Autor: O K

  • Basiskonto: Dein Recht auf ein Girokonto für alle

    Basiskonto: Dein Recht auf ein Girokonto für alle

    Themen in diesem Artikel:

    • Was ist ein Basiskonto: Gesetzlich garantiertes Konto für alle Menschen in der EU seit 2016, unabhängig von Bonität oder festem Wohnsitz
    • Funktionen des Basiskontos: Guthabenbasiertes Konto mit Kernfunktionen wie Überweisungen, Lastschriften und Kartenzahlungen ohne Überziehungsmöglichkeit
    • Wer kann eröffnen: Alle Personen ab 18 Jahren mit legalem EU-Aufenthalt, Banken dürfen nur bei konkreten Gründen ablehnen
    • Kosten und Gebühren: Basiskonto ist nicht kostenlos, Gebühren müssen aber angemessen sein und dürfen nicht als Abschreckung dienen

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Girokonto als Basiskonto: Alle Infos zum Konto für jeden

    Seit 2016 hat jeder Mensch in der EU das Recht auf ein Basiskonto – unabhängig von Bonität, Einkommen oder festem Wohnsitz. Dieses gesetzlich garantierte Konto ermöglicht dir alle wesentlichen Bankgeschäfte des täglichen Lebens und schützt dich vor finanzieller Ausgrenzung.

    Bargeld verliert zunehmend an Bedeutung in unserem Alltag. Die Zeiten, in denen Stromrechnungen noch mit Einzahlungsbelegen direkt bei der Bank in bar bezahlt werden konnten, sind längst vorbei. Heute läuft fast alles über Bankkonten: Mietzahlungen, Rechnungsbegleichungen und selbst der Einkauf im Supermarkt. Ohne Bankkonto wird das Leben kompliziert und die Teilhabe am wirtschaftlichen Leben nahezu unmöglich.

    Viele Menschen mit bestehendem Girokonto machen sich keine Gedanken darüber, dass die Kontoeröffnung für andere eine echte Hürde darstellen kann. Personen ohne festen Wohnsitz oder mit negativen Bonitätsmerkmalen bekamen früher von Banken oft eine Absage. Das Zahlungskontengesetz hat diese Situation grundlegend verändert und verpflichtet alle Banken, die Zahlungskonten für Verbraucher:innen anbieten, zur Einrichtung eines Basiskontos für jeden.

    Basiskonto: Was ist das eigentlich?

    Das Basiskonto ist mehr als nur ein soziales Zugeständnis – es ist ein verbrieftes Recht. Seit dem Inkrafttreten des Zahlungskontengesetzes im Jahr 2016 sind Sparkassen, Genossenschaftsbanken und Privatbanken gesetzlich verpflichtet, allen Menschen ein Konto einzurichten. Diese Verpflichtung gilt ausnahmslos für alle Institute, die Zahlungskonten für Verbraucher:innen anbieten.

    Lediglich Privatbanken, die ausschließlich Wertpapiertransaktionen durchführen und keine klassischen Girokonten im Angebot haben, sind von dieser Verpflichtung ausgenommen. Für alle anderen Banken gilt: Die Eröffnung eines Basiskontos ist sowohl ein Recht der Kund:innen als auch eine Verpflichtung der Institute.

    📌 Gut zu wissen

    Das Recht auf ein Basiskonto steht allen Personen zu, die sich legal in der EU aufhalten. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie einen festen Wohnsitz nachweisen können oder nicht. Die einzigen Voraussetzungen sind ein Mindestalter von 18 Jahren und die Geschäftsfähigkeit.

    So funktioniert ein Basiskonto

    Im Prinzip handelt es sich beim Basiskonto um ein Girokonto, das sich auf die wesentlichen Funktionen konzentriert. Du kannst damit alle grundlegenden Bankgeschäfte erledigen, die für die Teilnahme am wirtschaftlichen Leben notwendig sind:

    • Geldüberweisungen an andere Konten
    • Einrichtung von Lastschriften für regelmäßige Zahlungen
    • Einzahlen und Abheben von Bargeld
    • Bargeldloses Bezahlen mit Karte

    Die zentrale Besonderheit des Basiskontos liegt in seiner Führung auf Guthabenbasis. Als Kontoinhaber:in kannst du ausschließlich über das Geld verfügen, das tatsächlich auf dem Konto vorhanden ist. Eine Kontoüberziehung ist grundsätzlich nicht möglich. Diese Regelung schützt dich vor Verschuldung durch Dispokredite und die damit verbundenen oft hohen Zinsen.

    Gehört eine Karte zum Basiskonto, handelt es sich entweder um eine Debit- oder eine Prepaidkarte. Bei der Debitkarte wird jede Transaktion nur dann durchgeführt, wenn ausreichend Deckung auf dem Konto vorhanden ist. Die Abbuchung erfolgt in der Regel zeitnah. Bei einer Prepaidkarte musst du vorher ein entsprechendes Guthaben einzahlen, über das du dann verfügen kannst.

    💡 Tipp

    Richte dein Basiskonto direkt bei der Eröffnung als Pfändungsschutzkonto ein. So ist dein Guthaben bis zur gesetzlich festgelegten Grenze vor Pfändungen geschützt. Das sichert dir das Existenzminimum und ermöglicht die Teilnahme am wirtschaftlichen Leben auch in finanziell schwierigen Situationen.

    Allerdings steht es den Banken frei, freiwillig eine Überziehungsmöglichkeit einzuräumen. Ein solcher Dispositionskredit, kurz Dispo genannt, ist jedoch keine Pflichtleistung beim Basiskonto. Die Bank entscheidet nach eigenem Ermessen, ob sie diese zusätzliche Funktion anbietet.

    📌 Gut zu wissen

    Ein Basiskonto beschränkt sich zwar auf Kernfunktionen, doch Onlinebanking muss nicht zwingend dazugehören. Allerdings lässt sich aus der gesetzlichen Verpflichtung ableiten, dass auch das Basiskonto onlinefähig sein muss, wenn alle anderen Kontomodelle bei der gleichen Bank den Onlinezugang umfassen. Die Bank darf dich beim Basiskonto nicht von digitalen Services ausschließen, die sie anderen Kund:innen anbietet.

    Wer kann ein Basiskonto eröffnen?

    Die Voraussetzungen für die Eröffnung eines Basiskontos sind bewusst niedrig gehalten. Wenn du dich legal innerhalb der EU aufhältst, mindestens 18 Jahre alt bist und geschäftsfähig bist – also nicht unter einer Pflegschaft stehst – darfst du ein Basiskonto eröffnen. Diese klaren Kriterien sollen sicherstellen, dass möglichst niemand vom Zahlungsverkehr ausgeschlossen wird.

    Dennoch dürfen Banken die Eröffnung eines Basiskontos in bestimmten Fällen ablehnen. Wichtig dabei: Sie müssen für eine Ablehnung konkrete Gründe nennen. Die Einschätzung deiner Zahlungsfähigkeit oder Bonität darf ausdrücklich keiner dieser Gründe sein. Negative Schufa-Einträge oder fehlendes Einkommen sind also keine legitimen Ablehnungsgründe.

    Zu den möglichen Ablehnungsgründen gehört:

    • Du führst bereits bei einer anderen Bank ein Basiskonto
    • Die Bank hat dir bereits einmal ein Konto gekündigt (etwa wegen nicht gezahlter Gebühren oder der Nutzung für illegale Zwecke)
    • Du hast der Bank nachweislich in der Vergangenheit durch eine Straftat geschadet
    • Du hast falsche Angaben bei der Kontoeröffnung gemacht

    💡 Tipp

    Wurde dein Antrag auf ein Basiskonto abgelehnt? Lass dir die Ablehnung schriftlich mit konkreter Begründung geben. Die Bank muss den Ablehnungsgrund nachweisen können. Bei unrechtmäßiger Ablehnung kannst du dich an die BaFin oder Verbraucherschutzorganisationen wenden.

    Wichtig zu wissen: Die Bank kann ein bereits eröffnetes Basiskonto jederzeit aus einem wichtigen Grund kündigen. Ein solcher wichtiger Grund ist beispielsweise die Nutzung des Kontos für illegale Zwecke. Auch hier gilt: Die Bank muss den Kündigungsgrund konkret benennen und nachweisen können.

    Kostet ein Basiskonto Gebühren?

    Die gesetzliche Verpflichtung zum Angebot eines Basiskontos bedeutet nicht automatisch, dass dieses Konto kostenlos geführt werden muss. Banken dürfen für die Kontoführung und verschiedene Dienstleistungen Gebühren erheben. Die Höhe dieser Gebühren unterscheidet sich zwischen den einzelnen Banken erheblich – ähnlich wie beim klassischen Girokonto auch.

    Bei der Nutzung deines Basiskontos können verschiedene Zahlungen fällig werden:

    • Monatliche oder jährliche Kontoführungsgebühr
    • Gebühren für einzelne Überweisungen
    • Gebühren für Barauszahlungen am Automaten
    • Entgelt für die Ausgabe einer Girocard

    📌 Gut zu wissen

    Bei der Frage, was ein Basiskonto kosten darf, gibt es gesetzlich keine klaren Regeln. Nach Paragraf 41 Absatz 2 Zahlungskontengesetz müssen die Entgelte angemessen sein und sich am Nutzer:innenverhalten orientieren. Der Begriff „angemessen“ kann durchaus strittig sein. Allerdings haben die ersten Gerichtsurteile in dieser Frage sehr im Sinne der Kund:innen entschieden. Die Banken dürfen die gesetzliche Verpflichtung nicht durch überhöhte Gebühren unterlaufen.

    💡 Tipp

    Vergleiche die Gebühren verschiedener Banken, bevor du dich für ein Basiskonto entscheidest. Achte dabei nicht nur auf die Kontoführungsgebühr, sondern auch auf Kosten für Überweisungen und Bargeldabhebungen. Einige Direktbanken bieten deutlich günstigere Konditionen als Filialbanken.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Was ist der Unterschied zwischen Basiskonto und Girokonto?

    Das Basiskonto ist ein Girokonto auf Guthabenbasis mit Kernfunktionen wie Überweisungen und Kartenzahlungen. Im Gegensatz zum normalen Girokonto gibt es keine Überziehungsmöglichkeit und die Bank muss es jedem anbieten, der die gesetzlichen Voraussetzungen erfüllt.

    Q

    Kann die Bank mein Basiskonto wegen schlechter Bonität ablehnen?

    Nein, die Bonität oder negative Schufa-Einträge dürfen kein Ablehnungsgrund sein. Die Bank darf nur bei konkreten Gründen wie einem bestehenden Konto bei einer anderen Bank oder einer früheren Kontokündigung wegen Missbrauchs ablehnen.

    Q

    Brauche ich einen festen Wohnsitz für ein Basiskonto?

    Nein, ein fester Wohnsitz ist keine Voraussetzung. Du musst lediglich mindestens 18 Jahre alt sein, geschäftsfähig sein und dich legal in der EU aufhalten, um ein Basiskonto eröffnen zu können.

    Q

    Kann ich mit einem Basiskonto Online-Banking nutzen?

    Wenn die Bank bei ihren anderen Kontomodellen Online-Banking anbietet, muss sie diese Funktion auch beim Basiskonto bereitstellen. Die Bank darf dich nicht von digitalen Services ausschließen, die anderen Kund:innen zur Verfügung stehen.

    Q

    Ist das Basiskonto kostenlos?

    Nein, Banken dürfen Gebühren für das Basiskonto erheben. Diese müssen jedoch angemessen sein und dürfen nicht als Abschreckung dienen. Gerichte haben bereits mehrfach überhöhte Gebühren zugunsten der Kund:innen untersagt.

    Q

    Kann ich mehrere Basiskonten bei verschiedenen Banken haben?

    Nein, du darfst nur ein Basiskonto führen. Wenn du bereits bei einer Bank ein Basiskonto hast, kann eine andere Bank die Eröffnung eines weiteren Basiskontos ablehnen. Ein Konto reicht zur Grundversorgung aus.

  • Kontoauszug verstehen: Alle Infos, Abkürzungen & Aufbewahrung

    Kontoauszug verstehen: Alle Infos, Abkürzungen & Aufbewahrung

    Themen in diesem Artikel:

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Kontoauszüge bieten dir einen vollständigen Überblick über alle Aktivitäten auf deinem Bankkonto. Sie dokumentieren Gehaltseingänge, Mietabbuchungen und Daueraufträge an Strom- und Gasversorger übersichtlich in einem Dokument. Neben dem aktuellen Kontostand und allen Kontobewegungen erhältst du auch relevante Informationen zu laufenden Krediten und deinem Dispositionsrahmen.

    Ob Gehaltszahlungen, Abbuchungen für die Miete oder Daueraufträge an Strom- und Gasversorger – auf einem Konto ist immer was los. Einen guten Überblick über alle Aktivitäten schafft der Kontoauszug. Warum und wie lange du die Nachweise digital oder in Papierform aufbewahren solltest, welche Pflichten Kreditinstitute diesbezüglich haben und was die Abkürzungen auf Kontoauszügen bedeuten, erfährst du in diesem Artikel.

    Das steht auf dem Kontoauszug

    Ein Kontoauszug ist ein offizielles Schriftstück deines Bankinstituts, auf dem du alle Informationen zu deinem Bankkonto findest. Er belegt alle ein- und ausgehenden Transaktionen und fasst deine Kontoaktivitäten über einen bestimmten Zeitraum zusammen – in der Regel einen Monat. Damit sind Kontoauszüge wichtige Hilfsmittel, um alle Aktivitäten im Blick zu behalten, deine Finanzen und Ausgabegewohnheiten zu überprüfen sowie betrügerische Abbuchungen oder Zahlungsfehler zu erkennen.

    📌 Gut zu wissen

    Buchungen werden erst dann auf dem Kontoauszug aufgelistet, nachdem sie vollständig ausgeführt wurden. Es ist also möglich, dass ein Betrag, den du gerade erst mit der EC-Karte gezahlt hast, noch nicht auf dem aktuellen Kontoauszug erscheint. Dies ist besonders bei Wochenend-Transaktionen oder Zahlungen am späten Abend zu beachten.

    Dein Girokontoauszug enthält umfassende Informationen zu deinem Konto. Du findest dort die Kontonummer und Bankleitzahl deines Geldinstituts sowie die internationale Bankkontonummer (IBAN) und den Business Identifier Code (BIC). Der alte Kontostand, mit dem der vorangegangene Kontoauszug abgeschlossen hat, wird ebenso ausgewiesen wie der neue Kontostand mit aktuellem Datum.

    Besonders wichtig sind die detaillierten Umsätze inklusive Verwendungszwecken und Informationen, um welche Art der Transaktion es sich jeweils handelt – beispielsweise Überweisung, Zahlungseingang, Kartenzahlung, Lastschrift oder die Abrechnung der Kreditkarte. Einzahlungen (Gutschriften) und Auszahlungen (Belastungen) werden oft mit einem „+“ beziehungsweise „-“ gekennzeichnet, manchmal werden sie auch farblich markiert, etwa grün und rot. Zusätzlich findest du Angaben über die Höhe des Dispositionsrahmens, der dir zur Verfügung steht.

    So kommst du an deinen Kontoauszug

    Es gibt mehrere Wege, wie du an deine Kontoauszüge gelangst. In den Filialen vieler Geldinstitute stehen spezielle Drucker bereit, an denen du deine Auszüge selbst ausdrucken kannst. Oft ist es auch möglich, die Dokumente direkt am Geldautomaten zu erhalten.

    Wer sich den Weg zur Bank oder an den Automaten sparen möchte, sollte bei seinem Geldinstitut nach elektronischen Kontoauszügen fragen. Auf ihnen stehen dieselben Informationen wie auch auf den klassischen Kontoauszügen. Diese digitalen Varianten stehen im Postfach deines persönlichen Online-Banking-Bereichs zur Verfügung, meistens für einen Zeitraum von zwölf Monaten.

    💡 Tipp

    Lade deine elektronischen Kontoauszüge monatlich herunter und speichere sie in einem übersichtlichen Ordnersystem auf deinem Computer oder in der Cloud. Benenne die Dateien nach dem Schema „JJJJ-MM_Kontoauszug“, damit du sie später schnell wiederfindest. So stellst du sicher, dass du auch nach Ablauf der Speicherfrist im Online-Banking noch Zugriff auf alle wichtigen Dokumente hast.

    Fehlt ein – elektronischer oder klassischer – Kontoauszug, kann er beim Geldinstitut erneut angefordert werden. Oft wird dafür aber ein Entgelt fällig.

    Die wichtigsten Abkürzungen auf dem Kontoauszug

    Auf Kontoauszügen finden sich viele Abkürzungen, die nicht immer selbsterklärend sind. Hier die wichtigsten im Überblick:

    • EC = Electronic Cash: Du hast mit deiner EC-Karte bezahlt.
    • ELV = Elektronisches Lastschriftverfahren: Du hast eine Kartenzahlung getätigt.
    • ABB = Abbuchungsauftrag: Du erteilst der Bank den Auftrag und die Ermächtigung, bei Vorlage einer Abbuchungsermächtigung die geforderte Summe dem:der Zahlungsempfänger:in gutzuschreiben.
    • GA = Geldautomat: Du hast an einem Automaten Geld abgehoben. Hierbei werden auch Automatennummer, Datum und Uhrzeit angegeben.
    • DA = Dauerauftrag: Du hast regelmäßig wiederkehrende Zahlungen angewiesen, die an einem bestimmten Tag vom eigenen Konto abgebucht und anschließend dem Empfänger gutgeschrieben werden.
    • TAN = Transaktionsnummer: Du hast Zahlungen über das Online-Banking vorgenommen.

    Kontoauszüge: Pflichten der Banken

    Banken sind gemäß Artikel 248 § 8 Einführungsgesetz zum Bürgerlichen Gesetzbuche (EGBGB) dazu verpflichtet, ihre Kund:innen regelmäßig über Veränderungen auf ihren Konten zu informieren. Das bedeutet, dass nach jedem Zahlungsvorgang die neuen Aktivitäten auf den Kontoauszügen ersichtlich sein müssen.

    Außerdem haben Banken die Pflicht, Kontoauszüge aufzubewahren. Laut § 257 HGB ist jeder zur Aufbewahrung wichtiger Dokumente verpflichtet, der nach dem Steuer- und Handelsrecht zum Führen von Büchern und Aufzeichnungen angehalten ist. Die Mindestdauer beträgt zehn Jahre. Eine Pflicht zur Aufbewahrung lässt sich ebenfalls aus der Abgabenordnung entnehmen: Gemäß § 147 gibt es eine steuerrechtliche Aufbewahrungspflicht von Kontoauszügen von ebenfalls zehn Jahren.

    Zwangsauszüge

    Rufen Kontoinhaber:innen ihre Kontoauszüge nicht regelmäßig ab, müssen die Kreditinstitute ihnen auf postalischem Weg Zwangsauszüge zusenden. Nur so können sie ihrer Informationspflicht nachkommen. Dafür wird oft eine Gebühr fällig, die das Geldinstitut für den zusätzlichen Aufwand berechnet.

    📌 Gut zu wissen

    Zwangsauszüge können erhebliche Kosten verursachen – oft zwischen 5 und 15 Euro pro Zusendung. Rufe deine Kontoauszüge daher regelmäßig ab, um diese zusätzlichen Gebühren zu vermeiden. Bei elektronischen Kontoauszügen entfällt diese Problematik komplett, da sie automatisch im Online-Banking bereitgestellt werden.

    Aufbewahrung für Verbraucher:innen

    Auch wenn es für Privatpersonen keine gesetzliche Aufbewahrungspflicht für Kontoauszüge gibt, ist es dennoch ratsam, diese Dokumente sorgfältig aufzubewahren. Experten empfehlen eine Aufbewahrungsdauer von mindestens drei Jahren. Dies gibt dir genügend Zeit, um eventuelle Fehler zu entdecken und Reklamationen geltend zu machen.

    💡 Tipp

    Nutze die monatliche Kontrolle deiner Kontoauszüge für einen persönlichen Finanzcheck: Markiere wiederkehrende Ausgaben, identifiziere Sparpotenziale und überprüfe, ob alle Abbuchungen korrekt sind. So erkennst du nicht nur Fehler frühzeitig, sondern behältst auch deine finanzielle Situation besser im Griff und kannst dein Budget optimieren.

    Für bestimmte Dokumente gelten jedoch längere Aufbewahrungsfristen: Kontoauszüge, die als Nachweis für größere Anschaffungen oder steuerlich relevante Ausgaben dienen, solltest du entsprechend länger aufbewahren. Bei Immobilienkäufen oder größeren Renovierungen kann eine Aufbewahrung von bis zu 30 Jahren sinnvoll sein.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Was kostet es, wenn ich einen Kontoauszug nachträglich anfordere?

    Die Kosten für nachträglich angeforderte Kontoauszüge variieren je nach Bank zwischen 1,50 und 5 Euro pro Auszug. Bei älteren Dokumenten, die aus dem Archiv geholt werden müssen, können die Gebühren auch höher ausfallen.

    Q

    Sind elektronische Kontoauszüge rechtlich genauso gültig wie Papierauszüge?

    Ja, elektronische Kontoauszüge sind rechtlich gleichwertig mit Papierauszügen. Sie gelten als offizielle Dokumente und werden von Behörden, Finanzämtern und anderen Institutionen als Nachweis anerkannt, sofern sie unverändert im Original-PDF-Format vorliegen.

    Q

    Wie lange dauert es, bis eine Transaktion auf dem Kontoauszug erscheint?

    In der Regel erscheinen Transaktionen innerhalb von 1-2 Werktagen auf dem Kontoauszug. Bei Wochenenden oder Feiertagen kann es länger dauern. Kartenzahlungen im Ausland können manchmal erst nach 3-5 Tagen verbucht werden.

    Q

    Kann ich Kontoauszüge auch per E-Mail erhalten?

    Aus Sicherheitsgründen versenden die meisten Banken keine Kontoauszüge per E-Mail. Stattdessen werden sie im geschützten Online-Banking-Bereich bereitgestellt, wo du sie sicher herunterladen kannst. Einige Banken bieten Push-Benachrichtigungen an, wenn neue Auszüge verfügbar sind.

    Q

    Was passiert mit meinen Kontoauszügen, wenn ich die Bank wechsle?

    Bei einem Bankwechsel solltest du alle verfügbaren Kontoauszüge herunterladen und sichern, bevor das alte Konto geschlossen wird. Die alte Bank ist zwar verpflichtet, die Auszüge 10 Jahre aufzubewahren, aber der nachträgliche Abruf kann gebührenpflichtig und umständlich sein.

    Q

    Muss ich als Selbstständiger Kontoauszüge länger aufbewahren?

    Ja, als Selbstständiger oder Gewerbetreibender musst du Kontoauszüge 10 Jahre lang aufbewahren. Dies gilt für alle geschäftlich genutzten Konten. Die Aufbewahrungsfrist beginnt mit dem Schluss des Kalenderjahres, in dem der letzte Eintrag im Kontoauszug gemacht wurde.

  • Dispozinsen: So teuer ist die Kontoüberziehung wirklich

    Dispozinsen: So teuer ist die Kontoüberziehung wirklich

    Themen in diesem Artikel:

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Dispozinsen beim Girokonto: Ein teurer Kredit

    Dispozinsen können richtig teuer werden – und das trifft immer mehr Menschen in Deutschland. Wer sein Girokonto überzieht, zahlt in der Regel deutlich höhere Zinsen als bei anderen Darlehen. Der Dispositionskredit sollte daher nur ausnahmsweise und für wenige Tage genutzt werden. Doch die Realität sieht anders aus: 2021 nahmen bereits 6,6 Millionen Bürger:innen den Dispo in Anspruch, ein Anstieg um 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Besonders problematisch wird es, wenn du dein Konto dauerhaft im Minus führst – dann können die Zinsen schnell zur Schuldenfalle werden.

    Was sind Dispozinsen beim Girokonto?

    Wenn du ein Girokonto mit regelmäßigen Geldeingängen hast, räumt dir deine Bank normalerweise die Möglichkeit ein, dein Konto bis zu einer bestimmten Summe zu überziehen. Üblich ist dabei das Dreifache deines monatlichen Nettoeinkommens. Dieser Kredit wird Dispositionskredit genannt – kurz Dispokredit oder einfach Dispo.

    Nutzt du diese Möglichkeit, zahlst du dafür deutlich höhere Zinsen als bei einem Ratenkredit, der für eine bestimmte Zeit zu festgelegten Rückzahlungsraten abgeschlossen wird. Der Dispo ist also als kurzfristige Überbrückung vorübergehender Liquiditätsengpässe gedacht und nicht als langfristige Lösung, um dir Geld von der Bank zu leihen.

    💡 Tipp

    Prüfe regelmäßig deinen Kontostand und richte einen Puffer-Betrag auf einem separaten Tagesgeldkonto ein. So vermeidest du ungewollte Überziehungen und sparst teure Dispozinsen. Als Faustregel gilt: Mindestens ein Monatsgehalt als Notgroschen zurücklegen.

    Die meisten Banken erlauben ihren Kund:innen zudem, ihr Konto über den Disporahmen hinaus zu überziehen. In solchen Fällen werden sogenannte Überziehungszinsen fällig, deren Satz noch deutlich über den Dispozinsen liegt. Allerdings nehmen immer mehr Banken davon Abstand und berechnen den Dispo ohne Aufschlag. Überziehungszinsen fallen außerdem an, wenn das Konto überzogen wird, obwohl die Bank gar keinen Dispokredit eingeräumt hatte.

    Zinsdeckel für den Dispo in der Diskussion

    Die Unterschiede bei der Höhe der Dispozinsen sind von Bank zu Bank teilweise erheblich. Für einige Finanzinstitute sind die Einnahmen aus diesen Zinsen ein wichtiger Teil der Geschäftskalkulation. Daher fordern Verbraucherschützer:innen und einige Politiker:innen schon lange einen Zinsdeckel – also einen Höchstwert, der nicht überschritten werden darf und beispielsweise bei rund zehn Prozent liegen könnte.

    📌 Gut zu wissen

    Trotz jahrelanger Forderungen wurde bisher kein gesetzlicher Zinsdeckel für Dispokredite eingeführt. Die Banken argumentieren mit der Notwendigkeit der Risikoabsicherung und der freien Marktwirtschaft. Ein Vergleich verschiedener Anbieter ist daher umso wichtiger.

    Doch bisher wurde ein solcher Schritt noch nicht umgesetzt. Die Diskussion darüber bleibt aber bestehen, besonders in Zeiten steigender Zinsen.

    Folgen der Zinswende: Zinsen für Dispokredite steigen deutlich

    Die Höhe der Dispozinsen ist variabel und hängt von einem Referenzzins ab, wie beispielsweise dem Drei-Monats-Euribor oder dem EZB-Leitzinssatz. Steigt dieser, erhöhen die Banken in der Regel auch leicht zeitversetzt die Zinsen für den Dispo.

    Während der langen Phase der Niedrigzinspolitik befanden sich die Zinssätze für den Dispositionskredit bereits auf vergleichsweise hohem Niveau. Seit der von der Europäischen Zentralbank (EZB) eingeleiteten Zinswende im Jahr 2022 steigen die Zinsen für eine Überziehung des Girokontos weiter an. Die Zeitschrift „Finanztest“ hatte im Mai 2022 einen Durchschnittszins von 9,25 Prozent ermittelt, nur sechs Monate später bereits von 9,89 Prozent. Dabei nahm die teuerste Bank im November 2022 sogar knapp 14 Prozent Zinsen.

    💡 Tipp

    Berechne deine tatsächlichen Kosten: Bei 5.000 Euro Überziehung und 10% Zinsen zahlst du 500 Euro pro Jahr nur an Zinsen! Ein Ratenkredit mit 5% Zinsen würde dich nur 250 Euro kosten – eine Ersparnis von 250 Euro jährlich.

    Ein konkretes Beispiel macht die Dimension deutlich: Wer sein Konto im Rahmen seines Dispositionskredits im Schnitt um 5.000 Euro im Jahr überzieht, muss am Ende des Jahres bei den meisten Banken aufgerechnet bis zu 500 Euro oder mehr an Zinsen zahlen.

    Der Dispozins kann der Anfang von Verschuldungskarrieren sein

    Der Dispositionskredit ist eigentlich eine feine Sache: Wer nur für kurze Zeit mehr Geld benötigt als auf dem Konto zur Verfügung steht, kann seinen Dispo in Anspruch nehmen und muss sich nicht umständlich auf anderem Wege Geld leihen. Und tageweise fallen die vergleichsweise hohen Zinsen dafür kaum ins Gewicht.

    Wer aber regelmäßig an der Schwelle zum Minus lebt, kann finanziell schnell in eine Abwärtsspirale geraten. Die Kombination aus hoher Inflation, steigenden Lebenshaltungskosten und zunehmenden Dispozinsen macht es für viele Menschen schwierig, aus dem Minus herauszukommen. Was als kurzfristige Lösung gedacht war, entwickelt sich dann zur dauerhaften Belastung.

    📌 Gut zu wissen

    Die Schuldnerberatung empfiehlt: Wer länger als drei Monate im Dispo ist, sollte über eine Umschuldung nachdenken. Ein Ratenkredit ist zwar auch eine Verschuldung, aber mit deutlich niedrigeren Zinsen und einem festen Tilgungsplan.

    Steigen die Zinsen weiter, könnte es manche Verbraucher:innen hart treffen. Denn durch die hohe Inflation sinkt die Kaufkraft des Geldes ohnehin schon stark, sodass Kontoinhaber:innen schneller in den Dispo rutschen als zuvor. Und das müssen sie nun auch noch teuer bezahlen. So droht der Dispo zur Überschuldungsfalle zu werden.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Wie kann ich Dispozinsen vermeiden?

    Du kannst Dispozinsen vermeiden, indem du einen finanziellen Puffer aufbaust, deine Ausgaben planst und bei längerfristigem Geldbedarf einen günstigeren Ratenkredit in Betracht ziehst. Ein Haushaltsbuch hilft dir, den Überblick zu behalten.

    Q

    Was ist der Unterschied zwischen Dispozinsen und Überziehungszinsen?

    Dispozinsen fallen bei Überziehung innerhalb des eingeräumten Rahmens an. Überziehungszinsen werden fällig, wenn du über den Disporahmen hinaus überziehst oder ohne eingeräumten Dispo ins Minus gehst. Sie sind meist noch höher als normale Dispozinsen.

    Q

    Wie hoch sind die durchschnittlichen Dispozinsen 2024?

    Die durchschnittlichen Dispozinsen liegen 2024 bei etwa 10-11 Prozent. Die genaue Höhe variiert je nach Bank zwischen 7 und 14 Prozent. Die Zinsen sind seit der Zinswende 2022 kontinuierlich gestiegen.

    Q

    Wann lohnt sich eine Umschuldung des Dispokredits?

    Eine Umschuldung lohnt sich, wenn du länger als 3 Monate im Dispo bist oder die Überziehung mehr als 1.000 Euro beträgt. Ein Ratenkredit mit 5-7% Zinsen ist deutlich günstiger als der Dispo mit 10-14% und hilft dir, strukturiert aus den Schulden zu kommen.

    Q

    Kann die Bank meinen Dispokredit kündigen?

    Ja, die Bank kann deinen Dispokredit jederzeit mit einer Frist von 30 Tagen kündigen. Bei Zahlungsverzug oder verschlechterter Bonität kann die Kündigung auch fristlos erfolgen. Du musst dann den überzogenen Betrag sofort zurückzahlen.

    Q

    Wie wird die Höhe meines Dispokredits berechnet?

    Die Höhe des Dispokredits beträgt üblicherweise das 2- bis 3-fache deines monatlichen Nettoeinkommens. Bei einem Nettoeinkommen von 2.000 Euro wäre das ein Dispo von 4.000-6.000 Euro. Die genaue Höhe legt jede Bank individuell basierend auf deiner Bonität fest.

  • Girokonto wechseln: Schritt-für-Schritt-Anleitung

    Girokonto wechseln: Schritt-für-Schritt-Anleitung

    Themen in diesem Artikel:

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Du kannst dein Girokonto jederzeit wechseln, ohne Gründe angeben zu müssen. Ein Kontowechsel ist kostenlos und wird durch den Kontowechsel-Service deiner neuen Bank erheblich erleichtert. Wichtig ist dabei eine sorgfältige Planung, damit alle Zahlungen wie Miete und Handyrechnung auch weiterhin pünktlich abgebucht werden. Banken übernehmen die Übertragung deiner Zahlungspartner, während du dich um die Information wichtiger Stellen wie Arbeitgeber und Finanzamt kümmerst.

    Warum ein Girokontowechsel manchmal notwendig wird

    Viele Kontoinhaber:innen stellen erst nach einiger Zeit fest, dass ihr Girokonto nicht optimal zu ihren Bedürfnissen passt. Weniger Leistungen, zu hohe Gebühren oder insgesamt schlechtere Konditionen als andere Kontoangebote sind häufige Probleme. Ein Girokontovergleich bringt dann oft die Gewissheit, dass das eigene Konto nicht die beste Wahl ist. In solchen Fällen ist ein Kontowechsel nicht nur sinnvoll, sondern auch jederzeit ohne Angabe von Gründen möglich.

    Tatsächlich wechseln Verbraucher:innen ihr Girokonto eher selten, wie eine Studie der Unternehmensberatung Oliver Wyman zeigt. Wenn sie sich jedoch für einen Wechsel entscheiden, spielen konkrete Faktoren eine entscheidende Rolle. Günstigere Konditionen bei einem anderen Bankinstitut sind mit 35 Prozent der häufigste Grund für einen Kontowechsel. Knapp ein Fünftel der Wechsler:innen nennt ein besseres Gesamtangebot einer anderen Bank als ausschlaggebend.

    Technische Probleme mit der Hausbank motivieren ebenfalls 19 Prozent der Kund:innen zum Wechsel. Eine bessere Beratungsqualität bei einem anderen Institut überzeugt 18 Prozent der Verbraucher:innen. Das bessere Onlineangebot einer anderen Bank spielt mit 9 Prozent eine kleinere, aber dennoch relevante Rolle bei der Entscheidung für einen Kontowechsel.

    📌 Gut zu wissen

    Der Wechsel eines Girokontos muss von Banken grundsätzlich kostenfrei durchgeführt werden. Basis dafür bildet das Zahlungskontengesetz (ZKG), das im Jahr 2016 eingeführt wurde. Seitdem sind alle Bankinstitute gesetzlich dazu verpflichtet, allen Personen ein Konto mit Basisfunktionen zu gewähren, einen Girokontowechsel kostenfrei anzubieten und beim Kontowechsel aktiv zu unterstützen.

    Wechseln mit dem Kontowechsel-Service

    Zahlreiche Bankinstitute unterstützen Neukund:innen mit einem praktischen Kontowechselservice. Auf den Webseiten der Banken findest du entsprechende Nutzermasken, in denen du deine Zahlungspartner und deren Kontaktdaten eintragen kannst. Dieser Service nimmt dir einen Großteil der organisatorischen Arbeit ab und sorgt dafür, dass keine wichtigen Zahlungspartner vergessen werden.

    Für die Nutzung des Kontowechselservices benötigst du verschiedene Informationen. Du musst den Kontoinhaber:in deines alten und neuen Kontos angeben sowie die IBAN beider Konten bereitstellen. Die Namen deiner alten und neuen Bank sind ebenso erforderlich wie die Liste deiner Zahlungspartner beziehungsweise Lastschriftempfänger. Zusätzlich brauchst du die Liste deiner Daueraufträge und deinen Kontostand zum Kündigungszeitpunkt.

    💡 Tipp

    Erstelle dir vor dem Kontowechsel eine vollständige Liste aller regelmäßigen Zahlungen. Prüfe dazu deine Kontoauszüge der letzten 12 Monate, um auch jährliche Abbuchungen wie Versicherungen oder Mitgliedsbeiträge zu erfassen. So vergisst du garantiert keinen wichtigen Zahlungspartner bei der Umstellung.

    Behalte im Hinterkopf, dass für die komplette Übertragung deiner Lastschriftempfänger und Zahlungspartner bis zu zwei Banktage vergehen können. In manchen Fällen kann der Prozess auch etwas länger dauern, weshalb eine vorausschauende Planung wichtig ist.

    Ein wichtiger Aspekt beim Kontowechsel ist der Freistellungsauftrag für Kapitalerträge. Wenn du das Girokonto wechselst, musst du auch diesen Auftrag ändern lassen. Ohne einen neuen Freistellungsauftrag werden für dein neues Konto oder Wertpapierdepot Steuern fällig, sobald dir Zinsen und Kapitalerträge gutgeschrieben werden. Kümmere dich daher rechtzeitig um die Neuerteilung dieses Auftrags bei deiner neuen Bank.

    Altes Konto noch drei Monate laufen lassen

    Verbraucherschützer:innen empfehlen nachdrücklich, das alte Bankkonto mindestens drei Monate weiterlaufen zu lassen. Diese Übergangsphase gibt dir die Sicherheit, dass keine Zahlungen verloren gehen und alle Zahlungspartner erfolgreich über deine neue Bankverbindung informiert wurden. Sollte doch noch eine Lastschrift auf dem alten Konto eingehen, hast du so ausreichend Zeit, den entsprechenden Zahlungspartner nachträglich zu informieren.

    📌 Gut zu wissen

    Während der dreimonatigen Übergangsphase solltest du regelmäßig die Kontoauszüge deines alten Kontos prüfen. Notiere dir alle Abbuchungen, die noch eingehen, und informiere diese Zahlungspartner umgehend über deine neue Bankverbindung. So stellst du sicher, dass nach Ablauf der drei Monate wirklich alle Zahlungen über dein neues Konto laufen.

    Für die eigentliche Kündigung deines alten Girokontos ist lediglich ein formloses Kündigungsschreiben notwendig. Du kannst dieses entweder per E-Mail versenden oder ausgedruckt per Brief an deine alte Bank schicken. In das Schreiben gehören zwei wesentliche Informationen: dein Kündigungswunsch und deine neue Bankverbindung für die Rückbuchung eventueller Restbeträge. Mehr ist nicht erforderlich, um das alte Konto ordnungsgemäß zu schließen.

    So lange dauert ein Kontowechsel

    Ein Kontowechsel dauert in der Regel nur wenige Minuten. Vor allem wenn du ein Onlinekonto eröffnest, ist ein Wechsel schnell erledigt. Du beauftragst deine neue Bank mit dem kostenlosen Kontowechsel-Service, worauf diese sich um die Übertragung deiner Zahlungspartner kümmert. Die eigentliche Kontoeröffnung und Beauftragung des Wechselservices sind also zeitlich überschaubar.

    Allerdings solltest du für die Übertragung deiner Zahlungspartner mindestens zwei Banktage einplanen. In der Praxis kann dieser Prozess auch bis zu einer Woche in Anspruch nehmen, abhängig von der Anzahl deiner Zahlungspartner und der Bearbeitungsgeschwindigkeit der beteiligten Banken. Diese Zeitspanne solltest du bei deiner Planung unbedingt berücksichtigen, um Zahlungsausfälle zu vermeiden.

    Checkliste für einen reibungslosen Girokontowechsel

    Damit dein Kontowechsel reibungslos verläuft, solltest du verschiedene Stellen über deine neue Bankverbindung informieren. Eine systematische Vorgehensweise hilft dir dabei, keine wichtigen Zahlungspartner zu vergessen.

    Informiere zunächst deinen Arbeitgeber über deine neue Bankverbindung. Es kann manchmal ein bis zwei Wochen dauern, bis die Buchhaltung deine neuen Bankdaten hinterlegt hat. Plane diesen Zeitraum ein, damit dein Gehalt pünktlich auf dem neuen Konto eingeht. Falls du selbständig bist, solltest du auch deine Klient:innen oder Kund:innen rechtzeitig informieren. So vermeidest du, dass die ohnehin schon langen Buchungsfristen nicht noch mehr Zeit beanspruchen.

    💡 Tipp

    Nutze Online-Banking oder deine Banking-App, um alle Daueraufträge zu exportieren oder abzufotografieren. So hast du eine komplette Übersicht und kannst diese identisch auf deinem neuen Konto einrichten. Vergiss dabei nicht, die alten Daueraufträge rechtzeitig zu löschen, um Doppelzahlungen zu vermeiden.

    Kümmere dich rechtzeitig um die Übertragung deiner Daueraufträge, zum Beispiel für Miete oder Handyvertrag. Diese müssen auf dem neuen Konto neu eingerichtet werden, damit wichtige Zahlungen nicht ausfallen. Auch deine Lastschriften beziehungsweise Lastschriftmandate benötigen deine Aufmerksamkeit. Ob deine Autoversicherung oder der Onlinehändler, bei dem du monatlich dein Biogemüse bestellst – informiere sie alle über deine neuen Bankdaten. Oftmals kannst du diese auch auf der Firmen-Website in deinem User-Account selbst ändern.

    Falls du staatliche Leistungen wie Kindergeld, Arbeitslosengeld oder BAFöG erhältst, teile den entsprechenden Behörden so früh wie möglich die Bankdaten deines neuen Girokontos mit. Auch dem Finanzamt solltest du deine neuen Bankdaten umgehend weiterleiten. So stellst du sicher, dass Steuererstattungen auf dem richtigen Konto eingehen und Abbuchungen für Steuernachzahlungen problemlos funktionieren.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Kostet ein Girokontowechsel Gebühren?

    Nein, ein Girokontowechsel ist grundsätzlich kostenfrei. Das Zahlungskontengesetz verpflichtet seit 2016 alle Banken, den Kontowechsel kostenfrei anzubieten und Kund:innen dabei aktiv zu unterstützen.

    Q

    Wie lange dauert ein kompletter Kontowechsel?

    Die Kontoeröffnung und Beauftragung des Wechselservices dauern nur wenige Minuten. Die Übertragung deiner Zahlungspartner nimmt mindestens zwei Banktage in Anspruch, kann aber auch bis zu einer Woche dauern.

    Q

    Muss ich mein altes Girokonto sofort kündigen?

    Verbraucherschützer:innen empfehlen, das alte Konto mindestens drei Monate weiterlaufen zu lassen. So stellst du sicher, dass alle Zahlungspartner erfolgreich informiert wurden und keine Lastschriften oder Überweisungen verloren gehen.

    Q

    Was passiert mit meinem Freistellungsauftrag beim Kontowechsel?

    Den Freistellungsauftrag musst du bei deiner neuen Bank neu erteilen. Ohne neuen Freistellungsauftrag werden auf Zinsen und Kapitalerträge deines neuen Kontos automatisch Steuern fällig, die du vermeiden kannst.

    Q

    Welche Unterlagen benötige ich für den Kontowechsel-Service?

    Du benötigst die Kontoinhaberdaten, die IBANs beider Konten, die Bankennamen, deine Liste der Zahlungspartner und Daueraufträge sowie deinen Kontostand zum Kündigungszeitpunkt für den vollständigen Wechselservice.

    Q

    Gibt es eine Kündigungsfrist beim alten Girokonto?

    In der Regel gibt es keine gesetzliche Kündigungsfrist für Girokonten. Du kannst dein Konto jederzeit ohne Einhaltung einer Frist kündigen. Prüfe dennoch deine Kontoverträge, da manche Banken individuelle Kündigungsfristen von maximal einem Monat vereinbaren können.

  • Girokonto als zentraler Faktor im Zahlungsverkehr

    Girokonto als zentraler Faktor im Zahlungsverkehr

    Themen in diesem Artikel:

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Zentraler Faktor: Girokonto im Zahlungsverkehr

    Das Girokonto ist die unverzichtbare Grundlage für deinen finanziellen Alltag. In unserem Wirtschaftssystem zirkuliert ständig Geld zwischen Personen, Unternehmen und Behörden – und das Girokonto steht im Zentrum dieses Kreislaufs. Ob Gehalt, Miete oder Online-Shopping: Ohne Girokonto kommst du im modernen Zahlungsverkehr nicht weit. Mit über 109 Millionen Konten in Deutschland und mehr als sieben Billionen Überweisungen jährlich zeigt sich die enorme Bedeutung dieser Finanzinfrastruktur.

    Das Girokonto: Dein Tor zum bargeldlosen Zahlungsverkehr

    Das Girokonto bildet die Grundlage des bargeldlosen Zahlungsverkehrs. Der Begriff „Giro“ stammt aus dem Italienischen und bedeutet Kreis, Umkreis oder Runde – eine treffende Beschreibung für den ständigen Kreislauf des Geldes zwischen Personen, Unternehmen und Institutionen über ihre Konten.

    Über dein Girokonto wickelst du alle wichtigen Instrumente des bargeldlosen Zahlungsverkehrs ab: Überweisungen, Lastschriften, Kartenzahlungen sowie Bargeldabhebungen und -einzahlungen. Eine Kontoverbindung ist für Privatpersonen und Unternehmen die absolute Grundvoraussetzung, um am bargeldlosen Zahlungsverkehr teilnehmen zu können. Dein Girokonto – auch Zahlungsverkehrskonto, Sichtkonto oder laufendes Konto genannt – ist die zentrale Anlaufstelle für alle Geldeingänge wie Gehalt, Rente oder Kindergeld und alle Geldausgänge wie Miete, Stromkosten oder Handyverträge.

    📌 Gut zu wissen

    Jede Person, die sich rechtmäßig in der Europäischen Union aufhält, hat das Recht auf ein Basiskonto mit den Grundfunktionen. Banken können zwar einen Antrag auf Eröffnung eines Girokontos ablehnen, müssen dann aber wenigstens ein Basiskonto anbieten. Dies sichert dir den Zugang zum bargeldlosen Zahlungsverkehr, selbst wenn deine Bonität nicht optimal ist.

    Standardmäßig erhältst du zu deinem Girokonto eine Girocard – oft noch unter dem alten Namen EC-Karte bekannt – um damit im Handel bargeldlos bezahlen zu können. Daneben gibt es weitere Kartentypen wie Kreditkarten, Debit-Karten oder Prepaid-Kreditkarten, die mit deinem Girokonto verknüpft sein können.

    Bargeldloser Zahlungsverkehr: Beeindruckende Zahlen aus Deutschland

    Deutschland verfügt über mehr Girokonten als Einwohner:innen – nämlich 109 Millionen Konten, Stand 2020. Mehr als 1.500 Banken und Sparkassen sind in Deutschland registriert und bieten Konten und Kredite für ihre Kund:innen an. Im Jahr 2021 fanden mehr als sieben Billionen Überweisungen im bargeldlosen Zahlungsverkehr statt. Allein aufgrund dieser enormen Anzahl müssen diese Prozesse voll automatisiert und computergesteuert ablaufen.

    Die Dimension des bargeldlosen Zahlungsverkehrs wird noch deutlicher, wenn man die Gesamtzahl aller Transaktionen betrachtet: 26.193 Millionen bargeldlose Transaktionen wie Lastschriften, Abbuchungen oder Überweisungen fanden 2021 in Deutschland statt. Dabei wurden 65,8 Billionen Euro durch bargeldlose Zahlungen umgesetzt – so viel wie in keinem anderen Land der EU. Diese beeindruckenden Zahlen zeigen, wie zentral das Girokonto für unsere Wirtschaft geworden ist.

    📌 Gut zu wissen

    Deutschland ist europäischer Spitzenreiter beim bargeldlosen Zahlungsvolumen: Mit 65,8 Billionen Euro Umsatz im Jahr 2021 liegt Deutschland vor allen anderen EU-Ländern. Die vollautomatisierte Abwicklung macht dieses enorme Volumen überhaupt erst möglich. Ohne moderne IT-Systeme wäre diese Menge an Transaktionen nicht zu bewältigen.

    Ein Girokonto für Unternehmen: Trennung von privat und geschäftlich

    Ab einer bestimmten Rechtsform wie einer UG oder GmbH ist es notwendig, ein Geschäftskonto zu führen. Selbstständige wie Gewerbetreibende oder Freiberufler:innen könnten theoretisch ihr Privatkonto für geschäftliche Transaktionen nutzen. Sinnvoll ist dies jedoch nicht.

    💡 Tipp

    Trenne geschäftliche und private Transaktionen konsequent durch separate Konten. Das erleichtert nicht nur deine Buchhaltung erheblich, sondern vermeidet auch Probleme mit dem Finanzamt. Viele Banken bieten spezielle Geschäftskonten mit Features wie Unterkonten, Lastschrifteinzug oder Multibanking-Fähigkeit an. Vergleiche die Konditionen verschiedener Anbieter, da Geschäftskonten oft höhere Gebühren haben als Privatkonten.

    Ein separates Geschäftskonto sorgt für klare Strukturen bei der Steuererklärung. Du behältst den Überblick über deine geschäftlichen Einnahmen und Ausgaben, ohne dass private Transaktionen dazwischenfunken. Außerdem verlangen viele Banken in ihren AGB ohnehin, dass du geschäftliche Transaktionen nicht über dein Privatkonto abwickelst.

    Sparkonto, Tagesgeldkonto und Festgeldkonto: Alternativen zum Girokonto

    Neben der gängigsten Form eines Bankkontos, dem Girokonto, gibt es noch weitere Kontoarten mit unterschiedlichen Funktionen. Das Sparkonto ist nicht für den täglichen Zahlungsverkehr zugelassen, sondern zum Sparen gedacht. Auf ein und von einem Sparkonto kannst du keine Überweisung senden oder erhalten oder es mit einer Bankkarte verknüpfen. Das Guthaben auf dem Sparkonto wird in der Regel verzinst, was es für längerfristiges Sparen attraktiv macht.

    Ein Tagesgeldkonto ermöglicht dir, kurzfristig Geld zu parken. Du kannst täglich über das Geld verfügen und Geld von deinem Tagesgeldkonto auf dein Girokonto transferieren. Häufig wird das Guthaben auf Tagesgeldkonten verzinst. Dein Sparen auf einem solchen Tagesgeldkonto ist nicht mit einer festen Laufzeit verbunden, was dir maximale Flexibilität bietet.

    💡 Tipp

    Nutze die 3-Konten-Strategie für optimales Finanzmanagement: Ein Girokonto für den täglichen Zahlungsverkehr, ein Tagesgeldkonto als Notfallreserve (3-6 Monatsgehälter) und ein Festgeldkonto für langfristige Sparziele. So profitierst du von Flexibilität im Alltag und höheren Zinsen bei deinen Rücklagen. Achte dabei auf die Einlagensicherung von 100.000 Euro pro Bank und Kunde.

    Festgelder eignen sich für langfristige Anlagen ab 30 Tage. Ein Festgeldkonto wird mit einem vorher vereinbarten Zins über eine festgelegte Laufzeit eröffnet. Über das Geld kannst du während der Laufzeit nicht verfügen, dafür wird es in der Regel höher verzinst als Geld auf einem Girokonto, auf das du jederzeit zugreifen kannst. Die Zinsen werden meist jährlich oder am Ende der Laufzeit ausgezahlt.

    Abschied von Scheinen und Münzen: Die digitale Zukunft des Zahlens

    Weiterhin gilt Deutschland als Land der Bargeldliebhaber:innen, aber die Liebe bröckelt: Im Jahr 2019 wurde im Handel erstmalig häufiger mit Girocard als mit Bargeld bezahlt. Dieser Wendepunkt markiert einen bedeutenden Wandel im deutschen Zahlungsverhalten. Die Nachbarländer sind bereits viel digitaler aufgestellt.

    In Schweden etwa läuft der Umsatz im Einzelhandel bereits zu 95 Prozent bargeldlos. Das skandinavische Land geht noch weiter: 2030 soll das Bargeld in Schweden sogar komplett abgeschafft werden und nur noch Bezahlung per Karte oder App möglich sein. Auch in Deutschland und anderen Teilen Europas wird die Abschaffung des Bargeldes immer mal wieder diskutiert, unter anderem mit dem Argument, dadurch besser die Kriminalität bekämpfen zu können.

    📌 Gut zu wissen

    Trotz der zunehmenden Digitalisierung ist eine komplette Bargeldabschaffung in Deutschland in den nächsten Jahren unwahrscheinlich. Das Bundesverfassungsgericht könnte dies als Eingriff in die Handlungsfreiheit werten. Zudem sind noch nicht alle gesellschaftlichen Gruppen digital aufgestellt. Bereite dich dennoch auf eine zunehmend bargeldlose Zukunft vor, indem du digitale Zahlungsmethoden wie Mobile Payment oder kontaktloses Bezahlen nutzt.

    Die Entwicklung zeigt deutlich: Das Girokonto wird als zentrale Instanz im Zahlungsverkehr noch wichtiger. Während Bargeld zunehmend an Bedeutung verliert, steigt die Relevanz digitaler Zahlungsmethoden kontinuierlich. Dein Girokonto bleibt dabei der unverzichtbare Dreh- und Angelpunkt für alle finanziellen Transaktionen.

    Girokonto: Die unverzichtbare Basis des modernen Zahlungsverkehrs

    Ein Großteil des Geldflusses zwischen Personen, Unternehmen und Institutionen findet in Deutschland bargeldlos statt, Tendenz steigend. Selbst die komplette Abschaffung des Bargeldes wird diskutiert, wird vermutlich im nächsten Jahrzehnt aber nicht umgesetzt. Ohne Girokonto ist die Teilnahme am modernen Wirtschaftsleben praktisch unmöglich geworden. Das Girokonto bleibt die zentrale Instanz im Zahlungsverkehr – als Grundlage für Überweisungen, Lastschriften und Kartenzahlungen. Mit über 109 Millionen Konten und einem jährlichen Transaktionsvolumen von 65,8 Billionen Euro zeigt sich die fundamentale Bedeutung dieser Finanzinfrastruktur für unsere Gesellschaft.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Was ist ein Girokonto und wozu brauche ich es?

    Ein Girokonto ist die Grundlage des bargeldlosen Zahlungsverkehrs. Du benötigst es für Überweisungen, Lastschriften, Kartenzahlungen und Bargeldabhebungen. Es ist die zentrale Anlaufstelle für alle Geldeingänge wie Gehalt und alle Geldausgänge wie Miete oder Versicherungen.

    Q

    Kann meine Bank die Eröffnung eines Girokontos ablehnen?

    Ja, Banken können die Eröffnung eines regulären Girokontos ablehnen, müssen dann aber ein Basiskonto anbieten. Jede Person mit rechtmäßigem Aufenthalt in der EU hat Anspruch auf ein Basiskonto mit Grundfunktionen. Eine Ablehnung des Basiskontos ist nur in Ausnahmefällen möglich, etwa bei Geldwäsche-Verdacht.

    Q

    Wie viele Girokonten darf ich haben?

    Es gibt keine gesetzliche Begrenzung für die Anzahl der Girokonten. Du kannst bei verschiedenen Banken mehrere Konten führen. Dies kann für die Trennung von privaten und geschäftlichen Ausgaben oder für unterschiedliche Sparziele sinnvoll sein. Beachte jedoch mögliche Kontoführungsgebühren und den Verwaltungsaufwand.

    Q

    Was kostet ein Girokonto durchschnittlich?

    Die Kosten variieren stark je nach Bank und Kontomodell. Es gibt kostenlose Girokonten ohne Grundgebühr (oft mit Bedingungen wie Mindestgeldeingang) und Premium-Konten mit Gebühren zwischen 5-20 Euro monatlich. Zusatzkosten können für Kreditkarten, Überweisungen oder Bargeldabhebungen anfallen. Ein Vergleich lohnt sich.

    Q

    Ist mein Geld auf dem Girokonto sicher?

    Ja, dein Guthaben ist durch die gesetzliche Einlagensicherung bis zu 100.000 Euro pro Bank und Kunde geschützt. Bei Bankenpleiten springt der Einlagensicherungsfonds ein. Viele deutsche Banken bieten zusätzlich eine erweiterte freiwillige Einlagensicherung, die noch höhere Beträge absichert.

    Q

    Welche Alternativen zum klassischen Girokonto gibt es?

    Neben klassischen Bankkonten gibt es digitale Alternativen wie Online-Banken (N26, Revolut) oder Smartphone-Konten ohne Filialen. Für spezielle Zwecke eignen sich Tagesgeldkonten (flexibles Sparen), Festgeldkonten (höhere Zinsen) oder Sparkonten. Prepaid-Kreditkarten bieten bargeldlose Zahlung ohne Girokonto.

    *Detaillierte Informationen zu Leistungen, insbesondere zu Ausschlüssen, kannst du den jeweiligen Bedingungen des Kartenproduktes entnehmen.

  • V-Pay: Alles über das sichere Bezahlsystem für Europa

    V-Pay: Alles über das sichere Bezahlsystem für Europa

    Themen in diesem Artikel:

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    V-Pay ist eine Bezahlfunktion des US-amerikanischen Kreditkartenanbieters Visa für deine girocard, mit der du europaweit Geld abheben, bargeldlos einkaufen, kontaktlos bezahlen und Kontoauszüge am Automaten ausdrucken kannst. Das Debitzahlsystem wurde 2007 speziell für den europäischen Markt entwickelt und zeichnet sich durch seine chipbasierte EMV-Technologie aus, die für mehr Sicherheit beim Bezahlen sorgt. Ob deine Bankkarte mit der V-Pay-Funktion ausgestattet ist, erkennst du am blau-weißen V-Pay-Logo auf der rechten Vorderseite deiner Bankkarte.

    Das ist V-Pay

    V-Pay ist ein Debitzahlsystem des US-amerikanischen Kreditkartenanbieters Visa, das im Jahr 2007 in Deutschland als Zusatzfunktion für die Debitkarte eingeführt wurde. Das System wurde gezielt für den europäischen Markt entwickelt und ermöglicht dir vielfältige Zahlungsmöglichkeiten. Bankkarten mit dem V-Pay-Logo kannst du europaweit in Shops und an Geldautomaten mit dem V-Pay-Zeichen nutzen.

    Mit einer Debitkarte mit V-Pay-Funktion stehen dir verschiedene Möglichkeiten offen: Du kannst Geld abheben, bargeldlos einkaufen, kontaktlos bezahlen und Kontoauszüge am Automaten ausdrucken. Diese Funktionen machen V-Pay zu einem praktischen Begleiter im Alltag und auf Reisen innerhalb Europas. Das charakteristische blau-weiße V-Pay-Logo auf der rechten Vorderseite deiner Bankkarte zeigt dir auf einen Blick, ob deine Karte mit dieser Funktion ausgestattet ist.

    So funktioniert Bezahlen mit V-Pay

    V-Pay ist ein Debit-Bezahlsystem für die Girokarte, das sich grundlegend von einer Kreditkarte unterscheidet. Anders als bei einer Kreditkarte werden die bezahlten Beträge sofort vom Girokonto abgebucht, das mit V-Pay verknüpft ist. Diese direkte Abbuchung gibt dir jederzeit volle Kontrolle über deine Ausgaben und verhindert ungewollte Verschuldung.

    Voraussetzung für die Nutzung ist eine vierstellige PIN, die du bei jeder Transaktion eingibst. Mit einer Debitkarte mit V-Pay-Funktion kannst du zudem kontaktlos bezahlen, indem du die Karte lediglich an ein Terminal mit Kontaktlos-Funktion hältst. Diese moderne Bezahlmethode macht den Einkauf schneller und komfortabler.

    📌 Gut zu wissen

    „Debit“ ist Englisch und bedeutet Lastschrift. Als weitere Begriffe für eine Debitkarte sind in Deutschland auch die Bezeichnungen Girokarte, girocard oder Bankkarte gängig. Steht auf deiner Bankkarte der Begriff „Debit“, bucht die Bank deine Kartenumsätze sofort und in vollem Umfang von deinem Girokonto ab. Bei einer Debitkarte kannst du deshalb nur über den Betrag verfügen, der als Guthaben auf deinem Girokonto liegt oder dir im Rahmen eines Dispokredits eingeräumt ist.

    Im Jahr 2019 hat Visa allerdings bekanntgegeben, dass es die V-Pay-Funktion bis zum Jahr 2023 auslaufen lassen wird. Ziel des Unternehmens ist es, von V-Pay auf Visa Debit umzustellen, um ein noch moderneres und global einsetzbares Bezahlsystem anzubieten.

    Die Technologie hinter dem Bezahlsystem basiert auf einer Technologie namens EMV. Das Kürzel steht für Europay International, Mastercard und Visa – die drei Unternehmen, die die Technologie für den gleichnamigen EMV-Chip entwickelt haben, über den V-Pay abgewickelt wird. Diese Chip-Technologie bildet das Herzstück der Sicherheitsarchitektur von V-Pay.

    So sicher ist V-Pay

    Im Gegensatz zu Geldkarten mit Magnetstreifen besitzen V-Pay-Karten einen EMV-Chip, auf dem die Bankdaten gespeichert sind. Laut Visa soll diese chipbasierte Technologie Bankkarten mit V-Pay-Funktion deutlich sicherer machen und ein Kopieren von Kartendaten, das sogenannte Skimming, unmöglich machen.

    Der EMV-Chip verschlüsselt deine Daten bei jeder Transaktion neu und macht es Betrügern extrem schwer, an deine sensiblen Informationen zu gelangen. Diese fortschrittliche Sicherheitstechnologie gibt dir beim Bezahlen und Geldabheben ein beruhigendes Gefühl, dass deine Finanzdaten geschützt sind.

    💡 Tipp

    Achte beim Geldabheben im Ausland immer darauf, dass der Automat das V-Pay-Logo anzeigt. Vermeide Automaten ohne offizielle Bankenzugehörigkeit, da diese oft höhere Gebühren verlangen. Nutze wenn möglich die kontaktlose Bezahlfunktion beim Einkaufen, um Zeit zu sparen und die PIN-Eingabe zu minimieren – das reduziert auch das Risiko, dass jemand deine PIN ausspäht.

    Wo du V-Pay nutzen kannst – und wo nicht

    Nutzer:innen, die eine girocard mit V-Pay-Funktion haben, können damit innerhalb der Europäischen Union an V-Pay-Akzeptanzstellen Geld abheben und kontaktlos bezahlen. Die Akzeptanz ist in allen EU-Ländern flächendeckend gewährleistet, sodass du dich auf deine Karte verlassen kannst.

    Außerhalb der EU funktioniert V-Pay in zehn weiteren Ländern und Stadtstaaten: Andorra, Island, Israel, Liechtenstein, Monaco, Norwegen, San Marino, Schweiz, Türkei und Vatikanstadt. Diese Länder haben sich dem europäischen Zahlungssystem angeschlossen und bieten dir die gleichen Nutzungsmöglichkeiten wie in der EU.

    Abseits Europas, zum Beispiel in den USA oder Kanada, funktioniert V-Pay allerdings nicht. Wenn du außereuropäische Reisen planst, solltest du dich nach alternativen Zahlungsmitteln umsehen, die weltweit akzeptiert werden.

    Das kostet die V-Pay-Nutzung im Ausland

    Innerhalb Europas ist das Bezahlen mit einer girocard mit V-Pay-Funktion im sogenannten SEPA-Raum kostenlos. Diese Kostenfreiheit macht V-Pay zu einer attraktiven Option für Reisen innerhalb Europas, da du beim Einkaufen keine zusätzlichen Gebühren befürchten musst.

    Für das Abheben von Bargeld mit V-Pay innerhalb der SEPA-Zone wird bei den meisten Banken eine Auslandsgebühr zwischen drei und fünf Euro fällig. Hinzu kommen noch Gebühren für die Umrechnung der Fremdwährung von einem bis zu 2,5 Prozent. Diese Kosten solltest du bei deiner Reiseplanung berücksichtigen und gegebenenfalls größere Beträge auf einmal abheben, um die Gebühren zu minimieren.

    📌 Gut zu wissen

    Zum SEPA-Raum gehören alle EU-Länder plus: Island, Liechtenstein, Norwegen, Schweiz, Monaco und Großbritannien. In diesen Ländern gelten einheitliche Standards für bargeldlose Zahlungen. Beachte jedoch, dass die Schweiz und Großbritannien eigene Währungen haben, wodurch bei Transaktionen zusätzliche Umrechnungsgebühren anfallen können.

    V-Pay vs. Maestro: Die wichtigsten Unterschiede

    Generell sind Girokarten mit unterschiedlichen Bezahlsystemen ausgestattet. Die beiden in Deutschland etabliertesten sind V-Pay von Visa und Maestro von Mastercard. Je nachdem, ob deine Bank V-Pay oder Maestro als Bezahlsystem anbietet, hat deine girocard entweder das V-Pay- oder das Maestro-Logo auf der Vorderseite.

    Der Hauptunterschied zwischen Bankkarten mit V-Pay-Funktion und Maestrokarten sind ihre Akzeptanzmöglichkeiten im Ausland. Girokarten mit der V-Pay-Funktion werden europaweit angenommen, während Maestrokarten weltweit akzeptiert werden. Wenn du häufig außerhalb Europas reist, könnte eine Maestro-Karte für dich die bessere Wahl sein. Für Reisen innerhalb Europas bietet V-Pay jedoch die gleichen Vorteile und ist vollkommen ausreichend.

    💡 Tipp

    Plane deine Zahlungsmittel nach deinem Reiseziel: Für Europareisen reicht V-Pay vollkommen aus. Bei Fernreisen solltest du zusätzlich eine Kreditkarte oder eine Maestro-Karte mitnehmen. Viele Banken bieten kostenlose Zweitkarten an – erkundige dich bei deiner Bank nach den Optionen. So bist du für alle Situationen gewappnet und vermeidest böse Überraschungen im Ausland.

    So bekommst du eine V-Pay-Karte

    Eröffnest du ein Girokonto bei einer Bank, die V-Pay anbietet, erhältst du automatisch eine girocard mit V-Pay-Funktion. Die Karte wird dir in der Regel innerhalb weniger Tage nach Kontoeröffnung per Post zugeschickt, und du kannst sie sofort nach Erhalt der PIN nutzen.

    Sofern die Karte nicht in deinem Kontomodell enthalten ist, kannst du eine Girokarte mit V-Pay-Funktion bestellen. Die Ausgabegebühr liegt zwischen neun und 15 Euro. Sind die Kartenleistungen bereits in deinem Kontomodell enthalten, entfallen diese zusätzlichen Kosten, und du profitierst von allen V-Pay-Funktionen ohne Aufpreis.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Was ist V-Pay und wie funktioniert es?

    V-Pay ist ein Debitzahlsystem von Visa für die girocard, das 2007 für den europäischen Markt entwickelt wurde. Bezahlte Beträge werden sofort vom verknüpften Girokonto abgebucht, und die Nutzung erfolgt per PIN oder kontaktlos.

    Q

    Wo kann ich mit V-Pay bezahlen?

    V-Pay funktioniert in allen EU-Ländern sowie in zehn weiteren europäischen Staaten wie Schweiz, Norwegen, Island, Türkei und Israel. Außerhalb Europas, etwa in den USA oder Kanada, ist V-Pay nicht nutzbar.

    Q

    Wie sicher ist das Bezahlen mit V-Pay?

    V-Pay nutzt die chipbasierte EMV-Technologie, die deutlich sicherer als Magnetstreifen ist. Der EMV-Chip verschlüsselt Daten bei jeder Transaktion neu und macht Skimming, das Kopieren von Kartendaten, praktisch unmöglich.

    Q

    Was kostet die Nutzung von V-Pay im Ausland?

    Bezahlen im SEPA-Raum ist kostenlos. Bargeldabhebungen kosten bei den meisten Banken drei bis fünf Euro Auslandsgebühr plus Währungsumrechnungskosten von einem bis zu 2,5 Prozent des abgehobenen Betrags.

    Q

    Kann ich V-Pay auch für Online-Zahlungen nutzen?

    V-Pay ist primär für den Einsatz an physischen Terminals und Geldautomaten konzipiert. Für Online-Zahlungen wird V-Pay in der Regel nicht unterstützt. Hierfür benötigst du eine Kreditkarte oder alternative Online-Bezahlsysteme wie PayPal oder die neue Visa Debit.

    Q

    Was passiert mit meiner V-Pay-Karte nach 2023?

    Visa stellt V-Pay schrittweise auf Visa Debit um. Deine Bank wird dich rechtzeitig informieren und dir automatisch eine neue Karte zusenden. Visa Debit bietet erweiterte Funktionen wie weltweite Akzeptanz und Online-Zahlungsmöglichkeiten, behält aber die bewährten Sicherheitsstandards bei.

  • Lastschriftverfahren beim Girokonto: Alles Wichtige erklärt

    Lastschriftverfahren beim Girokonto: Alles Wichtige erklärt

    Themen in diesem Artikel:

    • Was ist eine Lastschrift?: Ermächtigung Dritter zum Geldeinzug vom Girokonto – einmalig oder regelmäßig mit variablen Beträgen und Terminen
    • Einzugs- und Abbuchungsverfahren: Zwei traditionelle Lastschriftformen in Deutschland – unterscheiden sich durch Auslöser der Abbuchung bei der Bank
    • SEPA-Lastschrift: Einheitliches europäisches Zahlungsverfahren mit IBAN, Mandatsreferenz und eindeutiger Identifikation für alle Euro-Länder
    • Lastschrift zurückholen: Rückbuchung innerhalb von sechs bis acht Wochen möglich – bei unrechtmäßigen Abbuchungen bis zu 13 Monate

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Lastschriftverfahren bei Girokonten – kurz erklärt

    Das Lastschriftverfahren macht wiederkehrende Zahlungen von deinem Girokonto schnell und unkompliziert möglich. Seit Einführung des SEPA-Verfahrens funktionieren sämtliche Lastschriften europaweit einheitlich und lassen sich eindeutig identifizieren. Sollte es dennoch zu einer betrügerischen Abbuchung auf deinem Konto kommen, kannst du sie innerhalb bestimmter Fristen rückgängig machen. Wir erklären dir alles Wichtige zum Thema und zeigen, wie du deine Zahlungen sicher verwaltest.

    Was ist eine Lastschrift?

    Bei der Lastschrift ermächtigst du Dritte, einen bestimmten Betrag von deinem Girokonto einziehen zu dürfen. Die Abbuchungen können je nach Vereinbarung einmalig oder regelmäßig stattfinden, wobei sowohl das Ausführungsdatum als auch die Höhe des Betrags variieren können. Ausgelöst wird die Abbuchung immer von den Zahlungsempfänger:innen, was dieses Verfahren besonders flexibel macht.

    Damit bildet die Lastschrift das praktische Gegenstück zum Dauerauftrag. Dieser kann nur von den Kontoinhaber:innen selbst ausgelöst werden und lässt keine Variation bei der Betragshöhe oder dem Abbuchungsdatum zu. Die Lastschrift hingegen passt sich automatisch an wechselnde Beträge an, was sie ideal für variable Kosten macht.

    Typische Anwendungsfälle, bei denen häufig Lastschriftverfahren zum Einsatz kommen, sind Abonnements für Streamingdienste wie Netflix oder Spotify, Mobilfunkverträge samt Internet- und Festnetzanschluss sowie Abschlagszahlungen für Strom und Gas. Auch Mitgliedsbeiträge für Vereine und Versicherungsbeiträge werden bevorzugt per Lastschrift eingezogen, da dies für beide Seiten den geringsten Verwaltungsaufwand bedeutet.

    📌 Gut zu wissen

    Bezahlst du an der Kasse mit deiner Girocard, kommt eine Lastschrift im Einzugsermächtigungsverfahren zustande. Du erteilst mit deiner Unterschrift auf dem Kassenbon dem Zahlungsempfänger, also dem Supermarkt oder der Tankstelle, die einmalige Erlaubnis, den fälligen Betrag von deinem Girokonto einzuziehen.

    Einzugsverfahren und Abbuchungsverfahren erklärt

    In Deutschland kommen grundsätzlich zwei Formen der Lastschrift zum Einsatz: das Abbuchungsverfahren und das Einzugsermächtigungsverfahren. Beide Varianten unterscheiden sich hauptsächlich dadurch, wer die Abbuchung bei der Bank auslöst. Diese Unterscheidung hat weitreichende Konsequenzen für deine Rechte als Zahlungspflichtige:r.

    Beide Verfahren kommen in dieser Form allerdings immer seltener vor und werden seit 2009 schrittweise vom SEPA-Lastschriftverfahren abgelöst. Bestehende Lastschriften behalten nach wie vor ihre Gültigkeit, sodass du möglicherweise noch beide Formen auf deinen Kontoauszügen findest.

    Lastschrift im Einzugsermächtigungsverfahren

    Bei dieser Form der Lastschrift werden Zahlungsempfänger:innen schriftlich von den Zahlungspflichtigen ermächtigt, einen vorher definierten Betrag von deren Girokonto einzuziehen. Das Einzugsverfahren ist für den innerdeutschen Zahlungsverkehr zwischen Privatpersonen und Unternehmen vorgesehen und bietet dir als Verbraucher:in einen wichtigen Vorteil: Abgebuchte Lastschriften können innerhalb einer bestimmten Frist problemlos auf das eigene Girokonto zurückgebucht werden. Diese Sicherheit macht das Verfahren besonders verbraucherfreundlich.

    Lastschrift im Abbuchungsverfahren

    Erteilen Zahlungspflichtige selbst der Bank einen Abbuchungsauftrag, spricht man von einer Lastschrift im Abbuchungsverfahren. Sie kommt in der Regel nur bei Zahlungen zwischen Unternehmen vor, da eine Rückbuchung nicht möglich ist. Für Unternehmen ist sie unter anderem interessant, weil die geleistete Zahlung auch im Falle einer Insolvenz des Zahlungspflichtigen nicht vom Konto des Zahlungsempfängers zurückgeholt werden kann. Diese Endgültigkeit schafft Planungssicherheit im Geschäftsverkehr.

    Was ist die SEPA-Lastschrift?

    SEPA steht für „Single Euro Payments Area“ und ist ein einheitliches Lastschriftverfahren für den Geldtransfer im Euro-Raum. Dazu zählen alle Länder der Europäischen Union, Großbritannien, Liechtenstein, die Schweiz, Monaco, San Marino, Island und Norwegen. Durch das SEPA-Verfahren sind Lastschriften europaweit möglich, was den grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr erheblich vereinfacht hat.

    Zahlungsempfänger:innen benötigen zur Durchführung nur deine IBAN, manchmal auch den BIC deiner Bank. SEPA-Lastschriftmandate werden mit einer Mandatsreferenz gekennzeichnet und sind dadurch eindeutig nachvollziehbar. Dazu kommen Identifikationsnummern für Zahlungsempfänger:innen und die verpflichtende Angabe eines Verwendungszweckes. Diese Transparenz schützt dich vor unklaren Abbuchungen und erleichtert die Zuordnung auf deinen Kontoauszügen erheblich.

    💡 Tipp

    Bewahre alle SEPA-Lastschriftmandate gut auf und führe eine Liste mit den erteilten Mandaten. So behältst du den Überblick über alle autorisierten Abbuchungen und kannst bei Bedarf schnell reagieren. Notiere dir dabei die Mandatsreferenz, den Zahlungsempfänger und den ungefähren monatlichen Betrag.

    Lastschrift zurückholen – so geht’s

    Du kannst bereits durchgeführte Lastschriften problemlos zurück auf dein Girokonto buchen lassen. Grundsätzlich gilt bei einer Lastschrift im Einzugsermächtigungsverfahren eine sechswöchige Widerrufsfrist ab Rechnungsabschluss, bei SEPA-Verfahren sind es acht Wochen. Diese Fristen geben dir ausreichend Zeit, deine Kontoauszüge zu prüfen und fehlerhafte Abbuchungen zu erkennen.

    Bist du der Meinung, jemand bucht dir unrechtmäßig und in betrügerischer Absicht Geld von deinem Konto ab, kannst du deine Bank auch nach dieser Frist zur sofortigen Rückbuchung veranlassen. Handelt es sich um eine ungenehmigte SEPA-Lastschrift, gilt eine Widerrufsfrist von 13 Monaten ab dem Datum der Belastung. Diese verlängerte Frist bietet dir zusätzlichen Schutz bei betrügerischen Aktivitäten.

    📌 Gut zu wissen

    Du bist verpflichtet, regelmäßig deine Kontoauszüge zu prüfen. Bemerkst du eine unrechtmäßige Abbuchung erst sehr spät, kann dir ein Mitverschulden angelastet werden. In jedem Fall solltest du den Zahlungsempfangenden für weitere Abbuchungen von deinem Girokonto sperren lassen, um zusätzlichen Schaden zu vermeiden.

    💡 Tipp

    Banken dürfen dir für Lastschriftrückgaben keine Gebühren berechnen. Nur wenn du rechtmäßige Abbuchungen widerrufst, kann es zu Bearbeitungsgebühren oder Zahlungsverzugsgebühren beim Empfänger kommen. Prüfe daher genau, ob die Abbuchung tatsächlich unrechtmäßig war, bevor du eine Rückbuchung veranlasst.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Was ist der Unterschied zwischen Lastschrift und Dauerauftrag?

    Bei der Lastschrift lösen Zahlungsempfänger:innen die Abbuchung aus und können Betrag sowie Datum variieren. Beim Dauerauftrag legst du als Kontoinhaber:in feste Beträge und Termine fest. Die Lastschrift eignet sich daher besonders für variable Kosten wie Strom oder Mobilfunk.

    Q

    Wie lange kann ich eine SEPA-Lastschrift zurückbuchen?

    Bei genehmigten SEPA-Lastschriften hast du acht Wochen Zeit für eine Rückbuchung. Bei ungenehmigten oder betrügerischen Abbuchungen gilt eine Frist von 13 Monaten ab Belastungsdatum. Diese verlängerte Frist schützt dich besonders bei Betrug.

    Q

    Welche Länder gehören zum SEPA-Raum?

    Zum SEPA-Raum gehören alle EU-Länder, Großbritannien, Liechtenstein, die Schweiz, Monaco, San Marino, Island und Norwegen. In diesen Ländern funktionieren Lastschriften einheitlich mit IBAN und du kannst problemlos grenzüberschreitend Zahlungen tätigen oder empfangen.

    Q

    Kostet eine Lastschriftrückgabe Gebühren?

    Deine Bank darf dir für Lastschriftrückgaben keine Gebühren berechnen. Nur wenn du rechtmäßige Abbuchungen widerrufst, können beim Zahlungsempfänger Bearbeitungs- oder Verzugsgebühren anfallen. Bei unrechtmäßigen Abbuchungen ist die Rückbuchung immer kostenfrei.

    Q

    Was ist eine Mandatsreferenz bei SEPA-Lastschriften?

    Die Mandatsreferenz ist eine eindeutige Kennzeichnung für SEPA-Lastschriftmandate. Sie ermöglicht zusammen mit der Gläubiger-Identifikationsnummer die klare Zuordnung und Nachvollziehbarkeit jeder Abbuchung. Diese findest du auf deinen Kontoauszügen bei jeder SEPA-Lastschrift.

    Q

    Wie funktioniert Lastschrift beim Bezahlen mit Girocard?

    Beim Bezahlen mit Girocard erteilst du mit deiner Unterschrift auf dem Kassenbon eine einmalige Einzugsermächtigung. Der Händler darf dann den Kaufbetrag per Lastschrift einziehen. Dies ist günstiger für Händler als die PIN-Eingabe, bietet aber weniger Sicherheit bei der Kontodeckung.

  • SEPA einfach erklärt: Zahlungsverkehr in Europa

    SEPA einfach erklärt: Zahlungsverkehr in Europa

    Themen in diesem Artikel:

    • Was ist SEPA: Der einheitliche Euro-Zahlungsverkehrsraum ermöglicht gleiche Bezahlvorgänge in ganz Europa – egal ob national oder grenzüberschreitend.
    • Teilnehmende Länder: 36 europäische Länder nutzen SEPA, darunter alle EU-Staaten, die Schweiz, Norwegen und das Vereinigte Königreich.
    • Vorteile von SEPA: Einheitliche Standards garantieren schnelle, sichere und transparente Zahlungen für Tourist:innen, Händler:innen und die gesamte Wirtschaft.
    • IBAN verstehen: Die internationale Kontonummer besteht aus Länderkennung, Prüfziffer, Bankleitzahl und Kontonummer – in Deutschland immer 22 Stellen lang.
    • BIC und SWIFT: Die internationale Bankleitzahl wird vor allem bei Überweisungen außerhalb Europas relevant und ist identisch mit dem SWIFT-Code.

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    SEPA: So bezahlst du in Europa

    SEPA macht dein Leben einfacher, auch wenn du es vielleicht gar nicht bemerkst. Ein SEPA-Lastschriftmandat hast du bestimmt schon einmal erteilt – aber was bedeutet das eigentlich genau? Die Antwort ist simpel: Dank SEPA bezahlst du heute in ganz Europa schnell, sicher und einheitlich. Egal ob du eine Rechnung nach Amsterdam überweist oder im Urlaub in Italien mit deiner EC-Karte bezahlst – SEPA sorgt dafür, dass alles reibungslos funktioniert.

    Was ist SEPA?

    SEPA steht für „Single Euro Payments Area“ – auf Deutsch: der einheitliche Euro-Zahlungsverkehrsraum. Hinter diesem sperrigen Begriff verbirgt sich eine geniale Idee: Du kannst innerhalb von Europa immer auf die gleiche Weise bezahlen, unabhängig davon, in welchem Land du dich befindest oder wohin dein Geld fließt.

    Das Besondere daran: Alle Transaktionen innerhalb von Europa werden einheitlich behandelt. Es spielt keine Rolle, ob du Geld innerhalb Deutschlands überweist oder an ein Unternehmen in den Niederlanden. Die Überweisung kostet dich nicht mehr, dauert nicht länger und funktioniert genauso unkompliziert wie eine nationale Zahlung. Diese Gleichbehandlung macht SEPA zu einem echten Gamechanger für alle, die in Europa unterwegs sind oder Geschäfte machen.

    Welche Länder nehmen an SEPA teil?

    SEPA umfasst nicht ganz Europa, aber doch den größten und wichtigsten Teil: Insgesamt 36 europäische Länder sind dabei. Dazu gehören alle 27 EU-Mitgliedstaaten, die vier Mitglieder der Europäischen Freihandelsassoziation (Norwegen, Island, die Schweiz und Liechtenstein) sowie die kleineren Staaten Monaco, San Marino, Andorra und Vatikanstadt. Auch das Vereinigte Königreich ist weiterhin Teil von SEPA.

    📌 Gut zu wissen

    SEPA-Überweisungen können nur in Euro abgewickelt werden. Wenn du in ein Land überweisen möchtest, das eine andere Währung nutzt – zum Beispiel in die Schweiz oder das Vereinigte Königreich – kannst du zwischen einer SEPA-Überweisung in Euro oder einer Auslandsüberweisung in der jeweiligen Landeswährung wählen.

    Sicher und transparent: Die Vorteile von SEPA

    SEPA gibt es bereits seit 2008, und das erklärte Ziel war von Anfang an klar: Alle Zahlungen innerhalb von Europa sollten gleich behandelt werden. Die Vorteile eines solchen einheitlichen Systems liegen auf der Hand. Einheitliche technische Standards und rechtliche Grundlagen garantieren, dass alle Zahlungen schnell, sicher und transparent ablaufen.

    Ob du eine Überweisung ins europäische Ausland tätigst oder im Urlaub mit deiner EC-Karte bezahlst – SEPA sorgt dafür, dass alle Zahlungen in Euro gleich funktionieren. Dabei spielt es keine Rolle, in welchem Land du dich gerade befindest oder ob du ein Girokonto im selben Land hast.

    Das hilft nicht nur Tourist:innen im Urlaub, sondern auch der Wirtschaft enorm. Schnelle und unkomplizierte Zahlungen erleichtern den Handel innerhalb von Europa erheblich. Besonders kleinere Händler:innen profitieren davon: Kassenterminals arbeiten heute mit einheitlichen europäischen Standards, sodass es theoretisch völlig egal ist, aus welchem Land die EC-Karte kommt, mit der bezahlt wird. Diese Vereinheitlichung schafft Vertrauen und macht grenzüberschreitende Geschäfte so einfach wie nie zuvor.

    💡 Tipp

    Nutze SEPA-Lastschriftmandate für wiederkehrende Zahlungen im europäischen Ausland! Egal ob für ein Abo bei einem niederländischen Streaming-Dienst oder die Miete deiner Ferienwohnung in Spanien – einmal eingerichtet, läuft alles automatisch und du sparst dir die monatlichen Überweisungen.

    SEPA-Überweisung mit IBAN

    Auch Überweisungen funktionieren heute dank SEPA einheitlich und unkompliziert. Um eine SEPA-Überweisung zu tätigen – auch innerhalb von Deutschland – brauchst du deine IBAN. IBAN steht für „International Bank Account Number“, also die internationale Kontonummer, die dein Konto eindeutig identifiziert.

    IBANs dürfen maximal 34 Stellen haben, wobei eine deutsche IBAN immer genau 22 Stellen umfasst. Den größten Anteil davon bilden die zwei Zahlen, die vor der Einführung von SEPA für Überweisungen in Deutschland notwendig waren: Bankleitzahl und Kontonummer. Im Detail setzt sich eine IBAN folgendermaßen zusammen:

    • Die ersten beiden Buchstaben sind immer die Länderkennung – in Deutschland also DE.
    • Danach folgen zwei Ziffern, die die Prüfziffer bilden. Diese wird auf Grundlage der folgenden Zahlen errechnet und dient dazu, Eingabefehler zu vermeiden.
    • Die nächsten acht Ziffern sind in Deutschland die alte Bankleitzahl.
    • Die restlichen zehn Ziffern bilden die Kontonummer. Falls die Kontonummer keine zehn Ziffern haben sollte, wird sie einfach links mit Nullen aufgefüllt.

    📌 Gut zu wissen

    Die Prüfziffer in deiner IBAN ist dein eingebauter Sicherheitsmechanismus. Wenn du aus Versehen einen Zahlendreher einbaust, passt die Prüfziffer nicht mehr zum Rest der IBAN und dein Online-Banking zeigt automatisch eine Fehlermeldung an. So landen deine Überweisungen immer beim richtigen Empfänger.

    BIC: Die internationale Bankleitzahl

    Ein weiterer wichtiger Teil von SEPA ist der BIC, den wir im Alltag allerdings nicht so oft verwenden. BIC steht für „Bank Identifier Code“, also die internationale Bankleitzahl. Innerhalb von Europa brauchst du deinen BIC in der Regel nicht – die IBAN genügt meist vollkommen, um eine Überweisung zu tätigen. Der BIC wird erst dann relevant, wenn du in Länder außerhalb von Europa überweisen möchtest.

    Der BIC besteht aus acht oder elf Stellen, größtenteils Buchstaben:

    • Die ersten vier Buchstaben dienen dazu, deine Bank zu identifizieren.
    • Die nächsten zwei Buchstaben sind, wie bei der IBAN, der Ländercode – also DE für Deutschland.
    • Die zwei folgenden Stellen sind ein regionaler Code und bezeichnen den Hauptstandort deiner Bank.
    • Falls der BIC nicht nur acht, sondern elf Stellen hat, geben die letzten drei Zeichen die Filiale der Bank an, bei der du dein Konto führst.

    Falls du schon einmal von SWIFT-Codes gehört hast und dich fragst, wo der Unterschied zum BIC liegt: SWIFT steht für „Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication“ und bezeichnet das weltweite System, in dem Banken mit einem BIC identifiziert werden können. Über 200 Länder nehmen daran teil – also weit mehr als bei SEPA. Der SWIFT-Code meint aber einfach das Gleiche wie der BIC.

    💡 Tipp

    Speichere deinen BIC/SWIFT-Code zusammen mit deiner IBAN in deinen Unterlagen ab. Auch wenn du ihn innerhalb Europas selten brauchst, ist er bei internationalen Überweisungen außerhalb des SEPA-Raums unverzichtbar – zum Beispiel für Zahlungen in die USA, nach Kanada oder Australien.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Was bedeutet SEPA genau?

    SEPA steht für „Single Euro Payments Area“ und bezeichnet den einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraum. Alle Transaktionen innerhalb von Europa werden gleich behandelt, unabhängig davon, ob sie national oder grenzüberschreitend sind.

    Q

    Welche Länder gehören zu SEPA?

    Insgesamt 36 europäische Länder nehmen an SEPA teil: alle 27 EU-Mitgliedstaaten, Norwegen, Island, die Schweiz, Liechtenstein, Monaco, San Marino, Andorra, Vatikanstadt und das Vereinigte Königreich.

    Q

    Wie lange dauert eine SEPA-Überweisung?

    Eine SEPA-Überweisung darf maximal einen Bankarbeitstag dauern, wenn sie elektronisch eingereicht wird. Bei beleghaften Überweisungen (Papierformular) sind es maximal zwei Bankarbeitstage. Viele Banken bieten mittlerweile auch Echtzeit-Überweisungen an, die innerhalb weniger Sekunden ankommen.

    Q

    Was kostet eine SEPA-Überweisung?

    SEPA-Überweisungen innerhalb der EU dürfen nicht teurer sein als Inlandsüberweisungen. Die meisten Banken bieten SEPA-Überweisungen kostenlos oder zu sehr günstigen Konditionen an. Achte jedoch auf mögliche Gebühren bei Währungsumrechnungen, wenn das Empfängerkonto nicht in Euro geführt wird.

    Q

    Kann ich eine SEPA-Lastschrift widerrufen?

    Ja, du hast bei SEPA-Lastschriften ein Widerrufsrecht von 8 Wochen nach Belastung deines Kontos. Bei nicht autorisierten Lastschriften verlängert sich diese Frist sogar auf 13 Monate. Du kannst die Rückbuchung einfach über dein Online-Banking oder bei deiner Bank beantragen.

    Q

    Was ist der Unterschied zwischen SEPA und SWIFT?

    SEPA ist ein Zahlungsraum für Euro-Transaktionen in 36 europäischen Ländern mit einheitlichen Standards. SWIFT hingegen ist ein weltweites Nachrichtensystem für Banken in über 200 Ländern. Der SWIFT-Code (identisch mit dem BIC) wird für internationale Überweisungen außerhalb des SEPA-Raums benötigt.

  • CashPool Girokonto: 2.800 kostenlose Geldautomaten nutzen

    CashPool Girokonto: 2.800 kostenlose Geldautomaten nutzen

    Themen in diesem Artikel:

    • Geldautomatenverbünde: Wie Banken durch Zusammenschluss kostenlose Bargeldversorgung ermöglichen und welche Vorteile das für dich bringt
    • CashPool-Verbund: Geschichte, Größe und Besonderheiten des viertgrößten deutschen Geldautomatenverbunds mit rund 2.800 Automaten
    • Mitgliedsbanken: Welche Institute zu CashPool gehören und warum besonders kleine und mittlere Banken vom Verbund profitieren
    • Girokonto-Wahl: Worauf du bei der Kontowahl achten solltest und warum die regionale Automatenverteilung entscheidend ist
    • Weitere Verbünde: Überblick über die drei anderen großen Geldautomatenverbünde in Deutschland und ihre Bedeutung

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Girokonto mit CashPool – kurz erklärt

    Ein Girokonto bei einer CashPool-Bank ermöglicht dir kostenloses Bargeldabheben an rund 2.800 Automaten in Deutschland. Der Geldautomatenverbund wurde im Jahr 2000 gegründet, um hohen Abhebegebühren bei Fremdbanken entgegenzuwirken. Bargeld bleibt trotz zunehmender digitaler Bezahlmöglichkeiten ein wichtiges Zahlungsmittel – viele kleine Geschäfte, Bäckereien und Restaurants akzeptieren nach wie vor keine Kartenzahlung. Mit einem CashPool-Konto kannst du diese Herausforderung kostengünstig meistern und von attraktiven Girokonto-Angeboten der teilnehmenden Banken profitieren.

    Was sind Geldautomatenverbünde?

    Mit deiner Kreditkarte, Girocard oder Debitkarte, die mit deinem Girokonto verbunden ist, kannst du deutschlandweit Bargeld an Geldautomaten abheben. Nutzt du Automaten deiner Hausbank, bleibt der Vorgang für dich kostenlos. Die Situation ändert sich jedoch grundlegend, wenn du bei Fremdbanken Bargeld benötigst. Hier entstehen schnell Kosten, die pro Abhebung bis in den hohen einstelligen Bereich gehen können – im Schnitt etwa vier Euro.

    Um ihren Kund:innen dieses Ärgernis zu ersparen, gründen Banken Geldautomatenverbünde. Das Prinzip ist einfach und effektiv: Nutzt du mit deiner Girocard einen Automaten einer Bank, die zum gleichen Verbund wie deine Hausbank gehört, fallen keine Gebühren an. Diese Zusammenschlüsse wollen eine möglichst flächendeckende und kostenlose Bargeldversorgung für ihre Kund:innen gewährleisten. Gerade wenn du viel geschäftlich in Deutschland unterwegs bist, können sich die eingesparten Gebühren schnell summieren und einen spürbaren finanziellen Vorteil darstellen.

    📌 Gut zu wissen

    Die durchschnittlichen Gebühren von vier Euro pro Fremdabhebung mögen gering erscheinen, aber sie summieren sich schnell. Bei nur zwei Abhebungen pro Woche entstehen Kosten von über 400 Euro im Jahr. Ein Girokonto bei einer Bank mit gutem Verbundnetz kann dir diese Ausgaben komplett ersparen.

    CashPool – das ist der Geldautomatenverbund

    CashPool entstand im Sommer 2000 als Antwort auf stark erhöhte Abhebegebühren für Fremdkund:innen. Die Gründerbanken Targobank, Santander Consumer Bank und National-Bank wollten den durch Sparkassen und Genossenschaftsbanken dominierten Markt aufbrechen. Heute ist CashPool der viertgrößte Geldautomatenverbund Deutschlands, kann aber zahlenmäßig noch nicht mit den großen Verbünden mithalten.

    Die Dimensionen verdeutlichen die Herausforderung: Allein die Sparkassen betreiben etwa 45 Prozent der insgesamt rund 50.000 Geldautomaten in Deutschland. Die etwa 2.800 CashPool-Automaten sind zudem nicht gleichmäßig über die gesamte Fläche Deutschlands verteilt. Manche davon befinden sich auf Betriebsgeländen und sind nicht öffentlich zugänglich. Diese ungleiche Verteilung hat praktische Konsequenzen für dich.

    Möchtest du ein Girokonto bei einer CashPool-Bank eröffnen, solltest du deshalb unbedingt auf die Verteilung der Automaten achten. In deiner Heimatregion oder in Gegenden, in denen du häufig beruflich unterwegs bist, sollten zugehörige Geldautomaten gut erreichbar sein. Ist das der Fall, kannst du möglicherweise von günstigen Girokonto-Angeboten der teilnehmenden Banken profitieren. Ein gründlicher Vergleich lohnt sich in jedem Fall.

    💡 Tipp

    Nutze die Automatensuche auf der CashPool-Website oder in den Apps der Mitgliedsbanken, bevor du ein Konto eröffnest. Prüfe konkret, ob sich in einem Umkreis von 5 km um deinen Wohnort und Arbeitsplatz mindestens drei bis fünf CashPool-Automaten befinden. So vermeidest du später böse Überraschungen und lange Wege zum nächsten kostenlosen Geldautomaten.

    CashPool – diese Banken gehören zum Verbund

    Neben den Gründerbanken zählen vor allem kleine und mittlere Institute zu den Mitgliedern. Für sie ist der Beitritt zu einem Geldautomatenverbund äußerst wichtig, da sie meistens nur wenige eigene Geldautomaten betreiben. Durch die Aufnahme in den Verbund können sie das Service-Netz für ihre Kund:innen stark ausweiten und damit wettbewerbsfähig bleiben.

    Zu den Mitgliedern von CashPool zählen folgende Banken: Bank für Sozialwirtschaft, Bankhaus Bauer, Bankhaus C. L. Seeliger, Bankhaus Gebr. Martin AG, Bankhaus Hafner, Bankhaus J. Faisst OHG, Bankhaus Ludwig Sperrer KG, Bankhaus Max Flessa KG, Bankhaus Mayer, Bankhaus Neelmeyer, BBBank eG, Degussa Bank AG, Donner & Reuschel AG, Fürstlich Castell’sche Bank, Gabler-Saliter Bankgeschäft AG, Johann Berenberg Bank, MERKUR PRIVATBANK, NATIONAL-BANK AG, Oldenburgische Landesbank AG, PAX-Bank eG, Santander Consumer Bank AG, Sparda-Bank Augsburg e.G., Sparda-Bank Baden-Württemberg eG, Sparda-Bank Berlin eG, Sparda-Bank Hamburg eG, Sparda-Bank Hannover eG, Sparda-Bank Hessen eG, Sparda-Bank München eG, Sparda-Bank Nürnberg eG, Sparda-Bank Ostbayern eG, Sparda-Bank Südwest eG, Sparda-Bank West eG, Steyler Bank, SÜDWESTBANK – BAWAG AG Niederlassung Deutschland und TARGOBANK AG.

    📌 Gut zu wissen

    Die Sparda-Banken sind regional organisiert und haben unterschiedliche Konditionen. Nicht alle Sparda-Banken gehören zu CashPool – die Sparda-Bank Ostbayern beispielsweise ist Mitglied, während andere Sparda-Banken eigene Wege gehen. Prüfe daher genau, ob deine regionale Sparda-Bank tatsächlich CashPool-Mitglied ist.

    Alle wichtigen Geldautomatenverbünde im Überblick

    Neben CashPool gibt es noch drei weitere große Geldautomatenverbünde in Deutschland. Die mit Abstand größten sind der Sparkassen-Verbund und das BankCard ServiceNetz, zu dem unter anderem die Volks- und Raiffeisenbanken zählen. Diese beiden Verbünde dominieren den deutschen Markt mit ihrer flächendeckenden Präsenz und machen zusammen den Großteil aller verfügbaren Geldautomaten aus.

    Auch die Cash Group liegt noch vor CashPool und umfasst unter anderem Geldautomaten der Commerzbank, der Deutschen Bank oder der Postbank. Diese Verbünde bieten jeweils unterschiedliche Vor- und Nachteile, abhängig von deinem Wohnort und deinen individuellen Bedürfnissen. Ein Vergleich der verschiedenen Verbünde und ihrer regionalen Abdeckung hilft dir, das passende Girokonto für deine Situation zu finden.

    Girokonto mit CashPool: Kosten sparen beim Bargeldabheben

    CashPool ist der viertgrößte Geldautomatenverbund Deutschlands und bietet Kund:innen der zugehörigen Banken kostenloses Bargeldabheben an rund 2.800 Automaten. Für dich bedeutet das konkret: Wenn du ein Girokonto bei einer der Mitgliedsbanken führst, sparst du dir die durchschnittlich vier Euro Gebühren pro Abhebung bei Fremdbanken. Diese Ersparnis summiert sich schnell, besonders wenn du regelmäßig Bargeld benötigst.

    Die Entscheidung für ein CashPool-Girokonto solltest du jedoch nicht allein aufgrund der Verbundmitgliedschaft treffen. Prüfe zunächst, ob in deinem direkten Umfeld ausreichend CashPool-Automaten verfügbar sind. Achte dabei auch auf die Öffnungszeiten und Zugänglichkeit der Standorte. Vergleiche anschließend die Konditionen der verschiedenen Mitgliedsbanken, denn diese können sich erheblich unterscheiden. Manche Institute bieten zusätzliche Vorteile wie kostenlose Kontoführung oder attraktive Zinsen, die deine Entscheidung beeinflussen sollten.

    💡 Tipp

    Erstelle eine persönliche Checkliste für deine Girokonto-Wahl: Notiere dir deine häufigsten Aufenthaltsorte (Wohnort, Arbeitsplatz, Freizeitaktivitäten) und prüfe dort die Verfügbarkeit von CashPool-Automaten. Berücksichtige auch, ob du häufig im Ausland bist – dann könnte eine Kreditkarte mit weltweiten Gratis-Abhebungen die bessere Alternative sein.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Was ist CashPool genau und wie funktioniert es?

    CashPool ist ein Geldautomatenverbund von 35 Banken in Deutschland, der im Jahr 2000 gegründet wurde. Als Kunde einer Mitgliedsbank kannst du an allen rund 2.800 CashPool-Automaten kostenlos Bargeld abheben. Der Verbund funktioniert durch eine Kooperation der teilnehmenden Banken, die ihre Automaten gegenseitig für Kunden zur Verfügung stellen.

    Q

    Welche großen Banken gehören zu CashPool?

    Die größten CashPool-Mitglieder sind die Targobank, Santander Consumer Bank und die verschiedenen Sparda-Banken. Auch die BBBank, Degussa Bank und die National-Bank zählen zu den bekannteren Instituten. Insgesamt gehören 35 Banken zum Verbund, darunter viele kleinere Privatbanken und regionale Institute.

    Q

    Wie finde ich CashPool-Automaten in meiner Nähe?

    Du kannst CashPool-Automaten über die offizielle CashPool-Website mit der Automatensuche finden. Alternativ bieten die meisten Mitgliedsbanken in ihren Banking-Apps eine Automatensuchfunktion an. Gib einfach deinen Standort oder eine Adresse ein, und die Suche zeigt dir die nächstgelegenen kostenlosen Geldautomaten mit Entfernungsangabe und oft auch Öffnungszeiten.

    Q

    Kann ich mit meiner CashPool-Karte auch im Ausland kostenlos Geld abheben?

    Nein, CashPool gilt nur für Automaten in Deutschland. Im Ausland fallen bei Abhebungen mit der Girocard üblicherweise Gebühren an. Für kostenlose Auslandsabhebungen benötigst du meist eine spezielle Kreditkarte. Einige CashPool-Banken bieten solche Kreditkarten mit weltweiten Gratis-Abhebungen als Zusatzprodukt an.

    Q

    Was kostet mich eine Abhebung bei Nicht-CashPool-Automaten?

    Bei Fremdbanken außerhalb des CashPool-Verbunds zahlst du durchschnittlich 4 Euro pro Abhebung, manchmal sogar bis zu 7 Euro. Die genaue Gebühr wird dir vor der Abhebung am Automaten angezeigt. Bei häufigen Fremdabhebungen können so schnell mehrere hundert Euro Gebühren pro Jahr anfallen.

    Q

    Ist CashPool besser als andere Geldautomatenverbünde?

    CashPool ist mit 2.800 Automaten der kleinste der vier großen Verbünde. Sparkassen haben etwa 22.000, Volksbanken 15.500 und die Cash Group 7.000 Automaten. Ob CashPool für dich passt, hängt von der Automatendichte in deiner Region ab. In Großstädten ist die Abdeckung meist gut, im ländlichen Raum oft lückenhaft.

  • Girokonto: Alles über dein wichtigstes Bankkonto im Alltag

    Girokonto: Alles über dein wichtigstes Bankkonto im Alltag

    Themen in diesem Artikel:

    • Was ist ein Girokonto: Herkunft des Begriffs und Bedeutung für den täglichen Geldkreislauf – vom italienischen „Giro“ bis zur praktischen Kontoführung
    • Wofür du das Girokonto brauchst: Alle wichtigen Funktionen von Ein- und Auszahlungen über Kartenzahlungen bis zu Überweisungen und Daueraufträgen im Überblick
    • Basiskonto für alle: Gesetzlich garantierter Zugang zum Girokonto für jeden Menschen – auch ohne festen Wohnsitz oder bei schwieriger Bonität
    • Kontokorrentkonto und Dispo: Warum Banken das Girokonto anders nennen und wie der Dispositionskredit funktioniert – inklusive wichtiger Hinweise zu Kosten
    • Sicherheit deines Geldes: Einlagensicherung schützt dein Guthaben mit mindestens 100.000 Euro pro Kunde:in bei jeder zugelassenen Bank

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Das Girokonto ist dein zentrales Finanzinstrument im Alltag – darauf landet dein Gehalt, davon bezahlst du Miete und Strom. Für die meisten Menschen ist es so selbstverständlich wie das Smartphone in der Tasche. Doch was genau steckt eigentlich hinter diesem Konto, das den modernen Zahlungsverkehr erst möglich macht? In diesem Artikel erfährst du alles Wissenswerte über das Girokonto: von seiner Bedeutung über die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten bis hin zur Sicherheit deines Geldes.

    Was ist das Girokonto?

    Der Begriff Girokonto trägt seine Funktion bereits im Namen. Das italienische Wort „Giro“ kennst du vielleicht vom „Giro d’Italia“, der berühmten Radrundfahrt. Es bedeutet Kreis, Umlauf oder Drehung – und genau das beschreibt die Aufgabe des Girokontos perfekt. Dein Konto ist die Drehscheibe für den persönlichen Geldkreislauf: Geld fließt hinaus in Form von Zahlungen und kehrt als Lohn oder Gehalt wieder zurück.

    Auch „Konto“ stammt aus dem Italienischen und bedeutet so viel wie Rechnung. Im Prinzip handelt es sich um eine einfache Tabelle mit zwei Seiten: Links stehen die Belastungen (das Soll), rechts die Guthaben (das Haben). Die Differenz zwischen beiden Seiten ergibt deinen aktuellen Kontostand. Neben dem Girokonto führen Banken noch weitere Kontoarten wie Sparkonto, Tagesgeld- oder Festgeldkonten – jedes mit einem spezifischen Zweck für deine Finanzen.

    📌 Gut zu wissen

    Das Girokonto ist nicht nur ein einfaches Bankkonto – es ist ein Kontokorrentkonto, das in beide Richtungen funktioniert. Das bedeutet: Du kannst sowohl Guthaben haben als auch ins Minus gehen, sofern dir die Bank einen Dispositionskredit einräumt.

    Wofür das Girokonto gebraucht wird

    Im modernen Alltag spielt das Girokonto eine zentrale Rolle, denn die Verwendung von Bargeld geht kontinuierlich zurück. Zudem gibt es inzwischen sogar gesetzliche Höchstbeträge für Barzahlungen, um zu verhindern, dass illegal verdientes Geld in den Geldkreislauf eingeführt wird – ein Vorgang, den man als „Geldwäsche“ bezeichnet.

    Ein- und Auszahlungen

    Ein- und Auszahlungen bilden die Grundfunktion deines Kontos. Dein Lohn oder Gehalt landet als Geldeingang auf dem Konto, während du mit deiner Bankkarte, Kreditkarte oder Girocard am Automaten oder direkt in Geschäften Bargeld abheben kannst. Diese Flexibilität macht das Girokonto zum unverzichtbaren Begleiter im Alltag.

    Kartenzahlungen

    Kartenzahlungen haben das Bezahlen revolutioniert. Ob kontaktlos oder mit PIN-Eingabe – im Supermarkt, in Warenhäusern, an der Tankstelle oder beim Pizzaservice zahlst du bequem ohne Bargeld. Das Geld wird dabei direkt von deinem Girokonto gebucht, was den Zahlungsvorgang schnell und unkompliziert macht.

    💡 Tipp

    Aktiviere bei deiner Bank die Push-Benachrichtigungen für alle Kontobewegungen. So behältst du jederzeit den Überblick über deine Ausgaben und merkst sofort, wenn unberechtigte Abbuchungen erfolgen. Die meisten Banking-Apps bieten diese Funktion kostenlos an – du musst sie nur in den Einstellungen aktivieren.

    Überweisungen

    Mit Überweisungen schickst du bargeldlos Geld an andere Konten. Ob am Terminal in der Bankfiliale, via App auf dem Smartphone oder am PC – du bezahlst damit bequem deine Rechnungen und erledigst Zahlungen von überall aus. Diese Flexibilität macht das moderne Banking so komfortabel.

    Lastschriften und Daueraufträge

    Lastschriften und Daueraufträge automatisieren deine Zahlungen. Bei einer Lastschrift holen sich Unternehmen nach deiner einmaligen Zustimmung das ihnen zustehende Geld selbst von deinem Konto ab – praktisch für regelmäßige Zahlungen wie Strom oder Versicherungen. Möchtest du dagegen selbst regelmäßig einen festen Betrag überweisen, etwa für die Miete, richtest du einen Dauerauftrag ein.

    Referenzkonto für moderne Zahlungsmethoden

    Dein Girokonto dient auch als Referenzkonto für moderne Bezahlmethoden. Für mobile Bezahl-Apps auf dem Smartphone musst du eine Bankverbindung hinterlegen. Auch wenn du dann kontaktlos mit dem Handy zahlst, wird das Geld direkt vom Girokonto eingezogen. Gleiches gilt für Geldanlagen: Wer ETFs oder Fonds kaufen möchte, braucht bei der Depotbank ein Referenzkonto. Von dort nimmt der Broker das Geld für Wertpapierkäufe oder überweist Erträge aus deinen Investments.

    Basiskonto – das Girokonto für alle

    Für die meisten Menschen mit Girokonto ist der Zugang zur Bank eine Selbstverständlichkeit. Kaum jemand macht sich Gedanken darüber, dass er möglicherweise kein Konto bekommen könnte. Tatsächlich waren aber bis zur Verabschiedung eines speziellen Gesetzes einige Menschen vom Bankzugang ausgeschlossen – etwa Personen, die gegenüber der Bank keinen festen Wohnsitz nachweisen konnten.

    Deswegen gibt es heute das sogenannte Basiskonto. Diese besondere Form des Girokontos bietet nur die wesentlichen Funktionen und muss von allen Banken angeboten werden, sofern sie für Privatpersonen Girokonten im Angebot haben. Damit ist der Zugang zu grundlegenden Bankdienstleistungen für jeden Menschen in Deutschland garantiert – unabhängig von der persönlichen Lebenssituation.

    📌 Gut zu wissen

    Das Basiskonto ist kein Almosen, sondern ein gesetzlich verankertes Recht. Banken dürfen einen Antrag nur in sehr wenigen Ausnahmefällen ablehnen, etwa bei bestehenden Straftaten gegen die Bank. Auch Obdachlose, Asylbewerber oder Menschen mit negativer Schufa haben Anspruch auf ein Basiskonto.

    Warum Banken manche Girokonten anders nennen

    Vielleicht hast du im Onlinebanking oder in der App deiner Bank schon einmal die Informationen zu deinem Girokonto aufgerufen und dich gewundert, dass die Bank einen anderen Begriff verwendet. Bei den meisten Instituten steht dort „Kontokorrentkonto“ – eine Bezeichnung, die mehr über die Funktionsweise verrät.

    Ein Kontokorrentkonto kann aus Sicht der Bank sowohl im „Soll“ als auch im „Haben“ geführt werden. Mit anderen Worten: Das Konto darf einen positiven oder einen negativen Betrag aufweisen. Möglich wird dies durch den Dispositionskredit, den Banken den Kontoinhaber:innen recht schnell anbieten – zumindest, wenn regelmäßige Geldeingänge wie Lohn oder Gehalt zu verzeichnen sind.

    Mit einem Dispositionskredit, kurz Dispo, kannst du an der Supermarktkasse deine Einkäufe bezahlen, auch wenn die Summe das Restguthaben auf deinem Konto übersteigt. Die Bank führt den Auftrag dennoch aus und gewährt dir damit einen kurzfristigen Kredit. Allerdings lassen sich die Institute diesen eingeräumten Kredit durch Dispositionszinsen teuer bezahlen. Die Zinssätze liegen oft deutlich über anderen Kreditformen. Deswegen ist es ratsam, den Dispo nur für wenige Tage und mit geringen Summen in Anspruch zu nehmen. Für längerfristige Finanzierungen gibt es günstigere Alternativen.

    💡 Tipp

    Nutzt du regelmäßig deinen Dispo? Dann prüfe einen Rahmenkredit als Alternative. Die Zinsen sind meist deutlich günstiger als beim Dispo. Noch besser: Richte einen kleinen Dauerauftrag auf ein Tagesgeldkonto ein und baue dir so einen eigenen Notgroschen auf. Das kostet keine Zinsen und du bleibst finanziell flexibel.

    Ist das Geld auf dem Girokonto sicher?

    Das Geld auf deinem Girokonto zählt als „Einlage“ und genießt besonderen Schutz. Von der Bankenaufsicht zugelassene Banken sind in Deutschland verpflichtet, in den Einlagensicherungsfonds einzuzahlen. Dieser Fonds funktioniert wie ein Geldtopf, der zum Einsatz kommt, falls eine Bank in Zahlungsschwierigkeiten gerät oder gar in die Insolvenz geht.

    Pro Kunde oder Kundin haftet die Einlagensicherung einer Bank mit mindestens 100.000 Euro. Selbst im unwahrscheinlichen Fall einer Bankenpleite ist dein Guthaben bis zu dieser Summe geschützt. Diese gesetzliche Absicherung gibt dir die Sicherheit, dass dein Geld auf dem Girokonto gut aufgehoben ist – unabhängig von der wirtschaftlichen Situation deiner Bank.

    📌 Gut zu wissen

    Viele deutsche Banken bieten sogar eine erweiterte Einlagensicherung über die gesetzlichen 100.000 Euro hinaus. Sparkassen und Genossenschaftsbanken sichern oft Millionenbeträge ab. Die genaue Höhe findest du auf der Website deiner Bank unter dem Stichwort „Einlagensicherung“.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Was kostet ein Girokonto durchschnittlich?

    Die Kosten variieren stark: Von kostenlosen Girokonten bei Direktbanken bis zu 10-15 Euro monatlich bei Filialbanken. Zusatzkosten können für Kreditkarten, Überweisungen oder Bargeldabhebungen anfallen. Vergleiche verschiedene Angebote und achte auf versteckte Gebühren.

    Q

    Kann ich mehrere Girokonten gleichzeitig haben?

    Ja, du kannst beliebig viele Girokonten bei verschiedenen Banken führen. Das kann sinnvoll sein, um private und geschäftliche Ausgaben zu trennen oder von verschiedenen Konditionen zu profitieren. Beachte aber mögliche Kontoführungsgebühren.

    Q

    Was passiert mit meinem Girokonto bei negativer Schufa?

    Bei negativer Schufa hast du Anspruch auf ein Basiskonto. Dieses funktioniert nur auf Guthabenbasis ohne Dispositionskredit. Bestehende Girokonten können in Basiskonten umgewandelt werden, wenn die Bonität sich verschlechtert.

    Q

    Wie schnell sind Überweisungen vom Girokonto?

    Innerhalb Deutschlands müssen Online-Überweisungen spätestens am nächsten Bankarbeitstag ankommen. Echtzeitüberweisungen sind in wenigen Sekunden da, kosten aber meist extra. Papierüberweisungen dürfen zwei Bankarbeitstage dauern.

    Q

    Kann ich fehlerhafte Lastschriften zurückholen?

    Ja, du hast bei autorisierten Lastschriften 8 Wochen Zeit für eine Rückbuchung ohne Angabe von Gründen. Bei nicht autorisierten Lastschriften sogar 13 Monate. Die Rückbuchung erfolgt meist kostenlos über dein Online-Banking.

    Q

    Was ist der Unterschied zwischen Girocard und Kreditkarte?

    Die Girocard bucht Beträge direkt vom Girokonto ab. Bei der Kreditkarte werden Ausgaben gesammelt und meist monatlich abgerechnet. Kreditkarten bieten oft zusätzliche Leistungen wie Versicherungen, kosten aber häufig extra Gebühren.