Themen in diesem Artikel:
- Definition und Zweck: Erfahre, was Multi-Risk-Versicherungen sind, wie sie aufgebaut sind und warum sie als Alternative zur Berufsunfähigkeitsversicherung gelten.
- Grundfähigkeiten: Lies, welche körperlichen Fähigkeiten versichert sind und wann die Versicherung im Leistungsfall zahlt.
- Schutz bei schweren Krankheiten: Entdecke, wie die Dread-Disease-Komponente funktioniert und welche Erkrankungen abgedeckt sind.
- Gesundheitsprüfung: Erfahre, wie umfangreich die Gesundheitsprüfung ist und worauf du bei der Antragstellung achten musst.
- Vor- und Nachteile: Überblick über die wichtigsten Vorteile wie geringere Kosten und die möglichen Nachteile beim Leistungsumfang.
- FAQ zu Multi-Risk-Versicherungen: Antworten auf die wichtigsten Fragen zu Kosten, Gesundheitsprüfung, Leistungsumfang und Zielgruppen.

Welche Kreditkarte passt zu dir?
Mach jetzt den Test mit unserem Matchfinder und finde
die perfekte Kreditkarte für dich!
Multi-Risk-Versicherungen: Was du darüber wissen musst
Multi-Risk-Versicherungen kombinieren verschiedene Versicherungsbausteine und sichern dich finanziell ab, wenn du deine Arbeitskraft verlierst. Nach offiziellen Statistiken erreichen 20 Prozent aller Arbeitnehmer:innen nicht den regulären Ruhestand, sondern werden bereits vorher berufsunfähig. Für diesen Fall entwickelten Versicherer die Multi-Risk-Versicherung als Alternative zur klassischen Berufsunfähigkeitsversicherung, besonders für Menschen mit körperlich anspruchsvollen Berufen oder Vorerkrankungen.
Was sind Multi-Risk-Versicherungen?
Wie der sperrige Name andeutet, handelt es sich bei einer Multi-Risk-Versicherung um eine Mischung aus verschiedenen Versicherungsbausteinen. Du kannst dir daraus einen individuellen Schutz zusammenstellen, der die finanziellen Risiken abfedert, die sich aus dem Verlust deiner Arbeitskraft ergeben können.
Die meisten Berufstätigen kennen vermutlich die Berufsunfähigkeitsversicherung, abgekürzt mit BU. Warum braucht es also noch ein weiteres Produkt, das offenbar die gleichen Risiken absichert? Die Antwort ist einfach: Das Risiko, wegen einer Erkrankung vorzeitig aus dem Arbeitsleben ausscheiden zu müssen, ist in verschiedenen Berufen unterschiedlich hoch. Wer täglich körperlich schwere Arbeit verrichtet, hat ein größeres Risiko als Menschen, die im Büro am Computer arbeiten. Ein hohes Risiko bedeutet bei Versicherungen automatisch hohe Monatsbeiträge.
So kann die BU für manche Menschen unerschwinglich sein. Manchmal lehnt die Versicherung auch einen Antrag auf BU oder den gewünschten Rentenbetrag ab. Für solche Fälle wurden Multi-Risk-Versicherungen entwickelt. Bei einigen Versicherungsgesellschaften werden diese auch Funktionsinvaliditätsversicherung genannt – das klingt noch komplizierter, beschreibt aber den Schutz fast besser.
Was sind die Grundfähigkeiten bei einer Multi-Risk-Versicherung?
Ein zentraler Baustein einer Multi-Risk-Versicherung ist die Absicherung der sogenannten Grundfähigkeiten. Die Versicherer meinen damit wichtige Körperfunktionen wie Sehen, Hören, Sprechen, Gehen, Stehen sowie den Gebrauch von Armen und Händen.
Im Tarif der Versicherung ist genau geregelt, wie stark die Einschränkung sein muss oder ob mehrere Fähigkeiten verloren gegangen sein müssen, damit die Versicherung zahlt. Daher solltest du die Tarifbestimmungen genau lesen. Multi-Risk-Versicherungen sind sehr kompakte Versicherungsprodukte, die in einem Tarif eine Reihe von Risiken abdecken. Deswegen ist es wichtig, sich den Schutz genau anzusehen, um ihn mit einzeln abgeschlossenen Tarifen zu vergleichen.
Versichert eine Multi-Risk-Versicherung auch schwere Erkrankungen?
Ein anderer Baustein einer Multi-Risk-Versicherung ist in der Regel eine Dread-Disease-Versicherung. Diese Versicherungen zahlen, wenn du eine schwere Erkrankung erleidest. Dazu zählen typischerweise Krebs, Schlaganfälle, Herzinfarkte und Multiple Sklerose. Möglicherweise sind auch weitere Erkrankungen mitversichert – auch das regeln die einzelnen Tarifbestimmungen.
Bevor die Versicherung zahlt, musst du häufig nach Vertragsunterzeichnung erst eine Wartezeit überbrücken. Damit will die Versicherung verhindern, dass Menschen, die bereits von der Erkrankung wissen, schnell noch eine Versicherung abschließen und Leistungen erhalten. Dread-Disease-Versicherungen zahlen üblicherweise keine Monatsrente, sondern leisten Einmalzahlungen. Mit denen lassen sich dann Zusatzkosten durch die Krankheit bewältigen. Vertraglich kann vereinbart sein, dass die Krankheit erst ein besonders Stadium erreicht haben muss, bevor der Leistungsfall eintritt.
Ein wichtiger Punkt: Multi-Risk-Versicherungen bieten in der Regel keinen oder nur einen geringen Schutz bei psychischen Erkrankungen.
Gibt es bei Multi-Risk-Versicherungen eine Gesundheitsprüfung?
Multi-Risk-Versicherungen verzichten nicht auf die branchenübliche Gesundheitsprüfung. Weil sie aber weniger Risiken als die Berufsunfähigkeitsversicherung absichern, fallen die Gesundheitsfragen meistens nicht ganz so umfangreich aus. Außerdem fallen Vorerkrankungen häufig weniger stark ins Gewicht und sorgen nicht automatisch für eine Erhöhung der Monatsbeiträge.
Wichtig zu wissen: Werden die Fragen nicht wahrheitsgemäß beantwortet, kann sich die Gesellschaft weigern, Leistungen zu erbringen. Bei Multi-Risk-Versicherungen kommt es bei der Auswahl der Versicherungsbausteine nicht auf die Zahl der Elemente an, sondern auf die jeweils versicherten Risiken – und die solltest du genau prüfen.
Die Vor- und Nachteile von Multi-Risk-Versicherungen
Der wesentliche Vorteil einer Multi-Risk-Versicherung besteht darin, dass diese Versicherung in Abhängigkeit von Alter und Beruf günstiger als die klassische Berufsunfähigkeitsversicherung ist. Zudem steht eine Multi-Risk-Versicherung fast allen Personen offen, die bei einer BU ausgeschlossen sind.
Die wesentlichen Nachteile ergeben sich aus den abgesicherten Risiken respektive der Leistungen im Schadenfall. Der Vertrag regelt häufig, dass mindestens ein prozentualer Teil der Grundfähigkeiten eingebüßt sein muss, bevor Leistungen fließen. Das macht die genaue Prüfung der Vertragsbedingungen so wichtig.
Häufige Fragen zu Multi-Risk-Versicherungen
Was ist der Unterschied zwischen Multi-Risk-Versicherung und Berufsunfähigkeitsversicherung?
Multi-Risk-Versicherungen sind günstiger als die BU und kombinieren verschiedene Versicherungsbausteine. Sie zahlen bei Verlust von Grundfähigkeiten oder schweren Erkrankungen, während die BU bei Berufsunfähigkeit leistet.
Für wen eignet sich eine Multi-Risk-Versicherung besonders?
Sie eignet sich für Menschen mit körperlich anspruchsvollen Berufen, bei denen eine BU zu teuer wäre. Auch Personen mit Vorerkrankungen oder abgelehnten BU-Anträgen profitieren von diesem Versicherungsmodell.
Welche Grundfähigkeiten sind bei Multi-Risk-Versicherungen versichert?
Versichert sind wichtige Körperfunktionen wie Sehen, Hören, Sprechen, Gehen, Stehen sowie der Gebrauch von Armen und Händen. Die genauen Bedingungen regeln die jeweiligen Tarifbestimmungen.
Zahlt die Multi-Risk-Versicherung bei psychischen Erkrankungen?
Multi-Risk-Versicherungen bieten in der Regel keinen oder nur einen sehr geringen Schutz bei psychischen Erkrankungen. Dies ist ein wichtiger Unterschied zur klassischen Berufsunfähigkeitsversicherung.
Wie funktioniert die Dread-Disease-Komponente?
Die Dread-Disease-Versicherung zahlt eine Einmalzahlung bei schweren Erkrankungen wie Krebs, Schlaganfall oder Herzinfarkt. Nach Vertragsabschluss gilt meist eine Wartezeit, bevor Leistungen möglich sind.
Ist eine Gesundheitsprüfung bei Multi-Risk-Versicherungen erforderlich?
Ja, eine Gesundheitsprüfung ist erforderlich, fällt aber weniger umfangreich aus als bei der BU. Vorerkrankungen haben oft weniger Einfluss auf die Beitragshöhe als bei klassischen Berufsunfähigkeitsversicherungen.
Wie hoch sind die Kosten einer Multi-Risk-Versicherung?
Die Kosten sind abhängig von Alter und Beruf, liegen aber in der Regel deutlich unter denen einer Berufsunfähigkeitsversicherung. Das macht sie zur attraktiven Alternative für viele Berufstätige.
Was passiert bei falschen Angaben in der Gesundheitsprüfung?
Bei unwahrheitsgemäßen Angaben kann sich die Versicherungsgesellschaft weigern, Leistungen zu erbringen. Ehrlichkeit bei der Gesundheitsprüfung ist daher absolut wichtig für den späteren Versicherungsschutz.







