauf eingeschleust wird. Die Herkunft des Geldes soll dabei verschleiert werden, damit es wie legale Einnahmen aussieht.

    Dieses illegal erwirtschaftete Geld kann aus verschiedenen kriminellen Quellen stammen: Steuerbetrug, Drogenhandel oder Banküberfälle sind typische Beispiele. Ein konkretes Szenario verdeutlicht das Prinzip: Im Drogenhandel bezahlen Konsument:innen ihre Ware üblicherweise bar. Würden Zwischenhändler dieses Bargeld nun in einem Geschäft „einzahlen“, das ebenfalls auf Barzahlungen setzt, würde sich das illegale Geld in scheinbar legale Einnahmen verwandeln. Die tatsächliche Herkunft wäre damit erfolgreich verschleiert.

    📌 Gut zu wissen

    Geldwäsche ist in Deutschland ein Straftatbestand, der im § 261 des Strafgesetzbuchs geregelt ist. Wer sich der Geldwäsche schuldig macht, muss mit einer Freiheitsstrafe von bis zu 5 Jahren rechnen. Das Gesetz nimmt diese Form der Kriminalität sehr ernst.

    Genau gegen solche Transaktionen und Verschleierungsmethoden richtet sich das Geldwäschegesetz. Es soll verhindern, dass kriminelle Gelder unerkannt in den regulären Wirtschaftskreislauf gelangen und dort als legitime Einnahmen erscheinen.

    Was ist das Geldwäschegesetz?

    Seit Anfang der 1990er-Jahre wurde die Bekämpfung der Geldwäsche innerhalb der Europäischen Union vereinheitlicht. Für Deutschland regelt das Geldwäschegesetz (GWG) die entsprechenden Rechtsvorschriften und schafft einen einheitlichen rechtlichen Rahmen.

    Das Geldwäschegesetz sorgt nicht nur dafür, dass Geldwäsche als Straftatbestand definiert ist. Es regelt darüber hinaus die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Teilnehmer:innen im Wirtschaftsleben und verpflichtet diese zu bestimmten Maßnahmen. Diese Verpflichtungen sollen insgesamt die Geldwäsche erschweren und kriminelle Geldflüsse frühzeitig erkennbar machen. Als Kund:in einer Bank begegnen dir diese Verpflichtungen auch im Alltag – etwa bei der Kontoeröffnung oder bei größeren Transaktionen.

    📌 Gut zu wissen

    Der Begriff der Geldwäsche soll tatsächlich mit Waschsalons zu tun haben. Eine mögliche Erklärung besagt, dass der bekannte Mafiaboss Al Capone das Geld aus seinen kriminellen Machenschaften in Waschsalons investierte. So konnte er glaubhaft angeben, im „Wäschereigeschäft“ tätig zu sein und seine illegalen Einnahmen verschleiern.

    Übrigens müssen sich nicht nur Banken an diese Rahmenbedingungen halten. Das Geldwäschegesetz verpflichtet auch Finanzunternehmen, Notariate, Steuerberater:innen, Immobilienmakler:innen und Händler:innen zur Einhaltung der Vorschriften. Alle diese Akteure spielen eine wichtige Rolle bei der Verhinderung von Geldwäsche.

    Identitätsnachweis bei Kontoeröffnung

    Die Auswirkungen des Geldwäschegesetzes begegnen dir bereits bei der Eröffnung eines Girokontos oder Depots. Banken und Finanzinstitute sind nämlich gesetzlich verpflichtet, sich die Identität ihrer Kund:innen bestätigen zu lassen. Diese Pflicht ist ein zentraler Bestandteil der Präventionsmaßnahmen gegen Geldwäsche.

    Wenn du dein Konto in der Filiale einer Bank eröffnest, werden die Mitarbeitenden dich bitten, deinen Personalausweis vorzuzeigen. Dieser wird dann gescannt und die Daten werden im System der Bank hinterlegt. Bei der Eröffnung eines Girokontos bei einer Online- oder Direktbank durchläufst du einen Prozess, den die Banken als „Know Your Customer“ (KYC) bezeichnen.

    💡 Tipp

    Halte bei der Kontoeröffnung immer einen gültigen Personalausweis oder Reisepass bereit. Achte darauf, dass das Dokument noch mindestens 3 Monate gültig ist – viele Banken akzeptieren abgelaufene oder kurz vor Ablauf stehende Ausweise nicht. Für das VideoIdent-Verfahren benötigst du außerdem eine stabile Internetverbindung und gute Lichtverhältnisse.

    Dieser Identifikationsprozess funktioniert häufig per Video-Legitimation, bei der du dich über eine Webcam oder Smartphone-Kamera ausweist. Alternativ musst du mit einem Formular und deinem Ausweis zur nächsten Postfiliale gehen, um dort den Ausweis prüfen zu lassen. Dieses Verfahren wird PostIdent-Verfahren genannt und ist eine etablierte Methode zur sicheren Identitätsprüfung.

    Ohne diese Identitätsprüfung ist die Eröffnung eines Kontos in Deutschland nicht möglich. Die Banken sind gesetzlich verpflichtet, diese Prüfung durchzuführen, bevor sie dir Zugang zu ihren Dienstleistungen gewähren.

    Geldwäschegesetz bei Einzahlungen auf dem Girokonto

    Das Geldwäschegesetz gilt auch für Privatpersonen und wird relevant, wenn du versuchst, größere Beträge in bar auf dein Girokonto einzuzahlen. Bei Bareinzahlungen, die über der Grenze von 10.000 Euro liegen, wird die Bank einen Nachweis über die Herkunft des Geldes verlangen. Diese Regelung dient dazu, verdächtige Geldflüsse frühzeitig zu erkennen.

    Diese Grenze gilt auch für Teilbeträge, die in der Summe die Grenze überschreiten. Wenn du Bargeld bei einer anderen Bank auf dein Konto einzahlst – also nicht bei deiner Hausbank – liegt die Grenze für den erforderlichen Nachweis in der Regel deutlich geringer, meist bei 2.500 Euro. Diese strengere Regelung bei Fremdbanken soll zusätzliche Sicherheit schaffen.

    💡 Tipp

    Bewahre alle relevanten Belege über größere Geldbeträge sorgfältig auf. Sammle Quittungen von Barauszahlungen, Verkaufsbelege, Schenkungsurkunden oder Erbscheine in einem separaten Ordner. So hast du bei Bedarf alle Nachweise schnell zur Hand und vermeidest Verzögerungen bei der Einzahlung.

    Als Nachweis für die Herkunft des Geldes können verschiedene Belege dienen:

    • Eine Quittung über die Barauszahlung einer anderen Bank
    • Verkaufs- oder Rechnungsbelege, die den Ursprung des Geldes dokumentieren
    • Bei Erbschaften: Testament oder gültiger Erbschein
    • Bei Schenkungen: Schenkungsurkunde

    Ohne diese Nachweise wird die Bank die Einzahlung ablehnen müssen. Die Mitarbeitenden sind gesetzlich verpflichtet, die Herkunft größerer Bargeldbeträge zu dokumentieren und bei Verdachtsfällen entsprechende Meldungen zu machen.

    Geldwäschegesetz betrifft nicht nur das Girokonto

    Die Richtlinien aus dem Geldwäschegesetz betreffen nicht nur den Umgang mit dem Girokonto. Bei der Eröffnung eines Depots musst du genauso deine Identität bestätigen wie bei der Kontoeröffnung. Auch beim Abschluss einer Versicherung mit späterer Auszahlung greifen die Regelungen des Geldwäschegesetzes.

    Möchtest du Goldbarren erwerben, gibt es eine Obergrenze für den Erwerb mit Bargeld. Die Grenze für solches „Tafelgeschäft“ liegt bei knapp 2.000 Euro. Übersteigt der Kaufpreis diesen Betrag, muss der Händler deine Identität feststellen und dokumentieren.

    📌 Gut zu wissen

    Die Grenzen für Bargeschäfte werden regelmäßig angepasst und können sich ändern. Seit 2020 gilt für Edelmetallhändler eine verschärfte Obergrenze von 1.999,99 Euro für anonyme Barkäufe. Diese Verschärfung soll den Handel mit Edelmetallen noch transparenter machen.

    Auch im allgemeinen Handel kannst du nicht einfach größere Käufe mit Bargeld abwickeln. Hier gilt eine Obergrenze von 10.000 Euro. Ist der Kaufpreis höher, müssen die Händler deine Identität überprüfen und die Transaktion dokumentieren. Diese Regelung gilt für alle Arten von Waren und Dienstleistungen und soll verhindern, dass größere Bargeldbeträge unbemerkt den Besitzer wechseln.

    Das Geldwäschegesetz durchzieht damit viele Bereiche des Wirtschaftslebens und schafft ein engmaschiges Netz zur Verhinderung von Geldwäsche. Für dich als Verbraucher:in bedeutet das zwar manchmal zusätzlichen Aufwand bei der Identifikation, aber es dient letztlich dem Schutz des gesamten Finanzsystems.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Was versteht man unter Geldwäsche?

    Geldwäsche bezeichnet das Einschleusen von illegal erwirtschaftetem Geld in den legalen Wirtschaftskreislauf. Dabei wird die illegale Herkunft des Geldes verschleiert, sodass es wie legale Einnahmen erscheint.

    Q

    Warum muss ich bei der Kontoeröffnung meinen Ausweis zeigen?

    Banken sind durch das Geldwäschegesetz gesetzlich verpflichtet, die Identität ihrer Kund:innen zu prüfen. Dies geschieht per Ausweis in der Filiale, VideoIdent oder PostIdent-Verfahren bei Online-Banken. Ohne diese Prüfung darf kein Konto eröffnet werden.

    Q

    Ab welchem Betrag muss ich die Herkunft von Bargeld nachweisen?

    Bei Bareinzahlungen über 10.000 Euro auf dein eigenes Girokonto musst du die Herkunft nachweisen. Bei Einzahlungen bei fremden Banken liegt die Grenze meist bei 2.500 Euro. Diese Grenzen gelten auch für Teilbeträge, die zusammen die Grenze überschreiten.

    Q

    Welche Belege gelten als Nachweis für die Geldherkunft?

    Als Nachweis gelten Quittungen über Barauszahlungen, Verkaufs- oder Rechnungsbelege, Testamente, Erbscheine oder Schenkungsurkunden. Diese Dokumente belegen die legale Herkunft des Geldes und müssen bei größeren Bareinzahlungen vorgelegt werden.

    Q

    Was passiert, wenn ich keinen Herkunftsnachweis vorlegen kann?

    Ohne Herkunftsnachweis wird die Bank die Einzahlung ablehnen müssen. Die Mitarbeitenden sind gesetzlich verpflichtet, größere Bargeldbeträge zu dokumentieren. Bei Verdachtsfällen müssen sie zudem eine Verdachtsmeldung an die zuständigen Behörden abgeben.

    Q

    Gilt das Geldwäschegesetz auch beim Online-Shopping?

    Bei bargeldlosen Zahlungen im Online-Shopping greift das Geldwäschegesetz nicht direkt. Jedoch müssen Händler bei Barzahlungen über 10.000 Euro die Identität des Käufers feststellen. Bei Überweisungen oder Kartenzahlungen ist die Identität bereits durch das Bankkonto nachvollziehbar.

  • Einlagensicherung Girokonto: Bis 100.000€ geschützt

    Einlagensicherung Girokonto: Bis 100.000€ geschützt

    Themen in diesem Artikel:

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Einlagensicherung beim Girokonto einfach erklärt

    Dein Geld auf dem Girokonto ist durch zwei umfassende Sicherungssysteme geschützt: die gesetzliche Einlagensicherung sichert im Falle einer Bankeninsolvenz bis zu 100.000 Euro pro Person und Konto ab. Zusätzlich können Banken freiwillige Maßnahmen ergreifen, die sogar noch höhere Beträge schützen. Diese doppelte Absicherung gibt dir die Gewissheit, dass dein Erspartes auch im Ernstfall nicht verloren geht.

    Die gesetzliche Grundlage basiert auf dem Einlagensicherungsgesetz und gilt seit 2009 für alle Geldinstitute in der Europäischen Union. Was ursprünglich mit 20.000 Euro Schutz begann, wurde im Zuge der Wirtschaftskrise auf den heutigen Standard von 100.000 Euro erhöht. Diese Regelung greift nicht nur bei Girokonten, sondern auch bei Tagesgeld- und Festgeldkonten sowie Spareinlagen und Geldwerten aus Depots auf Verrechnungskonten.

    Absicherung fürs Girokonto: Das ist die Einlagensicherung

    Auf Girokonten liegt üblicherweise weniger Geld als auf Sparkonten, dennoch ist maximale Sicherheit wichtig. In Deutschland schützen dich zwei Systeme: die gesetzliche und die freiwillige Einlagensicherung. Grundsätzlich haben alle Kontoinhaber:innen eines Girokontos bei einer Bankeninsolvenz das Recht auf die Sicherheit ihrer Einlagen.

    Die gesetzliche Einlagensicherung basiert auf dem Einlagensicherungsgesetz (EinSiG) und existiert seit 2009 in der Europäischen Union für alle Geldinstitute. Der Grundbetrag für die Sicherung lag 2009 zunächst bei 20.000 Euro und wurde noch im gleichen Jahr auf 50.000 Euro erhöht. Im Zuge der Wirtschaftskrise stockte der Gesetzgeber den Betrag 2011 ein weiteres Mal auf – auf die heutigen 100.000 Euro pro Person und Bankkonto.

    📌 Gut zu wissen

    Die gesetzliche Einlagensicherung ist nicht nur für Geldinstitute in Deutschland verpflichtend, sondern gilt auch innerhalb der gesamten Europäischen Union. Alle EU-Mitgliedsstaaten sind verpflichtet, nationale Sicherungsfonds einzurichten. Die entsprechenden Richtlinien sind 2009/14/EG und 2014/49/EU. Bis 2024 sollen die Sicherungssysteme innerhalb der EU vereinheitlicht werden.

    Die gesetzliche Sicherung greift bei allen Girokonten, ebenso bei Tagesgeld- und Festgeldkonten. Spareinlagen und Geldwerte aus Depots auf Verrechnungskonten sind ebenfalls abgesichert. Einlagen, deren Beträge über den Grundwert hinausgehen, können unter bestimmten Umständen auch geschützt werden. Die freiwillige Einlagensicherung umfasst alle Maßnahmen, die Banken zusätzlich zu den gesetzlichen Regelungen selbst ergreifen, um die Einlagen ihrer Kund:innen zu schützen.

    So funktioniert die Einlagensicherung

    Im Rahmen der gesetzlichen Einlagensicherung wurde der Entschädigungseinrichtung deutscher Banken (EdB) die Aufgabe übertragen, Einlagen und Verbindlichkeiten aus Wertpapiergeschäften zu schützen. Bei einer Bankeninsolvenz werden im Entschädigungsfall pro Girokonto und Bank 100.000 Euro durch die Einlagensicherung geschützt.

    Bei besonders schutzwürdigen Einlagen, beispielsweise durch den Verkauf einer Privatimmobilie, kann sogar ein Schutz bis zu 500.000 Euro greifen. Das Geld wird dann innerhalb von sieben Arbeitstagen nach Feststellung des Entschädigungsfalls an die Kontoinhaber:innen durch die EdB ausgezahlt. Diese schnelle Auszahlung stellt sicher, dass du zeitnah wieder über dein Geld verfügen kannst und nicht in finanzielle Schwierigkeiten gerätst.

    💡 Tipp

    Dokumentiere wichtige Transaktionen wie Immobilienverkäufe gut, damit du im Ernstfall den erhöhten Schutz von bis zu 500.000 Euro nachweisen kannst. Bewahre alle relevanten Unterlagen mindestens sechs Monate nach der Transaktion auf und informiere deine Bank über solche besonderen Einlagen.

    Erweiterte Absicherung durch freiwillige Einlagensicherung

    Bei der freiwilligen Einlagensicherung sind auch Beträge auf Girokonten von über 100.000 Euro abgesichert. Hier greift der Einlagensicherungsfonds (ESF), an dem sich viele Banken beteiligen. Bei dieser Sicherungsart sind bei einer Bankeninsolvenz mindestens 750.000 Euro pro Konto geschützt.

    Wie die Entschädigung bei der freiwilligen Einlagensicherung im Ernstfall ausgezahlt wird, kann von Kreditinstitut zu Kreditinstitut abweichen. Öffentliche Banken, Privatbanken, Genossenschaftsbanken und Sparkassen können in einer solchen Situation unterschiedlich handeln. Genossenschaftsbanken stützen sich dafür beispielsweise auf die Sicherungseinrichtung des Bundesverbandes der Volks- und Raiffeisenbanken (BVR), die einen umfassenden Schutz für ihre Mitglieder bietet.

    📌 Gut zu wissen

    Die Höhe der freiwilligen Einlagensicherung kann sich jährlich ändern und hängt vom Eigenkapital der jeweiligen Bank ab. Große Privatbanken sichern oft Millionenbeträge ab, während kleinere Institute möglicherweise nur den Mindestbetrag von 750.000 Euro garantieren. Prüfe die aktuellen Sicherungsgrenzen deiner Bank regelmäßig.

    Was passiert bei mehreren Girokonten?

    Grundsätzlich greift die Einlagensicherung pro Kunde und Bank. Hast du also mehrere Girokonten bei einer Bank, teilt sich die Summe unter diesen Konten auf und die Höchstsumme der Entschädigung im Insolvenzfall bleibt bei 100.000 Euro. Diese Regelung ist wichtig zu verstehen, wenn du deine Finanzen auf mehrere Konten bei derselben Bank verteilst.

    Im Falle von Girokonten, die als Gemeinschaftskonto genutzt werden, wie beispielsweise bei Eheleuten, werden beide Kontoinhaber:innen jeweils mit einem Betrag von 100.000 Euro entschädigt. Verfügt eine oder beide Personen über ein weiteres Girokonto bei derselben Bank, wird dies in Höhe der Berechnung für die betroffenen Einleger:innen einbezogen. Dadurch ergibt sich bei Gemeinschaftskonten ein effektiver Schutz von bis zu 200.000 Euro.

    💡 Tipp

    Wenn du höhere Beträge absichern möchtest, verteile dein Geld strategisch auf verschiedene Banken. So profitierst du bei jeder Bank vom vollen Schutz der Einlagensicherung von 100.000 Euro. Achte dabei auf die Bonität der Banken und wähle Institute mit zusätzlicher freiwilliger Einlagensicherung für maximalen Schutz.

    Ein Schutzschirm im Ernstfall

    Laut gesetzlicher Grundlage sind alle Banken in Deutschland und der Europäischen Union verpflichtet, die Einlagen von Kontoinhaber:innen abzusichern. Die gesetzliche Einlagensicherung schützt das angesparte Geld auf deinem Girokonto im Falle einer Bankeninsolvenz. Pro Kunde und Bankeninstitut wird ein Betrag von 100.000 Euro entschädigt.

    Durch die freiwillige Einlagensicherung können sogar noch höhere Beträge gesichert werden, wobei die Handhabung der Entschädigung von der Art des jeweiligen Kreditinstituts abhängt. Diese doppelte Absicherung durch gesetzliche Verpflichtung und freiwillige Maßnahmen gibt dir die Sicherheit, dass dein Geld auch in Krisenzeiten geschützt ist. Die schnelle Auszahlung innerhalb von sieben Arbeitstagen stellt zudem sicher, dass du im Ernstfall nicht lange auf dein Geld warten musst.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Wie hoch ist die gesetzliche Einlagensicherung in Deutschland?

    Die gesetzliche Einlagensicherung schützt pro Person und Bank bis zu 100.000 Euro. Bei besonders schutzwürdigen Einlagen, etwa aus Immobilienverkäufen, kann der Schutz für einen Zeitraum von sechs Monaten sogar bis zu 500.000 Euro betragen.

    Q

    Wie schnell wird im Entschädigungsfall ausgezahlt?

    Die Entschädigungseinrichtung deutscher Banken (EdB) zahlt das gesicherte Geld innerhalb von sieben Arbeitstagen nach Feststellung des Entschädigungsfalls aus. So hast du schnell wieder Zugriff auf deine Einlagen und gerätst nicht in finanzielle Schwierigkeiten.

    Q

    Was passiert bei mehreren Konten bei derselben Bank?

    Die Einlagensicherung gilt pro Kunde und Bank, nicht pro Konto. Hast du mehrere Girokonten bei einer Bank, teilt sich die Höchstsumme von 100.000 Euro auf alle deine Konten bei dieser Bank auf. Bei Gemeinschaftskonten erhält jede:r Kontoinhaber:in einen eigenen Schutz von 100.000 Euro.

    Q

    Gilt die Einlagensicherung auch für Online-Banken?

    Ja, auch Online-Banken mit deutscher Banklizenz unterliegen der gesetzlichen Einlagensicherung. Entscheidend ist, dass die Bank eine Vollbanklizenz besitzt und Mitglied im Einlagensicherungsfonds ist. Dies gilt für alle in Deutschland zugelassenen Kreditinstitute, unabhängig davon, ob sie Filialen betreiben oder nicht.

    Q

    Muss ich im Ernstfall selbst aktiv werden?

    In der Regel nicht. Die Entschädigungseinrichtung kontaktiert dich automatisch, sobald ein Entschädigungsfall festgestellt wurde. Du erhältst dann ein Formular, das du ausfüllen und zurücksenden musst. Wichtig ist, dass deine Kontaktdaten bei der Bank aktuell sind, damit dich die Mitteilungen erreichen.

    Q

    Sind auch Fremdwährungskonten durch die Einlagensicherung geschützt?

    Ja, Fremdwährungskonten bei deutschen Banken sind ebenfalls durch die Einlagensicherung geschützt. Die Entschädigung erfolgt dann in Euro zum Umrechnungskurs des Tages, an dem der Entschädigungsfall festgestellt wurde. Der Schutz gilt für alle Währungen, solange das Konto bei einer deutschen Bank geführt wird.

  • Direktbank Girokonto: Vorteile, Nachteile & Auswahlkriterien

    Direktbank Girokonto: Vorteile, Nachteile & Auswahlkriterien

    Themen in diesem Artikel:

    • Was ist eine Direktbank: Finanzinstitute ohne Filialen, die alle Bankgeschäfte online abwickeln und dabei niedrigere Gebühren sowie bessere Zinsen bieten
    • Auswahlkriterien für Direktbanken: Kundenservice, Bargeld-Zugang, Sicherheitsstandards, Banking-Apps und transparente Kostenstrukturen sind entscheidend
    • Sicherheit und Regulierung: Direktbanken unterliegen denselben gesetzlichen Richtlinien wie Filialbanken, inklusive Einlagensicherung bis 100.000 Euro
    • Wann Filialbanken sinnvoll sind: Persönliche Beratung vor Ort und einfachere Bargeldeinzahlungen machen traditionelle Banken für bestimmte Bedürfnisse zur besseren Wahl
    • Finanzielle Vorteile: Niedrigere Fixkosten ermöglichen Direktbanken bessere Zinsen auf Guthaben und günstigere Kreditkonditionen für Kund:innen

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Ein Girokonto bei einer Direktbank bietet dir heute konkrete finanzielle Vorteile: keine oder geringe Kontoführungsgebühren, bessere Zinssätze und schnellere Bearbeitungszeiten. Direktbanken verzichten bewusst auf Filialen, Kontoauszugsdrucker und Schalter zum Geldeinzahlen. Diese niedrigeren Fixkosten geben sie direkt an dich weiter. In Zeiten von Online-Shopping und bargeldlosen Zahlungen stellen sie eine echte Alternative zu klassischen Finanzinstituten dar, ohne dass du auf wesentliche Bankdienstleistungen verzichten musst.

    Was ist eine Direktbank?

    Eine Direktbank ist ein Finanzinstitut, das seine Dienstleistungen heutzutage vollständig über das Internet anbietet. Du kannst alle Arten von Bankgeschäften abwickeln, ohne dass dafür ein physischer Besuch in einer Filiale nötig ist. Das bedeutet für dich maximale Flexibilität bei der Verwaltung deiner Finanzen.

    Direktbanken haben keine physischen Filialen und bieten daher in der Regel niedrigere Gebühren, bessere Zinsen und schnellere Bearbeitungszeiten an als traditionelle Banken. Nicht selten sind die Online-Banking-Dienste komplett kostenlos. Die üblichen Bankdienstleistungen bleiben dir dabei erhalten: zum Beispiel die Führung eines Girokontos für Zahlungseingänge und Überweisungen, Bankkarten wie Kredit- oder Debitkarte oder auch Wertpapierdepots.

    Du kannst Direktbanken von überall auf der Welt verwenden. Als Kund:in aus Deutschland kannst du dank einheitlicher gesetzlicher Regulierung meist problemlos Finanzinstitute in der Europäischen Union nutzen. Dabei profitierst du von einer sicheren und benutzerfreundlichen Online-Plattform für deine Bankgeschäfte. Direktbanken unterliegen den gleichen gesetzlichen Richtlinien wie traditionelle Banken, sodass du denselben rechtlichen Schutz genießt.

    📌 Gut zu wissen

    Wie bei traditionellen Banken genießt du auch als Kund:in von Direktbanken in der Europäischen Union den Schutz der sogenannten Einlagensicherung. Dabei garantiert der Gesetzgeber, dass grundsätzlich bis zu 100.000 Euro pro Kunde:in durch den Staat abgesichert sind, falls die Bank zahlungsunfähig ist.

    Worauf kommt es bei einer guten Direktbank an?

    Wenn du ein Girokonto bei einer Direktbank in Betracht ziehst, solltest du auf einige wichtige Aspekte achten, die deinen Banking-Alltag maßgeblich beeinflussen.

    Kundenservice ist auch ohne physische Filialen entscheidend. Gute Anbieter haben kompetente Mitarbeiter:innen, die schnell und freundlich auf deine Anfragen antworten, sei es per E-Mail, Telefon oder im bankeigenen Web-Chat. Die Erreichbarkeit und Reaktionszeit des Supports solltest du vor der Kontoeröffnung prüfen.

    Der Zugang zu Bargeld bleibt trotz zunehmender Digitalisierung wichtig. Vieles lässt sich heute bargeldlos erledigen, manchmal geht es aber doch nicht ohne physisches Geld. Direktbanken kooperieren oft mit Filialbanken, an deren Automaten du Bargeld bis zu einer bestimmten Höhe abheben und manchmal auch einzahlen kannst. Auch an Kassen in Supermärkten ist das häufig möglich. Du solltest also sicherstellen, dass es in deiner näheren Umgebung einen solchen Bargeld-Zugangspunkt gibt und herausfinden, wie hoch die Gebühren für diese Leistung sind. Die meisten Direktbanken stellen zudem Kreditkarten zur Verfügung, mit denen du kostenlos Bargeld abheben kannst – in der Regel sogar weltweit.

    💡 Tipp

    Teste vor der Kontoeröffnung den Kundenservice der Direktbank mit einer konkreten Frage per Chat oder E-Mail. So bekommst du einen direkten Eindruck von der Reaktionszeit und Kompetenz des Supports. Achte auch darauf, ob die Bank eine kostenlose Hotline anbietet oder nur eine kostenpflichtige Nummer.

    Sicherheit hat oberste Priorität bei der Wahl deiner Direktbank. Sehr wichtig ist, wie die Direktbank im Internet ihre Kund:innen vor Betrug und Datenmissbrauch schützt. Sicherheitsfunktionen wie etwa eine Zwei-Faktor-Authentifizierung und E-Mail-Benachrichtigungen zu Zahlungsvorgängen sind heute Standard und sollten selbstverständlich sein.

    Eine gute Banking-App gehört zum modernen Banking dazu. Neben einer gut strukturierten und leicht bedienbaren Website ist für viele Menschen auch eine entsprechende App für das Smartphone wichtig. Sie ermöglicht dir, deine Finanzen jederzeit und überall im Blick zu behalten.

    Die Kostenstruktur verdient deine besondere Aufmerksamkeit. Einige Direktbanken bieten ein kostenloses oder sehr günstiges Girokonto an und auch das Bargeldabheben geht bei Partnerfilialen in Deutschland oft gebührenfrei. Allerdings gibt es manchmal Begrenzungen, die zu Kosten führen können: zum Beispiel, wenn das Geldabheben nur bis drei Mal pro Monat kostenlos ist und danach Gebühren anfallen. Hier gilt es, sich das Kleingedruckte genau durchzulesen und die tatsächlichen Kosten für dein individuelles Nutzungsverhalten zu berechnen.

    📌 Gut zu wissen

    Weil eine Direktbank weniger Kosten hat als eine Filialbank, kann diese ihren Kund:innen oft bessere Zinsen anbieten: sowohl höhere Zinsen auf das eigene Kapital auf dem Konto, als auch niedrigere Zinsen für Kredite. Direktbanken ermöglichen zudem oft eine unkompliziertere Kreditvergabe als Filialbanken.

    Wann ist eine Filialbank die bessere Wahl?

    Trotz der Vorteile von Direktbanken wie ständiger Online-Erreichbarkeit und günstigerer Kosten kann es auch Gründe geben, sich für eine traditionelle Filialbank zu entscheiden. Die Entscheidung hängt stark von deinen individuellen Bedürfnissen und Gewohnheiten ab.

    Filialbanken bieten mehr persönliche Beratung und Service vor Ort an. Gerade bei komplizierten Finanzthemen und individuellen Kundenbedürfnissen ist das oft hilfreich. Wenn du Wert auf ein persönliches Gespräch legst oder komplexe Finanzprodukte wie Baufinanzierungen planst, kann der direkte Kontakt zu einem Berater von Vorteil sein.

    💡 Tipp

    Nutze für alltägliche Bankgeschäfte ein kostenloses Girokonto bei einer Direktbank und behalte zusätzlich ein Konto bei einer Filialbank für spezielle Anforderungen wie Bargeldeinzahlungen oder persönliche Beratung bei komplexen Finanzprodukten. So kombinierst du die Vorteile beider Welten optimal.

    Bargeldeinzahlungen sind bei Filialbanken einfacher möglich, sei es am Automaten oder bei Mitarbeiter:innen am Schalter. Wer also viel mit physischem Geld zu tun hat – etwa Selbstständige mit Bareinnahmen – wird hier besseren Service finden. Die Möglichkeit, größere Bargeldbeträge unkompliziert einzuzahlen, kann für bestimmte Berufsgruppen entscheidend sein.

    Auch Filialbanken haben heute moderne und sichere Online-Banking-Bereiche und Smartphone-Apps. Somit bieten sie zusätzlich zu dem physischen Service vor Ort auch die ständige Erreichbarkeit im Internet an. Du musst also nicht auf digitale Bequemlichkeit verzichten, wenn du dich für eine Filialbank entscheidest.

    📌 Gut zu wissen

    Die erste Direktbank der Welt kam aus Deutschland und kommunizierte mit ihren Kund:innen vor allem über Briefe. Die 1965 gegründete „Bank für Spareinlagen und Vermögensbildung“ entstand in Frankfurt und ist die Vorgängerin der heutigen Direktbank ING-DiBa.

    Direktbanken: Die günstige Online-Alternative

    Die Vorteile eines Girokontos bei einer Direktbank liegen auf der Hand: keine oder geringe Kontoführungsgebühren, bessere Zinssätze und schnellere Bearbeitungszeiten. Diese Kostenvorteile resultieren direkt aus dem Geschäftsmodell ohne teure Filialinfrastruktur. Du profitierst von der Effizienz digitaler Prozesse, die sich in attraktiveren Konditionen niederschlagen.

    Die Entscheidung zwischen Direktbank und Filialbank hängt letztlich von deinen persönlichen Präferenzen ab. Wenn du technikaffin bist, selten Bargeld einzahlst und Wert auf günstige Konditionen legst, ist eine Direktbank ideal für dich. Legst du hingegen Wert auf persönliche Beratung und hast häufig mit Bargeldeinzahlungen zu tun, kann eine Filialbank die bessere Wahl sein.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Was unterscheidet eine Direktbank von einer Filialbank?

    Direktbanken bieten alle Bankdienstleistungen ausschließlich online an und haben keine physischen Filialen. Dadurch entstehen niedrigere Kosten, die sich in günstigeren Gebühren und besseren Zinsen für Kund:innen niederschlagen.

    Q

    Sind Direktbanken genauso sicher wie Filialbanken?

    Ja, Direktbanken unterliegen denselben gesetzlichen Richtlinien wie traditionelle Banken. In der EU genießt du die Einlagensicherung bis 100.000 Euro pro Kunde:in, falls die Bank zahlungsunfähig wird.

    Q

    Wie komme ich bei einer Direktbank an Bargeld?

    Direktbanken kooperieren mit Filialbanken und Supermärkten für Bargeldabhebungen. Zudem stellen die meisten Kreditkarten zur Verfügung, mit denen du oft weltweit kostenlos Bargeld abheben kannst.

    Q

    Welche Kosten entstehen bei einem Direktbank-Girokonto?

    Viele Direktbanken bieten kostenlose oder sehr günstige Girokonten an. Achte jedoch auf mögliche Begrenzungen beim kostenlosen Bargeldabheben und lies das Kleingedruckte zu versteckten Gebühren genau durch.

    Q

    Kann ich bei einer Direktbank auch Kredite aufnehmen?

    Ja, Direktbanken bieten oft sogar günstigere Kreditkonditionen als Filialbanken. Die Kreditvergabe erfolgt meist unkomplizierter und schneller, da alle Prozesse digital ablaufen und weniger Verwaltungskosten anfallen.

    Q

    Für wen lohnt sich eine Direktbank besonders?

    Eine Direktbank lohnt sich besonders für technikaffine Menschen, die selten Bargeld einzahlen müssen und Wert auf günstige Konditionen legen. Auch wer flexibel von überall auf sein Konto zugreifen möchte, profitiert von den digitalen Services.

  • Berufsunfähigkeitsversicherung für Beamte: Schutz bei Dienstunfähigkeit

    Berufsunfähigkeitsversicherung für Beamte: Schutz bei Dienstunfähigkeit

    Themen in diesem Artikel:

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Beamt:innen können genauso wie Angestellte plötzlich berufsunfähig werden – bei Staatsbediensteten heißt das Dienstunfähigkeit. Die staatliche Absicherung greift allerdings nur unter bestimmten Voraussetzungen. Besonders in den ersten Berufsjahren besteht oft kein Anspruch auf Ruhegehalt. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung für Beamte schließt diese gefährliche Versorgungslücke und sichert dein Einkommen ab, wenn du aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr arbeiten kannst.

    Berufsunfähigkeit bei Beamt:innen

    Als Polizist:in, Richter:in oder Soldat:in genießt du einen sicheren Arbeitsplatz und ein verlässliches Gehalt. Doch auch Beamt:innen kann eine vorübergehende oder dauerhafte Berufsunfähigkeit treffen – sei es durch Krankheit oder Unfall. Die Einschränkung kann körperlicher oder geistiger Natur sein.

    Der entscheidende Unterschied: Während bei Angestellten von Berufs- oder Erwerbsunfähigkeit die Rede ist, spricht man bei Beamt:innen von Dienstunfähigkeit. Diese liegt vor, wenn:

    • Du aus gesundheitlichen Gründen deinen Dienst nicht mehr ausüben kannst
    • Du aufgrund einer Erkrankung innerhalb von sechs Monaten mehr als drei Monate arbeitsunfähig warst
    • Keine Aussicht besteht, dass du innerhalb eines halben Jahres wieder voll dienstfähig wirst

    Die Feststellung der Dienstunfähigkeit trifft ein Amtsarzt bzw. eine Amtsärztin nach einer gründlichen Untersuchung. Das erstellte Attest geht an deinen Dienstherrn, der über das weitere Vorgehen entscheidet. Du wirst entweder in den Ruhestand versetzt oder erhältst eine Tätigkeit, die du gemäß deines gesundheitlichen Zustands noch ausüben kannst.

    📌 Gut zu wissen

    Für Bundesbeamt:innen und Landesbeamt:innen gelten unterschiedliche Voraussetzungen für die Dienstunfähigkeit. Diese sind im Bundesbeamtengesetz (BBG) beziehungsweise im Beamtenstatusgesetz (BeamtStG) festgeschrieben. Als Landesbeamt:in musst du zudem je nach Bundesland abweichende Regelungen berücksichtigen.

    Das Ruhegehalt

    Wirst du als Beamt:in dienstunfähig und vorzeitig in den Ruhestand versetzt, hast du in der Regel Anspruch auf eine staatliche Absicherung in Form eines Ruhegehalts. Dein Dienstherr zahlt diese Versorgung – allerdings nicht in jedem Fall.

    Besonders kritisch ist die Situation für Beamt:innen am Beginn ihrer beruflichen Laufbahn. Im Fall einer Dienstunfähigkeit droht dir ohne zusätzliche Absicherung eine finanzielle Notlage, denn das Ruhegehalt erhalten ausschließlich Beamt:innen auf Lebenszeit – und auch diese erst nach fünf Jahren Dienstzeit. Diese sogenannte Wartezeit stellt für viele junge Staatsbedienstete ein erhebliches finanzielles Risiko dar.

    💡 Tipp

    Berechne deine finanzielle Lücke konkret: Notiere deine monatlichen Fixkosten und prüfe, ob du diese ohne Einkommen über mehrere Monate tragen könntest. Die meisten Beamt:innen unterschätzen das Risiko in den ersten fünf Dienstjahren erheblich. Eine Dienstunfähigkeitsversicherung mit einer Rentenhöhe von 60-80% deines Nettoeinkommens bietet dir optimalen Schutz.

    Was ist eine Dienstunfähigkeitsversicherung?

    Mit einer Dienstunfähigkeitsversicherung – also einer speziellen Berufsunfähigkeitsversicherung für Beamt:innen – sicherst du dich gegen den Verlust deiner Arbeitskraft ab. Wirst du aus gesundheitlichen Gründen dienstunfähig, erhältst du eine vorab vereinbarte Rente, die dein Einkommen ersetzt.

    Die Dienstunfähigkeitsversicherung ist als spezielle Klausel in einer Berufsunfähigkeitsversicherung enthalten. Diese Dienstunfähigkeitsklausel erweitert den Schutz erheblich und ist für Beamt:innen entscheidend – denn sie bietet einen großen Vorteil gegenüber einer regulären Berufsunfähigkeitsversicherung.

    Der zentrale Unterschied liegt in der Leistungsgrenze: Während eine normale Versicherung erst zahlt, wenn du deine berufliche Tätigkeit zu mindestens 50 Prozent nicht mehr ausüben kannst, gibt es bei der Dienstunfähigkeitsversicherung keine solche Grenze. Selbst wenn du nur zu 20 Prozent nicht leistungsfähig bist, kann dich der Amtsarzt als dienstunfähig einstufen. Eine reguläre Berufsunfähigkeitsversicherung würde in diesem Fall entweder gar nicht zahlen oder aufwändige medizinische Nachweise einfordern.

    Für wen ist eine Dienstunfähigkeitsversicherung sinnvoll?

    Nicht alle Beamt:innen haben automatisch Anspruch auf staatliche finanzielle Absicherung durch ein Ruhegehalt. Folgende Personengruppen sollten eine Dienstunfähigkeitsversicherung unbedingt in Betracht ziehen, um einen Verdienstausfall zu vermeiden:

    Beamtenanwärter:innen und Berufsanfänger:innen

    Beamtenanwärter:innen und Berufsanfänger:innen stehen vor einer besonders kritischen Situation. Wer in den Beruf als Beamt:in auf Lebenszeit einsteigt, erhält in den ersten fünf Jahren kein Ruhegehalt im Fall von Dienstunfähigkeit. Diese Wartezeit kann existenzbedrohend sein, wenn plötzlich eine schwere Erkrankung oder ein Unfall eintritt.

    Beamt:innen auf Probe

    Beamt:innen auf Probe befinden sich in der Probezeit ihres Dienstes und genießen noch nicht den vollen Schutz. Im Fall einer Dienstunfähigkeit erhalten sie kein Ruhegehalt – stattdessen folgt in der Regel die Entlassung. Ohne private Absicherung stehst du dann ohne Einkommen da.

    Beamt:innen auf Widerruf

    Beamt:innen auf Widerruf befinden sich noch in der Ausbildung für den Staatsdienst. Auch für diese Gruppe besteht kein Anspruch auf Ruhegehalt bei Dienstunfähigkeit. Gerade in dieser Lebensphase, in der du möglicherweise noch keine großen Rücklagen bilden konntest, ist eine private Absicherung besonders wichtig.

    💡 Tipp

    Schließe deine Dienstunfähigkeitsversicherung vor der amtsärztlichen Einstellungsuntersuchung ab. So vermeidest du, dass eventuelle Befunde zu Risikozuschlägen oder Ausschlüssen führen. Viele Versicherer bieten spezielle Anwärtertarife mit reduzierten Beiträgen während der Ausbildungszeit an – nutze diese Möglichkeit für einen günstigen Einstieg.

    📌 Gut zu wissen

    Die Dienstunfähigkeitsklausel ist nicht bei allen Versicherern automatisch enthalten. Achte beim Vertragsabschluss explizit darauf, dass diese Klausel ohne Mehrkosten integriert ist. Einige Anbieter verlangen dafür einen Aufpreis oder bieten sie gar nicht an – das kann im Ernstfall den Unterschied zwischen Leistung und Ablehnung bedeuten.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Was passiert, wenn ich als Beamt:in auf Probe dienstunfähig werde?

    Als Beamt:in auf Probe wirst du bei Dienstunfähigkeit in der Regel entlassen und erhältst kein Ruhegehalt. Du fällst dann in die gesetzliche Erwerbsminderungsrente, die deutlich niedriger ausfällt als dein bisheriges Gehalt. Eine Dienstunfähigkeitsversicherung sichert dich in diesem Fall finanziell ab.

    Q

    Kann ich als Beamt:in eine normale Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen?

    Ja, du kannst eine normale BU-Versicherung abschließen, aber diese leistet erst ab 50% Berufsunfähigkeit. Da Beamt:innen oft schon bei geringerer Leistungsminderung dienstunfähig geschrieben werden, ist eine Versicherung mit Dienstunfähigkeitsklausel deutlich sinnvoller und passt besser zum Beamtenrecht.

    Q

    Wie hoch sollte die Dienstunfähigkeitsrente sein?

    Die Rentenhöhe sollte mindestens 60-80% deines Nettoeinkommens betragen. Berücksichtige dabei deine monatlichen Fixkosten wie Miete, Versicherungen und Lebenshaltungskosten. Denke auch an zukünftige Gehaltserhöhungen und passe die Versicherungssumme gegebenenfalls durch eine Nachversicherungsgarantie an.

    Q

    Zahlt die Dienstunfähigkeitsversicherung auch bei teilweiser Dienstunfähigkeit?

    Das hängt vom gewählten Tarif ab. Viele Versicherer bieten eine Staffelregelung an, bei der du bereits ab 25% Dienstunfähigkeit eine anteilige Rente erhältst. Bei vollständiger Dienstunfähigkeit wird dann die volle vereinbarte Rente gezahlt. Prüfe die genauen Bedingungen im Vertrag.

    Q

    Was kostet eine Dienstunfähigkeitsversicherung für Beamt:innen?

    Die Kosten hängen von mehreren Faktoren ab: Eintrittsalter, Gesundheitszustand, gewünschte Rentenhöhe und Laufzeit. Ein 25-jähriger Beamtenanwärter zahlt für eine monatliche Rente von 1.500 Euro etwa 40-70 Euro im Monat. Je früher der Abschluss, desto günstiger die Beiträge über die gesamte Laufzeit.

  • Grundfähigkeitsversicherung: Schutz bei Verlust elementarer Fähigkeiten

    Grundfähigkeitsversicherung: Schutz bei Verlust elementarer Fähigkeiten

    Themen in diesem Artikel:

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Das Wichtigste zur Grundfähigkeitsversicherung

    Eine Grundfähigkeitsversicherung zahlt dir eine monatliche Rente, wenn du elementare körperliche oder geistige Fähigkeiten verlierst – unabhängig davon, ob du noch arbeiten kannst. Sehen, Hören, Gehen und Sitzen sind für ein selbstbestimmtes Leben unverzichtbar. Verlierst du diese Fähigkeiten durch Unfall oder Krankheit, sichert dich die Versicherung finanziell ab. Für Handwerker:innen, die beispielsweise an Arthrose erkranken, kann diese Absicherung existenziell wichtig sein, da sie den Einkommensausfall ausgleicht.

    Was versichert eine Grundfähigkeitsversicherung?

    Die Grundfähigkeitsversicherung schützt dich vor den finanziellen Folgen, wenn du grundlegende körperliche oder geistige Fähigkeiten verlierst. Grundfähigkeiten sind jene elementaren Fähigkeiten, die jeder Mensch für ein selbstbestimmtes Leben benötigt. Du kannst sowohl physische als auch kognitive Fähigkeiten absichern, wobei die Auswahl je nach Anbieter und Vertrag variiert.

    Zu den typischerweise versicherbaren Grundfähigkeiten gehören Sehen, Hören und Sprechen als sensorische und kommunikative Fähigkeiten. Im Bereich der motorischen Fähigkeiten kannst du Arm- und Handgebrauch, Greifen und Halten, Gehen und Stehen sowie Sitzen und Knien absichern. Auch Bücken, Heben und Tragen zählen zu den versicherbaren körperlichen Fähigkeiten. Darüber hinaus lassen sich kognitive Fähigkeiten wie Orientierung und Gleichgewicht, Erinnerungsvermögen und eigenverantwortliches Handeln in den Versicherungsschutz einbeziehen.

    📌 Gut zu wissen

    Die Auswahl der versicherbaren Grundfähigkeiten unterscheidet sich erheblich zwischen den Anbietern. Nicht alle Versicherer bieten die gleichen Fähigkeiten zur Absicherung an. Prüfe daher genau, welche Grundfähigkeiten bei deinem gewählten Tarif tatsächlich eingeschlossen sind und ob diese zu deinen persönlichen Bedürfnissen und beruflichen Anforderungen passen.

    Welche Grundfähigkeiten im Einzelfall versichert sind, unterscheidet sich je nach Anbieter. Meist kannst du diese individuell nach deinen Bedürfnissen wählen. Einige Versicherer gehen über die klassischen Grundfähigkeiten hinaus und decken auch moderne Alltagsfähigkeiten ab. Dazu gehören beispielsweise das Benutzen eines Smartphones, das Schreiben an einer PC-Tastatur oder das Auto- und Fahrradfahren. Diese Erweiterungen berücksichtigen die Anforderungen des modernen Lebens und Arbeitsalltags.

    💡 Quick-Info: Kombination mit Dread-Disease-Versicherung

    Grundfähigkeitsversicherungen werden nicht nur als Einzelpolice angeboten, sondern auch in Kombination mit sogenannten Dread-Disease-Versicherungen. Auf diese Weise kannst du dich gleichzeitig gegen die Folgen schwerer Krankheiten und den Verlust von Grundfähigkeiten absichern. Du erhältst unter Umständen sowohl eine monatliche Rente als auch eine Einmalzahlung aus der Dread-Disease-Versicherung.

    Aufs Detail achten: Wann eine Grundfähigkeitsversicherung zahlt

    Die Grundfähigkeitsversicherung zahlt dir eine monatliche Rente, wenn du eine oder mehrere der versicherten Grundfähigkeiten verloren hast oder in diesen stark eingeschränkt bist. Im Gegensatz zur Berufsunfähigkeitsversicherung ist dabei unerheblich, ob du deine berufliche Tätigkeit noch ausüben kannst oder nicht. Diese Unabhängigkeit von der Erwerbsfähigkeit macht die Grundfähigkeitsversicherung zu einer eigenständigen Absicherungsform.

    Bei Abschluss der Versicherung wird vorab genau definiert, wann und wie viel gezahlt wird – also wann eine Grundfähigkeit als verloren gilt. Die Einschränkung muss dabei nicht unbedingt dauerhaft sein. Die genauen Leistungsbedingungen variieren zwischen den Anbietern, weshalb du die Vertragsbedingungen sorgfältig prüfen solltest.

    Beim Stehen zahlen fast alle Versicherer, wenn du keine zehn Minuten stehen kannst. Ist hingegen „kein selbstständiges Stehen“ definiert, kannst du möglicherweise noch stehen, wenn du dich abstützt – in diesem Fall wird die Wahrscheinlichkeit einer Zahlung geringer. Beim Gehen wird die Rente in der Regel ausgezahlt, wenn du keine 400 Meter ohne Hilfsmittel und Pause zurücklegen kannst. Beim Hören zahlen die meisten Versicherer bei einem Hörverlust von 80 Prozent, wobei dies für beide Ohren gelten muss.

    💡 Tipp

    Achte bei der Vertragswahl besonders auf die exakten Formulierungen der Leistungsbedingungen. Schon kleine Unterschiede wie „nicht stehen können“ versus „nicht selbstständig stehen können“ haben massive Auswirkungen auf deine Leistungsansprüche. Lass dir vom Versicherer konkrete Beispiele nennen, wann genau eine Leistung erfolgt und dokumentiere diese Aussagen schriftlich.

    Viele Tarife sichern auch Pflegebedürftigkeit ab. In diesem Fall erhältst du Leistungen, wenn du noch über alle Grundfähigkeiten verfügst, aber auf Unterstützung im Alltag angewiesen bist. Diese Erweiterung des Versicherungsschutzes berücksichtigt Situationen, in denen die einzelnen Fähigkeiten zwar vorhanden sind, du aber dennoch nicht selbstständig leben kannst.

    Im Bedarfsfall musst du deiner Versicherung lediglich die körperliche Einschränkung nachweisen, was einfacher ist, als eine Berufs- oder generelle Arbeitsunfähigkeit zu belegen. In der Regel ist die Entscheidung schnell getroffen, sodass du als Betroffene:r zügig deine Rente erhältst. Diese unkomplizierte Leistungsprüfung ist ein wesentlicher Vorteil gegenüber anderen Absicherungsformen.

    Die Kosten einer Grundfähigkeitsversicherung

    Die Beiträge für eine Grundfähigkeitsversicherung sind in der Regel günstiger als für eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Die genaue Höhe hängt von verschiedenen Faktoren ab, wobei vor allem die Versicherungssumme sowie dein Alter und Gesundheitszustand bei Abschluss ausschlaggebend sind. Als junger Mensch profitierst du meist von besonders günstigen Beiträgen, da bei dir die Wahrscheinlichkeit von Krankheiten und der Kräfteverfall niedriger sind.

    Wie auch bei der Berufsunfähigkeits- oder Erwerbsunfähigkeitsversicherung musst du vor Abschluss Fragen zu deinem Gesundheitszustand, Beruf und Hobbys beantworten. Diese Angaben sind für die Beitragshöhe ausschlaggebend. Bei eventuellen Vorerkrankungen oder gefährlichen Tätigkeiten sind Risikozuschläge oder Ausschlüsse möglich. Die Gesundheitsprüfung fällt in der Regel jedoch weniger umfangreich aus als bei einer Berufsunfähigkeitsversicherung, was den Zugang zur Versicherung erleichtert.

    📌 Gut zu wissen

    Die Beitragshöhe kann sich während der Laufzeit ändern. Viele Versicherer behalten sich eine Beitragsanpassung vor, falls die Leistungsausgaben höher ausfallen als kalkuliert. Achte daher auf Tarife mit Beitragsstabilität oder garantierten Höchstbeiträgen, um böse Überraschungen zu vermeiden.

    ⚡ Quick-Tipp: Ehrlichkeit bei der Gesundheitsprüfung

    Im Rahmen der Gesundheitsprüfung solltest du alle Angaben wahrheitsgemäß beantworten, auch wenn deine Beiträge dadurch möglicherweise teurer werden. Andernfalls riskierst du, dass die Versicherung im Bedarfsfall nicht zahlt, weil du gegen die vorvertraglichen Anzeigepflichten verstoßen hast.

    Darauf solltest du vor Abschluss achten

    Vor dem Abschluss einer Grundfähigkeitsversicherung solltest du verschiedene Aspekte sorgfältig prüfen. Die genauen Leistungsdefinitionen sind entscheidend dafür, wann die Versicherung tatsächlich zahlt. Achte darauf, wie die einzelnen Grundfähigkeiten im Vertrag definiert sind, denn bereits kleine Unterschiede in der Formulierung können große Auswirkungen auf den Leistungsfall haben.

    💡 Tipp

    Erstelle eine persönliche Prioritätenliste deiner wichtigsten Grundfähigkeiten basierend auf deinem Beruf und Lebensstil. Ein Programmierer sollte beispielsweise besonderen Wert auf Sehfähigkeit und Handgebrauch legen, während für einen Fitnesstrainer Gehen und Stehen essentiell sind. Diese Liste hilft dir, den passenden Tarif mit den richtigen Schwerpunkten zu finden.

    Überlege dir genau, welche Grundfähigkeiten für dich und deine Lebenssituation besonders wichtig sind. Als Handwerker:in sind möglicherweise andere Fähigkeiten relevant als für Büroangestellte. Die individuelle Auswahl der zu versichernden Grundfähigkeiten ermöglicht dir eine maßgeschneiderte Absicherung. Prüfe auch, ob der Versicherer moderne Alltagsfähigkeiten wie die Nutzung digitaler Geräte mit einschließt, falls diese für deinen Beruf oder Alltag wichtig sind.

    Die Höhe der Versicherungssumme sollte deinen tatsächlichen finanziellen Bedarf im Leistungsfall decken. Berücksichtige dabei deine laufenden Kosten und den möglichen Einkommensausfall. Bedenke auch, dass die Beiträge mit steigendem Alter und bei Vorerkrankungen höher ausfallen können. Ein früher Abschluss kann sich daher lohnen, um von günstigeren Konditionen zu profitieren.

    Vergleiche verschiedene Anbieter und deren Leistungsbedingungen sorgfältig. Die Unterschiede zwischen den Tarifen können erheblich sein, sowohl bei den Kosten als auch bei den Leistungen. Achte besonders auf die Wartezeiten, also den Zeitraum, den eine Einschränkung bestehen muss, bevor die Versicherung zahlt. Auch die Frage, ob die Versicherung bei vorübergehenden oder nur bei dauerhaften Einschränkungen leistet, ist wichtig für deine Entscheidung.

    📌 Gut zu wissen

    Einige Versicherer bieten eine Nachversicherungsgarantie an. Diese ermöglicht es dir, den Versicherungsschutz später ohne erneute Gesundheitsprüfung zu erhöhen – beispielsweise bei Heirat, Geburt eines Kindes oder Gehaltserhöhung. Diese Option kann besonders wertvoll sein, wenn sich deine Lebensumstände ändern.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Was ist der Unterschied zwischen Grundfähigkeits- und Berufsunfähigkeitsversicherung?

    Die Grundfähigkeitsversicherung zahlt beim Verlust elementarer Fähigkeiten unabhängig von der Berufsausübung. Die Berufsunfähigkeitsversicherung leistet nur, wenn du deinen Beruf nicht mehr ausüben kannst. Die Gesundheitsprüfung fällt bei der Grundfähigkeitsversicherung meist weniger umfangreich aus und die Beiträge sind in der Regel günstiger.

    Q

    Welche Grundfähigkeiten kann ich versichern?

    Du kannst körperliche Fähigkeiten wie Sehen, Hören, Gehen, Stehen, Greifen und Sitzen absichern. Auch kognitive Fähigkeiten wie Erinnerungsvermögen, Orientierung und eigenverantwortliches Handeln sind versicherbar. Einige Anbieter decken zusätzlich moderne Fähigkeiten wie Smartphone-Nutzung oder PC-Arbeit ab.

    Q

    Wann zahlt die Grundfähigkeitsversicherung konkret?

    Die Versicherung zahlt, wenn du eine versicherte Grundfähigkeit verlierst oder stark eingeschränkt bist. Beispielsweise bei Gehunfähigkeit über 400 Meter, Stehunfähigkeit über zehn Minuten oder 80 Prozent Hörverlust auf beiden Ohren. Die genauen Bedingungen sind im Vertrag definiert und variieren je nach Anbieter.

    Q

    Wie hoch sind die Beiträge für eine Grundfähigkeitsversicherung?

    Die Beiträge sind meist günstiger als bei Berufsunfähigkeitsversicherungen und hängen von Versicherungssumme, Alter und Gesundheitszustand ab. Junge Menschen profitieren von besonders günstigen Beiträgen. Bei Vorerkrankungen oder gefährlichen Tätigkeiten können Risikozuschläge anfallen. Die monatlichen Kosten liegen typischerweise zwischen 20 und 100 Euro.

    Q

    Für wen lohnt sich eine Grundfähigkeitsversicherung besonders?

    Die Versicherung eignet sich besonders für Menschen in körperlich anspruchsvollen Berufen wie Handwerker:innen, für die eine Berufsunfähigkeitsversicherung zu teuer ist. Auch Personen mit Vorerkrankungen, die keine BU-Versicherung bekommen, und junge Menschen, die von günstigen Einstiegsbeiträgen profitieren wollen, sollten diese Absicherung in Betracht ziehen.

    Q

    Kann ich die versicherten Grundfähigkeiten später anpassen?

    Die nachträgliche Anpassung der versicherten Grundfähigkeiten ist meist nur eingeschränkt möglich. Einige Versicherer bieten eine Nachversicherungsgarantie für bestimmte Lebensereignisse. Eine Reduzierung ist oft möglich, eine Erweiterung erfordert häufig eine erneute Gesundheitsprüfung. Plane daher von Anfang an sorgfältig, welche Fähigkeiten du absichern möchtest.

  • Homeoffice Arbeitsvertrag: Rechte, Pflichten & wichtige Regelungen

    Homeoffice Arbeitsvertrag: Rechte, Pflichten & wichtige Regelungen

    Themen in diesem Artikel:

    • Rechtlicher Anspruch auf Homeoffice: Kein gesetzlicher Anspruch besteht, aber viele Unternehmen bieten es als Vorteil an, um sich auf dem Arbeitsmarkt zu positionieren.
    • Anpassung des Arbeitsvertrags: Nicht zwingend erforderlich bei betrieblicher Übung, aber eine schriftliche Vereinbarung schafft Rechtssicherheit für beide Seiten.
    • Juristische Bezeichnung Telearbeitsplatz: Der Begriff Homeoffice existiert rechtlich nicht, stattdessen wird von Telearbeitsplatz gesprochen mit klaren Definitionen.
    • Wichtige Regelungsinhalte: Arbeitszeit, Erreichbarkeit, Arbeitsort, technische Ausstattung und Kostenübernahme sollten klar definiert werden, um Konflikte zu vermeiden.
    • Arbeitszeitregelungen im Homeoffice: Gesetzliche Höchstarbeitszeiten gelten auch zu Hause, Arbeitgeber müssen die Arbeitszeiten dokumentieren und nachweisen können.

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Homeoffice: Das musst du wissen

    Die Flexibilität der modernen Arbeitswelt bringt Vorteile für Unternehmen und Arbeitnehmende gleichermaßen. Der Anteil der Menschen, die zumindest teilweise im Homeoffice arbeiten, ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Damit diese Arbeitsform reibungslos funktioniert, braucht es klare juristische Regelungen in Form einer Vereinbarung. Dieser Artikel zeigt dir, worauf du bei deinem Arbeitsvertrag rund ums Homeoffice achten musst und welche Aspekte unbedingt geregelt sein sollten.

    Gibt es einen Anspruch auf Homeoffice?

    Viele Unternehmen sehen das Angebot, zumindest teilweise die gestellten Aufgaben im Homeoffice zu erledigen, inzwischen als wichtiges Merkmal, um sich von anderen Firmen auf dem Arbeitsmarkt abzuheben. Einen rechtlichen Anspruch auf die Arbeit im Homeoffice gibt es allerdings nicht. Bietet die Firma nicht ohnehin an, dass du die Arbeit auch von zu Hause aus erledigen darfst, musst du dich mit dem Unternehmen selbst einigen. Die Entscheidung liegt also beim Arbeitgeber, auch wenn der Trend eindeutig in Richtung mehr Flexibilität geht.

    📌 Gut zu wissen

    Auch wenn kein gesetzlicher Anspruch besteht: In vielen Branchen ist Homeoffice mittlerweile Standard geworden. Etwa 25% der Beschäftigten in Deutschland arbeiten regelmäßig von zu Hause. Bei Bewerbungen kannst du durchaus nach Homeoffice-Möglichkeiten fragen – viele Arbeitgeber sind hier verhandlungsbereit.

    Muss der Arbeitsvertrag fürs Homeoffice angepasst werden?

    Einen bestehenden Arbeitsvertrag musst du nicht zwangsläufig anpassen lassen. Wenn es in deiner Firma allgemein üblich ist, dass die Mitarbeitenden regelmäßig von zu Hause arbeiten können und sich nur mit Kolleg:innen oder Vorgesetzten abstimmen müssen, ist eine Änderung des Arbeitsvertrags nicht unbedingt erforderlich. Die Arbeit im Homeoffice gilt dann als betriebliche Übung, sozusagen ein Gewohnheitsrecht.

    Möglicherweise steht auch bereits in deinem Arbeitsvertrag ein entsprechender Passus. Dennoch kann es sinnvoll sein, den Arbeitsvertrag mit einer individuellen Vereinbarung zu ergänzen, die deine Tätigkeit im Homeoffice klar regelt. Dann bist du auf jeden Fall auf der sicheren Seite und vermeidest spätere Missverständnisse oder Konflikte.

    💡 Tipp

    Lass dir Homeoffice-Regelungen immer schriftlich bestätigen, auch wenn es nur eine E-Mail ist. Dokumentiere genau, an welchen Tagen du von zu Hause arbeitest und bewahre diese Nachweise auf. So bist du bei späteren Diskussionen oder einem Führungswechsel abgesichert.

    Homeoffice gibt es juristisch nicht

    Der Begriff „Homeoffice“ hat sich zwar eingebürgert und jeder weiß, was damit gemeint ist. Juristisch gibt es das Homeoffice aber nicht. Das Arbeitsrecht bezeichnet das Homeoffice mit dem Begriff „Telearbeitsplatz“. Darunter verstehen Juristen „vom Arbeitgeber fest eingerichtete Bildschirmarbeitsplätze im Privatbereich der Beschäftigten, für die der Arbeitgeber eine mit den Beschäftigten vereinbarte wöchentliche Arbeitszeit und die Dauer der Einrichtung festgelegt hat“. Diese präzise Definition zeigt, dass es sich um eine klar geregelte Arbeitsform handelt, nicht um informelles Arbeiten von zu Hause.

    📌 Gut zu wissen

    Der Unterschied zwischen Telearbeit und mobilem Arbeiten ist rechtlich wichtig: Bei Telearbeit muss der Arbeitgeber einen festen Arbeitsplatz bei dir zu Hause einrichten. Beim mobilen Arbeiten bist du flexibler, hast aber weniger rechtliche Ansprüche auf Ausstattung.

    Was sollte eine Vereinbarung zum Homeoffice abdecken?

    Die Regelung zum Homeoffice sollte die Aspekte der Arbeit umfassen, über die es zum Streit kommen könnte. Eine durchdachte Vereinbarung schützt beide Seiten und schafft Klarheit im Arbeitsalltag. Die nachfolgenden Punkte sollten unbedingt berücksichtigt werden.

    Wann du im Homeoffice arbeiten darfst und wie die Arbeitszeit geregelt ist

    Hier kommt es tatsächlich leicht zum Streit. Am besten verständigst du dich mit der Firma auf eine bestimmte Anzahl von Tagen in der Woche, an denen du zu Hause arbeitest. Die Regelung sollte dann auch festhalten, dass du bei der Wahl der Tage flexibel bist respektive dich mit dem Team absprechen musst. Noch weniger Missverständnisse treten auf, wenn die Wochentage klar benannt sind. Vielleicht legt die Firma darauf besonderen Wert, weil es feste Besprechungstermine gibt.

    Zum Streit kann auch die Arbeitszeit führen: Wenn du eine typische „Nachteule“ bist, also eigentlich erst am späten Abend richtig produktiv wirst, ist dagegen eigentlich nichts zu sagen. Schlecht ist es allerdings, wenn dich Kund:innen oder Kolleg:innen tagsüber nicht erreichen. Mit einer Vereinbarung über die Kernarbeitszeit und die Erreichbarkeit kommt es nicht zu Auseinandersetzungen. In dem Zusammenhang kannst du auch gleich klären, wie der Nachweis über die Arbeitszeit und Arbeitsleistung erbracht werden soll.

    Wo du arbeiten darfst

    Das klingt vielleicht merkwürdig, denn mit einem Notebook kannst du technisch natürlich auch in einem Café arbeiten. Wenn es dir wichtig ist, den Ort selbst zu bestimmen, solltest du in der Vereinbarung festhalten lassen, dass du das auch darfst. In Unternehmen, in denen es besonders strenge Regelungen im Umgang mit Kundendaten gibt, wird das mobile Arbeiten außerhalb vom Firmensitz und deinem Zuhause vielleicht nicht gern gesehen. Datenschutz und Vertraulichkeit spielen hier eine wichtige Rolle.

    💡 Tipp

    Formuliere die Vereinbarung so, dass du „primär von zu Hause“ arbeitest, aber „gelegentlich auch von anderen geeigneten Orten“. So bleibst du flexibel für Reisen oder Arbeiten bei Verwandten, ohne jedes Mal nachfragen zu müssen.

    Wie die technische Ausstattung ist

    Klar geregelt sollte sein, welche technische Ausstattung du für die Arbeit im Homeoffice bekommst. Unternehmen, in denen flexibles Arbeiten ohnehin etabliert ist, geben an die Mitarbeitenden meist nur Notebooks aus. Aber das ist eben nicht selbstverständlich. Denke bei der Vereinbarung auch daran, über einen Drucker zu sprechen oder wie ein Internetanschluss ausgestattet sein muss, damit du unterbrechungsfrei auch im Homeoffice produktiv sein kannst. Die Qualität deiner Arbeitsmittel beeinflusst direkt deine Produktivität.

    Wer die Kosten übernimmt

    Was viele Menschen schlicht unterschätzen: Die Arbeit daheim verursacht mehr Kosten. Du verbrauchst mehr Strom durch die Geräte, mehr Wasser, weil du statt in der Firma eben zu Hause auf die Toilette gehst. Umgekehrt spart die Firma diese Kosten ein. Hier solltet ihr eine Regelung finden, zumindest wenn du in größerem Umfang Homeoffice machst. Eine pauschale Kostenerstattung oder ein Zuschuss können hier faire Lösungen sein.

    📌 Gut zu wissen

    Das Finanzamt erkennt eine Homeoffice-Pauschale von bis zu 1.260 Euro pro Jahr an (6 Euro pro Tag, maximal 210 Tage). Diese kannst du steuerlich geltend machen, auch ohne separates Arbeitszimmer. Sammle unbedingt alle Belege für zusätzliche Anschaffungen!

    Wie ist das mit der Arbeitszeit?

    Jetzt wird es etwas komplizierter: Grundsätzlich gelten auch im Homeoffice für dich die gleichen Regelungen zur Wochenarbeitszeit, wie sie gesetzlich und in Tarifverträgen definiert sind. So darfst du regelmäßig nicht mehr als acht Stunden täglich arbeiten. Allerdings müssen Arbeitgeber die Arbeitszeiten der Beschäftigten dokumentieren. Sofern es in deiner Firma nicht schon ein System gibt, an dem du dich anmelden kannst, sollte die Vereinbarung klären, wie diese Dokumentation erfolgt und welche Nachweispflichten bestehen.

    💡 Tipp

    Führe ein digitales Arbeitszeittagebuch mit Tools wie Toggl oder Clockify. Diese dokumentieren automatisch deine Arbeitszeiten und Pausen. Verschicke monatlich eine Kopie an deinen Vorgesetzten – so bist du rechtlich abgesichert und zeigst gleichzeitig Transparenz.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Kann mein Arbeitgeber Homeoffice einfach wieder streichen?

    Das hängt von der Vereinbarung ab. Ist Homeoffice vertraglich festgelegt, kann es nicht einseitig gestrichen werden. Bei betrieblicher Übung oder informellen Absprachen hat der Arbeitgeber mehr Spielraum, muss aber angemessene Übergangsfristen einhalten.

    Q

    Wer haftet bei einem Arbeitsunfall im Homeoffice?

    Grundsätzlich bist du auch im Homeoffice gesetzlich unfallversichert. Allerdings nur bei Tätigkeiten, die in direktem Zusammenhang mit der Arbeit stehen. Der Gang zur Küche ist versichert, private Erledigungen zwischendurch nicht.

    Q

    Muss ich im Homeoffice ständig erreichbar sein?

    Nein, du musst nur während der vereinbarten Arbeitszeiten erreichbar sein. Nach Feierabend gilt auch im Homeoffice das Recht auf Nichterreichbarkeit. Kernarbeitszeiten sollten aber klar definiert und eingehalten werden.

    Q

    Kann ich Homeoffice-Kosten von der Steuer absetzen?

    Ja, du kannst die Homeoffice-Pauschale von 6 Euro pro Tag (max. 1.260 Euro/Jahr) geltend machen. Bei einem separaten Arbeitszimmer sind sogar höhere Beträge möglich. Zusätzliche Arbeitsmittel können ebenfalls abgesetzt werden.

    Q

    Darf der Arbeitgeber mein Homeoffice kontrollieren?

    Nur mit deiner ausdrücklichen Zustimmung und nach Ankündigung. Die Unverletzlichkeit der Wohnung gilt auch gegenüber dem Arbeitgeber. Digitale Überwachung der Arbeitsleistung ist in Grenzen möglich, muss aber transparent kommuniziert werden.

    Q

    Was passiert mit der Büroausstattung bei Kündigung?

    Alle vom Arbeitgeber gestellten Arbeitsmittel müssen zurückgegeben werden. Das gilt für Laptop, Monitor, Drucker und sonstige Büroausstattung. Eigene Anschaffungen darfst du natürlich behalten, solltest aber Kaufbelege aufbewahren.