Themen in diesem Artikel:
- Grundlagen nachhaltiger ETFs: Wie nachhaltige ETFs funktionieren und warum sie umweltfreundliche sowie sozial verantwortliche Unternehmen abbilden
- ESG und SRI Kriterien: Welche Bewertungsmaßstäbe für Nachhaltigkeit gelten und wie Unternehmen nach Umwelt-, Sozial- und Governance-Aspekten beurteilt werden
- Nachhaltige Indizes im Überblick: Welche verschiedenen nachhaltigen Indizes existieren und wie sie durch Ausschlusskriterien bestimmte Branchen filtern
- Deine Investitionsstrategie: Wie du nachhaltige ETFs nach deinen persönlichen Werten und Präferenzen zusammenstellen kannst

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Nachhaltige ETFs ermöglichen dir, dein Geld in umweltfreundliche und sozial verantwortliche Unternehmen zu investieren. Diese börsengehandelten Fonds bilden spezielle Indizes ab, die gezielt auf Nachhaltigkeit setzen und dabei Umweltschutz, faire Arbeitsbedingungen und transparente Unternehmensführung berücksichtigen. Während herkömmliche ETFs wie der DAX ein breites Spektrum von Finanzwerten umfassen, fokussieren sich nachhaltige Varianten auf Firmen mit Zukunftspotenzial in grünen Branchen. Du profitierst dabei nicht nur von ethisch vertretbaren Investments, sondern auch von den Wachstumschancen nachhaltiger Wirtschaftszweige.
Nachhaltige ETFs: Kurz erklärt
Exchange Traded Funds bilden die Wertentwicklung von Indizes nach, die ein breit gefächertes Spektrum von Finanzwerten umfassen. Inzwischen existiert eine Vielzahl von Indizes, die ihren Fokus auf umweltfreundliche, sozial verantwortliche und ressourcenschonende Unternehmen legen. Auf diesen nachhaltigen Indizes basiert auch eine wachsende Reihe von ETFs, die einem klaren Bedürfnis entgegenkommen.
Viele Anleger:innen suchen heutzutage aktiv nach ethisch vertretbaren, sozialen und grünen Investments. Gleichzeitig möchten sie davon profitieren, dass nachhaltige Branchen und Unternehmen großes Zukunftspotenzial haben. Im Vergleich zu anderen börsengehandelten Fonds machen nachhaltige ETFs zwar nur einen Bruchteil des Gesamtmarktes aus, doch ihre Bedeutung wächst kontinuierlich.
📌 Gut zu wissen
Es gibt keine einheitlichen Richtlinien zur Beurteilung der Nachhaltigkeit von Unternehmen. Jeder Indexanbieter legt eigene Bewertungsmaßstäbe an, was zu unterschiedlichen Einschätzungen derselben Firma führen kann. Prüfe daher immer die spezifischen Kriterien des jeweiligen Index.
Welche konkreten Voraussetzungen Unternehmen erfüllen müssen, um Eingang in einen nachhaltigen Index zu finden, ist allerdings je nach Index unterschiedlich. Es gibt bisher keine festgelegten allgemeinen Richtlinien, um die Nachhaltigkeit einer Firma oder eines Konzerns einheitlich zu beurteilen. Diese fehlende Standardisierung führt dazu, dass verschiedene Anbieter unterschiedliche Bewertungsmaßstäbe anlegen.
Für die Einordnung von Unternehmen berücksichtigen die Indexanbieter auch die Bewertungen von Ratingagenturen, die auf soziale und ökologische Unternehmen spezialisiert sind. Ihre Beurteilungsverfahren weichen jedoch ebenfalls zum Teil voneinander ab, weshalb verschiedene Agenturen oftmals unterschiedliche Ratings veröffentlichen. Die Finanzdienstleister, die entsprechende Indizes erstellen, nutzen intern eigene Standards und Skalen, mit denen sie die Unternehmen nach unterschiedlichen Kategorien und Aspekten beurteilen. Dazu zählen beispielsweise Transparenz, wirtschaftliche Aktivitäten des Unternehmens und seine Position in der jeweiligen Branche.
ESG und SRI: Kriterien für Nachhaltigkeit
Nachhaltige Indizes und die dazugehörigen ETFs lassen sich häufig an bestimmten Zusätzen im Namen erkennen. Die zwei bekanntesten Kürzel sind ESG und SRI, die für die Begriffe „Environment, Social, Governance“ beziehungsweise „Socially Responsible Investing“ stehen und häufig synonym verwendet werden.
Mit den Kriterien „Umwelt, Soziales und Unternehmensführung“, für die das Kürzel ESG steht, wird versucht, präziser und strukturierter zu erfassen, was sozial verantwortliche und „grüne“ Unternehmen ausmacht. Die ESG-Richtlinien berücksichtigen deshalb nicht nur Umwelt- und Klimaaspekte wie energieeffizientes Wirtschaften, umweltfreundliche Verarbeitung von Rohstoffen sowie die Nutzung erneuerbarer Energien. Sie beinhalten auch Kriterien wie faire Arbeitsbedingungen, die Einhaltung von Arbeits- und Menschenrechten, transparente Unternehmensführung und Korruptionsvermeidung.
💡 Tipp
Achte bei der ETF-Auswahl auf die Zusätze ESG oder SRI im Namen. SRI-ETFs haben meist strengere Nachhaltigkeitskriterien als ESG-ETFs. Vergleiche die konkreten Auswahlkriterien mehrerer Fonds, um denjenigen zu finden, der am besten zu deinen Werten passt.
SRI steht generell für sozial verantwortungsvolles Investieren und umfasst ähnliche Bewertungskriterien. Beide Abkürzungen sind gute Indikatoren für nachhaltige ETFs: Um in einen ESG- oder SRI-Wertindex aufgenommen zu werden, müssen Unternehmen die jeweils festgelegten, nachprüfbaren Richtlinien befolgen. Dabei sind die Vorgaben für SRI oftmals etwas strenger als für ESG, was sich in einer noch selektiveren Auswahl der gelisteten Unternehmen niederschlägt. Je nach Agentur und Index weichen die konkreten Beurteilungsverfahren für die jeweiligen Unternehmen allerdings auch in diesem Fall ab, sodass du als Anleger:in die spezifischen Kriterien jedes Index genau prüfen solltest.
Nachhaltige Indizes: Ein breites Spektrum
Mittlerweile existiert weltweit ein breites Spektrum an Wertindizes und daran orientierten ETFs, die ihren Fokus auf Nachhaltigkeit legen und entsprechende, zuvor festgelegte Kriterien erfüllen. Am umfassendsten sind dabei die ESG- und SRI-Richtlinien, denen etwa die Indizes MSCI World SRI und MSCI ESG Leaders folgen. Diese Indizes bewerten Unternehmen ganzheitlich nach mehreren Nachhaltigkeitsdimensionen.
Eine Reihe von Indizes beruht vor allem auf Ausschlusskriterien: Sie filtern also spezifische Branchen aus ihrer Listung heraus. Dazu gehören etwa Branchen mit Bezug zu fossilen Brennstoffen wie Öl, Kohle und Gas, aber auch zu Waffen, Alkohol oder Tabak. Beispiele für Indizes, die einzelne Branchen ausschließen, sind der MSCI World ex Controversial Weapons und FTSE ex Fossil Fuels. Andere Indizes verzichten auf die Listung von Unternehmen aus einer ganzen Reihe von Branchen, die Nachhaltigkeitswerten nicht entsprechen, und kombinieren damit mehrere Ausschlusskriterien.
📌 Gut zu wissen
Nicht alle nachhaltigen ETFs schließen dieselben Branchen aus. Während manche nur Waffen ausschließen, filtern andere zusätzlich Tabak, Alkohol oder fossile Brennstoffe. Prüfe genau, welche Ausschlusskriterien für dich wichtig sind, bevor du investierst.
Deine persönliche Anlagestrategie mit nachhaltigen ETFs
Du kannst deine Investitionen in nachhaltige ETFs nach Wunsch zusammenstellen und bestimmte Aspekte stärker gewichten. Möchtest du ETFs erwerben, die nur auf Indizes mit sozialen und ökologischen Unternehmen nach ESG- oder SRI-Richtlinien setzen? Oder willst du vor allem bestimmte Branchen nicht in deinem Portfolio haben? Natürlich kannst du auch Mischformen wählen, die verschiedene Nachhaltigkeitsansätze kombinieren.
💡 Tipp
Erstelle eine persönliche Checkliste mit deinen Nachhaltigkeitsprioritäten: Welche Branchen möchtest du definitiv ausschließen? Sind dir soziale oder ökologische Kriterien wichtiger? Diese Liste hilft dir, aus der Vielzahl nachhaltiger ETFs die passenden auszuwählen.
Um einen Überblick über die weltweit existierenden nachhaltigen Indizes zu gewinnen und einen Einblick in die erhältlichen grünen ETFs zu bekommen, solltest du dich bei gängigen Vergleichsportalen, Brokern oder deiner Bank informieren. Diese Anlaufstellen bieten dir detaillierte Informationen zu den einzelnen Fonds, ihren Auswahlkriterien und ihrer bisherigen Wertentwicklung, sodass du eine fundierte Anlageentscheidung treffen kannst.
❔ Häufig gestellte Fragen
Was sind nachhaltige ETFs und wie funktionieren sie?
Nachhaltige ETFs sind börsengehandelte Fonds, die spezielle Indizes mit umweltfreundlichen und sozial verantwortlichen Unternehmen abbilden. Sie investieren gezielt in Firmen, die Nachhaltigkeitskriterien wie Umweltschutz, faire Arbeitsbedingungen und transparente Unternehmensführung erfüllen.
Was ist der Unterschied zwischen ESG und SRI?
ESG steht für Environment, Social, Governance und bewertet Unternehmen nach Umwelt-, Sozial- und Governance-Kriterien. SRI bedeutet Socially Responsible Investing und hat oft strengere Nachhaltigkeitskriterien. Beide Ansätze zielen auf ethisch vertretbare Investments ab, wobei SRI meist selektiver bei der Unternehmensauswahl ist.
Welche Branchen werden bei nachhaltigen ETFs typischerweise ausgeschlossen?
Häufig ausgeschlossen werden Branchen mit fossilen Brennstoffen (Öl, Kohle, Gas), Waffen, Tabak und Alkohol. Je nach Index können auch Glücksspiel, Kernenergie oder Unternehmen mit kontroversen Geschäftspraktiken ausgeschlossen sein. Die konkreten Ausschlusskriterien variieren je nach ETF-Anbieter.
Sind nachhaltige ETFs genauso rentabel wie herkömmliche ETFs?
Nachhaltige ETFs können durchaus rentabel sein, da sie in zukunftsorientierte Branchen und Unternehmen investieren. Studien zeigen, dass nachhaltige Investments langfristig oft ähnliche oder sogar bessere Renditen erzielen als konventionelle Anlagen. Die Performance hängt jedoch vom jeweiligen Index und Marktumfeld ab.
Wie finde ich den richtigen nachhaltigen ETF für mein Portfolio?
Definiere zunächst deine persönlichen Nachhaltigkeitskriterien und Ausschlussfaktoren. Nutze dann Vergleichsportale, um ETFs nach ESG/SRI-Rating, Kosten und Performance zu filtern. Prüfe die genauen Auswahlkriterien jedes ETFs und achte auf eine breite Diversifikation in deinem Portfolio.
Gibt es einheitliche Standards für nachhaltige ETFs?
Nein, es gibt keine allgemeingültigen Standards für Nachhaltigkeit bei ETFs. Jeder Indexanbieter und jede Ratingagentur verwendet eigene Bewertungskriterien. Die EU-Taxonomie und die Offenlegungsverordnung schaffen jedoch zunehmend mehr Transparenz und Vergleichbarkeit im europäischen Markt.












