Themen in diesem Artikel:
- Funktionsweise von Investmentfonds: Wie Fonds Kapital sammeln, investieren und durch Diversifikation das Risiko für Anleger:innen reduzieren
- Börsengehandelte Fondsarten im Überblick: Von Aktienfonds über Rentenfonds bis zu ETFs – welche sechs Haupttypen es gibt und wie sie sich unterscheiden
- Kosten und Gebührenstruktur: Was die Total Expense Ratio bedeutet und welche Kosten im TER enthalten sind oder separat anfallen
- Vor- und Nachteile von Investmentfonds: Warum Fonds mit Sicherheit und Transparenz punkten, aber auch höhere Gebühren mit sich bringen können

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Investmentfonds bieten dir eine transparente und sichere Möglichkeit, dein Kapital breit gestreut anzulegen und langfristig attraktive Renditen zu erzielen. In Zeiten kollabierender Rentensysteme und hoher Inflationsraten rücken diese Anlageformen zunehmend in den Fokus. Du profitierst von professionellem Fondsmanagement, das dein investiertes Kapital über verschiedene Anlageklassen verteilt – von Aktien über Anleihen bis hin zu Rohstoffen. Diese Diversifikation reduziert dein Investitionsrisiko erheblich und ermöglicht dir gleichzeitig, an den Renditechancen unterschiedlicher Märkte teilzuhaben.
Was sind Investmentfonds und wie funktionieren sie?
Investmentfonds, auch Anlagefonds oder Fonds genannt, funktionieren nach einem einfachen Prinzip: Sie sammeln Kapital von vielen Investor:innen ein, das anschließend durch ein professionelles Fondsmanagement an den Finanzmärkten investiert wird. Das gesammelte Fondsvermögen fließt in verschiedene Anlageklassen – beispielsweise in Aktien und Anleihen unterschiedlicher Unternehmen, in Rohstoffe oder in Indizes verschiedener Kapitalmärkte. Diese breite Streuung der Investments nennt man Diversifikation, und sie ist das Herzstück jeder Fondsstrategie.
📌 Gut zu wissen
Investmentfonds gelten in Deutschland als Sondervermögen. Das bedeutet, dass deine Fondsanteile rechtlich vom Vermögen der Fondsgesellschaft getrennt sind. Selbst bei einer Insolvenz des Fondsanbieters bleibt dein investiertes Kapital geschützt und gehört weiterhin dir.
Durch die Diversifikation wird dein Investitionsrisiko deutlich reduziert. Wenn eine Anlage an Wert verliert, können andere Investments im Portfolio diese Verluste ausgleichen. Das sorgt für mehr Sicherheit in deinem Portfolio. Gleichzeitig eröffnen dir diversifizierte Fondsinvestments die Möglichkeit, Renditechancen verschiedener Märkte gleichzeitig wahrzunehmen. Du musst dich nicht für einen einzelnen Markt oder eine bestimmte Branche entscheiden, sondern kannst von der Entwicklung mehrerer Bereiche profitieren.
Das Fondsmanagement übernimmt für dich die Auswahl der Einzeltitel und trifft Investitionsentscheidungen basierend auf Marktanalysen und Strategien. Du als Anleger:in kaufst Anteile am Fonds und partizipierst damit anteilig an der Wertentwicklung des gesamten Fondsvermögens.
Börsengehandelte Fondsarten im Überblick
Für jedes Anlageprodukt gibt es den passenden Investmentfonds. Die Vielfalt ermöglicht es dir, eine Anlagestrategie zu wählen, die zu deinen persönlichen Zielen und deiner Risikobereitschaft passt.
Aktienfonds
Aktienfonds investieren in Aktien börsennotierter Unternehmen und bieten dir die Chance auf Kursgewinne. Einige Fonds investieren weltweit und streuen dein Kapital über verschiedene Kontinente, während andere sich ausschließlich auf bestimmte Regionen, Branchen, Themen oder Länder konzentrieren. Diese Spezialisierung ermöglicht es dir, gezielt in Märkte zu investieren, von denen du überzeugt bist. Die Erträge ergeben sich hauptsächlich aus Kurssteigerungen der gehaltenen Aktien.
Rentenfonds
Rentenfonds setzen auf festverzinsliche Wertpapiere wie Staats- oder Unternehmensanleihen sowie Pfandbriefe. Sie investieren das Fondsvermögen mit verschiedenen Anlageschwerpunkten bei Laufzeiten, Emittenten, Währungen und Regionen. Rentenfonds gelten als konservativere Anlageform und versprechen dir Erträge aus Zinsen und Kursgewinnen. Sie eignen sich besonders, wenn du eine stabilere Wertentwicklung bevorzugst.
Mischfonds
Mischfonds kombinieren verschiedene Anlageklassen in einem Portfolio – etwa Aktien, Staatsanleihen, Rohstoffe oder Immobilien. Diese Mischung ermöglicht es dir, von unterschiedlichen Marktentwicklungen zu profitieren. Du kannst mit Mischfonds Gewinne sowohl aus Zinsen als auch aus Kurssteigerungen erzielen. Die flexible Aufteilung zwischen risikoreicheren und sichereren Anlagen macht Mischfonds zu einer ausgewogenen Investitionsmöglichkeit.
💡 Tipp
Für Einsteiger:innen eignen sich besonders breit gestreute ETFs auf Weltindizes wie den MSCI World oder FTSE All-World. Diese bilden die Entwicklung von über 1.500 Unternehmen weltweit ab und bieten maximale Diversifikation bei minimalen Kosten von oft unter 0,2% pro Jahr.
Offene Immobilienfonds
Offene Immobilienfonds investieren meist in Gewerbeimmobilien wie Bürogebäude, Einkaufszentren oder Logistikimmobilien. Während manche Fonds auf bestimmte Regionen oder Länder spezialisiert sind, haben andere bestimmte Immobilientypen im Blick. Du kannst Erträge aus Kursgewinnen durch Wertsteigerungen der Immobilien erwirtschaften. Zusätzlich profitierst du oft von Mieteinnahmen, die die Immobilien generieren.
ETFs (Exchange Traded Funds)
ETFs (Exchange Traded Funds) bilden einen Index wie den MSCI World oder den DAX nach. Diese Indexnachbildung geschieht entweder über den direkten Kauf der im Index gelisteten Aktien oder über die künstliche Nachbildung des Index durch Derivate. Die Ertragsquelle von ETFs sind Kursgewinne, die sich aus der Entwicklung des abgebildeten Index ergeben. ETFs zeichnen sich durch besonders niedrige Kosten aus, da sie passiv gemanagt werden.
Geldmarktfonds
Geldmarktfonds investieren dein Kapital in festverzinsliche Wertpapiere, Bankguthaben oder Festgelder. Sie ermöglichen dir Gewinne durch Zinsen und Kurssteigerungen, wobei die Renditen meist moderater ausfallen als bei Aktienfonds. Einige Geldmarktfonds sind zudem in hochwertige Anleihen investiert. Diese Fondsart eignet sich besonders für kurzfristige Anlagen oder als sicherer Baustein in deinem Portfolio.
Welche Gebühren gibt es bei Fonds?
Die Kosten eines Investmentfonds hängen stark von seiner Beschaffenheit ab. Ein aktiv gemanagter Investmentfonds wird von einem professionellen Fondsmanagement betreut, das kontinuierlich Anlageentscheidungen trifft und das Portfolio anpasst. Dadurch entstehen höhere Kosten als etwa bei einem ETF, der passiv gemanagt wird und lediglich einen Index nachbildet.
Die Total Expense Ratio (TER) ist die zentrale Fondskennzahl für dich als Anleger:in. Sie zeigt die Gesamtkostenquote und gibt an, welche Kosten bei einem Investmentfonds jährlich auf dich zukommen. Je niedriger der TER, desto höher fällt deine Fondsrendite aus, da weniger Kosten von der Wertentwicklung abgezogen werden.
Im TER enthaltene Kosten
Im TER sind folgende Posten enthalten: Die Depotgebühr für die Verwahrung der Wertpapiere, die Managementfee als Vergütung für das Fondsmanagement und sonstige Betriebskosten wie Verwaltungs- und Prüfungskosten. Diese Kosten werden automatisch vom Fondsvermögen abgezogen und mindern die ausgewiesene Rendite.
📌 Gut zu wissen
Die TER wird nicht von deinem Konto abgebucht, sondern direkt vom Fondsvermögen abgezogen. Das bedeutet: Die ausgewiesene Wertentwicklung eines Fonds ist bereits um die TER bereinigt. Du siehst also immer die Netto-Performance nach Kosten.
Zusätzliche Kosten außerhalb des TER
Nicht im TER enthalten sind jedoch weitere Kosten, die zusätzlich anfallen können. Der Ausgabeaufschlag wird beim Kauf von Fondsanteilen fällig und liegt oft zwischen drei und fünf Prozent. Transaktionskosten entstehen, wenn das Fondsmanagement Wertpapiere kauft oder verkauft. Performance-abhängige Gebühren werden bei einigen Fonds erhoben, wenn bestimmte Renditeziele erreicht werden. Bei Dachfonds, die in andere Fonds investieren, fallen zusätzlich Gebühren für die Zielfonds an.
💡 Tipp
Vermeide den Ausgabeaufschlag durch den Kauf über Direktbanken oder Online-Broker. Viele bieten rabattierte oder sogar komplett ausgabeaufschlagsfreie Fonds an. Bei ETFs entfällt der Ausgabeaufschlag generell, da sie wie Aktien an der Börse gehandelt werden.
Welche Vor- und Nachteile haben Investmentfonds?
Die Vorteile von Investmentfonds
Investmentfonds bieten dir zahlreiche Vorteile, die sie zu einer attraktiven Anlageform machen. Die Sicherheit steht dabei an erster Stelle: Weil ein Investmentfonds in verschiedene Anlageklassen investiert, wird dein Verlustrisiko breit gestreut. Selbst wenn einzelne Investments an Wert verlieren, können andere Positionen diese Verluste ausgleichen. Zudem gelten Fonds in Deutschland als Sondervermögen, was das Ausfallrisiko des Fonds für dich als Anleger:in so gut wie ausschließt. Selbst bei einer Insolvenz der Fondsgesellschaft bleibt dein investiertes Kapital geschützt.
Die Einfachheit macht Investmentfonds besonders für Börsenneulinge attraktiv. Das Investieren in einen aktiv gemanagten Fonds ist relativ unkompliziert, da die Verwaltung des Fonds beim Fondsmanagement liegt. Du musst dich nicht selbst um die Auswahl einzelner Aktien oder Anleihen kümmern – das übernehmen Profis für dich. Ebenso liegt das Investment des Fondsvermögens in den Händen erfahrener Fondsmanager:innen, die kontinuierlich die Märkte beobachten.
Die Transparenz ist ein weiterer wichtiger Vorteil. Sowohl bei ETFs als auch bei klassischen Investmentfonds profitierst du von transparenten und regulierten Finanzprodukten. Viele Fonds sind durch Qualitätsmerkmale wie UCITS zertifiziert, was dir zusätzliche Sicherheit bietet. Du kannst jederzeit nachvollziehen, in welche Werte dein Geld investiert ist und wie sich der Fonds entwickelt.
Die Rendite überzeugt besonders im Vergleich zu klassischen Sparformen. Im Gegensatz zu Festgeldern, bei denen der Ertrag ausschließlich auf Zinsen beruht, ist die Renditechance bei einem Investmentfonds deutlich höher. Über längere Zeiträume haben Aktienfonds historisch betrachtet deutlich bessere Erträge erzielt als verzinsliche Sparprodukte.
Die Nachteile von Investmentfonds
Dennoch solltest du auch die Nachteile kennen. Hohe Gebühren können deine Rendite schmälern. Gegenüber passiv gemanagten ETFs, bei denen Algorithmen den Index nachbilden, werden bei aktiv gemanagten Fonds meistens höhere Kosten fällig. Diese Mehrkosten müssen durch eine bessere Performance erst einmal ausgeglichen werden.
📌 Gut zu wissen
Studien zeigen, dass nur etwa 10-15% der aktiv gemanagten Fonds ihren Vergleichsindex über einen Zeitraum von 10 Jahren schlagen können. Nach Abzug der höheren Gebühren fällt diese Quote noch niedriger aus. Das spricht für kostengünstige Indexfonds als Basisinvestment.
Der begrenzte Wertzuwachs ist ein weiterer Aspekt, den du beachten solltest. Die Performance aktiv gemanagter Fonds ist selten besser als der Gesamtmarkt. Viele Studien zeigen, dass nur wenige Fondsmanager:innen es schaffen, den Markt langfristig zu schlagen. Die höheren Kosten aktiver Fonds führen oft dazu, dass die Nettorendite hinter der eines einfachen Index-ETFs zurückbleibt.
Die fehlende Mitbestimmung bedeutet, dass bei aktiv gemanagten Fonds das Fondsmanagement über die Auswahl der Einzeltitel entscheidet. Du als Anleger:in hast keinen direkten Einfluss darauf, welche konkreten Aktien oder Anleihen gekauft werden. Diese Entscheidungshoheit liegt vollständig beim Fondsmanagement, was für dich sowohl Vor- als auch Nachteil sein kann.
❔ Häufig gestellte Fragen
Was ist der Unterschied zwischen offenen und geschlossenen Fonds?
Offene Fonds haben keine Begrenzung bei der Anzahl der Anteile und du kannst jederzeit ein- oder aussteigen. Geschlossene Fonds sammeln nur einmalig Kapital für ein konkretes Projekt ein, haben eine feste Laufzeit und du kannst deine Anteile nur schwer vor Laufzeitende verkaufen.
Wie viel Geld sollte ich mindestens in Fonds investieren?
Bei vielen Fonds kannst du bereits ab 25-50 Euro pro Monat per Sparplan investieren. Für Einmalanlagen liegt die Mindestanlage oft bei 500-1.000 Euro. ETFs kannst du sogar schon ab dem Preis einer einzelnen Aktie kaufen, oft unter 100 Euro.
Muss ich Steuern auf Fondsgewinne zahlen?
Ja, auf Fondsgewinne fällt die Abgeltungssteuer von 25% plus Solidaritätszuschlag und ggf. Kirchensteuer an. Insgesamt sind das etwa 26-28% der Gewinne. Du hast aber einen jährlichen Freibetrag von 1.000 Euro (Singles) bzw. 2.000 Euro (Verheiratete) für Kapitalerträge.
Was passiert mit meinem Geld, wenn die Fondsgesellschaft pleitegeht?
Dein investiertes Kapital ist als Sondervermögen geschützt und gehört nicht zur Insolvenzmasse der Fondsgesellschaft. Die Wertpapiere werden bei einer Depotbank verwahrt und bleiben dein Eigentum. Im Insolvenzfall wird der Fonds auf eine andere Gesellschaft übertragen oder abgewickelt und du erhältst dein Geld zurück.
Sind thesaurierende oder ausschüttende Fonds besser?
Thesaurierende Fonds reinvestieren Erträge automatisch und eignen sich besser für den langfristigen Vermögensaufbau durch den Zinseszinseffekt. Ausschüttende Fonds zahlen Erträge aus und eignen sich, wenn du regelmäßige Einkünfte wünschst. Steuerlich sind beide seit 2018 gleichgestellt.
Wie lange sollte ich in Fonds investiert bleiben?
Bei Aktienfonds empfiehlt sich ein Anlagehorizont von mindestens 5-10 Jahren, um kurzfristige Schwankungen auszusitzen. Rentenfonds können auch für kürzere Zeiträume ab 2-3 Jahren geeignet sein. Geldmarktfonds eignen sich sogar für sehr kurze Anlagen unter einem Jahr.







