Themen in diesem Artikel:
- Das Prinzip des MSCI Europe: Über 400 große und mittlere Unternehmen aus 15 europäischen Industrieländern bilden 85 Prozent der frei verfügbaren Aktien ab
- Funktionsweise des Index: Viermal jährlich überprüft, halbjährliche Reviews im Mai und November sorgen für authentische Marktabbildung
- Länder und Branchen: 15 Industrieländer mit Schwerpunkt auf Deutschland, Frankreich, Schweiz, Niederlande und Vereinigtes Königreich
- Investitionsmöglichkeiten: Per ETFs kannst du passiv in den Index investieren und dein Portfolio europäisch ausrichten
- Vergleich mit STOXX Europe 600: Unterschiede in Anzahl der Positionen, Länderabdeckung und Berücksichtigung von Small Caps

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Der MSCI Europe umfasst als Aktienindex mehr als 400 große und mittlere Unternehmen aus 15 europäischen Industrieländern und bildet damit etwa 85 Prozent der frei verfügbaren Aktien in Europa ab. Du erfährst hier, wie der Index zusammengesetzt ist, wie er funktioniert und welche Möglichkeiten du hast, in ihn zu investieren.
Das Prinzip des MSCI Europe
Am 31. März 1986 wurde der Börsenindex MSCI Europe als Teil der MSCI-Indexfamilie ins Leben gerufen. Die Abkürzung steht für Morgan Stanley Capital International, einen der weltweit bedeutendsten Finanzdienstleister aus den USA. Der Index verfolgt einen klaren Ansatz: Er bildet die wirtschaftliche Stärke Europas durch die Darstellung großer und mittlerer Unternehmen ab.
Im MSCI Europe werden mehr als 400 große und mittlere Unternehmen abgebildet, die sogenannten Mid und Large Caps aus 15 europäischen Industrieländern. Damit deckt der Index insgesamt 85 Prozent der frei verfügbaren Aktien auf dem europäischen Markt ab. Die restlichen 15 Prozent beinhalten nicht im Index enthaltende Small Caps, also kleinere Unternehmen, die bewusst außen vor bleiben.
📌 Gut zu wissen
Der MSCI Europe konzentriert sich ausschließlich auf Mid und Large Caps und lässt Small Caps bewusst außen vor. Diese Fokussierung auf größere Unternehmen macht den Index weniger volatil, bedeutet aber auch, dass aufstrebende kleinere Firmen nicht berücksichtigt werden.
Kurz erklärt: MSCI-Indizes
Neben dem MSCI Europe betreibt Morgan Stanley Capital International eine Vielzahl weiterer Aktienindizes. Der MSCI World ist global fokussiert und umfasst 23 Industrieländer. Der MSCI Emerging Markets setzt den Schwerpunkt auf 26 Schwellenländer. Als Kombination beider bildet der MSCI ACWI insgesamt 49 Länder ab. Neben Europa erstellt das Finanzunternehmen für weitere regionsbezogene Kapitalmärkte einen Index, beispielsweise für die USA und Japan.
So funktioniert der Index
Der MSCI Europe Index verfolgt den Anspruch, eine überregionale Vergleichbarkeit zu schaffen, die verschiedene Größenordnungen der Marktkapitalisierung und Sektoren darstellt. Das Finanzunternehmen legt dabei den Fokus auf drei zentrale Aspekte: Indexliquidität, Investierbarkeit und Replizierbarkeit. Diese drei Säulen ermöglichen es Anleger:innen, den europäischen Markt transparent und nachvollziehbar abzubilden.
Um den sich ständig verändernden europäischen Markt authentisch abzubilden, wird die Zusammensetzung des MSCI Europe viermal jährlich überprüft. Die wichtigsten sich daraus ergebenden nötigen Anpassungen werden dabei im Mai und November umgesetzt. Bei diesen halbjährlichen Reviews wird der Index wieder ins Gleichgewicht gebracht, indem Grenzwerte von Large und Mid Caps neu kalkuliert werden. So bleibt der Index stets aktuell und spiegelt die reale Marktentwicklung wider.
💡 Tipp
Plane deine Investitionsentscheidungen rund um die Review-Termine im Mai und November. Nach den halbjährlichen Anpassungen kann es zu Kursbewegungen kommen, wenn neue Unternehmen aufgenommen oder alte entfernt werden. Diese Zeitpunkte bieten oft günstige Einstiegschancen.
Im Index vertretene Länder und relevante Branchen
Der MSCI Europe stellt nicht nur den Kurs von Unternehmen aus den EU-Mitgliedsstaaten dar, sondern aus ganz Europa. Die folgenden 15 Industrieländer sind im Index enthalten: Deutschland, Belgien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Irland, Italien, Niederlande, Norwegen, Portugal, Schweden, Schweiz, Spanien, Vereinigtes Königreich und Österreich. Diese breite geografische Streuung sorgt für eine ausgewogene Risikoverteilung.
Interessant dabei ist die Konzentration auf wenige Nationen: Nur fünf Länder machen bereits knapp 75 Prozent der im Index abgebildeten Unternehmen aus. Deutschland, Frankreich, die Schweiz, die Niederlande und das Vereinigte Königreich dominieren den Index und repräsentieren die wirtschaftliche Stärke dieser Regionen. Diese Gewichtung spiegelt die tatsächliche Marktkapitalisierung wider.
📌 Gut zu wissen
Trotz des Brexits bleibt das Vereinigte Königreich weiterhin im MSCI Europe enthalten, da der Index nicht auf EU-Mitgliedschaft basiert, sondern auf der geografischen Zugehörigkeit zu Europa und dem Status als Industrieland.
Die im MSCI Europe vertretenen Branchen siedeln sich größtenteils in der Gesundheitswirtschaft, Finanzbranche, Konsumgüterindustrie und im Bereich der Industrieproduktion an. Des Weiteren sind Unternehmen aus den Sektoren Informationstechnologie, Energie, Versorgung, Kommunikation und Immobilien vertreten. Zu den Firmen mit der höchsten Indexgewichtung zählen unter anderem Nestlé, Shell und ASML, die als Schwergewichte den Index maßgeblich beeinflussen.
So investierst du in den Index
Anleger:innen können per Exchange Traded Funds, kurz ETFs, passiv in den MSCI Europe investieren. Die börsengehandelten Indexfonds bilden den Wertindex so genau wie möglich ab und bieten dir die Möglichkeit, ein Portfolio mit europäischem Schwerpunkt aufzubauen oder auch europäische Indexfonds beizumischen. Diese Form der Geldanlage ermöglicht eine breite Diversifikation mit vergleichsweise geringen Kosten.
Die MSCI-ETFs unterscheiden sich größtenteils in ihrer Replikations- und Ausschüttungsart, Alter und Fondsvolumen. Du kannst zwischen physisch replizierenden ETFs wählen, die tatsächlich die im Index enthaltenen Aktien kaufen, oder synthetisch replizierenden Fonds, die den Index über Derivate nachbilden. Auch bei der Ausschüttung hast du die Wahl zwischen thesaurierenden ETFs, die Erträge reinvestieren, und ausschüttenden Varianten, die regelmäßige Erträge auszahlen.
💡 Tipp
Für langfristige Sparpläne eignen sich besonders thesaurierende ETFs auf den MSCI Europe, da die automatische Wiederanlage der Erträge den Zinseszinseffekt optimal nutzt. Achte dabei auf niedrige Gesamtkostenquoten (TER) von unter 0,3% pro Jahr.
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MSCI Europe und STOXX Europe 600 im Vergleich
Der MSCI Europe ist nicht der einzige Aktienindex, der die Performance von Unternehmen und Kursentwicklung am europäischen Aktienmarkt misst. Einige Parallelen gibt es vor allem zum STOXX Europe 600, weshalb ein Vergleich naheliegt. Beide Indizes verfolgen das Ziel, den europäischen Markt abzubilden, unterscheiden sich jedoch in wichtigen Details.
Im STOXX Europe 600 werden noch mehr als die über 400 Positionen aus 15 europäischen Industrieländern des MSCI Europe abgebildet. Wie am Namen erkennbar, sind es 600 Werte, die insgesamt 17 Nationen berücksichtigen. Beide Indizes beschränken sich dabei nicht nur auf EU-Mitgliedstaaten, sondern bilden den gesamteuropäischen Markt ab.
Ein wesentlicher Unterschied liegt in der Marktkapitalisierung: Im STOXX Europe 600 werden im Vergleich zum MSCI Europe Index nicht nur große und mittlere Unternehmen berechnet, sondern auch die Marktkapitalisierung kleiner Unternehmen, der sogenannten Small Caps, gemessen. Dadurch bietet der STOXX Europe 600 eine noch breitere Marktabdeckung, während der MSCI Europe sich auf die etablierten Mid und Large Caps konzentriert.
💡 Tipp
Wenn du eine noch breitere Diversifikation suchst, kannst du ETFs auf beide Indizes kombinieren. Ein Kern-Investment in den MSCI Europe mit einer kleineren Beimischung des STOXX Europe 600 Small Cap Index gibt dir Zugang zu allen Marktsegmenten Europas.
Gut zu wissen
Der MSCI Europe zeigt Europas kapitalwirtschaftliche Marktlage durch seine Zusammensetzung aus 15 europäischen Industrieländern und mehr als 400 Unternehmen im großen und mittleren Marktkapitalisierungssegment. Somit bildet er nicht nur EU-Mitgliedstaaten ab, sondern strebt an, die kapitalwirtschaftliche Marktlage in ganz Europa möglichst genau darzustellen. Anleger:innen können per ETFs in den MSCI Europe investieren und so ihrem Portfolio einen europäischen Schwerpunkt geben oder zu Teilen europäische Werte beimischen.
❔ Häufig gestellte Fragen
Was genau ist der MSCI Europe Index?
Der MSCI Europe ist ein Aktienindex, der mehr als 400 große und mittlere Unternehmen aus 15 europäischen Industrieländern umfasst und etwa 85 Prozent der frei verfügbaren Aktien in Europa abbildet.
Wie oft wird die Zusammensetzung des MSCI Europe überprüft?
Die Zusammensetzung wird viermal jährlich überprüft, wobei die wichtigsten Anpassungen halbjährlich im Mai und November umgesetzt werden, um den sich verändernden europäischen Markt authentisch abzubilden.
Welche Länder dominieren den MSCI Europe Index?
Fünf Nationen machen knapp 75 Prozent der im Index abgebildeten Unternehmen aus: Deutschland, Frankreich, die Schweiz, die Niederlande und das Vereinigte Königreich repräsentieren die wirtschaftliche Stärke Europas.
Wie kann ich in den MSCI Europe investieren?
Du kannst per Exchange Traded Funds (ETFs) passiv in den MSCI Europe investieren. Diese börsengehandelten Indexfonds bilden den Wertindex genau ab und ermöglichen eine breite Diversifikation mit vergleichsweise geringen Kosten.
Was ist der Unterschied zwischen MSCI Europe und STOXX Europe 600?
Der STOXX Europe 600 umfasst 600 Werte aus 17 Nationen und berücksichtigt auch Small Caps, während der MSCI Europe über 400 Unternehmen aus 15 Ländern abbildet und sich auf Mid und Large Caps konzentriert.
Welche ETF-Varianten gibt es für den MSCI Europe?
Es gibt physisch replizierende ETFs, die tatsächlich die Aktien kaufen, oder synthetisch replizierende Fonds mit Derivaten. Bei der Ausschüttung kannst du zwischen thesaurierenden ETFs (Reinvestition) und ausschüttenden Varianten (regelmäßige Erträge) wählen.







