Autor: O K

  • Multi-Risk-Versicherung: Flexible Alternative zur BU

    Multi-Risk-Versicherung: Flexible Alternative zur BU

    Themen in diesem Artikel:

    • Was sind Multi-Risk-Versicherungen: Eine flexible Alternative zur klassischen Berufsunfähigkeitsversicherung mit individuell kombinierbaren Versicherungsbausteinen für unterschiedliche Berufsgruppen und Risikoprofile.
    • Grundfähigkeiten im Fokus: Absicherung wichtiger Körperfunktionen wie Sehen, Hören, Sprechen, Gehen, Stehen und Gebrauch von Armen und Händen bei Verlust oder Einschränkung.
    • Schutz bei schweren Erkrankungen: Dread-Disease-Baustein deckt Krebs, Schlaganfälle, Herzinfarkte und Multiple Sklerose ab, zahlt meist als Einmalleistung statt monatlicher Rente.
    • Gesundheitsprüfung und Vorerkrankungen: Weniger umfangreiche Gesundheitsfragen als bei BU, Vorerkrankungen fallen häufig weniger stark ins Gewicht, wahrheitsgemäße Angaben bleiben aber essentiell.
    • Vor- und Nachteile im Überblick: Günstigere Beiträge und breiterer Zugang als Vorteile, eingeschränkter Leistungsumfang und spezifische Vertragsbedingungen als mögliche Nachteile der Multi-Risk-Versicherungen.

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Multi-Risk-Versicherungen: Was du darüber wissen musst

    Multi-Risk-Versicherungen bieten eine wichtige Alternative zur klassischen Berufsunfähigkeitsversicherung. Nach offiziellen Statistiken erreichen 20 Prozent aller Arbeitnehmer:innen nicht den Ruhestand, sondern werden bereits vorher berufsunfähig. Wer jung und gesund mitten im Arbeitsleben steht, kann sich vermutlich kaum vorstellen, dass dies bis zum Renteneintrittsalter nicht so bleiben wird. Multi-Risk-Versicherungen versuchen, mit einer Kombination aus verschiedenen Leistungen die Berufstätigen und Personen in Ausbildung für diesen Fall abzusichern.

    Was sind Multi-Risk-Versicherungen?

    Wie der sperrige Name andeutet, handelt es sich bei einer Multi-Risk-Versicherung um eine Mischung aus verschiedenen Versicherungsbausteinen. Die Idee dahinter ist, dass sich Versicherte daraus einen individuellen Schutz zusammenstellen, der die finanziellen Risiken abfedern soll, die sich aus dem Verlust der Arbeitskraft ergeben können.

    Die meisten Berufstätigen kennen vermutlich die Berufsunfähigkeitsversicherung, abgekürzt mit BU. Wieso also noch ein weiteres Produkt, das offenbar die gleichen Risiken absichert? Dafür gibt es eine einfache Antwort: Das Risiko, wegen einer Erkrankung vorzeitig aus dem Arbeitsleben ausscheiden zu müssen, ist in verschiedenen Berufen unterschiedlich hoch. Und damit unterscheiden sich auch die monatlichen Beiträge für eine ausreichende Rente bei Berufsunfähigkeit.

    Wer täglich körperlich schwere Arbeit verrichtet, hat ein größeres Risiko, gar nicht erst das reguläre Rentenalter zu erreichen, als Menschen, die im Büro am Computer arbeiten. Ein hohes Risiko bedeutet bei Versicherungen hohe Monatsbeiträge. So kann die BU für manche Menschen unerschwinglich sein. Oder die Versicherung lehnt einen Antrag auf BU oder den gewünschten Rentenbetrag ab.

    📌 Gut zu wissen

    Multi-Risk-Versicherungen werden bei einigen Versicherungsgesellschaften auch Funktionsinvaliditätsversicherung genannt. Das klingt komplizierter, beschreibt aber den Schutz fast besser, da es um den Verlust wichtiger Körperfunktionen geht.

    Für solche Fälle wurden Multi-Risk-Versicherungen entwickelt. Bei einigen Versicherungsgesellschaften werden die Versicherungen auch Funktionsinvaliditätsversicherung genannt. Das klingt noch komplizierter, beschreibt aber den Schutz fast besser.

    💡 Tipp

    Vergleiche Multi-Risk-Versicherungen immer mit einzeln abgeschlossenen Tarifen. Achte dabei besonders auf die konkreten Leistungsvoraussetzungen und prüfe, welche Einschränkungen genau vorliegen müssen, damit die Versicherung zahlt.

    Was sind die Grundfähigkeiten bei einer Multi-Risk-Versicherung?

    Ein zentraler Baustein einer Multi-Risk-Versicherung ist die Absicherung der sogenannten Grundfähigkeiten. Damit meinen die Versicherer wichtige Körperfunktionen, die für die Ausübung des Berufs und das tägliche Leben essentiell sind. Zu diesen Grundfähigkeiten zählen das Sehen, Hören und Sprechen sowie das Gehen und Stehen. Auch der Gebrauch von Armen und Händen gehört zu den versicherten Grundfähigkeiten.

    Im Tarif der Versicherung ist genau geregelt, wie stark die Einschränkung sein muss, oder ob mehrere Fähigkeiten verloren gegangen sein müssen, damit die Versicherung zahlt. Daher solltest du die Tarifbestimmungen genau lesen und verstehen, welche konkreten Voraussetzungen für den Leistungsfall erfüllt sein müssen.

    Versichert eine Multi-Risk-Versicherung auch schwere Erkrankungen?

    Ein anderer Baustein einer Multi-Risk-Versicherung ist in der Regel eine Dread-Disease-Versicherung. Diese Versicherungen zahlen, wenn die Versicherten eine schwere Erkrankung erleiden. Zu den typischerweise abgedeckten Erkrankungen zählen Krebs, Schlaganfälle, Herzinfarkte und Multiple Sklerose. Möglicherweise sind auch weitere Erkrankungen mitversichert, was die einzelnen Tarifbestimmungen regeln.

    Bevor die Versicherung zahlt, muss häufig nach Vertragsunterzeichnung erst eine Wartezeit überbrückt werden. Damit will die Versicherung verhindern, dass Menschen, die bereits von der Erkrankung wissen, schnell noch eine Versicherung abschließen und Leistungen erhalten.

    Dread-Disease-Versicherungen zahlen üblicherweise keine Monatsrente, sondern leisten Einmalzahlungen. Mit denen lassen sich dann Zusatzkosten durch die Krankheit bewältigen. Vertraglich kann vereinbart sein, dass die Krankheit erst ein bestimmtes Stadium erreicht haben muss, bevor der Leistungsfall eintritt.

    📌 Gut zu wissen

    Multi-Risk-Versicherungen bieten in der Regel keinen oder nur einen sehr geringen Schutz bei psychischen Erkrankungen. Dies ist ein wesentlicher Unterschied zur klassischen Berufsunfähigkeitsversicherung, die auch bei Depression, Burnout und anderen psychischen Leiden leistet.

    Gibt es bei Multi-Risk-Versicherungen eine Gesundheitsprüfung?

    Multi-Risk-Versicherungen verzichten nicht auf die branchenübliche Gesundheitsprüfung. Weil sie aber weniger Risiken als die Berufsunfähigkeitsversicherung absichern, fallen die Gesundheitsfragen meistens nicht ganz so umfangreich aus. Das macht den Zugang für viele Menschen einfacher.

    Außerdem fallen Vorerkrankungen häufig weniger stark ins Gewicht, sorgen also nicht automatisch für eine Erhöhung der Monatsbeiträge. Werden die Fragen nicht wahrheitsgemäß beantwortet, kann sich die Gesellschaft weigern, Leistungen zu erbringen. Ehrlichkeit bei der Gesundheitsprüfung ist daher essentiell für den späteren Versicherungsschutz.

    💡 Tipp

    Dokumentiere alle Arztbesuche und Behandlungen der letzten Jahre sorgfältig, bevor du die Gesundheitsfragen beantwortest. Auch vermeintlich unwichtige Details können relevant sein. Bei Unsicherheiten hole dir professionelle Beratung, um spätere Probleme im Leistungsfall zu vermeiden.

    Die Vor- und Nachteile von Multi-Risk-Versicherungen

    Der wesentliche Vorteil einer Multi-Risk-Versicherung besteht darin, dass diese Versicherung in Abhängigkeit von Alter und Beruf günstiger als die klassische Berufsunfähigkeitsversicherung ist. Die niedrigeren Beiträge machen den Schutz für viele Menschen erst erschwinglich. Zudem steht eine Multi-Risk-Versicherung fast allen Personen offen, die bei einer BU ausgeschlossen sind. Das erweitert den Kreis der versicherbaren Menschen erheblich.

    Die wesentlichen Nachteile ergeben sich aber aus den abgesicherten Risiken respektive der Leistungen im Schadenfall. Der Vertrag regelt häufig, dass mindestens ein prozentualer Teil der Grundfähigkeiten eingebüßt sein muss, bevor Leistungen fließen. Diese Schwellenwerte können im Einzelfall bedeuten, dass trotz erheblicher Einschränkungen noch kein Leistungsfall vorliegt.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Für wen eignet sich eine Multi-Risk-Versicherung besonders?

    Multi-Risk-Versicherungen eignen sich besonders für Personen mit körperlich anspruchsvollen Berufen, für die eine klassische BU zu teuer ist, sowie für Menschen mit Vorerkrankungen, die bei einer Berufsunfähigkeitsversicherung abgelehnt würden.

    Q

    Was ist der Unterschied zwischen Multi-Risk und Berufsunfähigkeitsversicherung?

    Multi-Risk-Versicherungen sichern spezifische Grundfähigkeiten und schwere Erkrankungen ab, während die BU bei jeder Form von Berufsunfähigkeit leistet. Multi-Risk ist günstiger, bietet aber einen eingeschränkteren Schutz mit konkreten Leistungsvoraussetzungen.

    Q

    Zahlt die Multi-Risk-Versicherung auch bei psychischen Erkrankungen?

    Multi-Risk-Versicherungen bieten in der Regel keinen oder nur einen sehr geringen Schutz bei psychischen Erkrankungen. Dies ist ein wesentlicher Unterschied zur Berufsunfähigkeitsversicherung und sollte bei der Entscheidung berücksichtigt werden.

    Q

    Wie funktioniert die Dread-Disease-Komponente in Multi-Risk-Versicherungen?

    Die Dread-Disease-Versicherung zahlt bei schweren Erkrankungen wie Krebs, Herzinfarkt oder Schlaganfall eine Einmalzahlung statt monatlicher Rente. Oft gibt es Wartezeiten und die Krankheit muss ein bestimmtes Stadium erreicht haben.

    Q

    Kann ich eine Multi-Risk-Versicherung später in eine BU umwandeln?

    Einige Versicherer bieten eine Umwandlungsoption an, mit der Sie Ihre Multi-Risk-Versicherung später ohne erneute Gesundheitsprüfung in eine Berufsunfähigkeitsversicherung umwandeln können. Prüfen Sie diese Option bei Vertragsabschluss, da sie nicht bei allen Anbietern verfügbar ist.

  • Bewirtungskosten absetzen: Der komplette Steuer-Guide

    Bewirtungskosten absetzen: Der komplette Steuer-Guide

    Themen in diesem Artikel:

    • Was sind Bewirtungskosten?: Geschäftsessen, Veranstaltungen und Trinkgelder – welche Aufwendungen du steuerlich geltend machen kannst und wann private Anlässe absetzbar werden.
    • Absetzbare Höhe der Kosten: Das Finanzamt erkennt 70 Prozent der Bewirtungskosten an, bei Mitarbeiterverpflegung sogar 100 Prozent – plus Vorsteuerabzug für Unternehmer:innen.
    • Der korrekte Bewirtungsbeleg: Pflichtangaben, Einzelauflistung und handschriftliche Ergänzungen – so füllst du den Beleg richtig aus und vermeidest Ärger mit dem Finanzamt.
    • Häufige Fehler vermeiden: Welche Angaben unbedingt erforderlich sind und warum ein einfacher Kassenzettel nicht ausreicht für die steuerliche Anerkennung.

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Bewirtungskosten von der Steuer absetzen: So geht’s!

    Du möchtest Geschäftsessen steuerlich absetzen? In Deutschland können Unternehmer:innen und teilweise auch Arbeitnehmer:innen Bewirtungskosten von der Steuer absetzen – vorausgesetzt, die Mahlzeiten fanden aus geschäftlichen Gründen statt und du kannst das korrekt nachweisen. Dabei sind wichtige Regeln zu beachten, damit das Finanzamt deine Kosten anerkennt.

    Was sind Bewirtungskosten und welche Beispiele gibt es?

    Bewirtungskosten sind Aufwendungen für Mahlzeiten und Getränke im Zusammenhang mit beruflichen oder geschäftlichen Veranstaltungen. Sie fallen meistens bei der Bewirtung von Geschäftspartner:innen, Kund:innen oder Mitarbeiter:innen an. Wie der Name schon sagt, musst du dabei andere Personen bewirten – du kannst nicht alleine ins Restaurant gehen und für dich selbst Bewirtungskosten absetzen.

    Ein klassisches Beispiel ist das Geschäftsessen: Gehst du als Unternehmer:in aus vorwiegend geschäftlichen Gründen mit anderen Personen in einem Restaurant essen und zahlst die Rechnung, sind diese Kosten in der Regel bis zu einer bestimmten Höhe als Betriebsausgabe oder Werbungskosten von der Steuer absetzbar. Neben der eigentlichen Rechnung für Speisen und Getränke können auch Trinkgelder oder Garderobengebühren unter die Bewirtungskosten fallen.

    Wer aus geschäftlichen Gründen eine Veranstaltung durchführt – zum Beispiel eine Schulung oder einen Vortrag – kann Verpflegungskosten für die Mitarbeiter:innen oder Gäste oft ebenfalls als Bewirtungskosten absetzen. Die geschäftliche Veranlassung steht dabei immer im Vordergrund.

    📌 Gut zu wissen

    Unter bestimmten Umständen können auch auf den ersten Blick private Veranstaltungen wie Geburtstagsfeiern oder Hochzeiten die Voraussetzungen zum Absetzen von Bewirtungskosten erfüllen, wenn diese auch eine substanzielle geschäftliche Funktion haben – beispielsweise wenn einige Gäst:innen gleichzeitig auch Geschäftspartner:innen sind. Die geschäftliche Veranlassung muss dabei nachweisbar und nicht nur beiläufig sein.

    Bis zu welcher Höhe sind Bewirtungskosten absetzbar?

    In der Regel bekommst du die Restaurantrechnung nicht in voller Höhe anerkannt. Das Finanzamt argumentiert, dass die:der Bewirtende durch die gemeinsame geschäftliche Mahlzeit für sich selbst eine private Verpflegung einspart. Deshalb akzeptiert das Finanzamt 70 Prozent der korrekt nachgewiesenen und anerkannten Bewirtungskosten (abzüglich der Umsatzsteuer) aus geschäftlichem Grund als steuerlich absetzbare Betriebsausgabe.

    Anders sieht es für Unternehmer:innen aus, die eigene Arbeitnehmer:innen haben und diese nachweislich im Zusammenhang mit dem Unternehmensbetrieb verpflegen. Diese Kosten erkennt das Finanzamt in voller Höhe an, und das gilt auch für Nebenkosten wie Trinkgelder. Hier profitierst du von einer großzügigeren Regelung.

    💡 Tipp

    Dokumentiere bei Mitarbeiterverpflegungen immer den betrieblichen Zusammenhang (z.B. Betriebsversammlung, Schulung, Außentermin). Führe eine Liste mit Teilnehmernamen und deren Funktion im Unternehmen – das erhöht deine Chancen auf die volle Anerkennung der Kosten erheblich.

    Eine Sonderregelung gibt es für die Umsatzsteuer: Diese können sich Unternehmer:innen im Zusammenhang mit Bewirtungskosten in voller Höhe von der Vorsteuer abziehen, wenn sie vorsteuerabzugsberechtigt sind. Das ist in der Regel der Fall, wenn du auf Rechnungen selbst Umsatzsteuer für deine Leistungen erhebst. Beim Vorsteuerabzug gibt es allerdings eine Besonderheit bei Trinkgeldern.

    📌 Gut zu wissen

    Für Trinkgelder geht der Vorsteuerabzug für Bewirtungskosten nur dann, wenn diese als Bedienungszuschlag schriftlich vom Restaurant ausgewiesen sind. Freiwillige Trinkgelder, die du handschriftlich auf dem Beleg vermerkst, sind hingegen nicht vorsteuerabzugsfähig – du kannst sie aber trotzdem als Betriebsausgabe geltend machen.

    Der Bewirtungsbeleg: Diese Angaben sind Pflicht

    Ein korrekt ausgefüllter Bewirtungsbeleg ist absolut notwendig, damit das Finanzamt die Bewirtungskosten als geschäftliche oder betriebliche Ausgabe anerkennt. In der Regel gibt es entsprechende Vordrucke auf Anfrage direkt im Gastronomiebetrieb. Ein normaler Kassenzettel ist hingegen kein Bewirtungsbeleg und reicht nicht aus.

    Folgende Punkte sollten auf einem Bewirtungsbeleg stehen: Zunächst brauchst du die Pflichtangaben des Gastwirtes – das Datum, der Name des Unternehmens, die Anschrift und die Steuernummer stehen in der Regel direkt auf den Vordrucken automatischer Kassensysteme. Ohne diese Angaben ist der Bewirtungsbeleg nicht vollständig.

    Alle verkauften Speisen und Getränke müssen einzeln mit den jeweiligen Preisen aufgelistet sein. Auch die angewandte Mehrwertsteuer muss im Bewirtungsbeleg stehen. Es geht also kein Pauschalbeleg mit nur einer Gesamtsumme – die Einzelauflistung ist zwingend erforderlich.

    💡 Tipp

    Fülle den handschriftlichen Teil des Bewirtungsbelegs noch am selben Tag aus! Je konkreter du den geschäftlichen Anlass beschreibst (z.B. „Besprechung Projekt XY mit Firma ABC“ statt nur „Geschäftsessen“), desto weniger Rückfragen gibt es vom Finanzamt. Notiere dir am besten schon während des Essens Stichpunkte zu besprochenen Themen.

    Im unteren Teil ist dann Platz für handschriftliche Angaben: Jede bewirtete Person mit Namen und Unternehmen sowie der genaue Anlass des Essens inklusive einer konkreten Beschreibung müssen eingetragen werden. Nur „Geschäftsessen“ zu schreiben genügt nicht – du musst den Anlass präzise benennen. Die Höhe der Bewirtungskosten muss hier erneut angegeben werden, wobei an dieser Stelle auch eine Angabe zum freiwilligen Trinkgeld möglich ist. Zum Schluss musst du noch mit Ort und Datum unterschreiben.

    📌 Gut zu wissen

    Es gibt zwei Arten von Bewirtungsbelegen: eine sogenannte Kleinstabrechnung für Gesamtbeträge unter 150 Euro (inklusive Umsatzsteuer) und „normale“ Bewirtungsbelege für Summen über dieser Grenze. Bei Kleinstabrechnungen sind etwas weniger Angaben erforderlich, zum Beispiel braucht es hier keine Rechnungsnummer oder Steuernummer des Restaurants – die anderen Pflichtangaben müssen aber trotzdem vollständig sein.

    Fehler bei den Bewirtungskosten führen zu Ärger mit dem Finanzamt

    Geschäftsprojekte lassen sich bei gutem Essen oft besser besprechen, doch bei der steuerlichen Absetzung von Bewirtungskosten können Fehler teuer werden. Die häufigsten Fehler, die zur Ablehnung durch das Finanzamt führen:

    • Fehlende oder ungenaue Angaben zum Anlass: „Geschäftsessen“ reicht nicht – beschreibe konkret, was besprochen wurde
    • Unvollständige Teilnehmerliste: Alle Namen und Unternehmen müssen vollständig angegeben werden
    • Verwendung eines einfachen Kassenzettels: Du brauchst einen richtigen Bewirtungsbeleg mit allen Pflichtangaben
    • Fehlende Einzelauflistung: Pauschalsummen werden nicht akzeptiert, jede Position muss einzeln aufgeführt sein
    • Verspätete oder fehlende handschriftliche Ergänzungen: Diese sollten zeitnah und vollständig erfolgen

    💡 Tipp

    Fotografiere oder scanne alle Bewirtungsbelege direkt nach dem Ausfüllen und speichere sie digital ab. So hast du immer eine Sicherungskopie, falls das Original verloren geht. Viele Buchhaltungsprogramme bieten mittlerweile auch eine automatische Belegerfassung per App an – das spart Zeit und reduziert Fehler.

    Achte darauf, dass alle Pflichtangaben vollständig sind und der geschäftliche Anlass konkret beschrieben wird. Nur so akzeptiert das Finanzamt deine Bewirtungskosten und du kannst die steuerlichen Vorteile voll ausschöpfen.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Was zählt alles zu Bewirtungskosten?

    Zu Bewirtungskosten zählen Aufwendungen für Speisen und Getränke bei geschäftlichen Anlässen, einschließlich Trinkgelder und Garderobengebühren. Die Bewirtung muss andere Personen wie Geschäftspartner:innen, Kund:innen oder Mitarbeiter:innen umfassen und einen nachweisbaren geschäftlichen Zweck haben.

    Q

    Wie viel Prozent der Bewirtungskosten kann ich absetzen?

    Das Finanzamt erkennt 70 Prozent der nachgewiesenen Bewirtungskosten als Betriebsausgabe an. Bei der Bewirtung eigener Mitarbeiter:innen im Zusammenhang mit dem Unternehmensbetrieb sind sogar 100 Prozent absetzbar. Die Umsatzsteuer kann bei Vorsteuerabzugsberechtigung vollständig abgezogen werden.

    Q

    Was muss auf einem Bewirtungsbeleg stehen?

    Ein Bewirtungsbeleg muss Datum, Name, Anschrift und Steuernummer des Restaurants enthalten sowie eine Einzelauflistung aller Speisen und Getränke mit Preisen und Mehrwertsteuer. Handschriftlich müssen Namen der bewirteten Personen, deren Unternehmen, der konkrete Anlass und deine Unterschrift ergänzt werden.

    Q

    Kann ich Trinkgelder bei Bewirtungskosten absetzen?

    Trinkgelder können als Betriebsausgabe abgesetzt werden, wenn sie auf dem Bewirtungsbeleg vermerkt sind. Der Vorsteuerabzug ist jedoch nur möglich, wenn das Trinkgeld als Bedienungszuschlag vom Restaurant schriftlich ausgewiesen wurde. Freiwillige Trinkgelder sind nicht vorsteuerabzugsfähig.

    Q

    Reicht ein Kassenzettel als Bewirtungsbeleg aus?

    Nein, ein normaler Kassenzettel reicht nicht aus. Du benötigst einen vollständigen Bewirtungsbeleg mit allen Pflichtangaben des Restaurants, Einzelauflistung der Speisen und Getränke sowie handschriftlichen Ergänzungen zu bewirteten Personen und geschäftlichem Anlass. Vordrucke gibt es meist direkt im Restaurant.

    Q

    Was ist eine Kleinstabrechnung bei Bewirtungskosten?

    Eine Kleinstabrechnung gilt für Bewirtungskosten unter 150 Euro inklusive Umsatzsteuer. Bei dieser vereinfachten Form sind weniger Angaben erforderlich – beispielsweise keine Rechnungsnummer oder Steuernummer des Restaurants. Alle anderen Pflichtangaben müssen jedoch vollständig vorhanden sein.

  • Oder-Konto: Gemeinschaftskonto für Paare und WGs erklärt

    Oder-Konto: Gemeinschaftskonto für Paare und WGs erklärt

    Themen in diesem Artikel:

    • Was ist ein Oder-Konto: Ein Gemeinschaftskonto, bei dem alle Inhaber:innen unabhängig voneinander auf das Guthaben zugreifen können, ohne Zustimmung der anderen.
    • Vorteile des Oder-Kontos: Gemeinsame Ausgaben wie Miete und Einkäufe werden unkompliziert abgewickelt, ohne ständige Abrechnungen zwischen den Beteiligten.
    • Eröffnung und Gebühren: Die Kontoeröffnung erfolgt wie bei einem normalen Girokonto, oft mit speziellen Konditionen oder komplett gebührenfrei.
    • Haftung und Risiken: Alle Kontoinhaber:innen haften gemeinsam für Schulden und Überziehungen als Gesamtschuldner:innen, auch bei Pfändungen.
    • Alternative Und-Konto: Bei dieser Kontoform müssen alle Inhaber:innen jeder Transaktion zustimmen, was mehr Sicherheit aber weniger Flexibilität bietet.

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Ein Paar teilt sich die Miete, die Stromrechnung und den wöchentlichen Einkauf – doch wer hat diesmal bezahlt und wer ist dran? Diese umständliche Rechnerei kennen viele. Die Lösung liegt oft in einem Gemeinschaftskonto, das speziell für gemeinsame Ausgaben gedacht ist. Meistens handelt es sich dabei um ein Oder-Konto, bei dem alle Kontoinhaber:innen völlig unabhängig voneinander verfügen können. Dieses Kontomodell bringt klare Vorteile für Paare und Wohngemeinschaften, erfordert aber auch eine solide Vertrauensbasis und klare Absprachen.

    In diesem Artikel erfährst du, wie ein Oder-Konto funktioniert, welche Vorteile es bietet und worauf du bei der Eröffnung achten solltest. Außerdem beleuchten wir die wichtigen Fragen rund um Haftung und Risiken, damit du gut informiert entscheiden kannst, ob ein Gemeinschaftskonto für deine Situation passt.

    Was ist ein Oder-Konto?

    Ein Oder-Konto ist ein Gemeinschaftskonto – also ein Girokonto, das üblicherweise zwei Kontoinhaber:innen gemeinsam führen. Manche Banken erlauben sogar mehrere Personen als Kontoinhaber:innen. Typischerweise nutzen Paare oder Mitglieder einer Wohngemeinschaft dieses Kontomodell, um gemeinsame Ausgaben wie Miete oder Lebensmitteleinkäufe zu begleichen.

    Die Bezeichnung „Oder“ im Namen hat eine klare Bedeutung: Alle Inhaber:innen können unabhängig voneinander auf das Konto zugreifen. Person A oder Person B kann eigenständig Geld abheben oder ein SEPA-Lastschriftmandat ausstellen, ohne dass die andere Person zustimmen muss. Diese Flexibilität macht den Alltag deutlich einfacher.

    📌 Gut zu wissen

    Jede:r Kontoinhaber:in erhält eine eigene Girocard und bei Bedarf einen Onlinebankingzugang oder eine Kreditkarte. Nur bei wichtigen Entscheidungen – etwa wenn das Konto eröffnet oder geschlossen werden soll oder wenn ein Kredit aufgenommen werden soll – müssen alle Inhaber:innen gemeinsam zustimmen. Diese Regelung schützt alle Beteiligten vor einseitigen Entscheidungen mit weitreichenden Konsequenzen.

    Die Vorteile eines Oder-Kontos

    Der größte Vorteil liegt auf der Hand: In der Beziehung oder der WG entfällt das ständige Nachrechnen, wer was bezahlt hat und ob alles ausgeglichen ist. Stattdessen überweisen alle Beteiligten monatlich einen vereinbarten Betrag auf das Gemeinschaftskonto. Alle gemeinsamen Ausgaben wie Miete, Strom oder Lebensmitteleinkäufe werden dann unkompliziert über dieses Konto abgewickelt.

    Diese transparente Handhabung spart nicht nur Zeit, sondern vermeidet auch potenzielle Konflikte über Geld im Alltag. Jede:r weiß genau, welcher Betrag monatlich fällig ist, und niemand muss sich Gedanken machen, ob die letzte Rechnung schon ausgeglichen wurde.

    Dennoch kommt ein Oder-Konto nicht für jede Lebenssituation infrage. Zum Oder-Konto gehört schließlich der unabhängige Zugriff durch alle Inhaber:innen. Theoretisch könnte also ein:e Inhaber:in einfach alles auf dem Konto vorhandene Geld abheben. Eine Vertrauensbasis ist deswegen unerlässlich, bevor du mit einer anderen Person ein Oder-Konto eröffnest. Ohne gegenseitiges Vertrauen und klare Absprachen kann dieses Kontomodell schnell zu Problemen führen.

    📌 Gut zu wissen

    Alternativ zum Oder-Konto gibt es das sogenannte Und-Konto: Bei diesem gemeinsamen Girokonto müssen alle Kontoinhaber:innen bei jeder Transaktion zustimmen. Damit ist ausgeschlossen, dass sich eine Person ohne das Wissen der anderen das Kontoguthaben aneignet. In einem gemeinsamen Alltag ist es allerdings meist zu unpraktisch, wenn du ständig die Zustimmung aller einholen musst. Ein Und-Konto kann aber eine gute Lösung für Erbengemeinschaften oder Vereine sein.

    Ein Oder-Konto eröffnen: Gebühren und Regeln

    Ein Oder-Konto kannst du wie ein normales Girokonto schnell eröffnen – in der Regel auch online. Viele Banken bieten für Gemeinschaftskonten spezielle Konditionen: Sie kosten oft ab einer gewissen Höhe von monatlichen Einzahlungen keine Gebühren oder sind komplett gebührenfrei. Das macht das Oder-Konto zu einer attraktiven Option für gemeinsame Finanzen.

    Um ein neues Oder-Konto zu eröffnen, müssen alle zukünftigen Kontoinhaber:innen volljährig sein und sich identifizieren können, zum Beispiel mit einem Personalausweis. Manche Banken verlangen außerdem, dass die Beteiligten die gleiche Anschrift haben. Falls das Konto über einen Dispositionskredit verfügen soll, müssen in der Regel Gehaltsnachweise vorgelegt werden. Das neue Konto läuft auf den Namen aller Beteiligten.

    Theoretisch ist es möglich, ein bestehendes Girokonto in ein Gemeinschaftskonto umzuwandeln. Allerdings machen das nicht alle Banken – und in den meisten Fällen ist es ratsam, das eigene Girokonto zu behalten. Deswegen empfiehlt es sich, ein Gemeinschaftskonto neu zu eröffnen, anstatt ein bestehendes Konto umzuwandeln.

    💡 Tipp

    Bevor ihr das gemeinsame Konto nutzt, solltet ihr die eigenen Regeln klären und schriftlich festhalten. Wichtige Fragen sind: Wer zahlt wann wie viel ein? Welche Rechnungen, Lastschriften oder Abos werden über das Konto abgewickelt? Welche Einkäufe oder Bargeldabhebungen sind zulässig? Was passiert mit dem Geld, wenn eine:r der Kontoinhaber:innen stirbt? Diese schriftlichen Vereinbarungen schaffen Klarheit und können im Konfliktfall wichtig sein.

    Wer haftet für das gemeinsame Konto?

    Bei einem Oder-Konto gilt eine klare Regel: Das Geld gehört allen zu gleichen Anteilen, die Schulden aber auch. Wenn das Konto überzogen ist, haften alle Kontoinhaber:innen. Laut Gesetz treten die Personen als Gesamtschuldner:innen auf. Das bedeutet konkret: Die Bank kann von jeder Person die gesamte Schuld einfordern, unabhängig davon, wer sie verursacht hat.

    Du solltest dir also sicher sein, dass die Kontomitinhaber:innen verantwortungsvoll mit Geld umgehen können – falls nicht, haftest du mit. Gemeinschaftskonten können sogar gepfändet werden, auch dann, wenn nur eine Person die Schulden verursacht hat. Diese gemeinsame Haftung ist der größte Risikofaktor bei einem Oder-Konto.

    💡 Tipp

    Überlege vor allem, ob ihr für das Gemeinschaftskonto unbedingt Kreditkarten benötigt. Typische gemeinsame Rechnungen wie Miete oder Strom können per SEPA-Lastschriftmandat beglichen werden. Wenn eine Person beim Onlineshopping zum Opfer von Cyberbetrug wird, haften ebenfalls alle Kontoinhaber:innen für eventuelle Verluste. Diese Risiken solltest du bei der Entscheidung für oder gegen Kreditkarten am Gemeinschaftskonto berücksichtigen.

    Wenn vorher schriftlich festgelegt wurde, wofür das Konto benutzt werden darf, und eine Person gegen diese Richtlinien grob verstößt, hast du zwar eine Chance, im Nachhinein Schadensersatz zu fordern. Allerdings musst du zunächst gegenüber der Bank für die Schulden aufkommen. Die schriftlichen Vereinbarungen sind also nicht nur für den Alltag wichtig, sondern können auch rechtlich relevant werden.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Was ist der Unterschied zwischen Oder-Konto und Und-Konto?

    Beim Oder-Konto können alle Inhaber:innen unabhängig voneinander verfügen. Beim Und-Konto müssen alle Inhaber:innen jeder Transaktion zustimmen, was mehr Sicherheit aber deutlich weniger Flexibilität im Alltag bietet.

    Q

    Können mehr als zwei Personen ein Oder-Konto führen?

    Ja, manche Banken erlauben mehrere Kontoinhaber:innen bei einem Gemeinschaftskonto. Die genauen Bedingungen variieren je nach Bank, üblicherweise sind jedoch zwei Personen die Regel für ein Oder-Konto.

    Q

    Welche Voraussetzungen gelten für die Eröffnung eines Oder-Kontos?

    Alle zukünftigen Kontoinhaber:innen müssen volljährig sein und sich mit einem Personalausweis identifizieren können. Manche Banken verlangen die gleiche Anschrift. Für einen Dispositionskredit sind Gehaltsnachweise erforderlich.

    Q

    Hafte ich für Schulden, die mein:e Partner:in verursacht hat?

    Ja, bei einem Oder-Konto haften alle Kontoinhaber:innen als Gesamtschuldner:innen. Die Bank kann von jeder Person die gesamte Schuld einfordern, unabhängig davon, wer sie verursacht hat. Auch Pfändungen betreffen alle.

    Q

    Sollten wir Kreditkarten für unser Oder-Konto beantragen?

    Überlege gut, ob Kreditkarten nötig sind. Typische gemeinsame Rechnungen lassen sich per SEPA-Lastschrift begleichen. Bei Cyberbetrug oder Missbrauch haften alle Kontoinhaber:innen gemeinsam für Verluste.

    Q

    Was passiert mit dem Oder-Konto bei Trennung oder Tod?

    Diese wichtige Frage solltet ihr vorab schriftlich klären. Bei Tod geht der Kontoanteil an die Erb:innen über. Bei Trennung empfiehlt sich eine klare Regelung zur Aufteilung des Guthabens und die rechtzeitige Kündigung des gemeinsamen Kontos.

  • Bonität beim Girokonto: So klappt die Kontoeröffnung trotz Schufa

    Bonität beim Girokonto: So klappt die Kontoeröffnung trotz Schufa

    Themen in diesem Artikel:

    • Was ist Bonität?: Erfahre, warum Banken deine Zahlungsfähigkeit prüfen und welche Rolle dein Einkommen dabei spielt
    • Prüfung bei der Kontoeröffnung: Lerne, welche Faktoren die Bank bewertet – vom Schufa-Score bis zum Einkommensnachweis
    • Der Schufa-Score: Verstehe, wie dein Score entsteht und welche Faktoren ihn positiv oder negativ beeinflussen
    • Antrag abgelehnt – was nun?: Entdecke, welche Schritte du unternehmen kannst, wenn dein Kontoantrag abgelehnt wurde

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Bonität beim Girokonto: So klappt die Kontoeröffnung

    Du möchtest ein neues Girokonto mit Dispo oder Kreditkarte eröffnen? Dann prüft die Bank deine Bonität – also deine Kreditwürdigkeit und Zahlungsfähigkeit. Diese Prüfung entscheidet darüber, ob du das gewünschte Konto erhältst. Der Schufa-Score spielt dabei eine zentrale Rolle: Er liegt idealerweise knapp unter 100, während Werte unter 90 bereits auf eine schlechte Bonität hindeuten. Neben der Schufa berücksichtigt die Bank auch dein Einkommen und dein bisheriges Zahlungsverhalten.

    Was ist die Bonität?

    Die Bonität beschreibt deine Zahlungsfähigkeit und wird auch als Kreditwürdigkeit bezeichnet. Wenn du einen Kredit aufnehmen möchtest – etwa durch einen Dispokredit auf deinem Girokonto – muss die Bank wissen, ob du diesen zurückzahlen kannst. Schließlich trägt sie das Risiko, Geld zu verlieren, falls du zahlungsunfähig wirst.

    Die Bank bewertet deine Bonität anhand deines bisherigen Zahlungsverhaltens. Hast du deine Rechnungen in der Vergangenheit immer pünktlich bezahlt? Wie sieht deine Einkommenssituation aus? Ein fester monatlicher Lohn wirkt sich positiver auf deine Bonität aus als unregelmäßiges oder geringes Einkommen. Dabei handelt es sich um eine Einschätzung, wie wahrscheinlich es ist, dass du auch in Zukunft zahlungsfähig bleiben wirst.

    Was prüft die Bank bei der Kontoeröffnung?

    Bei der Einschätzung deiner Kreditwürdigkeit spielt die Schufa eine wesentliche Rolle. Diese Auskunftei speichert Informationen darüber, ob du öfter Rechnungen oder Raten nicht bezahlt hast und somit für Banken ein Risiko darstellen könntest.

    Die entscheidende Kennzahl ist der Schufa-Score – eine Zahl zwischen null und 100. Theoretisch bezeichnet 100 die optimale Bonität, bei der ein Zahlungsausfall unter allen Umständen ausgeschlossen ist. Da es eine solche Garantie für die Zukunft jedoch nicht gibt, ist das Erreichen eines Scores von 100 ausgeschlossen. Im Idealfall liegt dein Schufa-Score knapp unter 100. Ein Score unter 90 bedeutet bereits eine schlechte Bonität.

    📌 Gut zu wissen

    Die Schufa ist nicht der einzige Faktor bei der Bonitätsprüfung. Banken können zusätzlich einen Einkommensnachweis verlangen, besonders wenn du einen Dispokredit oder eine Kreditkarte beantragen möchtest. Auch deine aktuelle Wohnsituation und bestehende Verbindlichkeiten fließen in die Bewertung ein.

    Die Bank kann einen Einkommensnachweis verlangen – einen offiziellen Beleg darüber, wie viel du jeden Monat verdienst. Dieser Nachweis wird besonders dann fällig, wenn du einen Dispo haben möchtest oder zu deinem Girokonto auch eine Kreditkarte beantragen willst.

    Außerdem sind Banken per Gesetz verpflichtet, bei der Kontoeröffnung deine Legitimation zu prüfen. Das hat nichts mit deiner Kreditwürdigkeit zu tun, sondern dient der Einhaltung des Geldwäschegesetzes. Die Bank muss sicherstellen, dass du wirklich die Person bist, in deren Namen du das Girokonto eröffnest. In der Regel geschieht das per Lichtbildausweis.

    💡 Tipp

    Um böse Überraschungen zu vermeiden, solltest du deinen Schufa-Score vor dem Kontoantrag prüfen. Fordere deine kostenlose Datenkopie nach Artikel 15 DSGVO an – einmal jährlich erhältst du alle gespeicherten Daten gebührenfrei. So kannst du eventuelle Fehler korrigieren lassen und weißt genau, wo du stehst.

    Der Schufa-Score: So entsteht schlechte Bonität

    Die Schufa erhält Daten über dein Zahlungsverhalten von ihren Vertragspartnern, zum Beispiel von Banken. Welches Verhalten sich wie auf den Score auswirkt, beruht auf statistischen Erhebungen. Mit welcher Formel die Schufa deinen Score genau berechnet, legt sie allerdings nicht offen.

    Die Schufa berücksichtigt zum Beispiel, wie viele Kreditkarten du besitzt. Mehr als zwei Kreditkarten können als Zeichen gewertet werden, dass du Rechnungen nicht rechtzeitig zahlen konntest und deswegen auf eine neue Karte ausgewichen bist. Ebenso ungünstig sind mehrere Ratenkredite – schließlich bedeutet das eine hohe und mitunter unübersichtliche Summe an finanziellen Verpflichtungen, denen du jeden Monat nachkommen musst.

    Ein Immobilienkredit hingegen ist gut für deinen Score. Hier zeigen die Statistiken laut Schufa, dass Personen mit Immobilienkrediten ein geringes Risiko haben, nicht zu zahlen. Die Statistiken besagen auch, dass ein Umzug zu Problemen führen kann, Zahlungen nachzukommen. Falls du vor kurzer Zeit umgezogen bist, beeinträchtigt das deinen Score. Je länger du an einem Ort wohnst, desto weniger Einfluss hat der Umzug.

    Einen sogenannten negativen Schufa-Eintrag erhältst du bei einem Zahlungsausfall. Das passiert zum Beispiel, wenn du Rechnungen nicht bezahlt hast, obwohl du mehr als eine Mahnung erhalten hast. Ebenso fließen unbezahlte Raten oder ein Dispo ein, den du nicht ausgeglichen hast. All das wirkt sich negativ auf deinen Score aus – und zwar üblicherweise drei Jahre lang. Erst nach Ablauf der entsprechenden Frist werden die meisten negativen Einträge gelöscht.

    📌 Gut zu wissen

    Negative Schufa-Einträge werden nicht sofort gelöscht, wenn du eine offene Forderung begleichst. Die meisten Einträge bleiben drei Jahre gespeichert, beginnend mit dem Ende des Jahres, in dem die Forderung beglichen wurde. Kleinere Forderungen unter 2.000 Euro können unter bestimmten Umständen früher gelöscht werden.

    Girokonto abgelehnt? Zuerst Schufa überprüfen

    Falls dein Antrag auf ein neues Girokonto abgelehnt wurde, liegt das in den meisten Fällen an einer schlechten Bonität. Wenn eine Bank deinen Antrag abgelehnt hat, solltest du spätestens jetzt deine eigene Schufa-Auskunft einholen und überprüfen, wie dein Score aussieht.

    Gehe die Daten sorgfältig durch und prüfe, welche negativen Einträge du hast und ob Fehler vorliegen. Es kann zum Beispiel passieren, dass eine Zahlung, die du längst getätigt hast, noch als offen vermerkt ist. In solchen Fällen kannst du die Schufa kontaktieren und eine Korrektur beantragen.

    💡 Tipp

    Bei schlechter Bonität hast du dennoch ein Recht auf ein Basiskonto. Jede Bank in Deutschland muss dir dieses Konto anbieten – unabhängig von deinem Schufa-Score. Es kommt zwar ohne Dispo und Kreditkarte, ermöglicht dir aber alle grundlegenden Bankgeschäfte wie Überweisungen und Lastschriften.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Was bedeutet Bonität bei der Kontoeröffnung?

    Bonität bezeichnet deine Kreditwürdigkeit und Zahlungsfähigkeit. Banken prüfen anhand deines Zahlungsverhaltens und Einkommens, ob du Kredite wie einen Dispo zurückzahlen kannst.

    Q

    Welcher Schufa-Score ist gut für ein Girokonto?

    Ein Schufa-Score knapp unter 100 ist ideal. Werte unter 90 gelten bereits als schlechte Bonität und können zur Ablehnung deines Kontoantrags führen.

    Q

    Was prüft die Bank außer der Schufa noch?

    Neben dem Schufa-Score kann die Bank einen Einkommensnachweis verlangen, besonders bei Dispo oder Kreditkarte. Auch deine Legitimation wird per Lichtbildausweis geprüft.

    Q

    Wie lange bleiben negative Schufa-Einträge gespeichert?

    Die meisten negativen Einträge werden drei Jahre nach Begleichung der Forderung gelöscht. Die Frist beginnt mit dem Ende des Jahres, in dem die Zahlung erfolgte. Kleinere Forderungen unter 2.000 Euro können unter bestimmten Voraussetzungen früher entfernt werden.

    Q

    Kann ich trotz schlechter Bonität ein Girokonto eröffnen?

    Ja, du hast ein gesetzliches Recht auf ein Basiskonto. Jede Bank muss dir dieses Konto unabhängig von deiner Bonität anbieten. Es funktioniert ohne Dispo und Kreditkarte, ermöglicht aber alle wichtigen Bankgeschäfte.

    Q

    Wie kann ich meinen Schufa-Score verbessern?

    Zahle alle Rechnungen pünktlich, reduziere die Anzahl deiner Kreditkarten auf maximal zwei und vermeide häufige Umzüge. Ein Immobilienkredit wirkt sich positiv aus, während mehrere Ratenkredite den Score verschlechtern. Prüfe regelmäßig deine Schufa-Daten auf Fehler.

  • Girocard, Debit- oder Kreditkarte: Der große Vergleich

    Girocard, Debit- oder Kreditkarte: Der große Vergleich

    Themen in diesem Artikel:

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Du trägst vermutlich mehrere Bezahlkarten in deinem Geldbeutel – meist eine Girocard und eine Kreditkarte oder Debit-Karte zum Girokonto. Doch die wenigsten Menschen wissen genau, was die einzelnen Karten auszeichnet und worin sie sich unterscheiden. Dieser Vergleich erklärt dir die wesentlichen Merkmale von Debit-, Kredit- und Girocard und zeigt, welche Karte für welchen Zweck am besten geeignet ist.

    Girocard: Die Karte zum Girokonto

    Die Girocard löste vor einigen Jahren die EC-Karte ab, weshalb sie häufig weiterhin so genannt wird. Wenn du ein Girokonto bei einer Bank eröffnest, erhältst du automatisch eine Girocard, die direkt mit diesem Konto verknüpft ist. Mit dieser Karte kannst du bargeldlos bezahlen und Geld am Geldautomaten abheben. Das Abheben ist in der Regel kostenlos, sofern der Automat zum Bankverbund deiner Bank gehört. Bei fremden Automaten können jedoch Gebühren entstehen.

    Die Girocard gibt es ausschließlich in Deutschland. Das bedeutet aber nicht, dass du sie nur hier nutzen kannst. Trägt deine Karte neben dem Girocard-Logo auch das Maestro- oder V-Pay-Logo, kannst du sie auch international einsetzen. Ohne eines dieser zusätzlichen Logos bleibt die Nutzung auf Deutschland beschränkt.

    📌 Gut zu wissen

    Die Girocard ist eine rein deutsche Lösung und ohne zusätzliche Zahlungssysteme wie Maestro oder V-Pay im Ausland nicht einsetzbar. Prüfe daher vor Reisen, ob deine Karte eines dieser Logos trägt.

    Maestro und V-Pay machen die Girocard international

    Maestro und V-Pay sind Zahlungssysteme der großen Anbieter Mastercard und Visa. Arbeitet deine Bank mit einem dieser Systeme zusammen und stattet die Girocard entsprechend aus, kannst du mit der Karte international bargeldlos bezahlen und Bargeld abheben. Mit V-Pay funktioniert das europaweit, bei Maestro sogar weltweit. Eine Girocard ohne eines der beiden Logos lässt sich dagegen nur in Deutschland nutzen.

    Ab Sommer 2023 lässt Mastercard die Kooperation mit dem deutschen Girocard-System jedoch schrittweise auslaufen. Abgelaufene Maestro-Karten werden nicht mehr ersetzt, wodurch die Girocards ihre internationale Verwendbarkeit verlieren. Die deutschen Banken werden für Ersatz sorgen und voraussichtlich vollständig auf Angebote von Mastercard oder Visa umsteigen, um ihren Kund:innen weiterhin internationale Zahlungen und Abhebungen zu ermöglichen. Die Sparkassen etwa werden ihren Kund:innen den Umstieg auf eine Visa-Debit-Karte ermöglichen.

    💡 Tipp

    Wenn deine Maestro-Girocard demnächst abläuft, frage bei deiner Bank nach einer Debit-Karte als Ersatz. Diese bietet dir die gleichen Funktionen plus die Möglichkeit zum Onlineshopping.

    Debit-Karte: Die Karte fürs Onlineshopping

    Jede Girocard ist im Grunde auch eine Debit-Karte, denn Debit bedeutet Abbuchung und zeigt an, dass die Karte an ein bestimmtes Konto gebunden ist. Debit-Karten tragen ein Logo der Kreditkartenanbieter Visa oder Mastercard, sind aber keine Kreditkarten. Erfolgt eine Transaktion, wird der Betrag unmittelbar von deinem Konto abgebucht, sofern dieses ausreichend gedeckt ist. Das funktioniert genau wie bei einer Girocard.

    Mit einer Debit-Karte sind Onlineeinkäufe problemlos möglich, da viele Shops Mastercard oder Visa akzeptieren. Du kannst zudem in vielen Geschäften mit der Debit-Karte bezahlen. Das Geldabheben ist in der Regel überall möglich, je nach Anbieter können jedoch in Deutschland oder im Ausland Gebühren anfallen. Die Debit-Karte verbindet also die direkte Abbuchung der Girocard mit der breiten Akzeptanz von Visa und Mastercard.

    📌 Gut zu wissen

    Obwohl Debit-Karten das Visa- oder Mastercard-Logo tragen, funktionieren sie nicht wie echte Kreditkarten. Hotels und Mietwagenfirmen akzeptieren sie oft nicht für Kautionsreservierungen.

    Kreditkarte: Die Karte für maximale Zahlungsfreiheit

    Während bei Debit- und Girocards das verknüpfte Konto direkt belastet wird, erfolgt bei einer Kreditkarte die Abrechnung nur einmal im Monat. Der Gesamtbetrag aller Zahlungen wird vom damit verknüpften Girokonto abgebucht. Als Inhaber:in einer Kreditkarte wird dir also ein generell zinsloser Kredit gewährt. Das schafft größere finanzielle Flexibilität, kann aber dafür sorgen, dass du deine Ausgaben schwieriger überblickst und am Monatsende von hohen Summen überrascht wirst. Bei vielen Kreditkarten wird in der Regel eine Jahresgebühr fällig.

    Gut geeignet für den Urlaub: Im Gegensatz zur Debit-Karte und Girocard eignen sich Kreditkarten besonders gut für Hotelreservierungen und Mietwagenbuchungen. Dabei werden als Sicherheit für den Vermieter größere Beträge wie eine Kaution auf der Karte reserviert. Dadurch wird sichergestellt, dass die entsprechende Summe zur Abbuchung auf der Kreditkarte verbleibt und zum Zahlungstermin abgebucht werden kann. Diese Reservierungsfunktion macht die Kreditkarte zum idealen Reisebegleiter.

    💡 Tipp

    Nutze die Kreditkarte bewusst für größere Anschaffungen oder Reisebuchungen und behalte deine Ausgaben mit Banking-Apps im Blick. So vermeidest du böse Überraschungen bei der Monatsabrechnung.

    Debit-Karte, Kreditkarte und Girocard im Überblick

    Eine Girocard ist mit einem Zahlungssystem wie Maestro oder V-Pay ausgestattet und gut zum Bezahlen und Geldabheben einsetzbar, auch international. Umsätze werden direkt oder in Raten abgebucht, Onlineeinkäufe sind mit der Girocard nur eingeschränkt möglich.

    Bei einer Debit-Karte werden die Umsätze ebenfalls direkt abgebucht. Sie trägt das Logo von Mastercard oder Visa und eignet sich daher gut zum Bezahlen in Onlineshops. Die breite Akzeptanz macht sie zur praktischen Alltagskarte für digitale und stationäre Einkäufe.

    Die Umsätze, die du mit der Kreditkarte zahlst, werden einmal im Monat als Gesamtsumme vom Girokonto abgebucht. Kreditkarten ermöglichen weltweit bargeldloses Bezahlen und Bargeldabhebung sowie Hotelreservierungen und Mietwagenbuchungen. Sie bieten die größte Flexibilität, erfordern aber auch mehr Disziplin bei der Ausgabenkontrolle.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Ist eine Debit-Karte eine Kreditkarte?

    Nein, eine Debit-Karte ist keine Kreditkarte. Der wesentliche Unterschied liegt im Abbuchungsverfahren: Bei der Debit-Karte wird der Betrag sofort vom Konto abgebucht, bei der Kreditkarte erfolgt die Abrechnung monatlich.

    Q

    Kann ich mit einer Girocard im Ausland bezahlen?

    Ja, wenn deine Girocard zusätzlich das Maestro- oder V-Pay-Logo trägt. Mit V-Pay kannst du europaweit bezahlen, mit Maestro sogar weltweit. Ohne diese Logos funktioniert die Girocard nur in Deutschland.

    Q

    Welche Karte eignet sich am besten für Onlineshopping?

    Die Debit-Karte eignet sich am besten für Onlineshopping, da sie das Visa- oder Mastercard-Logo trägt und von den meisten Onlineshops akzeptiert wird. Die Girocard ist für Onlineeinkäufe nur eingeschränkt nutzbar.

    Q

    Warum werden Kreditkarten für Hotelreservierungen bevorzugt?

    Hotels und Mietwagenfirmen können auf Kreditkarten größere Beträge als Kaution reservieren. Diese Reservierungsfunktion stellt sicher, dass die Summe zum Zahlungstermin verfügbar ist. Debit-Karten bieten diese Möglichkeit meist nicht.

    Q

    Was sollte ich bei der Ausgabenkontrolle mit Kreditkarte beachten?

    Da die Abrechnung nur einmal monatlich erfolgt, solltest du deine Ausgaben regelmäßig in der Banking-App kontrollieren. Setze dir ein monatliches Limit und nutze Push-Benachrichtigungen für jede Transaktion, um den Überblick zu behalten.

    Q

    Welche Kartenkombination ist für den Alltag optimal?

    Ideal ist eine Kombination aus Debit-Karte für den täglichen Gebrauch und Onlineshopping plus eine Kreditkarte für Reisen und größere Anschaffungen. So hast du volle Kostenkontrolle und maximale Flexibilität.

  • Girocard verstehen: Dein Guide zur deutschen Debitkarte

    Girocard verstehen: Dein Guide zur deutschen Debitkarte

    Themen in diesem Artikel:

    • Von der EC Karte zur Girocard: Erfahre, wie aus dem Eurocheque Verfahren und der EC Karte die Girocard entstanden ist und warum diese Umstellung das deutsche Zahlungssystem grundlegend verändert hat.
    • Funktionsweise des Debit Kartensystems: Verstehe, wie Debit Karten direkt auf dein Girokonto zugreifen, worin sie sich von Kreditkarten unterscheiden und warum die sofortige Abbuchung für Kostenkontrolle sorgt.
    • Sicherheit von Girocard und EC Karte: Lerne, welche Vorteile die moderne Chip Technologie gegenüber dem Magnetstreifen bietet und welche Rolle ELV Verfahren und Unterschrift für zusätzliche Sicherheit spielen.
    • Maestro und V Pay im Vergleich: Sieh dir an, wie sich die beiden internationalen Zahlungssysteme bei Akzeptanz, Technik und Sicherheit unterscheiden und wann welche Variante im Ausland sinnvoll ist.
    • Zukunft der Girocard ohne Maestro und V Pay: Finde heraus, welche Folgen die schrittweise Abschaffung von Maestro und V Pay hat und welche alternativen Debit Karten von Mastercard und Visa Banken bereits anbieten.
    • Häufige Fragen zur Girocard: Antworten auf praktische Fragen zu kontaktlosem Bezahlen, Gebühren im Ausland, Sicherheit der PIN Eingabe, Online Zahlungen und dem Umgang mit alten Maestro Karten.

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Die Girocard ist seit 2007 das zentrale Zahlungsmittel in Deutschland und hat die klassische EC-Karte abgelöst. Als Debit-Karte ermöglicht sie dir bargeldloses Bezahlen und Geldabhebungen direkt von deinem Girokonto – mit deutlich mehr Sicherheit durch moderne Chip-Technologie. Besonders wichtig: Je nach Ausstattung mit Maestro oder V-Pay kannst du deine Girocard auch international nutzen, wobei beide Systeme unterschiedliche Vor- und Nachteile bieten.

    Von der EC-Karte zur Girocard: Die Entwicklung des deutschen Zahlungssystems

    Das Kürzel EC hat eine interessante Geschichte: Ursprünglich stand es für das Eurocheque-Verfahren aus den 1970er-Jahren, das bargeldloses Bezahlen per Scheck ermöglichte. Diese Papierschecks waren damals eine Revolution im Zahlungsverkehr. Später entwickelte sich daraus das Electronic-Cash-Verfahren, bei dem eine Plastikkarte mit Magnetstreifen und PIN-Eingabe den Papierscheck ersetzte.

    Mit der EC-Karte konntest du bereits bargeldlos in Geschäften zahlen und Geld an Automaten abheben. Der entscheidende Vorteil gegenüber dem Scheck: Als Debit-Karte lieferte sie sofort die Information, ob dein Konto ausreichend gedeckt war. Beim klassischen Scheck war diese Deckungsprüfung zum Zahlungszeitpunkt nicht möglich.

    📌 Gut zu wissen

    Die Umstellung von der EC-Karte auf die Girocard war kein bloßes Rebranding. Es handelte sich um eine technische Revolution mit dem Ziel, das deutsche Zahlungssystem zu vereinheitlichen und internationale Standards zu erfüllen.

    Im Jahr 2007 folgte dann der nächste Evolutionsschritt: Die deutschen Banken und Sparkassen führten die Girocard ein und lösten damit die EC-Karte ab. Diese Umstellung hatte drei zentrale Gründe. Erstens wollten die Finanzinstitute das deutsche Zahlungssystem vereinheitlichen, indem sie das EC-Verfahren mit dem deutschen Geldautomatensystem zusammenlegten. Zweitens sollten bargeldlose Zahlungen innerhalb der Europäischen Union deutlich vereinfacht werden. Drittens strebten sie eine höhere internationale Akzeptanz der deutschen Debit-Karten an.

    Das Debit-Kartensystem: Direkter Zugriff auf dein Girokonto

    Der Begriff Debit stammt aus dem Lateinischen und bedeutet Lastschrift. Wenn du eine Debit-Karte besitzt, ist diese direkt mit einem bestimmten Bankkonto verknüpft – in der Regel mit deinem Girokonto. Diese Verknüpfung ermöglicht einen unmittelbaren Zugriff auf die Geldmittel, die sich auf deinem Konto befinden.

    Bei jeder Zahlung oder Abhebung werden die Beträge sofort von deinem Konto abgebucht, vorausgesetzt natürlich, dein Konto weist eine ausreichende Deckung auf. Genau hier liegt der fundamentale Unterschied zur Kreditkarte: Während dir bei einer Kreditkarte ein Kreditrahmen gewährt wird und die Abbuchung zeitversetzt erfolgt, funktioniert die Debit-Karte nach dem Prinzip der sofortigen Belastung. Du kannst also nur das Geld ausgeben, das tatsächlich auf deinem Konto verfügbar ist.

    💡 Tipp

    Behalte dein Kontoguthaben im Blick! Da Debit-Karten sofort abbuchen, solltest du vor größeren Einkäufen immer deinen Kontostand prüfen. Viele Banking-Apps bieten Push-Benachrichtigungen für jede Transaktion an – aktiviere diese Funktion für bessere Kontrolle.

    Girocard und EC-Karte: Mehr Sicherheit durch moderne Technologie

    Auf den ersten Blick scheinen EC-Karte und Girocard identisch zu sein, und tatsächlich werden beide Begriffe im Alltag häufig synonym verwendet. Beide sind Debit-Karten, die bargeldloses Bezahlen und Bargeldabhebungen am Geldautomaten ermöglichen. Die wesentlichen Unterschiede liegen jedoch in der Sicherheitstechnologie und den verfügbaren Zahlungssystemen.

    Der wichtigste Sicherheitsfortschritt betrifft den Mikrochip. Während die alten EC-Karten noch ausschließlich mit einem Magnetstreifen arbeiteten, findet bei der Girocard der Zahlungsverkehr über einen integrierten Mikrochip statt. Diese Chip-Technologie bietet dir deutlich mehr Schutz: Die auf dem Chip gespeicherten Daten können nicht einfach ausgelesen und für Identitätsmissbrauch verwendet werden, wie es bei Magnetstreifen möglich war.

    Trotzdem verfügen auch moderne Girocards noch über einen Magnetstreifen – allerdings nur für das Elektronische Lastschriftverfahren, kurz ELV. Bei diesem Verfahren erfolgt die Legitimation aus Sicherheitsgründen zusätzlich durch deine Unterschrift, was eine weitere Sicherheitsebene darstellt.

    Maestro und V-Pay: Internationale Zahlungssysteme im Vergleich

    Girocards können mit verschiedenen internationalen Zahlungssystemen ausgestattet sein, wobei zwei besonders verbreitet sind: Maestro vom Zahlungsanbieter Mastercard und das etwas neuere V-Pay von Visa. Welches System auf deiner Karte verfügbar ist, erkennst du am jeweiligen Logo, das zusätzlich zum Girocard-Logo aufgedruckt ist. Die Sparkassen arbeiten beispielsweise überwiegend mit Maestro, während die meisten Volksbanken das V-Pay-Logo auf ihren Girocards tragen.

    📌 Gut zu wissen

    Eine einfache Girocard ohne Maestro oder V-Pay funktioniert nur in Deutschland. Für Auslandsreisen benötigst du zwingend eine Karte mit einem dieser internationalen Zahlungssysteme oder eine separate Kreditkarte.

    Diese Zahlungssysteme sind besonders wichtig, wenn du deine Girocard im Ausland nutzen möchtest. Eine einfache Girocard ohne zusätzliches Zahlungssystem funktioniert ausschließlich innerhalb Deutschlands. Erst durch Maestro oder V-Pay wird deine Karte auch international zum bargeldlosen Bezahlen oder Geldabheben einsetzbar.

    Beide Systeme nutzen grundsätzlich die auf deiner Girocard vorhandenen Datenträger: den Magnetstreifen und den Mikrochip. Allerdings gibt es einen wichtigen technischen Unterschied. Girocards mit V-Pay können ausschließlich die Daten auf dem Chip auslesen, weshalb bei jeder Transaktion zwingend eine PIN-Eingabe erforderlich ist. Das Zahlungssystem Maestro hingegen kann auch auf die Daten des Magnetstreifens zugreifen, sodass oft nur deine Unterschrift für die Identifikation ausreicht.

    Dieser Unterschied hat praktische Konsequenzen: V-Pay bietet durch die obligatorische PIN-Eingabe zwar etwas mehr Sicherheit, dafür punktet Maestro bei der weltweiten Akzeptanz. Während Maestro global funktioniert, ist V-Pay vornehmlich auf Europa beschränkt. In den USA beispielsweise können einige Bezahlterminals die Chipdaten nicht auslesen, sodass Zahlungen mit V-Pay dort nicht durchführbar sind.

    💡 Tipp

    Plane deine Reisezahlungsmittel strategisch: Für USA-Reisen empfiehlt sich eine Maestro-Girocard oder zusätzlich eine Kreditkarte. Innerhalb Europas bist du mit V-Pay gut aufgestellt. Informiere dich vorab bei deiner Bank über die Akzeptanz in deinem Reiseland.

    Die Zukunft der Girocard: Abschaffung von Maestro und V-Pay

    Ab Juli 2023 vollzieht sich eine bedeutende Veränderung im deutschen Zahlungsverkehr: Mastercard schafft das Zahlungssystem Maestro sukzessive ab. Konkret bedeutet das, dass abgelaufene Girocards mit Maestro-Funktion nicht mehr ersetzt werden. Diese Karten verlieren damit ihre Funktionsfähigkeit im Ausland und können nur noch innerhalb Deutschlands genutzt werden.

    Für die betroffenen Kund:innen stellt sich die Frage nach Alternativen. Theoretisch könnten die Banken auf V-Pay umsteigen, doch auch dieses Zahlungssystem steht vor dem Aus.

    📌 Gut zu wissen

    Die Abschaffung von Maestro und V-Pay bedeutet nicht das Ende der Girocard. Viele Banken bieten bereits jetzt zusätzliche Debit-Karten von Mastercard oder Visa an, die weltweit akzeptiert werden und die internationale Nutzung sicherstellen.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Kann ich mit meiner Girocard kontaktlos bezahlen?

    Ja, moderne Girocards sind meist mit NFC-Technologie ausgestattet. Du erkennst das am Wellensymbol auf der Karte. Bei Beträgen bis 50 Euro kannst du ohne PIN-Eingabe kontaktlos zahlen.

    Q

    Was kostet die Nutzung einer Girocard im Ausland?

    Die Gebühren variieren je nach Bank und Land. Innerhalb der EU sind Abhebungen oft günstiger als außerhalb. Typische Kosten liegen zwischen 1% und 2% des Transaktionsbetrags, mindestens aber 5-10 Euro.

    Q

    Wie sicher ist die PIN-Eingabe bei der Girocard?

    Die PIN-Eingabe gilt als sehr sicher. Der Chip verschlüsselt die Daten und nach drei Fehleingaben wird die Karte automatisch gesperrt. Wichtig: Gib deine PIN niemals weiter und achte darauf, dass niemand bei der Eingabe zusieht.

    Q

    Was passiert mit meiner alten Maestro-Girocard nach 2023?

    Deine aktuelle Maestro-Girocard bleibt bis zum Ablaufdatum gültig. Danach erhältst du eine neue Girocard ohne Maestro-Funktion oder eine zusätzliche Debit-Karte von Mastercard oder Visa für internationale Zahlungen.

    Q

    Kann ich mit der Girocard online bezahlen?

    Die klassische Girocard ist primär für den stationären Handel konzipiert. Für Online-Zahlungen benötigst du meist eine Kreditkarte oder kannst Dienste wie giropay nutzen, die mit deinem Girokonto verknüpft sind.

  • Nachversicherungsgarantie BU: Flexibler Schutz ohne Gesundheitsprüfung

    Nachversicherungsgarantie BU: Flexibler Schutz ohne Gesundheitsprüfung

    Themen in diesem Artikel:

    • Was die Nachversicherungsgarantie bedeutet: Du kannst deine BU-Rente ohne erneute Gesundheitsprüfung erhöhen, wenn sich deine Lebensumstände ändern – das gibt dir maximale Flexibilität.
    • Vorteile der Nachversicherungsgarantie: Keine Gesundheitsprüfung bei Erhöhung bedeutet, dass auch nach Krankheiten eine Anpassung möglich bleibt und der Prozess deutlich schneller abläuft.
    • Nachteile und Kosten: Höhere Rente bedeutet höhere Beiträge, und eine spätere Erhöhung ist teurer als eine von Anfang an höher vereinbarte Rente.
    • Altersgrenzen beachten: Die meisten Verträge setzen eine Altersgrenze zwischen 45 und 50 Jahren oder eine Frist von 10-15 Jahren vor Vertragsende für Anpassungen.
    • Unterschied zur Beitragsdynamik: Während die Nachversicherungsgarantie bei Lebensereignissen greift, gleicht die Beitragsdynamik automatisch jährlich die Inflation aus und schützt deine Kaufkraft.

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Die Berufsunfähigkeitsversicherung gehört zu den wichtigsten Absicherungen überhaupt. Wenn du einen solchen Vertrag abschließt, solltest du unbedingt darauf achten, dass eine Nachversicherungsgarantie enthalten ist. Diese Option gibt dir die Möglichkeit, deine BU-Rente später ohne erneute Gesundheitsprüfung zu erhöhen – ein entscheidender Vorteil, wenn sich deine Lebensumstände ändern. Hier erfährst du alles Wichtige über dieses flexible Instrument und warum es für deine finanzielle Sicherheit so wertvoll ist.

    Was bedeutet Nachversicherungsgarantie?

    Mit der Nachversicherungsgarantie räumt dir die Versicherungsgesellschaft vertraglich ein, dass du den Versicherungsschutz während der Laufzeit erhöhen kannst – bei einer Berufsunfähigkeitsversicherung also die Rente. Der Vertrag läuft dabei einfach ohne erneute Gesundheitsprüfung weiter, sodass zwischenzeitlich eingetretene Risikoerhöhungen nicht berücksichtigt werden. Das ist ein enormer Vorteil, denn viele Menschen entwickeln im Laufe ihres Lebens gesundheitliche Einschränkungen, die eine neue Versicherung erschweren oder verteuern würden.

    Diese Garantie erhöht deine Flexibilität erheblich, weil du den Schutz einfacher an wichtige Lebensereignisse anpassen kannst. Dazu gehören eine Heirat, die Geburt oder Adoption eines Kindes, eine Einkommensveränderung oder anderweitig veränderte Umstände im Leben. Abgedeckt sind ebenfalls das Erreichen der Volljährigkeit, das Ende von Ausbildung oder Studium, der Einstieg in die Berufstätigkeit, der Wechsel in die Selbständigkeit sowie der Erwerb von Wohneigentum. Damit das funktioniert, muss die Möglichkeit der Nachversicherung allerdings vertraglich fixiert worden sein.

    📌 Gut zu wissen

    Die Nachversicherungsgarantie wird nie automatisch aktiviert. Wer mehr Schutz, also eine höhere BU-Rente erhalten will, muss das gegenüber der Versicherung deutlich machen. Du musst also aktiv werden und die Erhöhung beantragen, wenn ein entsprechendes Lebensereignis eingetreten ist.

    Welchen Vorteil bietet die Nachversicherungsgarantie?

    Der wesentliche Vorteil der Nachversicherungsgarantie liegt darin, dass keine grundlegende Vertragsänderung nötig ist. Damit entfällt die sonst notwendige erneute Gesundheitsprüfung. Mit der Nachversicherungsgarantie darfst du also auch nach dem Vertragsabschluss schon einmal krank gewesen sein – du kannst trotzdem die BU-Rente erhöhen. Das ist besonders wertvoll, denn viele Menschen erleben im Laufe der Jahre gesundheitliche Veränderungen, die bei einer neuen Risikoprüfung zu Ausschlüssen oder Risikozuschlägen führen würden.

    Weil es sich aus Sicht der Versicherung nicht um einen neuen Vertrag handelt und auch die zeitaufwendige Gesundheitsprüfung entfällt, läuft die Anpassung des Versicherungsschutzes deutlich schneller ab. Du sparst dir aufwendige Arztbesuche, das Zusammentragen medizinischer Unterlagen und lange Wartezeiten auf eine Entscheidung der Versicherung.

    💡 Tipp

    Falls dir die Beiträge für die BU zu teuer werden, kannst du recht schnell Kosten sparen, indem du die Höhe der Rente absenkst. Das sollte beim Versicherer problemlos möglich sein. Vorsicht: Der Schritt zurück in die andere Richtung – also die Erhöhung der Rente – funktioniert dann wieder nur mittels einer erneuten Gesundheitsprüfung. Gab es zwischenzeitlich versicherungsrelevante Erkrankungen, steigen die Beiträge vermutlich an oder eine Erhöhung wird sogar unmöglich. Überlege dir eine Absenkung deshalb gut!

    Gibt es auch Nachteile bei der Nachversicherungsgarantie?

    Der größte Nachteil der Nachversicherungsgarantie liegt auf der Hand: Eine höhere BU-Rente schlägt sich in höheren Monatsbeiträgen nieder. Da Versicherungen bei vielen Verträgen das Lebensalter der zu versichernden Person in die Kalkulation der Monatsprämien einbeziehen, ist eine Erhöhung der Rente zu verschiedenen Zeitpunkten unterschiedlich teuer. Das bedeutet konkret, dass du für die gleiche Rentensumme mehr bezahlst, als wenn du die Rente beim Vertragsabschluss gleich in dieser Höhe vereinbart hättest.

    Die Höhe des Versicherungsschutzes orientiert sich prozentual am Bruttoeinkommen. Der Prozentsatz ist stets abhängig vom Versicherer und der Höhe des Einkommens. Steigt dein Brutto, steigt üblicherweise auch der prozentual mögliche Anteil, den du versichern kannst. Das gibt dir Spielraum für Anpassungen, wenn deine Karriere voranschreitet und dein Einkommen wächst.

    Es kann ein Höchstalter geben

    In den meisten Fällen gibt es eine Altersgrenze für die Anpassung des Versicherungsschutzes im Rahmen einer Nachversicherungsgarantie. Die Einzelheiten regelt der Vertrag, daher solltest du diese Klauseln genau prüfen. Üblich ist zum Beispiel eine Altersgrenze zwischen dem 45. und 50. Geburtstag. Oder eine Frist ist gesetzt, etwa von 10 oder 15 Jahren vor Ende des Vertrags.

    💡 Tipp

    Notiere dir die Altersgrenze für die Nachversicherungsgarantie direkt auf dem Ordner mit den Versicherungsunterlagen oder trage sie in deinen Kalender ein. So verpasst du diese wichtige Option nicht und kannst rechtzeitig prüfen, ob eine Anpassung sinnvoll ist. Nach Ablauf der Frist ist eine Erhöhung nur noch mit erneuter Gesundheitsprüfung möglich!

    Nachversicherungsgarantie versus Beitragsdynamik

    Die Nachversicherungsgarantie wird oft mit der Beitragsdynamik verwechselt, die viele Versicherungsgesellschaften automatisch mit anbieten. Dabei steigt die ursprünglich vereinbarte Rente jährlich um einen prozentualen Betrag, der den Wertverlust der Summe durch Inflation ausgleichen soll. Diesen Effekt unterschätzen viele Versicherte erheblich, dabei ist er enorm wichtig für deine langfristige Absicherung.

    Die BU-Versicherung wird mit langen Laufzeiten abgeschlossen, oft über mehrere Jahrzehnte. Aber schon bei nur zwei Prozent Inflationsrate bleiben von einer Rente in Höhe von 2.000 Euro nach 20 Jahren gerade einmal 1.300 Euro an Kaufkraft übrig. Das ist ein dramatischer Verlust, der deine finanzielle Absicherung im Ernstfall erheblich schwächen würde.

    📌 Gut zu wissen

    Die Nachversicherungsgarantie greift bei konkreten Lebensereignissen und erfordert deinen aktiven Antrag. Die Beitragsdynamik läuft hingegen automatisch und gleicht kontinuierlich die Inflation aus. Beide Instrumente ergänzen sich ideal und sollten in einer guten BU-Versicherung enthalten sein. Bei der Beitragsdynamik solltest du aber kritisch nachrechnen, wie teuer die BU dann in einigen Jahren wird – die Beiträge müssen auch langfristig für dich tragbar bleiben.

    Nachversicherungsgarantie immer abschließen

    Eine Nachversicherungsgarantie ist sinnvoll und nützlich für deine langfristige finanzielle Absicherung. Du solltest also unbedingt darauf achten, dass sie Teil deiner BU-Versicherung ist. Denn damit kannst du den Versicherungsschutz flexibel an veränderte Lebensumstände anpassen, ohne dass dir gesundheitliche Veränderungen einen Strich durch die Rechnung machen. Ob du diese Option dann tatsächlich auch nutzt, bleibt selbstverständlich deine Entscheidung. Ist die Garantie aber bereits in den Versicherungsbedingungen enthalten, ist der Ablauf des Verfahrens viel einfacher und du hast alle Möglichkeiten in der Hand, wenn du sie brauchst.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Bei welchen Anlässen kann die Nachversicherungsgarantie in Anspruch genommen werden?

    Die Nachversicherungsgarantie greift bei wichtigen Lebensereignissen wie Heirat, Geburt oder Adoption eines Kindes, Einkommensveränderungen, Erreichen der Volljährigkeit, Ende von Ausbildung oder Studium, Berufseinstieg, Wechsel in die Selbständigkeit und Erwerb von Wohneigentum.

    Q

    Muss ich bei der Nachversicherung eine erneute Gesundheitsprüfung durchlaufen?

    Nein, das ist der große Vorteil der Nachversicherungsgarantie. Du kannst deine BU-Rente ohne erneute Gesundheitsprüfung erhöhen, auch wenn zwischenzeitlich gesundheitliche Probleme aufgetreten sind. Der Vertrag läuft einfach weiter, ohne dass neue Risiken berücksichtigt werden.

    Q

    Wird die Nachversicherung automatisch durchgeführt?

    Nein, die Nachversicherung erfolgt nie automatisch. Du musst aktiv bei deiner Versicherung beantragen, dass du die BU-Rente erhöhen möchtest. Die Garantie gibt dir lediglich das Recht dazu, aber du musst selbst tätig werden.

    Q

    Gibt es eine Altersgrenze für die Nutzung der Nachversicherungsgarantie?

    Ja, die meisten Verträge setzen eine Altersgrenze zwischen dem 45. und 50. Geburtstag oder eine Frist von 10 bis 15 Jahren vor Vertragsende. Die genauen Bedingungen findest du in deinen Versicherungsunterlagen.

    Q

    Was ist der Unterschied zwischen Nachversicherungsgarantie und Beitragsdynamik?

    Die Nachversicherungsgarantie ermöglicht Erhöhungen bei konkreten Lebensereignissen auf deinen Antrag hin. Die Beitragsdynamik erhöht die Rente automatisch jährlich um einen Prozentsatz, um den Kaufkraftverlust durch Inflation auszugleichen. Beide Instrumente ergänzen sich ideal.

    Q

    Wie hoch sollte meine BU-Rente sein?

    Als Faustregel gilt: Die BU-Rente sollte etwa 70-80% deines Nettoeinkommens abdecken. Der genaue Prozentsatz hängt vom Versicherer und deinem Einkommen ab. Mit der Nachversicherungsgarantie kannst du die Rente später anpassen, wenn dein Einkommen steigt.

  • Onlinekonto bei Direktbanken: Alles was du wissen musst

    Onlinekonto bei Direktbanken: Alles was du wissen musst

    Themen in diesem Artikel:

    • Direktbanken und reine Onlinekonten: Erfahre, wie sich Onlinekonten bei Direktbanken von klassischen Girokonten in der Filiale unterscheiden und für wen sich der komplette Umstieg auf digitales Banking lohnt.
    • Vor- und Nachteile eines Onlinekontos: Lerne die wichtigsten Pluspunkte und Einschränkungen kennen, etwa flexible Nutzung ohne Öffnungszeiten, eingesparte Filialkosten und den Verzicht auf persönliche Beratung.
    • Bankgeschäfte rund um die Uhr: Entdecke, wie du Überweisungen, Daueraufträge und Kontostand bequem am Rechner oder Smartphone prüfen kannst und warum das besonders für Berufstätige praktisch ist.
    • Bargeldversorgung bei Onlinekonten: Lies, wie du als Kundin oder Kunde einer Direktbank Geld abheben und einzahlen kannst, welche Rolle Partnerbanken spielen und worauf du bei Gebühren achten solltest.
    • Onlinekonto eröffnen: Schritt für Schritt vom Kontoantrag über die Legitimation mit Postident oder Videoident bis zur Freischaltung des Zugangs für dein neues Onlinekonto.
    • Geschäftskonto online führen: Erhalte einen Überblick, welche zusätzlichen Unterlagen für ein geschäftliches Onlinekonto nötig sind und wie Unternehmen von der digitalen Kontoführung profitieren.

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Ein Onlinekonto bei einer Direktbank bietet dir maximale Flexibilität für deine Bankgeschäfte – komplett digital, ohne Filialbesuche. Während klassische Girokonten bei Filialbanken wie Sparkassen oder Volksbanken persönliche Beratung vor Ort ermöglichen, setzt du mit einem Onlinekonto auf reine Internetabwicklung. Das bedeutet: Du erledigst Überweisungen, Daueraufträge und Kontoverwaltung bequem vom Sofa aus, sparst Zeit und profitierst oft von günstigeren Konditionen. Doch was genau unterscheidet diese beiden Kontoarten, und für wen lohnt sich der komplette Umstieg ins digitale Banking?

    Wer ein Konto eröffnet, bekommt in der Regel auch die Zugangsdaten fürs Onlinebanking. Mit einem klassischen Girokonto können Kund:innen ihre Bankgeschäfte online abwickeln, aber auch Beratungsgespräche in einer Filiale vereinbaren. Ganz anders bei einem Onlinekonto bei einer Direktbank. Viele Serviceleistungen fallen damit zwar weg – es eröffnen sich aber neue Möglichkeiten, die besonders für digital affine Menschen attraktiv sind.

    Direktbanken: Wo es die reinen Onlinekonten gibt

    Heutzutage ist es selbstverständlich, seine Bankgeschäfte online zu erledigen. Wer sein Konto bei einer Filialbank hat, etwa einer Sparkasse, einer Volksbank oder Postbank, hat in der Regel die Möglichkeit, vor Ort mit einer Fachperson über finanzielle Angelegenheiten zu sprechen. Diese persönliche Beratung kann bei komplexen Finanzfragen hilfreich sein, erfordert aber zeitliche Flexibilität und die Bereitschaft, eine Filiale aufzusuchen.

    Direktbanken bieten hingegen Onlinekonten an, sie werden daher auch Onlinebanken genannt. Ein Filialnetz haben diese Banken in der Regel nicht. Zu den drei bekanntesten Direktbanken gehören die comdirect, die ING und die Deutsche Kreditbank (DKB). Diese Institute haben sich auf digitale Bankdienstleistungen spezialisiert und verzichten bewusst auf kostenintensive Filialstrukturen.

    Einige Direktbanken sind Unternehmenstöchter einer Filialbank. Die Deutsche Kreditbank gehört beispielsweise zur Bayerischen Landesbank. Die Kund:innen solcher Direktbanken können das Filialnetz der Mutterbank nutzen, was einen interessanten Hybrid aus digitaler Flexibilität und persönlichem Service ermöglicht.

    📌 Gut zu wissen

    Wer über Onlinebanking seine Bankangelegenheiten erledigt, hat nicht automatisch ein Onlinekonto. Auch mit einem klassischen Girokonto mit allen Offline-Dienstleistungen ist Onlinebanking möglich. Mit einem Onlinekonto bei einer Direktbank fällt das klassische Banking mitsamt der Beratung oder Einzahlungsoption in einer Filiale weitestgehend weg.

    Diese Vor- und Nachteile hat ein Onlinekonto

    Viele klassische Filialbanken versuchen, ihre Kund:innen durch reine Onlineangebote zu locken. Sie bieten günstige Konten an, die ausschließlich im Internet eröffnet werden können, für die Nutzung des klassischen Bankings entstehen allerdings oft hohe Kosten – zum Beispiel durch Personalkosten. Vorteile haben nur Kund:innen, die ihre Bankgeschäfte nur noch online regeln und auf persönliche Beratung verzichten können.

    Bankgeschäfte bequem vom Sofa aus erledigen

    Am eigenen Rechner, Tablet oder Smartphone Bankgeschäfte zu erledigen, ist einfach und geht schnell. Du brauchst dich über die Webseite der Bank nur kurz einloggen, die Zahlungsdaten eingeben und über das bankeigene TAN-System die Zahlung bestätigen. Das ist komfortabel, du sparst Wege und Zeit. Kein Anstehen in der Filiale, keine Parkplatzsuche, keine Anpassung an Öffnungszeiten – deine Bank ist immer dort, wo du gerade bist.

    Eine Bankfiliale hat Öffnungszeiten, Onlinebanking nicht. Schnell mal eine Überweisung tätigen oder den Kontostand checken – auch um 23 Uhr. Das Onlinekonto hat immer geöffnet, 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche. Für Berufstätige ist das praktisch. Zwar wird die Transaktion meist erst am nächsten Bankarbeitstag bearbeitet, aber du hast deinen Teil des Prozesses schon erledigt und kannst dich anderen Dingen widmen.

    Bargeld abheben bei Onlinekonten

    Kund:innen einer Direktbank können am passenden Geldautomaten Bares abheben, aber nur Summen, die das Limit der Bankkarte nicht überschreiten. Wenn die Direktbank mit einer Partnerbank zusammenarbeitet, können dort auch höhere Summen Bargeld abgehoben werden. Diese Partnerschaften sind besonders wichtig für Menschen, die regelmäßig größere Bargeldbeträge benötigen.

    Hat die Direktbank keine solche Partnerschaft, zahlen Nichtkund:innen bei einer Filialbank die dort festgelegte Gebühr, die ganz unterschiedlich ausfallen kann. Direktbankkund:innen können Bargeld nur über Partnerschaften mit anderen Banken oder Unternehmen einzahlen. Diese Einschränkung solltest du bei der Wahl deiner Direktbank unbedingt berücksichtigen, besonders wenn du häufig Bargeld einzahlen musst.

    💡 Tipp

    Du möchtest von einer Filialbank zu einer Direktbank wechseln? Dann solltest du zunächst checken, ob die Geldautomaten in deiner Wohngegend die Karte deiner Direktbank akzeptieren oder ggf. Gebühren erheben. In vielen Supermärkten oder anderen Läden kann an der Kasse auch Bargeld abgehoben werden – prüfe vorab, welche Ketten mit deiner gewünschten Direktbank kooperieren.

    So eröffnest du ein Onlinekonto

    Ein Onlinekonto wird selbstverständlich im Internet eröffnet. Auf der Webseite der jeweiligen Bank gibt es ein Kontoantragsformular. Die Institute haben eine Legitimierung über Postident- oder über Videoident-Verfahren. Das heißt, du musst dich entweder postalisch oder über einen Videochat identifizieren. Für beide Varianten brauchst du einen gültigen Personalausweis oder Reisepass mit Wohnsitzbestätigung.

    Der Eröffnungsprozess gestaltet sich in wenigen Schritten: Zunächst wählst du ein passendes Girokonto bei der Bank deiner Wahl aus und vergleichst die Konditionen. Dann füllst du das Kontoantragsformular aus – am Computer oder auf Papier. Anschließend sendest du das unterschriebene Onlinekonto-Antragsformular per Post oder scannst deinen Antrag ein und schickst ihn per E-Mail zur Bank. Nach erfolgreicher Prüfung wird dein Onlinekonto vom Anbieter eröffnet, und du erhältst deine Zugangsdaten.

    📌 Gut zu wissen

    Falls du bereits ein Girokonto hast und wechseln willst, kannst du dir für den Kontowechsel Hilfe von den Banken holen. Neben der gesetzlichen Kontowechselhilfe bieten viele Banken inzwischen einen digitalen Wechselservice an, der den Umzug deiner Daueraufträge und Lastschriften automatisiert übernimmt. Dieser Service ist meist kostenlos und erspart dir viel Arbeit beim Informieren aller Zahlungspartner.

    Ein Geschäftskonto online eröffnen

    Ein Geschäftskonto kannst du auch online eröffnen und führen. Allerdings muss nicht nur die eigene Identität nachgewiesen werden, sondern auch die des Unternehmens. Das geht etwa über Unterlagen vom Gewerbe- oder Finanzamt, den Handelsregisterauszug und demnächst die Wirtschaftsidentifikationsnummer. Diese zusätzlichen Nachweise machen den Eröffnungsprozess etwas aufwendiger als bei einem privaten Onlinekonto, bieten aber die gleichen Vorteile der digitalen Kontoführung für dein Business.

    💡 Tipp

    Bei der Eröffnung eines geschäftlichen Onlinekontos solltest du alle erforderlichen Unterlagen digital vorbereiten. Scanne Gewerbeanmeldung, Handelsregisterauszug und weitere Dokumente in hoher Qualität ein. Das beschleunigt den Legitimierungsprozess erheblich und vermeidet Nachfragen der Bank.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Was ist der Unterschied zwischen Onlinebanking und einem Onlinekonto?

    Onlinebanking ist eine Funktion, die auch klassische Girokonten bei Filialbanken bieten. Ein Onlinekonto bei einer Direktbank verzichtet hingegen komplett auf Filialen und persönliche Beratung vor Ort. Du kannst ausschließlich digital auf dein Konto zugreifen.

    Q

    Kann ich mit einem Onlinekonto rund um die Uhr Überweisungen tätigen?

    Ja, Onlinekonten sind 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche verfügbar. Du kannst jederzeit Überweisungen beauftragen. Die Bearbeitung der Transaktion erfolgt jedoch meist erst am nächsten Bankarbeitstag.

    Q

    Wie kann ich bei einer Direktbank Bargeld abheben?

    Direktbankkund:innen können an passenden Geldautomaten oder bei Partnerbanken Bargeld abheben. Viele Supermärkte bieten zudem kostenloses Bargeldabheben an der Kasse an. Achte auf mögliche Gebühren bei fremden Automaten.

    Q

    Welche Legitimierungsverfahren gibt es bei der Onlinekonto-Eröffnung?

    Direktbanken bieten das Postident-Verfahren oder das Videoident-Verfahren an. Beim Postident gehst du mit deinen Unterlagen zur Post, beim Videoident legitimierst du dich per Videochat. Für beide benötigst du einen gültigen Personalausweis oder Reisepass mit Wohnsitzbestätigung.

    Q

    Sind Onlinekonten günstiger als klassische Girokonten?

    In der Regel ja. Direktbanken haben keine Filialkosten und geben diese Ersparnis oft an ihre Kunden weiter. Viele Onlinekonten sind kostenlos oder deutlich günstiger als vergleichbare Konten bei Filialbanken. Achte aber auf versteckte Gebühren bei Zusatzleistungen.

    Q

    Kann ich Bargeld bei einer Direktbank einzahlen?

    Bargeldeinzahlungen sind bei Direktbanken nur über Partnerschaften mit anderen Banken oder Unternehmen möglich. Manche Direktbanken kooperieren mit Filialbanken oder bieten Einzahlungen über Einzelhandelspartner an. Diese Option ist oft kostenpflichtig und sollte bei der Bankwahl berücksichtigt werden.

  • Postident für Girokonto: Legitimation per Videochat oder Filiale

    Postident für Girokonto: Legitimation per Videochat oder Filiale

    Themen in diesem Artikel:

    • Das ist Postident: Erfahre, warum Banken deine Identität prüfen müssen und wie Postident dabei hilft, die Vorgaben des Geldwäschegesetzes zu erfüllen.
    • Postident Verfahren im Überblick: Lerne die verschiedenen Identifikationswege kennen, von der Filiale über den Videochat bis hin zu eID, Fotoverfahren und E Signing.
    • Sicherheit der Postident Verfahren: Finde heraus, wie BSI Zertifizierung, eIDAS Verordnung und Datenschutzbestimmungen deine Identitätsdaten schützen.
    • Girokonto per Videochat eröffnen: Schritt für Schritt vom Link zum Postident Portal über den Videochat mit Ausweiskontrolle bis zur TAN Bestätigung.
    • Girokonto in der Filiale eröffnen: So nutzt du den Postident Coupon, welche Ausweisdokumente nötig sind und wann eine Meldebescheinigung verlangt wird.
    • Banken mit Postident Verfahren: Überblick über Banken, die Postident einsetzen, von Neobanken und Direktbanken bis zu klassischen Filialbanken.
    • Postident mit E Signing: Entdecke, wie Identifikation per Videochat und qualifizierte elektronische Signatur zu einem durchgehend digitalen Vertragsabschluss zusammenwachsen.

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Ein Girokonto in Deutschland eröffnen? Dann kommst du an der Legitimationsprüfung nicht vorbei. Postident bietet dir dafür bewährte Lösungen – entweder bequem per Videochat von zu Hause oder persönlich in der Filiale. Die Deutsche Post AG hat diese Verfahren entwickelt, um die gesetzlichen Vorgaben des Geldwäschegesetzes zu erfüllen und gleichzeitig den Prozess für dich so einfach wie möglich zu gestalten. Ob du dich für die digitale Variante am Smartphone entscheidest oder den klassischen Weg in die Postfiliale bevorzugst – beide Methoden führen dich sicher und zuverlässig zu deinem neuen Girokonto.

    Das ist Postident

    Postident fasst verschiedene Verfahren zur Legitimationsprüfung zusammen, die weit über die reine Kontoeröffnung hinausgehen. Die Deutsche Post AG hat diesen Service ins Leben gerufen, um Bankinstitute bei der Erfüllung des Geldwäschegesetzes zu unterstützen. Dieses Gesetz verpflichtet Banken, die Identität ihrer Kund:innen bei der Eröffnung eines Kontos oder der Vergabe eines Kredits zweifelsfrei festzustellen.

    Die Anwendungsbereiche von Postident sind vielfältig. Du kannst das Verfahren nicht nur für dein neues Girokonto nutzen, sondern auch beim Abschluss eines Mobilfunkvertrags oder wenn wichtige Dokumente vor der Übergabe gegengezeichnet werden müssen. Diese Flexibilität macht Postident zu einem universellen Werkzeug für sichere Identifikationsprozesse in verschiedenen Lebensbereichen.

    📌 Gut zu wissen

    Das Geldwäschegesetz (GwG) schreibt vor, dass Banken bei Kontoeröffnungen eine zweifelsfrei nachweisbare Identitätsfeststellung durchführen müssen. Dies dient dem Schutz vor Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung. Ohne diese Legitimationsprüfung darf dir keine Bank in Deutschland ein Konto eröffnen – das gilt für alle Kreditinstitute gleichermaßen.

    Diese Postident-Verfahren gibt es

    Der Postident-Service bietet dir sechs unterschiedliche Verfahren, die sich an deine individuellen Bedürfnisse anpassen. Die klassische Variante ist Postident in der Filiale, bei der Mitarbeitende deine Identität persönlich überprüfen. Besonders beliebt ist mittlerweile Postident per Videochat, das du bequem am Rechner oder per Smartphone-App durchführen kannst – hier übernehmen Mitarbeitende eines Callcenters die Identifikation.

    Für spezielle Anwendungsfälle stehen weitere Optionen bereit. Postident bei der Zustellung ermöglicht eine Identitätsprüfung durch Postbot:innen direkt bei der Dokumentenübergabe. Das Postident durch Foto-Verfahren funktioniert über den Upload von Dokumenten zusammen mit einem kurzen Identifikationsvideo. Technisch versierte Nutzer:innen können die eID-Funktion ihres Personalausweises für die Online-Ausweisfunktion nutzen. Zusätzlich gibt es Postident E-Signing, mit dem du Verträge mittels qualifizierter elektronischer Signatur rechtskonform unterschreiben kannst.

    Quick-Info: So sicher ist Postident

    Die Sicherheit deiner Daten steht bei allen Postident-Verfahren an oberster Stelle. Die Postident-App für iOS- und Android-Geräte trägt die Zertifizierung des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Das bedeutet konkret: Die Datenübertragung erfüllt dieselben hohen Sicherheitsstandards, die auch für die Kommunikation in Bundes- und Landesbehörden gelten.

    Sämtliche Verfahren entsprechen den in Deutschland geltenden datenschutzrechtlichen Vorgaben. Besonders relevant ist die eIDAS-Verordnung, die verbindliche und europaweit geltende Regelungen für die elektronische Identifizierung und elektronische Vertrauensdienste festlegt. Du kannst dich also darauf verlassen, dass deine persönlichen Daten während des gesamten Legitimationsprozesses bestmöglich geschützt sind.

    Girokonto per Videochat eröffnen

    Der Start deiner Legitimationsprüfung per Videochat ist denkbar einfach. Dein Vertragspartner schickt dir entweder einen Link zu oder leitet dich direkt auf das Postident-Portal weiter. Nach der digitalen Vorprüfung deines Ausweises verbindet dich das System per Videochat mit einem Mitarbeitenden, der die eigentliche Identifizierung mit dir durchführt.

    Während des Videochats werden zwei Fotos von deinem Ausweis angefertigt. Die Mitarbeitenden überprüfen dabei sorgfältig die Hologramme und weitere Sicherheitsmerkmale deines Dokuments. Anschließend wird ein Foto von dir gemacht, und du siehst alle erhobenen Identifikationsdaten zur Kontrolle auf deinem Bildschirm. Sobald du diese bestätigt hast, ist der Hauptteil bereits abgeschlossen.

    💡 Tipp

    Sorge bei der Videochat-Legitimation für optimale Lichtverhältnisse – am besten natürliches Tageslicht ohne direkte Sonneneinstrahlung. Positioniere dich so, dass keine Schatten auf dein Gesicht oder den Ausweis fallen. Eine stabile WLAN-Verbindung verhindert Unterbrechungen und beschleunigt den gesamten Prozess erheblich.

    Bei einer Kontoeröffnung folgt noch ein letzter Schritt: Du erhältst eine TAN per SMS, mit der du dich abschließend bestätigen musst. Das positive Ergebnis deiner Legitimationsprüfung erreicht deinen Vertragspartner nach wenigen Minuten. Im Anschluss bekommst du deine Identifikationsdaten bequem per E-Mail zugeschickt – schnell, sicher und ohne dass du dein Zuhause verlassen musst.

    Girokonto in der Filiale eröffnen

    Für die persönliche Legitimationsprüfung in der Filiale benötigst du zunächst einen Postident-Coupon. Diesen erhältst du entweder per E-Mail von deinem Vertragspartner oder über einen Link zum Postident-Portal. Mit diesem Coupon und deinem gültigen Ausweis – Personalausweis oder Reisepass – gehst du zur nächsten Postfiliale.

    Dort übernehmen die Mitarbeitenden die Prüfung deines Ausweises und übertragen die Informationen aus dem Coupon. Du hast auch die Möglichkeit, den Coupon über die Postident-App zu öffnen und direkt in der Filiale vorzuzeigen. Diese Flexibilität macht den Prozess noch komfortabler.

    📌 Gut zu wissen

    Bei einem Reisepass benötigst du zusätzlich eine aktuelle Meldebescheinigung, da im Reisepass keine Adresse eingetragen ist. Diese erhältst du beim Einwohnermeldeamt deiner Stadt oder Gemeinde. Die Meldebescheinigung sollte nicht älter als drei Monate sein.

    War deine Legitimationsprüfung erfolgreich, erhältst du deine Identifikationsdaten per E-Mail von deinem Vertragspartner. Die persönliche Variante in der Filiale bietet dir den Vorteil des direkten Kontakts und eignet sich besonders, wenn du Fragen hast oder die persönliche Beratung bevorzugst.

    Diese Banken bieten Postident an

    Eine breite Palette etablierter Bankinstitute setzt auf die Postident-Verfahren zur Legitimationsprüfung ihrer Kund:innen. Zu den Anbietern gehören sowohl moderne Neobanken als auch traditionelle Filialbanken und Direktbanken. Die comdirect, Commerzbank und Consorsbank nutzen Postident ebenso wie die nachhaltig orientierte GLS Bank und die HypoVereinsbank.

    Auch die ING, eine der größten Direktbanken Deutschlands, bietet ihren Kund:innen Postident an. Scalable Capital als digitaler Vermögensverwalter, die Kreditplattform Smava und die Sutor Bank runden das Angebot ab. Diese Vielfalt zeigt, dass Postident branchenübergreifend als verlässliches und sicheres Legitimationsverfahren anerkannt ist.

    💡 Tipp

    Prüfe vor der Kontoeröffnung, welche Legitimationsverfahren deine Wunschbank anbietet. Viele Banken unterstützen neben Postident auch andere Verfahren wie VideoIdent oder die Sofortlegitimation per Überweisung. So kannst du das für dich bequemste Verfahren wählen und Zeit sparen.

    Weitere Verfahren: Postident mit E-Signing

    Das E-Signing-Verfahren kombiniert Legitimationsprüfung und digitale Unterschrift in einem Prozess. Auch hier erhältst du einen Link oder wirst direkt auf das Postident-Portal weitergeleitet. Die Identifikation erfolgt per Videochat mit deinem Ausweis – wahlweise über den Browser deines Rechners oder die Postident-App auf deinem Tablet oder Smartphone.

    Im nächsten Schritt liest du die zu unterzeichnenden Dokumente in Ruhe durch und bestätigst die Postident-AGBs. Per SMS erhältst du eine TAN, die als deine digitale Unterschrift dient. Durch die Eingabe dieser TAN unterschreibst du deine Dokumente rechtsverbindlich. Abschließend kannst du deine unterschriebenen Dokumente als PDF-Datei herunterladen und hast damit alle wichtigen Unterlagen sofort verfügbar. Dieses Verfahren spart Zeit und Papier, während es gleichzeitig höchste Rechtssicherheit gewährleistet.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Was kostet mich die Postident-Legitimation?

    Die Postident-Legitimation ist für dich als Kund:in vollständig kostenlos. Sämtliche Kosten für das Verfahren trägt dein Vertragspartner – also die Bank, bei der du das Konto eröffnest, oder das Unternehmen, mit dem du einen Vertrag abschließt.

    Q

    Wie lange dauert die Legitimation per Videochat?

    Der Videochat selbst dauert in der Regel nur 5 bis 10 Minuten. Das Ergebnis deiner Legitimationsprüfung erhält dein Vertragspartner bereits wenige Minuten später, sodass deine Kontoeröffnung ohne Verzögerung fortgesetzt werden kann.

    Q

    Kann ich einen vorläufigen Personalausweis für Postident nutzen?

    Ja, ein vorläufiger Personalausweis wird bei den meisten Postident-Verfahren problemlos akzeptiert. Einzige Ausnahme: Die eID-Funktion steht nicht zur Verfügung, da vorläufige Ausweise keine Online-Ausweisfunktion besitzen.

    Q

    Welche technischen Voraussetzungen benötige ich für den Videochat?

    Du benötigst ein Smartphone, Tablet oder Computer mit Kamera und Mikrofon sowie eine stabile Internetverbindung. Die kostenlose Postident-App ist für iOS und Android verfügbar. Alternativ funktioniert der Videochat auch direkt über deinen Browser – ganz ohne Installation.

    Q

    Ist Postident auch aus dem Ausland möglich?

    Postident per Videochat kannst du grundsätzlich auch aus dem Ausland durchführen, sofern du einen gültigen deutschen Ausweis besitzt. Die Filialvariante steht dir naturgemäß nur in deutschen Postfilialen zur Verfügung. Beachte aber, dass manche Banken aus regulatorischen Gründen nur Legitimationen aus Deutschland akzeptieren.

    Q

    Was passiert bei einer fehlgeschlagenen Legitimation?

    Du kannst den Vorgang jederzeit kostenfrei wiederholen. Häufige Gründe für ein Scheitern sind schlechte Lichtverhältnisse, unleserliche Ausweisdokumente oder technische Verbindungsprobleme. Dein Vertragspartner informiert dich über die genauen Gründe und die nächsten Schritte.

  • Girokonto online eröffnen mit Videoident: So funktioniert’s

    Girokonto online eröffnen mit Videoident: So funktioniert’s

    Themen in diesem Artikel:

    • Was ist Videoident?: Digitales Legitimationsverfahren per Videochat zur Identitätsprüfung bei Online-Kontoeröffnung, seit 2016 von der BaFin autorisiert
    • Technische Voraussetzungen: Gültiger Ausweis, Smartphone oder PC mit Webcam, stabile Internetverbindung und WebRTC-fähiger Browser erforderlich
    • Schritt-für-Schritt-Ablauf: Von der Online-Anmeldung über Videochat mit Ausweisüberprüfung bis zur TAN-Bestätigung in wenigen Minuten
    • Welche Banken nutzen Videoident?: Standard bei Direkt-, Online- und Neobanken sowie zunehmend bei Filialbanken durch externe Dienstleister wie WebID
    • Rechtliche Grundlagen: Geldwäschegesetz schreibt Legitimationsprüfung vor, WebID-Standards sind BaFin-autorisiert und gewährleisten Sicherheit

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Girokonto online eröffnen mit Videoident-Verfahren: So geht’s

    Du möchtest ein Girokonto online eröffnen und fragst dich, wie die Identitätsprüfung funktioniert? Videoident ist die schnelle digitale Lösung: In wenigen Minuten legitimierst du dich per Videochat, ohne zur Post oder Bankfiliale zu müssen. Das Verfahren basiert auf BaFin-autorisierten WebID-Standards und erfüllt alle Anforderungen des Geldwäschegesetzes. Alles, was du brauchst, ist ein gültiger Ausweis und ein Gerät mit Kamera – schon kann es losgehen.

    Das ist das Videoident-Verfahren

    Videoident revolutioniert die Art, wie du dich bei Banken ausweist. Statt persönlich zur Filiale zu gehen oder den Postweg zu nutzen, legitimierst du dich bequem per Videochat von zu Hause aus. Das Verfahren wird hauptsächlich von Direktbanken, Onlinebanken und Neobanken eingesetzt, um vor Abschluss eines Online-Girokontos deine Identität zu prüfen. Aber auch traditionelle Filialbanken setzen mittlerweile auf diese moderne Form der digitalen Legitimationsprüfung.

    Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat das Videoident-Verfahren im Jahr 2016 offiziell legitimiert. Seitdem ersetzt es zunehmend den bis dahin dominierenden Postident-Service der Deutschen Post AG. Der Grund liegt auf der Hand: Videoident ist schneller, flexibler und genauso sicher wie herkömmliche Verfahren. Du sparst dir den Gang zur Post und wartest nicht tagelang auf die Bestätigung deiner Identität.

    📌 Gut zu wissen

    Das Videoident-Verfahren ist rechtlich gleichwertig zur persönlichen Legitimation in der Bankfiliale. Seit der BaFin-Autorisierung 2016 erfüllt es alle gesetzlichen Anforderungen des Geldwäschegesetzes und wird von Banken als vollwertige Alternative zur klassischen Identitätsprüfung akzeptiert.

    So funktioniert Videoident

    Bevor du mit dem Videoident-Verfahren startest, benötigst du ein gültiges Ausweisdokument – entweder deinen Personalausweis oder deinen Reisepass mit Wohnsitzbestätigung. Wichtig ist, dass das Dokument noch mindestens drei Monate gültig ist. Dein Führerschein eignet sich nicht für Videoident, da er weder über die notwendigen optischen Sicherheitsmerkmale noch über deine aktuelle Adresse verfügt.

    Die technische Ausrüstung bildet die zweite Säule für ein erfolgreiches Videoident-Verfahren. Du brauchst ein Smartphone, Tablet, Laptop oder einen PC mit funktionierender Webcam und Mikrofon. Achte auf gute Beleuchtung, damit dein Gesicht und dein Ausweis klar erkennbar sind. Eine stabile Internetverbindung mit einer Bitrate zwischen 1,5 und 4 Mbit/s ist unverzichtbar, ebenso wie ein Browser, der WebRTC (Web-Echtzeitkommunikation) unterstützt. Die meisten modernen Browser erfüllen diese Anforderung bereits standardmäßig.

    💡 Tipp

    Teste vorab deine Technik: Öffne eine beliebige Videokonferenz-Software und prüfe, ob Kamera, Mikrofon und Internetverbindung einwandfrei funktionieren. Positioniere dich vor einem hellen, neutralen Hintergrund und stelle sicher, dass dein Gesicht gut ausgeleuchtet ist – Gegenlicht vermeiden! So vermeidest du technische Unterbrechungen während des Legitimationsprozesses.

    Nach dem Videochat erhältst du eine sechsstellige TAN per SMS auf dein Smartphone oder per E-Mail. Prüfe deshalb vorher, ob du ausreichend Netzempfang und stabiles WLAN hast. Ein voller Handy-Akku verhindert, dass der Prozess mittendrin abbricht. Mit dieser Vorbereitung steht deiner Online-Legitimation nichts mehr im Weg.

    Step-by-Step: So läuft das Videoident-Verfahren ab

    Step 1: Der Einstieg über den Verifizierungslink

    Nachdem du dich bei deiner Bank online angemeldet hast, erhältst du per E-Mail einen Link, der dich beispielsweise auf das Portal von WebID weiterleitet. WebID Solutions mit Hauptsitz in Berlin gehört zu den führenden Anbietern für Online-Identifikationsdienstleistungen in Deutschland und Europa. Das Unternehmen arbeitet mit zahlreichen Banken zusammen und gewährleistet einen reibungslosen Ablauf der Legitimationsprüfung.

    Step 2: Eingabe deiner persönlichen Daten

    Auf dem WebID-Portal füllst du ein Formular mit deinen persönlichen Daten aus. Diese Informationen werden im Nachgang von WebID mit dem offiziellen Melderegister deines Wohnorts abgeglichen. Dieser Abgleich stellt sicher, dass deine Angaben korrekt sind und du tatsächlich unter der angegebenen Adresse gemeldet bist. Die Datenübermittlung erfolgt verschlüsselt und entspricht höchsten Sicherheitsstandards.

    Step 3: Der Videochat zur Ausweisüberprüfung

    Anschließend erhältst du einen Videocall von einem geschulten Mitarbeitenden aus dem WebID-Callcenter, der deinen Ausweis auf Echtheit prüft. Der Ablauf ist standardisiert und dauert nur wenige Minuten. Zuerst hältst du die Vorderseite deines Ausweises vor die Webcam, dann die Rückseite. Danach wirst du aufgefordert, deine Ausweisnummer laut vorzulesen, damit der Mitarbeitende sie mit den visuellen Daten abgleichen kann. Zum Abschluss wird ein Foto von deinem Gesicht und deinem Ausweisdokument gemacht. Du musst den Ausweis dabei bewegen, damit das Hologramm sichtbar wird – ein wichtiges Sicherheitsmerkmal zur Fälschungserkennung.

    💡 Tipp

    Halte deinen Ausweis während des Videochats ruhig und gerade vor die Kamera. Bewege ihn nur, wenn der Mitarbeitende dich dazu auffordert. Bei der Hologramm-Überprüfung kippst du den Ausweis langsam nach links und rechts – nicht zu schnell, damit die Kamera das Hologramm erfassen kann. So beschleunigst du den Prozess erheblich.

    Step 4: TAN-Bestätigung zur Identitätsverifizierung

    Nach erfolgreichem Abgleich deiner Ausweisdaten und deines Gesichts bekommst du per SMS oder E-Mail eine sechsstellige TAN. Diese gibst du auf dem WebID-Portal ein und bestätigst damit deine Identität. Mit diesem Schritt ist deine Legitimationsprüfung offiziell abgeschlossen. Die TAN dient als zusätzliche Sicherheitsebene und stellt sicher, dass wirklich du die Person bist, die den Prozess durchläuft.

    Step 5: Datenübermittlung und Kontozugang

    Deine Personendaten werden nun verschlüsselt an deine Bank übermittelt. Wenig später erhältst du eine E-Mail mit den Zugangsdaten zu deinem neuen Girokonto. Der gesamte Vorgang dauert nur ein paar Minuten und funktioniert unabhängig von den Öffnungszeiten deiner Bank. Du kannst dich also auch abends oder am Wochenende legitimieren – ein enormer Vorteil gegenüber traditionellen Verfahren.

    Diese Banken bieten Videoident

    Das Videoident-Verfahren zählt mittlerweile zu den Standards der Online-Legitimationsprüfung bei vielen Bankinstituten. Dabei spielt es keine Rolle, ob deine Bank eine Filialbank, Neobank, Direktbank oder Onlinebank ist. Die breite Akzeptanz zeigt, wie etabliert und vertrauenswürdig das Verfahren geworden ist. Allerdings führen die Banken das Verfahren nicht selbst durch, sondern beauftragen spezialisierte Anbieter wie WebID damit.

    Die Auslagerung an externe Dienstleister hat zwei wesentliche Gründe. Zum einen kann WebID Kund:innen der Banken auch außerhalb der Banköffnungszeiten bedienen, da die Callcenter von WebID zwischen 8:00 Uhr und 22:00 Uhr sowie 365 Tage im Jahr aktiv sind. Diese Flexibilität ermöglicht es dir, dich zu legitimieren, wann es dir am besten passt. Zweitens müssen die Banken kein zusätzliches Personal abstellen und schulen, was durch die BaFin vorgeschrieben ist. Die Mitarbeitenden bei WebID durchlaufen spezielle Schulungen und sind auf die Identitätsprüfung spezialisiert.

    📌 Gut zu wissen

    Fast alle großen Banken in Deutschland bieten mittlerweile Videoident an. Dazu gehören ING, DKB, Comdirect, N26, Commerzbank, Postbank und viele weitere. Selbst wenn eine Bank das Verfahren nicht bewirbt, lohnt es sich nachzufragen – oft ist es als Alternative zum Postident verfügbar, wird aber nicht aktiv kommuniziert.

    Online-Girokonto nur mit Video-Identifikation

    Wenn du in Deutschland ein Girokonto eröffnen möchtest, kommst du an einer Legitimationsüberprüfung nicht vorbei. Basis dafür ist das Geldwäschegesetz (GwG), das genau definiert, welche Informationen du bei einer Legitimationsprüfung angeben musst. In der Regel sind das dein Vor- und Nachname, dein Geburtsdatum und Geburtsort, deine Staatsangehörigkeit sowie die Adresse, unter der du in Deutschland gemeldet bist.

    Mit der Überprüfung deiner Identität verfolgen die Kreditinstitute zwei wichtige Ziele. Einerseits wollen sie Geldwäsche vermeiden und damit zur Bekämpfung von Finanzkriminalität beitragen. Andererseits schieben sie dem Diebstahl von Identitäten einen Riegel vor. Durch die sorgfältige Prüfung wird sichergestellt, dass niemand in deinem Namen ein Konto eröffnet oder Finanztransaktionen durchführt. Das schützt nicht nur die Bank, sondern vor allem auch dich als Kund:in.

    📌 Gut zu wissen

    Kreditinstitute, die das Videoident-Verfahren anbieten, arbeiten auf Basis der WebID-Standards, die von der BaFin autorisiert sind. Diese Standards gewährleisten höchste Sicherheit durch verschlüsselte Datenübertragung, geschultes Personal und mehrfache Überprüfungsschritte. Das Verfahren ist rechtlich gleichwertig mit der persönlichen Legitimation in der Bankfiliale.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Wie lange dauert das Videoident-Verfahren?

    Das gesamte Videoident-Verfahren dauert in der Regel nur 5-10 Minuten. Nach dem Videochat erhältst du sofort deine TAN und kannst die Legitimation abschließen. Die Kontoeröffnung ist meist innerhalb von 24 Stunden abgeschlossen.

    Q

    Kann ich Videoident auch mit dem Führerschein durchführen?

    Nein, der Führerschein ist für Videoident nicht geeignet. Du benötigst zwingend einen gültigen Personalausweis oder Reisepass mit Wohnsitzbestätigung, da nur diese Dokumente die erforderlichen Sicherheitsmerkmale wie Hologramme aufweisen und deine aktuelle Meldeadresse enthalten.

    Q

    Zu welchen Zeiten ist Videoident verfügbar?

    Die Videoident-Callcenter sind täglich zwischen 8:00 Uhr und 22:00 Uhr erreichbar, 365 Tage im Jahr. Du kannst dich also auch abends, an Wochenenden und Feiertagen legitimieren – ein großer Vorteil gegenüber Bankfilialen oder Postfilialen.

    Q

    Welche Internetgeschwindigkeit brauche ich für Videoident?

    Für Videoident benötigst du eine stabile Internetverbindung mit einer Bitrate zwischen 1,5 und 4 Mbit/s. Die meisten modernen DSL-, Kabel- oder LTE-Verbindungen erfüllen diese Anforderung problemlos. Bei schwacher Verbindung wechsle ins WLAN oder nutze einen anderen Standort.

    Q

    Was passiert, wenn die Videoverbindung während des Prozesses abbricht?

    Bei Verbindungsabbruch kannst du den Prozess einfach neu starten. Deine bereits eingegebenen Daten bleiben für 30 Tage gespeichert, sodass du nicht von vorne beginnen musst. Du erhältst einen neuen Link per E-Mail und kannst direkt dort weitermachen, wo die Verbindung unterbrochen wurde.

    Q

    Kostet das Videoident-Verfahren etwas?

    Nein, das Videoident-Verfahren ist für dich als Kunde komplett kostenlos. Die Kosten trägt die Bank bzw. das Unternehmen, bei dem du das Konto eröffnest. Du benötigst lediglich eine Internetverbindung und die technische Ausstattung.