Themen in diesem Artikel:
- Was ist ein Firmendepot: Erfahre, wie Unternehmen freie Geldmittel in börsengehandelte Anlageprodukte wie Aktien, Fonds und Derivate investieren können.
- Wer kann ein Firmendepot eröffnen: Alle juristischen Personen mit eigener Rechtsform wie AG, GmbH oder KG können ein Geschäftsdepot nutzen.
- Benötigte Dokumente: Von Steuer-ID über Handelsregisterauszug bis zur LEI-Nummer – diese Unterlagen brauchst du für die Depoteröffnung.
- Kosten und Gebühren: Depotgebühren, Transaktionskosten und Handelsplatzgebühren bestimmen die Gesamtkosten deines Firmendepots.
- Die richtige Tradingplattform: Benutzerfreundlichkeit, Analysetools und kostenfreie Software sind entscheidende Auswahlkriterien für deine Handelsplattform.

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Das Firmendepot: Eines für alle
Ein Firmendepot ermöglicht dir als Unternehmer:in, freie Geldmittel gewinnbringend am Kapitalmarkt anzulegen. Wenn dein Unternehmen über liquide Mittel verfügt, die nicht im Tagesgeschäft gebunden sind, bietet ein Firmendepot die ideale Möglichkeit, in Aktien, Fonds und andere Anlageprodukte zu investieren. Alle Firmen mit eigener Rechtsform – von der AG bis zur GmbH – können grundsätzlich ein solches Depot eröffnen und von den Chancen des Kapitalmarkts profitieren.
Im Gegensatz zu Privatanleger:innen steht dir als Geschäftskund:in allerdings eine deutlich übersichtlichere Auswahl an Depotanbietern zur Verfügung. Das liegt an der umfangreicheren Regulierung von Firmendepots, die sich auch in den Kosten niederschlägt. Doch welche Steuervorteile bringt ein Firmendepot mit sich? Was musst du bei der Depoteröffnung beachten? Und worauf kommt es bei der Auswahl des richtigen Anbieters wirklich an?
Das ist ein Firmendepot
Mit einem Firmendepot investierst du als Unternehmen in börsengehandelte Anlageprodukte und legst finanzielle Mittel an, die du nicht im operativen Tagesgeschäft benötigst. Der Kapitalmarkt bietet dir dabei vielfältige Möglichkeiten: Du kannst in Anleihen und Wertpapiere investieren, mit Kryptowährungen handeln oder auf aktiv und passiv gemanagte Investmentfonds setzen. Auch Derivate wie Optionen, Optionsscheine und Futures stehen dir zur Verfügung.
📌 Gut zu wissen
Die Auswahl an Firmendepots fällt deutlich übersichtlicher aus als das umfangreiche Angebot für Privatanleger:innen. Der Grund dafür liegt in der besonders strengen Regulierung von Geschäftsdepots, die höhere Kosten bei Depotführung und Transaktionen nach sich zieht. Diese zusätzlichen Anforderungen sorgen dafür, dass nicht alle Banken und Broker Firmendepots anbieten.
Diese Unternehmen können ein Firmendepot eröffnen
Ein Depot für Geschäftskund:innen steht grundsätzlich nur juristischen Personen offen. Dazu zählen Firmen mit eigener Rechtsform und Geschäftsfähigkeit. Als Aktiengesellschaft (AG) kannst du ebenso ein Firmendepot eröffnen wie als Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) oder Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH). Auch Kommanditgesellschaften (KG) sowie eingetragene Vereine und Stiftungen haben die Möglichkeit, ein Geschäftsdepot zu führen.
💡 Tipp
Prüfe vor der Depoteröffnung unbedingt, ob deine Unternehmensform vom gewünschten Anbieter akzeptiert wird. Die jeweiligen Anbieter legen individuell fest, an welche Rechtsformen sie ihre Firmendepots vergeben. Ein kurzer Anruf oder eine E-Mail-Anfrage beim Anbieter kann dir Zeit und Mühe sparen.
Diese Dokumente benötigst du dafür
Für die Eröffnung eines Firmendepots musst du als Geschäftsführer:in oder Gesellschafter:in zunächst deine persönlichen Unterlagen bereitstellen. Dazu gehören deine steuerliche Identifikationsnummer (Steuer-ID), eine Kopie deines Personalausweises oder Reisepasses sowie eine Meldebescheinigung als Adressnachweis.
Darüber hinaus benötigst du verschiedene Dokumente deines Unternehmens: Den Handelsregisterauszug beziehungsweise Gesellschaftervertrag, einen Adressnachweis deiner Unternehmung und die LEI-Nummer (Legal Identity Identification Number). Hinzu kommt das entsprechende US-Steuerformular – für Personengesellschaften das Formular W-8IMY, für Kapitalgesellschaften das Formular W-8BEN-E. Abschließend brauchst du noch die Daten zum Referenzkonto, etwa die IBAN.
📌 Gut zu wissen
Ein Firmendepot kannst du bei Direktbanken, Filialbanken sowie bei Neobanken beziehungsweise Neobrokern eröffnen. Bei Filialbanken sind Angebot und Leistungen in der Regel umfangreicher als bei Direktbanken, sie verlangen daher meist auch höhere Gebühren. Neobroker locken häufig mit günstigen Firmendepotpreisen. Je nach Anbieter variieren die Preise und der Leistungsumfang erheblich.
Das kostet ein Firmendepot
Die Kosten für ein Firmendepot unterscheiden sich von Anbieter zu Anbieter deutlich. Manchmal spielen Menge und Höhe der Transaktionen eine entscheidende Rolle für den Preis. Generell setzen sich die Gesamtkosten aus drei Komponenten zusammen.
Depotgebühren fallen für das Verwalten deines Firmendepots an. Diese Kosten werden meist monatlich fällig und liegen je nach Anbieter zwischen 5 und 15 Euro pro Monat. Order- beziehungsweise Transaktionskosten entstehen beim Kauf und Verkauf von Anlageprodukten. Manche Anbieter arbeiten mit einem fixen Preis pro Order, andere Dienstleister nehmen das Transaktionsvolumen als Basis für die Preisberechnung. Handelsplatzgebühren erhebt der jeweilige Handelsplatz, wenn er deine Orders ausführt. Ihre Höhe orientiert sich am Verkaufswert beziehungsweise Einkaufswert der Anlageprodukte.
Die zwei größten Kostentreiber eines Firmendepots
Den größten Kostenpart bei einem Firmendepot machen Depotgebühren sowie Order- beziehungsweise Transaktionsgebühren aus. Das ist vor allem für dich als Unternehmer:in entscheidend, wenn du mehrmals im Jahr Orders tätigen möchtest. Die Preise für Orders und Transaktionen liegen je nach Anbieter üblicherweise zwischen 5 und 50 Euro. Wenn du häufig handelst, summieren sich diese Kosten schnell zu einem erheblichen Betrag.
💡 Tipp
Erstelle vor der Depoteröffnung eine realistische Einschätzung deines Handelsvolumens. Wenn du nur wenige Trades pro Jahr planst, können Anbieter mit höheren Depotgebühren aber niedrigeren Transaktionskosten günstiger sein. Bei häufigem Handel lohnt sich eher ein Depot mit niedrigen oder keinen Grundgebühren und günstigen Orderkosten. Vergleiche die Gesamtkosten basierend auf deinem geplanten Handelsverhalten.
Tradingplattform fürs Firmendepot: Darauf kommt’s an
So verschieden die Anbieter von Firmendepots sind, so unterschiedlich fallen auch die Tradingplattformen aus, auf denen dein Depot läuft. Eine benutzerfreundliche Oberfläche bildet die Grundlage für effizientes Trading. Du solltest zudem auf eine große Auswahl an renditeträchtigen Märkten und Anlageprodukten achten.
Die schnellstmögliche Orderplatzierung zum gewünschten Kurs direkt aus dem Chart heraus spart dir wertvolle Zeit. Fundamentale und technische Analysetools helfen dir bei fundierten Anlageentscheidungen, während eine große Auswahl an Tradingindikatoren deine Strategien verfeinert. Der Zugriff auf Tools wie Backtesting und automatische Analyseprogramme ermöglicht dir, deine Handelsansätze zu testen und zu optimieren.
Ein persönlicher Kundensupport für Sicherheit und Fernwartung gibt dir die nötige Unterstützung im Bedarfsfall. Ein Demokonto zum Ausprobieren von Tradingstrategien erlaubt dir, neue Ansätze risikofrei zu testen. Generell sollten der Download der Software, ihre Installation sowie der Betrieb der Handelsplattform kostenfrei sein. Ausgenommen davon sind die Kosten für das Trading selbst, wie zum Beispiel Kommissionsgebühren bei der Ausführung von Trades.
💡 Tipp
Nutze unbedingt das Demokonto des Anbieters, bevor du mit echtem Geld handelst. So kannst du die Handelsplattform ausgiebig testen, verschiedene Features ausprobieren und dich mit der Benutzeroberfläche vertraut machen. Mindestens zwei bis drei Wochen solltest du dir für diese Testphase nehmen, um alle relevanten Funktionen kennenzulernen.
❔ Häufig gestellte Fragen
Was ist der Unterschied zwischen einem Firmendepot und einem Privatdepot?
Ein Firmendepot wird auf den Namen eines Unternehmens eröffnet und unterliegt strengeren regulatorischen Anforderungen als ein Privatdepot. Die Kosten sind meist höher, dafür können Unternehmen Verluste steuerlich geltend machen und haben oft Zugang zu professionellen Handelsinstrumenten.
Kann ich als Einzelunternehmer ein Firmendepot eröffnen?
Als Einzelunternehmer ohne eigene Rechtsform kannst du in der Regel kein klassisches Firmendepot eröffnen, da diese nur juristischen Personen vorbehalten sind. Du kannst jedoch ein Privatdepot nutzen und die Erträge in deiner Einkommensteuererklärung als Betriebsvermögen angeben.
Wie lange dauert die Eröffnung eines Firmendepots?
Die Depoteröffnung dauert je nach Anbieter zwischen 5 und 15 Werktagen. Die Bearbeitungszeit hängt von der Vollständigkeit deiner Unterlagen und der Komplexität deiner Unternehmensstruktur ab. Bei Neobrokern geht es oft schneller als bei traditionellen Filialbanken.
Welche Steuervorteile bietet ein Firmendepot?
Bei einem Firmendepot können Verluste aus Wertpapiergeschäften mit anderen Unternehmensgewinnen verrechnet werden. Die Kapitalerträge unterliegen der Körperschaftsteuer (15%) plus Solidaritätszuschlag und Gewerbesteuer, was je nach Situation günstiger sein kann als die Abgeltungssteuer bei Privatpersonen.
Kann ich mehrere Firmendepots gleichzeitig führen?
Ja, dein Unternehmen kann mehrere Firmendepots bei verschiedenen Anbietern gleichzeitig führen. Dies kann sinnvoll sein, um verschiedene Anlagestrategien zu verfolgen, Risiken zu streuen oder von unterschiedlichen Konditionen zu profitieren.







