Nachhaltige Altersvorsorge: So funktioniert grüne Rente wirklich

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Das wichtigste in Kürze:

Nachhaltig leben und fürs Alter vorsorgen – geht das zusammen? Während die gesetzliche Rente keine grünen Optionen bietet, eröffnen private und betriebliche Vorsorgemodelle durchaus Spielraum für ökologisch bewusste Anlagestrategien. Doch zwischen echten nachhaltigen Produkten und Greenwashing zu unterscheiden, bleibt eine Herausforderung. Wir zeigen dir, welche Möglichkeiten du hast und worauf du achten musst.

Themen in diesem Artikel:

  • Gesetzliche Rente und Nachhaltigkeit: Warum die gesetzliche Rentenversicherung keine vollständig nachhaltige Option bietet und welche Einschränkungen das Umlagesystem mit sich bringt.
  • Riester- und Rürup-Rente: Wie staatlich geförderte private Altersvorsorge mit nachhaltigen Fonds funktioniert und worauf du bei der Auswahl achten solltest.
  • Nachhaltige Betriebsrente: Welche Möglichkeiten die betriebliche Altersvorsorge für ökologisch bewusste Anlagestrategien bietet und was dabei zu beachten ist.
  • Herausforderungen nachhaltiger Vorsorge: Warum Transparenz bei nachhaltigen Finanzprodukten oft fehlt und wie du echte grüne Angebote von Greenwashing unterscheiden kannst.

Welche Kreditkarte passt zu dir?

Eine nachhaltige Altersvorsorge ist möglich, aber nicht bei allen Vorsorgeformen gleichermaßen umsetzbar. Die gesetzliche Rente bietet keine Wahlmöglichkeit für nachhaltige Beiträge, während private und betriebliche Vorsorgemodelle durchaus grüne Optionen ermöglichen. Der Spielraum für ökologisch und ethisch korrekte Altersvorsorge liegt vor allem in der privaten Vorsorge, wo du gezielt nachhaltige Finanzprodukte wählen kannst.

Immer mehr Menschen möchten nicht nur finanziell abgesichert sein, sondern auch mit gutem Gewissen in die Zukunft blicken. Ökostrom nutzen, regional einkaufen und achtsam mit Ressourcen umgehen – diese Werte sollen sich auch in der Altersvorsorge widerspiegeln. Doch wie realistisch ist eine vollständig nachhaltige Rentenplanung? Welche Vorsorgeformen bieten echte grüne Alternativen und wo stößt du auf Grenzen?

Die gute Nachricht: Es gibt durchaus Möglichkeiten, deine Altersvorsorge nachhaltiger zu gestalten. Die Herausforderung liegt darin, die richtigen Produkte zu finden und echte Nachhaltigkeit von reinem Marketing zu unterscheiden. Denn nicht jedes Finanzprodukt, das sich grün nennt, hält auch wirklich, was es verspricht.

Gibt es eine gesetzliche Grüne Rente?

Bei dem Wort Altersvorsorge denkst du wahrscheinlich zuerst an die gesetzliche Rente. Schließlich ist der Großteil aller erwerbstätigen Menschen in Deutschland in der gesetzlichen Rentenversicherung pflichtversichert. Aber wie nachhaltig ist diese Form der Vorsorge wirklich?

Das gesetzliche Rentensystem funktioniert nach dem Umlagesystem: Alle Arbeitnehmer:innen müssen einen Teil ihres Bruttogehalts in den gemeinsamen Rententopf einzahlen, und dieses Geld wird sofort an die aktuellen Rentner:innen ausgezahlt. Viele andere Menschen tun dies auch freiwillig. Dieses Prinzip der Generationensolidarität hat sich bewährt, lässt aber keinen Raum für individuelle Nachhaltigkeitspräferenzen.

Du kannst nicht bestimmen, dass deine gesetzliche Rente nur aus den Beiträgen nachhaltig tätiger Menschen bestehen soll. Auch Mitarbeiter:innen von Kohlekraftwerken, Schlachtbetrieben oder Rüstungsfirmen zahlen in den gemeinsamen Topf ein. Ihre Beiträge fließen genauso in das System wie die von Menschen, die in der Solarbranche oder im Umweltschutz arbeiten. Wer also ausschließlich auf die gesetzliche Rente setzt, kann keine hundertprozentig nachhaltige Altersvorsorge haben.

Diese Einschränkung bedeutet jedoch nicht, dass du komplett auf Nachhaltigkeit verzichten musst. Der Spielraum dafür liegt in der privaten Altersvorsorge, wo du gezielt nachhaltige Produkte auswählen kannst. Hier hast du die Möglichkeit, deine Werte und deine Vorsorge in Einklang zu bringen.

📌 Gut zu wissen

In Deutschland waren im Jahr 2021 laut dem Statistischen Bundesamt rund 87 Prozent aller erwerbstätigen Personen gesetzlich rentenversichert. Das zeigt, wie wichtig die gesetzliche Rente für die Altersvorsorge der meisten Menschen ist – auch wenn sie keine nachhaltigen Wahlmöglichkeiten bietet.

Wie nachhaltig sind Riester- und Rürup-Rente?

Neben der gesetzlichen Altersrente gibt es auch die private, aber staatlich geförderte Altersvorsorge. Zwei bekannte Modelle sind hier die Basisrente (Rürup-Rente) und die Zusatzrente (Riester-Rente). Da diese Versicherungen von privaten Unternehmen angeboten werden, kannst du dir theoretisch ein besonders nachhaltiges Produkt aussuchen.

Die Basisrente richtet sich als freiwilliger Ersatz für die gesetzliche Altersrente vor allem an Selbstständige, die nicht in der gesetzlichen Rentenversicherung pflichtversichert sind. Du kannst einen erheblichen Teil deines jährlichen Einkommens für den Ruhestand zurücklegen und dadurch Steuern sparen. Die Zusatzrente ist für Geringverdiener:innen und kinderreiche Familien gedacht, wird aber auch gerne von Besserverdienenden genutzt. Hier gibt es durch staatliche Zulagen zum Teil viel Geld für die Altersvorsorge vom Staat geschenkt.

Die Details sind bei Riester und Rürup komplex und bedürfen individueller Beratung, ob sie sich finanziell lohnen. Grundsätzlich gilt: Private Versicherungen können die Beiträge oder einen Teil davon auf dem Kapitalmarkt in Aktien, Fonds oder anderen Finanzprodukten anlegen. Mit der Rendite ist eine höhere Rentenauszahlung möglich, vorausgesetzt du akzeptierst diese Form der Anlage.

Einige Anbieter haben ausdrücklich nachhaltige Fondsangebote für die Altersvorsorge im Portfolio. Diese investieren beispielsweise nur in Aktien von Unternehmen, die nachweislich mit Ökostrom arbeiten oder nichts mit Waffenproduktion oder Kinderarbeit zu tun haben. Auch Fondssparpläne mit nachhaltigen Indexfonds (ETFs) sind möglich und bieten eine breite Streuung bei gleichzeitig ethischen Anlagekriterien.

Das Problem ist allerdings, dass jede Versicherung etwas anderes unter „nachhaltig“ versteht. Die Transparenz darüber, nach welchen Kriterien Aktien oder Fonds ausgewählt wurden, ist oft begrenzt. Zudem haben manche Anbieter sowohl nachhaltige als auch nicht-nachhaltige Rentenprodukte im Angebot. Manchmal ist ein auf den ersten Blick „grüner Versicherungsanbieter“ ein Tochterunternehmen von einem Konzern, der sonst wenig Wert auf Nachhaltigkeit legt. Diese Intransparenz macht es schwierig, wirklich nachhaltige von nur scheinbar grünen Produkten zu unterscheiden.

💡 Tipp

Unabhängig von der Nachhaltigkeit kritisieren viele Fachleute an der Kapitalmarkt-gestützten Altersvorsorge, dass die Kosten für Verwaltung, Gebühren und Vermittlung sehr hoch sein können und diese die möglichen Gewinne auffressen. Lasse dich deshalb immer von einem unabhängigen Versicherungsmakler beraten, der dir transparent alle Kosten aufzeigt und verschiedene Anbieter vergleicht.

Nachhaltigkeit bei der Betriebsrente

Wie die Riester-Rente ist auch die sogenannte Betriebsrente eine Zusatzrente, welche die gesetzliche Altersrente aufstocken soll. Der Hauptunterschied ist, dass die:der Arbeitgeber:in die Beiträge dafür einzahlt. Die klassische Betriebsrente ist meist durch den:die Arbeitgeber:in finanziert, aber es ist auch möglich, dass du als Arbeitnehmer:in einen Teil deines Bruttogehalts über individuelle Verträge einzahlst und dadurch Steuern und Sozialabgaben sparst.

Auch hier sind die Details komplex, es gibt verschiedene Modelle und es kommt auf deinen individuellen Fall an. Im Zusammenhang mit der Nachhaltigkeit ist wichtig: Auch die Betriebsrente ist ein Angebot privater Versicherungsanbieter, die das Geld am Kapitalmarkt in Aktien oder Fonds anlegen können. Dabei gibt es auf dem Markt inzwischen auch bei den Betriebsrenten Angebote mit nachhaltigen Finanzanlageprodukten.

Du kannst bei deinem:deiner Arbeitgeber:in nachfragen, ob nachhaltige Optionen für die Betriebsrente verfügbar sind. Manche Unternehmen bieten bereits gezielt grüne Betriebsrentenmodelle an, bei denen die Beiträge in nachhaltige Fonds fließen. Andere sind offen dafür, auf Wunsch der Belegschaft entsprechende Angebote zu prüfen.

💡 Tipp

Sprich aktiv das Thema nachhaltige Betriebsrente bei deinem Arbeitgeber an! Viele Unternehmen wissen nicht, dass es eine Nachfrage nach grünen Vorsorgeprodukten gibt. Schließe dich mit Kolleg:innen zusammen und fordert gemeinsam nachhaltige Alternativen ein. Je mehr Mitarbeiter:innen Interesse zeigen, desto wahrscheinlicher ist es, dass dein Arbeitgeber entsprechende Angebote prüft.

Herausforderungen bei nachhaltiger Altersvorsorge

Die größte Herausforderung bei nachhaltiger Altersvorsorge ist die fehlende Transparenz. Viele Anbieter werben mit Nachhaltigkeit, ohne klar zu definieren, was das konkret bedeutet. Es fehlen einheitliche Standards und verbindliche Kriterien, die es dir ermöglichen würden, echte nachhaltige Produkte von Greenwashing zu unterscheiden.

Ein weiteres Problem ist die Unternehmensstruktur: Ein Versicherungsprodukt mag nachhaltig sein, aber der Anbieter selbst könnte Teil eines Konzerns sein, der in anderen Bereichen wenig Wert auf Umwelt- und Sozialstandards legt. Diese Verflechtungen machen es schwierig, eine wirklich konsequente nachhaltige Altersvorsorge zu finden.

📌 Gut zu wissen

Seit März 2021 müssen Finanzberater:innen in der EU nach der Offenlegungsverordnung ihre Kund:innen nach Nachhaltigkeitspräferenzen fragen. Das bedeutet, dass du aktiv nach nachhaltigen Produkten gefragt werden solltest. Diese Regelung macht es leichter, gezielt nach grünen Altersvorsorgeprodukten zu suchen und erhöht den Druck auf Anbieter, echte nachhaltige Optionen anzubieten.

Trotz dieser Herausforderungen lohnt es sich, genau hinzuschauen und kritisch zu hinterfragen. Frage bei Anbietern nach konkreten Nachhaltigkeitskriterien, fordere Transparenz ein und scheue dich nicht, mehrere Angebote zu vergleichen. Eine unabhängige Beratung kann dir helfen, die Spreu vom Weizen zu trennen und eine Altersvorsorge zu finden, die sowohl finanziell als auch ethisch zu dir passt.

❔ Häufig gestellte Fragen

Q

Ist die gesetzliche Rente nachhaltig?

Nein, die gesetzliche Rente bietet keine Möglichkeit für nachhaltige Beitragsauswahl. Alle Arbeitnehmer:innen zahlen in einen gemeinsamen Topf ein, unabhängig von ihrer Branche oder Nachhaltigkeitsorientierung. Das Umlagesystem lässt keinen Raum für individuelle Präferenzen.

Q

Welche Altersvorsorge ist am nachhaltigsten?

Private Altersvorsorgeprodukte wie Riester- oder Rürup-Rente mit nachhaltigen Fonds bieten die besten Möglichkeiten. Auch nachhaltige Betriebsrenten sind eine Option, wenn dein Arbeitgeber entsprechende Angebote hat. Wichtig ist die gezielte Auswahl von Produkten mit transparenten Nachhaltigkeitskriterien.

Q

Woran erkenne ich nachhaltige Rentenprodukte?

Achte auf transparente Nachhaltigkeitskriterien, klare Ausschlusskriterien für bestimmte Branchen und unabhängige Zertifizierungen. Frage aktiv nach konkreten Anlagerichtlinien, ESG-Kriterien und lass dich von unabhängigen Berater:innen unterstützen, die verschiedene Anbieter vergleichen können.

Q

Sind nachhaltige Fonds weniger rentabel?

Nein, zahlreiche Studien zeigen, dass nachhaltige Fonds oft ähnliche oder sogar bessere Renditen erzielen als konventionelle Fonds. Nachhaltigkeit und Rentabilität schließen sich nicht aus. Unternehmen mit guten ESG-Standards sind häufig zukunftsfähiger und damit langfristig erfolgreicher.

Q

Kann ich meine bestehende Altersvorsorge nachhaltiger machen?

Ja, bei vielen Versicherungen kannst du zu nachhaltigen Anlageoptionen wechseln. Kontaktiere deinen Anbieter und frage nach grünen Fondsvarianten oder nachhaltigen ETF-Sparplänen. Ein Wechsel ist oft ohne große Kosten möglich und kann schrittweise erfolgen.

Q

Was bedeutet Greenwashing bei Altersvorsorgeprodukten?

Greenwashing bedeutet, dass Produkte als nachhaltig beworben werden, ohne echte ökologische oder ethische Standards zu erfüllen. Anbieter nutzen grüne Marketing-Begriffe ohne transparente Nachhaltigkeitskriterien oder investieren nur minimal in nachhaltige Anlagen, während der Großteil konventionell angelegt wird.


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Wie vergleiche ich die Kreditkarten richtig?

Dies ist ein Typoblindtext. An ihm kann man sehen, ob alle Buchstaben da sind und wie sie aussehen. Manchmal benutzt man Worte wie Hamburgefonts, Rafgenduks oder Handgloves, um Schriften zu testen. Manchmal Sätze, die alle Buchstaben des Alphabets enthalten – man nennt diese Sätze »Pangrams«. 

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Wie beantrage ich eine Kreditkarte?

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