PKV-Beitrag berechnen: So setzt sich deine Prämie zusammen

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Das wichtigste in Kürze:

Die Beitragsberechnung in der privaten Krankenversicherung unterscheidet sich fundamental von der gesetzlichen Kasse. Während die GKV prozentual vom Einkommen abrechnet, bestimmen bei der PKV drei zentrale Faktoren deine individuelle Prämie: Eintrittsalter, Gesundheitszustand und gewählte Leistungen. Das bedeutet mehr Komplexität, aber auch erheblich mehr Gestaltungsspielräume für deinen optimalen Versicherungsschutz.

Themen in diesem Artikel:

  • Unterschiede zwischen GKV und PKV: Die private Krankenversicherung berechnet Beiträge nach Alter, Gesundheitszustand und gewählten Leistungen – nicht nach Einkommen wie die gesetzliche Kasse.
  • Faktoren der Beitragsberechnung: Dein Eintrittsalter, aktueller Gesundheitszustand und individuelle Tarifwahl bestimmen die Höhe deiner monatlichen Prämie in der PKV.
  • Gestaltungsspielräume nutzen: Durch Anpassung von Zahnleistungen, Krankenhausunterbringung, Extras und Selbstbeteiligung kannst du deine Beiträge aktiv beeinflussen und optimieren.
  • Besondere Konditionen für Berufsgruppen: Ärzt:innen und Beamt:innen profitieren von günstigeren Tarifen – Beamt:innen durch Beihilfeanspruch, Ärzt:innen durch höheres Gesundheitsbewusstsein.
  • Familie und Vorleistung: Jedes Familienmitglied benötigt einen eigenen Beitrag, und du musst Arztrechnungen zunächst selbst bezahlen, bevor die Erstattung erfolgt.

Welche Kreditkarte passt zu dir?

Die Beitragshöhe deiner privaten Krankenversicherung hängt von deutlich mehr Faktoren ab als in der gesetzlichen Kasse. Die Berechnung der PKV-Prämien ist komplexer, bietet dir dafür aber auch erheblich mehr Gestaltungsmöglichkeiten, um deinen Versicherungsschutz individuell auf deine Bedürfnisse und dein Budget abzustimmen.

GKV und PKV rechnen unterschiedlich

Die gesetzlichen Krankenkassen berechnen deinen Beitrag als prozentualen Anteil deines Einkommens und arbeiten mit einem fixen Leistungskatalog bei der Kostenerstattung. Die private Krankenversicherung funktioniert nach einem völlig anderen Prinzip: Hier bestimmen drei zentrale Faktoren deine individuelle Beitragshöhe.

Dein Alter beim Eintritt in die Versicherung spielt eine entscheidende Rolle. Je jünger du bist, desto niedriger fällt in der Regel deine Prämie aus. Das liegt daran, dass jüngere Menschen statistisch seltener ärztliche Behandlungen benötigen, wodurch das Risiko für die Versicherer geringer ausfällt. Gleichzeitig verlängert sich bei frühem Eintritt die Ansparphase für die sogenannte Altersrückstellung – ein weiterer Grund für niedrigere Beiträge.

Der aktuelle Gesundheitszustand beim Vertragsabschluss wird durch eine Gesundheitsprüfung ermittelt und fließt direkt in die Beitragsberechnung ein. Die gewählten Leistungen im jeweiligen Tarif bilden den dritten wichtigen Faktor. Hier hast du den größten Einfluss auf die Höhe deiner monatlichen Prämie, denn du entscheidest selbst, welchen Versicherungsumfang du wünschst.

📌 Gut zu wissen

Anders als in der GKV spielt dein Einkommen bei der PKV-Beitragsberechnung keine Rolle. Ob du 3.000 oder 10.000 Euro monatlich verdienst – dein PKV-Beitrag bleibt gleich, solange sich deine persönlichen Faktoren nicht ändern. Das kann bei hohem Einkommen zu erheblichen Ersparnissen führen.

PKV-Beitrag berechnen: Darauf kommt es an

Bei PKV-Tarifen handelt es sich grundsätzlich um individuelle Prämien, die auf deine persönliche Situation zugeschnitten sind. Vergleichsangebote im Internet können dir deshalb immer nur ungefähre Richtwerte liefern. Für eine exakte Berechnung benötigt der Versicherer detaillierte Angaben zu deiner Person.

Auf dein Alter hast du naturgemäß keinen Einfluss, und auch deinen aktuellen Gesundheitszustand kannst du kurzfristig nicht ändern. Die Wahl der Leistungen bietet dir jedoch große Gestaltungsspielräume, mit denen du deine Monatsprämie aktiv beeinflussen kannst.

💡 Tipp

Nutze Online-Rechner mehrerer Versicherer für eine erste Orientierung, aber verlasse dich nicht allein darauf. Fordere individuelle Angebote von mindestens drei verschiedenen PKV-Anbietern an und vergleiche diese detailliert. So erkennst du nicht nur Preisunterschiede, sondern auch versteckte Leistungsunterschiede in den Tarifen.

Gestaltungsspielräume bei der Tarifwahl nutzen

Bei Leistungen für Zahnbehandlungen und Zahnersatz stehen dir verschiedene Optionen zur Verfügung – von Zusatzversicherungen bis zu Vollversicherungen. Ein Tarif mit 80 Prozent Kostenerstattung ist zwangsläufig teurer als einer mit 50 Prozent Übernahme. Hier kannst du abwägen, welches Leistungsniveau für dich sinnvoll ist.

Die Kosten für Krankenhausbehandlungen variieren je nach gewünschter Unterbringung erheblich. Der Beitrag für ein Mehrbettzimmer fällt deutlich niedriger aus als für ein Einzelzimmer. Auch die Wahl von Extras wie alternative Heilmethoden oder Homöopathie erhöht deine Prämie, wenn du diese Leistungen in deinen Tarif einschließt.

Eine Selbstbeteiligung senkt deinen Monatsbeitrag spürbar. In diesem Fall erstattet die Versicherung nicht die volle Summe, sondern nur den verbleibenden Anteil nach Abzug der vereinbarten Selbstbeteiligung. Du trägst also einen Teil der Kosten selbst, profitierst dafür aber von niedrigeren laufenden Beiträgen.

💡 Tipp

Wähle bei der Selbstbeteiligung einen Betrag zwischen 300 und 600 Euro pro Jahr. Diese Summe ist überschaubar und führt meist zu einer spürbaren Beitragsersparnis von 20-30 Prozent. Höhere Selbstbehalte lohnen sich nur bei sehr guter Gesundheit und ausreichenden finanziellen Rücklagen.

PKV-Beitrag berechnen: Die Nachlässe bei Prämien

Die PKV unterscheidet drei Berufsgruppen, die unterschiedliche Konditionen erhalten: Ärzt:innen, Beamt:innen sowie Angestellte und Selbstständige.

Ärzt:innen genießen in der PKV einen besonderen Status. Versicherer gehen davon aus, dass diese Berufsgruppe ein höheres Gesundheitsbewusstsein besitzt und dadurch weniger Kosten verursacht – beispielsweise durch Eigenbehandlungen bei kleineren Beschwerden. Diese Annahme wirkt sich günstig auf den Monatsbeitrag aus.

Auch die Tarife für Beamt:innen fallen meist günstiger aus, was an einer Besonderheit bei der Krankenversicherung liegt. Beamt:innen sind beihilfeberechtigt, sofern sie keine kostenlose Heilfürsorge in Anspruch nehmen können – was nur bei ausgewählten Berufsgruppen wie Feuerwehr und Polizei der Fall ist. Bei der Beihilfe beteiligen sich Bund oder Länder zwischen 50 und 70 Prozent an den Krankenkosten.

Den übrigen Teil der Kosten decken Beamt:innen über eine PKV ab. Die Versicherer gewähren dieser Berufsgruppe besonders gute Konditionen, da sie nur einen Teil des Risikos tragen müssen. Dank der vielen Wahlmöglichkeiten bei der Ausgestaltung der Tarife können Beamt:innen das optimale Angebot zwischen Preis und gewährten Leistungen finden.

📌 Gut zu wissen

Die Beihilfesätze variieren je nach Bundesland und Familienstand. Ledige Beamt:innen erhalten meist 50 Prozent, verheiratete 55 Prozent und Pensionär:innen 70 Prozent Beihilfe. Kinder sind mit 80 Prozent beihilfeberechtigt. Diese Unterschiede solltest du bei der Tarifwahl berücksichtigen.

Familie und Selbstbehalt in die PKV-Berechnung einbeziehen

Wer in die PKV wechseln möchte, sollte einige wichtige Spielregeln kennen und beachten, die sich von der gesetzlichen Krankenversicherung unterscheiden.

Als Versicherte:r trittst du in Vorleistung. Du erhältst von den Ärzten eine Rechnung, die du zunächst selbst bezahlst. Die Rechnung reichst du dann bei der Versicherung ein und erhältst eine Erstattung. Für teurere Behandlungen sollte also ein gewisses finanzielles Polster vorhanden sein. Alternativ kannst du mit dem:der Ärzt:in vereinbaren, dass die Rechnung erst nach Erstattung durch die Versicherung beglichen wird.

Wer seine Familie in der PKV mit absichern will, muss bedenken, dass jedes Familienmitglied eigene Beiträge erfordert. Auch die Kosten für die Behandlung aller Personen musst du zunächst vorstrecken. Das unterscheidet sich grundlegend von der Familienversicherung der GKV, in der Kinder und Partner:in, deren Einkommen unter einer Verdienstgrenze liegt, kostenfrei mitversichert sind.

Der Selbstbehalt senkt zwar die monatlichen Beiträge, bedeutet aber auch, dass du im Krankheitsfall einen Teil der Kosten selbst tragen musst. Diese Entscheidung solltest du sorgfältig abwägen – besonders wenn du häufiger ärztliche Behandlungen benötigst oder eine Familie mit Kindern versichern möchtest.

📌 Gut zu wissen

Bei Familien mit Kindern kann die PKV schnell teurer werden als die GKV. Rechne genau durch: Pro Kind fallen etwa 100-200 Euro monatlich an. Ab zwei Kindern kann die gesetzliche Familienversicherung trotz höherer Beiträge für Hauptverdiener günstiger sein. Eine Mischung (ein Elternteil PKV, einer GKV) kann eine clevere Lösung sein.

❔ Häufig gestellte Fragen

Q

Wie wird der Beitrag zur privaten Krankenversicherung berechnet?

Der PKV-Beitrag basiert auf drei Faktoren: deinem Eintrittsalter, deinem Gesundheitszustand beim Vertragsabschluss und den gewählten Leistungen im Tarif. Anders als in der GKV spielt dein Einkommen keine Rolle bei der Beitragsberechnung.

Q

Kann ich meine PKV-Beiträge nachträglich senken?

Ja, du kannst deine Beiträge durch Tarifwechsel innerhalb deiner Versicherung oder Anpassung der Leistungen reduzieren. Möglichkeiten sind: höhere Selbstbeteiligung, Verzicht auf Einzelzimmer oder reduzierte Zahnleistungen. Auch ein Wechsel in den Basistarif ist möglich.

Q

Ab welchem Einkommen lohnt sich die PKV?

Die PKV kann sich bereits ab der Versicherungspflichtgrenze (2024: 69.300 Euro Jahresbrutto) lohnen, besonders für junge, gesunde Singles. Bei Familien sollte das Einkommen deutlich höher liegen. Eine pauschale Antwort gibt es nicht – es kommt auf individuelle Faktoren wie Alter, Gesundheit und Familienplanung an.

Q

Was passiert mit meinen PKV-Beiträgen im Alter?

Die PKV bildet Altersrückstellungen, um Beitragssteigerungen im Alter abzufedern. Dennoch können die Beiträge steigen. Als Rentner entfällt der Arbeitgeberzuschuss teilweise, du erhältst aber einen Zuschuss von der gesetzlichen Rentenversicherung. Plane frühzeitig mit Beitragsentlastungstarifen für das Alter vor.

Q

Muss ich bei Vorerkrankungen mehr für die PKV zahlen?

Ja, Vorerkrankungen führen meist zu Risikozuschlägen oder Leistungsausschlüssen. Die Höhe hängt von Art und Schwere der Erkrankung ab. Chronische Leiden können Zuschläge von 20-100% bedeuten. In schweren Fällen kann die Aufnahme auch abgelehnt werden. Sei bei der Gesundheitsprüfung unbedingt ehrlich.

Q

Wie funktioniert die Beitragsrückerstattung in der PKV?

Viele PKV-Tarife bieten eine Beitragsrückerstattung, wenn du ein Jahr lang keine Leistungen in Anspruch nimmst. Die Rückerstattung beträgt oft 1-3 Monatsbeiträge. Vorsorgeuntersuchungen und Zahnprophylaxe zählen meist nicht als Leistungsinanspruchnahme und gefährden die Rückerstattung nicht.


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Dies ist ein Typoblindtext. An ihm kann man sehen, ob alle Buchstaben da sind und wie sie aussehen. Manchmal benutzt man Worte wie Hamburgefonts, Rafgenduks oder Handgloves, um Schriften zu testen. Manchmal Sätze, die alle Buchstaben des Alphabets enthalten – man nennt diese Sätze »Pangrams«. 

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