Autor: O K

  • Sparerpauschbetrag: So sparst du Steuern bei Kapitalerträgen

    Sparerpauschbetrag: So sparst du Steuern bei Kapitalerträgen

    Themen in diesem Artikel:

    • Was ist der Sparerpauschbetrag?: Erfahre, was der Sparerpauschbetrag ist, welche Kapitalerträge er umfasst und wie er zusammen mit der Abgeltungsteuer die Besteuerung deiner Geldanlagen vereinfacht.
    • Wofür ist der Sparerpauschbetrag gedacht?: Verstehe, für welche Arten von Erträgen aus Aktien, Fonds, Sparverträgen und anderen Anlageformen du den Freibetrag nutzen kannst und wie er private Vermögensbildung fördern soll.
    • Wie hoch ist der Sparerpauschbetrag?: Lies nach, welche festen Freibeträge aktuell für Alleinstehende und gemeinsam Veranlagte gelten, wie die geplante Anhebung aussieht und ab welchem Betrag Abgeltungsteuer anfällt.
    • Sparerpauschbetrag und Freistellungsauftrag: Erfahre, warum ein Freistellungsauftrag unverzichtbar ist, wie du ihn auf mehrere Banken verteilst und welche Fehler du vermeiden solltest, damit dein Freibetrag optimal wirkt.
    • Günstigerprüfung und Nichtveranlagungsbescheinigung: Verstehe, wie du bei niedrigem Einkommen zu viel gezahlte Abgeltungsteuer per Günstigerprüfung zurückholen kannst und wann eine Nichtveranlagungsbescheinigung sinnvoll ist, etwa für Kinder, Studierende und Rentner:innen.
    • Häufige Fragen zum Sparerpauschbetrag: Finde Antworten dazu, was ohne Freistellungsauftrag passiert, wie du Aufträge anpassen kannst, worin sich Freistellungsauftrag und Nichtveranlagungsbescheinigung unterscheiden und wie Paare den Freibetrag gemeinsam planen.

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Als Privatanleger:in kannst du mit dem Sparerpauschbetrag deine Kapitalerträge bis zu einer bestimmten Höhe steuerfrei vereinnahmen. Dieser Freibetrag sorgt dafür, dass Gewinne aus Aktien, Fonds, Bausparverträgen und anderen Finanzprodukten nicht vollständig der Abgeltungsteuer unterliegen. Damit du diesen Vorteil auch wirklich nutzt, ist ein rechtzeitig gestellter Freistellungsauftrag entscheidend – sonst führt deine Bank automatisch zu viel Steuern ab.

    Der Sparerpauschbetrag wurde 2009 zusammen mit der Abgeltungsteuer eingeführt, um die Besteuerung von Kapitalerträgen zu vereinfachen. Vorher galten unterschiedliche Steuersätze für verschiedene Anlageformen, was das System kompliziert machte. Heute profitierst du von einem einheitlichen pauschalen Steuersatz von 25 Prozent auf sämtliche Kapitalerträge, wobei der Sparerpauschbetrag als Freibetrag vorgeschaltet ist und deine Steuerlast spürbar senkt.

    Was ist der Sparerpauschbetrag?

    Der Sparerpauschbetrag ist ein Freibetrag, den du als Privatanleger:in bei der Besteuerung von Erträgen aus Kapitalanlagen geltend machen kannst. Dadurch bleibt eine bestimmte Summe an Kapitalerträgen komplett steuerfrei. Zu den Kapitalerträgen zählen alle Gewinne, die aus Geldanlagen erzielt werden – etwa realisierte Kursgewinne, aber auch Zinsen oder Dividenden. Der Gesetzgeber möchte dich damit in Bezug auf deine Spareinkünfte entlasten und einen Anreiz für private Vermögensbildung schaffen.

    Konkret wird der Sparerpauschbetrag bei der Abgeltungsteuer genutzt, die 2009 zur Vereinfachung der Besteuerung von Kapitalerträgen eingeführt wurde. Vorher existierten unter anderem verschiedene Steuersätze auf unterschiedliche Formen der Kapitalanlage, was zu erheblichem Verwaltungsaufwand führte. Mit der Einführung der Abgeltungsteuer wurde ein pauschaler Steuersatz von 25 Prozent auf sämtliche Kapitalerträge festgelegt. Gleichzeitig wurden die bis dato geltenden Freibeträge – der Sparerfreibetrag und der Werbungskosten-Pauschbetrag – zum heutigen Sparerpauschbetrag zusammengeführt.

    📌 Gut zu wissen

    Der Sparerpauschbetrag ersetzt seit 2009 den früheren Sparerfreibetrag (750 Euro) und den Werbungskosten-Pauschbetrag (51 Euro). Die Zusammenlegung zu einem einheitlichen Freibetrag von 801 Euro vereinfacht die Handhabung erheblich und macht separate Nachweise für Werbungskosten überflüssig.

    Wofür ist der Sparerpauschbetrag gedacht?

    Du kannst den Sparerpauschbetrag für sämtliche Erträge aus Kapitalanlagen geltend machen, die abgeltungsteuerpflichtig sind. Das umfasst ein breites Spektrum an Anlageformen, die für Privatanleger:innen relevant sind. Zu den begünstigten Erträgen zählen:

    • Dividendenausschüttungen von Aktien und Fonds, die du als Anteilseigner:in erhältst
    • Realisierte Kursgewinne beim Wertpapierhandel – also der Gewinn beim Verkauf von Aktien, Anleihen oder anderen Wertpapieren
    • Zinserträge aus Anlagefonds wie ETFs
    • Klassische Sparprodukte: Zinserträge aus Sparverträgen, Bausparverträgen, Sparbüchern sowie Festgeldern

    Diese breite Anwendbarkeit macht den Sparerpauschbetrag zu einem wichtigen Instrument für alle, die ihr Geld in verschiedenen Anlageformen investieren und dabei Steuern sparen möchten.

    Wie hoch ist der Sparerpauschbetrag?

    Der Sparerpauschbetrag ist ein statischer Freibetrag – die Höhe bleibt also immer gleich, unabhängig vom Gesamtwert deiner zu versteuernden Kapitalerträge. Aktuell liegen die Freibeträge für Alleinstehende bei 801 Euro und bei gemeinsam Veranlagten bei 1.602 Euro. Ab 2023 soll der Sparerpauschbetrag auf 1.000 beziehungsweise 2.000 Euro angehoben werden, was eine deutliche Verbesserung für Anleger:innen darstellt.

    Für alle Kapitalerträge, die über diesem Freibetrag liegen, fallen automatisch 25 Prozent Abgeltungsteuer an. Diese wird von den für die jeweilige Kapitalanlage zuständigen Geldinstituten wie Sparkassen oder Banken direkt an das Finanzamt abgeführt.

    💡 Tipp

    Nutze die Möglichkeit, deinen Sparerpauschbetrag auf mehrere Banken und Depots aufzuteilen! Wenn du beispielsweise 500 Euro Dividenden bei Bank A und 300 Euro Zinsen bei Bank B erwartest, stelle entsprechende Teilbeträge als Freistellungsauftrag. So vermeidest du, dass eine Bank zu viel Steuern abführt, während bei der anderen der Freibetrag ungenutzt bleibt.

    Sparerpauschbetrag und Freistellungsauftrag

    Damit das zuständige Geldinstitut nicht zu viel Abgeltungsteuer abführt, musst du unbedingt einen Freistellungsauftrag einrichten. Dadurch weiß deine Bank genau, welche Beträge befreit sind, und führt nur die Steuern auf Kapitaleinkünfte oberhalb des Freibetrags ab. Ohne diesen Auftrag würde die Bank automatisch auf alle Erträge die volle Abgeltungsteuer einbehalten.

    Ein praktisches Beispiel verdeutlicht den Unterschied: Werden bei deiner Kapitalanlage beispielsweise 1.000 Euro an Dividenden ausgeschüttet, führt die Bank ohne Freistellungsauftrag automatisch 250 Euro – also 25 Prozent – an das Finanzamt ab. Liegt jedoch ein Freistellungsauftrag vor, wird der Sparerpauschbetrag in Höhe von 801 Euro sofort auf die zu versteuernde Dividende angewendet. Du zahlst dann nur auf 199 Euro die 25 Prozent Steuern, also lediglich 49,75 Euro. Die Ersparnis liegt in diesem Fall bei über 200 Euro.

    📌 Gut zu wissen

    Die Summe aller deiner Freistellungsaufträge darf den gesetzlichen Höchstbetrag nicht überschreiten! Eine Überschreitung kann zu einem Ordnungswidrigkeitenverfahren führen. Das Finanzamt prüft dies regelmäßig durch automatisierten Datenabgleich. Bei versehentlicher Überschreitung solltest du umgehend eine Korrektur vornehmen.

    Liegen deine Anlagen bei unterschiedlichen Geldinstituten, musst du besonders aufmerksam sein. Jedes Institut benötigt einen eigenen Freistellungsauftrag, und diese dürfen in Summe nicht 801 beziehungsweise 1.602 Euro übersteigen. Das für den Freistellungsauftrag nötige Formular erhältst du direkt bei der jeweiligen Bank oder Sparkasse, bei der du deine Anlage getätigt hast. In der Regel ist die Antragstellung auch bequem online möglich.

    Ein Freistellungsauftrag gilt nach Abgabe jeweils ein Jahr, immer rückwirkend vom 1. Januar bis zum 31. Dezember, und verlängert sich automatisch. Du kannst auch einen befristeten Antrag stellen, wenn du nur für einen bestimmten Zeitraum den Freibetrag nutzen möchtest.

    💡 Tipp

    Überprüfe jährlich im November deine Freistellungsaufträge! Schaue nach, ob die Aufteilung noch zu deinen erwarteten Erträgen passt. Du kannst die Aufträge jederzeit anpassen – nutze diese Flexibilität, um deinen Freibetrag optimal auszuschöpfen. Viele Banken bieten mittlerweile Online-Tools, die dir zeigen, wie viel vom Freistellungsauftrag bereits verbraucht wurde.

    Günstigerprüfung und Nichtveranlagungsbescheinigung

    Bei niedrigen persönlichen Steuersätzen von unter 25 Prozent kann die Abgeltungsteuer nachträglich gesenkt werden. In diesem Fall kannst du zu viel gezahlte Abgeltungsteuer zurückfordern, was sich besonders für Geringverdiener:innen lohnt. Dazu ist der Antrag auf eine Günstigerprüfung beim Finanzamt nötig. Damit wird festgestellt, ob für dich künftig die Einbeziehung von Kapitalerträgen in das zu versteuernde Einkommen oder der direkte Abzug der Abgeltungssteuer günstiger ist.

    Bei Rentner:innen, Student:innen und Kindern können die Erwerbseinkünfte geringer ausfallen als die Kapitalerträge. Liegt das zu versteuernde Einkommen unter dem Grundfreibetrag, entfällt die Abgeltungsteuer komplett. Dafür ist eine Nichtveranlagungsbescheinigung nötig, die vom Finanzamt ausgestellt wird und für drei Jahre gültig ist. Diese Bescheinigung reichst du bei deinen Geldinstituten ein, sodass von vornherein keine Abgeltungsteuer einbehalten wird.

    📌 Gut zu wissen

    Kinder haben einen eigenen Sparerpauschbetrag von 801 Euro! Wenn du für deine Kinder Geld anlegst, solltest du unbedingt ein separates Depot oder Konto auf deren Namen eröffnen. So können sie ihren eigenen Freibetrag nutzen. Beachte aber: Ab etwa 6.000 Euro Kapitalerträgen pro Jahr kann die beitragsfreie Familienversicherung in der Krankenversicherung gefährdet sein.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Was passiert, wenn ich keinen Freistellungsauftrag stelle?

    Ohne Freistellungsauftrag führt deine Bank automatisch 25% Abgeltungsteuer plus Solidaritätszuschlag und ggf. Kirchensteuer auf alle Kapitalerträge ab. Du kannst die zu viel gezahlten Steuern aber über die Steuererklärung (Anlage KAP) zurückfordern – das bedeutet jedoch zusätzlichen Aufwand und du musst bis zur Steuererstattung auf dein Geld warten.

    Q

    Kann ich meinen Freistellungsauftrag auch unterjährig ändern?

    Ja, du kannst deinen Freistellungsauftrag jederzeit ändern oder neu aufteilen. Die Änderung gilt dann ab dem Folgemonat. Das ist besonders praktisch, wenn du merkst, dass bei einer Bank der Freibetrag nicht ausgeschöpft wird, während bei einer anderen Bank bereits Steuern abgeführt werden.

    Q

    Gilt der Sparerpauschbetrag auch für Kryptowährungen?

    Nein, der Sparerpauschbetrag gilt nicht für Gewinne aus Kryptowährungen. Diese werden als private Veräußerungsgeschäfte behandelt und unterliegen dem persönlichen Einkommensteuersatz. Allerdings sind Krypto-Gewinne steuerfrei, wenn du die Coins länger als ein Jahr hältst.

    Q

    Was ist der Unterschied zwischen Freistellungsauftrag und Nichtveranlagungsbescheinigung?

    Der Freistellungsauftrag befreit Kapitalerträge bis 801 Euro von der Abgeltungsteuer. Die Nichtveranlagungsbescheinigung befreit alle Kapitalerträge komplett von der Steuer, wenn dein Gesamteinkommen unter dem Grundfreibetrag liegt. Sie ist besonders für Rentner, Studenten und Kinder relevant.

    Q

    Muss ich den nicht genutzten Sparerpauschbetrag zurückzahlen?

    Nein, ein nicht genutzter Sparerpauschbetrag muss nicht zurückgezahlt werden und verfällt am Jahresende. Du kannst ihn auch nicht ins nächste Jahr übertragen. Deshalb ist es sinnvoll, die Freistellungsaufträge so zu verteilen, dass der Betrag möglichst optimal ausgenutzt wird.

    Q

    Wie verteile ich den Sparerpauschbetrag bei Ehepartnern optimal?

    Bei gemeinsamer Veranlagung habt ihr zusammen 1.602 Euro (ab 2023: 2.000 Euro) Freibetrag. Ihr könnt diesen flexibel aufteilen – auch ungleichmäßig, z.B. 1.200 Euro für einen Partner und 402 Euro für den anderen, je nachdem wo mehr Kapitalerträge anfallen. Bei Einzelkonten muss jeder Partner seinen eigenen Freistellungsauftrag stellen.

  • Genussscheine: Hybride Geldanlage zwischen Aktie und Anleihe

    Genussscheine: Hybride Geldanlage zwischen Aktie und Anleihe

    Themen in diesem Artikel:

    • Was sind Genussscheine: Unternehmen leihen sich Geld ohne direkte Beteiligung, Anleger:innen erhalten Gewinnbeteiligung und garantierte Rückzahlung des Nennwerts
    • Arten von Genussscheinen: Unterscheidung zwischen handelbaren Inhaberpapieren und personalisierten Namenspapieren mit individuellen Genussrechten
    • Vor- und Nachteile: Höhere Renditen als Anleihen möglich, aber erhebliche Risiken durch Verlustbeteiligung bis zum Totalverlust
    • Erwerb von Genussscheinen: Kauf an der Börse, direkt beim Emittenten oder über alternative Handelsplätze wie Crowdinvesting-Plattformen
    • Steuerliche Behandlung: Gewinnbeteiligungen unterliegen der Abgeltungsteuer von 25 Prozent plus Kirchensteuer und Solidaritätszuschlag

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Genussscheine: Zwischen Aktien und Anleihen

    Genussscheine sind eine besondere Form der Geldanlage, die Eigenschaften von Aktien und Anleihen vereint. Du erhältst damit eine Gewinnbeteiligung am Unternehmen, ohne direkt Gesellschafter:in zu werden. Diese Hybridform bietet interessante Renditechancen, birgt aber auch spezifische Risiken, die du vor einer Investition genau verstehen solltest.

    Was sind Genussscheine?

    Wenn Unternehmen oder Banken Genussscheine herausgeben, beschaffen sie sich damit Kapital, ohne neue Gesellschafter:innen aufzunehmen. Du zahlst als Käufer:in den auf dem Papier vermerkten Nennwert. Nach einer vorab festgelegten Laufzeit erhältst du diesen garantierten Nennwert zurück, und der Genussschein verliert seine Gültigkeit.

    Das Besondere sind die sogenannten Genussrechte: Mit dem Genussschein sicherst du dir eine Beteiligung am Unternehmensgewinn in Form einer Dividende. Du „genießt“ also den Vorteil einer Beteiligung, ohne formell Miteigentümer:in zu sein. Während der Laufzeit kannst du Genussscheine handeln, wodurch sich durch Kurssteigerungen zusätzliche Renditechancen ergeben.

    📌 Gut zu wissen

    Die Anlageklasse verdankt ihren Namen vermutlich der französischen Suezkanal-Gesellschaft, die im 19. Jahrhundert Beteiligungen herausgab, die den Titel Inhaber-Genussschein trugen. Dieser historische Hintergrund zeigt, dass Genussscheine bereits seit über 150 Jahren als Finanzierungsinstrument genutzt werden.

    Rein formal betrachtet nehmen Genussscheine als Anlageklasse eine Position zwischen Aktien und Anleihen ein. Mit Anleihen teilen sie den Anspruch auf Verzinsung und Rückzahlung des Nominalwerts am Ende der Laufzeit. Ähnlich wie bei Aktien hängt deine Rendite von der Gewinnentwicklung des Unternehmens ab, was sich auf die Höhe der Dividende auswirkt. Auch Kurssteigerungen können dir zusätzliche Gewinne bescheren.

    Dennoch gibt es klare Unterschiede: Die Zinsaufschläge bei Genussscheinen werden oft nicht direkt ausgezahlt, sondern durch Kursaufschläge bei der Rückgabe verrechnet – anders als bei klassischen Anleihen. Im Gegensatz zu Aktien bist du mit Genussscheinen nicht direkt am Unternehmen beteiligt und hast keine Stimmrechte auf der Hauptversammlung. In der Praxis wird es noch komplexer, denn Genussscheine können sehr unterschiedlich ausgestaltet sein.

    Welche Arten von Genussscheinen gibt es?

    Grundsätzlich unterscheiden wir zwei Haupttypen von Genussscheinen: Inhaberpapiere und Namenspapiere. Diese Unterscheidung hat direkte Auswirkungen auf deine Handelsmöglichkeiten.

    Namenspapiere sind personalisiert und die Genussrechte auf die genannte Person zugeschnitten. Durch diese Personalisierung sind sie nicht für den Handel vorgesehen, da die Übertragung auf eine andere Person schwierig ist. Bei Inhaberpapieren hingegen fallen die Genussrechte den jeweiligen Inhaber:innen des Papiers zu, weshalb du sie problemlos handeln kannst.

    Die konkrete Ausgestaltung von Genussscheinen ist sehr variabel. Einige Varianten sehen auch eine Verlustbeteiligung am Unternehmen vor, was dein Risiko erheblich erhöht. Es gibt Genussscheine mit unbegrenzter Laufzeit, solche mit fester Ausschüttung oder variabler Verzinsung. Alle diese Details findest du im Prospekt der Emission, den du vor einem Investment unbedingt gründlich studieren solltest.

    💡 Tipp

    Prüfe vor dem Kauf immer, ob es sich um Inhaber- oder Namenspapiere handelt. Inhaberpapiere kannst du jederzeit an der Börse verkaufen, wenn du Liquidität benötigst. Bei Namenspapieren bist du meist bis zum Laufzeitende gebunden, was deine Flexibilität stark einschränkt.

    Welche Vor- und Nachteile haben Genussscheine?

    Wie jedes Finanzinstrument vereinen auch Genussscheine spezifische Chancen und Risiken, die du sorgfältig abwägen solltest. Zu den Vorteilen gehören die garantierte Rückzahlung des Nennwerts, der mögliche Kursgewinn und häufig höhere Renditen als bei klassischen Anleihen.

    Dem stehen jedoch erhebliche Nachteile gegenüber, die Genussscheine zu einer sehr riskanten Investition machen. Weil die Genussrechte an die Gewinnsituation des Unternehmens gekoppelt sind, besteht das Risiko, dass du gar keine Ausschüttungen erhältst, wenn die Gewinne ausbleiben. Besonders kritisch wird es bei Genussscheinen mit Verlustbeteiligung: Hier haftest du bis zur Höhe des Nominalwerts für Unternehmensverluste, was zum Totalverlust deiner Anlage führen kann.

    📌 Gut zu wissen

    Im Insolvenzfall werden Genussschein-Inhaber:innen meist nachrangig behandelt. Das bedeutet: Erst nachdem alle anderen Gläubiger bedient wurden, erhältst du eventuell noch etwas von deinem investierten Kapital zurück. In der Praxis führt das oft zum Totalverlust.

    Ein weiteres Problem ergibt sich aus dem geringeren Handelsvolumen. Genussscheine werden in der Regel zu kleineren Stückzahlen als Aktien aufgelegt, was den Handel an den Börsen erschwert. Du könntest Schwierigkeiten haben, die Papiere zum gewünschten Kurs zu veräußern, wenn du aussteigen möchtest. Diese Kombination aus Risiken macht Genussscheine zu einer Anlageklasse, die nur für erfahrene Investor:innen mit entsprechender Risikobereitschaft geeignet ist.

    Wie können Genussscheine erworben werden?

    Für den Erwerb von Genussscheinen stehen dir drei Optionen zur Verfügung. Du kannst sie an der Börse kaufen, sofern die Genussscheine dort gehandelt werden. Alternativ wendest du dich direkt an den Emittenten, also den Herausgeber der Genussscheine. Eine dritte Möglichkeit bieten alternative Handelsplätze, etwa Plattformen für Crowdinvesting, die vor allem von jungen Unternehmen und Start-ups angeboten werden.

    Bei Genussscheinen, die du direkt über den Emittenten gekauft hast, kannst du diese unter bestimmten Bedingungen auch wieder zurückgeben. Die genauen Konditionen findest du im Emissionsprospekt.

    💡 Tipp

    Studiere den Emissionsprospekt vor dem Kauf gründlich. Achte besonders auf folgende Punkte: Gibt es eine Verlustbeteiligung? Wie ist die Rangfolge im Insolvenzfall? Welche Kündigungsrechte hat der Emittent? Diese Details entscheiden darüber, ob die Anlage zu deinem Risikoprofil passt. Bei Unklarheiten solltest du unbedingt professionelle Beratung einholen.

    Steuerliche Behandlung von Genussscheinen

    Die mit Genussscheinen erwirtschafteten Gewinnbeteiligungen unterliegen der Abgeltungsteuer und werden mit 25 Prozent versteuert – zuzüglich Kirchensteuer und Solidaritätszuschlag. Diese steuerliche Behandlung entspricht damit der von Dividenden aus Aktien oder Zinsen aus Anleihen. Du solltest diese Steuerlast bei deiner Renditeberechnung berücksichtigen, um die tatsächliche Nettorendite deiner Investition realistisch einschätzen zu können.

    📌 Gut zu wissen

    Verluste aus Genussscheinen kannst du steuerlich nur mit anderen Kapitalerträgen verrechnen, nicht mit anderen Einkunftsarten. Plane dies bei deiner Anlagestrategie ein, besonders wenn du mit Verlusten rechnest.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Was ist der Hauptunterschied zwischen Genussscheinen und Aktien?

    Genussscheine bieten keine direkte Unternehmensbeteiligung und gewähren keine Stimmrechte auf der Hauptversammlung. Du erhältst zwar Gewinnbeteiligungen, bist aber kein Gesellschafter:in wie bei Aktien.

    Q

    Können Genussscheine zu einem Totalverlust führen?

    Ja, bei Genussscheinen mit Verlustbeteiligung haftest du bis zur Höhe des Nominalwerts für Unternehmensverluste. Dies kann zum vollständigen Verlust deiner Investition führen, weshalb Genussscheine als risikoreich gelten.

    Q

    Für wen sind Genussscheine geeignet?

    Genussscheine eignen sich nur für erfahrene Anleger:innen mit hoher Risikobereitschaft und solidem Kapitalmarkt-Verständnis. Aufgrund der komplexen Ausgestaltung und erheblichen Risiken sind sie für Einsteiger:innen nicht empfehlenswert.

    Q

    Wie werden Gewinne aus Genussscheinen versteuert?

    Gewinnbeteiligungen aus Genussscheinen unterliegen der Abgeltungsteuer von 25 Prozent plus Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer. Die steuerliche Behandlung entspricht damit der von anderen Kapitalerträgen.

    Q

    Was passiert mit Genussscheinen bei einer Unternehmensinsolvenz?

    Im Insolvenzfall werden Genussschein-Inhaber:innen nachrangig behandelt. Sie erhalten erst nach allen anderen Gläubigern eine Auszahlung, falls noch Vermögen vorhanden ist. In der Praxis führt dies meist zum Totalverlust des investierten Kapitals.

    Q

    Kann ich Genussscheine vorzeitig verkaufen?

    Inhaberpapiere können Sie jederzeit an der Börse verkaufen, sofern sich ein Käufer findet. Bei Namenspapieren ist ein vorzeitiger Verkauf meist nicht möglich. Das geringe Handelsvolumen kann den Verkauf jedoch erschweren und zu ungünstigen Kursen führen.

  • Sharpe-Ratio: Die wichtigste Kennzahl für deine Fondsauswahl

    Sharpe-Ratio: Die wichtigste Kennzahl für deine Fondsauswahl

    Themen in diesem Artikel:

    • Was ist die Sharpe-Ratio: Eine Kennzahl, die Rendite und Risiko einer Geldanlage ins Verhältnis setzt und besonders für Fondsvergleiche geeignet ist
    • Berechnung der Sharpe-Ratio: Die Überrendite wird durch die Volatilität geteilt, um das Verhältnis von Ertrag zu Risiko zu ermitteln
    • Aussagekraft und Interpretation: Werte über eins signalisieren eine positive Rendite-Risiko-Relation, negative Werte warnen vor unzureichender Entschädigung für das Risiko
    • Praktische Anwendung: Die Kennzahl hilft bei der Entscheidung zwischen verschiedenen Fonds mit unterschiedlichen Rendite-Risiko-Profilen
    • Häufige Fragen: Antworten zu Interpretation, optimalen Werten und praktischer Bedeutung der Sharpe-Ratio für deine Anlageentscheidungen

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Sharpe-Ratio kurz erklärt

    Die Sharpe-Ratio zeigt dir auf einen Blick, ob sich das Risiko einer Geldanlage wirklich lohnt. Diese vom Nobelpreisträger William F. Sharpe entwickelte Kennzahl setzt die erzielte Rendite ins Verhältnis zur Volatilität und macht damit verschiedene Fonds direkt vergleichbar. Besonders hilfreich wird sie, wenn du zwischen Anlagen mit unterschiedlichen Rendite-Risiko-Profilen entscheiden musst.

    Wer sein Geld gewinnbringend anlegen will, schaut zunächst auf die Rendite des Anlageproduktes. Doch Kursverläufe und Zahlen zur Wertentwicklung zeigen nicht, wie hoch das Risiko eigentlich war, um diese Renditen zu erzielen. Genau hier setzt die Sharpe-Ratio an und hilft dabei, das Risiko im Verhältnis zur Rendite fundiert einzuschätzen.

    Was ist die Sharpe-Ratio?

    In der Regel bieten Geldanlagen mit hohen Renditen auch ein hohes Investmentrisiko. Ein hohes Risiko bedeutet, dass die Wertentwicklung stark schwankt. Bei der Einschätzung, wie riskant die Geldanlage ist, muss das Risiko messbar gemacht werden – am besten im Zusammenhang mit der Rendite.

    Dazu entwickelte der Nobelpreisträger William F. Sharpe in den 1970er-Jahren die Kennzahl Sharpe-Ratio: Sie setzt den Ertrag einer Anlage ins Verhältnis zu ihrem Risiko. Die Geldanlage, die im direkten Vergleich die höhere Sharpe-Ratio auswirft, ist im Vergleich dann die bessere Anlage, weil es mehr Rendite bei weniger Risiko gibt. Die Sharpe-Ratio macht vor allem Fonds gut vergleichbar und ermöglicht dir eine objektive Bewertung verschiedener Anlageoptionen.

    📌 Gut zu wissen

    Wie alle Fondskennzahlen bezieht sich auch die Sharpe-Ratio auf Ertrags- und Volatilitätsdaten aus der Vergangenheit, liefert also nicht unbedingt Anhaltspunkte zu der kommenden Performance der Anlage. Die historischen Daten sollten daher immer nur als ein Baustein deiner Anlageentscheidung dienen.

    Wie wird die Sharpe-Ratio berechnet?

    Haben Anleger:innen zwei Fonds zur Auswahl, die im selben Zeitraum die gleiche Rendite erzielten, von denen ein Fonds aber in seiner Wertentwicklung deutlich mehr schwankte, fällt die Entscheidung leicht. Schwieriger ist es, und dabei hilft die Sharpe-Ratio, zu entscheiden, wenn von zwei Fonds einer ein bisschen weniger Rendite abwirft, aber auch weniger Risiko mit sich bringt.

    Um die Sharpe-Ratio berechnen zu können, ist zunächst die Überrendite des ausgewählten Fonds wichtig: Sie gibt an, wie viel höher die Rendite im Vergleich zur risikolosen Geldmarktanlage ist. Der ausgewählte Fonds hat beispielsweise eine Überrendite von sechs Prozent, wenn er acht Prozent Rendite abwarf und am Geldmarkt zwei Prozent Gewinn erzielt werden konnten.

    Die Überrendite wird geteilt durch die Volatilität. Diese Volatilität beziffert, wie sehr die Wertentwicklung der Anlage schwankt. Sie drückt also das Risiko einer Anlage aus und bildet den Nenner in der Berechnung der Sharpe-Ratio.

    💡 Tipp

    Vergleiche bei der Fondsauswahl immer mehrere Kennzahlen! Neben der Sharpe-Ratio solltest du auch die maximale Verlustquote (Maximum Drawdown) und die Kostenquote (TER) beachten. Eine hohe Sharpe-Ratio allein garantiert noch keine erfolgreiche Anlage – erst die Kombination verschiedener Kennzahlen gibt dir ein vollständiges Bild.

    Aussagekraft der Sharpe-Ratio

    Wird die Überrendite ins Verhältnis zur Volatilität der Anlage gesetzt und kommt dabei eine Zahl größer als eins heraus, ist die Sharpe-Ratio positiv. Das bedeutet, dass der ausgewählte Fonds mehr Rendite als die sichere Geldmarktanlage erwirtschaftete und seine Rendite größer als seine Volatilität ist.

    Eine negative Sharpe-Ratio sagt aus, dass der ausgewählte Fonds eine Rendite hatte, die unter der Geldmarktverzinsung liegt und die Anleger:innen nicht für das Risiko entschädigt, das sie mit einer Investition in den Fonds eingehen würden. Wenn du die Wahl zwischen zwei Fonds oder ETFs hast, die über einen Zeitraum die gleiche Rendite erzielt haben, ist es besser den zu wählen, der eine höhere Sharpe-Ratio besitzt. Je höher die Sharpe-Ratio, desto besser.

    📌 Gut zu wissen

    Die Interpretation der Sharpe-Ratio hängt vom Betrachtungszeitraum ab. Eine Sharpe-Ratio von 0,5 über drei Jahre ist anders zu bewerten als der gleiche Wert über zehn Jahre. Achte daher immer darauf, über welchen Zeitraum die Kennzahl berechnet wurde und vergleiche nur Fonds mit identischen Betrachtungszeiträumen.

    Sharpe-Ratio: Gute Kennzahl zur Risikoabschätzung

    Ein Fonds mit hoher Rendite, aber sehr schwankender Wertentwicklung oder ein weniger risikobehafteter Fonds mit etwas weniger Rendite – die Sharpe-Ratio hilft bei der Einschätzung, welche Investition sinnvoller ist. Sie ermöglicht dir einen objektiven Vergleich und unterstützt dich dabei, eine fundierte Anlageentscheidung zu treffen, die zu deinem persönlichen Risikoprofil passt.

    💡 Tipp

    Nutze kostenlose Fondsvergleichsportale wie Morningstar oder die Webseiten der Fondsgesellschaften, um die Sharpe-Ratio verschiedener Fonds zu vergleichen. Die meisten Anbieter zeigen dir die Kennzahl für verschiedene Zeiträume (1, 3, 5 Jahre) an. So erkennst du schnell, welche Fonds konstant ein gutes Rendite-Risiko-Verhältnis aufweisen.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Was sagt die Sharpe-Ratio aus?

    Die Sharpe-Ratio zählt zu den wichtigsten Kennzahlen bei der Einschätzung von Geldanlagen, vor allem von Fonds. Sie setzt die Rendite ins Verhältnis zum Risiko und zeigt anhand historischer Daten, ob Anleger:innen für das eingegangene Risiko belohnt wurden.

    Q

    Was ist ein guter Wert für die Sharpe-Ratio?

    Je höher die Sharpe-Ratio liegt, desto besser. Eine Sharpe-Ratio größer als eins bedeutet, dass die Rendite höher ist als die Volatilität und der Ertrag die sichere Geldmarktanlage übertrifft. Werte über 1,5 gelten als sehr gut, während Werte zwischen 0,5 und 1,0 als akzeptabel eingestuft werden.

    Q

    Was sagt eine Sharpe-Ratio kleiner als eins aus?

    Liegt die Sharpe-Ratio unter eins, ist die Rendite kleiner als die Volatilität. Fonds mit negativer Sharpe-Ratio entschädigen Anleger:innen nicht ausreichend für das eingegangene Risiko. In diesem Fall wäre eine risikolose Anlage die bessere Wahl gewesen.

    Q

    Wie berechnet man die Sharpe-Ratio?

    Die Sharpe-Ratio wird berechnet, indem die Überrendite eines Fonds durch seine Volatilität geteilt wird. Die Formel lautet: (Fondsrendite – risikoloser Zinssatz) / Volatilität. Die Überrendite ist die Differenz zwischen Fondsrendite und risikoloser Geldmarktanlage.

    Q

    Für welche Anlageprodukte eignet sich die Sharpe-Ratio?

    Die Sharpe-Ratio macht vor allem Fonds und ETFs gut vergleichbar. Sie eignet sich besonders für Anlageprodukte mit messbarer Volatilität und historischen Performancedaten. Auch für Portfolios, Robo-Advisor-Strategien und strukturierte Produkte kann die Kennzahl verwendet werden.

    Q

    Welche Grenzen hat die Sharpe-Ratio?

    Die Sharpe-Ratio basiert auf historischen Daten und liefert keine Garantie für zukünftige Performance. Sie berücksichtigt nur die Volatilität als Risikomaß und ignoriert andere Risiken wie Liquiditäts- oder Konzentrationsrisiken. Zudem kann sie bei nicht normalverteilten Renditen zu Fehlinterpretationen führen.

  • Genossenschaftsanteile: Rendite durch gemeinschaftliches Wirtschaften

    Genossenschaftsanteile: Rendite durch gemeinschaftliches Wirtschaften

    Themen in diesem Artikel:

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Genossenschaftsanteile sind deine Einlagen als Mitglied:in einer Genossenschaft – einer Gemeinschaft, die wirtschaftliche, kulturelle oder soziale Ziele verfolgt. Besonders bekannt sind Wohnungsbaugenossenschaften, bei denen du durch deine Anteile zum Mitinhaber:in von Wohnimmobilien wirst. Die Genossenschaft vermietet diese Immobilien und erwirtschaftet dadurch Renditen, an denen du als Mitglied:in in Form von jährlichen Dividenden beteiligt wirst. Diese Form der Beteiligung verbindet gemeinschaftliches Wirtschaften mit persönlichem finanziellem Vorteil.

    Was Genossenschaftsanteile ausmacht

    Wenn sich natürliche oder juristische Personen zu einer Genossenschaft zusammenschließen, verfolgen sie gemeinsame Ziele. Deine Einlage als Mitglied:in wird als Genossenschaftsanteil bezeichnet und macht dich zum Miteigentümer:in. Bei Wohnungsbaugenossenschaften bedeutet das konkret: Du wirst Mitinhaber:in von Wohnimmobilien und profitierst von den Erträgen aus der Vermietung.

    Die Besonderheit liegt in der Kombination aus Eigentum und Ertrag. Anders als bei reinen Kapitalanlagen steht bei Genossenschaften das gemeinschaftliche Wirtschaften im Vordergrund. Gleichzeitig partizipierst du finanziell am Erfolg der Genossenschaft durch regelmäßige Dividendenausschüttungen.

    📌 Gut zu wissen

    Der Nennwert deiner Genossenschaftsanteile bleibt immer konstant – nur die Dividenden variieren je nach wirtschaftlichem Erfolg. Das unterscheidet sie fundamental von Aktien, deren Kurswert täglich schwankt.

    Was Genossenschaftsanteile kosten

    Die Preise für Genossenschaftsanteile variieren erheblich – von wenigen Euro bis zu mehreren Tausend Euro pro Anteil. Diese Spanne hängt von verschiedenen Faktoren ab: dem Alter der Genossenschaft, ihrer Größe und der Branche, in der sie tätig ist. Eine wichtige Faustregel hilft bei der Einschätzung: Je jünger eine Genossenschaft ist, desto teurer sind in der Regel ihre Anteile. Der Grund dafür liegt im fehlenden anfänglichen Kapitalstock junger Genossenschaften, was den Preis der einzelnen Anteile erhöht.

    Ähnlich wie bei Wertpapieren bleibt der Nennwert von Genossenschaftsanteilen konstant. Was sich jedoch ändert, ist der Ertrag für dich als Inhaber:in der Anteile. Mit dem wirtschaftlichen Erfolg der Genossenschaft steigt auch deine Rendite. Diese Wertstabilität beim Nennwert bietet dir eine gewisse Planungssicherheit bei deiner Investition.

    Die verschiedenen Genossenschaftsarten im Überblick

    Neben den bekannten Wohnungsbaugenossenschaften existieren weitere Formen dieser Vereinigungen, die jeweils unterschiedliche Zwecke verfolgen. Wohnungsbau- oder Baugenossenschaften realisieren den Bau von Wohnungen und Mehrfamilienhäusern, wobei du als Genossenschaftsmitglied:in von Nutzungs- und Vorkaufsrechten profitierst. Diese Form bietet dir direkten Zugang zu bezahlbarem Wohnraum.

    Bei Konsumgenossenschaften werden Waren und Güter in großem Umfang eingekauft und an Mitglieder:innen zu Vorteilspreisen weiterverkauft. Energiegenossenschaften sind ein typisches Beispiel dafür. Kreditgenossenschaften, etwa genossenschaftliche Banken, ermöglichen sowohl Mitgliedern als auch Nichtmitgliedern vorteilhafte Bankgeschäfte wie günstigere Darlehen.

    Einkaufsgenossenschaften übernehmen den Einkauf der Waren, die ihre Mitglieder:innen benötigen, und nutzen dabei die Vorteile des gemeinsamen Großeinkaufs. Bei Absatzgenossenschaften, beispielsweise Agrargenossenschaften, übernehmen die Mitglieder:innen gemeinsam den Verkauf landwirtschaftlicher Produkte und profitieren von besseren Marktkonditionen durch die gebündelte Vermarktung.

    💡 Tipp

    Prüfe bei der Auswahl einer Genossenschaft nicht nur die Rendite, sondern auch die zusätzlichen Vorteile: Wohnungsbaugenossenschaften bieten oft günstigen Wohnraum, Konsumgenossenschaften Rabatte und Kreditgenossenschaften bessere Konditionen bei Finanzprodukten.

    So kaufst du Genossenschaftsanteile

    Genossenschaftsanteile kannst du bei jeder eingetragenen Genossenschaft erwerben. Die Voraussetzung dafür ist deine Mitgliedschaft in der entsprechenden Genossenschaft. Das Genossenschaftsgesetz schreibt vor, dass du die Mitgliedschaft schriftlich beantragen musst. Der Prozess ist standardisiert und läuft in mehreren Schritten ab.

    Zunächst gibst du deine persönlichen Daten im Antragsformular auf der Website der Genossenschaft ein. Anschließend versendet die Genossenschaft die Mitgliedsunterlagen per Post an dich. Du füllst diese Unterlagen aus und schickst sie zusammen mit deinem Ausweis zur Identitätsprüfung zurück – in der Regel ist das auch online möglich. Den Abschluss bildet der Erhalt der unterschriebenen Beitrittserklärung der Genossenschaft, womit deine Mitgliedschaft offiziell wird.

    Investitionslimits bei Genossenschaftsanteilen

    Die Höhe deiner möglichen Investition hängt von der Art der Genossenschaft ab. Bei Bau- und Energiegenossenschaften gibt es kein Investitionslimit – du kannst theoretisch unbegrenzt Anteile zeichnen. Anders verhält es sich bei Genossenschaftsbanken, wo die Zeichnung von Genossenschaftsanteilen gedeckelt ist. Der Höchstbetrag liegt in der Regel zwischen 25.000 und 80.000 Euro.

    Eine interessante Besonderheit gilt für Eheleute: Da sich das Investitionslimit stets auf eine natürliche oder juristische Person bezieht, können beide Ehepartner:innen den Höchstbetrag jeweils ausschöpfen. Voraussetzung ist, dass beide Mitglied in der Genossenschaft sind. So verdoppelt sich faktisch das mögliche Investitionsvolumen für Ehepaare.

    💡 Tipp

    Wenn du als Ehepaar investieren möchtet, meldet euch beide als separate Mitglieder an. So könnt ihr bei Genossenschaftsbanken bis zu 160.000 Euro anlegen statt nur 80.000 Euro – und beide profitiert von den Dividenden auf eure jeweiligen Anteile.

    Kündigung und Auszahlung von Genossenschaftsanteilen

    📌 Gut zu wissen

    Um Genossenschaftsanteile zu kündigen, musst du die komplette Mitgliedschaft kündigen. In der Regel ist das zum Ende eines Geschäftsjahres möglich, mindestens 3 Monate vor dessen Ablauf und in schriftlicher Form. Mit der Kündigung der Mitgliedschaft werden die Genossenschaftsanteile inklusive Zinsen ausgezahlt. Die Auszahlung muss nicht sofort geschehen – die Genossenschaft hat dazu bis zu 2 Jahre Zeit. Eine Übertragung von Genossenschaftsanteilen auf Dritte ist nicht möglich.

    Genossenschaftsanteile als Geldanlage nutzen

    Wenn du Genossenschaftsanteile als Geldanlage kaufen möchtest, solltest du darauf achten, dass die Genossenschaft liquide ist und in der Vergangenheit gut gewirtschaftet hat. Ein guter Indikator dafür ist die Höhe der Dividenden der vergangenen Jahre. Welche Höhe als gut bewertet werden kann, lässt sich pauschal nicht sagen, da dies von vielen Faktoren abhängt – etwa der Größe der Genossenschaft und der Branche, in der sie agiert.

    Bei Baugenossenschaften und Kreditgenossenschaften kannst du in der Regel mit stabilen Dividendenausschüttungen zwischen 2 und 15 Prozent rechnen. Diese Spanne zeigt die Bandbreite möglicher Renditen. Beachte dabei: Auf Erträge von Genossenschaftsanteilen musst du 25 Prozent Abgeltungsteuer zahlen, zuzüglich gegebenenfalls Solidaritätszuschlag und Kirchensteuer. Diese steuerliche Behandlung entspricht der von anderen Kapitalerträgen.

    💡 Tipp

    Fordere vor dem Beitritt die Geschäftsberichte der letzten 3-5 Jahre an. Achte besonders auf die Entwicklung der Eigenkapitalquote, die Dividendenhistorie und ob Rücklagen gebildet wurden. Eine Eigenkapitalquote über 30% und konstante Dividenden sind positive Zeichen.

    Risiken bei Genossenschaftsanteilen verstehen

    Anders als Spareinlagen bei Banken unterliegen Genossenschaftsanteile nicht der Einlagensicherung. Das bedeutet konkret: Bei Insolvenz der Genossenschaft ist dein investiertes Geld nicht geschützt. Dieses Risiko solltest du bei deiner Anlageentscheidung unbedingt berücksichtigen.

    Die fehlende Einlagensicherung macht eine sorgfältige Prüfung der Genossenschaft vor dem Beitritt besonders wichtig. Informiere dich gründlich über die wirtschaftliche Situation, die Geschäftsentwicklung der vergangenen Jahre und die Zukunftsaussichten der Genossenschaft. Eine transparente Kommunikation und regelmäßige Geschäftsberichte sind positive Indikatoren für eine solide geführte Genossenschaft.

    📌 Gut zu wissen

    Genossenschaften werden vom genossenschaftlichen Prüfungsverband regelmäßig kontrolliert. Diese Pflichtprüfungen sind strenger als bei vielen anderen Unternehmensformen. Frage nach dem letzten Prüfungsbericht – eine testierte Prüfung ohne Beanstandungen ist ein gutes Zeichen für die Solidität der Genossenschaft.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Was sind Genossenschaftsanteile genau?

    Genossenschaftsanteile sind deine Einlagen als Mitglied:in einer Genossenschaft. Sie machen dich zum Miteigentümer:in und berechtigen dich zur Teilhabe an Dividenden aus den erwirtschafteten Erträgen der Gemeinschaft.

    Q

    Wie viel kosten Genossenschaftsanteile?

    Die Preise variieren zwischen wenigen Euro und mehreren Tausend Euro pro Anteil. Jüngere Genossenschaften haben tendenziell teurere Anteile, da ihnen der anfängliche Kapitalstock fehlt und sie mehr Eigenkapital benötigen.

    Q

    Wie kann ich Genossenschaftsanteile kaufen?

    Du musst zunächst schriftlich die Mitgliedschaft beantragen. Nach Eingabe deiner Daten erhältst du Unterlagen per Post, die du ausgefüllt mit Ausweiskopie zurücksendest. Die Genossenschaft bestätigt dann deine Mitgliedschaft.

    Q

    Sind Genossenschaftsanteile durch die Einlagensicherung geschützt?

    Nein, Genossenschaftsanteile unterliegen nicht der Einlagensicherung. Bei Insolvenz der Genossenschaft ist dein investiertes Geld nicht geschützt. Prüfe daher die wirtschaftliche Stabilität der Genossenschaft vor dem Beitritt sorgfältig.

    Q

    Mit welchen Dividenden kann ich rechnen?

    Bei Bau- und Kreditgenossenschaften sind Dividenden zwischen 2 und 15 Prozent üblich. Die genaue Höhe hängt von der Größe, Branche und wirtschaftlichen Entwicklung der jeweiligen Genossenschaft ab. Auf die Erträge fallen 25% Abgeltungsteuer an.

    Q

    Wie kündige ich Genossenschaftsanteile?

    Du kündigst die Mitgliedschaft schriftlich zum Geschäftsjahresende mit mindestens 3 Monaten Vorlauf. Die Anteile inklusive Zinsen werden ausgezahlt, wobei die Genossenschaft dafür bis zu 2 Jahre Zeit hat. Eine Übertragung auf Dritte ist nicht möglich.

  • Firmendepot: Der komplette Guide für Unternehmen

    Firmendepot: Der komplette Guide für Unternehmen

    Themen in diesem Artikel:

    • Was ist ein Firmendepot: Erfahre, wie Unternehmen freie Geldmittel in börsengehandelte Anlageprodukte wie Aktien, Fonds und Derivate investieren können.
    • Wer kann ein Firmendepot eröffnen: Alle juristischen Personen mit eigener Rechtsform wie AG, GmbH oder KG können ein Geschäftsdepot nutzen.
    • Benötigte Dokumente: Von Steuer-ID über Handelsregisterauszug bis zur LEI-Nummer – diese Unterlagen brauchst du für die Depoteröffnung.
    • Kosten und Gebühren: Depotgebühren, Transaktionskosten und Handelsplatzgebühren bestimmen die Gesamtkosten deines Firmendepots.
    • Die richtige Tradingplattform: Benutzerfreundlichkeit, Analysetools und kostenfreie Software sind entscheidende Auswahlkriterien für deine Handelsplattform.

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Das Firmendepot: Eines für alle

    Ein Firmendepot ermöglicht dir als Unternehmer:in, freie Geldmittel gewinnbringend am Kapitalmarkt anzulegen. Wenn dein Unternehmen über liquide Mittel verfügt, die nicht im Tagesgeschäft gebunden sind, bietet ein Firmendepot die ideale Möglichkeit, in Aktien, Fonds und andere Anlageprodukte zu investieren. Alle Firmen mit eigener Rechtsform – von der AG bis zur GmbH – können grundsätzlich ein solches Depot eröffnen und von den Chancen des Kapitalmarkts profitieren.

    Im Gegensatz zu Privatanleger:innen steht dir als Geschäftskund:in allerdings eine deutlich übersichtlichere Auswahl an Depotanbietern zur Verfügung. Das liegt an der umfangreicheren Regulierung von Firmendepots, die sich auch in den Kosten niederschlägt. Doch welche Steuervorteile bringt ein Firmendepot mit sich? Was musst du bei der Depoteröffnung beachten? Und worauf kommt es bei der Auswahl des richtigen Anbieters wirklich an?

    Das ist ein Firmendepot

    Mit einem Firmendepot investierst du als Unternehmen in börsengehandelte Anlageprodukte und legst finanzielle Mittel an, die du nicht im operativen Tagesgeschäft benötigst. Der Kapitalmarkt bietet dir dabei vielfältige Möglichkeiten: Du kannst in Anleihen und Wertpapiere investieren, mit Kryptowährungen handeln oder auf aktiv und passiv gemanagte Investmentfonds setzen. Auch Derivate wie Optionen, Optionsscheine und Futures stehen dir zur Verfügung.

    📌 Gut zu wissen

    Die Auswahl an Firmendepots fällt deutlich übersichtlicher aus als das umfangreiche Angebot für Privatanleger:innen. Der Grund dafür liegt in der besonders strengen Regulierung von Geschäftsdepots, die höhere Kosten bei Depotführung und Transaktionen nach sich zieht. Diese zusätzlichen Anforderungen sorgen dafür, dass nicht alle Banken und Broker Firmendepots anbieten.

    Diese Unternehmen können ein Firmendepot eröffnen

    Ein Depot für Geschäftskund:innen steht grundsätzlich nur juristischen Personen offen. Dazu zählen Firmen mit eigener Rechtsform und Geschäftsfähigkeit. Als Aktiengesellschaft (AG) kannst du ebenso ein Firmendepot eröffnen wie als Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) oder Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH). Auch Kommanditgesellschaften (KG) sowie eingetragene Vereine und Stiftungen haben die Möglichkeit, ein Geschäftsdepot zu führen.

    💡 Tipp

    Prüfe vor der Depoteröffnung unbedingt, ob deine Unternehmensform vom gewünschten Anbieter akzeptiert wird. Die jeweiligen Anbieter legen individuell fest, an welche Rechtsformen sie ihre Firmendepots vergeben. Ein kurzer Anruf oder eine E-Mail-Anfrage beim Anbieter kann dir Zeit und Mühe sparen.

    Diese Dokumente benötigst du dafür

    Für die Eröffnung eines Firmendepots musst du als Geschäftsführer:in oder Gesellschafter:in zunächst deine persönlichen Unterlagen bereitstellen. Dazu gehören deine steuerliche Identifikationsnummer (Steuer-ID), eine Kopie deines Personalausweises oder Reisepasses sowie eine Meldebescheinigung als Adressnachweis.

    Darüber hinaus benötigst du verschiedene Dokumente deines Unternehmens: Den Handelsregisterauszug beziehungsweise Gesellschaftervertrag, einen Adressnachweis deiner Unternehmung und die LEI-Nummer (Legal Identity Identification Number). Hinzu kommt das entsprechende US-Steuerformular – für Personengesellschaften das Formular W-8IMY, für Kapitalgesellschaften das Formular W-8BEN-E. Abschließend brauchst du noch die Daten zum Referenzkonto, etwa die IBAN.

    📌 Gut zu wissen

    Ein Firmendepot kannst du bei Direktbanken, Filialbanken sowie bei Neobanken beziehungsweise Neobrokern eröffnen. Bei Filialbanken sind Angebot und Leistungen in der Regel umfangreicher als bei Direktbanken, sie verlangen daher meist auch höhere Gebühren. Neobroker locken häufig mit günstigen Firmendepotpreisen. Je nach Anbieter variieren die Preise und der Leistungsumfang erheblich.

    Das kostet ein Firmendepot

    Die Kosten für ein Firmendepot unterscheiden sich von Anbieter zu Anbieter deutlich. Manchmal spielen Menge und Höhe der Transaktionen eine entscheidende Rolle für den Preis. Generell setzen sich die Gesamtkosten aus drei Komponenten zusammen.

    Depotgebühren fallen für das Verwalten deines Firmendepots an. Diese Kosten werden meist monatlich fällig und liegen je nach Anbieter zwischen 5 und 15 Euro pro Monat. Order- beziehungsweise Transaktionskosten entstehen beim Kauf und Verkauf von Anlageprodukten. Manche Anbieter arbeiten mit einem fixen Preis pro Order, andere Dienstleister nehmen das Transaktionsvolumen als Basis für die Preisberechnung. Handelsplatzgebühren erhebt der jeweilige Handelsplatz, wenn er deine Orders ausführt. Ihre Höhe orientiert sich am Verkaufswert beziehungsweise Einkaufswert der Anlageprodukte.

    Die zwei größten Kostentreiber eines Firmendepots

    Den größten Kostenpart bei einem Firmendepot machen Depotgebühren sowie Order- beziehungsweise Transaktionsgebühren aus. Das ist vor allem für dich als Unternehmer:in entscheidend, wenn du mehrmals im Jahr Orders tätigen möchtest. Die Preise für Orders und Transaktionen liegen je nach Anbieter üblicherweise zwischen 5 und 50 Euro. Wenn du häufig handelst, summieren sich diese Kosten schnell zu einem erheblichen Betrag.

    💡 Tipp

    Erstelle vor der Depoteröffnung eine realistische Einschätzung deines Handelsvolumens. Wenn du nur wenige Trades pro Jahr planst, können Anbieter mit höheren Depotgebühren aber niedrigeren Transaktionskosten günstiger sein. Bei häufigem Handel lohnt sich eher ein Depot mit niedrigen oder keinen Grundgebühren und günstigen Orderkosten. Vergleiche die Gesamtkosten basierend auf deinem geplanten Handelsverhalten.

    Tradingplattform fürs Firmendepot: Darauf kommt’s an

    So verschieden die Anbieter von Firmendepots sind, so unterschiedlich fallen auch die Tradingplattformen aus, auf denen dein Depot läuft. Eine benutzerfreundliche Oberfläche bildet die Grundlage für effizientes Trading. Du solltest zudem auf eine große Auswahl an renditeträchtigen Märkten und Anlageprodukten achten.

    Die schnellstmögliche Orderplatzierung zum gewünschten Kurs direkt aus dem Chart heraus spart dir wertvolle Zeit. Fundamentale und technische Analysetools helfen dir bei fundierten Anlageentscheidungen, während eine große Auswahl an Tradingindikatoren deine Strategien verfeinert. Der Zugriff auf Tools wie Backtesting und automatische Analyseprogramme ermöglicht dir, deine Handelsansätze zu testen und zu optimieren.

    Ein persönlicher Kundensupport für Sicherheit und Fernwartung gibt dir die nötige Unterstützung im Bedarfsfall. Ein Demokonto zum Ausprobieren von Tradingstrategien erlaubt dir, neue Ansätze risikofrei zu testen. Generell sollten der Download der Software, ihre Installation sowie der Betrieb der Handelsplattform kostenfrei sein. Ausgenommen davon sind die Kosten für das Trading selbst, wie zum Beispiel Kommissionsgebühren bei der Ausführung von Trades.

    💡 Tipp

    Nutze unbedingt das Demokonto des Anbieters, bevor du mit echtem Geld handelst. So kannst du die Handelsplattform ausgiebig testen, verschiedene Features ausprobieren und dich mit der Benutzeroberfläche vertraut machen. Mindestens zwei bis drei Wochen solltest du dir für diese Testphase nehmen, um alle relevanten Funktionen kennenzulernen.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Was ist der Unterschied zwischen einem Firmendepot und einem Privatdepot?

    Ein Firmendepot wird auf den Namen eines Unternehmens eröffnet und unterliegt strengeren regulatorischen Anforderungen als ein Privatdepot. Die Kosten sind meist höher, dafür können Unternehmen Verluste steuerlich geltend machen und haben oft Zugang zu professionellen Handelsinstrumenten.

    Q

    Kann ich als Einzelunternehmer ein Firmendepot eröffnen?

    Als Einzelunternehmer ohne eigene Rechtsform kannst du in der Regel kein klassisches Firmendepot eröffnen, da diese nur juristischen Personen vorbehalten sind. Du kannst jedoch ein Privatdepot nutzen und die Erträge in deiner Einkommensteuererklärung als Betriebsvermögen angeben.

    Q

    Wie lange dauert die Eröffnung eines Firmendepots?

    Die Depoteröffnung dauert je nach Anbieter zwischen 5 und 15 Werktagen. Die Bearbeitungszeit hängt von der Vollständigkeit deiner Unterlagen und der Komplexität deiner Unternehmensstruktur ab. Bei Neobrokern geht es oft schneller als bei traditionellen Filialbanken.

    Q

    Welche Steuervorteile bietet ein Firmendepot?

    Bei einem Firmendepot können Verluste aus Wertpapiergeschäften mit anderen Unternehmensgewinnen verrechnet werden. Die Kapitalerträge unterliegen der Körperschaftsteuer (15%) plus Solidaritätszuschlag und Gewerbesteuer, was je nach Situation günstiger sein kann als die Abgeltungssteuer bei Privatpersonen.

    Q

    Kann ich mehrere Firmendepots gleichzeitig führen?

    Ja, dein Unternehmen kann mehrere Firmendepots bei verschiedenen Anbietern gleichzeitig führen. Dies kann sinnvoll sein, um verschiedene Anlagestrategien zu verfolgen, Risiken zu streuen oder von unterschiedlichen Konditionen zu profitieren.

  • MSCI ACWI: Der ultimative Weltaktienindex für globale Anleger

    MSCI ACWI: Der ultimative Weltaktienindex für globale Anleger

    Themen in diesem Artikel:

    • Was ist der MSCI ACWI?: Ein Aktienindex, der über 2.900 Unternehmen aus 47 Ländern weltweit abbildet und 85 Prozent des globalen Aktienmarkts umfasst
    • Aufbau und Struktur: Kombination aus Industrieländern (89%) und Schwellenländern (11%) mit Large Caps und Mid Caps aus 23 Industrie- und 24 Schwellenländern
    • Die wichtigsten Unternehmen: Über die Hälfte US-amerikanische Firmen, angeführt von Tech-Giganten wie Apple, Microsoft und Amazon aus elf verschiedenen Branchen
    • Vergleich zum MSCI World: Breitere Diversifikation durch Einbeziehung von Schwellenländern und geringere Abhängigkeit von der US-Wirtschaft bei ähnlicher Renditeentwicklung
    • Investieren mit ETFs: Praktische Möglichkeiten, in den MSCI ACWI zu investieren und von der weltweiten Wirtschaftsentwicklung zu profitieren

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Der MSCI ACWI bietet dir als Anleger:in eine einzigartige Möglichkeit: Mit einer einzigen Investition kannst du an der Entwicklung der gesamten Weltwirtschaft teilhaben. Dieser globale Aktienindex vereint niedrige Kosten, breite Streuung und vielversprechende Renditechancen. Er bildet die weltweite Wirtschaft umfassender ab als kaum ein anderer Index und macht dich dadurch unabhängiger von Schwankungen einzelner regionaler Märkte. In diesem Artikel erfährst du, wie der MSCI ACWI strukturiert ist, welche Unternehmen er enthält und wie du über ETFs in diesen Index investieren kannst.

    Was ist der MSCI ACWI?

    Der MSCI ACWI – ausgeschrieben All Countries World Index – ist ein Aktienindex, der die Kursentwicklung von Aktien aus 47 Ländern weltweit abbildet. Herausgegeben wird dieser Index von der MSCI Inc., einem Unternehmen, das früher unter dem Namen Morgan Stanley Capital International bekannt war. Der New Yorker Finanzdienstleister hat sich darauf spezialisiert, Aktienindizes nach unterschiedlichen Kriterien zusammenzustellen und anzubieten.

    Zu den bekanntesten Indizes aus dem Hause MSCI gehört der MSCI World, der sich aus Unternehmen aus 23 wichtigen Industrieländern zusammensetzt. Daneben gibt es den MSCI Emerging Markets Index, der vorwiegend Aktiengesellschaften aus aufstrebenden Märkten umfasst – den sogenannten Schwellenländern. Der MSCI ACWI geht einen Schritt weiter und kombiniert beide Welten: Er bildet sowohl Aktien aus etablierten Industrieländern als auch aus Schwellenländern ab.

    📌 Gut zu wissen

    Als Schwellenländer werden Staaten bezeichnet, die zwar noch als Entwicklungsländer gelten, aber bereits beachtliche wirtschaftliche Erfolge vorweisen können. Diese Länder zeichnen sich durch überdurchschnittliche Wachstumsraten aus, die Arbeitsproduktivität nimmt kontinuierlich zu und das durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen wächst stark an. Diese Dynamik macht sie zu interessanten Investitionszielen mit erheblichem Wachstumspotenzial.

    Wie ist der MSCI ACWI aufgebaut?

    Im MSCI ACWI findest du ausschließlich Aktien aus den Kategorien Large Caps und Mid Caps. Insgesamt umfasst der Index mehr als 2.933 Unternehmen aus 23 Industrieländern und 24 Schwellenländern. Damit deckt er beeindruckende 85 Prozent des weltweiten Aktienmarkts ab. Die Verteilung liegt allerdings deutlich aufseiten der Industrieländer, aus denen 89 Prozent aller im Index enthaltenen Firmen stammen.

    Aus Amerika sind die USA und Kanada vertreten. Europa ist mit einer breiten Palette an Ländern präsent: Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Finnland, Irland, Israel, Italien, die Niederlande, Norwegen, Portugal, Österreich, Schweden, die Schweiz, Spanien und das Vereinigte Königreich. Die Pazifikregion wird durch Australien, Hongkong, Japan, Neuseeland und Singapur repräsentiert.

    Bei den Schwellenländern sind aus Amerika Brasilien, Chile, Kolumbien, Mexiko und Peru dabei. Europa steuert Griechenland, Polen, Tschechien und Ungarn bei. Aus Afrika sind Ägypten und Südafrika vertreten. Asien ist mit China, Indien, Indonesien, Malaysia, den Philippinen, Südkorea, Taiwan und Thailand stark präsent. Der Mittlere Osten wird durch Katar, Kuwait, Saudi-Arabien, die Türkei und die Vereinigten Arabischen Emirate abgebildet.

    📌 Gut zu wissen

    Andere Varianten wie der MSCI ACWI Investable Market Index gehen noch weiter und berücksichtigen auch Grenzmärkte und Small Caps. Dadurch kommen diese Indizes auf über 9.000 Unternehmen und erreichen eine Abdeckung von bis zu 99 Prozent des weltweiten Aktienmarkts. Für die meisten Privatanleger ist jedoch der Standard MSCI ACWI mit seinen 85 Prozent Marktabdeckung völlig ausreichend.

    Kurz erklärt: Small Cap, Mid Cap, Large Cap

    Börsennotierte Unternehmen werden in Größenklassen unterteilt, die meistens an den Umsatzerlösen gemessen werden. Large Caps sind Großunternehmen, die aufgrund ihres Handelsvolumens zu den bevorzugten Handelsobjekten an der Börse gehören. In Deutschland wird folgendermaßen unterschieden: Small Caps haben Umsatzerlöse bis 100 Millionen Euro, Mid Caps liegen zwischen 100 Millionen und 2 Milliarden Euro, und Large Caps erzielen Umsatzerlöse ab 2 Milliarden Euro.

    Die wichtigsten Unternehmen im MSCI ACWI

    Der MSCI ACWI ist breit aufgestellt und enthält Unternehmen aus insgesamt elf verschiedenen Branchen. Dazu zählen Informationstechnologie, Gesundheit, Nicht-Basiskonsumgüter wie Bekleidung oder Schmuck, Industrie, Kommunikation, Lebensmittel, Materialien, Energie, Versorgung und Immobilienhandel. Diese breite Streuung über verschiedene Wirtschaftssektoren trägt zur Stabilität des Index bei.

    Über die Hälfte der im MSCI ACWI enthaltenen Firmen stammen aus den USA. Die weit abgeschlagene Nummer zwei bildet Japan, gefolgt von China und Großbritannien. Angeführt wird die Liste der wichtigsten Unternehmen von den großen US-amerikanischen Tech- und Software-Konzernen. An der Spitze stehen Apple, Microsoft, Amazon, Facebook und der Google-Mutterkonzern Alphabet.

    Dazu gesellen sich der Pharmakonzern Johnson & Johnson und das Kreditkartenunternehmen Visa. Mit dem chinesischen Tech-Konzern Alibaba und dem schweizerischen Lebensmittelschwergewicht Nestlé sind nur zwei der Top-Ten-Unternehmen auf einem anderen Kontinent als Nordamerika ansässig. Diese Dominanz amerikanischer Unternehmen spiegelt die aktuelle Struktur der globalen Wirtschaft wider.

    💡 Tipp

    Wenn dir die US-Dominanz im MSCI ACWI zu hoch ist, kannst du zusätzlich einen regionalen ETF auf Schwellenländer oder europäische Aktien beimischen. So kannst du dein Portfolio individuell ausbalancieren und die geografische Verteilung nach deinen Vorstellungen anpassen. Ein Verhältnis von 70% MSCI ACWI und 30% regionale ETFs hat sich bei vielen Anlegern bewährt.

    MSCI ACWI im Vergleich zum MSCI World

    Im Gegensatz zum MSCI World bildet der MSCI ACWI deutlich mehr Unternehmen aus der gesamten Weltwirtschaft ab. Er erreicht etwa 85 Prozent der weltweit börsennotierten Unternehmen und bietet damit eine umfassendere Abdeckung. Der MSCI World konzentriert sich hingegen ausschließlich auf die größten Unternehmen aus 23 Industrieländern mit einer starken Gewichtung auf US-amerikanische Konzerne.

    Zwar stammen auch beim MSCI ACWI mit fast 60 Prozent die meisten Firmen aus den USA, insgesamt ist der Index im Vergleich zum MSCI World aber ausgeglichener strukturiert. Er umfasst neben China auch viele weitere Schwellenländer mit erheblichem Wachstumspotenzial wie Indien oder Malaysia. Dadurch ist der MSCI ACWI weniger abhängig von der Wirtschaftslage in den USA und bietet dir eine breitere geografische Diversifikation.

    Diese erweiterte Streuung kann besonders in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit von Vorteil sein, wenn einzelne Regionen unterschiedlich stark von Krisen betroffen sind. Gleichzeitig profitierst du vom Wachstumspotenzial aufstrebender Märkte, die oft höhere Wachstumsraten aufweisen als etablierte Industrienationen.

    MSCI ACWI ETFs: So investierst du in den Index

    Eine einfache und kostengünstige Möglichkeit, in den MSCI ACWI zu investieren, bieten Exchange Traded Funds, kurz ETFs. Diese börsengehandelten Indexfonds bilden den MSCI ACWI nach und ermöglichen es dir, mit einer einzigen Anlage in fast 3.000 Unternehmen weltweit zu investieren. ETFs auf den MSCI ACWI zeichnen sich durch niedrige Verwaltungskosten aus und sind an der Börse jederzeit handelbar.

    Beim Investieren in MSCI ACWI ETFs hast du die Wahl zwischen verschiedenen Anbietern und Produktvarianten. Einige ETFs schütten die Dividenden der enthaltenen Unternehmen regelmäßig an dich aus, während andere die Erträge automatisch wieder anlegen – sogenannte thesaurierende ETFs. Welche Variante für dich die richtige ist, hängt von deinen persönlichen Anlagezielen und deiner Steuersituation ab.

    💡 Tipp

    Bevor du in einen MSCI ACWI ETF investierst, solltest du die Gesamtkostenquote (TER) verschiedener Anbieter vergleichen. Auch wenn die Unterschiede auf den ersten Blick gering erscheinen, können sie sich über längere Anlagezeiträume deutlich auf deine Rendite auswirken. Achte außerdem auf das Fondsvolumen – größere Fonds mit mindestens 100 Millionen Euro Volumen sind in der Regel liquider und haben geringere Handelskosten.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Was bedeutet MSCI ACWI genau?

    MSCI ACWI steht für All Countries World Index und ist ein globaler Aktienindex, der über 2.900 Unternehmen aus 47 Ländern weltweit abbildet. Er umfasst sowohl Industrieländer als auch Schwellenländer und deckt etwa 85 Prozent des weltweiten Aktienmarkts ab.

    Q

    Wie unterscheidet sich der MSCI ACWI vom MSCI World?

    Der MSCI ACWI ist breiter diversifiziert als der MSCI World, da er zusätzlich zu den 23 Industrieländern auch 24 Schwellenländer einschließt. Dadurch ist er weniger abhängig von der US-Wirtschaft und bietet Zugang zu wachstumsstarken Märkten wie China, Indien oder Malaysia.

    Q

    Welche Unternehmen sind im MSCI ACWI am stärksten gewichtet?

    Die Top-Positionen im MSCI ACWI werden von US-amerikanischen Tech-Giganten dominiert: Apple, Microsoft, Amazon, Facebook und Alphabet führen die Liste an. Weitere wichtige Unternehmen sind Johnson & Johnson, Visa, Alibaba und Nestlé aus verschiedenen Branchen und Regionen.

    Q

    Wie kann ich in den MSCI ACWI investieren?

    Die einfachste Möglichkeit ist die Investition über ETFs, die den MSCI ACWI nachbilden. Diese börsengehandelten Indexfonds bieten niedrige Kosten, breite Diversifikation und sind jederzeit handelbar. Du kannst zwischen ausschüttenden und thesaurierenden Varianten wählen, je nach deinen Anlagezielen.

    Q

    Lohnt sich der MSCI ACWI für Anfänger?

    Der MSCI ACWI eignet sich besonders gut für Anfänger, da er mit nur einem ETF eine maximale Diversifikation über fast 3.000 Unternehmen weltweit bietet. Du musst dich nicht um die Auswahl einzelner Aktien oder die richtige Gewichtung kümmern. Die breite Streuung reduziert das Risiko und macht den MSCI ACWI zu einer soliden Basis für den langfristigen Vermögensaufbau.

    Q

    Was ist der Unterschied zwischen ausschüttenden und thesaurierenden MSCI ACWI ETFs?

    Ausschüttende ETFs zahlen die Dividenden der im Index enthaltenen Unternehmen regelmäßig an dich aus, meist quartalsweise oder jährlich. Thesaurierende ETFs reinvestieren diese Erträge automatisch, wodurch du vom Zinseszinseffekt profitierst. Für den langfristigen Vermögensaufbau sind thesaurierende ETFs oft vorteilhafter, während ausschüttende ETFs dir ein regelmäßiges passives Einkommen bieten.

  • Schenkungssteuer: Freibeträge, Steuersätze & Tipps

    Schenkungssteuer: Freibeträge, Steuersätze & Tipps

    Themen in diesem Artikel:

    • Das ist die Schenkungssteuer: Erfahre, was Schenkungssteuer ist, wie sie sich von der Erbschaftssteuer unterscheidet und warum Verwandtschaftsgrad und Wert der Schenkung über Höhe der Steuer entscheiden.
    • Welche Zuwendungen besteuert werden: Verstehe, welche Arten von Vermögensübertragungen der Schenkungssteuer unterliegen, von klassischen Schenkungen über Abfindungen bis zu Stiftungsgeschäften und Beteiligungen.
    • Steuerklassen bei der Schenkungssteuer: Lies, wie der Verwandtschaftsgrad die Steuerklasse bestimmt, welche Personen zu den einzelnen Klassen gehören und wie sich das auf die Steuerbelastung auswirkt.
    • Freibeträge für Beschenkte: Erfahre, welche Freibeträge für Ehepartner, Kinder, Enkel und andere Personen gelten und wie du die Zehnjahresfrist für eine steueroptimierte Vermögensübertragung nutzen kannst.
    • Höhe der Schenkungssteuer berechnen: Lerne, wie du aus Schenkungswert, persönlichem Freibetrag und Steuerklasse die konkrete Steuerlast ermittelst und warum höhere Werte progressiv stärker besteuert werden.
    • Häufige Fragen zur Schenkungssteuer: Finde Antworten dazu, wie sich Schenkungssteuer legal reduzieren lässt, wer die Meldung beim Finanzamt übernehmen muss, wie Immobilien bewertet werden und was bei mehreren Schenkungen oder Schuldenübernahmen zu beachten ist.

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Die Schenkungssteuer in Deutschland wird fällig, sobald du Vermögen oder Immobilien erhältst, deren Wert die gesetzlichen Freibetragsgrenzen überschreitet. Der Steuersatz richtet sich nach zwei entscheidenden Faktoren: deinem Verwandtschaftsgrad zum Schenkenden und dem Wert der Schenkung. Je enger du mit der schenkenden Person verwandt bist, desto höher fällt dein Freibetrag aus und desto niedriger ist der Steuersatz, den du zahlen musst.

    Anders als die Erbschaftssteuer wird die Schenkungssteuer bereits zu Lebzeiten der Schenkenden erhoben. Die Steuersätze bewegen sich in einer Spanne zwischen sieben und 50 Prozent. Dabei profitieren Ehepartner:innen und enge Familienangehörige von deutlich günstigeren Konditionen als entfernte Verwandte oder Freund:innen.

    Das ist die Schenkungssteuer

    Jede Person in Deutschland, die ein Vermögen oder eine Immobilie geschenkt bekommt, muss Schenkungssteuer zahlen, wenn der Wert den persönlichen Freibetrag übersteigt. Der zentrale Unterschied zur Erbschaftssteuer liegt im Zeitpunkt: Die Schenkungssteuer wird zu Lebzeiten der schenkenden Person fällig, während die Erbschaftssteuer erst nach dem Tod greift.

    📌 Gut zu wissen

    Die Höhe der Schenkungssteuer variiert zwischen sieben und 50 Prozent. Zwei Faktoren bestimmen den konkreten Steuersatz: die verwandtschaftliche Beziehung und der Wert der Schenkung selbst. Diese Regelung soll sicherstellen, dass Vermögensübertragungen innerhalb der Familie steuerlich begünstigt werden.

    Diese Zuwendungen werden besteuert

    Paragraf 7 des Erbschaftssteuer- und Schenkungssteuergesetzes (ErbStG) definiert präzise, welche Zuwendungen der Schenkungssteuer unterliegen. Die Regelung umfasst verschiedene Formen der Vermögensübertragung:

    • Schenkungen im klassischen Sinne – Zuwendungen ohne Gegenleistung unter lebenden Personen
    • Gütergemeinschaft – Begünstigung des Ehepartners durch Vereinbarung
    • Abfindungen – beispielsweise für einen Erbverzicht
    • Stiftungsgeschäfte – Begünstigung einer Stiftung mit Geldern
    • Partnerkonten von Eheleuten – können ebenfalls steuerpflichtig sein
    • Beteiligungen – von Gesellschafter:innen an einer Firma

    💡 Tipp

    Prüfe bei größeren Vermögensübertragungen immer vorab, ob diese unter die Schenkungssteuer fallen könnten. Auch gemischte Schenkungen, bei denen nur ein Teil unentgeltlich ist, können steuerpflichtig sein. Wenn du beispielsweise eine Immobilie deutlich unter Wert kaufst, gilt die Differenz zum Marktwert als Schenkung.

    Steuerklassen bei der Schenkungssteuer

    Der Begriff Steuerklasse kann in diesem Zusammenhang verwirrend sein, denn es geht bei der Schenkungssteuer nicht um deine Lohnsteuerklasse. Stattdessen entscheidet der Verwandtschaftsgrad über die Steuerklasse und damit auch über den Steuersatz.

    Steuerklasse I – Engste Familie

    • Ehepartner:innen und eingetragene Lebenspartnerschaften
    • Kinder und Stiefkinder
    • Enkel und Kinder der Stiefkinder

    Steuerklasse II – Erweiterte Familie

    • Eltern, Großeltern und Stiefeltern
    • Geschwister und Kinder von Geschwistern
    • Schwiegereltern und Schwiegerkinder
    • Geschiedene Eheleute

    Steuerklasse III – Alle übrigen Personen

    • Nicht eingetragene Lebenspartner:innen
    • Entfernte Verwandte
    • Freund:innen und Bekannte

    Diese Freibeträge gelten für Beschenkte

    Das ErbStG gewährt allen Beschenkten Freibeträge, in deren Rahmen eine Schenkung von der Schenkungssteuer befreit ist. Erst wenn diese Grenzen überschritten werden, muss der darüber hinausgehende Teil versteuert werden.

    Empfänger Freibetrag Steuerklasse
    Ehepartner:innen 500.000 € I
    Kinder und Stiefkinder 400.000 € I
    Enkel 200.000 € I
    Eltern und Großeltern 20.000 € II
    Alle übrigen Personen 20.000 € III

    📌 Gut zu wissen

    Die Freibeträge können alle zehn Jahre erneut in voller Höhe genutzt werden. Das bedeutet: Wenn du bereits eine Schenkung erhalten hast, kannst du nach Ablauf von zehn Jahren wieder den vollen Freibetrag ausschöpfen. Diese Regelung ermöglicht eine langfristige, steueroptimierte Vermögensübertragung.

    Höhe der Schenkungssteuer berechnen

    Ausschlaggebend für die Steuerlast ist vor allem der Verwandtschaftsgrad zwischen Schenkenden und Beschenkten: Je enger dieser ist, desto höher ist der Freibetrag und desto niedriger der Steuersatz. Die Höhe der Schenkungssteuer liegt zwischen sieben und 50 Prozent.

    💡 Tipp

    Um die konkrete Steuerlast zu berechnen, gehe wie folgt vor: 1. Ermittle den Wert der Schenkung. 2. Ziehe deinen persönlichen Freibetrag ab. 3. Der verbleibende Betrag ist die Bemessungsgrundlage. 4. Wende den für deine Steuerklasse geltenden Steuersatz an. Nutze bei komplexeren Schenkungen einen Steuerberater, um alle Optimierungsmöglichkeiten auszuschöpfen.

    Bei höheren Schenkungswerten steigt der Steuersatz progressiv an, was bedeutet, dass größere Vermögensübertragungen prozentual stärker besteuert werden als kleinere. Diese Progression soll eine gerechte Besteuerung nach Leistungsfähigkeit sicherstellen.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Kann ich die Schenkungssteuer legal vermeiden?

    Ja, durch geschickte Nutzung der Freibeträge alle zehn Jahre. Du kannst Vermögen schrittweise übertragen und dabei die Freibeträge optimal ausschöpfen. Auch Kettenschenkungen über mehrere Personen oder die Aufteilung auf mehrere Beschenkte sind legale Gestaltungsmöglichkeiten.

    Q

    Wer muss die Schenkung dem Finanzamt melden?

    Sowohl der Schenkende als auch der Beschenkte sind verpflichtet, die Schenkung innerhalb von drei Monaten dem Finanzamt zu melden. Bei notariell beurkundeten Schenkungen übernimmt der Notar diese Meldepflicht automatisch für beide Parteien.

    Q

    Gibt es Unterschiede zwischen Schenkungssteuer und Erbschaftssteuer?

    Die Steuersätze und Freibeträge sind identisch, aber der Zeitpunkt unterscheidet sich: Schenkungssteuer fällt zu Lebzeiten an, Erbschaftssteuer nach dem Tod. Bei der Erbschaftssteuer gibt es zusätzliche Versorgungsfreibeträge für Ehepartner und Kinder.

    Q

    Wie wird der Wert einer Immobilienschenkung ermittelt?

    Das Finanzamt ermittelt den Verkehrswert der Immobilie zum Schenkungszeitpunkt. Dabei werden verschiedene Bewertungsverfahren wie das Vergleichswertverfahren, Ertragswertverfahren oder Sachwertverfahren angewendet, abhängig von der Art der Immobilie.

    Q

    Was passiert bei mehreren Schenkungen innerhalb von 10 Jahren?

    Alle Schenkungen der letzten zehn Jahre werden zusammengerechnet. Der Freibetrag gilt für diesen Gesamtzeitraum nur einmal. Nach Ablauf der Zehnjahresfrist kannst du den Freibetrag erneut in voller Höhe nutzen.

    Q

    Können Schulden von der Schenkung abgezogen werden?

    Ja, wenn du mit der Schenkung auch Verbindlichkeiten übernimmst, werden diese vom Schenkungswert abgezogen. Das gilt beispielsweise bei belasteten Immobilien, wo die Restschuld des Darlehens den steuerpflichtigen Wert mindert.

  • Steuernummer beantragen und finden: Der komplette Guide

    Steuernummer beantragen und finden: Der komplette Guide

    Themen in diesem Artikel:

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Die Steuernummer einfach erklärt

    Themen in diesem Artikel:

    Die Steuernummer ist deine persönliche Kennziffer beim Finanzamt – eine Zahlenkombination aus zehn oder elf Ziffern, die dich steuerlich eindeutig identifiziert. Ohne sie kann dein Arbeitgeber keine Lohnsteuer abführen, du keine Steuererklärung einreichen und als Selbstständige:r keine ordnungsgemäßen Rechnungen ausstellen. Das Finanzamt vergibt diese Nummer automatisch, sobald du deine erste Steuererklärung abgibst oder dich an einem neuen Hauptwohnsitz anmeldest. Hier erfährst du, wie das System funktioniert, wo du deine Nummer findest und wie du sie als Gründer:in beantragst.

    Das ist die Steuernummer

    Die Steuernummer ist eine vom Finanzamt vergebene Kennziffer, die jede natürliche und juristische Person in Deutschland erhält. Je nach Bundesland besteht sie aus zehn oder elf Ziffern. Du bekommst sie vom Finanzamt des Ortes, an dem sich dein Hauptwohnsitz befindet. Diese Nummer erfüllt mehrere wichtige Funktionen in deinem steuerlichen Alltag.

    Für dein Finanzamt ist die Steuernummer das zentrale Instrument, um deine Einkommenssteuererklärungen eindeutig identifizieren zu können. Dein Arbeitgeber benötigt sie zwingend, um deine Lohnsteuer korrekt abführen zu können. Wenn du selbstständig tätig bist, musst du die Steuernummer auf deinen Rechnungen angeben – das gilt besonders für Kleinunternehmer:innen, die von der Umsatzsteuer befreit sind. Auch Banken nutzen die Steuernummer, wenn sie das Finanzamt über die Einhaltung von Grenzen bei Freistellungsverfügungen informieren müssen.

    📌 Gut zu wissen

    Die Steuernummer ist nicht mit der Steuer-Identifikationsnummer zu verwechseln! Während die Steuernummer vom jeweiligen Finanzamt vergeben wird und sich bei einem Umzug ändern kann, bleibt die Steuer-ID ein Leben lang gleich und wird bereits bei der Geburt zugeteilt.

    Der Aufbau der ELSTER-Steuernummer

    Mit Einführung des ELSTER-Verfahrens zur Abgabe elektronischer Steuererklärungen im Jahr 1996 wurde ein vereinheitlichtes Bundesschema für die Steuernummer eingeführt – die sogenannte ELSTER-Steuernummer mit 13 Stellen. Der Aufbau dieser Nummer folgt einer klaren Logik, die auf den ersten Blick komplex wirken mag, aber systematisch aufgebaut ist.

    Die ersten vier Ziffern bilden die Bundesfinanzamtsnummer, gefolgt von einer Null an fünfter Stelle. Die Ziffern sechs bis acht enthalten die Bezirksnummer des Bundeslandes. Deine persönliche Unterscheidungsnummer findest du an den Stellen neun bis zwölf, während die 13. Ziffer als Prüfziffer dient. Diese Struktur ermöglicht eine bundesweit einheitliche Identifikation bei gleichzeitiger regionaler Zuordnung.

    Quick-Info: Steuernummer-Konverter des BMWK

    Wer über das ELSTER-Portal seine Steuererklärung abgeben möchte, muss seine zehn- oder elfstellige Steuernummer in die 13-stellige Bundes-Steuernummer umwandeln. Diesen Job erledigt der Steuernummer-Konverter des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) mit wenigen Klicks.

    Der Konverter funktioniert denkbar einfach: Du wählst zunächst in der oberen Menüzeile dein Bundesland aus. Anschließend trägst du in der Menüzeile darunter deine zehn- oder elfstellige Steuernummer ein, die du von deinem Finanzamt bekommen hast. Ein Klick auf „Umrechnen“ genügt, und schon erhältst du deine 13-stellige ELSTER-Steuernummer.

    💡 Tipp

    Speichere dir den Link zum BMWK Steuernummer-Konverter als Lesezeichen in deinem Browser. So hast du das Tool immer griffbereit, wenn du deine ELSTER-Steuererklärung machst. Die Umrechnung dauert nur wenige Sekunden und erspart dir lästiges Suchen in alten Unterlagen.

    So erfährst du deine Steuernummer

    In der Regel teilt dir dein zuständiges Finanzamt deine zehn- oder elfstellige Steuernummer automatisch mit, sobald du zum ersten Mal deine Steuererklärung abgibst oder nach einem Umzug an einem neuen Hauptwohnsitz gemeldet bist. Das System funktioniert also weitgehend automatisch, ohne dass du aktiv werden musst.

    Wann du eine neue Steuernummer erhältst

    Generell erhältst du eine neue Steuernummer in bestimmten Lebenssituationen. Wenn du nach einem Umzug in den Zuständigkeitsbereich eines anderen Finanzamts fällst, wird dir eine neue Nummer zugeteilt. Auch bei einer Heirat oder wenn du dich selbstständig machst, bekommst du eine neue Steuernummer. Diese Änderungen stellen sicher, dass deine steuerlichen Angelegenheiten immer dem richtigen Finanzamt zugeordnet werden können.

    Deine zehn- oder elfstellige Steuernummer findest du auf allen Unterlagen, die dir dein Finanzamt zuschickt, zum Beispiel auf deinem Einkommensteuerbescheid. Je nach Bundesland unterscheiden sich die Bescheide zwar in ihrer Gestaltung, doch in der Regel findest du deine Steuernummer auf dem Steuerbescheid links oben nach dem Wort „Steuernummer“.

    Du kannst deine Steuernummer auch telefonisch beim für dich zuständigen Finanzamt erfragen. Dafür musst du am Telefon deinen vollständigen Namen, deine Anschrift und dein Geburtsdatum angeben. Diese Sicherheitsabfrage stellt sicher, dass deine Steuerdaten geschützt bleiben.

    💡 Tipp

    Fotografiere deinen Steuerbescheid mit dem Smartphone ab und speichere das Foto in einem verschlüsselten Ordner. So hast du deine Steuernummer immer dabei, wenn du sie mal spontan brauchst – zum Beispiel beim Ausfüllen von Formularen oder bei der Eröffnung eines neuen Kontos.

    Steuernummer beantragen für Gründer:innen

    Wenn du eine Firma gründen oder dich selbstständig machen möchtest, musst du dafür eine Steuernummer beantragen. Das kannst du bei deinem Finanzamt über das Online-Formular „Fragebogen zur steuerlichen Erfassung“ bei ELSTER tun. Dieser Fragebogen erfasst alle relevanten Informationen, die das Finanzamt für deine steuerliche Einordnung benötigt.

    Du musst darin Angaben zu deiner Person machen, einschließlich deines vollständigen Namens, deiner Adresse und deines Geburtsdatums. Weiterhin gibst du die Gründungs- beziehungsweise Rechtsform an sowie die Art deines Gewerbes beziehungsweise deiner selbstständigen Tätigkeit. Eine Schätzung deiner Einkünfte für das Jahr der Gründung sowie für das Folgejahr ist ebenfalls erforderlich. Im Fragebogen kannst du außerdem einen Antrag auf Erteilung einer Umsatzsteuer-Identifikationsnummer (USt-ID) stellen und die Zusendung deiner Steuernummer beantragen.

    Den ausgefüllten Fragebogen übermittelst du anschließend ganz bequem online über deinen ELSTER-Zugang „Mein Elster“ an dein Finanzamt. Nach einigen Wochen erhältst du per Post deine Unterlagen vom Finanzamt, inklusive deiner Steuernummer. Die Umsatzsteuer-Identifikationsnummer dient in der Europäischen Union zur steuerlichen Kennzeichnung von Unternehmen und selbstständig Tätigen. Vor allem für das Stellen von Rechnungen oder zur Steuerbefreiung ist die USt-ID wichtig.

    📌 Gut zu wissen

    Die Bearbeitungszeit für deinen Antrag auf eine Steuernummer kann je nach Auslastung des Finanzamts zwischen 2 und 8 Wochen betragen. In Stoßzeiten wie zum Jahresanfang kann es sogar noch länger dauern. Plane diesen Zeitraum bei deiner Gründung unbedingt ein, da du ohne Steuernummer keine ordnungsgemäßen Rechnungen ausstellen kannst.

    💡 Tipp

    Stelle den Fragebogen zur steuerlichen Erfassung bereits vor der eigentlichen Gründung, sobald du weißt, dass du dich selbstständig machen willst. So vermeidest du Verzögerungen beim Start deiner Geschäftstätigkeit. Du kannst im Fragebogen auch ein späteres Gründungsdatum angeben.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Wie viele Ziffern hat eine Steuernummer?

    Die Steuernummer besteht je nach Bundesland aus zehn oder elf Ziffern. Für das ELSTER-Verfahren gibt es zusätzlich eine vereinheitlichte 13-stellige Bundesschema-Nummer, die du mit dem Steuernummer-Konverter umwandeln kannst.

    Q

    Wo finde ich meine Steuernummer auf dem Steuerbescheid?

    Deine Steuernummer findest du in der Regel links oben auf deinem Einkommensteuerbescheid direkt nach dem Wort „Steuernummer“. Sie steht auch auf allen anderen Schreiben deines Finanzamts, meist im Briefkopf oder in der Betreffzeile.

    Q

    Was ist der Unterschied zwischen Steuernummer und Steuer-ID?

    Die Steuernummer wird vom Finanzamt vergeben und kann sich bei Umzug oder Heirat ändern. Die Steuer-Identifikationsnummer (Steuer-ID) ist eine lebenslang gültige elfstellige Nummer, die jede Person automatisch bei der Geburt erhält und niemals geändert wird.

    Q

    Kann ich ohne Steuernummer Rechnungen schreiben?

    Nein, als Selbstständige:r oder Unternehmer:in musst du zwingend deine Steuernummer oder Umsatzsteuer-ID auf Rechnungen angeben. Ohne diese Angabe sind deine Rechnungen nicht ordnungsgemäß und können vom Finanzamt beanstandet werden. Kleinunternehmer:innen verwenden dabei ihre normale Steuernummer.

    Q

    Wie lange dauert die Beantragung einer Steuernummer für Gründer?

    Nach Einreichung des Fragebogens zur steuerlichen Erfassung über ELSTER dauert es in der Regel 2-8 Wochen, bis du deine Steuernummer per Post erhältst. In Stoßzeiten kann die Bearbeitung länger dauern. Plane diese Wartezeit unbedingt in deine Gründungsphase ein.

    Q

    Muss ich meine alte Steuernummer nach einem Umzug noch verwenden?

    Nach einem Umzug in einen anderen Finanzamtsbezirk erhältst du automatisch eine neue Steuernummer. Die alte Nummer wird ungültig und darf nicht mehr verwendet werden. Das neue Finanzamt übernimmt alle relevanten Daten vom vorherigen Finanzamt und teilt dir die neue Nummer schriftlich mit.

  • Rentenbescheid verstehen: Deine Rechte und wichtigsten Infos

    Rentenbescheid verstehen: Deine Rechte und wichtigsten Infos

    Themen in diesem Artikel:

    • Rechtliche Bedeutung: Der Rentenbescheid ist ein verbindlicher Verwaltungsakt mit Widerspruchsrecht und einmonatiger Frist zur Anfechtung
    • Inhalte des Bescheids: Monatliche Rentenhöhe, Rentenart, Renteneintrittsalter, Versicherungsform und detaillierter Versicherungsverlauf sind die zentralen Angaben
    • Widerspruchsverfahren: Schriftlicher Widerspruch innerhalb eines Monats möglich, kostenfrei und ohne Anwaltszwang beim Sozialgericht
    • Unterschied zu anderen Dokumenten: Renteninformation und Rentenauskunft sind Prognosen, nur der Rentenbescheid ist rechtsverbindlich
    • Jährliche Renteninformation: Ab 27 Jahren erhältst du eine unverbindliche Prognose über deine voraussichtliche Altersrente
    • Rentenauskunft ab 55: Alle drei Jahre kommt ein ausführlicheres Dokument mit detailliertem Versicherungsverlauf und Informationen zum Rentenbeginn

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Der Rentenbescheid ist dein wichtigstes Dokument für den Ruhestand. Er teilt dir verbindlich mit, wie viel Rente du monatlich erhältst und ab wann. Mit Erreichen des Rentenalters beginnt für viele Menschen eine neue Lebensphase voller Möglichkeiten für die eigenen Hobbys. Statt des monatlichen Lohns vom Arbeitgeber kommt nun vom Staat eine Rente. Für deine Lebensqualität ist entscheidend, wie hoch diese im Monat ausfällt.

    Rechtliche Einordnung des Rentenbescheids

    Juristisch gesehen ist der Rentenbescheid kein bloßer Brief oder eine Auskunft, sondern ein Verwaltungsakt der deutschen Rentenversicherung gegenüber den versicherten Bürger:innen. Dies hat einige wichtige Auswirkungen für dich.

    Als Rentner:in oder Antragssteller:in hast du Anspruch auf den Rechtsweg. Du kannst dich also gegen einen Rentenbescheid wehren, den du für dich als nachteilig erachtest. Da der Rentenbescheid ein verbindlicher Rechtsakt zwischen dem Staat und den Versicherten ist, sind bestimmte Formalia einzuhalten. Außerdem muss das Dokument nachweislich zugestellt worden sein, damit es gültig wird.

    Nach Erhalt des Rentenbescheids gibt es eine Frist von einem Monat, in der du gegen Punkte des Bescheids widersprechen kannst. Für im Ausland lebende Deutsche sind es drei Monate. Diese Frist solltest du unbedingt im Blick behalten, denn danach wird der Bescheid bestandskräftig.

    📌 Gut zu wissen

    Die Widerspruchsfrist beginnt mit dem Tag nach der Zustellung des Rentenbescheids. Bewahre daher unbedingt den Briefumschlag mit dem Poststempel auf – er dient als Nachweis für den Zustellungszeitpunkt und ist bei einem eventuellen Widerspruch wichtig.

    Die wichtigsten Informationen im Rentenbescheid

    Der Rentenbescheid ist ein Antwortschreiben der Deutschen Rentenversicherung, wenn Versicherte ihren Rentenantrag gestellt haben. Er enthält einige wesentliche Informationen, die Einfluss auf die Höhe und Art der monatlichen Rente haben. Das Wichtigste steht gut strukturiert gleich auf der ersten Seite.

    Die Höhe der monatlichen Rente findest du neben dem Begriff „monatlicher Zahlbetrag“. Diese Summe ist für deine finanzielle Planung im Ruhestand zentral. Die Rentenart gibt an, welche Form der Rente du erhältst. Neben der regulären Altersrente gibt es weitere Rentenarten, zum Beispiel die Hinterbliebenenrente oder die Erwerbsminderungsrente.

    Das Renteneintrittsalter zeigt dir das Datum, ab wann du den monatlichen Rentenbezug geltend machen kannst, sofern du einen entsprechenden Antrag gestellt hast. Bei einigen Rentenarten, zum Beispiel der Erwerbsminderungsrente, kann es zudem ein Enddatum für Zahlungen geben. Die Versicherungsform informiert dich darüber, wie du während der Rente kranken- und pflegeversichert bist.

    Der Versicherungsverlauf ist besonders wichtig zu prüfen. Eine chronologische Aufzählung zeigt auf, welche Beträge du in deinem bisherigen Leben in die Rentenkassen eingezahlt hast, und ob Lebensphasen wie Ausbildung oder Kindererziehung berücksichtigt sind. Diese Angaben gilt es genau zu prüfen, weil sie die Höhe der Rente maßgeblich beeinflussen. Bei Fehlern solltest du unbedingt Widerspruch einlegen.

    💡 Tipp

    Prüfe deinen Versicherungsverlauf besonders sorgfältig auf fehlende Zeiten: Ausbildungszeiten, Kindererziehungszeiten, Zeiten der Arbeitslosigkeit oder Krankheit müssen vollständig erfasst sein. Sammle dazu alte Unterlagen wie Ausbildungsnachweise, Geburtsurkunden der Kinder oder Arbeitslosenbescheide – diese kannst du bei Lücken als Nachweis einreichen.

    Widerspruch beim Rentenbescheid

    Ein Widerspruch gegen den Rentenbescheid muss schriftlich – am besten per Einschreiben – innerhalb der einmonatigen Frist beim zuständigen Rentenversicherungsträger eingereicht werden. Online ist das auf dem Portal der Rentenversicherung ebenso möglich. Nenne den Grund des Widerspruchs und schicke am besten Kopien der relevanten Unterlagen mit, die deine Argumentation unterstützen.

    💡 Tipp

    Falls du die Frist nicht einhalten kannst, weil noch Unterlagen fehlen: Lege zunächst formlos Widerspruch ein mit einem kurzen Schreiben wie „Hiermit lege ich Widerspruch gegen den Rentenbescheid vom [Datum] ein. Die Begründung reiche ich nach.“ Die ausführliche Begründung kannst du dann innerhalb angemessener Zeit nachreichen.

    Sollte die Rentenversicherung den Widerspruch nach einer Prüfung ablehnen, bleibt dir die Möglichkeit der Klage beim Sozialgericht. Sowohl der Widerspruch als auch die Klage sind kostenfrei. Ein Anwaltszwang besteht nicht, aber eine fachliche Beratung kann die Erfolgschancen erhöhen. Du gehst also kein finanzielles Risiko ein, wenn du deine Rechte wahrnimmst.

    Weitere Schreiben von der Rentenversicherung

    Leider gibt es bei vielen Menschen häufig Missverständnisse darüber, welches Rentenschreiben sie eigentlich gerade vorliegen haben. Einen Rentenbescheid stellt die Rentenversicherung als rechtsverbindliches Dokument in der Regel nur einmal auf Antrag zum Rentenbeginn aus. Daneben gibt es aber noch andere wichtige Dokumente, die du kennen solltest.

    Die Renteninformation

    Alle über 27-jährigen Versicherten, die seit mindestens fünf Jahren Beiträge in die gesetzliche Rentenversicherung gezahlt haben, bekommen einmal pro Jahr eine Renteninformation zugeschickt. Im Gegensatz zum Rentenbescheid ist sie rechtlich nicht bindend, sondern nur eine Prognose.

    Das Schreiben enthält etwa die Angaben zur voraussichtlichen Höhe der regulären Altersrente und die Rentenansprüche, bliebe es bei den bisher geleisteten Beiträgen. Darüber hinaus enthält das Schreiben die Information, wie hoch die Erwerbsminderungsrente aktuell wäre, falls du aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr arbeitsfähig sein solltest. Diese Informationen helfen dir bei der langfristigen Finanzplanung.

    📌 Gut zu wissen

    Die Renteninformation basiert auf aktuellen Werten und Gesetzen. Künftige Rentenerhöhungen, Inflation oder Gesetzesänderungen sind nicht berücksichtigt. Die tatsächliche Kaufkraft deiner späteren Rente kann daher erheblich von den genannten Beträgen abweichen.

    Die Rentenauskunft

    Nach ihrem 55. Geburtstag erhalten Rentenversicherte automatisch alle drei Jahre die Rentenauskunft. Sie ersetzt die Renteninformation und ist deutlich ausführlicher und aussagekräftiger. Sie listet im Versicherungsverlauf zudem die für die Berechnung der Rentenhöhe wichtigen Beitrags- und Fehlzeiten auf.

    Die Rentenauskunft informiert dich zudem über den regulären Rentenbeginn und ab wann dieser mit Abschlägen früher möglich wäre. Wie die Renteninformation ist die Rentenauskunft rechtlich nicht verbindlich, sondern nur eine Prognose. Es lohnt sich dennoch, den Versicherungsverlauf genau zu prüfen und bei Unstimmigkeiten frühzeitig zu reagieren.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Was ist der Unterschied zwischen Rentenbescheid und Renteninformation?

    Der Rentenbescheid ist ein rechtsverbindlicher Verwaltungsakt zum Rentenbeginn, während die Renteninformation eine jährliche, unverbindliche Prognose für über 27-Jährige darstellt. Nur der Rentenbescheid legt deine tatsächliche Rentenhöhe fest.

    Q

    Wie lange habe ich Zeit für einen Widerspruch gegen meinen Rentenbescheid?

    Du hast ab Erhalt des Rentenbescheids einen Monat Zeit für einen Widerspruch. Für im Ausland lebende Deutsche beträgt die Frist drei Monate. Die Frist beginnt am Tag nach der Zustellung.

    Q

    Muss ich einen Anwalt für den Widerspruch beauftragen?

    Nein, es besteht kein Anwaltszwang. Du kannst den Widerspruch selbst schriftlich einlegen. Sowohl der Widerspruch als auch eine eventuelle Klage beim Sozialgericht sind kostenfrei. Eine fachliche Beratung kann aber die Erfolgschancen erhöhen.

    Q

    Was sollte ich im Versicherungsverlauf besonders prüfen?

    Prüfe ob alle Beitragszeiten, Ausbildungszeiten, Kindererziehungszeiten, Zeiten der Arbeitslosigkeit oder Krankheit vollständig erfasst sind. Fehlende oder falsche Zeiten können deine Rentenhöhe erheblich mindern und sollten korrigiert werden.

    Q

    Ab wann bekomme ich eine Rentenauskunft statt der Renteninformation?

    Nach deinem 55. Geburtstag erhältst du automatisch alle drei Jahre eine Rentenauskunft. Sie ersetzt die jährliche Renteninformation und ist deutlich ausführlicher mit einem detaillierten Versicherungsverlauf.

    Q

    Kann ich online Widerspruch gegen meinen Rentenbescheid einlegen?

    Ja, du kannst den Widerspruch online über das Portal der Deutschen Rentenversicherung einreichen. Alternativ geht es schriftlich per Brief, am besten als Einschreiben mit Rückschein für einen Zustellungsnachweis.

  • Steuersoftware Vergleich: Die 5 besten Programme im Test

    Steuersoftware Vergleich: Die 5 besten Programme im Test

    Themen in diesem Artikel:

    • Elektronische Steuererklärung: Durchschnittlich 1.000 Euro Rückerstattung möglich – je mehr Werbungskosten und Sonderausgaben, desto höher die Erstattung vom Finanzamt
    • Abgabefristen und ELSTER: Verpflichtende Abgabe bis 31. Juli (verlängert für 2022-2024), freiwillige Abgabe bis vier Jahre nach Steuerjahr möglich
    • Steuersoftware im Vergleich: WISO, Smartsteuer, Steuerbot, Taxfix und Wundertax bieten unterschiedliche Funktionen für verschiedene Nutzergruppen und Steuerfälle
    • WISO Steuer: Alleskönner für Arbeitnehmer:innen und Selbstständige mit Einnahmenüberschussrechnung, Buchführungsimport und Kryptowährungserfassung
    • Smartsteuer: Besonders nutzerfreundliche Alternative zu WISO mit intuitiver Bedienung, ideal für Steuer-Anfänger:innen und komplexe Fälle gleichermaßen

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Du möchtest Geld vom Finanzamt zurückbekommen? Dann lohnt sich eine Steuererklärung – und die kannst du selbst erstellen. Rund die Hälfte aller Steuerzahler:innen ist zur Abgabe verpflichtet, darunter Selbstständige, Gewerbetreibende und Landwirt:innen. Doch auch als Arbeitnehmer:in profitierst du davon, selbst wenn du aufgrund des monatlichen Steuerabzugs eigentlich keine Erklärung abgeben müsstest. Eine Steuersoftware hilft dir dabei, deine Steuererklärung elektronisch ans Finanzamt zu übermitteln – schnell, einfach und ohne Steuerberater.

    Die Auswahl an Anbietern ist groß, und jedes Programm hat seine eigenen Stärken. Welche Software passt zu deiner Situation? Worin unterscheiden sich die einzelnen Programme? Und welche Funktionen brauchst du wirklich? Dieser Artikel zeigt dir, was die gängigsten Steuerprogramme leisten und für wen sie sich eignen.

    Kurz erklärt: Die elektronische Steuererklärung

    Eine Steuererklärung kann sich richtig lohnen. Das Statistische Bundesamt hat ermittelt, dass die durchschnittliche Rückerstattung vom Finanzamt bei rund 1.000 Euro liegt. Je nach deiner Lebenssituation und Steuerlast fällt dieser Betrag deutlich höher oder niedriger aus. Die Grundregel ist einfach: Je mehr Werbungskosten und Sonderausgaben du geltend machst, desto mehr Geld bekommst du zurück.

    Für deine Rückerstattung musst du dem Finanzamt eine elektronische Steuererklärung übermitteln. Wenn dein Steuerfall nicht besonders komplex ist, kannst du in der Regel auf einen Steuerberater verzichten und die Steuererklärung selbst erstellen. Das spart nicht nur Geld, sondern gibt dir auch die volle Kontrolle über deine Angaben.

    💡 Tipp

    Sammle über das Jahr hinweg alle Belege für Werbungskosten wie Fortbildungen, Arbeitsmittel oder Fahrtkosten. Eine durchdachte Dokumentation kann deine Rückerstattung erheblich steigern – oft sind es die kleinen Ausgaben, die sich am Ende summieren!

    Abgabefristen für die Steuererklärung

    Die Frist für deine Steuererklärung hängt davon ab, ob du zur Abgabe verpflichtet bist oder sie freiwillig einreichst. Wenn du verpflichtet bist, gilt grundsätzlich der 31. Juli des Folgejahres als gesetzliche Abgabefrist. Für das aktuelle Jahr 2022 und die beiden darauffolgenden Jahre wurden die Fristen allerdings verlängert, was dir mehr Zeit verschafft.

    📌 Gut zu wissen

    Bei einer freiwilligen Steuererklärung hast du vier Jahre Zeit nach Ende des Steuerjahres. Das bedeutet: Für das Steuerjahr 2020 kannst du noch bis Ende 2024 deine Erklärung einreichen. Diese lange Frist gibt dir die Möglichkeit, auch rückwirkend Geld vom Finanzamt zurückzuholen!

    Bei einer freiwilligen Abgabe hast du deutlich mehr Spielraum. Du musst deine Steuererklärung spätestens vier Jahre nach dem Ende des Steuerjahres beim Finanzamt abgeben. Das gibt dir ausreichend Zeit, alle relevanten Belege zusammenzutragen und deine Angaben sorgfältig zu prüfen.

    Was ist ELSTER?

    Die elektronische Abgabe der Steuererklärung ist inzwischen verpflichtend – und genau hier kommt ELSTER ins Spiel. ELSTER steht für ELektronische STeuerERklärung und ist ein 1996 eingeführtes Steuerverwaltungsprogramm der Finanzämter. Wenn du dir einen Account bei ELSTER einrichtest, kannst du deine Steuererklärung kostenlos elektronisch an das Finanzamt übermitteln.

    Besonders praktisch: Informationen, die dem Finanzamt bereits bekannt sind, kannst du über ELSTER direkt abrufen. Dazu gehört beispielsweise die elektronische Lohnsteuerbescheinigung deines Arbeitgebers. Diese Daten lassen sich direkt in deine Steuererklärung übertragen, was dir viel Tipparbeit erspart.

    💡 Tipp

    Nutze die vorausgefüllte Steuererklärung in ELSTER! Viele Daten wie Lohnsteuerbescheinigung, Krankenversicherungsbeiträge oder Riester-Beiträge sind bereits hinterlegt. Du musst sie nur noch prüfen und ergänzen – das spart Zeit und vermeidet Tippfehler.

    Mit ELSTER kannst du deine Steuererklärung online ausfüllen, vorhandene Daten übertragen und die fertige Erklärung elektronisch übermitteln – alles kostenfrei. Kostenpflichtige Steuerprogramme anderer Anbieter rechtfertigen ihren Preis jedoch durch nützliche Zusatzfunktionen, die dir die Arbeit noch weiter erleichtern.

    Steuersoftware: Was die Programme leisten – und kosten

    Der Markt bietet zahlreiche Steuerprogramme, die dir alle dabei helfen, deine Steuererklärung möglichst schnell und einfach elektronisch zu übermitteln. Dennoch gibt es deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Anbietern. Nicht jedes Programm ist als App verfügbar, und nicht alle bieten eine Suchfunktion. Vor allem eignet sich nicht jede Software gleichermaßen für Arbeitnehmer:innen und Selbstständige.

    📌 Gut zu wissen

    Die Kosten für eine Steuersoftware kannst du in der nächsten Steuererklärung als Werbungskosten absetzen! Die Ausgabe von 20-40 Euro zahlt sich also doppelt aus: durch die Zeitersparnis und die steuerliche Absetzbarkeit.

    Welches Programm das richtige für dich ist, hängt stark von deiner individuellen Lebenssituation und deinen persönlichen Anforderungen an die Software ab. Im Folgenden werden fünf gängige Steuerprogramme vorgestellt: WISO, Smartsteuer, Steuerbot, Taxfix und Wundertax. Jedes dieser Programme hat seine eigenen Stärken und richtet sich an unterschiedliche Nutzergruppen.

    Steuerprogramme für alle Fälle

    WISO Steuer

    WISO Steuer gilt als echter Alleskönner unter den Steuerprogrammen. Ob du Freiberufler:in oder Arbeitnehmer:in bist, ob dein Steuerfall simpel oder komplex ist – WISO lässt sich für verschiedenste Steuersituationen anwenden. Das Programm ist in verschiedenen Versionen erhältlich, wobei du für besonders komplexe Steuererklärungen die Vollversion benötigst.

    Das Programm leitet dich Schritt für Schritt durch die Steuererklärung und unterstützt dich mit nützlichen Zusatzinformationen. Allerdings ist WISO nicht an jeder Stelle selbsterklärend, weshalb etwas Vorwissen in Sachen Steuern von Vorteil ist. Besonders für Selbstständige und Freelancer:innen empfiehlt sich WISO, da es auch bei der erforderlichen Einnahmenüberschussrechnung unterstützt und die Buchführung importiert werden kann.

    💡 Tipp

    Teste WISO Steuer kostenlos und unverbindlich, da kein Account nötig ist. Du kannst deine komplette Steuererklärung erstellen und siehst sogar deine voraussichtliche Erstattung. Erst beim Versand ans Finanzamt wird die Bezahlung fällig – so gehst du kein Risiko ein!

    Weitere Pluspunkte von WISO Steuer machen das Programm besonders attraktiv. Die integrierte Suchfunktion hilft dir, schnell die richtigen Eingabefelder zu finden. Du kannst WISO als Desktop-Anwendung, App und Webversion nutzen, was dir maximale Flexibilität bietet. Die vorausgefüllte Steuererklärung durch elektronischen Belegabruf spart dir Zeit, und sogar Gewinne durch Kryptowährung lassen sich als privates Veräußerungsgeschäft erfassen.

    Smartsteuer

    Smartsteuer bewegt sich auf dem gleichen Level wie WISO Steuer und eignet sich für simple und schwierige Fälle gleichermaßen. Das Programm richtet sich sowohl an Arbeitnehmer:innen als auch an Selbstständige, da es bei der Einnahmeüberschussrechnung hilft. Gegenüber WISO punktet Smartsteuer allerdings mit größerer Nutzerfreundlichkeit, was Steuer-Anfänger:innen die Arbeit deutlich erleichtert.

    📌 Gut zu wissen

    Smartsteuer ist nur als Webversion verfügbar – keine Desktop-Installation möglich. Das hat Vor- und Nachteile: Du brauchst immer eine Internetverbindung, kannst aber von jedem Gerät aus auf deine Steuererklärung zugreifen. Ideal für Menschen, die flexibel arbeiten möchten!

    Im Gegensatz zu WISO ist Smartsteuer allerdings nur als Webversion verfügbar, was bedeutet, dass du eine Internetverbindung benötigst. Das Programm überzeugt durch seine intuitive Bedienung und bietet Erklärungen direkt bei der Eingabe. Deine Steuererklärungen können verschlüsselt werden, was zusätzliche Sicherheit bietet.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Wie hoch ist die durchschnittliche Steuerrückerstattung in Deutschland?

    Laut Statistischem Bundesamt liegt die durchschnittliche Rückerstattung vom Finanzamt bei rund 1.000 Euro. Die tatsächliche Höhe hängt von deinen Werbungskosten, Sonderausgaben und deiner individuellen Steuerlast ab.

    Q

    Muss ich als Arbeitnehmer:in eine Steuererklärung abgeben?

    Als Arbeitnehmer:in bist du meist nicht zur Abgabe verpflichtet, da die Lohnsteuer bereits monatlich abgezogen wird. Eine freiwillige Steuererklärung lohnt sich aber fast immer, da du Werbungskosten und Sonderausgaben geltend machen und so Geld zurückbekommen kannst.

    Q

    Was kostet eine gute Steuersoftware?

    Die meisten Steuerprogramme kosten zwischen 15 und 40 Euro pro Jahr. ELSTER ist komplett kostenlos. Die Kosten für kostenpflichtige Software kannst du als Werbungskosten in der nächsten Steuererklärung absetzen.

    Q

    Kann ich meine Steuererklärung auch ohne Internet machen?

    Ja, einige Programme wie WISO Steuer bieten Desktop-Versionen, die offline funktionieren. Nur für den finalen Versand ans Finanzamt brauchst du eine Internetverbindung. Reine Web-Programme wie Smartsteuer benötigen hingegen durchgehend Internet.

    Q

    Welche Steuersoftware eignet sich für Kryptowährungen?

    WISO Steuer bietet spezielle Funktionen für die Erfassung von Kryptowährungsgewinnen als private Veräußerungsgeschäfte. Die Software unterstützt dich bei der korrekten steuerlichen Behandlung von Bitcoin & Co.