Autor: O K

  • Autoversicherung clever wählen: So sparst du bis zu 50% Kosten

    Autoversicherung clever wählen: So sparst du bis zu 50% Kosten

    Themen in diesem Artikel:

    • Versicherungsarten: Haftpflicht ist Pflicht, Kaskoversicherungen schützen dein eigenes Auto vor Schäden durch Diebstahl, Unwetter und Unfälle
    • Teilkasko oder Vollkasko: Vollkasko lohnt sich für Neuwagen in den ersten fünf Jahren, Teilkasko reicht oft bei älteren Fahrzeugen
    • Regional- und Typklasse: Dein Wohnort und Automodell beeinflussen die Versicherungskosten durch statistische Schadensbilanzen der letzten drei Jahre
    • Schadenfreiheitsklasse: Je länger du unfallfrei fährst, desto günstiger wird deine Versicherung durch bessere SF-Einstufung
    • Spartipps: Online-Vergleichsportale nutzen, Typklasse vor Autokauf prüfen und grobe Fahrlässigkeit absichern spart bares Geld

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Autoversicherung: Tipps und Tricks zum Sparen

    Das neue Auto steht bereit, aber ohne Versicherung darfst du nicht losfahren. Die richtige Autoversicherung zu finden und dabei Geld zu sparen, ist einfacher als gedacht. In Deutschland ist die Kfz-Haftpflichtversicherung gesetzlich vorgeschrieben, doch darüber hinaus gibt es weitere Optionen, die dein Auto und deinen Geldbeutel schützen. Wir zeigen dir, welche Versicherungen es gibt, wann sich welche Police lohnt und wie du durch clevere Entscheidungen bei Regional- und Typklasse sowie Schadenfreiheitsklasse deutlich sparen kannst.

    Welche Autoversicherungen gibt es?

    Die Kfz-Haftpflichtversicherung bildet das Fundament jeder Autoversicherung. An ihr führt kein Weg vorbei, denn sie ist in Deutschland gesetzlich vorgeschrieben. Diese Versicherung springt ein, wenn du mit deinem Auto Schäden an Dritten verursachst – sei es an anderen Fahrzeugen, Personen oder Gegenständen. Bei alten Autos, deren Reparatur sich wirtschaftlich nicht mehr lohnt, reicht die Haftpflichtversicherung oft vollkommen aus.

    Zusätzlich zur Pflichtversicherung gibt es die Kaskoversicherungen, die sich in Teilkasko und Vollkasko unterteilen. Diese Versicherungen sind nicht verpflichtend, verdienen aber deine Aufmerksamkeit. Der entscheidende Unterschied zur Haftpflicht: Kaskoversicherungen zahlen auch für Schäden an deinem eigenen Auto. Diese Reparaturkosten können schnell teurer werden als die jährlichen Kosten für eine Versicherung, weshalb du dir gut überlegen solltest, ob eine Kaskoversicherung für dich sinnvoll ist.

    📌 Gut zu wissen

    Kaskoversicherungen sind freiwillig, aber bei der Finanzierung eines Autos kann die Bank eine Vollkasko verlangen. Das Auto dient als Sicherheit für den Kredit, weshalb die Bank den vollen Wert absichern möchte.

    Teilkasko oder Vollkasko?

    Die Teilkasko übernimmt Schäden an deinem Auto, die durch Diebstahl, Unwetter oder Tierbisse sowie deren Folgeschäden entstanden sind. Gerade bei Marderbissen ist es wichtig, dass nicht nur die unmittelbaren Schäden abgedeckt sind, sondern auch mögliche Folgeschäden – denn das ganze Ausmaß fällt nicht immer sofort ins Auge.

    Die Vollkasko deckt all das ab, was die Teilkasko leistet, geht aber noch weiter. Sie zahlt zusätzlich bei Schäden durch Vandalismus oder Unfallschäden, wenn du den Unfall selbst verursacht hast. Als Faustregel gilt: Für Neuwagen lohnt sich die Vollkasko, insbesondere in den ersten fünf Jahren. Je älter das Auto wird, desto mehr verliert es durch Abnutzung an Wert, sodass bei älteren Autos oft die Teilkasko ausreicht. Wie so oft bestätigen Ausnahmen natürlich die Regel.

    Wenn du dein neues Auto mit einem Autokredit finanzierst, kann die Bank von dir eine Vollkasko verlangen. Das Auto dient schließlich als Sicherheit, falls du den Kredit nicht mehr zahlen kannst. Die Bank möchte deswegen sicherstellen, dass der Wert des Autos voll versichert ist.

    Entscheidend ist außerdem, dass die Vollkasko – ebenso wie die Kfz-Haftpflicht – grobe Fahrlässigkeit abdeckt. Wenn ein Einwand gegen grobe Fahrlässigkeit erlaubt ist, kann deine Versicherung sich nämlich ganz oder teilweise weigern zu zahlen, wenn du den Unfall aus grober Fahrlässigkeit verursacht hast. Das wäre zum Beispiel der Fall, wenn du beim Fahren auf dein Handy geschaut oder eine rote Ampel überfahren hast.

    💡 Tipp

    Prüfe bei deiner Versicherung unbedingt, ob grobe Fahrlässigkeit mitversichert ist. Diese Zusatzoption kostet nur wenig extra, kann dir aber im Ernstfall tausende Euro sparen. Besonders wichtig ist das bei teuren Neuwagen oder wenn du täglich lange Strecken fährst.

    Die Regionalklasse und Typklasse deines Autos

    Mehrere Faktoren beeinflussen, wie viel du für deine Autoversicherung bezahlen musst. Dazu gehören deine Regionalklasse und die Typklasse deines Autos. Beide werden jedes Jahr neu vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) beurteilt. Die Auswertung stützt sich auf statistische Daten aus den letzten drei Jahren.

    Auf die Regionalklasse hast du selbst wenig Einfluss. Wie der Name schon andeutet, handelt es sich um deinen Wohnort, genauer gesagt um deinen Zulassungsbezirk. Davon gibt es in Deutschland etwa 400. Ob dein Zulassungsbezirk zu einer guten oder eher zu einer schlechten Einstufung und damit einem teureren Tarif führt, liegt an der Schadensbilanz in diesem Bezirk.

    In die Schadensbilanz fließt zum Beispiel ein, wie viele Unfälle in einem Bezirk passiert sind und wie oft extremes Wetter Autos beschädigt hat. Wer das Auto in einer Großstadt gemeldet hat, zahlt deswegen in der Regel mehr als Autofahrer:innen auf dem Land.

    📌 Gut zu wissen

    Die Regionalklassen werden jährlich neu berechnet. München, Hamburg und Berlin haben traditionell die höchsten Regionalklassen, während ländliche Gebiete in Brandenburg oder Mecklenburg-Vorpommern oft die günstigsten Einstufungen erhalten.

    Ähnlich funktioniert das Prinzip der Typklasse: Hier wertet der GDV aus, wie viele Schäden an einem bestimmten Automodell auftreten und wie teuer diese Schäden sind. Bei der Vollkasko ist deswegen auch entscheidend, wie hoch der Wert des eigenen Autos ist, weil das die Reparaturkosten beeinflusst. Wenn ein Modell vergleichsweise oft aufgebrochen oder gestohlen wird, wirkt sich das ebenfalls negativ auf die Typklasse aus.

    Immerhin kannst du die Typklasse – im Gegensatz zu deinem Wohnort – leichter beeinflussen: Wirf vor dem Autokauf einen Blick in die Typklasse-Liste, die der GDV herausgibt, und prüfe die Typklasse deines Wunschmodells. Wenn die sehr hoch ist, schau dich um, ob es vergleichbare Modelle mit einer niedrigeren Typklasse gibt.

    💡 Tipp

    Nutze die kostenlose Typklassen-Abfrage auf der GDV-Website vor dem Autokauf. Der Unterschied zwischen zwei ähnlichen Modellen kann bei der Versicherung mehrere hundert Euro pro Jahr ausmachen. Besonders günstig sind oft Familienautos wie der VW Golf oder Opel Astra.

    Ausschlaggebend: Die Schadenfreiheitsklasse

    Ein weiterer Faktor, der die Höhe deines Tarifs beeinflusst, ist die Schadenfreiheitsklasse (SF-Klasse). Sowohl bei der Kfz-Haftpflicht als auch bei der Vollkasko sinken die Kosten, je länger du die Versicherung nicht in Anspruch nimmst. Deine aktuelle SF-Klasse kannst du deiner Versicherungspolice entnehmen.

    📌 Gut zu wissen

    Fahranfänger starten meist in SF-Klasse 0 mit einem Beitragssatz von etwa 95-100%. Nach einem unfallfreien Jahr steigst du in SF-1 auf (etwa 60%). Mit SF-35 (35 unfallfreie Jahre) erreichst du oft nur noch 20% des Grundbeitrags.

    💡 Tipp

    Als Fahranfänger kannst du die SF-Klasse deiner Eltern oder Großeltern übernehmen, wenn diese ihr Auto abmelden. Das kann dir mehrere hundert Euro im Jahr sparen. Kläre das rechtzeitig mit deiner Versicherung ab, denn nicht alle Anbieter erlauben diese Übertragung.

    Weitere Spartipps für deine Autoversicherung

    💡 Tipp

    Nutze mehrere Vergleichsportale wie Check24, Verivox und direkt die Websites der Versicherer. Nicht alle Anbieter sind auf allen Portalen vertreten. Die Direktversicherer HUK24 oder CosmosDirekt bieten oft besonders günstige Online-Tarife an.

    📌 Gut zu wissen

    Viele Versicherer gewähren Rabatte für Elektro- und Hybridautos von bis zu 20%. Auch Garagenparker, Wenigfahrer (unter 10.000 km/Jahr) und Besitzer von Fahrzeugen mit Assistenzsystemen können oft sparen.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Welche Autoversicherung ist gesetzlich vorgeschrieben?

    In Deutschland ist ausschließlich die Kfz-Haftpflichtversicherung gesetzlich vorgeschrieben. Sie zahlt Schäden, die du mit deinem Auto an Dritten verursachst. Kaskoversicherungen sind freiwillig.

    Q

    Wann lohnt sich eine Vollkaskoversicherung?

    Eine Vollkasko lohnt sich besonders für Neuwagen in den ersten fünf Jahren. Sie deckt auch selbstverschuldete Unfälle und Vandalismusschäden ab. Bei älteren Autos reicht oft die Teilkasko aus.

    Q

    Wie kann ich bei der Autoversicherung sparen?

    Du kannst sparen durch: Vergleich mehrerer Anbieter, Wahl eines Autos mit niedriger Typklasse, jährliche Zahlweise statt monatlich, höhere Selbstbeteiligung, Nutzung von Rabatten für Garagenparker oder Wenigfahrer und rechtzeitigen Wechsel zum Stichtag 30. November.

    Q

    Was ist die Regionalklasse bei der Autoversicherung?

    Die Regionalklasse basiert auf deinem Zulassungsbezirk und dessen Schadensbilanz. In Deutschland gibt es etwa 400 Bezirke. Großstädte haben meist höhere Regionalklassen und damit teurere Tarife als ländliche Gebiete.

    Q

    Kann ich meine Schadenfreiheitsklasse übertragen?

    Ja, die SF-Klasse kann innerhalb der Familie übertragen werden, meist von Eltern oder Großeltern auf Kinder. Die Übertragung muss bei der Versicherung beantragt werden und ist oft nur möglich, wenn der Übertragende sein Auto abmeldet oder verstorben ist.

    Q

    Was bedeutet grobe Fahrlässigkeit bei der Autoversicherung?

    Grobe Fahrlässigkeit liegt vor, wenn du beim Fahren aufs Handy schaust, rote Ampeln überfährst oder alkoholisiert fährst. Ohne entsprechenden Versicherungsschutz kann die Versicherung die Zahlung ganz oder teilweise verweigern. Der Einschluss kostet meist nur 10-20 Euro extra pro Jahr.

  • Private Krankenversicherung: Umfassender Ratgeber

    Private Krankenversicherung: Umfassender Ratgeber

    Themen in diesem Artikel:

    • Unterschiede zwischen GKV und PKV: Beitragsberechnung, Aufnahmekriterien und grundlegende Unterschiede zwischen gesetzlicher und privater Krankenversicherung im direkten Vergleich
    • Leistungen der privaten Krankenversicherung: Umfassende Versorgung in ambulanten, stationären und zahnärztlichen Bereichen sowie Krankentagegeld und Pflegepflichtversicherung
    • Ambulante Versorgung: Freie Arztwahl, Facharztbesuche ohne Überweisung und Behandlungen beim Heilpraktiker mit umfangreicher Kostenübernahme
    • Stationäre Versorgung: Chefarztbehandlung, Einzel- oder Zweibettzimmer und freie Krankenhauswahl ohne Zuzahlungen bei stationären Aufenthalten
    • Zahnärztliche Versorgung: Bis zu 100 Prozent Kostenerstattung bei Zahnbehandlungen und 90 Prozent bei Zahnersatz ohne Materialeinschränkungen
    • Krankentagegeld: Finanzielle Absicherung bei längerer Krankheit ohne zeitliche Begrenzung im Gegensatz zum gesetzlichen Krankengeld
    • Voraussetzungen für die PKV: Welche Personengruppen sich privat krankenversichern können und welche Einkommensgrenzen gelten

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Private Krankenversicherung: Ihr Ratgeber

    In Deutschland musst du krankenversichert sein, wenn du länger als ein halbes Jahr hier gemeldet bist. Die gesetzliche Krankenversicherungspflicht macht das zur Pflicht. Doch erfüllst du bestimmte Voraussetzungen, kannst du frei zwischen gesetzlicher und privater Krankenversicherung wählen. Die private Krankenversicherung bietet dir dabei oft umfangreichere Leistungen und individuellere Tarife als die gesetzliche Variante. Welche konkreten Voraussetzungen du erfüllen musst, welche Vorteile die PKV bietet und welche Regelungen für dich gelten, erfährst du in diesem umfassenden Ratgeber.

    Privat oder gesetzlich: Die größten Unterschiede

    Die gesetzliche Krankenversicherung nimmt jeden Menschen auf – völlig unabhängig von Einkommen, Alter oder Krankengeschichte. Zwar existieren zahlreiche Krankenkassen, doch die enthaltenen Leistungen sind zum Großteil identisch. Der Beitrag zur GKV beträgt einen festen Prozentsatz deines Bruttomonatseinkommens, aktuell 14,6 Prozent (Stand: November 2022). Diesen Betrag teilst du dir mit deinem Arbeitgeber. Hinzu kommt der Zusatzbeitrag, der von Kasse zu Kasse unterschiedlich ausfällt und ebenfalls zu gleichen Teilen getragen wird. Dabei wird der Beitrag nur bis zur Beitragsbemessungsgrenze berechnet: Einkommen darüber hinaus bleibt unberücksichtigt.

    📌 Gut zu wissen

    Die Beitragsbemessungsgrenze liegt 2024 bei 5.175 Euro monatlich. Verdienst du mehr, steigt dein GKV-Beitrag nicht weiter an – anders als in der PKV, wo der Beitrag unabhängig vom Einkommen kalkuliert wird.

    Private Krankenversicherungen können hingegen frei entscheiden, wen sie als Mitglied aufnehmen. Junge, gesunde Personen werden bevorzugt, da sie üblicherweise weniger Kosten verursachen. Für diese Gruppe fallen auch die Beiträge meist niedriger aus als für ältere oder kranke Versicherte. Die Leistungen der PKV werden individuell und bedürfnisgerecht mit dir vereinbart, sodass die tariflichen Kosten auch dem tatsächlichen Nutzen entsprechen. Einen Teil des Beitrags trägt – wie auch bei der GKV – dein Arbeitgeber. Dieser Arbeitgeberanteil beträgt aktuell 7,95 Prozent deines monatlichen Bruttogehalts zuzüglich 50 Prozent des durchschnittlichen Zusatzbeitrags in der GKV (Stand: November 2022).

    Leistungen der privaten Krankenversicherung

    Eine PKV übernimmt je nach Tarif deutlich umfangreichere Leistungen und Behandlungen als eine gesetzliche Krankenversicherung. Diese Leistungen gliedern sich in die Bereiche der ambulanten, stationären und zahnärztlichen Versorgung sowie Krankentagegeld und Pflegepflichtversicherung auf. Jeder dieser Bereiche bietet dir spezifische Vorteile, die über die Grundversorgung der GKV hinausgehen.

    Ambulante Versorgung

    In der privaten Krankenversorgung profitierst du von freier Arztwahl – einschließlich Facharztbesuchen ohne Überweisung oder der Behandlung beim Heilpraktiker. Dabei können alle anerkannten Medikamente und Behandlungsmethoden angewandt werden. Je nach Vereinbarung mit deinem Versicherer stehen Medikamente sowie Verbands-, Heil- und Hilfsmittel ohne Zuzahlung zur Verfügung. Dazu gehören beispielsweise Sehhilfen oder Hörgeräte, aber auch Massageanwendungen. Diese umfassende Versorgung gilt entweder innerhalb Europas oder weltweit, je nach gewähltem Tarif.

    💡 Tipp

    Vergleiche bei der Tarifwahl genau, ob weltweiter Schutz oder nur EU-Schutz enthalten ist. Reist du häufig außerhalb Europas, lohnt sich der oft nur geringfügig teurere weltweite Schutz definitiv – so vermeidest du böse Überraschungen bei Auslandsaufenthalten.

    Stationäre Versorgung

    Von der freien Krankenhauswahl über die Unterbringung im Einzel- oder Zweibettzimmer bis hin zum Anspruch auf Chefarztbehandlung: Auch bei stationären Aufenthalten kommt dir eine private Krankenversicherung zugute, wahlweise europa- oder weltweit. Üblicherweise werden für Privatpatient:innen bei Krankenhausaufenthalten keine Zuzahlungen fällig. Gesetzlich Versicherte zahlen hingegen einen Beitrag von zehn Euro pro Tag Krankenhausaufenthalt bis maximal 28 Aufenthaltstagen jährlich. Diese finanzielle Entlastung macht sich besonders bei längeren oder wiederholten Klinikaufenthalten bemerkbar.

    Zahnärztliche Versorgung

    Die zahnärztliche Versorgung ist für privat Versicherte deutlich umfangreicher als bei der GKV. Je nach Tarif werden bis zu 100 Prozent der Zahnbehandlungskosten und bis zu 90 Prozent der Kosten für Zahnersatz und kieferchirurgische Behandlungen erstattet. Dabei gibt es keine Einschränkungen in Hinblick auf bestimmte Materialien oder Behandlungsmethoden. Du kannst also frei entscheiden, welche Qualität und welches Material bei deinem Zahnersatz zum Einsatz kommen sollen, ohne auf hohen Eigenkosten sitzen zu bleiben.

    📌 Gut zu wissen

    Viele PKV-Tarife haben Zahnstaffeln in den ersten Jahren. Das bedeutet, die Erstattung ist in den ersten 3-5 Versicherungsjahren begrenzt (z.B. max. 1.000 Euro im ersten Jahr). Plane größere Zahnbehandlungen daher rechtzeitig oder wähle einen Tarif ohne Zahnstaffel.

    Krankentagegeld

    Bist du für einen längeren Zeitraum krankgeschrieben, muss dein Arbeitgeber dir bis zu sechs Wochen lang weiterhin dein volles Gehalt zahlen. Danach springt bei gesetzlich Versicherten die Krankenkasse ein, die ab diesem Zeitpunkt 78 Wochen lang 70 Prozent des Bruttoeinkommens, maximal jedoch 90 Prozent des Nettoverdiensts als Krankengeld auszahlt. Privatversicherte erhalten hingegen kein Krankengeld, können aber durch eine Krankentagegeldversicherung die Lücke schließen, um weiterhin ihre Ausgaben zu decken. Im Gegensatz zum Krankengeld gibt es beim Krankentagegeld keine Leistungshöchstdauer: Es wird gezahlt, bis deine Arbeitsfähigkeit wiederhergestellt ist.

    💡 Tipp

    Kalkuliere dein Krankentagegeld so, dass es 80-90% deines Nettoeinkommens abdeckt. Bedenke dabei auch laufende Fixkosten wie Miete, Versicherungen und Lebenshaltungskosten. Eine zu niedrige Absicherung kann bei längerer Krankheit schnell zur finanziellen Belastung werden.

    Pflegepflichtversicherung

    Eine Pflegeversicherung ist für deutsche Bürger:innen Pflicht. Je nachdem, ob du privat oder gesetzlich krankenversichert bist, musst du dich auch privat oder gesetzlich pflegeversichern lassen. Zusätzlich kannst du in der privaten Versicherung auch eine Pflegezusatzversicherung abschließen, die ergänzende Leistungen umfasst. Diese kann beispielsweise die Kosten eines ambulanten Pflegedienstes oder einer stationären Unterbringung decken und bietet dir damit zusätzliche finanzielle Sicherheit im Pflegefall.

    Wer kann sich privat krankenversichern lassen?

    Nicht jede:r kann in einer privaten Krankenversicherung aufgenommen werden – dazu müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Die Mitgliedschaft in einer PKV ist grundsätzlich möglich für Angestellte, deren Einkommen über der Versicherungspflichtgrenze liegt.

    📌 Gut zu wissen

    Die Versicherungspflichtgrenze liegt 2024 bei 69.300 Euro Jahresbruttoeinkommen. Du musst dieses Einkommen mindestens ein Jahr lang überschritten haben und auch im Folgejahr darüber liegen, um wechseln zu können. Selbstständige, Freiberufler und Beamte können sich unabhängig vom Einkommen privat versichern.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Was ist der Hauptunterschied zwischen GKV und PKV?

    Die GKV nimmt jeden auf und berechnet Beiträge prozentual vom Einkommen (14,6% plus Zusatzbeitrag). Die PKV wählt Mitglieder nach Gesundheitszustand aus und bietet individuell vereinbarte Leistungen mit risikoangepassten Beiträgen, die unabhängig vom Einkommen sind.

    Q

    Kann ich als Angestellter jederzeit in die PKV wechseln?

    Nein, als Angestellter musst du die Versicherungspflichtgrenze von 69.300 Euro Jahresbruttoeinkommen (2024) überschreiten. Zudem muss dein Einkommen mindestens ein Jahr lang über dieser Grenze liegen und auch im Folgejahr darüber bleiben.

    Q

    Wie viel zahlt mein Arbeitgeber zur PKV dazu?

    Der Arbeitgeberanteil beträgt 7,95 Prozent deines monatlichen Bruttogehalts plus 50 Prozent des durchschnittlichen GKV-Zusatzbeitrags. Dieser Zuschuss ist jedoch auf die Hälfte deines tatsächlichen PKV-Beitrags begrenzt.

    Q

    Werden Vorerkrankungen in der PKV berücksichtigt?

    Ja, bei der Aufnahme in die PKV findet eine Gesundheitsprüfung statt. Vorerkrankungen können zu Risikozuschlägen, Leistungsausschlüssen oder im schlimmsten Fall zur Ablehnung führen. Eine ehrliche Angabe aller Vorerkrankungen ist Pflicht, da falsche Angaben zum Verlust des Versicherungsschutzes führen können.

    Q

    Kann ich von der PKV zurück in die GKV wechseln?

    Ein Wechsel zurück in die GKV ist nur unter bestimmten Bedingungen möglich: Als Angestellter wenn dein Einkommen unter die Versicherungspflichtgrenze fällt, bei Arbeitslosigkeit oder bei Aufnahme einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung. Ab 55 Jahren ist der Wechsel zurück nahezu unmöglich.

    Q

    Sind meine Kinder in der PKV mitversichert?

    Anders als in der GKV gibt es in der PKV keine kostenlose Familienversicherung. Jedes Familienmitglied benötigt einen eigenen Vertrag mit eigenem Beitrag. Für Kinder gibt es jedoch spezielle, günstigere Kindertarife ohne Altersrückstellungen.

  • Private Krankenversicherung für Soldaten: Lücken der Heilfürsorge schließen

    Private Krankenversicherung für Soldaten: Lücken der Heilfürsorge schließen

    Themen in diesem Artikel:

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Als Soldat:in der deutschen Bundeswehr profitierst du von der beitragsfreien Heilfürsorge des Bundes. Diese truppenärztliche Versorgung deckt alle Behandlungskosten während deiner aktiven Dienstzeit ab. Doch die Heilfürsorge entspricht lediglich einer Grundversorgung – ähnlich einer gesetzlichen Krankenversicherung. Die daraus entstehende Versorgungslücke kannst du mit einer privaten Krankenversicherung schließen. Besonders wichtig wird dieser Schutz, wenn du das 55. Lebensjahr erreichst und aus der Bundeswehr ausscheidest. Dann erlischt dein Anspruch auf Heilfürsorge, und du erhältst nur noch eine Beihilfe, die 50 bis 70 Prozent deiner Behandlungskosten abdeckt.

    Warum brauchen Soldat:innen eine private Krankenversicherung?

    Ob du als freiwillige:r Wehrdienstleistende:r (FWD), Zeit- oder Berufssoldat:in dienst – während deiner aktiven Zeit bei der Bundeswehr bist du über die unentgeltliche truppenärztliche Versorgung des Bundes krankenversichert. Im allgemeinen Sprachgebrauch ist diese als freie Heilfürsorge bekannt.

    Der Leistungsumfang der Heilfürsorge entspricht etwa dem einer gesetzlichen Krankenversicherung. Das bedeutet: Du musst mit den üblichen Versorgungslücken rechnen, etwa bei Zahnersatz, heilpraktischen Behandlungen oder der Erstattung von Sehhilfen. Diese Lücken kannst du mit einer privaten Restkostenversicherung schließen.

    📌 Gut zu wissen

    Die Heilfürsorge deckt nur Grundleistungen ab. Hochwertige Zahnbehandlungen, Sehhilfen oder heilpraktische Behandlungen musst du meist selbst zahlen. Mit Erreichen des 55. Lebensjahres endet zudem dein Anspruch komplett – ohne private Vorsorge stehst du dann nur mit einer teilweisen Beihilfe da.

    Ein weiterer wichtiger Aspekt betrifft deine Zukunft nach der Bundeswehr. Mit Erreichen des 55. Lebensjahres erlischt dein Anspruch auf Heilfürsorge, da du zu diesem Zeitpunkt aus der Bundeswehr ausscheidest. Der Bund gewährt pensionierten Truppenangehörigen zwar die sogenannte Beihilfe, diese deckt jedoch lediglich 50 bis 70 Prozent der Kosten zur ärztlichen Versorgung ab. Die verbleibenden Kosten musst du selbst tragen oder durch eine private Versicherung absichern.

    Private Versicherungsanbieter haben für diese Situation eine spezielle Police entwickelt: Mit der sogenannten Restkostenversicherung kannst du Versicherungslücken sowohl in deiner aktiven Dienstzeit als auch im Ruhestand schließen. Diese Police ist speziell auf die Bedürfnisse von Soldatinnen und Soldaten zugeschnitten.

    Pflicht: Pflegepflichtversicherung

    Obwohl du als Bundeswehrangehörige:r beitragsfreien Anspruch auf truppenärztliche Versorgung im Rahmen der Heilfürsorge hast, bist du weder automatisch pflegeversichert, noch übernimmt der Bund die Beiträge zur Pflegeversicherung für dich.

    Du musst deshalb eine Pflegepflichtversicherung abschließen und die Beiträge dafür selbst zahlen. Diese Versicherung ist für Truppenangehörige verpflichtend. Wenn du ohne Pflegeversicherung in die Bundeswehr eintrittst, drohen dir nicht nur Beitragsnachzahlungen, sondern auch Bußgelder. Die Pflegeversicherung ist ein eigenständiger Versicherungsschutz, der unabhängig von der Heilfürsorge besteht.

    💡 Tipp

    Schließe deine Pflegepflichtversicherung bei einem privaten Anbieter ab. Die Beiträge sind dort meist deutlich günstiger als in der gesetzlichen Pflegeversicherung und du kannst den Tarif flexibler an deine Bedürfnisse anpassen. Voraussetzung dafür ist eine Anwartschaftsversicherung.

    Du hast die Wahl, deine Pflegeversicherung bei einer gesetzlichen Kasse oder einem privaten Anbieter abzuschließen. Weil die Beiträge bei gesetzlichen Kassen oftmals deutlich höher sind, entscheiden sich die meisten Bundeswehrangehörigen für eine private Pflegepflichtversicherung. Diese bietet in der Regel ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis und lässt sich flexibler an deine individuellen Bedürfnisse anpassen.

    Quick-Tipp: Die Anwartschaftsversicherung

    Voraussetzung für den Abschluss einer privaten Pflegepflichtversicherung ist eine sogenannte Anwartschaftsversicherung. Diese sichert dir wichtige Rechte für deine Zukunft. Dabei wird zwischen der kleinen und der großen Anwartschaft unterschieden, die jeweils unterschiedliche Vorteile bieten.

    Die kleine Anwartschaft ermöglicht dir den Eintritt in die PKV zu einem späteren Zeitpunkt innerhalb deiner aktiven Dienstzeit – und zwar ohne eine neue Gesundheitsprüfung. Das bedeutet konkret: Dein aktueller Gesundheitszustand zum Zeitpunkt des Abschlusses der Anwartschaft ist Grundlage für eine spätere Aufnahme in eine private Krankenversicherung. Dies ermöglicht dir in der Regel günstigere Tarife, da eventuelle gesundheitliche Veränderungen in der Zukunft keine Rolle mehr spielen.

    Die große Anwartschaft geht noch einen Schritt weiter. Zusätzlich zu den Vorteilen der kleinen Anwartschaft werden während deiner aktiven Dienstzeit bereits Rückstellungen fürs Alter gebildet. Du kannst so beim späteren Eintritt in eine private Krankenversicherung von niedrigeren Beiträgen profitieren – sowohl in der aktiven Dienstzeit als auch im Ruhestand. Diese Altersrückstellungen sorgen dafür, dass deine Beiträge im Alter nicht stark ansteigen, was bei einer PKV ohne solche Rückstellungen der Fall wäre.

    💡 Tipp

    Entscheide dich für die große Anwartschaft, wenn du langfristig bei der Bundeswehr bleiben möchtest. Die höheren monatlichen Beiträge zahlen sich durch die Altersrückstellungen aus – du sparst später bei deiner PKV oft mehrere hundert Euro pro Monat.

    Wie sind Kinder von Soldat:innen krankenversichert?

    Die Kinder von Soldat:innen haben Anspruch auf Beihilfe: Der Bund übernimmt für sie 80 Prozent der ärztlichen Versorgungskosten. Allerdings muss in Deutschland jede Bürgerin und jeder Bürger einen hundertprozentigen Krankenversicherungsschutz vorweisen. Diese gesetzliche Vorgabe gilt auch für Soldatenkinder.

    Für die offenen 20 Prozent musst du deshalb für deine Kinder eine Restkostenversicherung abschließen. Aufgrund der tariflichen Vorteile gegenüber einer freiwilligen GKV handelt es sich dabei in der Regel um eine private Krankenversicherung. Je nach Anbieter und gewähltem Tarif belaufen sich die monatlichen Kosten für eine private Restkostenversicherung für Soldatenkinder auf etwa 40 bis 50 Euro pro Monat und Kind. Diese Kosten können je nach Leistungsumfang und Versicherungsanbieter variieren.

    📌 Gut zu wissen

    Die Anwartschaftsversicherung sichert dir ein garantiertes Recht auf Kindesnachversicherung ohne Gesundheitsprüfung. Neugeborene können innerhalb der ersten acht Wochen in die PKV aufgenommen werden – unabhängig von ihrem Gesundheitszustand bei der Geburt. Dies ist besonders wertvoll bei Frühgeburten oder angeborenen Erkrankungen.

    Tipp: Schutzschirm für die ganze Familie

    Mit dem Premium-Versicherungspaket der Gold oder Platinum Card ist auch deine Familie auf Reisen bestens abgesichert. Diese Karten bieten umfassende Reiseversicherungsleistungen, die über die normale Krankenversicherung hinausgehen und speziell für Familien konzipiert sind.

    Diese Leistungen sollte eine PKV für Soldat:innen enthalten

    Im Unterschied zu privaten Krankenversicherungen für übliche Arbeitnehmer:innen, die meist vollumfängliche Leistungen beinhalten, hat die PKV bei Soldatinnen und Soldaten nur eine ergänzende Funktion. Daraus resultiert, dass deine private Krankenversicherung als Soldat:in speziell auf die Lücken der Heilfürsorge zugeschnitten sein sollte.

    Die Restkostenversicherung sollte vor allem jene Bereiche abdecken, die von der Heilfürsorge nicht oder nur teilweise übernommen werden. Dazu gehören insbesondere hochwertige Zahnbehandlungen und Zahnersatz, heilpraktische Behandlungen sowie die Erstattung von Sehhilfen wie Brillen oder Kontaktlinsen. Auch Behandlungen im Ausland, die über die Grundversorgung hinausgehen, sollten in deinem Tarif enthalten sein.

    💡 Tipp

    Achte bei der Tarifwahl besonders auf Zahnleistungen und Auslandskrankenversicherung. Diese Bereiche werden von der Heilfürsorge kaum abgedeckt. Ein guter PKV-Tarif erstattet mindestens 80% für Zahnersatz und bietet weltweiten Schutz ohne zeitliche Begrenzung bei Auslandseinsätzen.

    Für die Zeit nach deiner aktiven Dienstzeit ist es wichtig, dass deine PKV nahtlos an die Beihilfe anschließt und die verbleibenden 30 bis 50 Prozent der Behandlungskosten abdeckt. Achte darauf, dass dein Tarif auch im Ruhestand bezahlbar bleibt und keine unverhältnismäßigen Beitragssteigerungen vorsieht. Die große Anwartschaft mit ihren Altersrückstellungen kann hier einen entscheidenden Unterschied machen.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Ist eine private Krankenversicherung für Soldat:innen Pflicht?

    Nein, die PKV ist nicht verpflichtend. Pflicht ist nur die Pflegepflichtversicherung. Eine private Krankenversicherung als Restkostenversicherung ist jedoch sinnvoll, um Versorgungslücken der Heilfürsorge zu schließen und für die Zeit nach dem 55. Lebensjahr vorzusorgen.

    Q

    Was kostet eine Restkostenversicherung für Soldatenkinder?

    Die monatlichen Kosten für eine private Restkostenversicherung für Soldatenkinder liegen je nach Anbieter und Tarif bei etwa 40 bis 50 Euro pro Monat und Kind. Diese deckt die 20 Prozent ab, die nicht durch die Beihilfe des Bundes übernommen werden.

    Q

    Was ist der Unterschied zwischen kleiner und großer Anwartschaft?

    Die kleine Anwartschaft sichert den PKV-Eintritt ohne neue Gesundheitsprüfung. Die große Anwartschaft bildet zusätzlich Altersrückstellungen, wodurch du sowohl während der Dienstzeit als auch im Ruhestand von niedrigeren Beiträgen profitierst.

    Q

    Wann endet die Heilfürsorge für Soldat:innen?

    Der Anspruch auf Heilfürsorge erlischt mit Erreichen des 55. Lebensjahres und dem damit einhergehenden Ausscheiden aus der Bundeswehr. Danach erhältst du als pensionierte:r Truppenangehörige:r eine Beihilfe, die nur 50 bis 70 Prozent der Versorgungskosten abdeckt.

    Q

    Welche Leistungen deckt die Heilfürsorge nicht ab?

    Die Heilfürsorge entspricht einer Grundversorgung ähnlich der GKV. Nicht oder nur teilweise abgedeckt sind hochwertiger Zahnersatz, heilpraktische Behandlungen, Sehhilfen wie Brillen oder Kontaktlinsen sowie Behandlungen im Ausland über die Grundversorgung hinaus.

    Q

    Können Neugeborene ohne Gesundheitsprüfung versichert werden?

    Ja, durch die Anwartschaftsversicherung hast du ein garantiertes Recht auf Kindesnachversicherung. Neugeborene können innerhalb der ersten acht Wochen ohne Gesundheitsprüfung in die PKV des versicherten Elternteils aufgenommen werden, unabhängig vom Gesundheitszustand bei der Geburt.

  • Private Krankenversicherung für Lehrer: Beihilfe nutzen & sparen

    Private Krankenversicherung für Lehrer: Beihilfe nutzen & sparen

    Themen in diesem Artikel:

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Private Krankenversicherung: Für verbeamtete Lehrer:innen und Referendar:innen eine attraktive Alternative

    Verbeamtete Lehrer:innen können sich dank der staatlichen Beihilfe in privaten Beihilfetarifen besonders günstig krankenversichern. Die private Krankenversicherung kostet sie oft nur einen Bruchteil dessen, was sie für eine gesetzliche Krankenversicherung zahlen würden – bei gleichzeitig besserem Leistungsumfang. Der Grund: Der Dienstherr übernimmt zwischen 50 und 80 Prozent der Krankheitskosten, sodass nur der restliche Anteil versichert werden muss. Referendar:innen profitieren zusätzlich von subventionierten Tarifen. Die gesetzliche Krankenversicherung ist für verbeamtete Lehrer:innen meist die deutlich teurere Alternative, da der Beihilfeanspruch dann erlischt und sie die Beiträge vollständig alleine tragen müssen.

    Wann sich Lehrer:innen privat krankenversichern können

    Die Möglichkeit zur privaten Krankenversicherung hängt entscheidend von deinem Beschäftigungsverhältnis ab. Als angestellte:r Lehrer:in bist du grundsätzlich in der gesetzlichen Krankenkasse versicherungspflichtig. Nur wenn dein Gehalt über der Versicherungspflichtgrenze liegt, kannst du dich für eine freiwillige Mitgliedschaft bei einer privaten Krankenversicherung entscheiden.

    Verbeamtete Lehrer:innen genießen dagegen deutlich mehr Freiheit. Du bist unabhängig von deinem Einkommen von der Versicherungspflicht in der gesetzlichen Krankenkasse befreit und hast immer die Wahl zwischen gesetzlicher und privater Krankenversicherung. Diese Wahlfreiheit eröffnet dir attraktive Möglichkeiten, insbesondere in Kombination mit der staatlichen Beihilfe.

    PKV durch Beihilfe für verbeamtete Lehrer:innen besonders attraktiv

    Als verbeamtete:r Lehrer:in, Beamtenanwärter:in oder Beamt:in auf Probe, Zeit oder Widerruf hast du einen Anspruch auf Beihilfe vom Staat. Dieser Anspruch macht die private Krankenversicherung für dich besonders interessant. Dein Dienstherr übernimmt einen erheblichen Teil deiner Krankheitskosten – allerdings nur, wenn du privat versichert bist.

    Die Beihilfestelle zahlt zwischen 50 und 80 Prozent deiner Krankheitskosten. Die genaue Höhe richtet sich nach deinem Bundesland und der Anzahl der beihilfeberechtigten Personen in deinem Haushalt, also deinen Kindern und dem:der geringverdienenden Ehepartner:in. Da nur der restliche Kostenanteil mit einer Krankenversicherung abgedeckt werden muss, kannst du dich mit speziellen beihilfekonformen Tarifen deutlich günstiger versichern als andere Privatpatient:innen.

    💡 Tipp

    Prüfe vor dem Wechsel zur PKV genau deinen Beihilfesatz und die genauen Regelungen deines Bundeslandes. Sammle alle Unterlagen zu deiner Besoldung und berechne konkret, wie viel du durch die Beihilfe sparen kannst. Ein unabhängiger Versicherungsberater kann dir dabei helfen, die optimale Kombination aus Beihilfe und PKV-Tarif zu finden.

    Entscheidest du dich dagegen für die gesetzliche Krankenversicherung, erlischt dein Beihilfeanspruch. Du musst die Beiträge vollständig alleine tragen und erhältst keinen Zuschuss im Krankheitsfall. Diese finanzielle Belastung macht die GKV für verbeamtete Lehrer:innen meist zur teureren Option.

    📌 Gut zu wissen

    In fünf Bundesländern erhalten verbeamtete Lehrer:innen seit Kurzem auch einen Zuschuss zur gesetzlichen Krankenversicherung: Hamburg, Berlin, Thüringen, Bremen und Brandenburg zahlen eine pauschale Beihilfe. Diese soll die Wahlfreiheit zwischen GKV und PKV unterstützen. Informiere dich genau über die Regelungen in deinem Bundesland, da sich diese ändern können.

    Da angestellte Lehrer:innen keine Beihilfe erhalten, spielt es finanziell eine geringere Rolle, ob sie sich gesetzlich oder privat versichern. Egal für welche Variante du dich entscheidest, teilst du dir die Kosten mit deinem Dienstherrn, so wie andere Angestellte auch.

    PKV in vielen Fällen günstiger als GKV

    Mit einer privaten Krankenversicherung hast du als verbeamtete:r Lehrer:in in der Regel eine deutlich geringere Kostenbelastung bei besserem Leistungsumfang. Dies ist der Grund, warum sich viele verbeamtete Lehrer:innen für eine private Krankenversicherung entscheiden. Im Gegensatz zur gesetzlichen Krankenversicherung spielt die Höhe deiner Besoldung für die Versicherungsprämie keine Rolle. Sie richtet sich nach deinem Eintrittsalter, Gesundheitszustand und Beihilfesatz.

    Bei der gesetzlichen Krankenversicherung richtet sich die Höhe der Beiträge dagegen nach deinem Einkommen. Da zudem der Beihilfeanspruch wegfällt, ist sie meist deutlich teurer als die private Krankenversicherung. Eine gesetzliche Versicherung kann jedoch infrage kommen, wenn Vorerkrankungen oder Handicaps bestehen. Dann kann der Beitrag zur PKV schnell teuer werden oder du musst Leistungsausschlüsse in Kauf nehmen.

    Wie groß der Beitragsunterschied sein kann, wird an einem konkreten Beispiel deutlich: Eine 41-jährige Lehrerin mit einem Bruttogehalt von 4.100 Euro würde in der GKV ungefähr 730 Euro für Kranken- und Pflegeversicherung bezahlen. Mit einem Beihilfesatz von 70 Prozent und ohne Vorerkrankungen kostet sie eine gute private Krankenversicherung dagegen nur etwa 200 Euro. Das sind monatlich 530 Euro Ersparnis, die du für andere Dinge nutzen kannst.

    💡 Tipp

    Nutze Online-Vergleichsrechner, um verschiedene PKV-Tarife zu vergleichen. Achte dabei nicht nur auf den Preis, sondern auch auf wichtige Leistungen wie freie Arztwahl, Chefarztbehandlung und Einzelzimmer im Krankenhaus. Hole dir mindestens drei konkrete Angebote ein und lass dir Zeit für die Entscheidung – ein Wechsel zurück in die GKV ist später oft nicht mehr möglich.

    Die Rolle von Vorerkrankungen bei der Versicherungswahl

    Die Gesundheitsprüfung bei der privaten Krankenversicherung ist ein wichtiger Faktor für deine Entscheidung. Der Versicherer prüft deinen Gesundheitszustand genau und kann bei Vorerkrankungen Risikozuschläge verlangen oder bestimmte Leistungen ausschließen. Diese Zuschläge können die monatlichen Beiträge erheblich erhöhen und den Kostenvorteil der PKV schmälern oder sogar zunichte machen.

    📌 Gut zu wissen

    Bei der Gesundheitsprüfung musst du alle Behandlungen der letzten 5-10 Jahre angeben. Verschweigst du Vorerkrankungen, kann der Versicherer später die Kostenübernahme verweigern oder sogar vom Vertrag zurücktreten. Besorge dir deshalb vorab Patientenakten von deinen Ärzten und beantworte alle Fragen wahrheitsgemäß. Eine anonyme Risikovoranfrage bei mehreren Versicherern kann dir zeigen, mit welchen Konditionen du rechnen musst.

    In solchen Fällen kann die gesetzliche Krankenversicherung die bessere Wahl sein, auch wenn du auf die Beihilfe verzichten musst. Die GKV nimmt dich ohne Gesundheitsprüfung auf und bietet dir vollständigen Versicherungsschutz ohne Leistungsausschlüsse. Du solltest beide Optionen sorgfältig durchrechnen und dabei auch langfristige Perspektiven berücksichtigen.

    Diese Möglichkeiten haben Referendar:innen

    Für Lehramtsreferendar:innen gelten im Grunde die gleichen Regelungen wie für Lehrer:innen. Als angestellte:r Referendar:in musst du dich in der gesetzlichen Krankenversicherung versichern. In den meisten Bundesländern wirst du jedoch verbeamtet und erhältst damit Zugang zur Beihilfe und zu besonders günstigen privaten Krankenversicherungstarifen.

    Referendar:innen profitieren zusätzlich von subventionierten Tarifen, die speziell für ihre Situation entwickelt wurden. Diese Tarife berücksichtigen das geringere Einkommen während der Ausbildungszeit und bieten dennoch umfassenden Versicherungsschutz. Nach der Verbeamtung kannst du dann in reguläre Beihilfetarife wechseln, die optimal auf deine neue Situation zugeschnitten sind.

    💡 Tipp

    Als Referendar:in solltest du dich frühzeitig um deine Krankenversicherung kümmern – idealerweise schon vor Beginn des Referendariats. Viele Versicherer bieten spezielle Anwärtertarife mit reduzierten Beiträgen an. Diese kannst du später ohne erneute Gesundheitsprüfung in einen regulären Tarif umwandeln. So sicherst du dir deinen guten Gesundheitszustand für die Zukunft.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Können sich alle Lehrer:innen privat krankenversichern?

    Nein, nur verbeamtete Lehrer:innen können sich unabhängig vom Einkommen privat versichern. Angestellte Lehrer:innen benötigen ein Gehalt über der Versicherungspflichtgrenze (2024: 69.300 Euro jährlich) für die private Krankenversicherung.

    Q

    Was ist die Beihilfe und wer erhält sie?

    Die Beihilfe ist ein staatlicher Zuschuss zu Krankheitskosten für verbeamtete Lehrer:innen, Beamtenanwärter:innen und Referendar:innen. Der Dienstherr übernimmt 50 bis 80 Prozent der Krankheitskosten bei privater Versicherung. Die genaue Höhe hängt vom Bundesland und der familiären Situation ab.

    Q

    Wie viel günstiger ist die PKV für verbeamtete Lehrer:innen?

    Die PKV kann deutlich günstiger sein. Eine 41-jährige Lehrerin zahlt etwa 200 Euro monatlich in der PKV statt 730 Euro in der GKV, spart also rund 530 Euro monatlich. Die genaue Ersparnis hängt von Alter, Gesundheitszustand und Beihilfesatz ab.

    Q

    Kann ich später wieder in die GKV wechseln?

    Ein Wechsel zurück in die GKV ist für Beamte nur in Ausnahmefällen möglich, etwa bei Verlust des Beamtenstatus oder bei Unterschreiten der Versicherungspflichtgrenze als Angestellte:r. Ab 55 Jahren ist der Wechsel zurück nahezu unmöglich. Die Entscheidung für die PKV sollte daher gut überlegt sein.

    Q

    Wann ist die GKV trotzdem die bessere Wahl?

    Bei schweren Vorerkrankungen, chronischen Leiden oder wenn mehrere Kinder geplant sind, kann die GKV vorteilhafter sein. Die PKV kann dann hohe Risikozuschläge verlangen oder Leistungen ausschließen. Auch wenn der Ehepartner nicht berufstätig ist, kann die kostenlose Familienversicherung der GKV günstiger sein.

    Q

    Welche Besonderheiten gelten für Referendar:innen?

    Referendar:innen werden in den meisten Bundesländern verbeamtet und erhalten Beihilfe. Sie profitieren von speziellen Anwärtertarifen mit reduzierten Beiträgen während der Ausbildung. Nach der Übernahme können sie ohne erneute Gesundheitsprüfung in reguläre Beihilfetarife wechseln.

  • Private Krankenversicherung für Studenten: Lohnt sich der Wechsel?

    Private Krankenversicherung für Studenten: Lohnt sich der Wechsel?

    Themen in diesem Artikel:

    • Versicherungspflicht im Studium: Studierende werden mit Immatrikulation gesetzlich versicherungspflichtig, können sich aber unter bestimmten Bedingungen privat versichern lassen.
    • Familienversicherung und Kosten: Bis zum 25. Lebensjahr sind Studierende über die Eltern kostenfrei mitversichert, danach zahlen sie etwa 100 Euro monatlich.
    • Befreiung von der GKV: Der Wechsel zur PKV ist nur zu drei Zeitpunkten möglich – diese Entscheidung gilt bis zum Studienende.
    • Wann ist die PKV sinnvoll: Junge, gesunde Studierende profitieren von besseren Leistungen und günstigen Beiträgen, besonders bei Beihilfeanspruch der Eltern.
    • Ende der Versicherungspflicht: Die gesetzliche Versicherungspflicht endet mit 30 Jahren, bei Jobwechsel oder bestimmten Nebentätigkeiten auch früher.

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Private Krankenversicherung für Studenten:innen: Ist das wirklich sinnvoll?

    Als Student:in stehst du vor einer wichtigen Entscheidung: Private oder gesetzliche Krankenversicherung? Die private Krankenversicherung bietet dir sehr gute Leistungen und kann für junge, gesunde Menschen sogar günstiger sein als die gesetzliche Alternative. Doch Vorsicht – diese Wahl begleitet dich durchs gesamte Studium und möglicherweise weit darüber hinaus. Ein Wechsel zurück in die gesetzliche Krankenkasse ist während des Studiums ausgeschlossen und auch danach nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich.

    Krankenversicherung für Student:innen: Was du wissen musst

    Mit deiner Einschreibung an einer staatlichen oder staatlich anerkannten Hochschule wirst du automatisch in der gesetzlichen Krankenversicherung versicherungspflichtig. Das gilt selbst dann, wenn du zuvor Mitglied in einer privaten Krankenversicherung warst. Diese Versicherungspflicht ist der Ausgangspunkt für alle weiteren Überlegungen zur Krankenversicherung im Studium.

    Familienversicherung: Die kostenfreie Option bis 25

    Sind deine Eltern Mitglied in der gesetzlichen Krankenkasse, profitierst du von einem besonderen Vorteil: Du bist bis zum 25. Lebensjahr über die Familienversicherung mitversichert und zahlst keinen einzigen Euro für deinen Versicherungsschutz. Diese Regelung gilt allerdings nicht, wenn deine Eltern privat versichert sind oder du parallel zum Studium einem sozialversicherungspflichtigen Nebenjob nachgehst.

    In diesen Fällen musst du dich in der studentischen Krankenversicherung versichern. Die gute Nachricht: Die Beiträge sind bezuschusst und deswegen besonders günstig. Je nach Krankenkasse und Zusatzbeitrag liegt dein monatlicher Versicherungsbeitrag bei etwa 100 Euro – ein überschaubarer Betrag für umfassenden Gesundheitsschutz.

    💡 Tipp

    Prüfe rechtzeitig vor deinem 25. Geburtstag deine Versicherungsoptionen! Vergleiche mindestens 3-4 verschiedene Krankenkassen und deren Zusatzbeiträge. Selbst kleine Unterschiede von 0,5% können über die Jahre mehrere hundert Euro ausmachen. Nutze Online-Vergleichsportale und achte dabei besonders auf Zusatzleistungen wie Zahnreinigung oder alternative Heilmethoden.

    Auch wenn du länger als die Regelstudienzeit an der Uni eingeschrieben bist, bleibst du gesetzlich krankenversichert. Mit Erreichen des 30. Lebensjahrs endet zwar die studentische Krankenversicherung, danach wirst du jedoch freiwillig gesetzlich versichert. In Ausnahmefällen ist die studentische Versicherung sogar bis zum 37. Lebensjahr möglich. Die freiwillige Versicherung ist allerdings etwas teurer – der Pflichtbeitrag lag 2022 bei 170 Euro monatlich.

    Die Notwendigkeit einer privaten Krankenversicherung besteht für dich als Student:in also nicht grundsätzlich, da du über die gesetzliche Krankenversicherung abgesichert bist. Dennoch steht es allen Student:innen frei, sich in einer privaten Krankenversicherung zu versichern.

    Befreiung von der gesetzlichen Krankenversicherung: Deine drei Zeitfenster

    Du kannst dich von der Versicherungspflicht in der gesetzlichen Krankenkasse befreien lassen, wenn du eine alternative Absicherung nachweist – also eine private Krankenversicherung abschließt. Als Student:in privat versichert zu sein, ist jedoch nur zu drei spezifischen Zeitpunkten möglich.

    Zu Beginn des Studiums hast du ab Immatrikulation drei Monate Zeit, passende Angebote zu suchen und einen Versicherungsvertrag abzuschließen. Dieses Zeitfenster solltest du nutzen, um verschiedene Tarife zu vergleichen und die beste Option für deine Situation zu finden.

    Bei Ende der Familienversicherung öffnet sich ein weiteres Zeitfenster. Auch in diesem Fall hast du drei Monate lang die Möglichkeit, in die private Krankenversicherung zu wechseln. Dieser Zeitpunkt tritt typischerweise mit dem 25. Lebensjahr ein.

    Zum Ende der studentischen Versicherungspflicht, wenn mit Erreichen des 30. Lebensjahrs deine gesetzliche studentische Versicherung endet, kannst du dich für die Weiterversicherung in der gesetzlichen oder den Wechsel zu einem privaten Anbieter entscheiden.

    📌 Gut zu wissen

    Die Befreiung von der gesetzlichen Versicherungspflicht ist unwiderruflich und gilt für dein gesamtes Studium! Selbst wenn sich deine finanzielle Situation verschlechtert oder du gesundheitliche Probleme bekommst, kannst du nicht mehr zurück in die GKV wechseln. Diese Entscheidung kann dich noch Jahre nach dem Studium beeinflussen – überlege sie dir deshalb sehr gut.

    Alle Student:innen müssen bei Immatrikulation einen gültigen Versicherungsschutz nachweisen. Private Krankenkassen stellen nach Vertragsabschluss eine Befreiungsbescheinigung aus. Diese legst du bei Immatrikulation der Hochschule vor und stellst damit gleichzeitig den Befreiungsantrag bei der gesetzlichen Krankenkasse.

    Für wen ist die PKV im Studium wirklich sinnvoll?

    Eine private Krankenversicherung kann für dich sinnvoll sein, wenn du dir die besseren Leistungen gegenüber der GKV frühzeitig sichern willst. Junge Menschen haben in der Regel keine Vorerkrankungen und damit gute Chancen, die Gesundheitsprüfung problemlos zu passieren. Je später du in die private Krankenversicherung eintrittst, desto teurer sind in der Regel die Beiträge – der frühe Einstieg kann sich also langfristig auszahlen.

    Für Student:innen, die nicht familienversichert sind, können die Studententarife der privaten Versicherer attraktiver sein als die freiwillige Krankenversicherung. Voraussetzung dafür ist allerdings ein guter Gesundheitszustand, der bei der Gesundheitsprüfung nachgewiesen werden muss.

    💡 Tipp

    Bist du Beamtenkind? Dann prüfe unbedingt deinen Beihilfeanspruch bevor du dich entscheidest! Der Beihilfetarif in der PKV kostet oft nur 20-30 Euro monatlich, da die Beihilfe 80% der Kosten übernimmt. Ein Wechsel in die GKV würde diesen wertvollen Anspruch unwiederbringlich zerstören. Hole dir eine schriftliche Bestätigung über deinen Beihilfeanspruch von der zuständigen Beihilfestelle.

    Besonders relevant wird die private Krankenversicherung, wenn deine Eltern in der privaten Krankenversicherung für Beamt:innen versichert sind. In diesem Fall würde der Beihilfeanspruch für Beamtenkinder beim Wechsel in die gesetzliche Versicherung verloren gehen. Der Beihilfetarif der privaten Krankenversicherung kann dann die deutlich bessere Alternative sein, da er speziell auf die Beihilfestruktur abgestimmt ist und die Lücken optimal schließt.

    Was passiert nach dem Studium?

    Das Ende deiner Studienzeit markiert auch das Ende der gesetzlichen Versicherungspflicht für Student:innen. Doch auch während des Studiums kann die Versicherungspflicht unter bestimmten Umständen vorzeitig enden. Mit Vollendung des 30. Lebensjahrs zum Semesterende tritt dieser Fall automatisch ein, sofern keine Ausnahmeregelung greift.

    Auch ein Wechsel an eine private oder duale Hochschule sowie der Beginn eines berufsbegleitenden Studiums beenden die studentische Versicherungspflicht. Gleiches gilt, wenn du einem Nebenjob von mehr als 20 Stunden wöchentlich nachgehst oder einen Minijob mit einem Monatsverdienst von mehr als 520 Euro ausübst. Als Werkstudent:in mit entsprechendem Monatsverdienst ändert sich dein Versicherungsstatus ebenfalls.

    📌 Gut zu wissen

    Die 20-Stunden-Regel gilt nur während der Vorlesungszeit! In den Semesterferien darfst du ohne Auswirkungen auf deinen Versicherungsstatus auch mehr arbeiten. Achte aber darauf, dass du im Jahresdurchschnitt unter 20 Wochenstunden bleibst. Dokumentiere deine Arbeitszeiten sorgfältig, um bei Nachfragen der Krankenkasse Belege vorlegen zu können.

    Diese Regelungen zeigen, wie wichtig es ist, deine Versicherungssituation regelmäßig zu überprüfen und bei Veränderungen in deinem Studien- oder Arbeitsleben entsprechend zu reagieren. Die Entscheidung für oder gegen eine private Krankenversicherung sollte immer deine aktuelle und zukünftige Lebenssituation berücksichtigen.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Kann ich als Student:in jederzeit in die private Krankenversicherung wechseln?

    Nein, der Wechsel ist nur zu drei Zeitpunkten möglich: zu Beginn des Studiums (innerhalb von 3 Monaten nach Immatrikulation), bei Ende der Familienversicherung (meist mit 25 Jahren) und zum Ende der studentischen Versicherungspflicht (mit 30 Jahren). Jeweils hast du ein dreimonatiges Zeitfenster für den Wechsel.

    Q

    Was kostet die studentische Krankenversicherung in der GKV genau?

    Die studentische Krankenversicherung kostet je nach Krankenkasse und individuellem Zusatzbeitrag etwa 100 Euro monatlich. Der Grundbeitrag ist einheitlich, aber die Zusatzbeiträge variieren zwischen 0,6% und 2,5%. Bis zum 25. Lebensjahr kannst du über die Familienversicherung deiner Eltern kostenfrei mitversichert sein, sofern diese gesetzlich versichert sind.

    Q

    Kann ich nach dem Studium wieder zurück in die gesetzliche Krankenversicherung?

    Eine Rückkehr in die GKV nach dem Studium ist nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich, etwa wenn du ein sozialversicherungspflichtiges Angestelltenverhältnis mit einem Jahresgehalt unter der Versicherungspflichtgrenze (2024: 69.300 Euro) aufnimmst. Die Entscheidung für die PKV während des Studiums ist bindend und kann langfristige Konsequenzen haben.

    Q

    Was passiert mit meiner Versicherung bei Überschreitung der Regelstudienzeit?

    Du bleibst weiterhin gesetzlich krankenversichert, solange du eingeschrieben bist. Mit Vollendung des 30. Lebensjahrs endet die vergünstigte studentische Krankenversicherung und du wirst automatisch freiwillig gesetzlich versichert. Der Beitrag steigt dann auf etwa 170 Euro monatlich. In begründeten Ausnahmefällen (z.B. Kindererziehung, Pflege Angehöriger) ist eine Verlängerung der studentischen Versicherung bis maximal 37 Jahre möglich.

    Q

    Für wen lohnt sich die private Krankenversicherung als Student:in wirklich?

    Die PKV lohnt sich besonders für Beamtenkinder mit Beihilfeanspruch (Beiträge oft nur 20-30 Euro/Monat), junge gesunde Studierende ohne Vorerkrankungen, die langfristig privat versichert bleiben möchten, und Student:innen, die nach dem Studium selbstständig tätig werden wollen. Auch bei spätem Studienbeginn über 25 Jahre können PKV-Studententarife günstiger sein als die GKV.

    Q

    Welche Unterlagen benötige ich für den Wechsel in die PKV als Student:in?

    Du benötigst eine Immatrikulationsbescheinigung, einen ausgefüllten Gesundheitsfragebogen der PKV, eventuell ärztliche Atteste bei Vorerkrankungen und nach Vertragsabschluss erhältst du eine Befreiungsbescheinigung von der PKV. Diese legst du bei der Hochschule vor und stellst damit automatisch den Befreiungsantrag bei der gesetzlichen Krankenkasse. Der gesamte Prozess sollte innerhalb der 3-Monats-Frist abgeschlossen sein.

  • Private Krankenversicherung für Kinder: Der ultimative Ratgeber

    Private Krankenversicherung für Kinder: Der ultimative Ratgeber

    Themen in diesem Artikel:

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Alles Wichtige zur privaten Krankenversicherung für Kinder

    Eine private Krankenversicherung für dein Kind kannst du jederzeit abschließen – und das ist häufig sinnvoll, wenn du vollumfängliche Gesundheitsleistungen für deinen Nachwuchs möchtest. Dabei spielt es keine Rolle, ob beide Elternteile privat oder gesetzlich krankenversichert sind. Der Versichertenstatus der Eltern beeinflusst jedoch die Optionen und Bedingungen für die Krankenversicherung des Kindes erheblich. Welche Rolle dieser Status genau spielt, was eine private Krankenversicherung für Kinder kostet und was im Falle einer Scheidung damit passiert, erfährst du in diesem Artikel.

    Wann Kinder privat krankenversichert werden können

    Grundsätzlich kann dein Kind immer privat krankenversichert werden. Sind beide Elternteile Mitglied in einer privaten Krankenversicherung (PKV), muss das Kind sogar privat krankenversichert werden. In diesem Fall wird der Nachwuchs über einen eigenen Tarif versichert, da eine kostenfreie Mitversicherung über die Eltern nicht möglich ist.

    Sind beide Elternteile in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), wird der Antrag auf private Krankenversicherung des Kindes oftmals an bestimmte Bedingungen geknüpft. Die Versicherer können beispielsweise eine Kopie der bisherigen Früherkennungsuntersuchungen verlangen. Manche Versicherer stimmen einem Antrag nur zu, wenn die PKV rückwirkend bis zum Tag der Geburt des Kindes vereinbart wird.

    📌 Gut zu wissen

    Bei beiden Elternteilen in der GKV ist die private Krankenversicherung fürs Kind zwar möglich, aber mit zusätzlichen Hürden verbunden. Die Versicherer prüfen hier genauer und verlangen oft umfassende Unterlagen über den Gesundheitszustand des Kindes.

    Wenn ein Elternteil privat und der andere gesetzlich krankenversichert ist

    Ist ein Elternteil gesetzlich krankenversichert und der andere privat, wird das Jahreseinkommen beider Elternteile ausschlaggebend. In dieser Konstellation ergeben sich verschiedene Versicherungsvarianten für dein Kind.

    Dein Kind kann privat oder freiwillig gesetzlich krankenversichert werden, wenn das Einkommen der privat versicherten Partner:innen über der Jahresarbeitsentgeltgrenze (JAEG) von 64.350 Euro liegt und das Einkommen des gesetzlich versicherten Elternteils niedriger ist. Eine weitere Option besteht, wenn das Einkommen des privat versicherten Elternteils über der JAEG liegt und niedriger ist als das des gesetzlich versicherten Elternteils – dann wird das Kind beitragsfrei in der sogenannten Familienversicherung der GKV mitversichert.

    💡 Tipp

    Erstelle eine Einkommensübersicht beider Elternteile vor der Entscheidung über die Krankenversicherung deines Kindes. Prüfe genau, wer wie viel verdient und ob die JAEG überschritten wird. Dies erspart dir später böse Überraschungen und hilft, die optimale Versicherungslösung zu finden.

    Liegt das Einkommen des privat versicherten Elternteils unter der JAEG, aber höher als das Einkommen des gesetzlich versicherten Elternteils, wird das Kind ebenso beitragsfrei in der Familienversicherung der GKV mitversichert. In diesem Fall sind die Jahreseinkünfte des gesetzlich versicherten Partners irrelevant.

    Kinder erben den Versicherungsschutz der Eltern

    In der privaten Krankenversicherung ist es üblich, dass Kinder den Versicherungsschutz der Eltern oder eines Elternteils übernehmen. Die Kinder sind in der Police mitversichert, weshalb der Versicherungsumfang des Kindes nicht ausgedehnter sein darf als der der Eltern beziehungsweise des Elternteils.

    Als privat krankenversicherte Eltern solltest du deshalb hinsichtlich einer möglichen privaten Krankenversicherung für Neugeborene spätestens drei Monate vor der Geburt deinen Versicherungsschutz überprüfen. Gegebenenfalls solltest du ihn aufstocken oder einen Tarifwechsel angehen, um zu gewährleisten, dass dein Kind später bestmöglich krankenversichert ist.

    💡 Tipp

    Nutze die Schwangerschaft als Anlass für einen Versicherungs-Check: Prüfe deinen PKV-Tarif auf Lücken bei Kieferorthopädie, Sehhilfen oder alternativen Heilmethoden. Diese Leistungen sind gerade für Kinder wichtig und sollten vor der Geburt in deinen Tarif aufgenommen werden.

    📌 Gut zu wissen

    Nach der Geburt kannst du deinen eigenen Versicherungsschutz wieder zurückfahren, während der deines Kindes auf dem höheren Niveau bestehen bleibt. Dies funktioniert aber nur, wenn die Aufstockung vor der Geburt erfolgt ist.

    Gesundheitsprüfung bei einer PKV für Kinder

    Wie bei privat krankenversicherten Erwachsenen orientiert sich auch der private Versicherungstarif der Kinder an drei wesentlichen Faktoren. Das Alter bei Vertragsabschluss spielt eine Rolle, ebenso der Gesundheitszustand bei Vertragsabschluss und der Leistungsumfang des gewählten Versicherungstarifs.

    Für Neugeborene entfällt eine Gesundheitsprüfung, wenn Eltern ihr Kind innerhalb von acht Wochen nach der Geburt bei ihrem privaten Versicherer anmelden. Eine Ausnahme bilden Gesundheitsstörungen oder körperliche Beeinträchtigungen, die bei der Geburt festgestellt werden.

    Nutzt du bei Geburt deines Kindes die Kindernachversicherung ohne Gesundheitsprüfung, übernimmt der Nachwuchs automatisch den Leistungsumfang, der in deinem Tarif enthalten ist.

    💡 Tipp

    Markiere dir den Geburtstermin im Kalender und setze eine Erinnerung für 6 Wochen danach. So vergisst du nicht die wichtige 8-Wochen-Frist für die Anmeldung ohne Gesundheitsprüfung. Am besten bereitest du alle Unterlagen schon vor der Geburt vor.

    Kind mit Gesundheitsstörungen bei der Geburt

    Es ist nicht ungewöhnlich, dass bei der Geburt eines Kindes Gesundheitsstörungen oder körperliche Beeinträchtigungen diagnostiziert werden. In diesem Fall solltest du vor Abschluss der Versicherungsart für dein Kind ärztlichen Rat einholen und mit Gesundheitsexpert:innen privater Versicherungen und gesetzlicher Kassen sprechen.

    Dabei wird abgewogen, ob das Kind in der Lage sein wird, einem Beruf nachzugehen und für sich selbst zu sorgen. Gemeinsam wird festgelegt, welcher Leistungsumfang für die körperlichen Beeinträchtigungen des Kindes angemessen ist.

    📌 Gut zu wissen

    Bis zum 22. Lebensjahr sind Kinder über die private Pflegeversicherung des jeweiligen Elternteils mitversichert – und zwar beitragsfrei – wenn sie noch nicht erwerbstätig sind. Falls doch, gilt die Mitversicherung der Pflege über die Eltern nur bis zum 18. Lebensjahr.

    Die Kosten einer privaten Krankenversicherung für Kinder

    Wie viel der monatliche Beitrag für die private Krankenversicherung eines Kindes kostet, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Der gewählte Tarif und dessen Leistungsumfang spielen die größte Rolle. Auch das Eintrittsalter ist relevant – je früher ein Kind versichert wird, desto günstiger sind in der Regel die Beiträge.

    💡 Tipp

    Vergleiche mehrere PKV-Anbieter speziell für Kindertarife. Die Preisunterschiede können erheblich sein. Achte dabei nicht nur auf den Preis, sondern besonders auf Leistungen wie Kieferorthopädie, Psychotherapie und Vorsorgeuntersuchungen, die für Kinder besonders wichtig sind.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Können Kinder immer privat krankenversichert werden?

    Ja, Kinder können grundsätzlich immer privat krankenversichert werden. Sind beide Elternteile in der PKV, ist die private Krankenversicherung des Kindes sogar verpflichtend. Bei beiden Elternteilen in der GKV ist es möglich, aber mit zusätzlichen Bedingungen verbunden.

    Q

    Entfällt die Gesundheitsprüfung für Neugeborene in der PKV?

    Für Neugeborene entfällt die Gesundheitsprüfung, wenn Eltern ihr Kind innerhalb von acht Wochen nach der Geburt bei ihrem privaten Versicherer anmelden, sofern keine Gesundheitsstörungen bei der Geburt festgestellt wurden.

    Q

    Was bedeutet die Jahresarbeitsentgeltgrenze für die Kinderversicherung?

    Die JAEG von 64.350 Euro (2024) entscheidet bei gemischten Versicherungsverhältnissen der Eltern darüber, ob das Kind privat versichert werden kann oder beitragsfrei in der Familienversicherung der GKV mitversichert wird. Das Einkommen beider Elternteile wird dabei berücksichtigt.

    Q

    Übernehmen Kinder automatisch den Versicherungsschutz der Eltern?

    Ja, in der PKV übernehmen Kinder den Versicherungsschutz der Eltern. Der Versicherungsumfang des Kindes darf nicht ausgedehnter sein als der der Eltern. Deshalb sollten Eltern ihren Tarif vor der Geburt überprüfen und gegebenenfalls aufstocken.

    Q

    Wann sollten werdende Eltern ihren PKV-Schutz prüfen?

    Privat krankenversicherte Eltern sollten spätestens drei Monate vor der Geburt ihren Versicherungsschutz überprüfen und gegebenenfalls aufstocken. Nach der Geburt kann der eigene Schutz wieder reduziert werden, während das Kind den höheren Schutz behält.

    Q

    Wie lange sind Kinder in der Pflegeversicherung mitversichert?

    Kinder sind bis zum 22. Lebensjahr beitragsfrei über die private Pflegeversicherung der Eltern mitversichert, sofern sie nicht erwerbstätig sind. Bei Erwerbstätigkeit endet die beitragsfreie Mitversicherung bereits mit 18 Jahren.

  • Aktiensplits verstehen: Wie die Teilung von Aktien funktioniert

    Aktiensplits verstehen: Wie die Teilung von Aktien funktioniert

    Themen in diesem Artikel:

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Aktiensplits: Hintergründe und Effekte der Maßnahme

    Ein Aktiensplit kann für börsennotierte Unternehmen eine strategische Maßnahme zur besseren Kapitalbeschaffung sein. Dabei werden bestehende Aktien in mehrere neue Anteile mit geringerem Nennwert aufgeteilt, ohne dass sich der Gesamtwert deines Depots verändert. Die Maßnahme hat vor allem einen psychologischen Effekt: Günstigere Einzelaktien sprechen mehr Anleger:innen an und erhöhen die Handelbarkeit. Gleichzeitig gibt es Situationen, in denen das Gegenteil – ein Reverse Split – die bessere Wahl ist.

    So funktioniert ein Aktiensplit

    Wenn der Kurs einer Aktie eines börsennotierten Unternehmens stark ansteigt, hat es die Möglichkeit, die Aktien zu splitten. Bei dieser Maßnahme werden die Anteile einer Aktie in einem bestimmten Verhältnis geteilt. Aus einer Aktie werden mehrere gemacht, die einen entsprechend geringeren Nennwert aufweisen. Beispielsweise kann eine Aktie mit einem Wert von 50 Euro in zwei Aktien mit 25 Euro Wert gesplittet werden.

    Über den möglichen Aktiensplit sowie über das genaue Verhältnis der Splittung stimmen die Aktionär:innen vorher ab. Das geschieht in der Regel bei einer Hauptversammlung. Um einen Aktiensplit durchzuführen, reicht eine einfache Mehrheit aus. Die Entscheidung liegt also in den Händen der Anteilseigner:innen, die gemeinsam über diese strategische Maßnahme befinden.

    📌 Gut zu wissen

    Bei Nennbetragsaktien werden die alten Aktien eingezogen und neue Aktien mit der gleichen Wertpapierkennnummer ausgegeben. Bei Stückaktien ohne Nennwert geschieht die Aufteilung durch eine Satzungsänderung. Die technische Umsetzung unterscheidet sich je nach Aktientyp, das Ergebnis bleibt jedoch dasselbe.

    Die erhöhte Stückzahl an Aktien hat keinen Einfluss auf den Börsenwert des Unternehmens. Es ändert sich nur die in den Verkehr gebrachte Stückzahl der Wertpapiere. Der Gesamtwert bleibt identisch, er verteilt sich lediglich auf mehr Anteile. Die englische Bezeichnung für einen Aktiensplit ist forward stock split.

    💡 Tipp

    Notiere dir bei einem Aktiensplit immer das genaue Verhältnis und das Datum der Durchführung. Bei einem Split 1:5 hast du nach der Maßnahme 5-mal so viele Aktien, aber der Einzelpreis beträgt nur noch ein Fünftel. Diese Information ist wichtig für deine steuerliche Dokumentation und hilft dir, die Performance deiner Anlage über längere Zeiträume korrekt zu bewerten.

    Die Gründe für einen Aktiensplit

    Ein Aktiensplit ist für diejenigen Unternehmen interessant, die eine sehr positive Kursentwicklung erfahren haben. Ihre Aktien haben stark an Wert gewonnen, der Preis einer einzelnen Aktie hat sich also erhöht. Der hohe Kurswert macht die Aktie allerdings für viele Anleger:innen unattraktiv, weil sie für die Investition pro Aktie mehr Kapital aufbringen müssen. Diese Einstiegshürde kann potenzielle Investor:innen abschrecken und die Handelbarkeit einschränken.

    Wenn durch den Aktiensplit bestehende Aktien in eine größere Anzahl neuer Aktien mit einem geringeren Wert umgewandelt werden, ist eine Aktie günstiger als zuvor und damit für das Unternehmen leichter zu veräußern. Denn der geringere Preis spricht in der Regel eine größere Zahl an Investor:innen an. Die psychologische Wirkung des niedrigeren Preises sollte nicht unterschätzt werden, auch wenn sich der tatsächliche Wert nicht verändert hat.

    Das Eigenkapital des Unternehmens und der Aktienwert der Anleger:innen verändern sich zunächst nicht. Ein Aktiensplit hat also eher einen psychologischen Effekt und keinen unmittelbaren wirtschaftlichen. Die Maßnahme zielt darauf ab, die Aktie für einen breiteren Anlegerkreis zugänglich und attraktiv zu machen, ohne dass sich an den fundamentalen Unternehmenswerten etwas ändert.

    Vor- und Nachteile eines Aktiensplits

    Bei einem Aktiensplit ergeben sich für Anleger:innen zunächst weder Vor- noch Nachteile. Du besitzt lediglich mehr Aktien eines Unternehmens als vor dem Split, der Wert in deinem Depot verändert sich nicht. Rein rechnerisch bleibt alles beim Alten, nur die Stückzahl und der Preis pro Aktie ändern sich proportional.

    📌 Gut zu wissen

    Die Ankündigung eines Aktiensplits kann bereits zu Kurssteigerungen führen, noch bevor der Split tatsächlich durchgeführt wird. Dieser Effekt basiert auf der Erwartung erhöhter Nachfrage und wird oft als positives Signal für die Unternehmensentwicklung interpretiert. Allerdings ist dies keine Garantie für langfristige Kurssteigerungen.

    Der Aktiensplit erhöht also im Idealfall die Handelbarkeit der Aktien, macht sie für mehr Anleger:innen zugänglich und attraktiv. Die dadurch erhöhte Nachfrage bringt dem Unternehmen frisches Kapital und kann die Liquidität der Aktie verbessern. Mehr Investor:innen bedeuten in der Regel auch mehr Handelsaktivität und eine breitere Streuung der Anteile.

    Zudem steigt das Handelsvolumen, weil mehr Aktien des Unternehmens auf dem Markt handelbar sind. Das kann zumindest kurzzeitig den Börsenwert des Unternehmens erhöhen. So geben Unternehmen ihren Aktienwerten also wieder neuen Schwung und signalisieren gleichzeitig Vertrauen in die weitere Entwicklung.

    💡 Tipp

    Vorsicht bei Einstiegen nach Aktiensplits: Da sich Firmen häufig für einen Split entscheiden, wenn die Kurse bereits enorm angestiegen sind, kann dies ein ungünstiger Zeitpunkt für Neueinsteiger sein. Prüfe immer die fundamentalen Unternehmensdaten und die Bewertung im Branchenvergleich, bevor du nach einem Split investierst.

    Praxisbeispiele: Amazon und Shopify

    Amazon: Vierter Split ohne große Kurssprünge

    Bereits zum 4. Mal vollzog der Onlineriese Amazon im Juni 2022 einen Aktiensplit. Diesmal im Verhältnis von 20:1. Der Aktienkurs machte danach jedoch keine nennenswerten Sprünge, was zeigt, dass ein Split nicht automatisch zu Kurssteigerungen führt. Diese Erfahrung verdeutlicht, dass der Markt Aktiensplits rational bewertet und nicht jeder Split zu einer Rally führt.

    Shopify: Verbesserung der Handelbarkeit

    Das kanadische Softwareunternehmen Shopify setzte im Juni 2022 einen Aktiensplit im Verhältnis 10:1 um. Weil die erfolgreiche Entwicklung des Unternehmens die Aktie zu teuer machte, entschieden die Anteilseigner:innen sich für einen Aktiensplit, um die Handelbarkeit zu verbessern. Der Split ermöglichte es kleineren Investor:innen, wieder in das Unternehmen zu investieren.

    Gegenteil: Reverse Split

    Beim sogenannten Reverse Split handelt es sich um die umgekehrte Maßnahme eines Aktiensplits. Hierbei werden mehrere Aktien zu einer zusammengefasst, wodurch der Kurs pro Aktie steigt. Diese Strategie kommt zum Einsatz, wenn Unternehmen ihre Aktien als zu günstig empfinden oder bestimmte Mindestanforderungen von Börsen erfüllen müssen.

    📌 Gut zu wissen

    Ein Reverse Split wird oft als negatives Signal wahrgenommen, da er häufig bei Unternehmen in schwierigen Situationen durchgeführt wird. Manche Börsen haben Mindestanforderungen an den Aktienkurs – fällt eine Aktie dauerhaft unter beispielsweise 1 Dollar, droht das Delisting. Ein Reverse Split kann dies verhindern.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Was passiert mit meinen Aktien bei einem Aktiensplit?

    Bei einem Aktiensplit erhältst du automatisch mehr Aktien im entsprechenden Verhältnis gutgeschrieben. Der Einzelwert sinkt proportional, sodass der Gesamtwert deines Depots unverändert bleibt. Du musst nichts unternehmen – die Umbuchung erfolgt automatisch durch deinen Broker.

    Q

    Muss ich bei einem Aktiensplit Steuern zahlen?

    Nein, ein Aktiensplit ist kein steuerpflichtiges Ereignis. Es findet kein Verkauf statt und du realisierst keine Gewinne oder Verluste. Die Anschaffungskosten verteilen sich lediglich auf die neue Anzahl der Aktien. Steuern fallen erst beim tatsächlichen Verkauf der Aktien an.

    Q

    Wie erkenne ich, ob ein Aktiensplit bevorsteht?

    Unternehmen müssen Aktiensplits rechtzeitig ankündigen, meist mehrere Wochen im Voraus. Die Information findest du in Pressemitteilungen, auf der Investor Relations Seite des Unternehmens oder in den Benachrichtigungen deines Brokers. Achte auf die Tagesordnung von Hauptversammlungen, dort wird über Splits abgestimmt.

    Q

    Gibt es typische Splitverhältnisse?

    Die häufigsten Splitverhältnisse sind 2:1, 3:1, 5:1 oder 10:1. Bei extrem hohen Kursen kommen auch Verhältnisse wie 20:1 vor, wie im Fall von Amazon. Das Verhältnis hängt davon ab, auf welches Kursniveau das Unternehmen die Aktie bringen möchte, um optimale Handelbarkeit zu erreichen.

    Q

    Kann ich gegen einen Aktiensplit stimmen?

    Als Aktionär:in kannst du bei der Hauptversammlung gegen einen vorgeschlagenen Aktiensplit stimmen. Allerdings reicht eine einfache Mehrheit für die Durchführung aus. Kleinaktionär:innen haben daher meist wenig Einfluss auf die Entscheidung, wenn große institutionelle Investoren für den Split stimmen.

  • Abgeltungsteuer: Alles zu Freibeträgen & Steueroptimierung

    Abgeltungsteuer: Alles zu Freibeträgen & Steueroptimierung

    Themen in diesem Artikel:

    • Was ist die Abgeltungsteuer: Seit 2009 werden Kapitalerträge pauschal mit 25 Prozent plus Solidaritätszuschlag versteuert – automatisch und ohne Aufwand in der Steuererklärung.
    • Wann die Steuer anfällt: Die Abgeltungsteuer wird auf Zinsen, Dividenden und realisierte Kursgewinne aus Wertpapiergeschäften wie Aktien oder Zertifikaten erhoben.
    • Vor- und Nachteile: Automatischer Steuerabzug vereinfacht die Verwaltung, doch seit 2009 entfällt die frühere Steuerfreiheit bei Aktienverkäufen nach zwölf Monaten Haltedauer.
    • Freistellungsauftrag nutzen: Mit einem Freistellungsauftrag bleiben Kapitalerträge bis 801 Euro steuerfrei, für Ehepaare sogar 1.602 Euro – ab 2023 steigen die Beträge auf 1.000 und 2.000 Euro.
    • Steueroptimierung: Buy-and-Hold-Strategien, thesaurierende Fonds und die Günstigerprüfung in der Steuererklärung helfen dir, die Steuerlast zu minimieren oder sogar zu umgehen.

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Das Wichtigste zur Abgeltungsteuer

    Die Abgeltungsteuer beträgt pauschal 25 Prozent auf deine Kapitalerträge – plus Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer. Seit 2009 wird dieser Betrag automatisch abgeführt, sodass du deine Investitionsgewinne nicht mehr in der Steuererklärung aufführen musst. Das klingt zunächst einfach und bequem, doch es lohnt sich, genauer hinzuschauen: Mit der richtigen Strategie kannst du deine Steuerlast deutlich reduzieren oder in bestimmten Fällen sogar komplett umgehen.

    Die Steuererklärung bleibt für viele ein leidiges Thema. Dank der Abgeltungsteuer entfällt zumindest der bürokratische Aufwand bei Kapitalerträgen. Trotzdem kann es sinnvoll sein, deine Gewinne freiwillig in der Steuererklärung anzugeben – etwa wenn dein persönlicher Steuersatz unter 25 Prozent liegt. In diesem Artikel erfährst du, wie die Abgeltungsteuer funktioniert, welche Vor- und Nachteile sie mit sich bringt und wie du sie clever zu deinem Vorteil nutzen kannst.

    Was ist die Abgeltungsteuer?

    Seit 2009 gilt auf Kapitalerträge aus Privatvermögen die sogenannte Abgeltungsteuer. Sie wird pauschal mit 25 Prozent berechnet, hinzu kommen der Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer. Der entsprechende Betrag wird automatisch von deiner Bank oder deinem Broker abgeführt, ohne dass du selbst aktiv werden musst.

    Die Einführung der Abgeltungsteuer verfolgte zwei zentrale Ziele: Zum einen sollte Steuerhinterziehung erschwert werden, zum anderen wollte der Gesetzgeber die Besteuerung deutlich vereinfachen. Indem du als Anleger:in die Abgeltungsteuer entrichtest, ist deine Steuerpflicht auf diese Erträge abgegolten – daher auch die Bezeichnung. Deshalb musst du die Kapitalerträge, die über die Abgeltungsteuer versteuert werden, nicht mehr gesondert in deiner Einkommenssteuererklärung aufführen. Das spart dir Zeit und reduziert den bürokratischen Aufwand erheblich.

    📌 Gut zu wissen

    Die Begriffe „Abgeltungsteuer“ und „Kapitalertragssteuer“ werden oft synonym verwendet, meinen aber unterschiedliche Dinge: Die Abgeltungsteuer gilt für Privatpersonen, während bei Kapitalerträgen im Betriebsvermögen die Kapitalertragssteuer anfällt – oft kombiniert mit Gewerbesteuer.

    Darauf wird die Abgeltungsteuer erhoben

    Wenn du Geld aus deinem Privatvermögen investierst und damit Gewinn machst, musst du diesen Gewinn mit der Abgeltungsteuer versteuern. Die Steuer fällt seit 2009 auf sogenannte Kapitaleinkünfte an – dazu zählen Zinsen, Dividenden und realisierte Kursgewinne. Konkret betrifft das Geschäfte mit Wertpapieren wie Aktien, Optionen oder Zertifikaten.

    Wichtig zu verstehen ist dabei der Begriff „realisierte Gewinne“: Solange deine Wertpapiere im Depot liegen und nur auf dem Papier an Wert gewinnen, bleiben diese Buchgewinne steuerfrei. Erst wenn du die Wertpapiere tatsächlich verkaufst und den Gewinn realisierst, wird die Abgeltungsteuer fällig. Diese Regelung bietet dir interessante Gestaltungsmöglichkeiten für deine Anlagestrategie.

    💡 Tipp

    Plane deine Verkäufe strategisch: Wenn du absehbar hohe andere Einkünfte in einem Jahr hast, verschiebe Gewinnrealisierungen ins Folgejahr. So nutzt du Verlustvorträge optimal aus und kannst deine Gesamtsteuerlast über mehrere Jahre verteilen.

    Vor- und Nachteile der Abgeltungsteuer

    Die Abgeltungsteuer bietet zahlreiche organisatorische Vorteile, besonders für Privatanleger:innen. Dadurch, dass die Steuer automatisch eingezogen wird, entsteht für dich kein bürokratischer Aufwand. Du musst dich nicht um Fristen kümmern oder komplizierte Formulare ausfüllen – deine Bank oder dein Broker übernimmt das für dich.

    Ein weiterer Vorteil zeigt sich bei Wertpapiergeschäften: Hier werden bei der Besteuerung Gewinne und Verluste automatisch gegeneinander aufgerechnet. Wenn du beispielsweise Gewinne in Höhe von 20.000 Euro realisiert hast, aber auch Verluste in Höhe von 15.000 Euro erlitten hast, werden nur die verbleibenden 5.000 Euro Ertrag besteuert. Diese Verlustverrechnung erfolgt automatisch und reduziert deine Steuerlast spürbar.

    Besonders attraktiv ist der Freistellungsauftrag: Wenn du ihn eingerichtet hast, bleiben Gewinne aus Kapitaleinkünften bis zu 801 Euro steuerfrei – für Ehepaare sogar 1.602 Euro. Diese Grenze wird ab 2023 auf 1.000 beziehungsweise 2.000 Euro angehoben, was dir noch mehr Spielraum verschafft.

    Allerdings bringt die Abgeltungsteuer auch Nachteile mit sich. Seit ihrer Einführung 2009 werden alle Kapitalerträge besteuert, unabhängig von der Haltedauer. Davor waren Anleger:innen, die ihre Aktien länger als zwölf Monate hielten, im Vorteil – sie mussten auf dadurch erwirtschaftete Gewinne keine Steuern zahlen. Diese Spekulationsfrist gibt es heute nicht mehr.

    📌 Gut zu wissen

    Aktien, die du vor 2009 gekauft hast, genießen Bestandsschutz: Werden sie gewinnbringend verkauft, fallen auf die Gewinne keine Steuern an. Diese Altbestände sind ein wertvolles Steuersparpotenzial – prüfe dein Depot auf solche Positionen!

    Den Freistellungsauftrag optimal nutzen

    Der Freistellungsauftrag ist dein wichtigstes Werkzeug, um Kapitalerträge steuerfrei zu vereinnahmen. Mit diesem Auftrag teilst du deiner Bank oder deinem Broker mit, dass du den Sparerpauschbetrag von 801 Euro nutzen möchtest. Bis zu dieser Grenze werden deine Kapitalerträge dann nicht besteuert – der Betrag wird automatisch freigestellt.

    Wenn du mehrere Depots oder Konten bei verschiedenen Banken hast, kannst du den Freistellungsauftrag aufteilen. Achte dabei darauf, dass die Summe aller Freistellungsaufträge die 801 Euro nicht überschreitet. Für Ehepaare verdoppelt sich der Betrag auf 1.602 Euro, ab 2023 sogar auf 2.000 Euro. Diese Erhöhung gibt dir mehr Flexibilität bei deiner Anlagestrategie und ermöglicht höhere steuerfreie Erträge.

    💡 Tipp

    Teile deinen Freistellungsauftrag clever auf: Schätze zu Jahresbeginn, wo welche Erträge anfallen werden. Bei Tagesgeldkonten reicht oft ein kleiner Betrag, während du für dein Aktiendepot mehr reservieren solltest. Du kannst die Aufteilung jederzeit unterjährig anpassen – nutze diese Flexibilität!

    So kannst du die Abgeltungsteuer umgehen

    Die Abgeltungsteuer wird auf realisierte Gewinne fällig – und genau hier liegt der Schlüssel zur Steueroptimierung. Reine Buchgewinne sind steuerlich irrelevant, solange du deine Wertpapiere nicht verkaufst. Die Anlagestrategie Buy and Hold, bei der du Wertpapiere langfristig im Depot hältst und darauf setzt, dass sich die Kurse in deinem Sinne entwickeln, ist aus steuerlicher Sicht besonders empfehlenswert. Du verschiebst die Steuerlast in die Zukunft und profitierst vom Zinseszinseffekt auf den unversteuerten Gewinn.

    Ausschüttende und thesaurierende Fonds

    Auch thesaurierende Fonds oder ETFs, die Dividenden automatisch reinvestieren, bieten steuerliche Vorteile. Bei diesen Produkten wird für die Dividenden zunächst keine Abgeltungsteuer fällig, im Gegensatz zu Dividenden, die direkt an dich als Anleger:in ausgeschüttet werden. Erst wenn du den Fonds oder ETF später mit Gewinn verkaufst, muss der gesamte Gewinn versteuert werden.

    Dabei lohnt sich ein genauerer Blick auf deine Gesamtstrategie: Wenn du ausschließlich in Fonds oder ETFs investiert hast, kannst du mit Dividendenausschüttungen den Sparerpauschbetrag von 801 Euro gezielt ausnutzen. Eine intelligente Kombination aus thesaurierenden und ausschüttenden Fonds kann sich also steuerlich deutlich rentieren. Du nutzt den Freibetrag optimal aus und verschiebst gleichzeitig einen Teil der Steuerlast in die Zukunft.

    Nichtveranlagungsbescheinigung bei der Steuererklärung

    Die pauschale Abgeltungsteuer von 25 Prozent gilt grundsätzlich für Personen aller Steuerklassen – mit einer wichtigen Ausnahme für Geringverdienende wie Studierende oder Rentner:innen. Liegt dein zu versteuerndes Einkommen unter dem Grundfreibetrag, wird keine Abgeltungsteuer fällig. Dafür musst du die Nichtveranlagungsbescheinigung beim Finanzamt beantragen und ausgefüllt vorlegen.

    Diese Bescheinigung gilt für drei Jahre und befreit dich komplett von der Abgeltungsteuer. Ändern sich in diesem Zeitraum deine finanziellen Verhältnisse, sodass dein Einkommen über dem Grundfreibetrag liegt, musst du das Finanzamt unverzüglich darüber informieren. Die Nichtveranlagungsbescheinigung ist besonders für Studierende interessant, die nebenbei investieren und deren Gesamteinkommen niedrig bleibt.

    Günstigerprüfung bei der Steuererklärung

    Über die Günstigerprüfung kannst du die Abgeltungsteuer zwar nicht umgehen, aber den Prozentsatz unter Umständen deutlich verringern. Dazu füllst du die Anlage KAP (Einkünfte aus Kapitalvermögen) in deiner Einkommenssteuererklärung aus. Dann prüft das Finanzamt automatisch, ob dein persönlicher Steuersatz unter den 25 Prozent der Abgeltungsteuer liegt.

    Ist dein individueller Steuersatz niedriger, wird die Differenz erstattet. Diese Günstigerprüfung lohnt sich besonders für Personen mit geringem Einkommen oder in der Ausbildung. Auch wenn die Abgeltungsteuer bereits automatisch abgeführt wurde, kannst du durch die freiwillige Angabe in der Steuererklärung bares Geld zurückholen. Das Finanzamt nimmt die Prüfung von Amts wegen vor – du musst nur die entsprechende Anlage ausfüllen.

    💡 Tipp

    Beantrage die Günstigerprüfung rückwirkend für die letzten vier Jahre, wenn dein Einkommen niedrig war. Viele Studierende und Berufseinsteiger verschenken hier Geld, weil sie nicht wissen, dass sie sich zu viel gezahlte Abgeltungsteuer zurückholen können. Die Anlage KAP ist schnell ausgefüllt und kann sich richtig lohnen!

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Wie hoch ist die Abgeltungsteuer genau?

    Die Abgeltungsteuer beträgt pauschal 25 Prozent auf Kapitalerträge. Hinzu kommen der Solidaritätszuschlag von 5,5 Prozent auf die Steuerschuld sowie gegebenenfalls Kirchensteuer, sodass die Gesamtbelastung bei etwa 26,375 Prozent ohne Kirchensteuer liegt.

    Q

    Kann ich mehrere Freistellungsaufträge bei verschiedenen Banken einrichten?

    Ja, du kannst deinen Sparerpauschbetrag auf mehrere Banken aufteilen. Wichtig ist nur, dass die Summe aller Freistellungsaufträge 801 Euro (bzw. 1.000 Euro ab 2023) nicht überschreitet. Bei Überschreitung drohen Nachzahlungen und mögliche Strafzinsen.

    Q

    Was passiert mit nicht genutzten Verlusten am Jahresende?

    Nicht verrechnete Verluste werden automatisch ins nächste Jahr übertragen. Deine Bank führt dafür einen Verlusttopf, der unbegrenzt fortgeschrieben wird. Du musst dich um nichts kümmern – die Verrechnung erfolgt automatisch mit zukünftigen Gewinnen.

    Q

    Gilt die Abgeltungsteuer auch für P2P-Kredite und Crowdinvesting?

    Ja, Zinserträge aus P2P-Krediten und Crowdinvesting unterliegen der Abgeltungsteuer. Da ausländische Plattformen die Steuer oft nicht automatisch abführen, musst du diese Einkünfte in der Anlage KAP deiner Steuererklärung selbst angeben und versteuern.

    Q

    Wie werden ETF-Sparplanausführungen steuerlich behandelt?

    Bei ETF-Sparplänen fällt keine Abgeltungsteuer beim Kauf an. Erst beim Verkauf wird der Gewinn (Verkaufspreis minus durchschnittlicher Einstandspreis aller Käufe) versteuert. Bei ausschüttenden ETFs werden Dividenden sofort mit der Abgeltungsteuer belastet.

    Q

    Was ist der Unterschied zwischen Vorabpauschale und Abgeltungsteuer?

    Die Vorabpauschale ist eine jährliche Steuer auf thesaurierende Fonds, berechnet auf Basis eines fiktiven Ertrags. Sie wird mit der Abgeltungsteuer beim späteren Verkauf verrechnet. Die Abgeltungsteuer fällt dagegen auf tatsächlich realisierte Gewinne und Ausschüttungen an.

  • Bitcoin einfach erklärt: Alles über die digitale Währung

    Bitcoin einfach erklärt: Alles über die digitale Währung

    Themen in diesem Artikel:

    • Was ist Bitcoin: Die erste Kryptowährung existiert nur digital und basiert auf einer dezentralen Blockchain-Technologie ohne zentrale Kontrolle.
    • Wichtige Begriffe: Blockchain, Mining, Wallet und weitere Schlüsselbegriffe erklärt, die zum Verständnis von Bitcoin notwendig sind.
    • Bitcoin-Kurs: Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis, der starken Schwankungen unterliegt und von verschiedenen Faktoren beeinflusst wird.
    • Bitcoins nutzen: Wie du Bitcoins kaufst, in digitalen Wallets aufbewahrst und wieder verkaufst oder damit bezahlst.

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Bitcoin einfach erklärt

    Bitcoin ist die weltweit erste und bekannteste Kryptowährung – ein digitales Zahlungssystem, das komplett im virtuellen Raum existiert. Zwischen 2008 und 2009 veröffentlichte eine Person oder Gruppe unter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto das revolutionäre Konzept samt Open-Source-Software. Die Identität dahinter bleibt bis heute ungeklärt. Bitcoin verspricht Transparenz, Unabhängigkeit von staatlichen Institutionen und Stabilität durch eine begrenzte Gesamtmenge von 21 Millionen Einheiten.

    Anders als klassische Währungen wie Euro oder US-Dollar wird Bitcoin nicht von Zentralbanken ausgegeben oder kontrolliert. Stattdessen basiert das System auf einer dezentralen Datenbank namens Blockchain, die auf mehreren Computern gespeichert und von den Teilnehmer:innen gemeinsam verwaltet wird. Alle Transaktionen werden dort mithilfe kryptografischer Techniken gegen Fälschung und Manipulation gesichert. Neue Bitcoins entstehen durch komplexe mathematische Berechnungen in einem dezentralen Netzwerk – ein Prozess, der als Mining bezeichnet wird.

    Was ist Bitcoin und woher kommt es?

    Bitcoin funktioniert als elektronische Währung ausschließlich im Internet oder in anderen Netzwerken aus verbundenen Computern. Die Abkürzung BTC setzt sich aus der kleinsten Digitaleinheit Bit und dem englischen Wort Coin für Münze zusammen. Das Besondere: Im Gegensatz zu traditionellem Fiatgeld kann keine unbegrenzte Menge an Bitcoins geschaffen werden. Die Obergrenze liegt bei exakt 21 Millionen Einheiten, von denen bereits ein Großteil existiert.

    Die Grundlage bildet die Blockchain – eine dezentrale Datenbank, die auf mehreren Computern gespeichert ist. Alle Teilnehmer:innen verwalten sie gemeinsam, wodurch keine zentrale Autorität notwendig ist. Jede Transaktion wird dort dauerhaft festgehalten und durch kryptografische Verfahren vor Veränderungen geschützt. Diese Technologie macht Bitcoin zu einem transparenten System, bei dem alle Bewegungen nachvollziehbar sind, ohne dass persönliche Daten offengelegt werden müssen.

    📌 Gut zu wissen

    Erste Zahlung mit Bitcoin: Als erste mit Bitcoin bezahlte Waren gelten zwei Pizzen im Jahr 2010, die 10.000 Bitcoin gekostet haben. Zehn Jahre später hätten Bitcoin-Besitzer:innen mit derselben Menge eine Megajacht oder einen Privatjet kaufen können – ein eindrucksvolles Beispiel für die enorme Wertsteigerung.

    Wichtige Begriffe rund um Bitcoin

    Um das Konzept Bitcoin vollständig zu verstehen, solltest du die Bedeutung einiger zentraler Begriffe kennen. Diese Terminologie hilft dir, die Funktionsweise und die Besonderheiten dieser Kryptowährung besser nachzuvollziehen.

    Kryptowährung bezeichnet virtuelle Währungen wie Bitcoin, die Kryptografie nutzen – also komplexe mathematische Berechnungen zur Verschlüsselung von Informationen. Das Wort Krypto stammt aus dem Altgriechischen und bedeutet verbergen oder schützen. Diese Verschlüsselungstechniken machen Transaktionen und die Gelderschaffung sicher vor Fälschung und unerwünschter Einflussnahme. Jede Bewegung im Netzwerk wird mathematisch abgesichert und kann nicht nachträglich verändert werden.

    Die Blockchain ist die dezentralisierte Datenbank, auf der das Bitcoin-Netzwerk basiert. Dieses Kunstwort aus dem Englischen bedeutet wörtlich Kette aus Blöcken. Dabei werden Datenblöcke mit den Informationen über alle existierenden und neu geschaffenen Bitcoins sowie ihrer Transaktionen erschaffen, der Datenkette hinzugefügt und dezentral gespeichert. Jeder Block ist mit dem vorherigen verknüpft, wodurch eine manipulationssichere Kette entsteht. Diese Struktur ermöglicht es, dass alle Teilnehmer:innen eine identische Kopie der gesamten Transaktionshistorie besitzen.

    💡 Tipp

    Bevor du in Bitcoin investierst, solltest du dich intensiv mit den technischen Grundlagen vertraut machen. Verstehe zuerst die Blockchain-Technologie und wie Wallets funktionieren. Investiere niemals mehr, als du bereit bist zu verlieren, da der Bitcoin-Kurs extrem volatil ist. Beginne mit kleinen Beträgen und nutze etablierte Handelsplattformen mit gutem Ruf.

    Mining – das englische Wort für Schürfen – erinnert an Bergminen für wertvolle Materialien wie Gold. Gemeint ist das Erschaffen neuer Bitcoins durch einen aufwendigen kryptografischen Rechenprozess. Dabei werden Bitcoin-Transaktionen in Blöcken aufgezeichnet, überprüft und der Blockchain hinzugefügt. Pro Transaktion entsteht eine verschlüsselte Zeichenfolge, die sogenannte Hash. Erfüllt diese Hash eine bestimmte Bedingung, wird eine festgelegte Anzahl an Bitcoin generiert. Diese erhält der Bitcoin-Miner, der seine Computerrechenleistung für den Transfer bereitgestellt hat. Die Aussicht auf diesen Gewinn ist gleichzeitig der Anreiz für alle Miner, weiterzuschürfen und das Netzwerk am Laufen zu halten.

    Die Wallet – die elektronische Geldbörse – ist ein Softwareprogramm oder eine Hardware wie ein USB-Stick und dient dazu, Kryptowährungen aufzubewahren. Für den Zugriff und Transaktionen verwendest du eine Reihe von Passwörtern und Zugangscodes. Ohne diese Zugangsdaten ist kein Zugriff auf deine Bitcoins möglich, weshalb ihre sichere Aufbewahrung entscheidend ist. Verlierst du deine Zugangsdaten, sind die Bitcoins unwiederbringlich verloren.

    📌 Gut zu wissen

    Der Verlust von Wallet-Zugangsdaten ist endgültig! Es wird geschätzt, dass bereits mehrere Millionen Bitcoins für immer verloren sind, weil ihre Besitzer:innen die Passwörter vergessen oder verloren haben. Es gibt keine Möglichkeit, verlorene Zugangsdaten wiederherzustellen – im Gegensatz zu einem vergessenen Online-Banking-Passwort.

    Satoshi – benannt nach dem mysteriösen Gründer von Bitcoin – dient als kleinste Einheit von Bitcoin. Dies funktioniert ähnlich wie der Cent beim Euro, nur besteht ein Bitcoin nicht aus 100 Satoshi, sondern aus 100 Millionen. Diese Unterteilung ermöglicht auch bei hohen Bitcoin-Kursen noch kleine Transaktionen und macht die Währung alltagstauglich.

    Fiatgeld bezeichnet die klassischen, von Staaten herausgegebenen Währungen wie Euro oder US-Dollar. Ähnlich wie Bitcoin sind auch sie nicht an physische Werte wie Gold gebunden, sondern funktionieren nur mit dem Vertrauen der Öffentlichkeit. Im Unterschied zu Bitcoin wird Fiatgeld von staatlichen Autoritäten wie Zentralbanken kontrolliert, und es gibt keine Obergrenze für die Ausgabe. Regierungen können theoretisch unbegrenzt neues Geld drucken, was zu Inflation führen kann.

    Was bestimmt den Bitcoin-Kurs?

    Wie im marktwirtschaftlichen Kapitalismus üblich, bestimmen Angebot und Nachfrage den Kurs des Bitcoins. Dabei lässt sich das Verhalten der Marktteilnehmer:innen nicht immer rational erklären oder transparent durchblicken. Regionale Wirtschaftsfaktoren können eine Rolle spielen sowie weltpolitische Entwicklungen oder Naturkatastrophen. Auswirkungen haben zudem psychologische Faktoren wie die Hoffnung auf hohe Gewinne oder die Angst vor Verlusten.

    Bislang war der Bitcoin-Kurs starken Schwankungen unterworfen. Im Jahr 2016 lag er bei etwa 400 Euro, zwei Jahre später bei rund 16.000 Euro. Wieder ein Jahr später fiel er auf 3.000 Euro zurück, erreichte 2021 ein Rekordhoch von mehr als 56.000 Euro und sank 2022 schließlich wieder auf weniger als 20.000 Euro. Diese extremen Kursschwankungen machen Bitcoin zu einer hochspekulativen Anlage, die sowohl enorme Gewinne als auch dramatische Verluste ermöglichen kann.

    💡 Tipp

    Verfolge den Bitcoin-Kurs regelmäßig über seriöse Finanzportale und nutze Limit-Orders beim Handel, um automatisch bei bestimmten Kursen zu kaufen oder zu verkaufen. Setze dir klare Grenzen für Gewinne und Verluste. Eine bewährte Strategie ist das Dollar-Cost-Averaging: Investiere regelmäßig kleinere Beträge statt einmal eine große Summe, um Kursschwankungen auszugleichen.

    Es ist ungewiss, wie sich Bitcoin weiterentwickelt. Einige Finanzexpert:innen glauben, der Kurs könnte irgendwann auf eine halbe Million Euro steigen. Sie argumentieren mit der begrenzten Menge und der wachsenden Akzeptanz als Zahlungsmittel. Andere sagen, Bitcoin sei nichts weiter als heiße Luft und werde kollabieren. Sie verweisen auf fehlende innere Werte und die hohe Volatilität. Die Wahrheit liegt vermutlich irgendwo dazwischen, und niemand kann die zukünftige Entwicklung mit Sicherheit vorhersagen.

    Bitcoins kaufen, aufbewahren und verkaufen

    Da Bitcoins kein physischer Gegenstand sind, können sie nicht einfach im nächsten Geschäft erworben werden. Zudem sind sie bisher kein gesetzliches oder übliches Zahlungsmittel, um damit im Handel oder im Internet zu bezahlen. Der Erwerb, die Aufbewahrung und der Verkauf von Bitcoins erfordern spezielle Plattformen und digitale Werkzeuge.

    📌 Gut zu wissen

    In Deutschland musst du Gewinne aus Bitcoin-Verkäufen versteuern, wenn du die Bitcoins weniger als ein Jahr gehalten hast. Nach einer Haltefrist von einem Jahr sind Gewinne steuerfrei. Führe unbedingt Buch über alle Transaktionen, da das Finanzamt bei einer Prüfung Nachweise verlangen kann. Die steuerliche Behandlung kann sich ändern, informiere dich daher regelmäßig über aktuelle Regelungen.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Was genau ist Bitcoin?

    Bitcoin ist eine digitale Währung, die nur elektronisch existiert und auf einer dezentralen Blockchain-Technologie basiert, ohne zentrale Kontrolle durch Banken oder Regierungen.

    Q

    Wie entsteht ein neuer Bitcoin?

    Neue Bitcoins entstehen durch Mining – einen komplexen kryptografischen Rechenprozess, bei dem Transaktionen überprüft und der Blockchain hinzugefügt werden, wofür Miner mit Bitcoin belohnt werden.

    Q

    Warum schwankt der Bitcoin-Kurs so stark?

    Der Bitcoin-Kurs wird durch Angebot und Nachfrage bestimmt und unterliegt psychologischen Faktoren, weltpolitischen Entwicklungen, regionalen Wirtschaftsfaktoren und spekulativem Verhalten der Marktteilnehmer:innen.

    Q

    Wie viele Bitcoins wird es maximal geben?

    Die Gesamtmenge an Bitcoins ist auf 21 Millionen Einheiten begrenzt, von denen bereits ein Großteil existiert. Diese Obergrenze unterscheidet Bitcoin von klassischen Währungen ohne Mengenbegrenzung.

    Q

    Ist Bitcoin sicher?

    Die Bitcoin-Blockchain selbst gilt als sehr sicher durch kryptografische Verschlüsselung. Das größte Risiko besteht im Verlust der Wallet-Zugangsdaten oder beim Handel über unsichere Plattformen. Auch Hackerangriffe auf Börsen sind möglich.

    Q

    Kann ich mit Bitcoin überall bezahlen?

    Nein, Bitcoin ist noch kein allgemein akzeptiertes Zahlungsmittel. Nur wenige Händler und Online-Shops akzeptieren Bitcoin direkt. Die Akzeptanz wächst jedoch langsam, besonders im Online-Bereich und bei internationalen Transaktionen.

  • Geld anlegen für Kinder: So baust du langfristig Vermögen auf

    Geld anlegen für Kinder: So baust du langfristig Vermögen auf

    Themen in diesem Artikel:

    • Der Zeitfaktor beim Vermögensaufbau: Warum frühes Sparen für Kinder den entscheidenden Unterschied macht und wie sich selbst kleine Beträge über 18 Jahre zu beachtlichem Vermögen entwickeln.
    • Zinsen und ihre Auswirkung: Wie bereits ein Prozentpunkt mehr Rendite das Endergebnis dramatisch verändert und warum klassische Sparprodukte heute kaum noch rentabel sind.
    • Aktien und ETFs als langfristige Lösung: Weshalb Aktienfonds trotz Schwankungen bei langen Anlagehorizonten überzeugen und ETF-Sparpläne bereits ab 25 Euro monatlich möglich sind.
    • Steuerliche Überlegungen: Auf welchen Namen du das Depot eröffnen solltest und welche steuerlichen Vorteile sich durch Freibeträge ergeben können.

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Wenn du für dein Kind Geld anlegen möchtest, stehen dir verschiedene Sparmöglichkeiten zur Verfügung, die über einen langen Anlagehorizont ordentliche Renditen erwirtschaften können. Die erste eigene Wohnung, ein Auto oder eine Weltreise – solche Wünsche junger Erwachsener lassen sich deutlich leichter erfüllen, wenn Eltern oder Großeltern frühzeitig mit dem Vermögensaufbau begonnen haben. Die gute Nachricht: Schon mit überschaubaren monatlichen Beträgen kannst du deinem Kind einen soliden finanziellen Start ins Erwachsenenleben ermöglichen.

    Je früher, desto besser: Der Zeitfaktor beim Vermögensaufbau

    Das erste Auto, eine Weltreise oder die Miete für die erste eigene Wohnung – junge Erwachsene haben verschiedene, kostspielige Wünsche. Aufgrund des meist geringen Einkommens können sich Berufsanfänger:innen oder Studierende solche Sehnsüchte aber nur schwer erfüllen. Da hilft es enorm, wenn die Eltern schon früh angefangen haben, Geld für den Nachwuchs zurückzulegen, über das die Kinder mit Einsetzen der Volljährigkeit entweder frei verfügen dürfen oder das für eine sorgenfreie Ausbildung gedacht ist.

    Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Geld für die Kids über einen langen Zeitraum gewinnbringend anzulegen oder zu investieren. Je früher Eltern oder Großeltern damit anfangen, desto mehr rentiert sich die Anlage. Denn über 18 Jahre oder mehr kann ein ordentliches Vermögen zusammenkommen. Der lange Anlagehorizont ist dabei dein größter Vorteil: Er ermöglicht es dir, auch schwankungsreichere Anlageformen zu nutzen und kurzfristige Marktschwankungen einfach auszusitzen.

    📌 Gut zu wissen

    Viele Banken haben spezielle Kindersparbücher im Angebot, die Eltern mit teils deutlich höheren Zinsen als auf normale Sparbücher oder mit Startguthaben und Prämien locken. Aber in der Regel schränken andere Konditionen diese vermeintlich attraktiven Angebote deutlich ein. So gilt der höhere Zinssatz bei dem einen Anbieter nur für einen begrenzten Zeitraum, beim anderen nur bis zu einem Maximalbetrag, der schnell erreicht ist. Wer dennoch auf diesen „Klassiker“ zurückgreifen möchte, sollte die verfügbaren Angebote zuvor intensiv vergleichen.

    Jedes Prozent mehr Zinsen hat erheblichen Einfluss

    Wenn jeder Elternteil mit der Geburt des Kindes bis zur Volljährigkeit monatlich 50 Euro beisteuert, kommen schon bei der Version „Sparschwein“ 21.600 Euro zusammen. Da die Rendite hier aber bei null Prozent liegt, solltest du dich mit attraktiveren Geldanlagen beschäftigen. Die Unterschiede zwischen verschiedenen Anlageformen werden erst auf den zweiten Blick wirklich deutlich – und sie sind beeindruckend.

    Vor langer Zeit war das Sparbuch schwer in Mode, später lockten Tagesgeld- oder Festgeldkonten mit attraktiven Renditen. Doch aufgrund der Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank lässt sich das Geld auf diese Weise heutzutage kaum vermehren. Auch wenn die Zinsen im Jahr 2022 wieder angestiegen sind, frisst die Inflation die Gewinne wieder auf.

    Dennoch zeigt sich die Macht des Zinseszinseffekts eindrucksvoll: Selbst bei einer jährlichen Zinszahlung von nur zwei Prozent ergibt das Kapital aus dem obigen Beispiel nicht mehr 21.600, sondern knapp 26.000 Euro nach 18 Jahren. Sollten die Zinsen weiter steigen und eine dreiprozentige Rendite möglich sein, ergibt sich durch den Zinseszinseffekt mit Eintreten der Volljährigkeit eine Summe von gut 28.500 Euro. Der Unterschied zwischen null und drei Prozent Rendite beträgt also fast 7.000 Euro – bei identischen Einzahlungen.

    💡 Tipp

    Nutze Renditerechner im Internet, um verschiedene Szenarien durchzuspielen. So kannst du genau sehen, wie sich unterschiedliche Sparraten, Laufzeiten und Zinssätze auf das Endergebnis auswirken. Bereits ein Prozent mehr Rendite kann über 18 Jahre mehrere tausend Euro Unterschied bedeuten – das motiviert, sich nach besseren Anlagemöglichkeiten umzusehen!

    Aktien sind auch als Geldanlage für Kinder sinnvoll

    Aufgrund der geringen Renditen der Festzinsanlagen solltest du dich auch mit dem Erwerb von Aktien beschäftigen. Der große Vorteil eines solchen Investments bei der Geldanlage für die eigenen Kinder liegt auf der Hand: Der lange Anlagehorizont hilft, Abstürze an den Börsen einfach aussitzen zu können und auf die langfristig gesehen positive Entwicklung an den Aktienmärkten zu vertrauen.

    Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Wer in der Vergangenheit über einen Zeitraum von 15 Jahren in Aktienfonds investiert hatte, die den DAX abbilden, lag immer im Plus. Eine Auswertung des Deutschen Aktieninstituts zeigt bei einem Anlagezeitraum von 20 Jahren eine durchschnittliche Rendite von 8,7 Prozent im Jahr auf das angelegte Geld. Im schlechtesten Fall lag die jährliche Rendite bei 3,3 Prozent, im besten sogar bei 15,2 Prozent. Denn nicht nur die Kursentwicklung verlief bei vielen deutschen Börsenwerten positiv, auch die Dividenden trugen zur Gesamtrendite bei.

    Trendprodukt ETFs: Kostengünstige Aktienfonds

    ETFs (Exchange Traded Funds) werden als Anlageform hierzulande immer beliebter. ETFs sind Aktienfonds, die einen Aktienindex nachbilden, wie beispielsweise den DAX. Das verwaltete Vermögen der ETFs in Deutschland stieg laut dem Investment-Verband BVI von rund 68 Milliarden Euro im Jahr 2010 auf fast 169 Milliarden im Jahr 2020 an. ETF-Sparpläne eignen sich, um kostengünstig und unkompliziert in den Vermögensaufbau durch Wertpapiere einzusteigen.

    Stiftung Warentest empfiehlt einen ETF auf den weltweiten Aktienindex MSCI World. Dieser habe über einen Zeitraum von 20 Jahren im Mittel eine Rendite von 8,6 Prozent erwirtschaftet. Die Investition in einen solchen Fonds kann entweder mit einem größeren Betrag auf einen Schlag erfolgen oder in Form eines Sparplans. Viele Geldinstitute bieten solche Sparpläne schon ab einer Einzahlung in Höhe von 25 Euro monatlich an, auch in Form von kostenlosen Junior Depots mit Inhaberschaft auf die Kinder.

    💡 Tipp

    ETF-Sparpläne bieten dir maximale Flexibilität: Du kannst die monatliche Sparrate jederzeit anpassen, aussetzen oder erhöhen – je nach finanzieller Situation. Viele Banken verzichten mittlerweile auf Gebühren für die Ausführung von Sparplänen, was die Kosten minimal hält und die Rendite maximiert. Vergleiche verschiedene Anbieter und achte auf kostenlose Sparplanausführungen!

    Anlegen auf den Namen des Kindes oder der Eltern?

    Wer bei einem Geldinstitut ein Konto oder ein Depot für die Kinder eröffnet, muss sich entscheiden, auf welchen Namen die Anlage angemeldet wird. Das kann gerade hinsichtlich der Steuern entscheidend sein: Wer auf den eigenen Namen spart, muss die Kapitalerträge selbst versteuern. Für Eltern, deren Freibeträge ausgeschöpft sind, kann es sich also lohnen, Geld auf den Namen des Kindes anzulegen. Kinder haben eigene Steuerfreibeträge, die bei der Geldanlage genutzt werden können, solange die Kapitalerträge unterhalb dieser Grenzen bleiben.

    📌 Gut zu wissen

    Wenn du ein Depot auf den Namen deines Kindes eröffnest, gehört das Geld rechtlich deinem Kind. Mit Erreichen der Volljährigkeit kann es frei darüber verfügen – unabhängig davon, was du dir vorgestellt hast. Überlege dir daher gut, ob du die Kontrolle abgeben möchtest oder lieber auf deinen Namen sparst und das Geld zu einem von dir gewählten Zeitpunkt übergibst.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Ab welchem Betrag lohnt sich eine Geldanlage für Kinder?

    Eine Geldanlage für Kinder lohnt sich bereits ab 25 Euro monatlich. Viele Geldinstitute bieten ETF-Sparpläne zu diesen Konditionen an. Durch den langen Anlagehorizont und den Zinseszinseffekt können auch kleine Beträge zu beachtlichem Vermögen heranwachsen.

    Q

    Wie viel Geld kommt bei 100 Euro monatlich nach 18 Jahren zusammen?

    Bei 100 Euro monatlich über 18 Jahre ergeben sich ohne Zinsen 21.600 Euro. Mit zwei Prozent Rendite sind es etwa 26.000 Euro, bei drei Prozent rund 28.500 Euro und bei historischen Aktienrenditen von 8,7 Prozent sogar deutlich über 40.000 Euro.

    Q

    Sind Aktien für Kinder nicht zu riskant?

    Bei einem Anlagehorizont von 15 Jahren oder mehr waren Aktienfonds historisch immer im Plus. Der lange Zeitraum bis zur Volljährigkeit ermöglicht es, Börsenschwankungen auszusitzen. Das Deutsche Aktieninstitut bestätigt bei 20 Jahren Anlagedauer durchweg positive Renditen.

    Q

    Welcher ETF eignet sich am besten für Kinder?

    Stiftung Warentest empfiehlt ETFs auf den weltweiten Aktienindex MSCI World. Diese bieten breite Streuung über verschiedene Länder und Branchen und erzielten über 20 Jahre durchschnittlich 8,6 Prozent Rendite jährlich bei überschaubaren Kosten.

    Q

    Sollte ich das Depot auf meinen Namen oder den Namen meines Kindes eröffnen?

    Ein Depot auf den Namen des Kindes bietet steuerliche Vorteile durch eigene Freibeträge. Allerdings kann das Kind mit 18 Jahren frei über das Geld verfügen. Ein Depot auf deinen Namen gibt dir mehr Kontrolle, aber du musst die Erträge selbst versteuern.