Bid-Ask-Spread verstehen: Kosten im Wertpapierhandel

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Das wichtigste in Kürze:

Der Bid-Ask-Spread ist die unsichtbare Gebühr, die du bei jeder Börsentransaktion zahlst. Diese Differenz zwischen Kauf- und Verkaufspreis kann deine Rendite erheblich beeinflussen – besonders wenn du sie nicht verstehst. In diesem Artikel erfährst du, wie der Spread funktioniert, welche Faktoren seine Höhe bestimmen und mit welchen konkreten Strategien du diese versteckten Kosten minimierst.

Themen in diesem Artikel:

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Was ist der Bid-Ask-Spread?

Der Bid-Ask-Spread bezeichnet die Spanne zwischen dem höchsten Preis, den Käufer:innen bereit sind zu zahlen, und dem niedrigsten Preis, den Verkäufer:innen bereit sind zu akzeptieren. Diese Differenz spielt bei Wertpapiertransaktionen an der Börse eine zentrale Rolle. Der Begriff setzt sich aus drei englischen Wörtern zusammen: „bid“ bedeutet „bieten“, „ask“ lässt sich mit „nachfragen“ übersetzen und „spread“ ist die „Spanne“.

Im Deutschen wird der Bid-Ask-Spread auch als Geld-Brief-Spanne bezeichnet, also als Differenz zwischen dem Geld- und Briefkurs. Dabei gilt eine wichtige Regel: Der Verkaufspreis, auch Geld-Kurs oder Bid-Preis genannt, liegt in der Regel höher. Das ist logisch, denn alle Verkäufer:innen haben das Ziel, so teuer wie möglich zu verkaufen, wohingegen Käufer:innen so günstig wie möglich kaufen möchten.

📌 Gut zu wissen

Der Verkaufspreis liegt immer über dem Kaufpreis – diese Differenz ist für Market Maker und Broker eine wichtige Einnahmequelle. Als Anleger:in zahlst du diese Differenz automatisch bei jeder Transaktion mit.

Ein praktisches Beispiel verdeutlicht das Prinzip: Möchte jemand zu 55 verkaufen, liegt das Kaufangebot aber nur bei 45, dann beträgt der Spread zehn. Sind beide Seiten mit dem angebotenen beziehungsweise dem nachgefragten Preis einverstanden, kommt es zu einer erfolgreichen Transaktion. Dabei kann es um den Handel von Wertpapieren wie Aktien gehen, aber ebenso um ausländische Währungen oder Rohstoffe wie beispielsweise Edelmetalle. Ist der Spread zu hoch, kommt keine Transaktion zustande.

Die Höhe des Bid-Ask-Spreads

Die Höhe eines Spreads ist nicht festgelegt, sondern hängt von verschiedenen Faktoren ab und kann über einen Handelstag hinweg variieren. Insbesondere das Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage sowie die Liquidität von Wertpapieren bestimmen maßgeblich die Höhe des Bid-Ask-Spreads.

Es gilt eine einfache Regel: Je größer Angebot und Nachfrage sind, desto liquider ist die Aktie und desto „enger“, also desto niedriger ist der Spread. Bei geringer Liquidität ist die Spanne hingegen größer. Stark gehandelte Aktien großer DAX-Konzerne haben entsprechend einen besonders niedrigen Bid-Ask-Spread in Höhe von teils nur einem Cent.

💡 Tipp

Beobachte den Spread deiner Wunschaktie zu verschiedenen Tageszeiten. Oft ist er kurz nach Börseneröffnung und kurz vor Börsenschluss am niedrigsten, da dann das Handelsvolumen am höchsten ist. Plane deine Trades entsprechend, um Kosten zu sparen.

Das Marktverhalten folgt dabei klaren Mustern: Übersteigt die angebotene Menge die zu einem Zeitpunkt nachgefragte Menge deutlich, sind Verkäufer:innen in der Regel eher bereit, niedrigere Preise zu akzeptieren. Verhält es sich genau umgekehrt, übersteigt also die Nachfrage das Angebot, akzeptieren Käufer:innen auch höhere Preise. Diese Dynamik sorgt für ständige Bewegung an den Finanzmärkten.

Market Maker: Die unsichtbaren Stabilisatoren

Wenn es um die Liquidität von Wertpapieren an der Börse geht, spielen sogenannte Market Maker eine wichtige Rolle. Market Maker, zu Deutsch „Markt-Macher“, sind Marktteilnehmer:innen auf Finanzmärkten, die auf eigenes Risiko durch den Kauf und Verkauf großer Mengen von Aktien oder anderen Vermögenswerten für Liquidität sorgen. Sie greifen in die Marktentwicklung ein, indem sie Angebots- und Nachfragelücken durch Verkäufe und Käufe ausgleichen.

Dadurch gewährleisten und unterstützen Market Maker ein reibungsloses Funktionieren der Finanzmärkte, die Stabilität der Börsenkurse und geringe Volatilitäten. Bei Market Makern kann es sich um Einzelpersonen handeln, meist sind es aber ganze Institutionen.

📌 Gut zu wissen

Market Maker sind gesetzlich verpflichtet, kontinuierlich Kauf- und Verkaufspreise zu stellen. Ohne sie wäre der Handel vieler Wertpapiere, besonders bei kleineren Aktien, kaum möglich oder mit extrem hohen Spreads verbunden.

Ihr Geschäftsmodell basiert auf dem Bid-Ask-Spread: Sie verdienen ihr Geld durch die Differenz zwischen Geld- und Briefkurs. Selbst wenn der Spread niedrig ist, können durch hohe Handelsvolumina deutliche Gewinne für Market Maker entstehen, die deren Kursrisiken ausgleichen. Diese Akteur:innen sind damit unverzichtbar für funktionierende Märkte.

Bid-Ask-Spread und Slippage

Anleger:innen haben grundsätzlich ein Interesse daran, hohe Handelsgebühren durch den Bid-Ask-Spread zu vermeiden, da sie die Rendite beeinträchtigen. Von Bedeutung ist dabei die Zeitspanne zwischen der Platzierung einer Order bei einem Broker, also der Person oder Institution, die die Transaktion durchführt, und deren tatsächlicher Durchführung. Das heißt, dass sich der Markt und damit der erwartete Kurs einer Aktie in diesem Zeitraum ändern kann.

Diese Änderung wird als Slippage bezeichnet, was so viel bedeutet wie „Schwund“. Slippage kann für Anleger:innen etwas Gutes sein, also zu Gewinn führen, oder etwas Schlechtes sein und Verlust bedeuten. Es ist auch möglich, dass überhaupt keine Slippage auftritt und der Handel zum gewünschten Preis durchgeführt wird.

Es wird zwischen zwei Arten unterschieden: Bei positiver Slippage wird der Handel zu einem besseren Auftrag ausgeführt. Bei negativer Slippage wird der Handel zu einem schlechteren Preis ausgeführt. Einige Märkte sind anfälliger für Slippage als andere. In der Regel tritt Slippage insbesondere auf sehr volatilen Märkten mit starken Kursschwankungen auf.

💡 Tipp

Verwende Limit-Orders statt Market-Orders, um Slippage zu vermeiden. Mit einer Limit-Order legst du den maximalen Kauf- oder minimalen Verkaufspreis fest. So hast du volle Kontrolle über den Ausführungspreis, auch wenn die Order möglicherweise nicht sofort ausgeführt wird.

Was beim Anlegen zu berücksichtigen ist

Sowohl der Bid-Ask-Spread als auch Slippage bedeuten für Anleger:innen Unsicherheit. Es gibt jedoch Wege, Verluste zu begrenzen und das eigene Risiko zu minimieren.

Zunächst solltest du den Spread beobachten: Anleger:innen sollten den Spread und etwaige Änderungen einige Minuten beobachten, bevor sie ihre Order platzieren. Diese kurze Wartezeit kann entscheidend sein für den Erfolg deiner Transaktion.

Ebenso wichtig ist es, auf dem Laufenden zu bleiben: Aktuelle geldpolitische Ereignisse und Änderungen können sich auf den Kurs auswirken. Wichtige Nachrichten sollten verfolgt werden, um den Handel unmittelbar vor oder nach Ereignissen zu vermeiden. Besonders zum Börsenschluss, nachts oder am Wochenende besteht die Gefahr, dass wichtige Nachrichten verpasst werden.

📌 Gut zu wissen

Bei wichtigen Wirtschaftsnachrichten wie Zinsentscheidungen oder Quartalszahlen kann der Spread kurzzeitig auf das Zehnfache oder mehr ansteigen. Vermeide Trading 30 Minuten vor und nach solchen Ereignissen, es sei denn, du verfolgst eine spezielle News-Trading-Strategie.

Schließlich gilt es, Zeit und Ort zu berücksichtigen: Anleger:innen sollten darauf achten, auf möglichst liquiden Märkten zu handeln und hochvolatile Momente zu vermeiden. Auf dem Aktienmarkt etwa ist das Handelsvolumen in der Regel während der Eröffnungszeiten am höchsten, was zu engeren Spreads führt.

❔ Häufig gestellte Fragen

Q

Was bedeutet Bid-Ask-Spread genau?

Der Bid-Ask-Spread ist die Differenz zwischen dem höchsten Preis, den Käufer:innen zahlen wollen, und dem niedrigsten Preis, den Verkäufer:innen akzeptieren. Diese Spanne wird auch Geld-Brief-Spanne genannt und stellt eine indirekte Handelsgebühr dar.

Q

Welche Faktoren beeinflussen die Höhe des Spreads?

Die Höhe des Spreads hängt hauptsächlich von Angebot, Nachfrage und Liquidität ab. Je liquider eine Aktie ist, desto niedriger ist der Spread. DAX-Aktien haben oft nur einen Cent Spread, während kleine Nebenwerte deutlich höhere Spreads aufweisen können.

Q

Was ist Slippage beim Wertpapierhandel?

Slippage bezeichnet die Kursänderung zwischen Orderplatzierung und tatsächlicher Ausführung. Sie kann positiv oder negativ sein und tritt besonders auf volatilen Märkten mit starken Kursschwankungen auf. Mit Limit-Orders lässt sich Slippage vermeiden.

Q

Wie können Anleger:innen Verluste durch Spreads minimieren?

Anleger:innen sollten den Spread vor der Order beobachten, aktuelle Nachrichten verfolgen und auf liquiden Märkten handeln. Hochvolatile Momente und Zeiten mit geringem Handelsvolumen sollten vermieden werden. Limit-Orders bieten zusätzlichen Schutz.

Q

Zu welcher Tageszeit ist der Spread am niedrigsten?

Der Spread ist meist während der Haupthandelszeiten am niedrigsten, besonders in den ersten und letzten Handelsstunden. Bei deutschen Aktien ist dies zwischen 9:00 und 17:30 Uhr der Fall, wenn das Handelsvolumen am höchsten ist.

Q

Was sind Market Maker und warum sind sie wichtig?

Market Maker sind Institutionen oder Personen, die kontinuierlich Kauf- und Verkaufspreise stellen und damit für Liquidität sorgen. Ohne sie wäre der Handel vieler Wertpapiere kaum möglich oder mit extrem hohen Spreads verbunden. Sie verdienen durch die Bid-Ask-Differenz.


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