Sharpe-Ratio: Die wichtigste Kennzahl für deine Fondsauswahl

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Das wichtigste in Kürze:

Die Sharpe-Ratio ist der Schlüssel zu klugen Anlageentscheidungen. Sie beantwortet die zentrale Frage: Lohnt sich das eingegangene Risiko wirklich für die erzielte Rendite? Diese vom Nobelpreisträger William F. Sharpe entwickelte Kennzahl macht verschiedene Fonds direkt vergleichbar und hilft dir dabei, das optimale Verhältnis zwischen Ertrag und Risiko zu finden.

Themen in diesem Artikel:

  • Was ist die Sharpe-Ratio: Eine Kennzahl, die Rendite und Risiko einer Geldanlage ins Verhältnis setzt und besonders für Fondsvergleiche geeignet ist
  • Berechnung der Sharpe-Ratio: Die Überrendite wird durch die Volatilität geteilt, um das Verhältnis von Ertrag zu Risiko zu ermitteln
  • Aussagekraft und Interpretation: Werte über eins signalisieren eine positive Rendite-Risiko-Relation, negative Werte warnen vor unzureichender Entschädigung für das Risiko
  • Praktische Anwendung: Die Kennzahl hilft bei der Entscheidung zwischen verschiedenen Fonds mit unterschiedlichen Rendite-Risiko-Profilen
  • Häufige Fragen: Antworten zu Interpretation, optimalen Werten und praktischer Bedeutung der Sharpe-Ratio für deine Anlageentscheidungen

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Sharpe-Ratio kurz erklärt

Die Sharpe-Ratio zeigt dir auf einen Blick, ob sich das Risiko einer Geldanlage wirklich lohnt. Diese vom Nobelpreisträger William F. Sharpe entwickelte Kennzahl setzt die erzielte Rendite ins Verhältnis zur Volatilität und macht damit verschiedene Fonds direkt vergleichbar. Besonders hilfreich wird sie, wenn du zwischen Anlagen mit unterschiedlichen Rendite-Risiko-Profilen entscheiden musst.

Wer sein Geld gewinnbringend anlegen will, schaut zunächst auf die Rendite des Anlageproduktes. Doch Kursverläufe und Zahlen zur Wertentwicklung zeigen nicht, wie hoch das Risiko eigentlich war, um diese Renditen zu erzielen. Genau hier setzt die Sharpe-Ratio an und hilft dabei, das Risiko im Verhältnis zur Rendite fundiert einzuschätzen.

Was ist die Sharpe-Ratio?

In der Regel bieten Geldanlagen mit hohen Renditen auch ein hohes Investmentrisiko. Ein hohes Risiko bedeutet, dass die Wertentwicklung stark schwankt. Bei der Einschätzung, wie riskant die Geldanlage ist, muss das Risiko messbar gemacht werden – am besten im Zusammenhang mit der Rendite.

Dazu entwickelte der Nobelpreisträger William F. Sharpe in den 1970er-Jahren die Kennzahl Sharpe-Ratio: Sie setzt den Ertrag einer Anlage ins Verhältnis zu ihrem Risiko. Die Geldanlage, die im direkten Vergleich die höhere Sharpe-Ratio auswirft, ist im Vergleich dann die bessere Anlage, weil es mehr Rendite bei weniger Risiko gibt. Die Sharpe-Ratio macht vor allem Fonds gut vergleichbar und ermöglicht dir eine objektive Bewertung verschiedener Anlageoptionen.

📌 Gut zu wissen

Wie alle Fondskennzahlen bezieht sich auch die Sharpe-Ratio auf Ertrags- und Volatilitätsdaten aus der Vergangenheit, liefert also nicht unbedingt Anhaltspunkte zu der kommenden Performance der Anlage. Die historischen Daten sollten daher immer nur als ein Baustein deiner Anlageentscheidung dienen.

Wie wird die Sharpe-Ratio berechnet?

Haben Anleger:innen zwei Fonds zur Auswahl, die im selben Zeitraum die gleiche Rendite erzielten, von denen ein Fonds aber in seiner Wertentwicklung deutlich mehr schwankte, fällt die Entscheidung leicht. Schwieriger ist es, und dabei hilft die Sharpe-Ratio, zu entscheiden, wenn von zwei Fonds einer ein bisschen weniger Rendite abwirft, aber auch weniger Risiko mit sich bringt.

Um die Sharpe-Ratio berechnen zu können, ist zunächst die Überrendite des ausgewählten Fonds wichtig: Sie gibt an, wie viel höher die Rendite im Vergleich zur risikolosen Geldmarktanlage ist. Der ausgewählte Fonds hat beispielsweise eine Überrendite von sechs Prozent, wenn er acht Prozent Rendite abwarf und am Geldmarkt zwei Prozent Gewinn erzielt werden konnten.

Die Überrendite wird geteilt durch die Volatilität. Diese Volatilität beziffert, wie sehr die Wertentwicklung der Anlage schwankt. Sie drückt also das Risiko einer Anlage aus und bildet den Nenner in der Berechnung der Sharpe-Ratio.

💡 Tipp

Vergleiche bei der Fondsauswahl immer mehrere Kennzahlen! Neben der Sharpe-Ratio solltest du auch die maximale Verlustquote (Maximum Drawdown) und die Kostenquote (TER) beachten. Eine hohe Sharpe-Ratio allein garantiert noch keine erfolgreiche Anlage – erst die Kombination verschiedener Kennzahlen gibt dir ein vollständiges Bild.

Aussagekraft der Sharpe-Ratio

Wird die Überrendite ins Verhältnis zur Volatilität der Anlage gesetzt und kommt dabei eine Zahl größer als eins heraus, ist die Sharpe-Ratio positiv. Das bedeutet, dass der ausgewählte Fonds mehr Rendite als die sichere Geldmarktanlage erwirtschaftete und seine Rendite größer als seine Volatilität ist.

Eine negative Sharpe-Ratio sagt aus, dass der ausgewählte Fonds eine Rendite hatte, die unter der Geldmarktverzinsung liegt und die Anleger:innen nicht für das Risiko entschädigt, das sie mit einer Investition in den Fonds eingehen würden. Wenn du die Wahl zwischen zwei Fonds oder ETFs hast, die über einen Zeitraum die gleiche Rendite erzielt haben, ist es besser den zu wählen, der eine höhere Sharpe-Ratio besitzt. Je höher die Sharpe-Ratio, desto besser.

📌 Gut zu wissen

Die Interpretation der Sharpe-Ratio hängt vom Betrachtungszeitraum ab. Eine Sharpe-Ratio von 0,5 über drei Jahre ist anders zu bewerten als der gleiche Wert über zehn Jahre. Achte daher immer darauf, über welchen Zeitraum die Kennzahl berechnet wurde und vergleiche nur Fonds mit identischen Betrachtungszeiträumen.

Sharpe-Ratio: Gute Kennzahl zur Risikoabschätzung

Ein Fonds mit hoher Rendite, aber sehr schwankender Wertentwicklung oder ein weniger risikobehafteter Fonds mit etwas weniger Rendite – die Sharpe-Ratio hilft bei der Einschätzung, welche Investition sinnvoller ist. Sie ermöglicht dir einen objektiven Vergleich und unterstützt dich dabei, eine fundierte Anlageentscheidung zu treffen, die zu deinem persönlichen Risikoprofil passt.

💡 Tipp

Nutze kostenlose Fondsvergleichsportale wie Morningstar oder die Webseiten der Fondsgesellschaften, um die Sharpe-Ratio verschiedener Fonds zu vergleichen. Die meisten Anbieter zeigen dir die Kennzahl für verschiedene Zeiträume (1, 3, 5 Jahre) an. So erkennst du schnell, welche Fonds konstant ein gutes Rendite-Risiko-Verhältnis aufweisen.

❔ Häufig gestellte Fragen

Q

Was sagt die Sharpe-Ratio aus?

Die Sharpe-Ratio zählt zu den wichtigsten Kennzahlen bei der Einschätzung von Geldanlagen, vor allem von Fonds. Sie setzt die Rendite ins Verhältnis zum Risiko und zeigt anhand historischer Daten, ob Anleger:innen für das eingegangene Risiko belohnt wurden.

Q

Was ist ein guter Wert für die Sharpe-Ratio?

Je höher die Sharpe-Ratio liegt, desto besser. Eine Sharpe-Ratio größer als eins bedeutet, dass die Rendite höher ist als die Volatilität und der Ertrag die sichere Geldmarktanlage übertrifft. Werte über 1,5 gelten als sehr gut, während Werte zwischen 0,5 und 1,0 als akzeptabel eingestuft werden.

Q

Was sagt eine Sharpe-Ratio kleiner als eins aus?

Liegt die Sharpe-Ratio unter eins, ist die Rendite kleiner als die Volatilität. Fonds mit negativer Sharpe-Ratio entschädigen Anleger:innen nicht ausreichend für das eingegangene Risiko. In diesem Fall wäre eine risikolose Anlage die bessere Wahl gewesen.

Q

Wie berechnet man die Sharpe-Ratio?

Die Sharpe-Ratio wird berechnet, indem die Überrendite eines Fonds durch seine Volatilität geteilt wird. Die Formel lautet: (Fondsrendite – risikoloser Zinssatz) / Volatilität. Die Überrendite ist die Differenz zwischen Fondsrendite und risikoloser Geldmarktanlage.

Q

Für welche Anlageprodukte eignet sich die Sharpe-Ratio?

Die Sharpe-Ratio macht vor allem Fonds und ETFs gut vergleichbar. Sie eignet sich besonders für Anlageprodukte mit messbarer Volatilität und historischen Performancedaten. Auch für Portfolios, Robo-Advisor-Strategien und strukturierte Produkte kann die Kennzahl verwendet werden.

Q

Welche Grenzen hat die Sharpe-Ratio?

Die Sharpe-Ratio basiert auf historischen Daten und liefert keine Garantie für zukünftige Performance. Sie berücksichtigt nur die Volatilität als Risikomaß und ignoriert andere Risiken wie Liquiditäts- oder Konzentrationsrisiken. Zudem kann sie bei nicht normalverteilten Renditen zu Fehlinterpretationen führen.


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