Themen in diesem Artikel:
- Der Zeitfaktor beim Vermögensaufbau: Warum frühes Sparen für Kinder den entscheidenden Unterschied macht und wie sich selbst kleine Beträge über 18 Jahre zu beachtlichem Vermögen entwickeln.
- Zinsen und ihre Auswirkung: Wie bereits ein Prozentpunkt mehr Rendite das Endergebnis dramatisch verändert und warum klassische Sparprodukte heute kaum noch rentabel sind.
- Aktien und ETFs als langfristige Lösung: Weshalb Aktienfonds trotz Schwankungen bei langen Anlagehorizonten überzeugen und ETF-Sparpläne bereits ab 25 Euro monatlich möglich sind.
- Steuerliche Überlegungen: Auf welchen Namen du das Depot eröffnen solltest und welche steuerlichen Vorteile sich durch Freibeträge ergeben können.

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Wenn du für dein Kind Geld anlegen möchtest, stehen dir verschiedene Sparmöglichkeiten zur Verfügung, die über einen langen Anlagehorizont ordentliche Renditen erwirtschaften können. Die erste eigene Wohnung, ein Auto oder eine Weltreise – solche Wünsche junger Erwachsener lassen sich deutlich leichter erfüllen, wenn Eltern oder Großeltern frühzeitig mit dem Vermögensaufbau begonnen haben. Die gute Nachricht: Schon mit überschaubaren monatlichen Beträgen kannst du deinem Kind einen soliden finanziellen Start ins Erwachsenenleben ermöglichen.
Je früher, desto besser: Der Zeitfaktor beim Vermögensaufbau
Das erste Auto, eine Weltreise oder die Miete für die erste eigene Wohnung – junge Erwachsene haben verschiedene, kostspielige Wünsche. Aufgrund des meist geringen Einkommens können sich Berufsanfänger:innen oder Studierende solche Sehnsüchte aber nur schwer erfüllen. Da hilft es enorm, wenn die Eltern schon früh angefangen haben, Geld für den Nachwuchs zurückzulegen, über das die Kinder mit Einsetzen der Volljährigkeit entweder frei verfügen dürfen oder das für eine sorgenfreie Ausbildung gedacht ist.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Geld für die Kids über einen langen Zeitraum gewinnbringend anzulegen oder zu investieren. Je früher Eltern oder Großeltern damit anfangen, desto mehr rentiert sich die Anlage. Denn über 18 Jahre oder mehr kann ein ordentliches Vermögen zusammenkommen. Der lange Anlagehorizont ist dabei dein größter Vorteil: Er ermöglicht es dir, auch schwankungsreichere Anlageformen zu nutzen und kurzfristige Marktschwankungen einfach auszusitzen.
📌 Gut zu wissen
Viele Banken haben spezielle Kindersparbücher im Angebot, die Eltern mit teils deutlich höheren Zinsen als auf normale Sparbücher oder mit Startguthaben und Prämien locken. Aber in der Regel schränken andere Konditionen diese vermeintlich attraktiven Angebote deutlich ein. So gilt der höhere Zinssatz bei dem einen Anbieter nur für einen begrenzten Zeitraum, beim anderen nur bis zu einem Maximalbetrag, der schnell erreicht ist. Wer dennoch auf diesen „Klassiker“ zurückgreifen möchte, sollte die verfügbaren Angebote zuvor intensiv vergleichen.
Jedes Prozent mehr Zinsen hat erheblichen Einfluss
Wenn jeder Elternteil mit der Geburt des Kindes bis zur Volljährigkeit monatlich 50 Euro beisteuert, kommen schon bei der Version „Sparschwein“ 21.600 Euro zusammen. Da die Rendite hier aber bei null Prozent liegt, solltest du dich mit attraktiveren Geldanlagen beschäftigen. Die Unterschiede zwischen verschiedenen Anlageformen werden erst auf den zweiten Blick wirklich deutlich – und sie sind beeindruckend.
Vor langer Zeit war das Sparbuch schwer in Mode, später lockten Tagesgeld- oder Festgeldkonten mit attraktiven Renditen. Doch aufgrund der Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank lässt sich das Geld auf diese Weise heutzutage kaum vermehren. Auch wenn die Zinsen im Jahr 2022 wieder angestiegen sind, frisst die Inflation die Gewinne wieder auf.
Dennoch zeigt sich die Macht des Zinseszinseffekts eindrucksvoll: Selbst bei einer jährlichen Zinszahlung von nur zwei Prozent ergibt das Kapital aus dem obigen Beispiel nicht mehr 21.600, sondern knapp 26.000 Euro nach 18 Jahren. Sollten die Zinsen weiter steigen und eine dreiprozentige Rendite möglich sein, ergibt sich durch den Zinseszinseffekt mit Eintreten der Volljährigkeit eine Summe von gut 28.500 Euro. Der Unterschied zwischen null und drei Prozent Rendite beträgt also fast 7.000 Euro – bei identischen Einzahlungen.
💡 Tipp
Nutze Renditerechner im Internet, um verschiedene Szenarien durchzuspielen. So kannst du genau sehen, wie sich unterschiedliche Sparraten, Laufzeiten und Zinssätze auf das Endergebnis auswirken. Bereits ein Prozent mehr Rendite kann über 18 Jahre mehrere tausend Euro Unterschied bedeuten – das motiviert, sich nach besseren Anlagemöglichkeiten umzusehen!
Aktien sind auch als Geldanlage für Kinder sinnvoll
Aufgrund der geringen Renditen der Festzinsanlagen solltest du dich auch mit dem Erwerb von Aktien beschäftigen. Der große Vorteil eines solchen Investments bei der Geldanlage für die eigenen Kinder liegt auf der Hand: Der lange Anlagehorizont hilft, Abstürze an den Börsen einfach aussitzen zu können und auf die langfristig gesehen positive Entwicklung an den Aktienmärkten zu vertrauen.
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Wer in der Vergangenheit über einen Zeitraum von 15 Jahren in Aktienfonds investiert hatte, die den DAX abbilden, lag immer im Plus. Eine Auswertung des Deutschen Aktieninstituts zeigt bei einem Anlagezeitraum von 20 Jahren eine durchschnittliche Rendite von 8,7 Prozent im Jahr auf das angelegte Geld. Im schlechtesten Fall lag die jährliche Rendite bei 3,3 Prozent, im besten sogar bei 15,2 Prozent. Denn nicht nur die Kursentwicklung verlief bei vielen deutschen Börsenwerten positiv, auch die Dividenden trugen zur Gesamtrendite bei.
Trendprodukt ETFs: Kostengünstige Aktienfonds
ETFs (Exchange Traded Funds) werden als Anlageform hierzulande immer beliebter. ETFs sind Aktienfonds, die einen Aktienindex nachbilden, wie beispielsweise den DAX. Das verwaltete Vermögen der ETFs in Deutschland stieg laut dem Investment-Verband BVI von rund 68 Milliarden Euro im Jahr 2010 auf fast 169 Milliarden im Jahr 2020 an. ETF-Sparpläne eignen sich, um kostengünstig und unkompliziert in den Vermögensaufbau durch Wertpapiere einzusteigen.
Stiftung Warentest empfiehlt einen ETF auf den weltweiten Aktienindex MSCI World. Dieser habe über einen Zeitraum von 20 Jahren im Mittel eine Rendite von 8,6 Prozent erwirtschaftet. Die Investition in einen solchen Fonds kann entweder mit einem größeren Betrag auf einen Schlag erfolgen oder in Form eines Sparplans. Viele Geldinstitute bieten solche Sparpläne schon ab einer Einzahlung in Höhe von 25 Euro monatlich an, auch in Form von kostenlosen Junior Depots mit Inhaberschaft auf die Kinder.
💡 Tipp
ETF-Sparpläne bieten dir maximale Flexibilität: Du kannst die monatliche Sparrate jederzeit anpassen, aussetzen oder erhöhen – je nach finanzieller Situation. Viele Banken verzichten mittlerweile auf Gebühren für die Ausführung von Sparplänen, was die Kosten minimal hält und die Rendite maximiert. Vergleiche verschiedene Anbieter und achte auf kostenlose Sparplanausführungen!
Anlegen auf den Namen des Kindes oder der Eltern?
Wer bei einem Geldinstitut ein Konto oder ein Depot für die Kinder eröffnet, muss sich entscheiden, auf welchen Namen die Anlage angemeldet wird. Das kann gerade hinsichtlich der Steuern entscheidend sein: Wer auf den eigenen Namen spart, muss die Kapitalerträge selbst versteuern. Für Eltern, deren Freibeträge ausgeschöpft sind, kann es sich also lohnen, Geld auf den Namen des Kindes anzulegen. Kinder haben eigene Steuerfreibeträge, die bei der Geldanlage genutzt werden können, solange die Kapitalerträge unterhalb dieser Grenzen bleiben.
📌 Gut zu wissen
Wenn du ein Depot auf den Namen deines Kindes eröffnest, gehört das Geld rechtlich deinem Kind. Mit Erreichen der Volljährigkeit kann es frei darüber verfügen – unabhängig davon, was du dir vorgestellt hast. Überlege dir daher gut, ob du die Kontrolle abgeben möchtest oder lieber auf deinen Namen sparst und das Geld zu einem von dir gewählten Zeitpunkt übergibst.
❔ Häufig gestellte Fragen
Ab welchem Betrag lohnt sich eine Geldanlage für Kinder?
Eine Geldanlage für Kinder lohnt sich bereits ab 25 Euro monatlich. Viele Geldinstitute bieten ETF-Sparpläne zu diesen Konditionen an. Durch den langen Anlagehorizont und den Zinseszinseffekt können auch kleine Beträge zu beachtlichem Vermögen heranwachsen.
Wie viel Geld kommt bei 100 Euro monatlich nach 18 Jahren zusammen?
Bei 100 Euro monatlich über 18 Jahre ergeben sich ohne Zinsen 21.600 Euro. Mit zwei Prozent Rendite sind es etwa 26.000 Euro, bei drei Prozent rund 28.500 Euro und bei historischen Aktienrenditen von 8,7 Prozent sogar deutlich über 40.000 Euro.
Sind Aktien für Kinder nicht zu riskant?
Bei einem Anlagehorizont von 15 Jahren oder mehr waren Aktienfonds historisch immer im Plus. Der lange Zeitraum bis zur Volljährigkeit ermöglicht es, Börsenschwankungen auszusitzen. Das Deutsche Aktieninstitut bestätigt bei 20 Jahren Anlagedauer durchweg positive Renditen.
Welcher ETF eignet sich am besten für Kinder?
Stiftung Warentest empfiehlt ETFs auf den weltweiten Aktienindex MSCI World. Diese bieten breite Streuung über verschiedene Länder und Branchen und erzielten über 20 Jahre durchschnittlich 8,6 Prozent Rendite jährlich bei überschaubaren Kosten.
Sollte ich das Depot auf meinen Namen oder den Namen meines Kindes eröffnen?
Ein Depot auf den Namen des Kindes bietet steuerliche Vorteile durch eigene Freibeträge. Allerdings kann das Kind mit 18 Jahren frei über das Geld verfügen. Ein Depot auf deinen Namen gibt dir mehr Kontrolle, aber du musst die Erträge selbst versteuern.







