Autor: O K

  • Börsenöffnungszeiten: Alle Handelszeiten im Überblick

    Börsenöffnungszeiten: Alle Handelszeiten im Überblick

    Themen in diesem Artikel:

    • Überblick: Handelszeiten weltweit: Erfahre, warum Börsen nicht rund um die Uhr geöffnet sind, welche Kernhandelszeiten in Europa gelten und wie sich die Handelszeiten global unterscheiden.
    • Börsenhandel in Deutschland: Überblick über Xetra, Parkettbörsen und elektronische Handelsplätze wie Tradegate oder Lang & Schwarz sowie deren unterschiedlichen Handelszeiten.
    • Wichtige europäische Börsenplätze: Lerne die einheitliche Kernhandelszeit in Europa kennen und warum die Synchronisation der Märkte für Liquidität und Preisfindung so wichtig ist.
    • Handelszeiten in den USA: Infos zu NYSE, NASDAQ und CME, zur Zeitverschiebung und zur besonders liquiden Überschneidung mit den deutschen Handelszeiten.
    • Börsenöffnungszeiten in Asien: Entdecke, wann in Shanghai und Tokyo gehandelt wird, welche Rolle die fehlende Zeitumstellung spielt und warum Asien den globalen Handelstag eröffnet.
    • Börsenfeiertage und Handelspausen: Welche Tage in Deutschland und den USA handelsfrei sind, wie verkürzte Handelstage funktionieren und warum du diese Termine im Blick behalten solltest.
    • Spread und Handelszeiten: Verstehe, wie sich Liquidität und Spreads je nach Uhrzeit verändern und warum die Phase von 15:30 bis 17:30 Uhr MEZ oft die besten Konditionen bietet.
    • Außerbörslicher Handel: Erfahre, wie du außerhalb der regulären Börsenzeiten über deinen Broker handeln kannst, welche Vorteile das bringt und welche Risiken geringerer Liquidität bestehen.
    • Häufig gestellte Fragen: Kompakte Antworten zu bester Handelszeit, außerbörslichem Handel, deutschen Handelszeiten, Auswirkungen der Zeitumstellung und Orderverhalten an Feiertagen.

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Börsenhandel funktioniert nicht rund um die Uhr, auch wenn das Internet und globale Vernetzung dies vermuten lassen. Tatsächlich haben alle Börsen weltweit feste Öffnungszeiten, die du kennen solltest. Die wichtigste Information vorab: In Europa gilt eine Kernhandelszeit von 09:00 bis 17:30 Uhr MEZ, während US-Börsen aus deutscher Sicht nachmittags öffnen. Asiatische Handelsplätze sind für uns nachts aktiv.

    Börsenhandel in Deutschland

    Deutschland bietet dir zahlreiche Börsenplätze mit unterschiedlichen Öffnungszeiten. Xetra, der elektronische Handelsplatz der Deutschen Börse, ermöglicht dir den Handel zur europäischen Kernhandelszeit von 09:00 bis 17:30 Uhr. Diese Zeit gilt als Standard für den professionellen Börsenhandel in Europa.

    Die ortsgebundenen Börsen sowie elektronische Plattformen wie Tradegate oder Lang & Schwarz bieten dir deutlich längere Handelszeiten. Hier kannst du teilweise bis 23:00 Uhr handeln, was dir mehr Flexibilität verschafft.

    📌 Gut zu wissen

    Eine Besonderheit gilt für Anleihen: An der Börse München und bei Gettex sind diese nicht bis Börsenschluss handelbar, sondern nur bis 20:00 Uhr. Diese unterschiedlichen Handelszeiten solltest du bei deiner Anlageplanung unbedingt berücksichtigen.

    Der Parketthandel existiert an einigen deutschen Börsen noch parallel zum elektronischen Handel. Die Kombination aus traditionellem und modernem Handel sorgt für eine breite Abdeckung verschiedener Anlegertypen und Handelsstrategien.

    Öffnungszeiten wichtiger europäischer Börsenplätze

    Innerhalb Europas orientieren sich die Börsen an einer einheitlichen Kernhandelszeit von 09:00 bis 17:30 Uhr. Diese Standardisierung erleichtert dir den grenzüberschreitenden Handel erheblich. Die London Stock Exchange sprach sich 2020 für eine Verkürzung der Handelszeiten um 90 Minuten aus, doch der europäische Börsenverband lehnte diesen Vorschlag ab.

    Die einheitliche Kernhandelszeit schafft optimale Bedingungen für den europäischen Wertpapierhandel. Du profitierst von hoher Liquidität, wenn alle wichtigen europäischen Märkte gleichzeitig geöffnet sind. Diese Synchronisation ermöglicht dir effiziente Arbitragegeschäfte und bessere Preisfindung über Ländergrenzen hinweg.

    Handelszeiten in den USA

    Die New York Stock Exchange an der Wall Street ist der wichtigste US-amerikanische Handelsplatz für dich. Auch die NASDAQ am Times Square und die Chicago Mercantile Exchange (CME) zählen zu den größten Börsen der Welt. Die CME gehörte zu den Vorreitern im elektronischen Handel: Ihre Software CME Globex Trading System gilt als erste elektronische Handelsplattform.

    📌 Gut zu wissen

    Die Sommerzeit beginnt und endet in den USA oft nicht exakt zum gleichen Zeitpunkt wie in Deutschland. Deshalb findet der Handel teilweise schon eine Stunde früher statt, wenn du die Zeit in MEZ umrechnest. Dies betrifft besonders die Monate März sowie Oktober und November.

    Die Überschneidung der deutschen und US-amerikanischen Handelszeiten zwischen 15:30 und 17:30 Uhr MEZ ist für dich besonders interessant. In diesem Zeitfenster kannst du von der höchsten Liquidität profitieren.

    Börsenöffnungszeiten in Asien

    Im asiatischen Raum sind für dich vor allem die Börsen in Shanghai und Tokyo von großer Bedeutung. Durch die Zeitverschiebung liegen deren Handelszeiten aus deutscher Sicht mitten in der Nacht bis in den frühen Morgen hinein. Profianleger:innen lassen sich davon natürlich nicht abschrecken und nutzen diese Zeiten für ihre Handelsstrategien.

    Eine wichtige Information für dich: In Japan und China findet keine Zeitumstellung statt. Während der deutschen Sommerzeit verschieben sich die Handelszeiten umgerechnet auf MEZ also eine Stunde nach hinten. Du musst diese Besonderheit bei deiner Handelsplanung berücksichtigen, wenn du an asiatischen Märkten aktiv sein möchtest.

    Die asiatischen Börsen eröffnen den globalen Handelstag und geben oft wichtige Impulse für die europäischen und amerikanischen Märkte. Für dich bedeutet das: Wer früh aufsteht oder nachts handelt, kann auf diese Signale als Erste:r reagieren.

    Börsenfeiertage – an diesen Tagen hat die Börse geschlossen

    Die Börsen haben von Montag bis Freitag zu bestimmten Uhrzeiten geöffnet. Allerdings werden auch an den Finanzmärkten Feiertage wie Sonntage behandelt – an diesen Börsenfeiertagen bleibt die Börse für dich geschlossen.

    In Deutschland betrifft das folgende Tage: Neujahr, Karfreitag, Ostermontag, Tag der Arbeit sowie Christi Himmelfahrt, Pfingstmontag und Fronleichnam mit verkürztem Handel bis 20:00 Uhr. Außerdem sind der Tag der Deutschen Einheit, Heiligabend, beide Weihnachtsfeiertage und Silvester handelsfrei.

    In den USA kann am Tag vor oder nach einem Börsenfeiertag die Handelszeit zusätzlich verkürzt sein. Ein Beispiel ist der Tag nach Thanksgiving: Hier hat die US-amerikanische Börse nur von 15:30 bis 19:30 Uhr MEZ geöffnet.

    💡 Tipp

    Trage dir die wichtigsten Börsenfeiertage in deinen Kalender ein und plane deine Trades entsprechend im Voraus. Besonders an US-Feiertagen kann die Liquidität in deutschen Aktien mit US-Bezug deutlich geringer sein, was zu höheren Spreads führen kann.

    Spread und Handelszeiten

    Der Spread ist für dich die Differenz zwischen dem Kauf- und Verkaufskurs eines Wertpapiers. Üblicherweise liegt der Verkaufspreis höher als der Kaufpreis. Je nach Handelszeit variieren die Liquidität und das Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage für dich: Entsprechend ist der Spread mal enger, mal weiter.

    Zwischen 15:30 und 17:30 Uhr MEZ überschneiden sich die deutschen und US-amerikanischen Handelszeiten. Da in diesem Zeitraum die meisten Trades stattfinden, herrscht besonders hohe Liquidität. Die Spreads sind entsprechend klein, was dir bessere Handelsbedingungen bietet.

    💡 Tipp

    Nutze die Überschneidung der deutschen und US-amerikanischen Handelszeiten zwischen 15:30 und 17:30 Uhr MEZ für deine wichtigsten Trades. In dieser Phase profitierst du von der höchsten Liquidität und den engsten Spreads, was deine Handelskosten minimiert.

    Die Liquidität beeinflusst direkt deine Handelskosten. Je höher die Liquidität, desto enger der Spread und desto günstiger wird dein Handel. Deshalb lohnt es sich für dich, wichtige Trades in die liquidesten Handelszeiten zu legen.

    Außerbörslicher Handel

    Auch außerhalb der festen Börsenöffnungszeiten kannst du mit Wertpapieren handeln. Dafür brauchst du ein Depot bei einem Broker, der außerbörslichen Handel unterstützt. Das Geschäft findet dann – übermittelt durch deinen Broker – direkt zwischen dir und dem Emittenten der Wertpapiere statt. Anders als beim Handel während der Börsenöffnungszeiten läuft die Transaktion nicht über die Börse.

    Außerbörslicher Handel bietet dir sowohl Vor- als auch Nachteile. Der größte Vorteil liegt in der zeitlichen Flexibilität: Du kannst auch abends oder am Wochenende auf Marktereignisse reagieren.

    📌 Gut zu wissen

    Die Liquidität ist außerhalb der regulären Handelszeiten oft deutlich geringer. Dies kann zu höheren Spreads und damit zu ungünstigeren Handelsbedingungen führen. Prüfe daher immer die aktuellen Kurse und Spreads, bevor du außerbörslich handelst.

    Die Entscheidung für oder gegen außerbörslichen Handel hängt von deiner individuellen Situation ab. Wenn du zeitlich flexibel sein musst oder auf Nachrichten außerhalb der Börsenzeiten reagieren möchtest, bietet dir diese Option wertvolle Möglichkeiten.

    Börsenhandel rund um die Uhr?

    An der Börse gibt es feste Handelszeiten, die von Land zu Land variieren. In Europa gilt eine Kernhandelszeit von 09:00 bis 17:30 Uhr MEZ, viele Börsen bieten jedoch längere Handelszeiten an. Auch außerhalb der Börsenöffnungszeiten ist Handel über deinen Broker möglich, allerdings direkt mit den Emittenten statt über die Börse. Die Kenntnis der verschiedenen Handelszeiten und Börsenfeiertage hilft dir, deine Handelsstrategie optimal zu planen und von den besten Liquiditätsbedingungen zu profitieren.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Wann ist die beste Zeit zum Handeln an der Börse?

    Die beste Handelszeit ist zwischen 15:30 und 17:30 Uhr MEZ, wenn sich deutsche und US-amerikanische Börsen überschneiden. In dieser Phase herrscht höchste Liquidität mit engsten Spreads und besten Handelsbedingungen.

    Q

    Kann ich auch außerhalb der Börsenöffnungszeiten handeln?

    Ja, außerbörslicher Handel ist über deinen Broker möglich. Das Geschäft findet direkt zwischen dir und dem Emittenten statt, nicht über die Börse. Beachte jedoch geringere Liquidität und möglicherweise höhere Spreads.

    Q

    Welche Handelszeiten gelten an deutschen Börsen?

    Xetra handelt von 09:00 bis 17:30 Uhr MEZ. Elektronische Börsen wie Tradegate oder Lang & Schwarz bieten längere Zeiten bis 23:00 Uhr. Anleihen sind an München und Gettex nur bis 20:00 Uhr handelbar.

    Q

    Wie wirkt sich die Zeitumstellung auf US-Handelszeiten aus?

    Die US-Zeitumstellung erfolgt oft zu anderen Terminen als in Deutschland. Im März sowie Oktober und November kann der Handel eine Stunde früher stattfinden. Die genauen Zeiträume variieren jährlich, weshalb du diese regelmäßig prüfen solltest.

    Q

    Was passiert mit meinen Orders an Börsenfeiertagen?

    An Börsenfeiertagen werden keine Orders ausgeführt. Limit-Orders bleiben in der Regel bestehen und werden am nächsten Handelstag bearbeitet. Market-Orders verfallen meist und müssen neu aufgegeben werden. Prüfe die spezifischen Regelungen bei deinem Broker.

  • Riester-Auszahlung für Eigenheim ohne Zulagenverlust nutzen

    Riester-Auszahlung für Eigenheim ohne Zulagenverlust nutzen

    Themen in diesem Artikel:

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Du möchtest dein Riester-Guthaben für den Kauf oder Bau einer Immobilie nutzen? Das ist möglich, ohne dass du deine staatlichen Zulagen verlierst. Normalerweise würde eine vorzeitige Auszahlung bedeuten, dass du alle erhaltenen Förderungen zurückzahlen müsstest. Doch wenn du das Kapital in ein selbstgenutztes Eigenheim investierst, bleiben dir die Zulagen erhalten – und das sogar ohne Umwandlung deines bestehenden Vertrags in einen Wohn-Riester.

    Kapitalauszahlung für Immobilien ist möglich

    Die Riester-Rente wurde entwickelt, um dich bei deiner Altersvorsorge zu unterstützen. Üblicherweise erhältst du die Auszahlung erst mit Renteneintritt als monatliche lebenslange Leibrente. Entscheidest du dich für eine vorzeitige Auszahlung oder einen Kapitalbetrag, führt das normalerweise zu erheblichen Nachteilen: Du musst sämtliche staatlichen Förderungen zurückzahlen, die du über die Jahre erhalten hast, und die bis dahin erwirtschafteten Erträge versteuern.

    Eine wichtige Ausnahme gilt jedoch für Immobilienvorhaben. Der Gesetzgeber erkennt an, dass du dir mit einem Eigenheim ebenfalls etwas für deine Altersvorsorge schaffst – nämlich mietfreies Wohnen im Ruhestand. Deshalb behandelt er die Verwendung deines Riester-Kapitals für eine selbstgenutzte Immobilie als unschädlich für die staatliche Förderung. Du profitierst weiterhin von den Zulagen und Steuervorteilen, die du während der Ansparphase erhalten hast.

    📌 Gut zu wissen

    Du musst deinen bestehenden Vertrag nicht umwandeln, um von dieser Möglichkeit Gebrauch zu machen. Solange die Kapitalauszahlung den gesetzlichen Voraussetzungen für Wohn-Riester entspricht, kannst du dein angespartes Guthaben problemlos für dein Eigenheim verwenden – egal ob du einen klassischen Riester-Vertrag oder bereits einen Wohn-Riester-Vertrag besitzt.

    Diese Immobilienvorhaben kannst du mit Riester finanzieren

    Wenn du dein Riester-Kapital für eine Immobilie einsetzen möchtest, musst du diese selbst zu Wohnzwecken nutzen. Die zentrale Voraussetzung lautet: Eigennutzung. Dabei ist die Größe der Immobilie unerheblich – ob Einzimmerappartement oder ganzes Haus, beides ist förderfähig. Die Immobilie muss sich allerdings in der EU oder dem Europäischen Wirtschaftsraum befinden.

    Nutzt du einen Teil deiner Wohnung als Arbeitsbereich oder vermietest du Räume, kannst du nur die anteiligen Kosten für die selbst genutzte Wohnfläche aus deinem Riester-Vertrag bezahlen. Die Förderung bezieht sich ausschließlich auf den Bereich, den du tatsächlich selbst bewohnst.

    Eine interessante Alternative zum klassischen Immobilienkauf stellt der Erwerb von Genossenschaftsanteilen dar. Als Mitglied einer eingetragenen Wohnungsgenossenschaft sicherst du dir ein lebenslanges Wohnrecht in einer günstigen Genossenschaftswohnung. Diese Form der Wohnraumversorgung wird ebenfalls mit Riester-Kapital gefördert. Wichtig dabei: Der Erwerb von Genossenschaftsanteilen zu reinen Investitionszwecken über den Pflichtanteil hinaus ist nicht zulässig.

    Auch der altersgerechte Umbau deiner Immobilie gilt als förderfähiges Vorhaben. Hier musst du jedoch bestimmte Mindestsummen beachten. Besitzt du das Eigenheim bereits länger als drei Jahre, müssen die Umbaukosten mindestens 20.000 Euro betragen. Bei einem kürzeren Besitzzeitraum liegt die Mindestgrenze bei 6.000 Euro. Normale Sanierungen oder Renovierungen ohne altersgerechte Anpassungen sind dagegen nicht förderfähig.

    💡 Tipp

    Du musst das Geld übrigens nicht direkt für die Bezahlung der Immobilie einsetzen. Du kannst damit auch ein bestehendes Immobilien- beziehungsweise Bauspardarlehen ablösen oder jährliche Sondertilgungen leisten. So reduzierst du deine Zinslast erheblich und bist schneller schuldenfrei – vorausgesetzt natürlich, dass der Kredit einem förderfähigen Zweck diente.

    Voraussetzungen für die Auszahlung

    Der Gesetzgeber erlaubt es dir grundsätzlich, jederzeit das komplette Kapital für die genannten Zwecke aus deinem Riester-Vertrag zu entnehmen. Du bist also zeitlich flexibel und kannst den Auszahlungszeitpunkt an dein Immobilienvorhaben anpassen.

    Möchtest du nicht das gesamte Guthaben entnehmen, sondern nur einen Teil, gelten spezielle Regelungen. Bei Teilentnahmen musst du mindestens 3.000 Euro auszahlen lassen und gleichzeitig einen Restbetrag von 3.000 Euro im Vertrag belassen. Diese Mindestbeträge stellen sicher, dass der Vertrag weiterhin sinnvoll fortgeführt werden kann.

    📌 Gut zu wissen

    Die Entnahme muss spätestens zehn Monate vor deinem Rentenbeginn erfolgen. Plane daher rechtzeitig, wenn du kurz vor der Rente noch von dieser Möglichkeit Gebrauch machen möchtest. Nach diesem Zeitpunkt ist eine Kapitalauszahlung für Wohnzwecke nicht mehr möglich.

    Auszahlung fürs Eigenheim rechtzeitig beantragen

    Bevor du dein Riester-Kapital für dein Eigenheim nutzen kannst, musst du einen Antrag bei der Zentralen Zulagenstelle für Altersvermögen (ZfA) stellen. Diese Behörde ist eine Unterabteilung der Deutschen Rentenversicherung und für die staatliche Förderung von Altersvorsorgeverträgen verantwortlich.

    Der Antrag erfolgt schriftlich. Du hast dabei zwei Möglichkeiten: Entweder reichst du einen formlosen Antrag ein oder nutzt ein spezielles Antragsformular der ZfA.

    💡 Tipp

    Stelle den Antrag frühzeitig – am besten mehrere Wochen vor dem geplanten Immobilienkauf. Die Bearbeitung kann einige Zeit in Anspruch nehmen, und du möchtest sicher nicht, dass deine Finanzierung an bürokratischen Verzögerungen scheitert. Informiere auch deinen Riester-Anbieter rechtzeitig über dein Vorhaben.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Muss ich meinen Riester-Vertrag in einen Wohn-Riester umwandeln?

    Nein, eine Umwandlung ist nicht erforderlich. Wenn die Kapitalauszahlung den gesetzlichen Voraussetzungen für Wohn-Riester entspricht, kannst du dein bestehendes Riester-Guthaben ohne Vertragsänderung für dein Eigenheim verwenden.

    Q

    Verliere ich meine staatlichen Zulagen bei vorzeitiger Auszahlung?

    Nur wenn du das Geld nicht für ein selbstgenutztes Eigenheim verwendest. Bei Verwendung für Kauf, Bau oder altersgerechten Umbau einer selbstgenutzten Immobilie bleiben alle Zulagen und Steuervorteile erhalten.

    Q

    Welche Mindestbeträge gelten bei Teilentnahmen?

    Bei Teilentnahmen musst du mindestens 3.000 Euro entnehmen und gleichzeitig 3.000 Euro im Vertrag belassen. Die Entnahme muss spätestens zehn Monate vor Rentenbeginn erfolgen.

    Q

    Kann ich Riester-Kapital für vermietete Immobilien nutzen?

    Nein, die Immobilie muss selbst zu Wohnzwecken genutzt werden. Bei teilweiser Vermietung oder gewerblicher Nutzung kannst du nur die anteiligen Kosten für die selbstgenutzte Wohnfläche finanzieren.

    Q

    Wo muss die Immobilie liegen, um förderfähig zu sein?

    Die Immobilie muss sich in der EU oder dem Europäischen Wirtschaftsraum befinden. Immobilien außerhalb dieser Gebiete sind nicht mit Riester-Kapital ohne Zulagenverlust finanzierbar.

    Q

    Was passiert mit dem Wohnförderkonto?

    Bei Entnahme von Riester-Kapital für Wohnzwecke wird ein sogenanntes Wohnförderkonto eingerichtet. Darauf werden die entnommenen Beträge plus 2% Zinsen p.a. vermerkt. In der Rentenphase musst du dieses fiktive Guthaben versteuern – entweder einmalig mit 30% Rabatt oder als monatliche Teilbeträge bis zum 85. Lebensjahr.

  • Private Krankenversicherung für Feuerwehrleute: Der Ratgeber

    Private Krankenversicherung für Feuerwehrleute: Der Ratgeber

    Themen in diesem Artikel:

    • Beamtenstatus von Feuerwehrleuten: Berufsfeuerwehrleute sind staatlich angestellt und erhalten je nach Bundesland freie Heilfürsorge oder Beihilfe als Krankenversicherung.
    • Freie Heilfürsorge: Das Bundesland übernimmt alle erstattungsfähigen Krankheitskosten, jedoch nur während der aktiven Dienstzeit und ohne Familienversicherung.
    • Beihilfe-System: Bei der Beihilfe werden nur 50 bis 80 Prozent der Kosten übernommen, eine private Restkostenversicherung ist notwendig.
    • Freiwillige Feuerwehren: Über 1 Million Feuerwehrleute in freiwilligen Feuerwehren sind keine Beamten und benötigen eine eigene Krankenversicherung.
    • PKV-Notwendigkeit: Eine private Krankenversicherung oder Anwartschaft sichert Feuerwehrleute auch im Ruhestand ab und ermöglicht bessere Leistungen.

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Verbeamtete Feuerwehrleute in Berufsfeuerwehren genießen staatliche Absicherung durch freie Heilfürsorge oder Beihilfe. Welche Versicherungsform greift, hängt vom Bundesland ab, in dem du arbeitest. Eine private Krankenversicherung kann als zusätzliche Absicherung sinnvoll oder sogar notwendig sein, um Versorgungslücken zu schließen und auch im Ruhestand optimal geschützt zu bleiben.

    Feuerwehrleute sind Beamt:innen

    Wenn du in einer Berufsfeuerwehr tätig bist – also nicht in einer freiwilligen Feuerwehr – bist du im jeweiligen Bundesland als Beamt:in angestellt. Deine staatliche Absicherung erfolgt entweder über die freie Heilfürsorge oder über Beihilfe. Diese Unterscheidung ist entscheidend für deinen Versicherungsschutz und hängt direkt von deinem Dienstort ab.

    Arbeitest du bei der Bundeswehr-Feuerwehr, gilt für dich Bundesrecht statt Landesrecht. In diesem Fall bist du wie alle anderen Bundesbeamten beihilfeberechtigt. Ähnlich wie Polizist:innen können sich auch Berufsfeuerwehrleute durch eine zusätzliche private Krankenversicherung noch besser absichern und von erweiterten Leistungen profitieren.

    Die freie Heilfürsorge

    Bei der freien Heilfürsorge übernimmt dein Bundesland als Arbeitgeber alle anfallenden, erstattungsfähigen Krankheitskosten vollständig. Du hast Anspruch auf umfassende medizinische Versorgung, die verschiedene Bereiche abdeckt.

    Die freie Heilfürsorge umfasst Vorsorgemaßnahmen, ärztliche Behandlung bei Krankheit inklusive Psychotherapie sowie Medikamente, Verbands-, Heil- und Hilfsmittel. Auch die medizinische Versorgung im Krankenhaus und medizinische Rehabilitationsmaßnahmen sind abgedeckt. Für werdende Eltern werden Schwangerschaftsvorsorge und Geburtskosten übernommen. Zahnarztbehandlungen inklusive Zahnersatz sowie Behandlungen im Ausland gehören ebenfalls zum Leistungsumfang.

    📌 Gut zu wissen

    Die freie Heilfürsorge gilt ausschließlich für dich persönlich, nicht für deine Ehepartner:innen oder Kinder. Diese benötigen eine eigene Krankenversicherung. Außerdem musst du zusätzlich zur freien Heilfürsorge eine Pflegepflichtversicherung abschließen, da diese nicht automatisch enthalten ist.

    Die Leistungen entsprechen weitgehend denen der gesetzlichen Krankenversicherung. Eine zusätzliche private Krankenversicherung kann dennoch sinnvoll sein, beispielsweise um höherpreisige Zahnbehandlungen oder Zusatzleistungen wie Chefarztbehandlung abzusichern.

    Besonders kritisch wird es mit Eintritt in die Pension. Du hast nur Anspruch auf freie Heilfürsorge, solange du verbeamtet und aktiv im Dienst bist. Mit der Pensionierung gelten andere Regeln, und dann greift automatisch die Beihilfe. Ein möglicherweise schlechter Gesundheitszustand im Alter kann eine private Krankenversicherung sehr teuer oder sogar unmöglich machen.

    💡 Tipp

    Schließe frühzeitig eine Anwartschaftsversicherung ab! Damit sicherst du dir die Aufnahme in die PKV ohne erneute Gesundheitsprüfung – unabhängig von deinem Gesundheitszustand bei Pensionierung. Die kleine oder große Anwartschaft kostet monatlich zwischen 5 und 50 Euro und kann dich vor hohen Kosten im Alter bewahren.

    Versicherung bei freiwilligen Feuerwehren

    In den 110 Berufsfeuerwehren in Deutschland arbeiten knapp 35.000 Feuerwehrleute, die entweder über die freie Heilfürsorge oder die Beihilfe versichert sind. Die Situation sieht bei freiwilligen Feuerwehren völlig anders aus.

    Mehr als 1 Million Feuerwehrleute – fast dreimal so viele wie in den Berufsfeuerwehren – sind in den über 22.000 freiwilligen Feuerwehren aktiv. Da diese Feuerwehrleute keine Beamt:innen sind, wird die Krankenversicherung für sie nicht staatlich übernommen. Sie müssen sich selbst um ihre Krankenversicherung kümmern, entweder gesetzlich oder privat. Während des Dienstes sind sie allerdings durch die Feuerwehr-Unfallkassen und Unfallkassen der Länder gesetzlich unfallversichert, was zumindest dienstliche Unfälle abdeckt.

    Die Beihilfe

    Bei der Beihilfe funktioniert die Kostenübernahme grundlegend anders als bei der freien Heilfürsorge. Hier werden nicht 100 Prozent, sondern nur 50 bis 80 Prozent der Krankheitskosten übernommen. Für die verbleibenden 20 bis 50 Prozent musst du für dich und deine Angehörigen privat vorsorgen.

    📌 Gut zu wissen

    Wenn du in Pension gehst, greift automatisch die Beihilfe – unabhängig davon, ob du vorher Heilfürsorge hattest. Der Beihilfesatz variiert je nach Bundesland und persönlicher Situation. Pensionäre erhalten meist 70%, Kinder 80% und Ehepartner:innen 70% Beihilfe.

    Welcher Prozentsatz der Kosten übernommen wird, regeln die jeweiligen Bundesländer unterschiedlich. Bei der Beihilfeversicherung können deine Ehepartner:innen und Kinder mitversichert werden, allerdings ebenfalls nicht zu 100 Prozent.

    Um den vollen Kostenschutz zu erhalten, ist es für dich notwendig, eine private Krankenversicherung als Beihilfetarif oder Restkostenversicherung abzuschließen. Das Verfahren läuft ab wie bei anderen Privatversicherten: Nach einem Arztbesuch oder Krankenhausaufenthalt erhältst du eine Rechnung, die du dann bei deinem Versicherer einreichst, um den entsprechenden Betrag erstattet zu bekommen. Die Beihilfestelle übernimmt ihren Anteil, die PKV den Rest.

    💡 Tipp

    Vergleiche spezielle Beihilfetarife verschiedener PKV-Anbieter! Diese sind genau auf die Restkosten zugeschnitten und deutlich günstiger als normale PKV-Tarife. Achte dabei auf Leistungen wie freie Arztwahl, Chefarztbehandlung und Einzelzimmer im Krankenhaus – diese sind oft ohne großen Aufpreis enthalten.

    PKV für Feuerwehrleute: Beihilfe oder Heilfürsorge

    In welchem Umfang eine private Krankenversicherung für dich als Feuerwehrmann oder Feuerwehrfrau notwendig ist, hängt davon ab, ob du Heilfürsorge oder Beihilfe erhältst. Das ist je nach Bundesland unterschiedlich geregelt – auch ob Ehepartner:innen und Kinder mitversichert werden können.

    Generell bist du als Feuerwehrmann oder Feuerwehrfrau besonderen Gefahren ausgesetzt, sodass eine gute Absicherung essenziell ist. Eine private Krankenversicherung bietet dir nicht nur finanzielle Sicherheit, sondern oft auch bessere medizinische Versorgung, kürzere Wartezeiten und freie Arztwahl. Gerade bei der Heilfürsorge lohnt sich eine frühzeitige Anwartschaftsversicherung, um für die Zeit nach dem aktiven Dienst optimal vorbereitet zu sein.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Wie sind Feuerwehrleute krankenversichert?

    Verbeamtete Feuerwehrleute der Berufsfeuerwehr erhalten je nach Bundesland Beihilfe oder Heilfürsorge. Beihilfe sollte mit einer privaten Krankenversicherung als Restkostenversicherung ergänzt werden. Bei der Heilfürsorge lohnt sich eine frühzeitige Anwartschaftsversicherung für die Pensionszeit.

    Q

    Was ist der Unterschied zwischen Heilfürsorge und Beihilfe?

    Die Heilfürsorge übernimmt 100 Prozent der erstattungsfähigen Krankheitskosten während der aktiven Dienstzeit. Die Beihilfe deckt nur 50 bis 80 Prozent ab, weshalb eine private Krankenversicherung für die Restkosten notwendig ist. Mit der Pensionierung greift automatisch die Beihilfe.

    Q

    Sind Familienangehörige von Feuerwehrleuten mitversichert?

    Bei der freien Heilfürsorge sind Ehepartner:innen und Kinder nicht mitversichert und benötigen eine eigene Krankenversicherung. Bei der Beihilfe können Familienangehörige mitversichert werden, allerdings nicht zu 100 Prozent, sodass eine ergänzende private Krankenversicherung erforderlich ist.

    Q

    Warum ist eine Anwartschaftsversicherung für Feuerwehrleute sinnvoll?

    Eine Anwartschaftsversicherung sichert dir die Aufnahme in die private Krankenversicherung ohne erneute Gesundheitsprüfung. Das ist besonders wichtig, da die Heilfürsorge mit der Pensionierung endet und ein schlechter Gesundheitszustand im Alter die PKV-Aufnahme erschweren oder unmöglich machen kann.

    Q

    Welche Leistungen deckt die freie Heilfürsorge ab?

    Die freie Heilfürsorge umfasst Vorsorgemaßnahmen, ärztliche Behandlung inklusive Psychotherapie, Medikamente, Krankenhausaufenthalte, Rehabilitation, Schwangerschaftsvorsorge, Geburtskosten, Zahnarztbehandlung mit Zahnersatz und Behandlungen im Ausland. Die Leistungen entsprechen weitgehend der gesetzlichen Krankenversicherung.

    Q

    Was passiert mit der Krankenversicherung bei Pensionierung?

    Mit Eintritt in die Pension endet die freie Heilfürsorge automatisch, und es greift die Beihilfe. Diese übernimmt nur 50 bis 80 Prozent der Krankheitskosten. Deshalb ist eine private Krankenversicherung oder Anwartschaftsversicherung wichtig, um Versorgungslücken zu vermeiden.

  • Girokonto ohne Kontoführungsgebühren: Der komplette Guide

    Girokonto ohne Kontoführungsgebühren: Der komplette Guide

    Themen in diesem Artikel:

    • Girokonten und Kontogebühren: Welche Kosten bei Girokonten anfallen und warum Banken Gebühren erheben dürfen, auch ohne Leistungsnutzung
    • Fast kostenlose Girokonten: Die vier Voraussetzungen für ein wirklich kostenloses Girokonto und worauf du bei Wechselprämien achten solltest
    • Versteckte Kontogebühren: Welche kostenpflichtigen Bedingungen trotz kostenloser Kontoführung auf dich zukommen können
    • Banken mit günstigen Kontogebühren: Warum Onlinebanken und Direktbanken oft preiswertere Konditionen bieten als Filialbanken
    • Girokontowechsel: Wie du jederzeit kostenlos zu einem besseren Girokonto wechseln kannst und welche Unterstützung dir zusteht

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Ein Girokonto ohne Kontoführungsgebühren zu finden, ist möglich – aber nicht immer so einfach, wie es zunächst scheint. Während viele Online- und Direktbanken mit kostenlosen Girokonten werben, verstecken sich oft Bedingungen im Kleingedruckten. Die gute Nachricht: Du kannst auf hohe Kontoführungsgebühren verzichten, wenn du weißt, worauf du achten musst. In diesem Artikel erfährst du, welche vier Kriterien ein wirklich kostenloses Girokonto erfüllen muss, welche versteckten Gebühren trotzdem lauern können und wie du bei Bedarf unkompliziert und kostenfrei zu einem günstigeren Konto wechselst.

    Girokonten und Kontogebühren

    Für den Gehaltseingang, zum Bezahlen im Supermarkt oder im Web: Auf ein Girokonto kannst du nicht verzichten, auf hohe Kontoführungsgebühren schon. Wer ein Girokonto besitzt, zahlt in der Regel Gebühren für Dienstleistungen rund um sein Konto. Dazu zählen Entgelte für eine Kontoauskunft oder für die Nutzung der Kreditkarte im Ausland. Die Gebühren fallen allerdings auch an, wenn du keine der Dienstleistungen in Anspruch nimmst – das sind die sogenannten Kontoführungsgebühren, die Banken für die reine Bereitstellung des Kontos erheben.

    Prinzipiell dürfen Banken für jedes Girokonto Gebühren verlangen. Es gibt zwar Ausnahmen, etwa bei einem Girokonto als Taschengeldkonto oder einem Jugendkonto. Doch spätestens mit Beginn des 27. Lebensjahres oder schon früher – mit dem ersten Gehaltseingang – werden auch bei diesen Konten Gebühren fällig. Die Frage ist also nicht, ob du ein Girokonto brauchst, sondern wie du eines findest, das dich nicht unnötig belastet.

    📌 Gut zu wissen

    Auch wenn Jugend- und Taschengeldkonten zunächst gebührenfrei sind, solltest du rechtzeitig vor dem 27. Geburtstag oder dem ersten Gehaltseingang nach Alternativen suchen. Viele Banken stellen automatisch auf ein kostenpflichtiges Kontomodell um, ohne dass du aktiv zustimmen musst.

    Fast kostenlose Girokonten

    Wer auf Suche nach einem Girokonto ohne Kontoführungsgebühren ist, sollte Folgendes wissen: Banken dürfen ein Girokonto nur dann kostenlos nennen, wenn das Konto vier konkrete Voraussetzungen erfüllt. Erstens darf es keine monatliche Grundgebühr geben – die Kontoführung muss also wirklich kostenlos sein. Zweitens darf der Wegfall dieser Grundgebühr nicht an einen monatlichen Mindestgeldeingang gekoppelt sein. Drittens muss die Girocard (EC-Karte) kostenlos sein. Und viertens müssen Überweisungen kostenlos durchführbar sein.

    Aufgrund des immensen Angebots an kostenpflichtigen Girokonten versuchen Banken, neue Kund:innen zu einem Girokontowechsel zu bewegen. Ihr Vehikel dafür: eine Wechsel- oder Willkommensprämie. Was im ersten Moment verlockend klingt, ist jedoch keine Gewähr für versteckte Gebühren. Deshalb lohnt sich auch bei vermeintlich kostenlosen Girokonten vorab ein genauer Blick in das Preisleistungsverzeichnis der jeweiligen Bank. Nur so kannst du sicherstellen, dass das Konto tatsächlich deinen Anforderungen entspricht und keine unerwarteten Kosten auf dich zukommen.

    💡 Tipp

    Lade dir das Preisleistungsverzeichnis der Bank herunter und erstelle eine Checkliste mit den vier Kriterien für ein kostenloses Konto. Prüfe jeden Punkt einzeln und notiere dir eventuelle Einschränkungen. So behältst du den Überblick und vermeidest böse Überraschungen.

    Versteckte Kontogebühren

    Wirbt ein Kreditinstitut mit einem kostenlosen Girokonto, solltest du vorab in das Preisleistungsverzeichnis der Bank schauen. Denn auch wenn die Kontoführung kostenlos ist, kann die Bank das an kostenpflichtige Bedingungen knüpfen. Diese versteckten Gebühren können aus einem vermeintlich kostenlosen Girokonto schnell ein kostenpflichtiges machen.

    Zu den häufigsten versteckten Kosten zählen Gebühren für die Girocard (EC-Karte), Gebühren für Zahlungen mit der Girokarte und Gebühren für das Geldabheben mit der Girokarte. Auch monatliche Grundgebühren im Fall der Unterschreitung des Mindestgeldeingangs sind eine beliebte Kostenfalle. Hinzu kommen oft Gebühren für die Bestellung von Ersatzkarten, sowohl für die Girokarte als auch für die Kreditkarte.

    Ist nur eine dieser Bedingungen nicht gegeben, wird aus dem vermeintlich kostenlosen Girokonto schnell ein kostenpflichtiges. Um das zu vermeiden, solltest du im Vorfeld die Kosten, Leistungen und Konditionen von Girokonten vergleichen. Ein gründlicher Vergleich spart dir nicht nur Geld, sondern auch Ärger im Nachhinein.

    Banken mit günstigen Kontogebühren

    Machst du bei der Suche nach einem kostenlosen bzw. günstigen Girokonto einen Girokontovergleich, wirst du feststellen: Preiswerte Girokonten gibt es vor allem bei Onlinebanken und Direktbanken, da diese ohne Filialen und Berater:innen auskommen. Stattdessen vertreiben sie ihre Finanzprodukte ausschließlich online, weshalb diese oftmals günstiger sind als bei Filialbanken.

    Darüber hinaus sind bei Girokonten von Online-Anbietern in der Regel attraktive Leistungen inkludiert. Dazu gehört das kostenlose Abheben von Bargeld im Ausland, eine kostenlose Kreditkarte ohne Jahresgebühr und das kostenlose Abheben von Bargeld mit der Kreditkarte an Bankautomaten in Deutschland. Diese Zusatzleistungen machen Onlinebanken besonders für Menschen interessant, die flexibel und digital unterwegs sind und auf persönliche Beratung in einer Filiale verzichten können.

    📌 Gut zu wissen

    Onlinebanken bieten oft bessere Konditionen, setzen aber voraus, dass du dich mit Online-Banking auskennst und auf persönliche Beratung verzichten kannst. Für komplexere Finanzgeschäfte wie Baufinanzierungen kann es sinnvoll sein, zusätzlich ein Konto bei einer Filialbank zu haben.

    Falls notwendig: Girokontowechsel

    Oft stellen Kontoinhaber:innen erst nach der Eröffnung ihres Girokontos fest, dass die Konditionen für das Konto nicht optimal sind. In diesem Fall kann sich ein Girokontowechsel anbieten. Die gute Nachricht: Ein Girokontowechsel ist grundsätzlich jederzeit und ohne Angabe von Gründen möglich.

    Du musst lediglich einen formlosen Kündigungswunsch mit den neuen Kontodaten an deine alte Bank mailen. Wichtig ist, dass du deinen Kontowechsel gut planst, damit Miete und Handyrechnung auch pünktlich von deinem neuen Konto abgebucht werden. Eine Übergangsphase, in der beide Konten parallel laufen, kann hilfreich sein, um sicherzustellen, dass alle Daueraufträge und Lastschriften reibungslos übertragen werden.

    💡 Good to know: Girokontowechsel ist kostenfrei

    Grundsätzlich muss ein Kontowechsel von Banken kostenlos durchgeführt werden, so steht es im Zahlungskontengesetz (ZKG), das im Jahr 2016 eingeführt wurde. Seitdem sind alle Anbieter gesetzlich dazu verpflichtet, allen Personen ein kostenloses Konto mit Basisfunktionen zu gewähren, einen Girokontowechsel kostenfrei anzubieten und beim Kontowechsel zu unterstützen, Stichwort Kontowechselservice.

    Willst du zu einer neuen Bank mit neuem Girokonto wechseln, kannst du dafür oftmals einen Kontowechselservice nutzen. Dieser ist kostenlos und du findest ihn auf der Webseite deiner neuen Bank. Auf der entsprechenden Nutzermaske trägst du unter anderem deine Zahlungspartner und deren Kontaktdaten ein. Die Bank übernimmt dann die Kommunikation mit deinen Zahlungspartnern und sorgt dafür, dass alle Daueraufträge und Lastschriften auf dein neues Konto übertragen werden. Das spart dir Zeit und Aufwand und macht den Wechsel zu einem unkomplizierten Prozess.

    💡 Tipp

    Plane deinen Kontowechsel mindestens 2-3 Monate im Voraus und führe beide Konten zunächst parallel. Erstelle eine Liste aller Zahlungspartner (Arbeitgeber, Vermieter, Versicherungen, Streaming-Dienste) und informiere diese schrittweise über deine neue Bankverbindung. So vermeidest du Rücklastschriften und zusätzliche Gebühren.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Was bedeutet ein kostenloses Girokonto wirklich?

    Ein Girokonto ist nur dann wirklich kostenlos, wenn keine monatliche Grundgebühr anfällt, kein Mindestgeldeingang erforderlich ist, die Girocard kostenlos ist und Überweisungen gebührenfrei durchgeführt werden können. Alle vier Kriterien müssen erfüllt sein.

    Q

    Welche versteckten Gebühren können bei kostenlosen Girokonten anfallen?

    Versteckte Gebühren können für die Girocard, Zahlungen mit der Karte, Geldabheben, Unterschreitung des Mindestgeldeingangs oder Ersatzkarten anfallen. Ein detaillierter Blick ins Preisleistungsverzeichnis der Bank ist daher unerlässlich.

    Q

    Warum sind Onlinebanken oft günstiger als Filialbanken?

    Onlinebanken und Direktbanken kommen ohne Filialen und Berater:innen aus und vertreiben ihre Produkte ausschließlich online. Dadurch haben sie deutlich geringere Betriebskosten und können diese Ersparnis in Form günstigerer Konditionen an ihre Kunden weitergeben.

    Q

    Ist ein Girokontowechsel kompliziert und kostet er Geld?

    Nein, ein Girokontowechsel ist seit 2016 gesetzlich kostenfrei und kann jederzeit ohne Angabe von Gründen erfolgen. Viele Banken bieten zudem einen kostenlosen Kontowechselservice an, der den Prozess erheblich vereinfacht.

    Q

    Was ist ein Kontowechselservice und wie funktioniert er?

    Ein Kontowechselservice ist ein kostenloser Service deiner neuen Bank, bei dem du deine Zahlungspartner und Kontaktdaten eingibst. Die Bank übernimmt dann automatisch die Kommunikation mit allen Zahlungspartnern und die Übertragung aller Daueraufträge und Lastschriften auf dein neues Konto.

    Q

    Wie lange sollte ich beide Konten parallel führen beim Kontowechsel?

    Es empfiehlt sich, beide Konten für mindestens 2-3 Monate parallel zu führen. So stellst du sicher, dass alle regelmäßigen Zahlungen erfasst und umgestellt wurden. Prüfe in dieser Zeit regelmäßig beide Kontoauszüge, um keine Buchung zu übersehen.

  • TAN-Verfahren beim Girokonto: Der komplette Guide

    TAN-Verfahren beim Girokonto: Der komplette Guide

    Themen in diesem Artikel:

    • Was ist eine TAN?: Die Transaktionsnummer dient als einmaliges Passwort beim Onlinebanking und schützt deine Geldgeschäfte vor betrügerischen Angriffen wie Phishing.
    • Alle TAN-Freigabeverfahren im Überblick: Von klassischen TAN-Listen über SMS-TAN und pushTAN bis hin zu modernen QR-TAN und TAN-Generatoren – verschiedene Methoden für maximale Sicherheit.
    • TAN-Verfahren wechseln: Die meisten Banken ermöglichen einen problemlosen Wechsel zwischen verschiedenen TAN-Verfahren über die Onlinebanking-App oder den Kundenservice.
    • Sicherheitstipps für TAN-Nutzung: Schütze deine sensiblen Daten durch vertrauenswürdige Apps, regelmäßige Sicherheitsscans und sichere Aufbewahrung deiner Transaktionsnummern.

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Eine TAN ist dein digitaler Schlüssel für sicheres Onlinebanking. Diese Transaktionsnummer bestätigt jede Überweisung, jeden Dauerauftrag und alle anderen Geldgeschäfte, die du per Smartphone oder Computer durchführst. Seit den frühen 2000er-Jahren schützen TAN-Verfahren Privatkund:innen vor Phishing und betrügerischen Angriffen. Heute stehen dir verschiedene moderne Methoden zur Verfügung – von der praktischen pushTAN über QR-Codes bis zum klassischen TAN-Generator. In diesem Artikel erfährst du, wie diese Verfahren funktionieren, welche Unterschiede es gibt und wie du das passende System für dein Girokonto auswählst.

    Was ist eine TAN?

    TAN steht für Transaktionsnummer und funktioniert beim Onlinebanking als einmaliges Passwort. Jedes Mal, wenn du eine Überweisung per App auf deinem Smartphone durchführst oder einen Dauerauftrag einrichtest, bestätigst du den Vorgang mit einer speziell dafür generierten Transaktionsnummer. Diese Nummer kannst du nur ein einziges Mal verwenden – danach verliert sie ihre Gültigkeit.

    TAN-Freigabeverfahren sichern sämtliche Geldgeschäfte ab, die du von deinem Girokonto aus über das Internet führst. Banken nutzen diese Technologie, um sich und ihre Kund:innen vor betrügerischen Angriffen wie Phishing zu schützen. Die Geschichte der TAN reicht zurück bis in die späten 1970er-Jahre, als Banken das Verfahren zunächst intern einsetzten. Mit der zunehmenden Verbreitung von Onlinebanking ab den frühen 2000ern fanden Transaktionsnummern dann auch Einzug in die Girokonten von Privatkund:innen.

    📌 Gut zu wissen

    Phishing ist ein Kofferwort und setzt sich aus den Begriffen password und fishing zusammen. Diese betrügerische Methode zielt darauf ab, an sensible Daten von Nutzer:innen zu gelangen – etwa durch gefälschte E-Mails oder Websites. Dabei wird häufig von Opfern unbemerkt Schadsoftware installiert, was zu Kontoplünderungen oder Identitätsdiebstahl führen kann.

    Alle wichtigen TAN-Freigabeverfahren erklärt

    Mittlerweile existiert eine ganze Reihe an Methoden, um Transaktionsnummern für sicheres Onlinebanking zu erzeugen. Das klassische Verfahren war die TAN-Liste, bei dem Kund:innen eine Liste mit einmal einsetzbaren Transaktionsnummern per Post erhielten. Diese waren mit dem Girokonto verknüpft, und für die Bestätigung eines Buchungsvorgangs musste eine TAN der Liste eingegeben werden. Doch dieses Verfahren gilt als überholt und wurde 2019 durch Verfahren ersetzt, die deutlich mehr Sicherheit versprechen.

    Die indizierte TAN-Liste, kurz iTAN, markierte den nächsten Entwicklungsschritt. Bei diesem Verfahren sind sämtliche Transaktionsnummern mit einer Positionsnummer versehen. Zur Bestätigung eines Vorgangs fordert die Onlinebanking-App Nutzer:innen auf, eine bestimmte TAN einzugeben. Die iTANplus und die TAN mit Bestätigungsnummer erweitern die Listen um weitere Sicherheitsmerkmale und bieten zusätzlichen Schutz vor Manipulation.

    📌 Gut zu wissen

    Seit September 2019 sind klassische TAN-Listen und iTAN-Verfahren in der EU nicht mehr zulässig für Onlinebanking. Die zweite Zahlungsdiensterichtlinie (PSD2) schreibt vor, dass Banken nur noch dynamische TAN-Verfahren anbieten dürfen, bei denen jede TAN speziell für eine konkrete Transaktion generiert wird.

    SMS-TAN und mTAN gehören zu den mobilen TAN-Varianten. Du erhältst zur Bestätigung eines Buchungsvorgangs auf deinem Girokonto eine SMS mit einem Einmalkennwort. Die meist sechsstellige Zahl musst du innerhalb eines kurzen Zeitfensters in der Onlinebanking-App eingeben. Die Versendung der SMS-TAN ist nicht immer kostenlos und kommt heute nur noch selten vor, da modernere Verfahren verfügbar sind.

    Die pushTAN ist mit der mobilen App deiner Bank verbunden und stellt das heute am weitesten verbreitete TAN-Verfahren dar. Du erhältst die Transaktionsnummer als Pushnachricht direkt auf dein Smartphone. Bei der Versendung von pushTANs fallen im Gegensatz zur SMS-TAN keine zusätzlichen Kosten an, was dieses Verfahren besonders attraktiv macht.

    💡 Tipp

    Aktiviere für die pushTAN-App auf deinem Smartphone zusätzliche Sicherheitsfeatures wie Face ID, Touch ID oder eine PIN-Sperre. So stellst du sicher, dass selbst bei Verlust deines Smartphones niemand auf deine Banking-App zugreifen kann. Viele Banken bieten auch die Möglichkeit, die pushTAN-App auf einem zweiten Gerät wie einem Tablet zu installieren – praktisch als Backup-Lösung.

    TAN-Generatoren sind kleine Kartenlesegeräte, in die du deine Girocard einführst. Entweder liest das Gerät die nötigen Informationen selbstständig aus dem Chip der Karte oder du gibst über ein Nummernfeld verschiedene Daten wie eine PIN oder eine Identifikationsnummer ein. Im Anschluss erzeugt das Gerät eine TAN. Ein Smartphone ist dafür nicht nötig, was dieses Verfahren besonders für Menschen interessant macht, die kein Smartphone nutzen möchten.

    Bei photoTANs oder QR-TANs erzeugt die Onlinebanking-Software deiner Bank während des Buchungsvorgangs ein mehrfarbiges Codebild, das du mit einem speziellen Lesegerät oder deinem Smartphone scannst. Danach wird dir eine zufällig generierte TAN angezeigt. Beim QR-TAN-Verfahren wird statt des mehrfarbigen Bildes ein klassischer QR-Code erzeugt, den du mit der Kamera deines Smartphones erfassen kannst.

    Sicherheitstipps für die TAN-Nutzung

    Da kein TAN-Freigabeverfahren 100-prozentig vor Angriffen Dritter geschützt ist, solltest du einige wichtige Sicherheitsmaßnahmen beachten. Die richtige Handhabung deiner Transaktionsnummern und sensiblen Daten ist entscheidend für den Schutz deines Girokontos.

    💡 Tipp

    Nutze für dein Onlinebanking niemals öffentliche WLAN-Netzwerke in Cafés, Hotels oder Flughäfen. Diese ungesicherten Verbindungen können von Kriminellen leicht abgehört werden. Verwende stattdessen deine mobile Datenverbindung oder ein VPN (Virtual Private Network) für zusätzlichen Schutz. Achte auch darauf, dass die URL deiner Bank immer mit „https://“ beginnt und das Schlosssymbol in der Adresszeile erscheint.

    Nutzt du eine Onlinebanking-App, achte stets darauf, dass du nur Inhalte und Apps aus vertrauenswürdigen Quellen auf deinem Smartphone installierst. Zudem solltest du dein Gerät regelmäßigen Sicherheitsscans mit einer seriösen Anti-Schadsoftware-App unterziehen.

    📌 Gut zu wissen

    Banken werden dich niemals per E-Mail oder Telefon nach deinen TANs, PINs oder vollständigen Zugangsdaten fragen. Solltest du eine solche Anfrage erhalten, handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um einen Betrugsversuch. Kontaktiere in diesem Fall umgehend deine Bank über die offiziellen Kontaktkanäle.

    TAN-Freigabeverfahren ändern: So geht’s

    Viele Banken bieten unterschiedliche TAN-Freigabeverfahren an, zwischen denen du in der Regel problemlos wechseln oder die du parallel nutzen kannst. Am weitesten verbreitet sind derzeit das pushTAN-Verfahren für Smartphone-Nutzer:innen, QR-TANs und TAN-Generatoren. Diese drei Methoden decken die unterschiedlichsten Bedürfnisse ab und bieten jeweils spezifische Vorteile.

    In den meisten Fällen findest du in deiner Onlinebanking-App im Service-Menüpunkt eine Möglichkeit zur PIN- und TAN-Verwaltung. Dort kannst du selbstständig zwischen verschiedenen Verfahren wechseln oder neue Verfahren aktivieren. In jedem Fall können dir die Kundenberater:innen deiner Bank bei der Umstellung helfen und dich durch den Prozess begleiten. Beachte, dass die Umstellung einige Tage in Anspruch nehmen kann und du eventuell neue Zugangsdaten per Post erhältst.

    💡 Tipp

    Bevor du dein bisheriges TAN-Verfahren deaktivierst, teste das neue Verfahren mit einer kleinen Überweisung an dein eigenes Sparkonto oder an eine vertraute Person. So stellst du sicher, dass alles reibungslos funktioniert. Behalte dein altes Verfahren noch einige Wochen als Backup aktiv, falls es mit der neuen Methode Probleme geben sollte.

    Die Wahl des richtigen TAN-Verfahrens hängt von deinen persönlichen Vorlieben ab. Bist du viel unterwegs und nutzt dein Smartphone intensiv, ist die pushTAN ideal für dich. Bevorzugst du eine Lösung ohne Smartphone, bietet sich der TAN-Generator an. QR-TANs kombinieren die Vorteile beider Welten und ermöglichen flexible Nutzung mit verschiedenen Geräten.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Was bedeutet TAN beim Onlinebanking?

    TAN steht für Transaktionsnummer und dient als einmaliges Passwort beim Onlinebanking. Mit dieser Nummer bestätigst du Überweisungen, Daueraufträge und andere Buchungsvorgänge auf deinem Girokonto sicher.

    Q

    Welches TAN-Verfahren ist am sichersten?

    Moderne Verfahren wie pushTAN, QR-TAN und TAN-Generatoren bieten hohe Sicherheit. Kein Verfahren ist 100-prozentig sicher, aber diese Methoden schützen deutlich besser als klassische TAN-Listen oder SMS-TAN. TAN-Generatoren gelten als besonders sicher, da sie offline funktionieren.

    Q

    Kann ich mehrere TAN-Verfahren gleichzeitig nutzen?

    Ja, viele Banken ermöglichen die parallele Nutzung verschiedener TAN-Verfahren. Du kannst beispielsweise sowohl pushTAN auf dem Smartphone als auch einen TAN-Generator als Backup-Lösung aktivieren. Das ist besonders praktisch für Auslandsreisen oder technische Probleme.

    Q

    Wie lange ist eine TAN gültig?

    Eine TAN ist nur für einen einzigen Buchungsvorgang gültig und verfällt nach kurzer Zeit automatisch. Bei den meisten Verfahren hast du nur 5 bis 10 Minuten Zeit, die generierte TAN einzugeben. Nach Ablauf dieser Frist musst du eine neue TAN anfordern.

    Q

    Was kostet die Nutzung von TAN-Verfahren?

    Die meisten TAN-Verfahren sind kostenlos. Bei SMS-TAN können allerdings Gebühren von 10 bis 15 Cent pro SMS anfallen. TAN-Generatoren musst du einmalig kaufen (meist 15-30 Euro), pushTAN und QR-TAN sind in der Regel gebührenfrei.

    Q

    Was passiert, wenn ich mein Smartphone mit der pushTAN-App verliere?

    Bei Verlust deines Smartphones solltest du umgehend deine Bank kontaktieren und das pushTAN-Verfahren sperren lassen. Die meisten Banken bieten eine 24-Stunden-Hotline für solche Fälle. Anschließend kannst du die pushTAN-App auf einem neuen Gerät neu aktivieren oder auf ein alternatives TAN-Verfahren umsteigen.

  • Überschussbeteiligung BU: So profitierst du von Überschüssen

    Überschussbeteiligung BU: So profitierst du von Überschüssen

    Themen in diesem Artikel:

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Versicherungsgesellschaften kalkulieren bei der Berufsunfähigkeitsversicherung bewusst vorsichtig und nehmen manchmal mehr Geld ein, als sie tatsächlich benötigen. An diesem Überschuss musst du als Versicherte:r beteiligt werden – das ist gesetzlich vorgeschrieben. Die Überschussbeteiligung bedeutet für dich konkret: Du profitierst entweder durch niedrigere Beiträge, eine höhere BU-Rente oder eine Einmalzahlung am Vertragsende.

    Doch wie entstehen diese Überschüsse überhaupt? Die Versicherer müssen komplex kalkulieren und dabei einschätzen, wie viele Menschen berufsunfähig werden und wie sich ihre Kapitalanlagen entwickeln. Liegen sie mit ihren Prognosen zu vorsichtig, entsteht ein finanzieller Puffer. Dieser gehört nicht dem Versicherer allein, sondern wird nach gesetzlichen Vorgaben an dich und alle anderen Versicherten verteilt.

    Was ist die Überschussbeteiligung in der BU?

    Wenn deine Versicherungsgesellschaft in der Berufsunfähigkeitsversicherung einen Überschuss erwirtschaftet hat, muss sie diesen gesetzlich an dich weitergeben. Diese Verpflichtung zur Überschussbeteiligung ist im Versicherungsvertragsgesetz verankert und schützt deine Interessen als Versicherte:r.

    Ein Überschuss entsteht auf zwei Wegen: Entweder hat die Versicherungsgesellschaft dein Geld gewinnbringend angelegt und hohe Zinsen erzielt, oder sie ist davon ausgegangen, dass mehr Versicherte berufsunfähig werden, als es tatsächlich der Fall war. In beiden Fällen bleibt Geld übrig, das dir zusteht.

    📌 Gut zu wissen

    Die Rechnung kann auch anders ausgehen. Müssen mehr Leistungen gezahlt werden als ursprünglich geschätzt, erhöhen die Versicherer die Tarife. Deine BU wird dann teurer, weil die Kalkulation nicht aufgegangen ist und zusätzliche Mittel benötigt werden.

    Wie kommt es zur Überschussbeteiligung?

    Bedeutet ein Überschuss automatisch, dass deine Versicherung zu teuer war? Die Antwort darauf ist komplexer, als es zunächst scheint. Versicherungsgesellschaften greifen zwar auf umfangreiche Daten und jahrelange Erfahrungen zurück, doch versicherungsmathematische Berechnungen und Prognosen bleiben eine anspruchsvolle Aufgabe mit vielen Unbekannten.

    Die Versicherer müssen einschätzen, wie sich Einnahmen durch Beiträge und Ausgaben durch Renten, Auszahlungen sowie andere Kosten entwickeln werden. Auf dieser Basis kalkuliert das Unternehmen deine Beiträge und plant mit einem gewissen Sicherheitspuffer.

    Überschüsse entstehen zum einen, wenn tatsächlich weniger Menschen berufsunfähig werden als prognostiziert. Zum anderen können sie darauf basieren, dass die Gesellschaften dein Geld so erfolgreich an den Kapitalmärkten angelegt haben, dass sie höhere Zinsen erhielten als ursprünglich kalkuliert. Beide Faktoren können sich positiv auf deine Überschussbeteiligung auswirken.

    📌 Gut zu wissen

    Die Überschussbeteiligung findest du nicht nur in der Berufsunfähigkeitsversicherung. Auch andere Versicherungssparten wie die Lebensversicherung unterliegen der im Versicherungsvertragsgesetz verpflichtenden Beteiligung, wobei die Form der Auszahlung unterschiedlich geregelt sein kann.

    Wer hat Anspruch auf die Überschussbeteiligung?

    Deine Berufsunfähigkeitsversicherung unterliegt dem Versicherungsvertragsgesetz, das klar regelt: Du und alle anderen Versicherten haben Anspruch auf erwirtschaftete Überschüsse. Eine Ausnahme gilt nur dann, wenn die Beteiligung am Überschuss ausdrücklich in einer Vereinbarung ausgeschlossen wurde – was jedoch selten vorkommt.

    Das Gesetz verpflichtet die Versicherungsunternehmen außerdem, einen eventuellen Überschuss jährlich zu ermitteln. Diese jährliche Prüfung stellt sicher, dass du zeitnah von positiven Entwicklungen profitierst und nicht jahrelang auf deine Beteiligung warten musst.

    Allerdings gibt es keine Garantie auf einen Überschuss. Ob es überhaupt zu einer Beteiligung kommt, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab – von der Entwicklung der Kapitalmärkte über die Anzahl der Leistungsfälle bis hin zu den Verwaltungskosten der Versicherungsgesellschaft.

    Wie wird die Überschussbeteiligung ausgezahlt?

    Die Versicherungsgesellschaft kann die Überschussbeteiligung auf verschiedene Arten an dich auszahlen, wobei jede Variante ihre eigenen Vor- und Nachteile hat.

    Bei der Beitragsverrechnung verrechnet der Versicherer den Überschuss direkt mit deinem kalkulierten Bruttobeitrag. Du erhältst eine Gutschrift auf deinen Beitrag, wodurch sich dieser reduziert. Dieser geringere Betrag wird dann Nettobeitrag genannt und macht sich sofort in deinem Geldbeutel bemerkbar.

    Die Bonusrente funktioniert anders: Hier erhöht sich die im Falle deiner Berufsunfähigkeit gezahlte Rente um die zu verrechnende Überschussbeteiligung. Von dieser Variante profitierst du allerdings nur, wenn du tatsächlich berufsunfähig bist oder wirst. Bleibst du gesund, siehst du von dieser Beteiligung nichts.

    Beim Schlussüberschuss zahlt der Versicherer den Überschuss in einer Summe bei Vertragsende aus, ähnlich wie bei einem Sparplan. Der Nachteil dabei: Kündigst du deinen Vertrag vorzeitig und wechselst den Anbieter, geht die angesammelte Überschussbeteiligung verloren.

    💡 Tipp

    Informiere dich bereits beim Abschluss deiner Berufsunfähigkeitsversicherung über die Art der Überschussbeteiligung. Frage nach, welche Variante der Versicherer anbietet und ob du zwischen verschiedenen Optionen wählen kannst. Die Beitragsverrechnung bietet dir den direktesten finanziellen Vorteil, während die Bonusrente nur bei tatsächlicher Berufsunfähigkeit greift.

    Die Versicherer entscheiden grundsätzlich, wie die Überschussbeteiligung ihre Versicherten erreichen soll. Es steht ihnen aber frei, dir mehrere Varianten anzubieten, zwischen denen du dich nach deinen persönlichen Präferenzen entscheiden kannst.

    Überschussbeteiligungen sinken kontinuierlich

    Die Überschussbeteiligungen sind in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesunken, was direkte Auswirkungen auf deine Beteiligung hat. Diese Entwicklung hängt eng mit den sehr niedrigen Zinsen an den Kapitalmärkten zusammen, die über Jahre hinweg das Zinsniveau geprägt haben.

    Für die Versicherungsunternehmen wird es dadurch zunehmend schwieriger, dein Geld gewinnbringend anzulegen und attraktive Renditen zu erzielen. Die Zeiten hoher Zinserträge, die sich positiv auf die Überschussbeteiligung auswirkten, sind vorerst vorbei. Diese Marktentwicklung spürst du direkt in Form geringerer Überschüsse oder sogar steigender Beiträge.

    📌 Gut zu wissen

    Die niedrigen Zinsen betreffen nicht nur die Überschussbeteiligung, sondern die gesamte Kalkulation der Berufsunfähigkeitsversicherung. Viele Versicherer haben in den letzten Jahren ihre Tarife angepasst und die Beiträge erhöht, um die geringeren Kapitalerträge auszugleichen.

    Dein Anspruch auf einen Anteil der Überschussbeteiligung

    Mit der Überschussbeteiligung profitierst du von positiven Zinsentwicklungen an den Kapitalmärkten und den immer wieder vorkommenden abweichenden Einschätzungen bei Versicherern. Die Überschussbeteiligung macht sich besonders bemerkbar, wenn sie direkt mit deinen Beiträgen verrechnet wird und du monatlich weniger zahlst.

    Du hast einen gesetzlich verankerten Anspruch auf diese Beteiligung, der dich als Versicherte:r schützt und sicherstellt, dass du an wirtschaftlichen Erfolgen deiner Versicherungsgesellschaft teilhast. Auch wenn die Überschüsse in den vergangenen Jahren gesunken sind, bleibt die Überschussbeteiligung ein wichtiger Bestandteil deiner Berufsunfähigkeitsversicherung.

    💡 Tipp

    Prüfe regelmäßig deine Versicherungsunterlagen und die jährlichen Mitteilungen deines Versicherers. Dort findest du Informationen über die aktuelle Höhe deiner Überschussbeteiligung und kannst nachvollziehen, wie sich diese über die Jahre entwickelt hat. Bei Unklarheiten solltest du direkt bei deinem Versicherer nachfragen.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Was genau ist die Überschussbeteiligung in der BU?

    Die Überschussbeteiligung ist die gesetzlich vorgeschriebene Weitergabe von erwirtschafteten Überschüssen durch den Versicherer an die Versicherungsnehmer. Sie entsteht, wenn die Versicherungsgesellschaft mehr Geld eingenommen hat als für Leistungen und Verwaltung benötigt wurde.

    Q

    Wie berechnet sich die Höhe meiner Überschussbeteiligung?

    Die Höhe hängt von verschiedenen Faktoren ab: den Kapitalerträgen der Versicherung, der Anzahl der tatsächlichen Leistungsfälle im Vergleich zur Kalkulation und den Verwaltungskosten. Der Versicherer ermittelt jährlich die Überschüsse und teilt sie nach einem festgelegten Schlüssel auf alle Versicherten auf.

    Q

    Kann ich die Art der Überschussbeteiligung selbst wählen?

    Das hängt vom jeweiligen Versicherer ab. Manche bieten verschiedene Varianten zur Auswahl an, andere legen die Form fest. Die gängigsten Optionen sind Beitragsverrechnung, Bonusrente oder Schlussüberschuss. Frage bei Vertragsabschluss nach den verfügbaren Möglichkeiten.

    Q

    Was passiert mit meiner Überschussbeteiligung bei Kündigung?

    Bei der Beitragsverrechnung hast du bereits während der Laufzeit profitiert. Bei der Schlussüberschuss-Variante verlierst du die angesammelte Beteiligung bei vorzeitiger Kündigung. Die Bonusrente greift nur im Leistungsfall, daher gibt es bei Kündigung keine Auszahlung.

    Q

    Warum sind die Überschussbeteiligungen in den letzten Jahren gesunken?

    Die anhaltende Niedrigzinsphase macht es Versicherern schwer, hohe Kapitalerträge zu erzielen. Dadurch entstehen weniger Überschüsse aus den Kapitalanlagen. Zusätzlich steigen in einigen Bereichen die Leistungsfälle, was die verfügbaren Überschüsse weiter reduziert.

    Q

    Ist die Überschussbeteiligung in jedem BU-Vertrag enthalten?

    Grundsätzlich ja, da das Versicherungsvertragsgesetz die Beteiligung vorschreibt. Eine Ausnahme besteht nur, wenn die Überschussbeteiligung vertraglich ausdrücklich ausgeschlossen wurde, was jedoch sehr selten vorkommt. Prüfe deine Vertragsunterlagen für Details.

  • Girocard im Ausland: Kosten, Länder & Maestro-Aus

    Girocard im Ausland: Kosten, Länder & Maestro-Aus

    Themen in diesem Artikel:

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Die Girocard funktioniert im Ausland dank Co-Badging mit Maestro oder V-Pay – doch das ändert sich bald grundlegend. Während Maestro-Karten weltweit einsetzbar sind, beschränken sich V-Pay-Karten meist auf Europa. Beim Bezahlen außerhalb der Eurozone fallen Gebühren zwischen ein und drei Prozent an, beim Geldabheben können sogar zehn bis zwanzig Euro zusammenkommen. Ab Juli 2023 stellt Mastercard seinen Maestro-Service ein, wodurch die Auslandsnutzung der Girocard künftig stark eingeschränkt wird.

    Girocards dank Co-Badging auch im Ausland einsetzbar

    Die Girocard gehört zur Standardausstattung eines jeden Girokontos und ermöglicht dir unkomplizierten bargeldlosen Zahlungsverkehr. Viele kennen sie noch unter ihrem alten Namen EC-Karte. Ursprünglich als europaweites Bezahlsystem konzipiert, kannst du mit einer Girokarte grundsätzlich in ganz Deutschland und Europa Geld abheben und in Geschäften bezahlen – auch kontaktlos.

    Die meisten Girocards lassen sich ebenso im Ausland einsetzen. Möglich machen das die Kooperationen mit Kreditkartenanbietern wie Mastercard mit Maestro und VISA mit V-Pay. Ob deine Girocard über ein solches sogenanntes Co-Badging verfügt, erkennst du an dem aufgedruckten Maestro- oder V-Pay-Logo. Diese Partnerschaft erweitert den Einsatzbereich deiner Karte erheblich und macht sie zu einem praktischen Begleiter auf Reisen.

    💡 Tipp

    Prüfe vor deiner Reise das Logo auf deiner Girocard: Maestro-Logo bedeutet weltweite Einsetzbarkeit, V-Pay-Logo funktioniert nur in Europa. Karten ohne Logo sind reine Deutschland-Karten und im Ausland nicht nutzbar.

    In welchen Ländern du mit der Girocard bezahlen kannst

    In welchen Ländern du mit deiner Girocard bezahlen kannst, hängt davon ab, ob sie an das Maestro- oder V-Pay-System gekoppelt ist. Maestro-Karten sind weltweit gültig und eignen sich daher besonders gut für Weltenbummler:innen. Karten mit dem V-Pay-Zeichen kannst du dagegen in der Regel nur in Europa nutzen.

    Aus Sicherheitsgründen sperren einige Banken die Girocard für den Einsatz außerhalb Europas. Du kannst die Länder, in denen du die Karte einsetzen willst, auf Antrag bei deiner Bank freischalten lassen. Erkundige dich also im Vorfeld einer Reise bei deiner Bank, ob du deine Girocard in deinem Reiseland nutzen kannst und welche Tages- und Wochenlimits es beim Geldabheben und Bezahlen gibt.

    Kurz erklärt: Maestro und V-Pay

    Beim Maestro-System werden alle sensiblen Kartendaten auf dem Magnetstreifen gespeichert. Das hat den Vorteil, dass diese von vielen Geräten ausgelesen werden können und du überall auf der Welt per Unterschrift damit bezahlen kannst. Die breite Akzeptanz macht Maestro zur flexibleren Lösung für internationale Reisen.

    V-Pay speichert die Daten dagegen auf einem speziellen Chip und du musst zum Bezahlen immer deine PIN eingeben. Das ist etwas sicherer, aber nicht alle Geräte verfügen über die nötige Technik. Das schränkt die Einsatzmöglichkeiten von V-Pay-Karten im Ausland ein, bietet dafür aber einen höheren Schutz vor Kartenmissbrauch.

    📌 Gut zu wissen

    Viele Banken haben aus Sicherheitsgründen Geo-Blocking aktiviert: Deine Karte funktioniert dann nur in bestimmten Regionen. Informiere deine Bank unbedingt vor Reiseantritt über dein Reiseziel, um eine automatische Sperrung zu vermeiden.

    Das kostet der Auslandseinsatz der Girocard

    Mit deiner Girokarte kannst du überall in Deutschland und innerhalb der Eurozone kostenlos in Geschäften bezahlen. Wenn du jedoch außerhalb der Eurozone in einem Geschäft mit der Girocard zahlst, vereinnahmt deine Bank eine prozentuale Gebühr des Umsatzes. Diese kann je nach Kartenanbieter zwischen ein und drei Prozent liegen.

    Für das Abheben von Bargeld an Geldautomaten im Ausland fällt jedoch üblicherweise seitens deiner Bank eine Gebühr von zwischen fünf und zehn Euro an, manchmal auch ein prozentualer Betrag. Die genauen Kosten erfährst du im Preisverzeichnis deiner Bank. Dazu kommen zusätzlich die Gebühren, die die ausländische Bank erhebt. Diese verlangen für die Nutzung ihres Automaten häufig eine Pauschale, die ebenfalls zwischen fünf und zehn Euro liegt, unabhängig vom abgehobenen Betrag.

    In Ländern, die eine andere Währung als den Euro haben, können zudem Wechselkursgebühren entstehen. Diese kann deine Bank entweder transparent als prozentualen Teil des Umsatzes erheben. Manchmal verstecken sich diese Gebühren aber auch in einem unvorteilhaften Wechselkurs für die Umrechnung in Euro. Die Betreiber deutscher Bankautomaten weisen die Auslandsgebühren aber in der Regel im Preisverzeichnis aus.

    💡 Tipp

    Lehne die Sofortumrechnung in Euro (Dynamic Currency Conversion) am Automaten oder beim Händler immer ab! Wähle stattdessen die Landeswährung – so sparst du oft 5-10% durch bessere Wechselkurse deiner Hausbank.

    Achtung: Künftig nur noch eingeschränkt im Ausland einsetzbar

    In naher Zukunft wird die Girocard im Ausland nur noch eingeschränkt nutzbar sein. Der Grund: Mastercard stellt seinen Maestro-Service für Girokarten ab Juli 2023 ein. Dann können Banken keine neuen Girokarten mit Maestro-Funktion mehr ausgeben. Bis zu dem Gültig-bis-Datum, das auf der Girokarte steht, kannst du sie jedoch noch wie gewohnt im Ausland nutzen. 2028 werden die letzten Bestandskarten auslaufen.

    Das Gegenstück zu Maestro, V-Pay, bleibt vorerst weiterhin bestehen. Viele Banken geben aber bereits jetzt nur noch Girocards ohne Co-Badging mit Mastercard oder VISA aus. Diese kannst du nur in Deutschland einsetzen. Die deutsche Bankenwirtschaft arbeitet aber an verschiedenen Modellen, um Auslandszahlungen mit der Girocard auch zukünftig weiter zu ermöglichen.

    📌 Gut zu wissen

    Als Ersatz für die auslaufende Maestro-Funktion bieten viele Banken jetzt Debit-Kreditkarten von Mastercard oder Visa an. Diese funktionieren wie eine Girocard (sofortige Kontobelastung), sind aber weltweit einsetzbar und oft günstiger im Auslandseinsatz.

    Praktische Hinweise für den Auslandseinsatz

    Vor jeder Auslandsreise solltest du dich bei deiner Bank über die Einsatzmöglichkeiten deiner Girocard informieren. Kläre ab, ob eine Freischaltung für dein Reiseland notwendig ist und welche Limits gelten. Prüfe außerdem das Preisverzeichnis deiner Bank, um die anfallenden Gebühren zu kennen. So vermeidest du unangenehme Überraschungen und kannst deine Reisekasse besser planen.

    💡 Tipp

    Erstelle dir eine Checkliste vor der Reise: Bank über Reiseziel informieren, Tageslimits prüfen und gegebenenfalls erhöhen, Notfall-Telefonnummer der Bank notieren und eine Backup-Zahlungsmethode (zweite Karte oder Bargeld) einplanen.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Kann ich mit jeder Girocard im Ausland bezahlen?

    Nein, nur Girocards mit Maestro- oder V-Pay-Logo funktionieren im Ausland. Maestro-Karten sind weltweit einsetzbar, V-Pay-Karten meist nur in Europa. Karten ohne Co-Badging funktionieren ausschließlich in Deutschland.

    Q

    Welche Gebühren fallen beim Bezahlen außerhalb der Eurozone an?

    Beim Bezahlen außerhalb der Eurozone berechnen Banken üblicherweise ein bis drei Prozent des Umsatzes. Zusätzlich können Wechselkursgebühren anfallen. Die genauen Kosten findest du im Preisverzeichnis deiner Bank.

    Q

    Was kostet das Geldabheben im Ausland mit der Girocard?

    Beim Geldabheben im Ausland fallen meist zwei Gebühren an: fünf bis zehn Euro von deiner Bank plus fünf bis zehn Euro vom ausländischen Automatenbetreiber. Insgesamt können also bis zu zwanzig Euro Gebühren entstehen.

    Q

    Warum wird die Girocard im Ausland künftig eingeschränkt nutzbar sein?

    Mastercard stellt ab Juli 2023 seinen Maestro-Service ein. Bestehende Maestro-Karten funktionieren bis zu ihrem Ablaufdatum, spätestens bis 2028. Viele Banken geben bereits jetzt nur noch Girocards ohne Auslandsfunktion aus.

    Q

    Sollte ich die Sofortumrechnung in Euro am Automaten akzeptieren?

    Nein, lehne die Sofortumrechnung ab. Automatenbetreiber und Händler bieten oft ungünstige Wechselkurse an, bei denen sie mehr verdienen als deine Bank normalerweise berechnen würde. Wähle immer die Landeswährung.

    Q

    Muss ich meine Girocard für Auslandsreisen freischalten lassen?

    Ja, einige Banken sperren Girocards aus Sicherheitsgründen für den Einsatz außerhalb Europas. Informiere dich vor Reiseantritt bei deiner Bank und lasse dein Reiseland gegebenenfalls freischalten.

  • Außergewöhnliche Belastungen: Bis zu 3.060 Euro Steuern zurück

    Außergewöhnliche Belastungen: Bis zu 3.060 Euro Steuern zurück

    Themen in diesem Artikel:

    • Grundlagen und Sparpotenzial: Erfahre, was außergewöhnliche Belastungen sind, wann sie greifen und wie du bis zu 3.060 Euro über die Steuer zurückholen kannst.
    • Definition und Zwangsläufigkeit: Verstehe, welche rechtlichen, sittlichen und tatsächlichen Gründe vorliegen müssen, damit das Finanzamt deine Ausgaben anerkennt.
    • Allgemeine und besondere außergewöhnliche Belastungen: Lerne den Unterschied zwischen allgemeinen und besonderen außergewöhnlichen Belastungen und ab wann welche Kosten berücksichtigt werden.
    • Konkrete absetzbare Kosten: Überblick über Krankheitskosten, Alternativmedizin, Bestattungskosten, Pflegekosten, Unterhaltszahlungen und Wiederbeschaffung nach Katastrophenschäden.
    • Zumutbare Belastung und Berechnung: Lies, wie das Finanzamt deine individuelle Belastungsgrenze ermittelt und warum die progressive Berechnung seit 2017 für dich günstiger ist.
    • Strategische Steuerplanung: Entdecke, wie du planbare Ausgaben in einem Jahr bündelst, Belege sammelst und so deine Steuerentlastung optimal ausschöpfst.
    • Häufig gestellte Fragen: Kompakte Antworten zu Definition, absetzbaren Krankheitskosten, Belastungsgrenze, maximaler Erstattung und notwendigen Nachweisen.

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Du kannst bis zu 3.060 Euro durch außergewöhnliche Belastungen zurückholen. Private Ausgaben für Gesundheit, Pflege oder Katastrophenschäden lassen sich steuerlich absetzen, wenn sie zwangsläufig entstanden sind. Der Staat beteiligt sich an deinen Kosten, sobald diese eine individuelle Belastungsgrenze überschreiten.

    In der Steuererklärung haben private Ausgaben normalerweise keinen Platz. Doch wenn du durch besondere Umstände höhere Kosten als andere Steuerzahler:innen mit gleichem Einkommen trägst, greift eine wichtige Ausnahme: die außergewöhnlichen Belastungen. Die neue Brille, der Eigenanteil bei Zahnbehandlungen oder Pflegekosten können schnell ins Geld gehen und deine finanzielle Situation belasten.

    Was sind außergewöhnliche Belastungen?

    Damit das Finanzamt deine Kosten anerkennt, müssen diese zwangsläufig aufgetreten sein – so steht es im Steuergesetz. Das bedeutet konkret: Die Ausgaben waren durch rechtliche Verpflichtungen, aus sittlichen Gründen oder aus tatsächlichen Gründen notwendig und unausweichlich. Du konntest ihnen also nicht entgehen.

    Die neue Einrichtung für dein Wohnzimmer zählt deshalb nicht zu außergewöhnlichen Belastungen. Anders sieht es aus, wenn der Kauf notwendig war, weil ein Hochwasserschaden deine vorhandenen Möbel ruiniert hat. Hier liegt eine tatsächliche Zwangslage vor, die du nicht selbst herbeigeführt hast.

    📌 Gut zu wissen

    Die Zwangsläufigkeit ist das entscheidende Kriterium für die Anerkennung beim Finanzamt. Freiwillige Ausgaben, selbst wenn sie sinnvoll erscheinen, werden nicht anerkannt. Die Grenze zwischen notwendig und freiwillig ist manchmal fließend – im Zweifel entscheidet das Finanzamt nach den konkreten Umständen deines Einzelfalls.

    Diese Ausgaben gehören zu den außergewöhnlichen Belastungen

    Es gibt zwei Arten von außergewöhnlichen Belastungen: allgemeine außergewöhnliche Belastungen und besondere außergewöhnliche Belastungen. Der große Unterschied liegt darin, ab welcher Höhe das Finanzamt deine Kosten berücksichtigt.

    Die besonderen außergewöhnlichen Belastungen zählen bereits ab dem ersten Cent. Dazu gehört beispielsweise die Unterstützung von Familienangehörigen oder deiner eigenen Kinder, wenn diese eine Ausbildung an einem anderen Wohnort absolvieren. Für diese Kategorie gibt es allerdings Höchstbeträge, die du nicht überschreiten kannst.

    Die allgemeinen außergewöhnlichen Belastungen werden erst ab dem Überschreiten einer individuellen Ausgabengrenze anerkannt. Diese Grenze berechnet das Finanzamt speziell für deine Situation.

    Welche konkreten Ausgaben kannst du absetzen?

    Der Gesetzgeber zählt eine ganze Reihe von Kostenarten zu den außergewöhnlichen Belastungen. Krankheitskosten sind dabei die am häufigsten beim Finanzamt eingebrachten außergewöhnlichen Belastungen. Darunter fallen Ausgaben für Brillen, Hörhilfen, Zahnersatz, Zahnbehandlungskosten, Kuren sowie der Eigenanteil bei Medikamenten. Wichtig: Hat deine Krankenkasse einen Teil der Kosten bereits übernommen, darfst du nur den Betrag einreichen, der die Zahlung der Kasse übersteigt.

    Auch Ausgaben für Alternativmedizin wie Homöopathie oder Bewegungstherapien können erstattet werden. Hier solltest du allerdings besonders sorgfältig dokumentieren, dass die Behandlung medizinisch notwendig war.

    💡 Tipp

    Sammle alle Belege und Quittungen für medizinische Ausgaben das ganze Jahr über in einem separaten Ordner. Notiere dir direkt auf den Belegen, welche Erstattung du von der Krankenkasse erhalten hast. So hast du bei der Steuererklärung alle Unterlagen griffbereit und vergisst keine absetzbaren Ausgaben.

    Bestattungskosten lassen sich absetzen, wenn das Geld der Angehörigen nicht ausreicht. Allerdings nur die Ausgaben, die unmittelbar mit der Bestattung zusammenhängen. Kosten für eine aufwendige Trauerfeier mit großem Empfang gehören nicht dazu.

    Bei Pflegekosten unterscheidet das Finanzamt zwischen zwei Situationen: Kosten, die dir selbst durch Krankheit entstanden sind, und Kosten aus der Pflegebedürftigkeit eines anderen Angehörigen. Dazu zählen auch Ausgaben für eine ambulante Pflegekraft, die du privat bezahlst.

    Die Unterstützung bedürftiger Angehöriger kannst du bis zu einem Höchstbetrag als außergewöhnliche Belastungen einreichen. Eigene Einkommen müssen sich die Bedürftigen allerdings anrechnen lassen. Zum Kreis der zu unterstützenden Personen zählen deine eigenen Kinder, Eltern, frühere Ehepartner:innen oder Partner:innen in einer eheähnlichen Gemeinschaft.

    Haben Hochwasser oder ein Brand deinen Hausrat zerstört, sind die Kosten für die Wiederbeschaffung außergewöhnliche Belastungen. Da der Staat aber nicht als Versicherung agiert, reicht es nicht, den Schaden zu beziffern. Es müssen tatsächlich Kosten für die Wiederbeschaffung angefallen sein, die du durch Rechnungen belegen kannst.

    Belastungsgrenze beachten – ab wann beteiligt sich der Staat?

    Der Staat beteiligt sich erst an deinen außergewöhnlichen Belastungen, wenn diese einen bestimmten Betrag überschreiten. Dann auch nur an dem Teil, der über der zumutbaren Belastung liegt. Diese Grenze ist keine feste Summe, sondern wird individuell für dich berechnet.

    Das Finanzamt ermittelt einen Prozentsatz deiner gesamten Einkünfte. Dieser Prozentsatz liegt zwischen ein und sieben Prozent und wird gestaffelt nach der Zahl deiner Kinder, deiner Einkommenshöhe und der Unterscheidung zwischen Einzel- und Getrenntveranlagung.

    📌 Gut zu wissen

    Die zumutbare Belastung wird seit 2017 progressiv berechnet. Das bedeutet: Nicht dein gesamtes Einkommen wird mit einem einheitlichen Prozentsatz belegt, sondern die Belastungsgrenze steigt stufenweise an. Diese Regelung ist für dich als Steuerzahler:in günstiger als die frühere Berechnungsmethode.

    Außergewöhnliche Belastungen strategisch summieren

    Ein konkretes Beispiel verdeutlicht, wie hoch die steuerlichen Entlastungen für außergewöhnliche Belastungen sein können: Alleinstehende, die zwischen 15.000 und 51.000 Euro verdienen, können bis zu sechs Prozent an außergewöhnlichen Belastungen erstattet bekommen. Das sind zwischen 900 und 3.060 Euro, die du vom Finanzamt zurückerhältst.

    Es kann sich deshalb lohnen, planbare außergewöhnliche Belastungen in einem Jahr zu bündeln. Steht eine umfassende Zahnsanierung mit Zahnersatz an, ist es steuerlich vorteilhaft, wenn deine Zahnärzt:innen die Behandlung innerhalb eines Steuerjahres abschließen. So überschreitest du die Belastungsgrenze eher und kannst einen größeren Teil deiner Ausgaben steuerlich geltend machen.

    💡 Tipp

    Plane größere medizinische Behandlungen strategisch: Verschiebe kleinere, nicht dringende Behandlungen ins selbe Jahr wie eine große Zahnsanierung oder Operation. Kombiniere auch Ausgaben verschiedener Familienmitglieder bei gemeinsamer Veranlagung. So erhöhst du die Chance, die zumutbare Belastungsgrenze zu überschreiten und mehr Steuern zurückzubekommen.

    Am besten sammelst du alle Rechnungen und Zahlungsbelege im Jahresverlauf systematisch und reichst sie gebündelt bei der Steuererklärung ein. Eine gute Organisation zahlt sich hier buchstäblich aus.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Was genau sind außergewöhnliche Belastungen in der Steuererklärung?

    Außergewöhnliche Belastungen sind private Ausgaben, die zwangsläufig durch rechtliche, sittliche oder tatsächliche Gründe entstanden sind und höher als bei anderen Steuerzahler:innen mit gleichem Einkommen ausfallen. Sie müssen notwendig und unausweichlich gewesen sein, damit das Finanzamt sie anerkennt.

    Q

    Welche Krankheitskosten kann ich als außergewöhnliche Belastung absetzen?

    Du kannst Ausgaben für Brillen, Hörhilfen, Zahnersatz, Zahnbehandlungen, Kuren und Medikamenten-Eigenanteile absetzen. Auch Alternativmedizin wie Homöopathie ist absetzbar, wenn sie medizinisch notwendig war. Wichtig: Nur dein tatsächlicher Eigenanteil nach Abzug der Krankenkassen-Erstattung zählt.

    Q

    Ab welcher Höhe werden meine außergewöhnlichen Belastungen vom Finanzamt anerkannt?

    Das Finanzamt berechnet eine individuelle zumutbare Belastungsgrenze zwischen ein und sieben Prozent deiner Einkünfte. Nur Ausgaben über dieser Grenze werden steuerlich berücksichtigt. Die genaue Höhe hängt von deinem Einkommen, der Kinderzahl und der Veranlagungsart ab. Besondere außergewöhnliche Belastungen zählen bereits ab dem ersten Cent.

    Q

    Wie hoch ist die maximale Steuererstattung bei außergewöhnlichen Belastungen?

    Alleinstehende mit Einkommen zwischen 15.000 und 51.000 Euro können bis zu sechs Prozent erstattet bekommen, das entspricht 900 bis 3.060 Euro. Die tatsächliche Erstattung hängt von deiner individuellen Situation ab und kann bei höheren Einkommen oder bei Familien mit Kindern anders ausfallen.

    Q

    Welche Nachweise und Belege benötigt das Finanzamt für außergewöhnliche Belastungen?

    Du benötigst immer die Originalrechnungen als Beleg für deine Ausgaben. Bei medizinischen Ausgaben sind zusätzlich ärztliche Verordnungen, Rezepte oder Atteste erforderlich, um die medizinische Notwendigkeit nachzuweisen. Die genauen Anforderungen können je nach Art der Belastung variieren.

    Q

    Sollte ich planbare medizinische Behandlungen zeitlich bündeln?

    Ja, es ist steuerlich vorteilhaft, planbare Ausgaben wie Zahnsanierungen oder nicht dringende Behandlungen innerhalb eines Steuerjahres zu konzentrieren. So überschreitest du die zumutbare Belastungsgrenze eher und kannst einen größeren Teil deiner Kosten steuerlich geltend machen. Bei gemeinsamer Veranlagung können auch Ausgaben verschiedener Familienmitglieder kombiniert werden.

  • MSCI Europe: Der komplette Guide zum Europa-Index

    MSCI Europe: Der komplette Guide zum Europa-Index

    Themen in diesem Artikel:

    • Das Prinzip des MSCI Europe: Über 400 große und mittlere Unternehmen aus 15 europäischen Industrieländern bilden 85 Prozent der frei verfügbaren Aktien ab
    • Funktionsweise des Index: Viermal jährlich überprüft, halbjährliche Reviews im Mai und November sorgen für authentische Marktabbildung
    • Länder und Branchen: 15 Industrieländer mit Schwerpunkt auf Deutschland, Frankreich, Schweiz, Niederlande und Vereinigtes Königreich
    • Investitionsmöglichkeiten: Per ETFs kannst du passiv in den Index investieren und dein Portfolio europäisch ausrichten
    • Vergleich mit STOXX Europe 600: Unterschiede in Anzahl der Positionen, Länderabdeckung und Berücksichtigung von Small Caps

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    Der MSCI Europe umfasst als Aktienindex mehr als 400 große und mittlere Unternehmen aus 15 europäischen Industrieländern und bildet damit etwa 85 Prozent der frei verfügbaren Aktien in Europa ab. Du erfährst hier, wie der Index zusammengesetzt ist, wie er funktioniert und welche Möglichkeiten du hast, in ihn zu investieren.

    Das Prinzip des MSCI Europe

    Am 31. März 1986 wurde der Börsenindex MSCI Europe als Teil der MSCI-Indexfamilie ins Leben gerufen. Die Abkürzung steht für Morgan Stanley Capital International, einen der weltweit bedeutendsten Finanzdienstleister aus den USA. Der Index verfolgt einen klaren Ansatz: Er bildet die wirtschaftliche Stärke Europas durch die Darstellung großer und mittlerer Unternehmen ab.

    Im MSCI Europe werden mehr als 400 große und mittlere Unternehmen abgebildet, die sogenannten Mid und Large Caps aus 15 europäischen Industrieländern. Damit deckt der Index insgesamt 85 Prozent der frei verfügbaren Aktien auf dem europäischen Markt ab. Die restlichen 15 Prozent beinhalten nicht im Index enthaltende Small Caps, also kleinere Unternehmen, die bewusst außen vor bleiben.

    📌 Gut zu wissen

    Der MSCI Europe konzentriert sich ausschließlich auf Mid und Large Caps und lässt Small Caps bewusst außen vor. Diese Fokussierung auf größere Unternehmen macht den Index weniger volatil, bedeutet aber auch, dass aufstrebende kleinere Firmen nicht berücksichtigt werden.

    Kurz erklärt: MSCI-Indizes

    Neben dem MSCI Europe betreibt Morgan Stanley Capital International eine Vielzahl weiterer Aktienindizes. Der MSCI World ist global fokussiert und umfasst 23 Industrieländer. Der MSCI Emerging Markets setzt den Schwerpunkt auf 26 Schwellenländer. Als Kombination beider bildet der MSCI ACWI insgesamt 49 Länder ab. Neben Europa erstellt das Finanzunternehmen für weitere regionsbezogene Kapitalmärkte einen Index, beispielsweise für die USA und Japan.

    So funktioniert der Index

    Der MSCI Europe Index verfolgt den Anspruch, eine überregionale Vergleichbarkeit zu schaffen, die verschiedene Größenordnungen der Marktkapitalisierung und Sektoren darstellt. Das Finanzunternehmen legt dabei den Fokus auf drei zentrale Aspekte: Indexliquidität, Investierbarkeit und Replizierbarkeit. Diese drei Säulen ermöglichen es Anleger:innen, den europäischen Markt transparent und nachvollziehbar abzubilden.

    Um den sich ständig verändernden europäischen Markt authentisch abzubilden, wird die Zusammensetzung des MSCI Europe viermal jährlich überprüft. Die wichtigsten sich daraus ergebenden nötigen Anpassungen werden dabei im Mai und November umgesetzt. Bei diesen halbjährlichen Reviews wird der Index wieder ins Gleichgewicht gebracht, indem Grenzwerte von Large und Mid Caps neu kalkuliert werden. So bleibt der Index stets aktuell und spiegelt die reale Marktentwicklung wider.

    💡 Tipp

    Plane deine Investitionsentscheidungen rund um die Review-Termine im Mai und November. Nach den halbjährlichen Anpassungen kann es zu Kursbewegungen kommen, wenn neue Unternehmen aufgenommen oder alte entfernt werden. Diese Zeitpunkte bieten oft günstige Einstiegschancen.

    Im Index vertretene Länder und relevante Branchen

    Der MSCI Europe stellt nicht nur den Kurs von Unternehmen aus den EU-Mitgliedsstaaten dar, sondern aus ganz Europa. Die folgenden 15 Industrieländer sind im Index enthalten: Deutschland, Belgien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Irland, Italien, Niederlande, Norwegen, Portugal, Schweden, Schweiz, Spanien, Vereinigtes Königreich und Österreich. Diese breite geografische Streuung sorgt für eine ausgewogene Risikoverteilung.

    Interessant dabei ist die Konzentration auf wenige Nationen: Nur fünf Länder machen bereits knapp 75 Prozent der im Index abgebildeten Unternehmen aus. Deutschland, Frankreich, die Schweiz, die Niederlande und das Vereinigte Königreich dominieren den Index und repräsentieren die wirtschaftliche Stärke dieser Regionen. Diese Gewichtung spiegelt die tatsächliche Marktkapitalisierung wider.

    📌 Gut zu wissen

    Trotz des Brexits bleibt das Vereinigte Königreich weiterhin im MSCI Europe enthalten, da der Index nicht auf EU-Mitgliedschaft basiert, sondern auf der geografischen Zugehörigkeit zu Europa und dem Status als Industrieland.

    Die im MSCI Europe vertretenen Branchen siedeln sich größtenteils in der Gesundheitswirtschaft, Finanzbranche, Konsumgüterindustrie und im Bereich der Industrieproduktion an. Des Weiteren sind Unternehmen aus den Sektoren Informationstechnologie, Energie, Versorgung, Kommunikation und Immobilien vertreten. Zu den Firmen mit der höchsten Indexgewichtung zählen unter anderem Nestlé, Shell und ASML, die als Schwergewichte den Index maßgeblich beeinflussen.

    So investierst du in den Index

    Anleger:innen können per Exchange Traded Funds, kurz ETFs, passiv in den MSCI Europe investieren. Die börsengehandelten Indexfonds bilden den Wertindex so genau wie möglich ab und bieten dir die Möglichkeit, ein Portfolio mit europäischem Schwerpunkt aufzubauen oder auch europäische Indexfonds beizumischen. Diese Form der Geldanlage ermöglicht eine breite Diversifikation mit vergleichsweise geringen Kosten.

    Die MSCI-ETFs unterscheiden sich größtenteils in ihrer Replikations- und Ausschüttungsart, Alter und Fondsvolumen. Du kannst zwischen physisch replizierenden ETFs wählen, die tatsächlich die im Index enthaltenen Aktien kaufen, oder synthetisch replizierenden Fonds, die den Index über Derivate nachbilden. Auch bei der Ausschüttung hast du die Wahl zwischen thesaurierenden ETFs, die Erträge reinvestieren, und ausschüttenden Varianten, die regelmäßige Erträge auszahlen.

    💡 Tipp

    Für langfristige Sparpläne eignen sich besonders thesaurierende ETFs auf den MSCI Europe, da die automatische Wiederanlage der Erträge den Zinseszinseffekt optimal nutzt. Achte dabei auf niedrige Gesamtkostenquoten (TER) von unter 0,3% pro Jahr.

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    MSCI Europe und STOXX Europe 600 im Vergleich

    Der MSCI Europe ist nicht der einzige Aktienindex, der die Performance von Unternehmen und Kursentwicklung am europäischen Aktienmarkt misst. Einige Parallelen gibt es vor allem zum STOXX Europe 600, weshalb ein Vergleich naheliegt. Beide Indizes verfolgen das Ziel, den europäischen Markt abzubilden, unterscheiden sich jedoch in wichtigen Details.

    Im STOXX Europe 600 werden noch mehr als die über 400 Positionen aus 15 europäischen Industrieländern des MSCI Europe abgebildet. Wie am Namen erkennbar, sind es 600 Werte, die insgesamt 17 Nationen berücksichtigen. Beide Indizes beschränken sich dabei nicht nur auf EU-Mitgliedstaaten, sondern bilden den gesamteuropäischen Markt ab.

    Ein wesentlicher Unterschied liegt in der Marktkapitalisierung: Im STOXX Europe 600 werden im Vergleich zum MSCI Europe Index nicht nur große und mittlere Unternehmen berechnet, sondern auch die Marktkapitalisierung kleiner Unternehmen, der sogenannten Small Caps, gemessen. Dadurch bietet der STOXX Europe 600 eine noch breitere Marktabdeckung, während der MSCI Europe sich auf die etablierten Mid und Large Caps konzentriert.

    💡 Tipp

    Wenn du eine noch breitere Diversifikation suchst, kannst du ETFs auf beide Indizes kombinieren. Ein Kern-Investment in den MSCI Europe mit einer kleineren Beimischung des STOXX Europe 600 Small Cap Index gibt dir Zugang zu allen Marktsegmenten Europas.

    Gut zu wissen

    Der MSCI Europe zeigt Europas kapitalwirtschaftliche Marktlage durch seine Zusammensetzung aus 15 europäischen Industrieländern und mehr als 400 Unternehmen im großen und mittleren Marktkapitalisierungssegment. Somit bildet er nicht nur EU-Mitgliedstaaten ab, sondern strebt an, die kapitalwirtschaftliche Marktlage in ganz Europa möglichst genau darzustellen. Anleger:innen können per ETFs in den MSCI Europe investieren und so ihrem Portfolio einen europäischen Schwerpunkt geben oder zu Teilen europäische Werte beimischen.

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Was genau ist der MSCI Europe Index?

    Der MSCI Europe ist ein Aktienindex, der mehr als 400 große und mittlere Unternehmen aus 15 europäischen Industrieländern umfasst und etwa 85 Prozent der frei verfügbaren Aktien in Europa abbildet.

    Q

    Wie oft wird die Zusammensetzung des MSCI Europe überprüft?

    Die Zusammensetzung wird viermal jährlich überprüft, wobei die wichtigsten Anpassungen halbjährlich im Mai und November umgesetzt werden, um den sich verändernden europäischen Markt authentisch abzubilden.

    Q

    Welche Länder dominieren den MSCI Europe Index?

    Fünf Nationen machen knapp 75 Prozent der im Index abgebildeten Unternehmen aus: Deutschland, Frankreich, die Schweiz, die Niederlande und das Vereinigte Königreich repräsentieren die wirtschaftliche Stärke Europas.

    Q

    Wie kann ich in den MSCI Europe investieren?

    Du kannst per Exchange Traded Funds (ETFs) passiv in den MSCI Europe investieren. Diese börsengehandelten Indexfonds bilden den Wertindex genau ab und ermöglichen eine breite Diversifikation mit vergleichsweise geringen Kosten.

    Q

    Was ist der Unterschied zwischen MSCI Europe und STOXX Europe 600?

    Der STOXX Europe 600 umfasst 600 Werte aus 17 Nationen und berücksichtigt auch Small Caps, während der MSCI Europe über 400 Unternehmen aus 15 Ländern abbildet und sich auf Mid und Large Caps konzentriert.

    Q

    Welche ETF-Varianten gibt es für den MSCI Europe?

    Es gibt physisch replizierende ETFs, die tatsächlich die Aktien kaufen, oder synthetisch replizierende Fonds mit Derivaten. Bei der Ausschüttung kannst du zwischen thesaurierenden ETFs (Reinvestition) und ausschüttenden Varianten (regelmäßige Erträge) wählen.

  • BAföG und Elterneinkommen: Grenzen, Berechnung & Tipps

    BAföG und Elterneinkommen: Grenzen, Berechnung & Tipps

    Themen in diesem Artikel:

    • Grundlagen und Höhe der BAföG-Förderung: Erfahre, wie BAföG funktioniert, welche Höchstsätze es gibt und welche Faktoren die konkrete Förderhöhe bestimmen.
    • Wer BAföG erhalten kann: Lies, welche Ausbildungswege gefördert werden, welche Altersgrenzen gelten und welche besonderen Regelungen es für verschiedene Bildungsformen gibt.
    • Rolle des Einkommens der Eltern: Verstehe, warum das Einkommen deiner Eltern berücksichtigt wird, welche Freibeträge gelten und ab wann eine Förderung unwahrscheinlich ist.
    • Elternunabhängiges BAföG: Finde heraus, in welchen Fällen du BAföG ohne Einkommensnachweis deiner Eltern erhalten kannst, etwa bei Unterhaltsverweigerung oder längerer Berufstätigkeit.
    • BAföG-Rückzahlung für Studierende: Erfahre, wie viel du zurückzahlen musst, wann die Rückzahlung beginnt und wie du mit einer vorzeitigen Tilgung Geld sparen kannst.
    • Häufig gestellte Fragen zu BAföG: Erhalte kompakte Antworten zu Themen wie Einkommensgrenzen, Bearbeitungsdauer und Besonderheiten beim Einkommen deiner Eltern.

    Welche Kreditkarte passt zu dir?

    BAföG ermöglicht dir als Schüler:in, Auszubildende:r oder Student:in eine staatliche finanzielle Unterstützung für deinen Lebensunterhalt. Das Bundesausbildungsförderungsgesetz berücksichtigt dabei das Einkommen deiner Eltern, da diese grundsätzlich unterhaltspflichtig sind. Die Förderung funktioniert als Zuschuss mit festgelegten Höchstsätzen und muss nur teilweise zurückgezahlt werden. Entscheidend für die Bewilligung sind neben dem Elterneinkommen auch deine Ausbildungsform, Wohnsituation und persönliche Umstände.

    BAföG: Wie viel Geld gibt es?

    Jedes Jahr profitieren mehr als eine halbe Million Menschen von BAföG-Geldern, wie das Bundesamt für Statistik ermittelt hat. Als berechtigte:r Student:in oder Schüler:in musst du das Geld entweder gar nicht oder nur zur Hälfte zurückzahlen. Das Gesetz unterscheidet zwischen zwei verschiedenen Zuschüssen: einem Betrag für Lehrmaterial und Lebenshaltung sowie einem zusätzlichen Zuschuss, wenn du nicht mehr bei deinen Eltern wohnst.

    Aus der Förderung werden auch deine Beiträge zur Pflege- und Krankenversicherung bestritten. Wichtig für dich zu wissen: BAföG funktioniert als pauschaler Zuschuss mit definierten Höchstsätzen. Die tatsächliche Höhe deiner BAföG-Zahlung hängt von mehreren Faktoren ab – etwa von der Form deiner Ausbildung, deiner Wohnungssituation oder davon, ob du bereits Kinder hast. Diese individuelle Berechnung berücksichtigt deine persönlichen Lebensumstände und passt die Förderung entsprechend an.

    💡 Tipp

    Nutze den BAföG-Rechner deines Studierendenwerks, um schon vor der Antragstellung eine realistische Einschätzung deiner Förderungshöhe zu erhalten. So kannst du besser planen und weißt, ob sich der Aufwand der Antragstellung für dich lohnt. Die meisten Rechner berücksichtigen alle relevanten Faktoren wie Elterneinkommen, Geschwister und Wohnsituation.

    Wem steht BAföG zu?

    Berechtigt zum Erhalt von BAföG-Geldern bist du als Student:in an Universitäten, Hochschulen, Fachhochschulen und Akademien. Auch als Auszubildende:r von Berufsaufbauschulen, Berufsfachschulen, Fachschulen und Berufskollegs kannst du die Förderung beantragen. Gleiches gilt für dich als Schüler:in an allen anerkannten Schulen und des zweiten Bildungswegs.

    Für Studierende wird ausschließlich ein Vollzeitstudium gefördert, und zwar nur für das erste Studium. Ein Zweitstudium erhält nur dann finanzielle Unterstützung, wenn es direkt auf dem Erststudium aufbaut – beispielsweise ein Masterstudium nach dem Bachelor im gleichen Fach. Bei der Antragstellung musst du die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen, wobei es Ausnahmen gibt, für die das Auslandsamt deiner Hochschule die erste Anlaufstelle ist. Außerdem darfst du zu Beginn deines Studiums oder deiner Ausbildung nicht älter als 29 Jahre sein.

    📌 Gut zu wissen

    Die Altersgrenze von 29 Jahren gilt nicht absolut – es gibt Ausnahmen bei Kindererziehung, Krankheit oder dem Erwerb der Hochschulreife auf dem zweiten Bildungsweg. In diesen Fällen kann BAföG auch nach dem 30. Lebensjahr bewilligt werden. Informiere dich beim BAföG-Amt über die genauen Voraussetzungen für deinen individuellen Fall.

    Warum spielt das Einkommen der Eltern eine Rolle?

    Deine Eltern sind dir gegenüber zum Unterhalt verpflichtet, und zwar so lange, bis du finanziell auf eigenen Beinen stehen kannst. Diese Unterhaltsverpflichtung endet nicht mit dem Erreichen eines bestimmten Lebensalters und besteht unabhängig davon, ob du zu Hause wohnst oder bereits ausgezogen bist.

    Der Staat geht daher berechtigt davon aus, dass deine Eltern die ersten Ansprechpartner:innen für deine finanzielle Unterstützung sind. Deswegen musst du beim BAföG-Antrag Angaben zur Einkommenssituation deiner Eltern machen. Diese Angaben werden durch den Steuerbescheid deiner Eltern belegt. Sollte sich die finanzielle Situation seit dem letzten Steuerbescheid deutlich verändert haben, kannst du das bei der Antragstellung angeben und entsprechend nachweisen.

    Von ihren Einkünften dürfen deine Eltern einen Pauschalbetrag abziehen, auch wenn sie geschieden sind. Hinzu kommen weitere Pauschalen für Geschwister, sofern diese ebenfalls noch unterhaltsberechtigt sind. Was deine Eltern an Vermögen gespart haben, spielt bei der BAföG-Betrachtung keine Rolle – es geht ausschließlich um das monatliche Einkommen.

    💡 Tipp

    Wenn sich das Einkommen deiner Eltern durch Jobverlust, Krankheit oder Renteneintritt deutlich verringert hat, kannst du einen Aktualisierungsantrag stellen. Damit wird das aktuelle Einkommen berücksichtigt statt des Einkommens vom vorletzten Kalenderjahr. Dies kann deine BAföG-Chancen erheblich verbessern!

    Je höher das gemeinsame Einkommen deiner Eltern ausfällt, desto unwahrscheinlicher wird ein positiver Bescheid. Studierendenwerke bieten BAföG-Rechner an, die dir bei einer ersten Einschätzung helfen können. Liegt das Einkommen deiner Eltern bei insgesamt mehr als 60.000 Euro jährlich, wird ein Zuschuss allerdings zunehmend unwahrscheinlich.

    Was bedeutet elternunabhängiges BAföG?

    Möglicherweise kannst du BAföG auch unabhängig von den Einkommen deiner Eltern erhalten. Dies ist in verschiedenen Situationen möglich, die deine persönliche Unabhängigkeit oder besondere Lebensumstände berücksichtigen.

    Verweigern deine Eltern die Zahlung von Unterhalt, obwohl sie juristisch dazu verpflichtet sind, übernimmt das BAföG-Amt die Förderung. Allerdings musst du dafür deine Unterhaltsansprüche gegenüber deinen Eltern an das Amt übertragen, was eine rechtliche Auseinandersetzung nach sich zieht. Beim Anstreben des Abiturs auf dem zweiten Bildungsweg, beispielsweise über ein Abendgymnasium oder ein Kolleg, sind keine Angaben zum Einkommen deiner Eltern nötig.

    📌 Gut zu wissen

    Bei der Berufserfahrung für elternunabhängiges BAföG zählen auch Zeiten der Arbeitslosigkeit, Kindererziehung oder ein freiwilliges soziales Jahr mit dazu. Die fünf Jahre müssen nicht am Stück absolviert worden sein. Wichtig ist nur, dass du nach deinem 18. Geburtstag insgesamt auf diese Zeit kommst und dich dabei selbst finanziert hast.

    Hast du bereits mindestens fünf Jahre in einem Beruf gearbeitet und entschließt dich dann zu studieren, erhältst du BAföG ebenfalls unabhängig von den Einkünften deiner Eltern. Gehört zu deinem Beruf eine reguläre Ausbildung, musst du nach deiner Volljährigkeit mindestens sechs Jahre in diesem Beruf gearbeitet haben, um diese Regelung in Anspruch nehmen zu können.

    Quick-Info: BAföG-Rückzahlung

    Als Student:in, die BAföG erhalten hat, musst du die Hälfte des BAföG-Geldes zurückzahlen, jedoch maximal knapp 10.000 Euro. Diese Regelung sorgt dafür, dass die finanzielle Belastung nach dem Studium überschaubar bleibt und du nicht mit übermäßigen Schulden ins Berufsleben startest. Die Rückzahlung beginnt erst einige Jahre nach dem Ende deiner Förderung und berücksichtigt deine dann aktuelle Einkommenssituation.

    💡 Tipp

    Du kannst bei der BAföG-Rückzahlung bis zu 21% sparen, wenn du dein Darlehen vorzeitig komplett oder in größeren Raten zurückzahlst. Das Bundesverwaltungsamt gewährt dir dann einen Nachlass. Plane dies frühzeitig ein, falls du nach dem Studium gut verdienst – es kann sich richtig lohnen!

    ❔ Häufig gestellte Fragen

    Q

    Wie viel dürfen meine Eltern verdienen, damit ich BAföG bekomme?

    Ab einem gemeinsamen Jahreseinkommen von etwa 60.000 Euro wird eine BAföG-Förderung zunehmend unwahrscheinlich. Die genaue Grenze hängt von Pauschbeträgen, Geschwistern und individuellen Umständen ab. BAföG-Rechner der Studierendenwerke helfen bei der ersten Einschätzung deiner Chancen.

    Q

    Muss ich BAföG komplett zurückzahlen?

    Nein, als Student:in zahlst du nur die Hälfte des erhaltenen BAföG zurück, maximal jedoch knapp 10.000 Euro. Schüler:innen müssen BAföG überhaupt nicht zurückzahlen. Die Rückzahlung beginnt erst Jahre nach Studienende und berücksichtigt deine Einkommenssituation.

    Q

    Was passiert, wenn sich das Einkommen meiner Eltern während meines Studiums ändert?

    Bei einer deutlichen Einkommensänderung deiner Eltern kannst du einen Aktualisierungsantrag stellen. Das BAföG-Amt berücksichtigt dann das aktuelle Einkommen statt des Einkommens vom vorletzten Kalenderjahr. Dies gilt sowohl bei Einkommensverlusten als auch bei Einkommenssteigerungen.

    Q

    Kann ich BAföG ohne Einkommensnachweis meiner Eltern erhalten?

    Ja, elternunabhängiges BAföG ist möglich bei Unterhaltsverweigerung, auf dem zweiten Bildungsweg oder nach mindestens fünf Jahren Berufserfahrung. Mit abgeschlossener Ausbildung benötigst du sechs Jahre Berufstätigkeit nach Volljährigkeit für die elternunabhängige Förderung.

    Q

    Werden beide Elternteile bei der BAföG-Berechnung berücksichtigt?

    Ja, grundsätzlich wird das Einkommen beider Elternteile zusammengerechnet, auch wenn sie getrennt leben oder geschieden sind. Beide Elternteile dürfen jedoch ihre jeweiligen Pauschbeträge abziehen. Bei Wiederheirat wird auch das Einkommen des Stiefelternteils berücksichtigt.

    Q

    Wie lange dauert die Bearbeitung eines BAföG-Antrags?

    Die Bearbeitung dauert in der Regel 6-8 Wochen, kann aber je nach Auslastung des Amts und Vollständigkeit deiner Unterlagen variieren. Stelle deinen Antrag daher frühzeitig, am besten 2-3 Monate vor Studienbeginn. Bei unvollständigen Unterlagen verlängert sich die Bearbeitungszeit entsprechend.