Themen in diesem Artikel:
- Beamtenstatus von Feuerwehrleuten: Berufsfeuerwehrleute sind staatlich angestellt und erhalten je nach Bundesland freie Heilfürsorge oder Beihilfe als Krankenversicherung.
- Freie Heilfürsorge: Das Bundesland übernimmt alle erstattungsfähigen Krankheitskosten, jedoch nur während der aktiven Dienstzeit und ohne Familienversicherung.
- Beihilfe-System: Bei der Beihilfe werden nur 50 bis 80 Prozent der Kosten übernommen, eine private Restkostenversicherung ist notwendig.
- Freiwillige Feuerwehren: Über 1 Million Feuerwehrleute in freiwilligen Feuerwehren sind keine Beamten und benötigen eine eigene Krankenversicherung.
- PKV-Notwendigkeit: Eine private Krankenversicherung oder Anwartschaft sichert Feuerwehrleute auch im Ruhestand ab und ermöglicht bessere Leistungen.

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Verbeamtete Feuerwehrleute in Berufsfeuerwehren genießen staatliche Absicherung durch freie Heilfürsorge oder Beihilfe. Welche Versicherungsform greift, hängt vom Bundesland ab, in dem du arbeitest. Eine private Krankenversicherung kann als zusätzliche Absicherung sinnvoll oder sogar notwendig sein, um Versorgungslücken zu schließen und auch im Ruhestand optimal geschützt zu bleiben.
Feuerwehrleute sind Beamt:innen
Wenn du in einer Berufsfeuerwehr tätig bist – also nicht in einer freiwilligen Feuerwehr – bist du im jeweiligen Bundesland als Beamt:in angestellt. Deine staatliche Absicherung erfolgt entweder über die freie Heilfürsorge oder über Beihilfe. Diese Unterscheidung ist entscheidend für deinen Versicherungsschutz und hängt direkt von deinem Dienstort ab.
Arbeitest du bei der Bundeswehr-Feuerwehr, gilt für dich Bundesrecht statt Landesrecht. In diesem Fall bist du wie alle anderen Bundesbeamten beihilfeberechtigt. Ähnlich wie Polizist:innen können sich auch Berufsfeuerwehrleute durch eine zusätzliche private Krankenversicherung noch besser absichern und von erweiterten Leistungen profitieren.
Die freie Heilfürsorge
Bei der freien Heilfürsorge übernimmt dein Bundesland als Arbeitgeber alle anfallenden, erstattungsfähigen Krankheitskosten vollständig. Du hast Anspruch auf umfassende medizinische Versorgung, die verschiedene Bereiche abdeckt.
Die freie Heilfürsorge umfasst Vorsorgemaßnahmen, ärztliche Behandlung bei Krankheit inklusive Psychotherapie sowie Medikamente, Verbands-, Heil- und Hilfsmittel. Auch die medizinische Versorgung im Krankenhaus und medizinische Rehabilitationsmaßnahmen sind abgedeckt. Für werdende Eltern werden Schwangerschaftsvorsorge und Geburtskosten übernommen. Zahnarztbehandlungen inklusive Zahnersatz sowie Behandlungen im Ausland gehören ebenfalls zum Leistungsumfang.
📌 Gut zu wissen
Die freie Heilfürsorge gilt ausschließlich für dich persönlich, nicht für deine Ehepartner:innen oder Kinder. Diese benötigen eine eigene Krankenversicherung. Außerdem musst du zusätzlich zur freien Heilfürsorge eine Pflegepflichtversicherung abschließen, da diese nicht automatisch enthalten ist.
Die Leistungen entsprechen weitgehend denen der gesetzlichen Krankenversicherung. Eine zusätzliche private Krankenversicherung kann dennoch sinnvoll sein, beispielsweise um höherpreisige Zahnbehandlungen oder Zusatzleistungen wie Chefarztbehandlung abzusichern.
Besonders kritisch wird es mit Eintritt in die Pension. Du hast nur Anspruch auf freie Heilfürsorge, solange du verbeamtet und aktiv im Dienst bist. Mit der Pensionierung gelten andere Regeln, und dann greift automatisch die Beihilfe. Ein möglicherweise schlechter Gesundheitszustand im Alter kann eine private Krankenversicherung sehr teuer oder sogar unmöglich machen.
💡 Tipp
Schließe frühzeitig eine Anwartschaftsversicherung ab! Damit sicherst du dir die Aufnahme in die PKV ohne erneute Gesundheitsprüfung – unabhängig von deinem Gesundheitszustand bei Pensionierung. Die kleine oder große Anwartschaft kostet monatlich zwischen 5 und 50 Euro und kann dich vor hohen Kosten im Alter bewahren.
Versicherung bei freiwilligen Feuerwehren
In den 110 Berufsfeuerwehren in Deutschland arbeiten knapp 35.000 Feuerwehrleute, die entweder über die freie Heilfürsorge oder die Beihilfe versichert sind. Die Situation sieht bei freiwilligen Feuerwehren völlig anders aus.
Mehr als 1 Million Feuerwehrleute – fast dreimal so viele wie in den Berufsfeuerwehren – sind in den über 22.000 freiwilligen Feuerwehren aktiv. Da diese Feuerwehrleute keine Beamt:innen sind, wird die Krankenversicherung für sie nicht staatlich übernommen. Sie müssen sich selbst um ihre Krankenversicherung kümmern, entweder gesetzlich oder privat. Während des Dienstes sind sie allerdings durch die Feuerwehr-Unfallkassen und Unfallkassen der Länder gesetzlich unfallversichert, was zumindest dienstliche Unfälle abdeckt.
Die Beihilfe
Bei der Beihilfe funktioniert die Kostenübernahme grundlegend anders als bei der freien Heilfürsorge. Hier werden nicht 100 Prozent, sondern nur 50 bis 80 Prozent der Krankheitskosten übernommen. Für die verbleibenden 20 bis 50 Prozent musst du für dich und deine Angehörigen privat vorsorgen.
📌 Gut zu wissen
Wenn du in Pension gehst, greift automatisch die Beihilfe – unabhängig davon, ob du vorher Heilfürsorge hattest. Der Beihilfesatz variiert je nach Bundesland und persönlicher Situation. Pensionäre erhalten meist 70%, Kinder 80% und Ehepartner:innen 70% Beihilfe.
Welcher Prozentsatz der Kosten übernommen wird, regeln die jeweiligen Bundesländer unterschiedlich. Bei der Beihilfeversicherung können deine Ehepartner:innen und Kinder mitversichert werden, allerdings ebenfalls nicht zu 100 Prozent.
Um den vollen Kostenschutz zu erhalten, ist es für dich notwendig, eine private Krankenversicherung als Beihilfetarif oder Restkostenversicherung abzuschließen. Das Verfahren läuft ab wie bei anderen Privatversicherten: Nach einem Arztbesuch oder Krankenhausaufenthalt erhältst du eine Rechnung, die du dann bei deinem Versicherer einreichst, um den entsprechenden Betrag erstattet zu bekommen. Die Beihilfestelle übernimmt ihren Anteil, die PKV den Rest.
💡 Tipp
Vergleiche spezielle Beihilfetarife verschiedener PKV-Anbieter! Diese sind genau auf die Restkosten zugeschnitten und deutlich günstiger als normale PKV-Tarife. Achte dabei auf Leistungen wie freie Arztwahl, Chefarztbehandlung und Einzelzimmer im Krankenhaus – diese sind oft ohne großen Aufpreis enthalten.
PKV für Feuerwehrleute: Beihilfe oder Heilfürsorge
In welchem Umfang eine private Krankenversicherung für dich als Feuerwehrmann oder Feuerwehrfrau notwendig ist, hängt davon ab, ob du Heilfürsorge oder Beihilfe erhältst. Das ist je nach Bundesland unterschiedlich geregelt – auch ob Ehepartner:innen und Kinder mitversichert werden können.
Generell bist du als Feuerwehrmann oder Feuerwehrfrau besonderen Gefahren ausgesetzt, sodass eine gute Absicherung essenziell ist. Eine private Krankenversicherung bietet dir nicht nur finanzielle Sicherheit, sondern oft auch bessere medizinische Versorgung, kürzere Wartezeiten und freie Arztwahl. Gerade bei der Heilfürsorge lohnt sich eine frühzeitige Anwartschaftsversicherung, um für die Zeit nach dem aktiven Dienst optimal vorbereitet zu sein.
❔ Häufig gestellte Fragen
Wie sind Feuerwehrleute krankenversichert?
Verbeamtete Feuerwehrleute der Berufsfeuerwehr erhalten je nach Bundesland Beihilfe oder Heilfürsorge. Beihilfe sollte mit einer privaten Krankenversicherung als Restkostenversicherung ergänzt werden. Bei der Heilfürsorge lohnt sich eine frühzeitige Anwartschaftsversicherung für die Pensionszeit.
Was ist der Unterschied zwischen Heilfürsorge und Beihilfe?
Die Heilfürsorge übernimmt 100 Prozent der erstattungsfähigen Krankheitskosten während der aktiven Dienstzeit. Die Beihilfe deckt nur 50 bis 80 Prozent ab, weshalb eine private Krankenversicherung für die Restkosten notwendig ist. Mit der Pensionierung greift automatisch die Beihilfe.
Sind Familienangehörige von Feuerwehrleuten mitversichert?
Bei der freien Heilfürsorge sind Ehepartner:innen und Kinder nicht mitversichert und benötigen eine eigene Krankenversicherung. Bei der Beihilfe können Familienangehörige mitversichert werden, allerdings nicht zu 100 Prozent, sodass eine ergänzende private Krankenversicherung erforderlich ist.
Warum ist eine Anwartschaftsversicherung für Feuerwehrleute sinnvoll?
Eine Anwartschaftsversicherung sichert dir die Aufnahme in die private Krankenversicherung ohne erneute Gesundheitsprüfung. Das ist besonders wichtig, da die Heilfürsorge mit der Pensionierung endet und ein schlechter Gesundheitszustand im Alter die PKV-Aufnahme erschweren oder unmöglich machen kann.
Welche Leistungen deckt die freie Heilfürsorge ab?
Die freie Heilfürsorge umfasst Vorsorgemaßnahmen, ärztliche Behandlung inklusive Psychotherapie, Medikamente, Krankenhausaufenthalte, Rehabilitation, Schwangerschaftsvorsorge, Geburtskosten, Zahnarztbehandlung mit Zahnersatz und Behandlungen im Ausland. Die Leistungen entsprechen weitgehend der gesetzlichen Krankenversicherung.
Was passiert mit der Krankenversicherung bei Pensionierung?
Mit Eintritt in die Pension endet die freie Heilfürsorge automatisch, und es greift die Beihilfe. Diese übernimmt nur 50 bis 80 Prozent der Krankheitskosten. Deshalb ist eine private Krankenversicherung oder Anwartschaftsversicherung wichtig, um Versorgungslücken zu vermeiden.







